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Der etwas andere Traum... eine Vorahnung?

basierend auf Träumen, die ich wirklich geträumt habe!
von

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Das Treffen mit Ryuichi

Nach dem Auftritt in Osaka begab ich mich zu der Stelle, die ich mit Ryuichi ausgemacht hatte. Durch das von ihm genannte Passwort kam ich Problemlos an der Security vorbei. An der Bühne vorbei gekommen, sah ich Ryuichi schon, der mich ebenfalls erblickte und mir entgegen lief.
 

"Hallo Julia.", rief Ryuichi mir entgegen.

"Hi Ryu. Es freut mich, dich kennen zu lernen.", begrüßte ich ihn und reichte ihm die Hand, als ich vor ihm stand.

"Freut mich ebenso.", sagte er lächelnd.

"Wie wäre es, wenn wir nach hinten in die Kantine gehen und dort mal über die Sache mit dem Traum reden?", schlug Ryuichi vor - wenn auch mehr fragend als sagend. Ich nickte zustimmend.
 

Ryuichi dachte an den Vorfall vor dem Auftritt, als er den Unfall mit dem Auto grade so vermeiden konnte, da er bewusst stehen blieb, ehe er über die große Straße ging, die vor der Konzerthalle entlang lief. Zu diesem Zeitpunkt war weit und breit weder ein Auto zu sehen noch war eines zu hören - jedoch knapp fünf Sekunden später schoss lautstark, und ohne Rücksicht auf Verluste, ein Auto an ihm vorbei. Das Auto dürfte mit etwa 150 km/h vorbei gerast sein - jedoch waren grade mal 30 km/h erlaubt gewesen. Ryuichi war grade noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen und starrte dem Auto noch eine Weile hinterher.
 

An der Kantine angekommen, setzten sie sich in ein ruhiges Eck.

"Julia...", begann Ryuichi. "Danke... wegen der e-Mail."

'Die Mail rettete mir nämlich vorhin das Leben...', fügte er in Gedanken bei und merkte nicht, wie er anfing zu zittern. Wohl unbewusst sah er mich etwas ängstlich an.

"Ryuichi, du zitterst... was ist los?", fragte ich erschrocken. 'Du willst mir doch nicht sagen, dass...', ergänzte ich in Gedanken.

"Doch. Der Unfall wäre fast wirklich passiert.", begann er. Durch deine Mail bin ich bei der Straße vor der Halle bewusst länger stehen geblieben. So konnte ich den Unfall verhindern, andernfalls würde ich jetzt sehr wahrscheinlich schwer verletzt sein oder sogar gar nicht mehr leben. Es wäre genau so wie in deiner Mail. Ein Auto mit knapp 150 km/h hätte mich angefahren und sehr wahrscheinlich ein paar Meter durch die Luft geschleudert. Du hast mir quasi das Leben gerettet mit der Mail, und dafür bin ich dir unendlich dankbar.", ergänzte er mit leicht zitternder Stimme.

Ich glaubte nicht, was ich soeben gehört hatte. Auf der einen Seite war ich froh darüber, dass Melanie mir geraten hatte, ihm die e-Mail zu schreiben und ich ihm dadurch das Leben hatte retten können - andererseits jedoch, konnte ich es nicht fassen, dass mein Traum um ein Haar fast wahr wurde.

'Oh Gott...', dachte ich mir nur noch.
 

Kaum ausgedacht, dachte ich daran, dass Ryuichi mich aus meinem Suizid-Tief heraus holte, wenn auch nur unbewusst, da er es nicht wissen konnte. Doch das sollte sich fort an ändern. Ich hatte nun beschlossen, Ryuichi davon zu erzählen. Jetzt oder nie.

"Ryuichi... ich... also...", stotterte ich, da ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte.

Ryuichi nahm - mehr oder minder unbewusst - meine Hand und streichelte zart mit dem Daumen über den Handrücken.

"Was ist denn?", fragte er sanft.

Ich zuckte leicht zusammen, als ich Ryuichis Hand spürte, zog die meine jedoch nicht weg - auch wenn ich es im ersten Augenblick aus Reflex fast getan hätte. Ich ließ meine Hand in Ryuichis warmer und beruhigend wirkender Hand ruhen.

Dass Ryuichi nun meine Hand hielt, machte die Sache - ihm davon zu erzählen - für mich jedoch nicht einfacher, eher schwieriger.

"Ich... Ich muss dir was sagen.", begann ich schließlich und sah Ryuichi ernst an, vollkommen bewusst darüber, ihn damit wohl zu schocken.

"Du hast mir ebenfalls das Leben gerettet!", sagte sie leise.

In diesem Moment wurde Ryuichi wohl bewusst, dass er meine Hand hielt - jedoch beließ auch er es dabei. Weiterhin ließ er meine Hand nicht los.

"Ich?", fragte Ryuichi erstaunt. "Aber wie das? Wie kann das sein?"

Die Frage kam zu Recht. Immerhin sah er mich heute das erste Mal.

"Ich... also...", stotterte ich, da ich nicht wusste wo ich anfangen sollte.

Ein Zurück gab es nun nicht mehr. Jetzt musste ich da durch, ob ich es nun wollte oder nicht.

"Es... war etwa im August 2004...", begann ich nun. "Ich hatte eine sehr schwere Zeit. Ich verlor fast alle Freunde und wusste nicht wieso, hatte Streit mit meinen Eltern, hatte dauerhaft schlechte Noten in der Schule, bekam eine Absage nach der anderen auf meine Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz. Alles, einfach alles ging schief, was schief gehen konnte."

Ich musste schlucken, ehe ich weiter erzählte. Den dicken Kloß in meinem Hals ignorierte ich so gut ich konnte.

"Ich war ein einziges psychisches Wrack. Ich wollte nicht mehr länger leben. Wollte meinem Leben ein Ende setzen. Doch dann kamst du..."

Ryuichi schluckte, als er das hörte und drückte meine Hand.

Ich merkte nicht, wie mir eine Träne über die Wange lief. Auch ich musste erneut schlucken. Mit weinerlicher Stimme erzählte ich weiter, bewusst dessen, dass all der Schmerz nun wieder in mir hoch kam. Aber Ryuichis Anwesenheit machte mich stark.

"Durch dich hatte mein bescheidenes Leben wieder einen Sinn. Das Wort LEBEN bekam wieder eine neue Bedeutung für mich. Du gabst mir die nötige Kraft, die ich brauchte um mich den Problemen des Alltags zu stellen. Durch dich habe ich wieder gelernt zu leben, glücklich zu sein, nicht zu schnell aufzugeben. Für all das möchte ich dir nun danken, Ryuichi. Du und deine Musik habt mich aufrecht gehalten und dafür gesorgt mich nicht aufzugeben. Vielen Dank Ryu..."

Ich war froh darüber, es ihm nun endlich gesagt zu haben. Es brannte mir schon lange auf der Seele, ihm das zu sagen. Und nun hatte ich es ihm endlich sagen können. Mit einigen Tränen in den Augen sah ich Ryuichi nun an. Wenig später spürte ich seine Hand an meiner Wange, die mir hauchzart die Tränen wegwischte.

Ryuichi war sichtbar sprachlos über meine Worte, rückte nun näher zu mir und zog mich tröstend in seine Arme.

"Beruhig dich erst einmal wieder.", sagte er ruhig, strich mir dabei übers Haar.

"Geht schon.", log ich und entzog mich langsam und schweren Herzens aus seiner Umarmung.

"Freut mich, dass du es mir gesagt hast, so weiß ich es wenigstens.", sagte Ryuichi - hielt nun wieder wieder Hand.
 

Plötzlich klingelte Ryuichis Handy.

"Verdammt, warum jetzt?", fluchte er kaum hörbar.

"Hallo Keita, was gibt’s?", fragte Ryuichi, der offenbar auf dem Display erkannte, dass Keita es war, der ihn nun anrief.

"Ryu, wie lange dauert das noch bei dir? Wir müssen los. Beeil dich bitte!", sagte Keita. "Komm dann bitte zum Bus, wir stehen schon davor."

"Ja. Bleib ruhig, ich komme gleich.", knurrte Ryuichi und legte auf.
 

"Ich muss dann leider gehen...", seufzte Ryuichi, mit einem anschließenden Blick auf die Uhr.

"Was jetzt schon?", fragte ich.

"Ja... es tut mir leid. Soll ich dich noch nach draußen begleiten?", fragte er.

"Ja, das wäre super lieb von dir.", sagte ich - sichtbar traurig darüber, dass ich nun schon von ihm weg musste.

"Wir... können ja per Mail Kontakt halten.", schlug Ryuichi vor, während wir zum Ausgang liefen.

"Ja. Das würde mich freuen.", sagte ich.
 

In der Zwischenzeit kamen wir am Ausgang an. Keita rief Ryuichi erneut entgegen, dass er kommen sollte.

"Ich sollte dann wohl gehen...", seufzte Ryuichi, der wohl gerne noch länger mit mir geredet hätte, und sah mich leicht deprimiert an.

"Ryuichi! Beeil dich!!", kam es nun von Ryohei - dem Leader der Gruppe.

"Ja Mann!", rief er und sah mich an.

"Ich meld mich! Verspochen!", hauchte er, drückte mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange und wandte sich zum gehen. Ich hielt ihn fest. Ich musste ihm noch etwas sagen.

"Ryuichi... Ich liebe dich... das solltest du wissen!", sagte ich leise, ehe ich - den Tränen freien Lauf lassend - in Richtung Bahnhof lief, um zum nächsten Flughafen zu gelangen. Fern von Ryuichi - Fern von Melanie - Zurück nach Deutschland.

Ryuichi sah mir noch eine Weile nach. Auch ihm lief eine einsame Träne über die linke Wange. Bevor er zum Bus ging und seinen Gedanken freien lauf ließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Tayachan
2009-12-28T13:31:59+00:00 28.12.2009 14:31
Wow .... ja....
Wahnsinn... ich mag die Story sehr. und... nun ja.... mehr dazu hatten wir ja schon, als du hier warst....
*daumen hoch*
*in Favos pack*
Von:  Langenlucky
2009-08-22T21:45:13+00:00 22.08.2009 23:45
Nicht nur Ryuichi lief eine Träne über die Wange, ich hatte auch Tränen in den Augen stehen. Zu mal ich solche Warnträume aus eigener Erfahrung kennen.

Die Story ist sehr gut geschrieben. Ich weiß nicht ob du sie dir nur ausgedacht hast, sondern sie selbst erlebt hast. Aber seis drum, das ändert nicht daran das ich die geschichte lesenswert finde, was mir ansonsten bei Self insert in den seltesten Fällen passiert.
Von:  Ayumi_X_Hamasaki
2008-08-19T20:27:18+00:00 19.08.2008 22:27
also ich famd die story ganz toll
ich kenn solche träume zu gut <.<
ich fands toll also auch ab damit in meine favos !!!!!!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2007-11-14T19:57:12+00:00 14.11.2007 20:57
Hab mich nun auch endlich mal aufgerafft, diese kleine, aber dennoch feine, FF zu lesen. Und mein erster Eindruck, wahnsinn...
So gefesselt auf Grund einer FF war ich länger nicht mehr.

Ich weiß jetzt nicht, wie viel und was sich genau nun auf die Realität bezieht, aber mir rutschte selbst das Herz kurz in die Hose, wegen diesem Traum (weshalb ich dann auch schnell weiter gelesen hab, ob es noch gut ausgeht oder halt nicht ^.~)
Jetzt, nachdem einmal lesen ist immer noch ein beklemmendes Gefühl zurück geblieben, und ich weiß nicht wieso genau, aber deine FF hat mich ziemlilch berührt (oder es liegt an der heutigen Stimmung^^')
Jedenfalls liegt es nicht unbedingt an der Ausdrucksweise (wobei diese ja dennoch eine Rolle spielt...) es wurde einfach alles i-wie auf den Punkt gebracht.
Wenn ich jetzt aber schon mal bei der Wortwahl bin... die ersten Sätze fand ich noch etwas... gewöhnungsbedürftig (?) aber spätestens nach dem 1. Kapitel war man schon in der Story drin. Vor allem fand ich die 1. Mail an Ryu unglaublich ....ansprechend.

Ich bin ehrlich gesagt, begeistert von dem Stückchen (und das schaffen nicht viele^^') auch wenn es mich gleichzeitig doch an Hand der persönlichen Erfahrungen traurig stimmt (aber auch wieder froh, dass es Ryu wenigstens gesagt wurde). Wenn ich mal meinen Reli-Lehrer zitiere XD "das ist ein Tohuwabohu" der Gefühle.
Vor allem bei dem Ende, weiß ich nicht ob man sich nun ein bischen freuen kannn/darf oder ob diesem Ende traurige Momente folgen werden (gefolgt sind...).

Finde es auf jedenfall sehr gelungen! Und mich persönlich würde nun interessieren, was alles Traum war und was nicht.


mfg
Von: abgemeldet
2007-09-29T18:36:07+00:00 29.09.2007 20:36
Finde die Geschichte sehr interessant,man merkt du kannst das einfach...


.....mach weiter so*kussi*




LoVeX89
Von:  Gedankenchaotin
2007-09-28T19:43:56+00:00 28.09.2007 21:43
Erstmal danke, dass du die Story mit widmest.
Eigentlich dürfest du ja wissen, dass ich die Story gut geschrieben und beschrieben und so weiter finde.. zumal ich sie ja eh schon kannte.. in der Rohfassung..

Also.. nochmal auf deutsch.. ^^
Schöne Story, auch wenn die Umstände etwas traurig sind..

LG Aki


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