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The lovely Boy- Broken Piece of Life

von

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Ist da draußen wer..? ...... Ach nein... Nur der Mond....

Broken Piece of Life
 

Kapitel 1.
 

» “Ist da draußen wer...?
 

....
 

Nein...nur der Mond....” «
 

Ganz in schwarz gekleidet saßen die beiden blonden Jungen nebeneinander in einer kleinen Friedhofskathedrale.

Der eine weinte stumm, hatte das Gesicht zu Boden gerichtet, der andere tröstete ihn, streichelte beruhigend seine Hand, auch wenn es ihm selbst sichtbar schwer fiel, seinen Gefühlen nicht ebenso wie sein Bruder nachzugeben.

Neben dem Kleineren saß ein Mann, dessen blondes Haar schon von silbernen Strähnen durchzogen war.

Doch er würde niemals altern.
 

Er würde diesen Schmerz sein ganzes, langes Leben mit sich herum tragen müssen.

Das Gesicht des Mannes war schmerzvoll verzogen, er wollte die grausamen Worte des Pfarrers, der Angehörigen nicht hören, nicht er.

Seine Hände waren verkrampft, beinahe versteift und lagen regungslos auf seinen Beinen.
 

Am liebsten hätte er sich diese letzte, schmerzvolle Ehre, diesen letzten Respekt, den er seiner Frau erweisen musste, erspart.

Aus reinem Egoismus heraus hätte er sich nicht ordnungsgemäß verabschiedet.

Und das war er eben.

Keijo.

Der Vater der beiden Jungen, die neben ihm saßen.

Vor wenigen Tagen war die bildhübsche Frau- seine Frau ! – verstorben..

Doch nicht irgendwie.

Nein, sie starb an einer Überdosis antidepressiva und Beruhigungstabletten.
 

Sie hatte sich das Leben mutwillig genommen, ja, das wussten alle.

Keijo, Finn…. Und Kimi.

Seit seine Frau vor vier Tagen verstorben war, hatte sich Keijo dieser Egoist zu hause nicht mehr blicken gelassen.

Hatte seine beiden Jungs einfach mit ihrer Trauer alleine gelassen.

Und für Kimi Seto war es noch schlimmer.

Er fürchtete sich sogar davor, dass sein Vater zurückkam.

Er wusste welche Unterhaltung ihm früher oder später erwarten würde.

Er hatte furchtbare Angst, dass sein Vater das wirklich sagen würde….

…Dass er schuld am Tod seiner mutter sei.
 

Das zumindest redete Kimi sich die ganze Zeit schon selbst ein.

Finn konnte ihn nicht aus den Augen lassen.

Er hatte Angst, auch ihn noch zu verlieren.

Die Tage zehrten an ihnen, doch was würde nun geschehen?

Ohne Lyyli?
 

Was würde Keijo nun sagen, würde er überhaupt wieder nach Hause kommen?

Die Minuten der Trauerrede kamen den beiden Jungen unendlich lange vor.

Finn war gerade mal fünfzehn Jahre alt. Sein Bruder Seto nur ein Jahr älter.

Und beide wussten, welch Ekel Keijo sein könnte, welch ein Sadist..

Wenn er schlecht gelaunt war…

Betrunken…
 

Oder Seto mal wieder „abdrehte“, wie er Setos "Anfälle" bezeichnete.

In Wirklichkeit war auch er mit Setos Persönlichkeit überfordert…

Nicht nur die Mutter der Jungen…
 

Die sich aus Angst vor Seto.
 

……. Das Leben nahm………
 

Die vielen „ Aufrichtiges Beileid“ gingen an den dreien vorbei.

Sie standen mit den Trauernden und dem Pfarrer um das ausgehobene Grab, mitten im stürmenden Regen.

Alle drei starrten nur wortlos auf den Sarg, der in das Loch hinunter gelassen wurde, während der Pfarrer die letzten Worte für die Tote sprach.

Der eisige Wind peitschte einem zusammen mit dem Regen ins Gesicht…

Wen kümmerte das schon…

Der Pfarrer warf die Erde auf den Sarg und machte nun den Trauernden Platz…

Welche die Blumen auf den Sarg niederließen, ehe sie zu Keijo, Seto und Finn kamen, sie mitleidig ansahen, die Hand gaben oder die Schulter klopften.

Wen kümmerte das schon.

Die wahre Hölle würde nun erst beginnen.

Und wen kümmerte DAS schon?
 

Seto biss sich auf die Unterlippe.

Wieso hasste Gott ihn so, dass er ihn so quälen musste?

Die Angst ließ ihn nur noch mehr zittern, er sah in den Himmel..

Das kalte harte Wasser schlug in sein Gesicht, seine Augen…
 

„Wieso…“, formte er leise mit den Lippen.

Finn sah ihn zu ihm herüber.

„Wieso tust du mir das an,….“, flüsterte er und summte dann vor sich her.

Es klang fröhlich.

Doch immer mehr heiße Tränen fuhren über seine Wangen.

Finn ahnte, das Bevorstehende, nahm Seto und fuhr ihn an den Schultern weg von diesem grausamen Szenario.

„Wir müssen nun gehen, Vater…“

meinte er noch und verließ mit seinem Bruder den Friedhof,
 

Finn wischte sich über seine nasse Stirn.

Er war ganz kalt und noch nass vom Regen draußen, außerdem schwitzte er… er hatte Angst, dass Kimi Seto sich nicht mehr unter Kontrolle haben könnte und hatte deshalb mit ihm verfrüht die Beerdigung verlassen.

Erschöpft saß er auf dem Badewannenrand. Unter Seinen schönen grauen Augen zeichneten sich dunkle Ränder ab, sein Gesicht sah beinahe angeschwollen aus, so viel hatte er in letzter Zeit geweint.

Zumeist nicht einmal wegen dem Verlust seiner Mutter.
 

Sie war ihm immer etwas unheimlich, außerdem hatte sie sich nie wirklich um Finn oder Seto gekümmert, sondern war sehr in sich gekehrt und nahm die Umwelt nur spärlich wahr.
 

Manchmal fragte sie Finn sogar, wer er eigentlich war.

Das erste Mal hatte sie das gefragt, als Finn 10 Jahre alt war und ihr zum Geburtstag gratulieren wollte.

Für Finn war in diesem Moment seine heil geglaubte Welt in sich zusammengebrochen.
 

Früher hatte er sich nie wirkliche Gedanken über seine Mutter gemacht, hatte nie einen Zweifel an ihrer Liebe gehabt, er nahm sie als selbstverständlich hin, genauso wie sie sie ihm entgegen gab.

Er sah es als natürlich und normal, dass sie ihn liebte. Aber als sie ihm diese Frage stellte, fragte er sich, ob er überhaupt das Recht hatte zu sagen, dass ihn jemand vorbehaltlos liebte und hinnahm, wie er war.
 

Wenn seine Mutter ihn gar nicht kannte, wenn sie ihm in Wirklichkeit so fern war, wie die Sterne am Himmel, so kam es ihm weiß Gott wie oft nämlich vor, wie sollte diese fremde Frau dann einen kleinen, unnützen Jungen wie ihn lieben?
 

Finns Vater gab immer Seto die Schuld daran, wie ihre Mutter war.

Sie sei erst seit seiner Geburt so, als habe sie bei der Geburt von diesem Höllenkind ihre eigene Seele verloren.

Aber das stimmte nicht.
 

Finn erinnerte sich genau daran, dass sie immer mit ihnen gelacht und gespielt hatte und sie früher auch ganz oft zusammen weg waren.

Irgendwann waren sie aber nicht mehr so oft gemeinsam weggegangen, und letztendlich saß seine Mutter nur noch zu Hause auf ihrem Zimmer herum und starrte vor sich her und summte dabei.
 

Früher hatte Finn sich oft stundenlang zu ihr gesetzt und seinen Kopf in ihren Schoß gelegt, gedankenverloren strich sie ihm dann ab und an übers Haar.

Mehr Liebe bekam er nicht mehr von ihr

Doch Seto bekam gar keine Liebe.
 

Wenn er in ein Zimmer kam, in der nur sie sich befand begann sie zu schreien und weinen und flehte, dass er das Zimmer verlassen solle und rief mit schriller, greller Stimme nach ihrem Mann.

Finn betrachtete das immer schweren Herzens.

Wenn er den Kummer und Schmerz sah, der aus Setos Blick sprach, wünschte er sich nur noch, seine Mutter würde ihn so sehr fürchten und ihn so anschreien.

Finn redete sich ein, dass ihm das sicher nicht so viel ausmachen würde und dass sie dann vielleicht etwas netter zu Seto wäre und er dann abends nicht mehr so oft weinen müsste.

Im Stillen, alleine weinen, denn Vater sollte es nicht mitbekommen und Mutter auch nicht.
 

Finn verstand das alles nicht und ihm begann vor lauter Nachdenken schon der Kopf an zu schmerzen.

Als hätte er geschlafen, schreckte er hoch, als das heiße Wasser über den Badewannenrand schritt und seine Hose durchnässte.

Schnell drehte er die Hähne zu und ließ etwas Wasser ab.

„Seto~“, rief er. „Wir können baden!!“

Ein schwacher Zuruf seines Bruders kam zurück.

Finn zog sich schon einmal aus und stieg unter die Dusche, ehe er sich in das heiße Wasser niederließ.
 

Nach einer Weile saß auch Seto bei ihm.

Finn legte den Kopf zur Seite und musterte ihn.

Seto sah gar nicht älter aus, als er selbst.

Vielleicht war er deshalb auch noch so ein Baby, oder hatte es etwas mit der Missachtung seitens seiner Eltern zu tun?

Er pustete den Schaum vor sich weg.
 

„Was soll ich uns denn kochen?“, fragte Finn in aufmunterndem Ton.

„Weiß nicht… Ist überhaupt noch was da?“, murrte sein Gegenüber zurück.

„Jah! Ich war gestern doch einkaufen!“ ,strahlte er ihm entgegen.

Seto musste sich ein Lachen verkneifen.
 

„Du bist die perfekte Hausfrau!“

Finns Wangen verfärbten sich rötlich.

„Halt den Mund, perlekele!! Dany mag es eben wenn ich ihn bekoche!“

Seto verrollte die Augen.
 

„Man meint gerade du wärst mit ihm verheiratet!!“

Finns Wangen wurden noch roter, er spritzte Setos langes blondes Haar nass, sowie sein Gesicht.

„Päh! Dafür bekommst du nur Spagetti!!“
 

Seto spritzte ihn zurück nass.

„Na und! Besser als wenn ich mir selbst was machen muss!!“

„Faules Stück…“, murmelte Finn und zog sich an der Wanne hoch.

Er fasste nach einem bereitgelegten Handtuch und band es sich um die Hüfte.

„Ach ja! Du machst dafür hier sauber und trocken!!“

„Ähhh~~“ Seto ließ sich tiefer in die Badewanne sinken.
 

Siegessicher schritt der Jüngere nach draußen, zog sich um und bereitete das Essen zu.

Auch für ihren Vater hatte er einen Teller bereitgestellt, doch er kam nicht.

Die beiden aßen gemeinsam zu Ende und räumten dann ihr Chaos aus der Küche auf, gingen danach Zähne putzen und pflanzten sich zusammen auf die Couch.
 

Finn versuchte beim Fernsehen zu entspannen, doch bei jedem Geräusch schreckte Seto hoch.

Jedes Knacken, jedes anhaltende Auto, jedes Quietschen brachten ihn zum Aufschrecken.

Ständig beruhigte Finn ihn, doch Seto ließ sich nicht beruhigen.

Er hatte den ganzen Tag schon Angst, sich mit seinem Vater konfrontiert zu sehen.

Er wollte ihn heute gar nicht mehr sprechen oder sehen.

Am besten blieb er noch ein paar Tage weg, egal wo auch immer er war.

Wenn er heute nach Hause kommen würde, dann……
 

„Du brauchst keine Angst zu haben, Kimi. Nun beruhig dich doch. Er kommt sicher nicht nach Hause! Und wenn doch, werd ich ….dich beschützen….“
 

Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, dachte er erst einmal darüber nach.

Wie solle er das denn anstellen?

Er war doch nur ein halbes Hemd und sein Vater ein sehr aggressiver, starker Zeitgenosse.
 

Ein echter Dämon eben, während weder Seto noch Finn irgendwelche Kräfte hatten oder bisher auch nur annährend gut gebaut waren.

Doch plötzlich hörten sie einen Schlüssel, der ins Schlüsselloch gesteckt und umgedreht wurde.
 

Jetzt hatte doch nicht nur Seto Angst.

Auch Finns Herz begann zu pochen.

Er hatte fest damit gerechnet, dass sein Vater auch heute noch nicht heimkommen würde, und nun war er doch gekommen.
 

In welcher Stimmung er wohl war, ob er nur müde oder traurig war..?

Doch seinen Schritten zu Folge war er betrunken… und zwar ordentlich.

Seto presste sich an Finn, verkrallte sich in seinen Arm, doch er löste sich von seinem Bruder und stand mit einem gequälten Lächeln auf.

Ich mach das schon, wollte er damit wohl sagen und lief in den Flur, wo er seinen Vater begrüßte, der sich gerade die Jacke auszog.

Sein Vater gab ihm keine Antwort, sondern murrte nur etwas, während er sich zu seinen Schuhen beugte, um diese auszuziehen.
 

Finn stach der Geruch von Alkohol in die Nase.

Also war seine Befürchtung wohl doch richtig, sein Vater hatte sich wohl nach der Beerdigung ordentlich voll laufen lassen.

Er hasste es, wenn sein Vater getrunken hatte.

Das machte ihn aggressiv und nicht mehr vorausschaubar.

Wie oft schon hatte er in der Vergangenheit miterleben müssen, wie sein Vater im betrunkenen Zustand wegen Kleinigkeiten total ausflippte und herumbrüllte, ihn manchmal sogar schlug.
 

Doch noch schlimmer war, dass sein Zorn fast immer Seto traf.

Allzu oft stand er nur verängstigt daneben und sah zu, wie sein Vater auf seinen Bruder einprügelte, selbst noch wenn dieser schrie und wimmerte.

Finns Bauch zog sich zusammen.

So etwas dürfte heute nicht geschehen, Seto war sowieso schon aufgekratzt genug.

Was, wenn er tatsächlich sagen würde, Seto sei Schuld am Tod der Frau.

Das würde er nicht verkraften.

Und es war eine verdammte Lüge!! Und genau das würde Finn ihm dann auch sagen! Ganz sicher!!
 

„Wir.. wir haben noch etwas zu essen da, Papa….“
 

Sein Vater folgte ihm.

Obwohl er betrunken war, waren seine Schritte nicht wackelig geworden, sie waren nur viel schwerer und größer als sonst.

Finn hatte beinahe das Gefühl er klänge nun wie ein Riese.

Beim Vorbei schreiten sah er ins Wohnzimmer, wo Seto mit ängstlichen Augen über die Sofalehne lugte.

Sofort wandte er sein Gesicht ab und führte seinen Vater in die Küche, wo er ihm das zuvor bereitete Essen vorsetzte.

Erwartungsvoll ließ sich Finn auf dem Stuhl gegenüber seines Vaters nieder und sah ihn an, lächelte ihm zu.
 

„Guten Appetit“, meinte er, doch in diesem Moment nieste Seto im Wohnzimmer.

Sein Vater fuhr um.

„Der ist also auch noch da?!“, knurrte er und nahm eine Gabel Nudeln in den Mund.

„Ja… Wo soll er denn sein….“

Doch plötzlich spuckte sein Vater die Nudeln zurück auf den Teller.

„Üahh!! Was setzt du mir eigentlich für einen billigen Scheißfraß vor?!“, fuhr er ihn an.
 

Finn zuckte zusammen, hätte sein Vater Setos Anwesenheit nicht bemerkt hätte er das Essen mit murren zu sich genommen.

Doch nun war es zu spät.
 

„Und außerdem, gib mir nicht so patzige Antworten!!!“, brüllte er und warf Finn den Teller entgegen.
 

Gott sei Dank war er so betrunken, dass er ihn nicht traf und der Teller stattdessen an der Wand zerschellte.

Die Nudeln waren im ganzen Esszimmer und der Küche verteilt.

Finn schnaubte.

Sein Vater konnte ihn nicht einschüchtern.

Er könnte ihn so sehr verletzten und schlagen, wie er nur wollte.

Finn war das alles hundert mal lieber, als wenn er sich wieder an Seto vergriff und ihn fertig machte.
 

Finn sammelte die Glasscherben zusammen und warf sie in eine Tüte.

Dann begann er die Nudeln aufzuheben.

„Ich hatte leider nicht genug Geld, etwas Ordentliches einzukaufen!“, antwortete er ihm gelassen.

Sein Vater hörte ihm nicht zu, sondern atmete nur heftig, während er gierig an seiner Zigarette zog, die er in seinen zittrigen Händen hielt.
 

„Weißt du was sie sagten?? Ich solle mich nun gut um euch kümmern!! Ihr bräuchtet mich nun! Als ich fragte wer, meinte sie, natürlich deine Söhne! Vor allem Seto!! Weil er doch so ein sensibles Kind ist!!! Dass ich nicht lache!! Er ist doch…..“
 

Doch er hielt inne.

Finn sah ihn Augenbrauen zuckend an.

Manchmal war er genauso erbärmlich wie seine Mutter gewesen.

Egoistisch und erbärmlich.

Ließ seinen Gefühlen einfach freien Lauf und suchte wie ein Kind nach einem anderen Sündenbock als sich selbst.
 

Er war auch überfordert mit Seto, dabei hatte dieser nicht einmal große Ansprüche auf Zuneigung, Anerkennung oder Liebe gestellt.

Es schien so, als wäre er sich selbst genug und wollte keinem zur Last fallen.

War er deshalb böse?
 

Weil er die Liebe als nicht so selbstverständlich wie Finn ansah?

Weil er keinen belästigen oder zur Last fallen wollte?

Finn glaubte nicht daran.

Mit müdem, erschöpftem Blick stand Seto und der Tür und hörte apathisch zu.

Seinen Kopf hatte er leicht gegen das Holz gelehnt, stand da, mit seinen nackten Füßen auf den Fließen.
 

Als Finn ihn wahrnahm, erschreckte er, war er lebensmüde freiwillig herzukommen?

Sofort schaltete er aber und wollte seine Geste als unnötig abtun, als wäre dort gar nichts, doch sein Vater hatte es schon bemerkt und drehte sich um, um nachzusehen, was Finn eben bemerkt hatte.

„Da ist ja unser Sensibelchen!!!“, sagte er in einem angriffslustigen Ton und stand auf.
 

Finn eilte ihm nach.

Und das, wovor Finn am meisten Angst hatte, begann erneut.

Sein Vater ließ seine eigenen Emotionen, seine Angst, seinen Kummer, seinen Frust und seine Aggressionen … an Seto aus.

Er packte Seto am Pyjama.
 

„Hast du etwa wieder geheult, du erbärmliche Memme, was fällt dir eigentlich ein??!“

Doch Seto wirkte immer noch abwesend.

Als stünde er gar nicht hier, als wäre er ganz weit weg, auf einem anderen Stern womöglich.

Seto war oft so apathisch und Finn hatte Angst, dass er werden würde wie ihre Mutter, dass auch Seto Finn irgendwann fragen würde, wer er ist und was er von ihm wolle.

Bei diesen Gedanken, die Finn oft abends alleine im Bett liegend hatte, stiegen ihm dann die Tränen in die Augen und er betete leise zu Gott, dass dieser Tag niemals kommen würde.

Das betete er dann die ganze Nacht.
 

Denn sein Bruder war der einzige Mensch, den er vorbehaltlos lieben konnte.
 

Während Finn noch brauchte um die Situation zu realisieren, hatte sein Vater Kimi schon einen Schlag ins Gesicht versetzt, da er ihm keine Antwort gab.

Denn wenn sein Vater etwas noch mehr hasste, als patzige Antworten, dann war es die Ignoranz seiner Fragen.

Seto atmete noch einmal tief durch.
 

„Ja, habe ich. Wie ein Baby. Eine richtige schwule Memme eben…..“

So sarkastisch es auch klingen könnte, im tiefen Inneren erhoffte sich Seto nur, dass diese Antwort seinen Vater befriedigen würde und er die beiden nun zu Bett gehen lassen würde.

Doch genau das würde er nun natürlich nicht zulassen.

„Und ich auch Papa!! Seto war eigentlich richtig tapfer!! Im Gegensatz zu mir!!“, keuchte Finn und verkrampfte die Hände, aus lauter Angst.
 

Wie sollte er nur die Aufmerksamkeit dieses Mannes auf sich lenken?



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mayluu
2008-01-26T14:44:20+00:00 26.01.2008 15:44
Also, ich gebe den anderen Kommentatoren Recht, ihre Kritik ist ok und berechtigt, vor allem bei dem Thema Autismus. Autismus zeichnet sich durch Teilnahmslosigkeit und die Unfähigkeit, Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten aus. Außerdem brauchen Autisten einen geregelten Tagesablauf und kommen nicht mit 'ungewöhnlichen' Erlebnissen klar. Insofern ist Seto bis auf das Ende des Kappis etwas unglaubwürdig, da er zu 'normal' wirkt.

Zu den Eltern: Der Vater - so ein *pieep* *pieep* *pieeeeeep* Ne, das geht garnicht, wo bleibt das Jugendamt?! (sorry, das musste sein) Bei der Mutter versteh ich die Frage "Wer bist du?" an Finn nicht. An Seto - ok, aber an Finn? Ist die verwirrt, oder aus welchem Grund? Die Frage ist nicht so richtig beantwortet.

Im Gegensatz dazu ist dir Finn echt gut gelungen. Er wirkt zu erwachsen für sein Alter, aber das passt zur Story und ist ok.

Die Idee an sich ist gut und an der Ausführung kann arbeiten XD Nimm dir deine Kommis ruhig zu Herzen, die sind nicht böse, sondern gut gemeint, sonst hätten sich die Autoren kürzer gefasst.

Noch eine Frage: Was ist ein 'perlekele' ??

MfG
Mayluu
Von: abgemeldet
2007-10-30T20:32:52+00:00 30.10.2007 21:32
Hi,
ich habe mir mal dein erstes kapitel durch gelesen und die idee zur geschichte klingt sehr gut, wobei mich die durchsetztung noch nicht ganz überzeugt hat und ein paar dinge teilweise meine logik überfordern.

das anfangszitat:
» “Ist da draußen wer...?
....
Nein...nur der Mond....” «
ist eine sehr gute enleitung und auch das ende macht neugierig weiter zu lesen, aber was dazwischen passiert verwirrt, meiner meinung nach, teils etwas
du wirfst ziemlich mit den namen um dich, was einen schon überfordern kann, wenn man gerade erst einmal alle charaktäre kennenlernt
manchmal wäre es praktisch, wenn du einfach noch mal erwähnen würdest zu wem welcher name gehört, zb:
»Die Tage zehrten an ihnen, doch was würde nun geschehen?
Ohne ihre Mutter, Lyyli?«
oder gleich das lyyli weglassen, der name der mutter ist im augenblick nämlich nicht wirklich wichtig


was meiner logik irgendwie wiederspricht ist folgendes:
»Finns Vater gab immer Seto die Schuld daran, wie ihre Mutter war.
Sie sei erst seit seiner Geburt so, als habe sie bei der Geburt von diesem Höllenkind ihre eigene Seele verloren.« und dann später
»„Ähhh~~“ Seto ließ sich tiefer in die Badewanne sinken.
Siegessicher schritt der Jüngere nach draußen, zog sich um und bereitete das Essen zu.«
wenn seto älter ist, dann ist er VOR finn zur welt gekommen und deswegen geht das, was du geschrieben hast nicht


ich werd dann bald das zweite kapitel lesen
das isielie
Von:  Schreiberliene
2007-09-20T18:00:16+00:00 20.09.2007 20:00
Hallo,
ich muss zugeben, dass ich das erste Kapitel nicht zuende gelesen habe, doch wenn du schon "Autismus" einbringen muss, informiere dich bitte vorher - was ist das, wie wird es geschrieben, etc. Im großen und ganzen ist dein Stil in Ordnung, aber richtig Freude bringt das Lesen nicht...
Die Idee an sich aber klingt sehr spannend; vielleicht kannst du die noch ein bisschen ausarbeiten.
Schreiberliene
Von:  Saedy
2007-09-09T10:06:29+00:00 09.09.2007 12:06
Hallo,

fang ich mal an^^. Also, die Idee find ich schon mal sehr gut. Du beschreibst das Ganze spannend und nicht zu ausführlich, was mir persönlich als ungeduldigem Menschen gut gefällt. Dennoch kann man gut nachvollziehen, was passiert. Noch besser wäre es, wenn du auf die Sache mit dem Autismus näher eingegangen wärst, also die Krankheit näher beschrieben hättest. Ich habe z. B. nicht so viel Ahnung davon und weiß nur, dass man sich dann mehr oder weniger von seiner Umwelt abschottet.

Das hier:

» “Ist da draußen wer...?

....

Nein...nur der Mond....” «

find ich lustig^^.

Rechtschreibfehler sind einige drin - auch in der Chara-Beschreibung - aber allgemein ist deine Rechtschreibung in Ordnung, der Lesefluss wird dadurch nicht gestört. Trotzdem, wenn du Wert auf Fehlerfreiheit legst, wäre ein Beta-Leser zu empfehlen.
Ich nenn mal ein Beispiel:
„Er wusste welche Unterhaltung ihm früher oder später erwarten würde.“

Hier fehlt einmal ein Komma nach „wusste“ und zweitens hast du „ihm“, statt „ihn“ geschrieben.

Stilistisch ist dir hier ein kleiner Patzer passiert:

„Oder Seto mal wieder „abdrehte“, wie er Setos Anfälle bezeichnete.“

Hier wäre es besser, „wie er dessen Anfälle bezeichnete“, statt zweimal so kurz hintereinander den Namen zu schreiben.

Die sich aus Angst vor Seto.

……. Das Leben nahm………

Hm, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Das gefällt mir irgendwie nicht, da der Satz ja nicht Zuende ist. Vielleicht wäre noch mal „...“ nach „Seto“ besser? Aber mir ist schon klar, dass du das noch mal besonders betonen willst.

Zum Alter der Jungen. Bei der Chara-Beschreibung steht, dass Finn - für Animexx geändert - 15/16 Jahre alt ist, in der Story selbst steht dann aber wieder 13 Jahre. Das kann ja wohl nicht der Sinn der Sache sein, oder?

Das hier ist eine sehr komische Ausdrucksweise:

„Finn ahnte, das Bevorstehende, nahm Seto und fuhr ihn an den Schultern weg von diesem grausamen Szenario.“

Mal abgesehen davon, dass das Komma nach „ahnte“ weg muss, habe ich noch nie den Ausdruck „fuhr ihn an den Schultern weg“ gehört.

Das Kapitel endet spannend, das find ich gut. Das bringt evtl. Leser zumindest schon mal dazu, das nächste Kapitel anzuklicken.

Ach ja, irgendwie kapier ich das mit dem Namen Kimi Seto nicht. Ist das ein Doppelname? Und warum wird er einmal Seto, dann wieder Kimi genannt? Normalerweise entscheidet man sich doch für einen. Übrigens, der Name Seto erinnert mich jetzt dauernd an Yu-Gi-Oh^^.

Mfg
Silfier


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