Weinen Drachen?
Ein Junge von gerade mal elf Jahren saß abends mit seinen Eltern zusammen am Tisch und aß die letzte Mahlzeit für diesen Tag.
Zumindest sollte er das, aber aus einem für seinen Vater unerfindlichen Grund heraus, saß der kleine nur da, stocherte lustlos in seinem Essen und seufzte in einer Tour.
Das Oberhaupt der Familie, von dem der Junge die Miniaturausgabe hätte sein können, riss nach 15 Minuten Dauerseufzen der Geduldsfaden und er fragte seinen Sohn, was diesem denn den Zauberstab verknotet hätte, dass er so neben sich stand. Dieses Verhalten zieme sich nicht für einen Spross ihrer Familie und sollte schnellstmöglich eingestellt werden.
Aber der unglücklich Junge sah nur kurz auf, seufzte wieder und widmete sich, weiterhin unbeeindruckt von den Wünschen seines Vaters, seinem Essen, welches er zu einer undefinierbaren Menge verarbeitete.
Der blonde Mann war von diesem Verhalten allerdings alles andere als begeistert und wollte dem auch Ausdruck verleihen, als sich die Hand seiner Frau beruhigend auf seinen Arm legte.
Er sah diese Vorwurfsvoll an, was von seiner ebenfalls blonden Frau geflissentlich übergangen wurde und sie erzählte ihm, was denn in ihren Sprössling gefahren war, dass dieser so neben sich stand.
„Lucius, mein Schatz. Sei deinem Sohn nicht böse. Er hat heute Nachmittag in der Winkelgasse einen Jungen bei Madam Malkins gesehen.“
Ihr Mann, der nicht verstand, fragte auch gleich nach, warum er wegen einer solchen Lappalie, dieses Verhalten seines Sohnes durchgehen lassen sollte.
Narcissa, der Name seiner Frau, lächelte auf die Frage ihres Gatten aber nur, bevor sie ihm kopfschüttelnd antwortete.
„Dieser Junge stand bei Madam Malkins auf dem Bock und wurde abgemessen. Dabei sah dieser wohl so verloren aus, dass sich dein Sohn sofort in ihn verguckt hat. Als er zu mir kam, um mir dies zu erzählen, hättest du ihn einmal hören sollen, Lucius! Er war so begeistert von ihm, dass er mir die ganze Zeit von diesen strahlend grünen Augen erzählt hat, welche so verzweifelt geguckt hatten.
Draco hätte fast angefangen zu weinen, als ihm einfiel, dass er den Namen des Jungen gar nicht wusste und jetzt ist er verzweifelt, dass er ihn nie wieder sehen wird!“ schloss Narcissa Malfoy ihren Bericht und sah ihren Mann nun an, welcher seinen Sohn mitfühlend betrachtete.
Sie konnte sich schon vorstellen, was ihrem Mann nun durch den Kopf ging. Dieser überlegte sich wahrscheinlich schon, wie er schnellstmöglich die Identität des Jungen, welcher seinem Sohn so den Kopf verdreht hatte, herausfinden konnte, nur um seinen kleinen Drachen wieder glücklich zu sehen, denn wenn Draco schon fast in Tränen ausgebrochen ist, dann konnte sich Lucius vorstellen, wie wichtig diese Angelegenheit seinem Sohn war, denn sein kleiner weinte nie und dass er es tat kam schon fast einem Weltuntergang nahe.
Mit der festen Absicht seinen Sohn wieder glücklich sehen zu wollen, erklärte Lucius Malfoy das Essen für beendet und schickte seinen Sohn ins Bett, da dieser ab dem nächsten Tag auf die angesehenste Schule für Hexerei und Zauberei gehen würde.
Draconius Lucius Malfoy fügte sich dem ohne irgendwelche Widerworte, wünschte eine gute Nacht und schlurfte dann mit hängenden Schultern und noch immer seufzend, was seinem Vater die Ernsthaftigkeit der Lage noch deutlicher machte, in sein Zimmer um sich umzuziehen und sich ins Bett zu legen.
Kaum hatte der blonde Schopf des Jungen das Kissen berührt, schlief dieser auch schon tief und fest und träumte von strahlend grünen Augen.
tbc
mir schwirrte schon eine ganze weile die idee zu dieser fic durch den kopf...^^
ich hoffe euch gefällt sie^^
und natürlich freu ich mich auch über kommis von euch^^
