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The lovely Boy- Broken Piece of Life

von

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Gib mir... nur noch einen weiteren Tag im Paradies

Kapitel 3:
 

Gib mir…

Nur noch einen …. Weiteren Tag im Paradies.
 

« Aus meinem wunderbaren Chaos...

wird Verzweiflung und Wahn….

Und daraus entsteht der verrückteste Krieg!!
 

Und selbst wenn ich dich nach alle dem noch liebe…

Ich hasse dich mehr, als man je einen Geliebten lieben könnte…. »
 


 

Die beiden Jungen waren schon am Einnicken, als plötzlich schnelle Schritte auf sie zu kamen und jemand die Tür aufriss.

Keijo stand im Rahmen, mit wutverzerrtem Gesicht, dem Schweiß auf der Stirn.

Er schlug hastig gegen die Wand, wollte das Licht anschalten, doch als es auch beim dritten Schlag noch nicht an ging, trampelte er im Dunkeln zu Finns Bett und packte zu.

Mit seinen langen Fingernägeln kratzte er noch Finn, ehe er Seto aus dem Bett zerrte.
 

„Was ist denn los??“

„Was los ist?!“, schrie er ihm entgegen, sein Kopf war vor Wut knallrot angelaufen.
 

Finn rieb sich durchs Gesicht und sah nach draußen, hoch zum Himmel.

„Ich wusste es, verdammt….“, flüsterte er und lief seinem Vater nach.

In der Küche, im Obergeschoss, im Wohnzimmer, überall brannten die Lichter.
 

In der Küche angekommen stieß er Kimi so stark nach vorne, dass er mit dem Gesicht auf der Tischkante landete und sich die Lippe aufschlug.

Finns Herz begann schneller zu schlagen.

Was sollte er jetzt tun, was sollte er jetzt nur tun, das war so wieder nicht eingeplant.

Wieso konnte er den einen verdammten Tag nicht noch ausharren.

Gedanken schossen durch seinen Kopf und krampfhaft suchte Finn nach einer geeigneten Lösung.
 

Sollte er an Keijos Schublade gehen…..

…..die verbotene Schublade….
 

Die Schublade, die er heute Mittag wie so oft geöffnet hatte, um sich zu versichern, dass sein kleines nützliches Geheimnis noch darinnen lag?

Aber dann würde Kimi alles mitbekommen..
 

Und die Sache wäre nicht mehr sicher…

Während Finn seine Fingernägel in seine Schläfen grub hasste er sich selbst, sich, für seine Hilflosigkeit und seinen Vater, da er ihn in solche Situationen brachte.

Finn würde Seto heute das letzte mal nicht mehr vor Keijo beschützen können.

Und dann wäre der Spuk vorbei.
 

Doch für Kimi sollte am heutigen Abend den Horror erst richtig beginnen.
 

Schluchzend richtete Kimi sich auf und fing mit der Hand das Blut ab, ehe es auf den Boden tropfen konnte.
 

„Fang bloß nicht an zu heulen, du kleine verlogene Missgeburt!!

Wegen dir ist erst alles so geworden wie es nun ist!!

Sieh uns an, sieh das Haus an, sieh was wir haben und alles ist nur deine Schuld!! Genauso ist es deine Schuld, dass sie nicht mehr hier ist! DU hast sie in den Wahnsinn getrieben, du verdorbenes Teufelskind!!!“
 

Keijo schrie Kimi unentwegt an, und keiner der beiden wusste wieso.

Kimis Wangen rannen immer mehr Tränen entlang und er konnte nicht aufhören, auch wenn er wusste, dass sein Vater ihn dafür verachtete.
 

» Finn lügt doch in Wirklichkeit, wieso sollte Papa mich anlügen? Und wieso soll Mama sonst gestorben sein?? Ich hab sie verrückt gemacht, weil sie so große Angst vor mir hatte!! Weil ich böse und verdorben bin!! Er hat doch recht!! «
 

„Hör nicht auf ihn, Kimi!!!“, rief Finn verzweifelt, doch weder Kimi noch Keijo hörten ihm zu.

„Ich sag dir, wieso ich mir dein Gesicht zu später Stunde abermals ansehe!!!“
 

Keijo schnappte etwas von der Küchentheke und warf es Seto gen Kopf zu.

Seto aber war schon zu weit in seine eigene Welt abgedriftet, hörte nicht hin und sah nicht zu sondern warf sich nur ständig stumm vor, wie schlecht und verdorben er doch sei.
 

Seine Augen waren leer, sie starrten ins graue Nichts, seine Unterlippe, auf der sich der Speichel absetzte, zuckte leicht, aber Seto war nicht fähig zu reden.

Er sang ein leises Lied vor sich her, nur für sich alleine, das kein anderer hörte.
 

Auch als die Blechbox ihm am Kopf traf reagierte er nicht.

Eine tiefe Wunde riss sie, die zu bluten begann und sein glattes blondes Haar durchtränkte.
 

„ich hab euch gesagt, ihr sollt restlos ALLES wegwerfen!! Das gehört auch dazu!!!“
 

Die Blechbox war vom Sturz aufgesprungen und eine süße, unschuldige Melodie drang aus ihr.

Seto kniete sich neben die Box und fasste sie behutsam an, als sei sie ein kleines zerbrechliches Vogelbaby.
 


 

Vorsichtig nahm er sie hoch und sah sich das Innenleben der Box an.

Diese Melodie..

Das Lied, das ihre Mutter ihnen früher immer vorsang…

Das Lied, das Seto ständig vor sich her sang….
 

Seine Finger zitterten furchtbar, aber er konnte sie nicht von dem tanzenden Paar im Inneren lassen.

Über dem Tanzparkett hing ein voller Mond und viele kleine Sterne…

Die Melodie klang verzerrt und als Seto den Kopf der Prinzessin berührte, stoppte auch der Tanz.

In diesem Moment umschlang Keijos Hand Setos dünne Kehle.
 

Alle Knochen und Adern prangten hervor, als er zudrückte und Seto mit all seiner Kraft hoch zerrte.
 

„Kannst du mir nun erklären, wieso du das nicht weggeworfen hast?!??“

Seto röchelte leise, seine Augen wurden glasig.
 

Als Kimis Träne auf Keijos Hand tropfte, ließ er ihn los, als sei er davon angewidert oder habe Angst, sich mit einer schlimmen Krankheit zu infizieren.

Kimi sank zurück auf die Knie, und starrte Keijo in die Augen….
 

Mit seinen wunderschönen blau-grünen Augen, die Keijo in diesem Moment zu hassen begann.

Denn sie sahen aus wie die seiner geliebten Frau.
 

Allzu oft hatte auch sie Keijo mit diesem Blick der stummen vorwurfsvollen Trauer angesehen…

Damals, als sie noch voller Lebensfreude war, immerzu lachte und sich herzlich um ihre Kinder kümmerte, die sie, wie sie beteuerte, über alles in der Welt liebte.
 

Aber zu dieser Zeit erkrankte Keijo, bedingt durch zu viel Stress und starke Depressionen, an einer Schizophrenie.

Umso öfter kam es vor, dass Keijo seine liebevolle Frau schlug oder sie wider ihres Willen zum Geschlechtverkehr zwang.

Und auch Fremdgehen war diesem neuen, unheimlichen Keijo nicht fremd.
 

Dieser Blick…

Klagte er ihn an?

Ihn, Keijo, der alles so schuf, wie es nun aussah?

Der seiner Familie immer alles entbehrte und hergab?

Wer in dieser Familie von Schmarotzern und Parasiten hatte schon das Recht dazu, ihm etwas vorzuschreiben oder ihn anzuklagen.

Ohne ihn wären diese Rotzplagen doch genauso wenig lebensfähig, wie Lyyli, diese naive und labile Frau…
 

Keijo konnte diese Augen nicht ertragen, denn sie vergewisserten ihm, dass er an dieser zerrissenen und kaputten Familie Schuld war.
 

Er hatte Seto diese Krankheit vererbt, er hatte nicht für genug Unterstützung gesorgt und hatte seine eigene Frau grün und blau geschlagen und sie krank gemacht.
 

Krampfhaft bohrten die Fingernägel des Mannes sich in seine Handflächen, die schon bald zu bluten begannen.
 

Hastig zog er die Luft durch die Zähne und blies sie wieder hinaus, wobei er seinen Speichel mit aus dem Mund blies.

Er kratzte sich an den Schläfen und gab beängstigende Geräusche von sich, wie ein verwundetes Tier, das nun zum letzten Angriff übergehen würde.
 

Da dieses Verhalten selbst für Finn fremd war, kam er zu Seto und legte seine Hand auf seine Schulter.
 

„Nicht Falsches machen jetzt… Gleich ist sicher alles vorbei!!“

Finn wollte Kimi beruhigen, doch seinen Worten glaubte er nicht einmal selbst.
 

Keijo packte sich selbst am Haar, riss daran und schrie laut auf.
 

Dann schlug er mit der Hand aus und warf dabei eine Vase vom Tisch.

Seto legte den Kopf schief und betrachtete, wie die schönen Blumen aus der Vase sprangen und unachtsam auf dem Boden landeten, in der Pfütze, wo sich das Wasser schon verteilt hatte.
 


 

„Ich halte es nicht mehr aus mit dir!! Ich kann dich nicht mehr sehen!!!!!!!!“, schrie er, seine Lungen raschelten beim Atmen.
 

Dann kniete er sich hin und grinste die zwei Blonden unheilvoll an.
 

„Oder du sollst mich nie mehr so ansehen!!“
 


 

Seto blickte auf, als sei er gerade erwacht, doch alle Reaktionen wären zu spät gewesen, denn eine Scherbe schellte von oben herab, direkt in sein rechtes Auge.
 

Finn schrie auf, aber Keijo zog die Scherbe wieder zurück und stach noch einmal zu.

Bei jedem Schnitt drang mehr Blut aus Kimis Gesicht, das er ihm regelrecht zerschnitt.
 

Seto fiel schreiend rückwärts um, Keijo holte erneut aus, doch dieses mal reagierte Finn.
 

Er hatte sich eine von Keijos sündhaft teuren ausländischen Weinflaschen genommen und zog sie seinem Vater über den Kopf, der wortlos zu Boden fiel, zwischen Setos Beine.
 

Einen Schockmoment verharrte Finn in seiner Position, starrte auf seinen regungslosen Vater hinunter, der am Kopf blutete, aber dann fasste er sich, rannte um den Körper und kniete sich zu Seto.
 

„Seto!!! Seto, sag etwas!!“
 

Während er verzweifelt auf seinen Bruder einredete, zog er sich sein Tshirt über den Kopf, welches er zum Stillen der Wunde benutzen wollte.
 

Doch er traute seinen Augen nicht, als er sich Kimis Gesicht ansah.

Die Wunde hatte längst aufgehört zu bluten.

Sein Augapfel erschien noch heil.

Aber…. Keijo hatte ihn doch erwischt….
 

„Finn….“, schluchzte Kimi plötzlich und fiel in seine Arme.

„Es ist so dunkel …“

Finn riss die Augen auf.
 

Hatte Keijo ihn blind bemacht??!

Als Seto in Finns Armen lag, bemerkte er, dass dieser weinte.

Sein Herz schlug so schnell, dass Seto dachte es würde aus seiner Brust dringen.

Finn zitterte noch mehr als Kimi selbst.

Er schien sich schon wieder beruhigt zu haben, denn er sang leise für Finn sein geheimes Lied.
 

„Hör auf zu weinen… Finn… es tut nicht mehr weh….“

“Aber.. Aber…..“, schluchzte Finn, was Seto gar nicht von ihm gewohnt war.

„Ich dachte er bringt dich auch noch um! Uhuuuhuu…“
 

Finn drückte sich noch fester an Seto, der dieses Gefühl für einen Moment genoss.

Noch nie konnte er für seinen kleinen Bruder stark sein..
 

Vielleicht lag es daran, dass er so schlecht war und niemals ein guter großer Bruder für ihn sein könnte.

„Psst.. ist gut jetzt!!“

Finn wischte sich übers Gesicht.
 

„Wir müssen zu einem Arzt…“

Aber Seto schüttelte den Kopf.

„Was sollen wir dem denn erzählen….? Morgen wüsste das ganze Dorf davon.. und wer weiß, was er dann tun wird….“

Finn sah zu Boden, als sei er beschämt, weil er sich gerade so blamiert hatte.
 

„Ist der tot…??“, fragte Seto etwas beängstigt und tippte Keijo an, der sich immer noch nicht gerührt hatte.
 

„Wer weiß…. Geschähe ihm Recht…“

Aber er löst sich von unnötigen Gedanken, denn nun musste etwas getan werden.

Er stand auf und half Kimi auf.

„Komm….“
 

Er führte ihn in Bad und wusch ihm das Gesicht ab.

Das ganze Blut löste sich und lief über seine Finger, zog Kreise im weisen Waschbecken, bis es im Abfluss verschwand.

Finn reichte seinem Bruder ein Handtuch, in das er sein Gesicht drückte.

Er hob den Kopf und sah in den Spiegel.

Ein Auge war unversehrt…

Und das andere…

Alles schwarz……

Seto fuhr mit den Fingern über das Spiegelglas, hinterließ blutige Spuren.. und sah immer noch fassungslos in das Spiegelbild.
 

Sein Vater hatte ihn entstellt.

Er hatte eine riesige, hässliche und klaffende Wunde, die beinahe von der Stirn bis zur Lippe reichte.

Doch Keijo hatte nur die rechte Gesichtshälfte erwischt.

Je länger Seto sich selbst betrachtete, umso weniger sah die Wunde aus, wie eine Wunde.. Sie sah schon jetzt aus, wie eine Narbe.

Eine hässliche Narbe, die er sein ganzen Leben lang mitten im Gesicht tragen würde.
 

Als Beweis.

Als Beweis für seine Verdorbenheit und sein schlechtes Wesen.

Als Beweis für seine Herkunft und den Mord an der eigenen Mutter.

Letztlich als Beweis des Hasses seines eigenes Vaters.
 

Seto stand wieder vorm Spiegel.

Die Blutspuren waren längst verschwunden und auch die Kruste auf dieser widerwärtigen Wunde.
 

Die Spieluhrenbox war auch längst verschwunden, da, wo sie Keijo sicher nicht finden würde.

Denn sie war ein Geschenk von Lyyli an Seto gewesen.
 

Auch wenn sie nun kaputt war…

Alles war verschwunden

Bis auf Setos Hässlichkeit.
 

Die Narbe brandmarkte ihn wie einen Gefallenen oder Verstoßenen aus der Hölle.

Hatte Keijo Recht?
 

Doch seit dieser Verstümmelung hatte er Seto nicht mehr angerührt oder war eklig zu ihm.

Es schien gerade so, als wäre Seto nun für ihn Luft und keinerlei Bedrohung mehr.

Es lag schon weit über einen Monat zurück.

Und bald würden er und Finn nach Frankreich abreisen müssen, von wo sie nur in den großen Ferien zurückkämen.
 

» Und mit dieser Fratze soll ich in ein fremdes Land…..die anderen werden Angst vor mir haben…«
 

dachte Seto beunruhigt und versuchte sein Pony über die Narbe zu ziehen.

Die Haare verdeckten sein hässliches Lid und sein totes Auge gut, nur auf der Wange sah man noch die Rückstände der Scherbenkratzer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  mayluu
2008-01-27T13:25:44+00:00 27.01.2008 14:25
Hallo nochmal ^^ *fertig ist mit googlen*
Schau dir mal die Angaben bei Wikipedia an, die passen nicht so recht zu deiner Schilderung überein, z. B. was die Symptome betrifft.

Weiter im Text: Keijo sticht Kimi ins Auge, dieser scheint danach unverletzt, beklagt sich aber, dass es dunkel ist? Später wird er zwar klarer, aber trotzdem ist der Satz zu misverständlich formuliert. Und warum ist es dunkel, wenn doch 'nur' das rechte Auge betroffen ist?
Allgemein ist Seto VIEL zu gefasst (Finn eigentlich auch); man bedenke seine Krankheit UND seine schweren Verletztungen.

'Die Blutspuren waren längst verschwunden und auch die Kruste auf dieser wiederwärtigen Wunde.' o.O
So schnelle Blutgerinnung und wieso geht die weg? (ist ja eigentlich gut, wenn die Wunde aufhört zu bluten)

'einen Monat her' Ah, da gibts einen Zeitsprung, aber wo genau fängt der an? Das kann man dem Text nicht genau entnehmen.

Was ich richtig gut fand, war deine Schilderung yon Keijos Gedanken über Kimis Augen und seine Reaktion danach. Das konnte man gut nachvollziehen. OMG, bin ich noch zu retten?! Naja, ein bissel krank sind wir ja alle, ne?

MfG
Mayluu
Von:  mayluu
2008-01-27T12:29:27+00:00 27.01.2008 13:29
Hmm, also der Absatz 'Finn lügt doch in Wirklichkeit... Er hat doch Recht.' ist verwirrend. Kimi spricht von Finn UND seinem Vater in der 3. Person und man weiß nicht, zu wem er das sagt. Ich vermute mal zu sich selbst, aber schreib das ruhig dazu.

'Eine tiefe Wunde riss sie ihm.'
Der Satzbau ist umgangssprachlich, bleib bei Subjekt-Prädikat-Objekt. Außerdem kann ein rechteckiger Gegenstand keine tiefe Wunde reissen, sondern nur eine große Platzwunde verursachen.

Auch der Ausdruck 'Alle Knochen und Adern sprangen hervor.' - stell dir das mal bildlich vor *grusel* Ich würde eher meinen, bei Strangulgtion werden die zusammengedrückt, oder =)

Schizophrenie... Hmm *nachgooglet*


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