Der Alltag einer Konkubine
Yoshiki blickte gelangweilt auf seine silberne Armbanduhr. Es war bereits viertel vor Elf. Er, Ryu und Midori standen auf ihren "Stammplatz" auf der Veranda. Hakuto bereite sich zurzeit auf seinen ersten Kunden für den heutigen Tag vor.
Die schwarzhaarige Konkubine blickte verwirrt um sich, woraufhin Ryu sie fragend ansah. "Hey Midori, was ist los?" Die angesprochene sah zu zu dem blonden Mann, neben sich. "Ich frage mich nur wo Kyoko steckt. Zum Frühstück ist ja auch nicht aufgetaucht." Der blonde ertastete in dem Moment in seiner Hosentasche die Zigarettenschachtel die gleich daraufhin, nachdem er einen Stängel entnommen hatte, wieder verschwand. "Du hast Recht. Ich habe sie auch schon seit einer Weile nicht mehr gesehen. Dabei ist es doch zu unserem kleinen Ritual geworden, hier um diese Uhrzeit auf der Veranda den neusten Klatsch auszutauschen."
Mit einer kurzen Handbewegung signalistere der Halb-Japaner sein Interesse an Yoshikis Feuerzeug, der ihn dieses überließ. Yoshiki richtete seinen Blick auf den Teich und übergab Midori ihre Antwort. "Sie empfängt einen Kunden."
Ryu konnte sich ein kurzes Lachen nicht vekrneifen, was dicht gefolgt von seiner lautausgesprochen Meinung war. "Um diese Uhrzeit schon? Na da hat es aber jemand richtig nötig gehabt." Midori konnte sich ein leichtes kichern nur schwer verkneifen, nickte ihm aber zu. Yoshiki jedoch schwieg und drückte seine Zigarette aus. Er verabschiedete sich mit einer kurzen Handbewegung und marschierte mit hastigen Schritten in Richtung der Wandeltreppe. Diese würde ihn zu den sogenannten "Darkrooms" bringen, wo die Konkubinen die Kunden annahmen.
Ryu sah seinen Freund kurz nach und begann erst zu sprechen, nachdem dieser aus ihren Sichtfeld verschwunden war. Midori sah zum blondhaarigen und fragte ihn direkt. "Glaubst du ernsthaft, er macht sich Sorgen?" Sie drückte ihren Zeigefinger unter ihr Kinn. "Ich meine es ist seine Aufgabe die unterliegenden zu beschützen, aber manchmal kommt es mir so vor, als ob er es bei Kyoko übertreibt." Ryu konnte sich ein kurzes schmunzeln nicht verkneifen, was jedoch gleich wieder erlosch. "Ach was, ich glaube deine Fantasie geht nur mit dir durch."
Ein dunkles Zimmer was dunkelrot gestrichen war und man dies nur daran erkennten konnte, da das wenige Licht der Lampen dieses beleuchtete. Die Fenster fest verschlossen und eine Tür, die man nur von innen aufmachen konnte. Wände die keine Geräusche nach außen preisgaben. Der Ort, an welchem eine Konkubine ihren Freier entgegen nahm. Ein sogenannter Darkroom.
Langsam zog sie ihren Kimono über die nackte Haut und verschloss diesen. Meine dunkelbraunen Haare strich ich sanft zur Seite, damit mein Nacken dem Kunden ein letztes Mal zur Verfügung stand. Erneut spürte ich seine Lippen auf meiner Haut, bevor Er sich von mir verabschiedete und das Trinkgeld auf dem kleinen Holztisch legte.
"Du sagtest Rose wäre dein Name? Diesen werde ich mir merken. Richte deinen Meister schöne Grüße von mir aus." Er öffnete die sterile Tür, womit das Tageslicht in den Raum schien. Auf dem Boden kniend verabschiedete sich die Konkubine und wartete gebannt darauf, dass der Kunde das Zimmer verlassen würde. "Ich werde die Grüße Meister Hidyoshi ausrichten. Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen." Kurz darauf verschwand der Gast aus dem Zimmer und Ihre Arbeit war getan. Fürs erste ...
Kyoko ging sogleich zu den Fenster und hob die Läden hinauf, damit Licht ins Zimmer scheinen sollte. Sie öffnete diese sogleich, damit sie frische Luft einatmen konnte. //Ich hätte niemals erwartet, dass dieser Mann so schwer zu befriedigen war ... Das ist schon eine Weile her, dass ich mich so sehr anstrengen musste ...// Sie räumte das gröbste auf und sah zu dem kleinen Tisch, wo das Trinkgeld lag. Dieses nahm sie zu sich und verließ den Raum. Schnellen Schrittes gleitete Kyoko über die Veranda, ihren Blick auf den Holzboden gerichtet. In Gedanken noch bei dem Kunden, der ein bekannter Politiker gewesen war.
Somit merkte sie zu spät, dass jemand auf Sie zukam und rannte in diesen hinein. "Es tut mir Leid ...!" Sie wollte sich bereits hinknien, da sie erwartete in einen Freier gelaufen zu sein, als sie sanft an den Armen festgehalten wurde. Ihr Blick erhob sich und Sie erkannte Yoshiki. Dieser lächelte matt und sah zu der Braunhaarigen herunter. "Ist schon in Ordnung. Kein Grund sich zu endschuldigen." Seine Stimmlage änderte sich schlagartig und er entzog seine Hände. "Ist das Zimmer nun frei?" Sie nickte und versicherte, dass der Kunde bereits das Perlá verlassen habe. Der Most Wanted nickte und sprach mit seiner ernsten Stimme weiter. "Ich werden den Lehrlingen sagen, dass sie das Zimmer zuende räumen können. Sobald du dich aufgefrischt hast, geh zu Meister Hideyoshi. Er möchte dich sprechen." An ihnen gingen einige Lehrlinge vorbei, die ihre Häupter gesenkt hielten.
Mit einer leichten Verbeugung verabschiedete sich Kyoko von Yoshiki und eilte, mit eleganter Körperhaltung, in Richtung ihres Schlafgemachs. //Ich hasse es wenn wir uns so vornehm benehmen müssen!//
Nach knapp einer Stunde verließ die Braunhaarige ihr Zimmer und stellte sich auf die Veranda. Sie hatte sich ihre Alltägliche Kleidung angezogen, da sie heute keine weiteren Freier mehr erwarten würde. Sie hatte die Rezeption gebeten ihren Dienstplan in ihr Zimmer zu legen, kurz bevor sie den Kunden entgegen genommen hatte. Sie streckte sich ausgiebig und atmete die frische Luft ein.
//Ich bin ja mal gespannt, ob wir es wirkich schaffen heute gemeinsam wegzugehen ...// Sie zündete sich eine Zigarette an und gab ihren Gedanken freien Lauf. //Schließlich kommt es selten vor, dass wir alle einen Abend frei haben ... Bestimmt muss jemand heute Abend doch hier bleiben ... So wie immer ...// Sie sah wie Hakuto gerade die Wendeltreppe hinunter kam und in seinem Zimmer verschwand. //So viel ich weiß, hat er heute noch eine Kundin ... Er hat gestern zumindestens was erwähnt ...//
Nach einigen Minuten drückte sie die Zigarette wieder aus und ging lächelnd zur Empfangshalle. Dort lag auch der Schalter, wo sich die Kunden eintrugen und ihr Hab und Gut verschtauen ließen. Es war verboten irgendwelche Wertgegenstände wie beispielsweise ein Handy, in die Darkrooms mitzunehmen. Das einzige was sie behalten konnten war ihr Geldbeutel, was eine Anspielung auf Trinkgeld war
Mit einem kurzen "Hallo" begrüßte Kyoko ihre Kollegen am Schalter, die sogleich antworteten. Ohne weiter einzugehen marschierte die Braunhaarige eine steile Treppe empor, die zu den Büros führte.
Langsam trat sie zur Kirschholzfarbenden Tür, die Hideyoshi gehörte und klopfte einige Male. Als sie von Yoshi ein "herein" vernahm, drückte sie die Klinke herunter und trat in das Zimmer ihres Meisters. Dieser saß in einge Akten vertief hinter seinen Schreibtisch und trank genüsslich von seinem Kaffee.
"Ich habe gehört, dass du mich sprechen wolltest. Außerdem soll ich dir schöne Grüße von dem Kunden überbringen." Sogleich stellte Hideyoshi die Papiere sowieso auch die Tasse beiseite und und bat Kyoko sich zusetzen. "Danke Rose. Ich habe vorhin am Schalter auch eine Nachricht von ihm erhalten. Er hat dich sehr gelobt und mir versichert, dass er uns öfters mit seiner Anwesenheit beglücken wird." Verstehend nickte seine Angestellte und sah weiterhin zu ihren Chef, der weiter sprach. "Deine Gage liegt bereits in deinem Fach, genauso wie auch die Dokumente, wofür ich dich hergebeten habe."
Kyoko sah ihn ihn fragend an. "Was für Dokumente?" Hideyoshi lehnte sich zurück in seinen Sessel und sah weiterhin auf die Braunhaarige. "Dir werden zwei Lehrlinge unterteilt. Ein Mädchen und ein Junge. Sie werden beide dieses Jahr noch volljährig, jedoch haben sie noch viel zu lernen."
Verstehend nickte Kyoko. //Zwei neue, arme Lämmer ... Mal sehen was in ihrer Akte drinnen steht ...//