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Is art a bang?

SasoxDei
von

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Schwarz und blutrot

"..." reden

//...// denken
 

Schwarz. Tiefe Dunkelheit und eine endlose Stille, die unaufhörlich auf das Bewusstsein drücken und aus denen kein Ausweg erscheint. Und blutrot. Das Aufflackern dieser Farbe des Todes verleiht der bedrohlichen Atmosphäre den Geruch des Verderbens und eine Spur der Gewalt. Bamm!

Wie ein Blitz durchzuckte der Schmerz den zuvor reglosen Körper, der nun kerzengerade dasaß und dessen Augen sich nur langsam an die Helligkeit gewöhnten. Der junge Mann sah sich in dem Zimmer, in dem er lag, so gut es ging um, denn immer noch hatte er das Gefühl, als wäre sein Kopf genau in der Mitte gespalten und von seinem Körper abgetrennt. Er saß nackt, nur mit Unterwäsche bekleidet, auf dem Bett eines ihm völlig unbekannten Raumes. Wo war er? Wie war er hierher gekommen? Und warum zum Teufel war er in einer derart schlechten Verfassung? Er schaute sich genauer um. Die vorher nicht zu erkennenden Schemen formten sich vor seinen blauen Augen zu einem kleinen Schreibtisch, der direkt unter einem Fenster stand, aus dem das wohl unnatürlichste Licht hineinschien, das er je gesehen hatte. Unheimlich. Neben dem Schreibtisch stand eine große Topfpflanze und der junge Mann fragte sich mit einem Mal, wie sie hier überhaupt überleben konnte, wo dieses Licht doch keinem Sonnenlicht gleichzusetzen war.

„Autsch, hm!“ stieß er plötzlich aus. //Ich glaube, ich sollte mir zurzeit wohl besser nicht über solche Dinge den Kopf zerbrechen, wo er es doch ohnehin schon ist, hm.// Und ein kleines Lächeln huschte ihm über das Gesicht. //Wenigstens das geht noch, hm.// So schlimm konnte es ihm doch gar nicht gehen, wenn er selbst schon lächeln konnte, oder nicht? Zu dem permanenten Stechen kam nun auch noch ein nerviges Hämmern gegen seine Schläfe. //Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte, hm//, maulte er in Gedanken.

Er ließ seinen Blick wieder durch das Zimmer wandern und entdeckte einen großen, braunen, aus altem Holz gefertigten Kleiderschrank, der seine Aufmerksamkeit erregte. Vielleicht fand er dort ja Hinweise auf seinen Aufenthaltsort. //Du bist mal wieder zu neugierig, hm!//, mahnte er sich selbst, als er versucht hatte aufzustehen, um ihn zu untersuchen, und vor Schwäche fast aus dem Bett gekippt wäre. Aber er wäre kein Ninja aus Iwa-Gakure, wenn er jetzt schon aufgeben würde. Mit Mühe schleppte er sich aus dem Bett, um sich behutsam dem Schrank zu nähern, Schritt für Schritt. Als er direkt davor stand, drohten seine Beine erneut einzuknicken, doch er zwang sich dazu, seine rechte Hand auf den Griff zu legen und diesen umzudrehen. Die Schranktür öffnete sich einen Spalt, jedoch nicht weit genug, um etwas darin zu erkennen. Mit einem Ruck riss der junge Mann die Tür ganz auf und bereute es einen Wimpernschlag später sofort, als ihn Wogen aus Schwarz und Blutrot übermannten und er zu Boden ging. Das letzte, was seine Sinne wahrnahmen, bevor er vor Schmerzen ohnmächtig wurde, war sein eigener markerschütternder Schrei…

Er befand sich in einem relativ großen Gebäude mit Ninja-Statuen an dem Wänden, einem abgenutzten Holzboden und nur vereinzelten Menschen um ihn herum, die es alle sehr eilig zu haben schienen. Er jedoch war die Ruhe selbst. Heute war Chuunin-Prüfung in Iwa-Gakure und somit alle Dorfbewohner und Besucher bei diesem für das Dorf ehrenvolle Ereignis, was den jungen Ninja jedoch wenig interessierte. So hatte er wenigstens endlich Zeit für seine Künste. Nicht, dass er sonst viele Menschen um sich hatte, denn er wurde trotz seiner fröhlichen und aufgeschlossenen Art von den anderen stets gemieden, weil er „nicht normal“ war. //Aber was ist schon normal in der Welt der Shinobi, hm?//, fragte sich der 16-Jährige achselzuckend und vertiefte sich nur umso mehr in seine Kunst, die ihn von den anderen Dorfbewohnern so unterschied. Die Kunst, die seine Eltern vor drei Jahren das Leben gekostet hatte. Ein Unfall, sagte der Junge sich und anderen immer wieder, aber seit dem Tag war er ein gefürchteter Außenseiter im Dorf.

Hier im Trainingsgebäude hatte er hingegen genug Platz und Ungestörtheit, um sein neustes Jutsu zu perfektionieren. Dass dabei oft das halbe Haus in die Luft flog, schien dabei die Dorfbewohner noch mehr als ohnehin schon zu verärgern, sodass er trotz seines Chuunin-Levels nicht an Missionen oder der Auswahl zum Jounin teilnehmen durfte. Das sollte ihm nur Recht sein, so hatte er wenigstens genug Zeit zum Üben und um das Dorf für „wichtigere Missionen“ zu verlassen. Für diese internationale Terrorgruppe konnte er zumindest „offiziell“ seine Künste anwenden und nach Herzenslust alles explodieren lassen.

Doch heute wollte er nur trainieren und seine Ruhe vor dem Gegaffe und Getuschel der Leute, die seine Kunst eh nicht verstanden. Diese wurde hingegen aller Erwartungen sehr bald gestört, als plötzlich die Wand gegenüber der Tür in die Luft flog und drei seltsame Gestalten in langen, schwarzen Mänteln mit blutroten Wölkchen aus dem Staub traten. // Was wollen die denn hier? ... Ein Wiesel, ein Fisch und ein Skorpion, hm. //, dachte sich der junge Mann nur und musste bei diesem Gedanken förmlich grinsen. Dieses Grinsen verging ihm jedoch wieder ziemlich schnell, als dieses anscheinend nicht zufällige Treffen seinen Lauf nahm…
 

So, hier hör ich jetzt mal auf. Soll nur ein kleines Schnupper-Kapitel sein. Das nächste ist auch schon fertig. Ich würde mich wirklich über Kommis freuen, auch weil das meine erste FF ist. Das nächste Kapi kommt dann bald on. See ya. Kurosaki-san

Sasori

So, hier habt ihr das zweite Kapitel. Das erste war ja noch nicht so spektakulär. Ich hoffe, dass sich das hiermit geändert hat^^. Viel Spaß beim Lesen. Ich arbeite mal schnell weiter…
 

„…ara! DEIDARA!“ Wumms! Der mit Deidara Angesprochene schrak aus seiner Ohnmacht auf und spürte einen neuen Schmerz an der Wange, wo ihn vermutlich die Hand seines Gegenübers getroffen hatte. Entgeistert aber zugleich verwundert starrte Deidara auf das Gesicht über ihm, abgegrenzt von einem schwarz-roten Mantel mit hohem Kragen. //Was geht hier vor sich, hm?// war die einzige Frage, zu der er in der Lage war. Seine letzte Erinnerung war… schwarz und blutrot. Mit einem Mal schlug die Erkenntnis über ihm zusammen und veranlasste ihn aufzuspringen, seine Schmerzen völlig vergessend. In ihm brodelte nur heißer Zorn, der sich jetzt Luft machen musste.

„DU, hm!“, brüllte Deidara und packte den kleineren, rothaarigen Mann am Kragen, der jedoch keinerlei Besorgnis zeigte. Tatsächlich war sein Gesicht wie aus Stein gemeißelt, nur die schläfrig aussehenden Augen verrieten, dass er überhaupt lebendig war. „Du bist einer von denen, die mich so zugerichtet haben, hm! Ihr tragt alle dieselben Mäntel“, zischte Deidara und deutete auf sich, den Schrank und den Mantelträger.

Der Rothaarige schaute weiterhin desinteressiert drein, nickte aber kurz. Das war zu viel für Deidara. Da wurde er mit Gewalt entführt und jetzt zeigte dieser Wicht noch nicht einmal Interesse an seinem Schicksal, an dem er höchstwahrscheinlich sogar mitschuldig war!

„Wie heißt du überhaupt, hm?“, blaffte der Blondhaarige seinen immer noch unberührten „Gesprächspartner“ an. Von der Kühle in den Augen, mit der dieser ihn daraufhin durchbohrte, eingeschüchtert, ließ Deidara den schwarzen Kragen los und wich einen halben Meter zurück. //Ganz schön unheimlich der Typ, hm//, dachte Deidara und ihm lief ein Schauer über den Rücken, den er jedoch nicht hundertprozentig auf Furcht zurückführen konnte. Doch das war jetzt Nebensache, denn er wartete immer noch auf eine Antwort.

„Geht doch“, meinte der andere und die Kühle in seinem Blick wich ein wenig. //Mmh, der ist ja wirklich lästig.// „Mein Name ist Akasuna no Sasori, aber da ich dein Lehrer sein werde, wirst du mich Sasori no danna nennen.“ Der Befehlston in seiner Stimme war unüberhörbar und Deidara musste schlucken.

„Jawohl, Sasori no danna, hm.“ Der andere nickte nur kurz und fuhr fort.

„Wenn ich mich recht erinnere, verwendest du auch eine Art von Kunst für deine Attacken. Als Teampartner wirst du mir also hoffentlich nützlich sein.“

//Teampartner, hm? Aber sollte nicht…?//

Und Deidaras Gedanken schweiften erneut ab zu dem Treffen, das sein Leben von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt hatte. Der große, fischähnliche Ninja mit bläulicher Haut und einem riesigen Schwert, der lang- und schwarzhaarige Kerl mit den Falten und den stechend roten Augen, die ihn in die Falle hatten gehen lassen… Wie er ihn hasste! Vor allem er war an seiner miserablen Lage schuld, denn sein Genjutsu hatte ihn an seiner Verteidigung gehindert, sodass er eine leichte Beute geworden war. //Itachi, hm…// Auch der Fischmensch hatte bei ihm schon einen Stein im Brett. „Ist der jetzt endlich fertig?“, hörte er den Fischmenschen in seinen Gedanken sagen. //Unverschämtheit, so über meine Kunst zu reden, hm! Aber war da nicht noch einer? Ein großer Berg mit Skorpionschwanz und Mundtuch, hm? Und was hatte er gesagt? „Ich muss also wirklich diesen Bengel zu meinem Partner machen…“ Partner? Moment mal, hm! Sollte ich nicht der Partner von Sasori no danna sein?//

„Wer zum Teufel seid Ihr, hm? Ich dachte, der Skorpion sollte mich als Partner bekommen? Und was soll das ganze Gesülze von ‚Partner‘ überhaupt, hm? Ich habe nicht vor, bei irgendwas Bescheuertem wie diese Akatsuki mitzumachen, vor allem nicht nach der Aktion gestern, hm!“, schrie Deidara Sasori an, der immer noch nicht einmal mit der Wimper gezuckt hatte, aber durchaus etwas überrascht über diesen Gefühlsausbruch aussah.

„Oh, du erinnerst dich also? Nun ja, um deine zweite Frage zu beantworten: Der Plan wurde nicht geändert, was die Partnerzuteilung angeht…“ In dem Augenblick begriff Deidara. Sasori… Skorpion…

„Ihr wart das? Dieser… Dritte, hm?“, fragte der Blonde ungläubig und starrte Sasori nur verdutzt an.

„Ja“, entgegnete der andere schlicht. „Und wie ich bereits erwähnt habe, bin auch ich ein Künstler. Ich bin Puppenspieler.“

Deidara verstand immer noch nicht, was Sasori ihm anscheinend ansah, denn er fügte erklärend hinzu: „Das, was du gestern gesehen hast, war eine meiner Puppen, Hiruko. In der Regel reicht sie als Angriff und zugleich als Abwehr, weshalb ich mich in ihr verberge und gewöhnlich zum Kämpfen nicht herauszukommen brauche. Wie man sieht, war das auch bei dir nicht nötig.“ Der spöttische Unterton entging Deidara keineswegs, aber er war vor Erstaunen noch wie gelähmt. Was ging hier vor sich? „Du wirst mich wohl bei unseren Reisen öfters in der Form von Hiruko begleiten, Deidara.“ Diese neue Information riss diesen aus seiner Starre.

„Reisen, hm? Was meint Ihr?“ Deidara verstand die Welt nicht mehr. Da stand doch tatsächlich jemand vor ihm, der einen schwarzen Wölkchen-Mantel trug und von Puppen und Partner faselte und nichts davon machte auch nur den entferntesten Sinn. Sasori brach die Stille.

„Die Reisen, die du und ich auf unseren Missionen für die Organisation unternehmen müssen.“ //Missionen für diese ominöse Organisation, hm? Wo war er da nur rein geraten?// Sasori hatte wohl Deidaras zweifelndes Gesicht gesehen. „Unsere Organisation Akatsuki besteht seit gestern wieder aus neun Mitgliedern, nachdem mein alter Partner Orochimaru die Organisation verlassen hatte. Du bist das neueste Mitglied. Ich werde dich gleich den anderen vorstellen, wenn du dir was angezogen hast.“ Sasoris Worte duldeten keine Widerrede und Deidara hatte eh schon das Gefühl, dass seine Aussichten, wenn er sich bei dieser ganzen Sache weigerte, auch nicht allzu rosig waren. Sasori deutete daraufhin auf den halb geöffneten Schrank. „Darin sollten Mäntel in deiner Größe sein. Ach ja, das hier habe ich auch noch für dich“, ergänzte der Puppenspieler und holte ein Ninja-Stirnband aus seiner Manteltasche, dessen Iwa-Gakure Zeichen durchgestrichen war. „Da du nun eh ein Nuke-Nin bist, kannst du dich wohl kaum beschweren, dass du hier aufgenommen wirst. Die anderen Mitglieder sind übrigens auch alle S-rank Shinobi, die von ihrem Dorf und dank des Bingo-Buchs auch von allen anderen verfolgt werden. Du solltest dir also gut überlegen, wo du Ärger machst.“ Sasoris wissendes und leicht fieses Lächeln machte Deidara nervös. //Aber zumindest war es ein Lächeln, hm//, erinnerte er sich. Deidara nahm das Stirnband deshalb schweigend entgegen und betrachtete es. //Ein Nuke-Nin, hm? Ich kann also nie mehr nach Iwa zurück? Nicht, dass ich dort vermisst werden würde oder so, nachdem das Trainingsgebäude wieder einmal, aber diesmal nicht ganz allein meinetwegen, demoliert worden war, hm.// Mmh, irgendwas hatte er vergessen zu fragen…

„Sasori no danna, hm…“, begann er vorsichtig.

„Mmh, was ist?“

„Was ist eigentlich das Ziel der Akatsuki, hm? Und was heißt das, dass Ihr mein Lehrer seid?“ Deidara suchte eine Spur von Verärgerung oder sonstiger Emotionen in Sasoris jungem Gesicht, aber vergebens.

„Leader-sama wird dich in alles einweihen“, war die knappe Antwort Sasoris. „Und dass ich dein Lehrer bin, heißt, dass ich deine Fähigkeiten im Sinne von Akatsuki ausbauen werde und in Missionen der Anführer bin“, schloss der Rothaarige.

„Gut, hm“, erwiderte Deidara nur, wissend, dass eine Diskussion darüber außer Frage stand. Komisch eigentlich, wo er sich doch sonst nichts gefallen ließ, vor allem nicht von Leuten, die kleiner waren als er. Aber Sasori wirkte trotz seiner Größe und seines jugendlichen Aussehens um einiges älter als er selbst, von der Art, wie er sprach, bis hin zu seiner autoritären Ausstrahlung. //Ob ich ihn nach seinem Alter fragen darf, hm?//, überlegte sich Deidara. Einen Versuch war es wert.

Sasori sah aus dem Fenster, wo dieses merkwürdige Licht herkam, nach dem der Blonde ja auch noch fragen wollte. Doch das hatte später Zeit.

„Ähm, Sasori no danna, hm… Ich frage mich, ob ich Euch… ich meine, ich wollte, hm, wissen, wie…“ Er konnte sich nicht ausdrücken. Sowas war ihm noch nie passiert. Sprachlos! Warum nur? So unheimlich war der Danna ja auch wieder nicht.

„Was wolltest du, Deidara?“, gab Sasori in seiner monoton klingenden Stimme zurück.

„Ich, hm, wollte nur wissen, warum ihr noch so jung ausseht, hm.“ Deidara schluckte. Hatte er es übertrieben und war unhöflich geworden? Doch Sasori schien nicht wütend.

„Mmh, ja, als mein Partner musst du das wohl wissen… Es ist so, dass ich schon früh von meinem Heimatdorf fortgegangen bin und mich wenig später der Akatsuki angeschlossen habe. Um es kurz zu fassen //ich HASSE es zu warten//: Für die einzig wahre Kunst, die ewige Schönheit, habe ich auch mich selbst in eine Puppe umgebaut. Mein nahezu einziger menschliche Bestandteil ist der Chakra-Bolzen in meiner Brust.“ Er deutete auf den runden Einlass, der sich unter seinem Mantel leicht abzeichnete. Und nun erkannte Deidara auch die Rille am Hals seines Partners. Er bestand tatsächlich aus Holz! Der junge Mann konnte es nicht fassen. „Natürlich ergeben sich daraus auch einige Nachteile, aber im Vergleich zu den Vorteilen im Kampf mit einem Gegner und der Zeit ist das Fehlen von Emotionen nahezu belanglos. Nun ja, ich glaube, du kannst dir jetzt was anziehen. Ich hol dich gleich wieder ab.“

Und schon war er durch die Tür verschwunden. Deidara schaute ihm nach. Er war immer noch sehr verwirrt, besonders von Sasoris letzter Offenbarung. //Keine Gefühle? Mmh…//

Trotz seiner immer noch relativ großen Abneigung gegen seinen zwanghaften Beitritt suchte er sich einen passenden Mantel raus und befand im Spiegel, dass der ihm eigentlich ganz gut stand. Die Hosen waren zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber sonst ganz okay. Schwarz und blutrot waren nun auch seine Farben, stellte er mit schwindendem Unbehagen über diese Farben, die ihn noch vor kurzem Alpträume durch littenließen, fest. Er nahm sein Stirnband und band es sich um den Kopf, nicht ohne die Endgültigkeit dieses Zeichens des Ausgestoßenseins kurz zu bedauern, aber nur kurz, nachdem er sich seinen Zopf gemacht hatte. Er war bereit. Bereit für das, was er erfahren und vielleicht erleben würde. Und irgendwie hatte er schon jetzt das Gefühl, eine unterbewusste Veränderung durchgemacht zu haben. Sasori war wirklich unheimlich…
 

Und schon wieder fertig. Die Kapitel werden jetzt alle ungefähr in dieser Länge, kommt darauf an, was mir noch so einfällt, denn außer dem Ende und dem „Höhepunkt“ hab ich nix konkretes geplant. Ich schreib eher spontan. Anregungen und Kritik sind natürlich immer gerne willkommen^^. See ya. Kurosaki-san

Puppen vs. Explosion

So, da bin ich wieder mit dem dritten Kapitel. Das widme ich Hime_Naraya_Uchiha, weil sie die ersten zwei (und bis jetzt die einzigen) Kommis hinterlassen hat und BespA-chan, die sich so auf eine schnelle Fortsetzung gefreut hat. Das hat mich echt berührt. Aber genug der Sentimentalitäten! Ich hoffe doch, dass sich die Anzahl der Kommis doch noch steigert, denn eigetnlich bin ich kein Fan davon, aber das nächste Kapi gibt es erst bei mindestens 5 Kommis. Das ist doch zu schaffen, oder? *kommisüchtig bin*. Dann werden die nächsten kapis auch in ca. 2-3 Tagen weiter hochgeladen. Abschließend wollte ich mich noch bei allen bedanken, die mich gefavt haben, aber macht doch auch bitte nen Kommi. Das ermutigt mich total. So, jetzt gehts los. Viel Spaß^^. See ya. Kurosaki-san
 

In der Zwischenzeit verbrachte Sasori die Wartezeit in seinem Zimmer, wo er dabei war, die neuen Waffen in Hirukos linken Arm einzubauen. Arbeit war die beste Ablenkung davon, dass er warten musste. Er hasste es einfach, egal ob er auf jemanden warten musste oder jemanden warten ließ, nichts konnte diesem den Platz streitig machen. Oder vielleicht doch? Seine Gedanken wanderten trotz der Beschäftigung zurück zu seinem Gespräch mit seinem neuen Partner.

//Mmh, komisch dieser Deidara. Mit seiner aufbrausenden Art bekomme ich bestimmt noch Probleme, vor allem redet er mir zu viel. Er ist echt lästig. Und nicht nur, dass er einen Sprachfehler hat, er sieht auch noch verdammt viel zu niedlich aus für einen Mann… Hab ich das gerade echt gedacht??// Sasori blickte verwirrt von seiner Arbeit auf und schüttelte diesen Gedanken ab.

//Das bringt aber wirklich nichts als Ärger… Außerdem bin ich übermüdet und… genervt. Was der alles wissen wollte! Geht den ja eigentlich nichts an. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, war es überflüssig, ihm so genau von meinem Umbau und den Folgen zu berichten… aber egal. Mmh, wenigstens ist er nicht so wahnsinnig und verrückt wie Orochimaru… oder nur auf eine andere Weise. Ja, so ist es wohl.// Sasori musste innerlich grinsen. Äußerlich hatte er das schon seit Jahren nicht mehr getan. //Ja, die Zeit mit Deidara versprach doch recht abwechslungsreich zu werden, obwohl ich darauf eigentlich keinen Wert lege. Welche Art von Kunst benutzte er noch gleich? Ich werde es wohl bald herausfinden…//

Mit einer Mischung aus Unbehagen und Neugierde legte er seine Werkzeuge beiseite und näherte sich erneut Deidaras Zimmer, das direkt neben seinem lag. //Hoffentlich ist er nicht auch nachts so hyperaktiv//, hoffte Sasori, als er diese Tatsache realisierte. Er klopfte halbherzig an der Tür, hörte nur ein unverständliches Gemurmel als Antwort und trat einfach ein. Sasori traute seinen Augen kaum. Überall im Zimmer waren Tiere aus Ton verteilt, von kleinen Spinnen, die über den Boden krabbelten, bis hin zu durch die Luft sausenden Vögeln. Und inmitten all dieser weißen Skulpturen stand der schlanke Junge mit den langen, blonden Haaren, die hinten im Akatsuki-Mantel verschwanden, mit einem Grinsen über das ganze Gesicht, das sogar noch breiter wurde, als er Sasori erblickte.

„Sind sie nicht schön, Sasori no danna, hm?“, fragte Deidara und umfasste mit einer Armbewegung das ganze Zimmer.

In dem Augenblick sah der Rothaarige wie am Tag zuvor die zwei Münder und Zungen, die auf Deidaras Handflächen waren und schmatzende Geräusche von sich gaben. Einer von ihnen rülpste genau in den Moment und gab ein verformbares Stück Ton in die Hand des Blonden. Der strahlte nur umso mehr.

„Und was sagt Ihr zu meiner Kunst, no danna, hm? Ihre wahre Schönheit zeigen sie zwar erst in dem kurzen Moment der Explosion, aber auch jetzt sind sie schon echte Kunstwerke, oder, hm?“ Deidara schaute Sasori auffordernd an, doch dieser ließ ihn warten. Im Reden war er nämlich faul und er hegte auch keinen Hass gegen diese Art von warten lassen.

//Was im Namen der Akatsukis ist dieser Junge? Ich wusste ja, dass er ein starkes Kekkei Genkai besitzen soll, aber diese Hände sind doch schon irgendwie… speziell. Und DAS bezeichnet er als „Kunst“? Das kann ja heiter werden//, dachte Sasori sarkastisch und versank in seinen eigenen trüben Gedanken. Schließlich gab er doch noch einen Kommentar ab.

„Das bezeichnest du als Kunst??“

„Jaah, denn das schönste daran ist die Explosion, die sie verursachen, hm. Art is a bang!“

Sasori war verwirrt und wütend zugleich. „Art is a bang? Was soll denn der Mist jetzt? Kunst ist ewige Schönheit so wie meine Puppen, die selbst die Zeit überdauern und kein einmaliger Knall!“ //Den hat er höchstens selbst//, dachte Sasori selbstgefällig.

Diese Beleidigung konnte Deidara nicht auf sich sitzen lassen. „Nein, Sasori no danna, hm! Explosion ist die wahre, kurze Schönheit. Puppen gehen übrigens auch mal kaputt, hm.“

Sasori und Deidara funkelten sich böse an. //Na toll, noch so ein Spinner (hm)!// war Sasoris und Deidaras Gedanke dazu. Um nicht schon von Anfang an ihre Partnerschaft zu vergiften, wechselte Sasori schnell das Thema. Auch, weil er nicht wusste, wie viel er noch erdulden konnte, ohne die Beherrschung zu verlieren. Und dazu hatten wahrlich nicht viele überhaupt jemals gebracht…

„Wie ich sehe, hast du dich schon ganz gut eingelebt.“ Er bedachte die „Kunstwerke“ mit einem missbilligenden Blick. „Der Mantel scheint dir auch zu passen.“

Deidara blickte an sich hinunter, als ob er überprüfen wollte, dass er tatsächlich angezogen war.

„Ja, stimmt, hm. Und außerdem kann ich ja eh nicht mehr zurück. Warum also nicht die Chance nutzen, mich zu verbessern und viel in die Luft fliegen zu lassen, hm?“, lachte Deidara, dem die schmerzlichen Erinnerungen, die er mit den schwarz-roten Farben der Akatsukis verbunden hatte, wie aus weiter Ferne vorkamen. Nur der Groll über den schwarzhaarigen Itachi und den Haikopf blieb, denn ihnen konnte er nicht so einfach vergeben. Sasori war da komischerweise anders, obwohl er sich noch gerade über seine Kunst lustig gemacht hatte…

Mit einem frechen Grinsen auf den Lippen fragte Deidara provokativ: „Und, findet Ihr auch, dass mir der Mantel ganz gut steht, hm? Er betont meine schlanke Statur!“

Sasori errötete. Mit so einer Frage hatte er nicht gerechnet und gleichzeitig war er sauer auf sich selbst, dass Deidara ihn so überrumpelt hatte. Aber so war dieser wahrscheinlich immer, deshalb sollte er sich besser daran gewöhnen. Er musste jetzt irgendwie kontern!

„Also, für ein Mädchen macht dich der Mantel eher ganz schön fett.“ //Jetzt hab ich’s ihm aber gegeben!//, dachte Sasori siegessicher und ein echtes Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. //Der schafft es doch tatsächlich, mich zum Lachen zu bringen!//, wunderte er sich daraufhin.

Deidara hingegen errötete nun ebenfalls, aber nicht aus Verlegenheit, sondern aus Zorn. „Was bildest du dir eigentlich ein, mich ein Mädchen zu nennen, hm? Du bist doch nur neidisch, dass ich besser aussehe als du, hm!“ Sasori war jedoch so guter Laune, dass er auf die Provokation nicht einging und stattdessen zur Tür deutete.

„Soll ich dich mal vorstellen? Ladies first.“ Er trat zur Seite und machte Deidara Platz, der beleidigt an ihm vorbeischritt und Sasori die Tür vor der Nase zuschlagen wollte, letzterer aber auf der Hut war und sie abfing. „Nana, wir wollen doch wohl nicht zornig werden?“, fragte er sarkastisch.

Deidara schenkte ihm einen bitterbösen Blick und wartete vor der Tür, dass Sasori voranging. „Hier entlang“, wies Sasori ihn an. „Und außerdem heißt es für dich immer noch „Sasori no danna““, fügte er wieder in seiner wie üblich monotonen Stimme hinzu. Es machte ihm irgendwie Spaß, seinen blonden Schüler zu ärgern. Diese Seite kannte er noch gar nicht von sich, aber er war ja auch noch nie so jemandem wie Deidara begegnet. Dieser hatte hingegen ganz andere Probleme.

//Hrmpf, der macht sich lustig über mich, hm. Das wird er noch bereuen, irgendwann. Ich weiß aber echt nicht, was ich von Sasori halten soll, hm. Mal ist er stumm wie’n Fisch und mal wieder so gesprächig, dass selbst mir nichts zum Kontern einfällt…//

Während die beiden jeweils ihren Gedanken nachhingen, schritten sie durch den Korridor, vorbei an weiteren Schlafzimmern mit Namensschildern, die ankündigten, dass dort wohl das Wiesel und der Haifisch wohnten. Schließlich waren sie an einer großen Doppeltür angekommen, die Sasori öffnete und durch sie eintrat, wohin Deidara ihm folgte.

Männlein oder Weiblein?

So, da bin ich wieder! Man glaubt gar nicht, wie viele Kommis auf einmal kommen, wenn man sonst damit "droht", nicht weiterzumachen^^. Aber mehr als 10 Kommis. Wow! Wenn ihr es insgesamt bis 20 schafft (es gibt ja noch einige, die sich bis jetzt ziemlich bedeckt gehalten haben^^), dann gibts Kapitel 5 auch bald. Ihr wisst noch gar nichts! Muhahaha. Hab Kapitel 7 auch schon fertig, aber ohne Moos nix los, ne? Na ja, ich will euch bei diesem seltsamen Titel nicht länger auf die Folter spannen und mich nur noch mal bei allen Kommischreibern und Favo-Leuten bedanken (macht auch nen Kommi *grr*^^). Hier gehts also los! Kapitel 5 und 7 sind ürbigens auch länger als die bis jetzt. Ach ja! Die Absätze rücke ich jetzt immer ein, dann erkennt man sie vielleicht besser. Müsst ihr mir sagen! Genug gelabert. Hier ist Kapitel 4! LG, eure Kurosaki Ichigo
 

Sie bertraten einen großen Raum, der hell erleuchtet war, dessen Vorhänge aber zugezogen waren. Das Augenmerk eines Besuchers wurde sofort auf einen großen, runden Tisch in der Mitte gezogen, um den neun Stühle in gleichmäßigem Abstand standen. Die Plätze schienen bestimmten Mitgliedern zugeteilt zu sein, denn an jedem sammelten sich einige private Gegenstände, die Deidara jedoch im Moment eher weniger interessierten. Vielmehr starrte er die vierköpfige Gruppe an, die auf dem Sofa vor dem Fernseher lungerte und überrascht aufschaute, als die beiden Neuankömmlinge durch die Tür kamen.

Deidara erkannte sofort den Schwarzhaarigen und den Fischmenschen, der zweifarbige Pflanzenmann, der sehr einer Venus Fliegenfalle glich, und das Mitglied neben ihm, das einen Mundschutz anhatte und ihn mit seinen Käferaugen beobachtete, kannte er jedoch nicht. //Komische Leute hier, hm//, konnte Deidara gerade noch denken, als der Fischmensch angestürmt kam und wild auf sie einzureden begann. Itachi folgte ihm gelangweilt.

„Hey, Sasori! Ist das dein neuer Partner? Ich wusste gar nicht, dass wir ein Mädchen dazubekommen. Dann müssen wir ja doch nicht alle schwul werden!“, lachte der Blauhäutige, beugte sich zu Sasori hinunter und flüsterte ihm beschwörend ins Ohr. „Du kannst dich echt glücklich schätzen mit so einem süßen Mädel an deiner Seite. Der Partner hat nun mal die besten Chancen. Aber wenn du nicht willst…“ Er stockte und versuchte Sasoris Blick zu deuten, der zwischen Langeweile, Verlegenheit und Mordlust pendelte. Der Fischmensch zog seine Schlüsse.

„Sag bloß, ihr hattet schon was miteinander!? Meine Güte, hätte ich dir gar nicht zugetraut, dass du so rangehst, Sasori!“ Sasori wurde kumpelhaft auf die Schulter geklopft.

Deidara beobachtete alles mit wachsendem Misstrauen. //Was soll das heißen:„Dann müssen wir ja doch nicht alle schwul werden, hm“? Ist das hier ne Anlaufstelle für einsame Männer oder was?// Zu seiner Verwirrung gesellte sich nun auch Zorn. //Und warum halten mich eigentlich alle für ein Mädchen, hm? Wegen der langen Haare? Ist ja lächerlich, hm! Der Typ da hat ja auch welche.//

Seine Augen wanderten zu Itachi, der immer noch stumm dastand und nicht sonderlich interessiert wirkte. Doch dann trafen sich ihre Blicke und Deidara hatte plötzlich das Gefühl, dass seine Verwirrung vom Anfang zurückkehrte. //Was war das denn, hm?//, wunderte er sich, doch so schnell dieser Blick gekommen war, so schnell war er auch wieder verschwunden und Itachi wirkte wieder ziemlich gelangweilt.

Deidara wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen zu, das ihn so in Rage versetzt hatte. //Dieser Typ unterstellt uns doch tatsächlich, dass wir was miteinander hätten, Sasori und ich, hm! Ich muss das schleunigst richtig stellen, sonst bin ich hier schon abgestempelt, bevor ich richtig aufgenommen wurde. Nur wie, hm?// Deidara sah keine Möglichkeit für sich, heil aus der Sache rauszukommen. Egal, wie er es drehte und wendete, entweder machte er sich den Fischmenschen mit seinem Monster-Schwert zum Feind oder er würde Sasori damit bloßstellen und das wollte er für seine eigene Sicherheit besser nicht riskieren. Seine einzige Option war, dass Sasori ihm aus der Patsche half. Doch war das nicht etwas zu viel verlangt, nachdem er ihn doch vorhin noch angeschrien hatte? Deidara musste zugeben, dass er es sich verbockt hatte. Und was nun?

Genauso wie Sasoris Gesicht aussah, fühlte er sich auch. Gelangweilt von den ewigen Geschichten über Weiber und der unterstellten Homosexualität in der Akatsuki seines blauhäutigen Kameraden. Verlegen, weil solche Themen erstens einfach peinlich, besonders für den Fischmenschen, zweitens viel zu weit hergeholt und drittens doch irgendwie stimmig waren. Er konnte nicht verleugnen, dass er selbst vor ein paar Minuten Deidara damit aufgezogen hatte, dass er sehr feminine Züge hatte, aber schließlich hatte er es nicht wirklich ernst gemeint. Er wusste ja, dass Deidara ein Mann war. Und weswegen er das wusste, war die vierte Peinlichkeit, die schlimmste von allen, die er schnell wieder zu verdrängen versuchte.

//Ich musste ihm nur die alten Sachen ausziehen, weil die total schmutzig und voller Blut waren und er damit schlecht ins Bett konnte. Dass der Schmutz leider auch bis zur Boxershorts vorgedrungen war und diese deswegen gewechselt werden musste, war nur ein blöder Zufall//, redete sich Sasori ein und errötete bei dem Gedanken daran trotzdem.

//Scheiße, das kann ich ja jetzt gar nicht gebrauchen//, fluchte er innerlich. Und Mordlust verspürte er, weil sich der andere erdreistet hatte, sich über ihn lustig zu machen und Lügen zu erzählen, um ihn bloß zu stellen. Hier ging es um seine Ehre! Dass er Deidara damit gleich mit retten würde, war dabei eher ein netter Nebeneffekt.

Dass Sasoris Gesichtsfarbe sich in die einer unreifen Tomate verwandelt hatte, blieb auch dem Schwertkämpfer nicht verborgen.

„Oh, ich hatte also recht? Du hast tatsächlich was mit ihr? Tja, schade, dann kann ich das wohl vergessen. Hrmpf!“

Sasori platze langsam der Kragen, doch er konnte sich gerade noch beherrschen. „Kisame! Halt endlich die Klappe und hör mir zu!“

Von Sasoris plötzlichem Wortschwall überrascht, klappte Kisames Kiefer geräuschlos auf. Als er merkte, dass das wohl ziemlich dämlich aussehen musste, schloss er ihn wieder und blieb still.

„Gut so. Ich wollte nur klarstellen, obwohl es eigentlich nichts zu klären gibt, dass zwischen Deidara und mir nichts „läuft“ oder laufen wird. Und falls du es noch nicht bemerkt hast: Deidara ist ein Mann“, sagte er, wieder mit seiner schläfrigen Miene, während er sich wegdrehte und an den Tisch setzte.

Deidara konnte gar nicht fassen, was soeben passiert war. Sein Partner hatte ihm doch wirklich geholfen. Inwiefern er dabei an Deidaras Wohl gedacht hatte, war unwichtig. Es zählte für ihn einzig und allein die Tatsache, dass er es getan hatte. //Vielleicht ist er ja doch nicht so ein Eisklotz, wie er aussieht, hm//, riet Deidara und wollte sich schon auf den Stuhl neben seinem danna setzen, als er zurückgehalten wurde. Kisame starrte ihn ungläubig an.

„Beweise, dass du kein Mädchen bist!“, forderte er.

Deidara stockte. Wie sollte er das beweisen, ohne sich vor versammelter Mannschaft auszuziehen? Doch auch diesmal und auch erstaunt über sich selbst kam ihm Sasori zu Hilfe.

„Er muss es nicht beweisen. Als ich ihn verarztet habe, war es offensichtlich, dass er ein Mann ist. Genügt das?“, fragte er, ohne sich jedoch auf seinem Platz umzudrehen.

Kisame schluckte ärgerlich, konterte jedoch.

„Du hast ihn also nackt gesehen, Sasori? Und, sieht er gut aus, na?“ Er wollte ihn provozieren, doch das konnte Sasori auch.

„Zumindest besser als du, Kisame.“ Und damit war die Diskussion beendet.

Deidara konnte nicht fassen, dass er mit so viel Glück heil aus der Sache rausgekommen war. //Ich muss mich auf jeden Fall später bei Sasori no danna bedanken, hm. Das hätte ich echt nicht von ihm gedacht… Er hat mich nackt gesehen, hm?// Deidara war das sogar noch peinlicher als alles zuvor. //Hat er die Wahrheit gesagt, als er auf Kisames Provokation reagierte oder war das nur Show, hm?// Er errötete bei seinen Gedanken. //Kann mir ja egal sein, hm.//

Auch Sasori grübelte vor sich hin. //Warum habe ich ihm geholfen? Das ging mich ja nun wirklich nichts mehr an. Ich habe mich eher bloßgestellt als alles andere. Mmh, ist ja noch mal gut gegangen, aber nochmal werde ich nicht eingreifen//, beschloss Sasori für sich.

Auch die anderen Akatsuki-Member setzten sich nun um den Tisch, Deidara direkt neben Sasori. Der zeigte jedoch keinerlei Interesse, sich mit seinem Teampartner zu unterhalten. //Dieser Eisklotz, hm!//, dachte Deidara nur und ließ seinen Blick über den Tisch wandern.

Auf Sasoris Platz lagen diverse Werkzeuge, Holzstücke und ein Zettel mit der Aufschrift: „Neuen Teampartner Deidara (16 Jahre) mit Kisame und Itachi aus Iwa-Gakure abholen.“ //Abholen, hm? Das klingt ja so, als ob ich freiwillig mitgekommen wäre//, schnaubte Deidara. //Und daher wusste er also vorhin meinen Namen, hm. Dieser Leader-sama muss wohl gut informiert sein//, schlussfolgerte er und sah sich weiter um.

Rechts neben Sasori, auf Itachis Platz, stand ein Fläschchen mit violettem Nagellack, den er auch schon bei den anderen Mitgliedern bemerkt hatte (//Schon wieder so ein Erkennungsmerkmal, hm. Kein Wunder, dass die hier für schwul gehalten werden.//) und ein gesprungener Bilderrahmen, der ihn mit einem kleinen Jungen auf den Schultern zeigte, der ihm sehr ähnlich sah. //Sein Bruder, hm?//, riet Deidara. //Interessant.//

Neben Itachi hatte Kisame diverse fischgerichtslose Kochbücher und eines über Schwerter rumliegen und die anscheinend persönlich zwiegespaltene Venus namens Zetsu, der neben Deidara Platz genommen hatte, einen Ratgeber mit dem Namen „Besser essen: Menschen gekocht oder roh?“, sowie eine Topfpflanze, mit der er, wie es aussah, sprach. Die Pflanze schien daraufhin ihren Blütenkopf zu heben und auch irgendwie gesünder.

//Super-Dünger, oder was, hm?// Deidara kratzte sich am Kopf. //Komische Leute, hm. Die sind ja alle total bekloppt.// Der letzte in der Reihe war laut dem Namensschild Kakuzu, der interessiert und scheinbar liebevoll einen Stapel Geldscheine zählte. Die restlichen drei Plätze zwischen Kakuzu und Kisame blieben frei.

//Wer wohl noch kommt, hm?//, fragte sich Deidara und genau in dem Moment ging das grelle Licht aus, sodass alle aufschauten. Deidara hielt den Atem an. //Was passiert hier, hm?// Doch keiner der anderen Anwesenden schaute besorgt aufgrund dieser Veränderung, sondern eher genervt oder wie Itachi und Sasori gelangweilt.

Mit einem Mal tauchten zwei Gestalten aus dem Nichts aus und nahmen die zwei Plätze neben Kisame ein. Der neben Kakuzu blieb frei. Doch auch die anderen beiden Stühle waren zwar visuell besetzt, aber nicht physisch. Die beiden Neuankömmlinge waren nur graue Hologramme, von denen eines leuchtend rote Augen mit enger werdenden Kreisen hatte. Dieser erhob das Wort.

„Willkommen zurück bei einer neuen Versammlung der Akatsuki. Wie ich sehe, hat der Neue auch rechtzeitig hergefunden. Sehr schön. Sehr schön.“

Unsterblichkeit

Hey Leute, ja ich hab mich dazu entschlossen, trotz der noch fehlenden 3 Kommentare das nächste Kapitel hochzuladen. Schließlich sollen ja die fleißigen Kommi-Schreiber nicht darunter leiden, dass andere Leute so faul sind. Hier noch mal ein herzlichen Arigatou an alle die, die sich jetzt angesprochen fühlen dürfen. Allen anderen hetze ich Hidan auf den Hals^^. Also her mit den Kommis, das ist ja nicht so schwer. Dann viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Das nächste wird dann länger, versprochen^^. Eure Kurosaki-san PS: Hab noch ein paar Fehler ausgebessert, die mir Hime_Naraya_Uchiha genannt hat. Geht bald weiter!
 

Deidara blickte das Hologramm verwirrt an. War dies der Leader, von dem Sasori gesprochen hatte? Wenn ja, war jetzt seine Chance, alles zu fragen, was er wissen wollte. Doch der Leader kam ihm zuvor.

„Ich habe heute gleich mehrere Sachen mit euch zu besprechen. Als erstes möchte ich darauf hinweisen“, sagte er und schaute in Deidaras Richtung, „dass Deidara ab heute ein vollwertiges Mitglied der Akatsuki ist und als solches bei den Missionen, die ich verteilen werde, teilnehmen, auf seine Verantwortung und im Sinne unserer Ziele handeln wird.“

Der langhaarige Blonde hatte das Gefühl, dass hier seine Zustimmung verlangt war und nickte. „Ja, Leader-sama, hm.“

„Gut, dann kommen wir zum nächsten Punkt. Da Kakuzus Verschleiß an Partnern erneut zu einer Unterbesetzung führte, braucht er einen neuen.“ Die mitschwingende Verärgerung über diese Tatsache war nicht zu überhören, obwohl die Stimme durch die Übertragung leicht verzerrt war. „Und wie ihr alle wisst, sind neun Mitglieder nun einmal notwendig, um unseren Plan in die Tat umzusetzen. Ich schlage also vor, dass…“

„Was ist denn eigentlich „unser Plan“, hm?“, unterbrach Deidara genervt Leaders Vortrag, der von der Direktheit des Neuen leicht irritiert war.

„Ich dachte, du wurdest schon eingewiesen“, bemerkte der Rotäugige und sah Sasori tadelnd an.

Der zuckte nur mit den Schultern und erwiderte:„Ich hielt es für besser, dass Sie ihm alles erklären würden, Leader-sama. Ich hatte von ihm nicht den Eindruck, dass er mir hätte folgen können.“ //Wollte er etwa damit sagen, ich sei dumm, hm?//, fragte sich Deidara zornig.

„Nun gut“, erhob der Leader wieder das Wort. „Also eine kurze Einweisung… Unser oberstes Ziel ist es, die Herrschaft über die Welt zu erlagen und dafür stürzen wir diese ins Chaos, um es daraufhin mit unseren zusammengestellten Ninja-Truppen, der dann einzigen fähigen Kampfkraft, einzudämmen und somit die Macht über alle Länder inne zu haben. Für diesen Terror brauchen wir allerding Geld und starke Waffen. Um das Geld kümmert sich Kakuzu, als Waffen erstreben wir die Bijuu.“

„Bijuu, hm? Sie meinen die neun Monster mit den Schwänzen, hm?“, warf Deidara ein.

„Ja, doch das Problem ist, dass diese Bijuu in Jinchuuriki versiegelt sind, weswegen zuerst die Menschen mit einem Monster gefangen und danach der Bijuu extrahiert werden müssen. Jedem Mitglied fällt somit ein Jinchuuriki zu, um den er sich kümmern muss, also jeweils zwei pro Team.“

Deidara hatte verstanden und zeigte dies durch ein Nicken.

„Dann kommen wir zurück zu Kakuzus neuem Partner. Wenn wir erst wieder vollzählig sind, werden wir die Suche nach den Jinchuuriki starten, aber bis dahin dauert es noch.“ Der Leader zeigte auf einen Ring, der auf dem Tisch lag. „Dieser Ring zeichnet dich ebenfalls als Mitglied der Akatsuki aus und wird für das Extrahieren der Bijuu noch von großer Wichtigkeit sein. Verlier ihn also nicht, oder wir sehen uns gezwungen, uns von dir zu trennen.“

Deidara konnte sich vorstellen, was das bedeuten sollte und nahm sich vor, diesen Ring mit der Aufschrift „Ao“ (blau), den er an den rechten Zeigefinger steckte, wie seinen Augapfel zu hüten.

„Damit sich dein Partner diesmal länger hält, Kakuzu“, und seine Augen flackerten kurz zu Besagtem, „bräuchten wir am besten jemanden, der entweder unverwundbar, unsterblich oder beides ist. Vorschläge?“ Nun wandte sich der Leader auch an die restlichen Versammelten, doch keiner schien irgendwelche Ideen vorbringen zu können.

Deidara dachte fieberhaft nach, obwohl ihm das eigentlich sinnlos vorkam. Welches Wesen sollte denn schon existieren, das unverwundbar oder gar unsterblich war? So etwas konnte es doch gar nicht geben… oder? //Aber was ist schon normal in der Welt der Shinobi, hm?//, hallten seine eigenen Worte in seinem Kopf. Ja, damals in Iwa-Gakure fiel auch er durch seine ungewöhnliche Gabe auf. Iwa? Irgendetwas schien in seinen Erinnerungen Sturm zu klingeln.

Er versuchte sich zu erinnern, doch alles war verschwommen. Ein grauhaariger junger Mann, Blut, überall Blut, und eine Leiche, neben der jener, selbst aufgespießt, stand. Was war dann passiert? Deidara sah den Jungen vor seinem geistigen Auge den Stab aus dem Herzen ziehen und normalen Schrittes die Straße entlang fortgehen. Die Leute starrten ihm hinterher, aber keiner traute sich, den Mörder anzugreifen.

„Der ist echt unsterblich“, hörte Deidara einen nahe stehenden Mann seinem Kollegen zuflüstern. //Unsterblich, hm?//, wiederholte er das Wort in Gedanken. //Wenn ich doch nur wüsste, wer er war, hm//, maulte Deidara. Seine einzigen Anhaltspunkte waren sein damaliges Aussehen, das sich Deidara mit seinen acht Jahren nicht exakt hatte einprägen können, und sein Ninja-Stirnband. Aber wenigstens etwas. Nach kurzer Überlegung, wie er am besten anfing, machte er seinen Vorschlag.

„Leader-sama, hm. Ich kenne jemanden, der unsterblich ist, hm…“

Alle schauten den Neuen erstaunt an außer Itachi und Sasori, die sich ihr Erstaunen äußerlich nicht anmerken ließen, jedoch interessiert die Köpfe hoben.

„Wenn dem so ist“, kommentierte der Leader, „dann berichte alles, was du weißt.“

Und so schilderte Deidara sein Treffen mit dem grauhaarigen Jungen, von dem er außerdem wusste, dass er ein Siegel um den Hals und eine Sense getragen hatte. „Er müsste jetzt ungefähr 25 Jahre alt sein, hm“, schloss er und wartete auf eine Reaktion der anderen, die bis jetzt gespannt zugehört hatten.

„Dein Bericht kommt mir glaubwürdig vor. Anhand deiner Angaben müsste er leicht zu finden sein. Weil du ihn vom Aussehen her am leichtesten erkennen wirst, übertrage ich dir und Sasori die Mission, das neue Mitglied zu rekrutieren. Wenn nötig mit Gewalt.“

Deidara konnte sich gut vorstellen, was das hieß, war er schließlich selbst auch nicht ganz freiwillig mitgekommen. Doch nun war er froh über seine Mitgliedschaft bei Akatsuki, er fühlte sich hier irgendwie wohl. Sein Partner war auch in Ordnung. Ein kalt-warmer Schauer lief ihm über den Rücken. Komisches Gefühl... Die Mission war auch mehr als komisch, vor allem, da seine Informationen wirklich sehr eingeschränkt gewesen waren. Das konnte unmöglich „leicht“ werden und das zeigte er auch.

Ich soll den Auftrag übernehmen, hm? Wir wissen doch nicht einmal, wo wir suchen sollen.“ Die Frechheit in Deidaras Stimme schien der Leader zu ignorieren. Dennoch antwortete Sasori für ihn.

„Mmh, manchmal weiß ich echt nicht, ob du nur so dumm tust oder wirklich nichts verstehst.“

Deidara wollte schon auffahren, doch Sasori gebot ihm mit einer Handbewegung zu schweigen und ihm blieben die Worte im Halse stecken. Deidara konnte nicht fassen, dass er sich so herumkommandieren ließ. Das musste sich ändern, er war schließlich kein unwürdiger Untergebener, sondern, trotz ihres Lehrer-Schüler Verhältnisses, ein gleichwertiges Akatsuki-Mitglied. Am besten gleich. So geiferte Deidara trotz Sasoris Mahnung zurück.

„Ach ja, und Ihr seid von einer höheren Intelligenz gesegnet, oder was, hm?“

„Da ich, im Gegensatz zu dir, die Zusammenhänge verstehe, würde ich dir zustimmen“, erwiderte Sasori ruhig. Diese Ruhe brachte Deidara nur noch mehr zum Brodeln. Wie der immer mit ihm umsprang!

„Jedenfalls“, fuhr Sasori fort, „war „gesegnet“ schon gar nicht so verkehrt. Denn ein Mann mit guter Allgemeinbildung weiß von dem von dir beschriebenen Siegel und seiner Bedeutung.“ Er machte eine Pause, um seine Provokation wirken zu lassen.

Als Deidara nichts erwiderte, was den Rothaarigen doch sehr wunderte, nahm er den Faden wieder auf. //Irgendwie lege ich es auf einen Streit mit ihm an//, überlegte sich der Puppenspieler mit einem inneren Grinsen.

„Das Siegel zeigt jedenfalls, dass der Junge der Glaubensgemeinschaft des Gottes Jashin angehörte und es wahrscheinlich immer noch tut. Dieser Orden existiert nur in sehr wenigen Gebieten, zu denen sein Stirnband verweist. Damit werden wir ihn finden.“

Die anderen, die wie Sasori anscheinend alles selbst geschlussfolgert hatten, erwachten aus ihrer Langeweile und warteten auf neue Anweisungen. Deidara kam sich ziemlich blöd vor, immer der einzige zu sein, der nachfragen musste, aber zum Glück lachte niemand.

„Da das nun geklärt wäre, verteile ich noch die Missionen der restlichen Teams. Ihr beide könnt übrigens morgen früh aufbrechen und schon mal alles vorbereiten“, entließ sie der Leader. Sasori und Deidara standen auf und gingen zur Tür hinaus.

//Meine erste Mission…hm//, dachte Deidara gleichzeitig missmutig wie gespannt. Dass Sasori sich erneut über ihn lustig gemacht hatte, wurmte ihn immer noch, aber die Neugierde über seine erste richtige Mission seit langem überwiegte. Deshalb wandte er sich auch gleich an seinen Partner, sich daran erinnernd, dass er sich eigentlich noch bedanken wollte.

„Wann gehen wir morgen los, Sasori no danna, hm?“

„Bei Morgengrauen“, kam die kurze Antwort. Dieses Desinteresse trieb Deidara noch in den Wahnsinn, doch er musste es sagen.

„Sasori no danna, hm, ich… wollte mich noch dafür bedanken, dass Ihr mir vorhin aus der Klemme geholfen habt, hm.“ Deidara war dieses Eingeständnis sichtlich unangenehm, was auch Sasori bemerkte.

„Mmh, vergiss es einfach. Wird nicht noch mal vorkommen. Übrigens solltest du was gegen deine Gesichtsfarbe tun, Deidara. Das Rot steht dir nicht.“

Daraufhin wechselte Deidaras Gesicht von dunkelrosa auf knallrot, was er durch seine Hände zu verstecken versuchte. //Mist, warum werde ich denn jetzt rot, hm? Ist doch nichts dabei!// Doch es half nichts. Als sie an ihren Zimmern angekommen waren, war der Blonde froh, endlich das peinliche Schweigen hinter sich lassen zu können und ohne ein Wort im Innern zu verschwinden.

Sasori hingegen blieb vor seiner Tür stehen und schaute zurück. //Irgendwie lustig, wenn er rot wird. Ich glaube, das sollte ich öfters ausprobieren.// Und mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen betrat auch er sein Zimmer, um die Reisevorbereitungen zu treffen.

Steine und Ton

Hey Leute, ich bin wirklich überwältig von euren tollen Kommis. Bedanken möchte ich mich vor allem bei meinen "treuesten" Lesern und meiner neuen Beta-Leserin Hime_Naraya_Uchiha, die nicht mal den winzig kleinsten Fehler übersieht *Keks geb*. Weil ich so gute Laune hab und ihr mich mit euren Kommis verwöhnt, will ich euch auch was gutes tun und lad das nächste Kapi hoch. Endlich werden die Kapitel länger, wenn auch nicht viel. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe auf weitere Kommis. Ich arbeite am besten, so schnell es geht weiter, sonst komm ich gar nicht mehr mit^^. Eure Kommis rühren mich echt total, denn irgendwie werde ich sonst nie ehrlich gelobt. Alles ist immer "normal" *schnief*. Genug gelabert. Hier das neue Kapi. Eure Kurosaki-san
 

Am nächsten Morgen wachte Deidara früh auf. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, sodass er das Licht einschalten musste, als er ins Bad ging. Seine Aufregung konnte er kaum noch unterdrücken. //Eine Woche hin, eine zurück. Und die ganze Zeit alleine mit Sasori no danna, hm. Ob das gut geht? Hoffentlich wird mir nicht langweilig, hm.//

Die Mission selbst machte ihm keine Angst, aber die Vorstellung, allein mit seinem schweigenden Partner unterwegs zu sein, erschien Deidara sehr trostlos. //Ich muss ihn irgendwie aus der Reserve locken, hm.// In Gedanken feilte er schon an seinen Plänen, als es energisch an der Tür klopfte.

Mit Zahnbürste im Mund und den ungekämmten Haaren auf seinem nackten Oberkörper machte er die Tür auf. Davor stand sein ziemlich genervt aussehender Teampartner.

„Wie lange brauchst du eigentlich noch?“, kommentierte dieser gereizt den Anblick, der sich ihm bot. Seine Augen wanderten über die Zahnbürste, die verstrubbelten Haare sowie die zerknitterten Boxershorts seines Gegenübers.

„Du trägst Bärchenunterwäsche?“, fragte Sasori belustigt.

„Jaah, was dagegen, hm?“ Deidara versteckte sich, so gut es ging, hinter der Tür. „Die mit den Puppen waren ausverkauft, hm.“

Jetzt war es an Sasori zu erröten. „Falls du damit andeuten willst, dass ich solche trage…“

„Schon gut, no danna“, grinste Deidara. „Ich hab’s nicht so gemeint, hm.“ Sein Gesichtsausdruck sprach eine andere Sprache. So musste das laufen! Wenigstens redete Sasori auf diese Weise mal mehr als drei Worte am Stück mit ihm.

Sasori hatte dieses Grinsen auch bemerkt und antwortete kühl.

„Ich hasse es zu warten. Mach dich also schnell fertig, damit wir aufbrechen können. Frühstück nehmen wir mit, sonst kommen wir ja nie hier weg.“ Doch anstatt nun zurück in sein Zimmer zu gehen, drängte sich der Rothaarige an Deidara vorbei und setzte sich auf den Schreibtischstuhl.

„Was soll das denn, hm?“, wollte Deidara verwirrt wissen.

„Ich kontrolliere, ob du dich auch schnell genug fertig machst. Ich hab meine Sachen schon gepackt, was hier ja nicht der Fall zu sein scheint.“

Mit einem Blick rundum fiel Deidara auf, dass der Andere Recht hatte. Die meisten Sachen lagen noch verstreut herum, nachdem er sie tags zuvor heraus gekramt und für die Mission aussortiert hatte. Das hatte er ja total vergessen!

„Ich übernehme das“, war Sasoris einziger Kommentar zu diesem Saustall und schon fing er an, Deidaras Unterwäsche, Bürste und Süßigkeiten in eine Tasche stopfen. „Mach dich endlich fertig!“ Sasori war wirklich schlecht gelaunt.

//Dann beeile ich mich besser, sonst lässt er sich gleich noch über meine Frisur aus, hm.// Und schon war der Blonde im Badezimmer verschwunden. Zehn Minuten später war alles gepackt und auch Deidara war nun reisefertig.

„Dann kann’s ja losgehen, hm!“ Beschwingten Schrittes, die Tontaschen und den Rucksack geschultert, ging er zur Tür, als Sasori ihn zurückrief.

„Hast du nicht was vergessen, Deidara?“

„Oh… ja. Mmh, danke, Sasori no danna, hm.“

Als die beiden mit ihrem Gepäck an der Küche vorbeikamen, hielt Kisame, der sich gerade einen Tee machte, das Team auf.

„Viel Spaß euch zwei. Und treibt es nicht zu weit“, zwinkerte er.

Deidara und Sasori gingen nur genervt weiter und brummten ein unverständliches „Bis später“.

Draußen vor dem Hauptquartier schlüpfte Sasori in seine Puppe Hiruko, während Deidara zum ersten Mal den Unterschlupf von außen betrachtete. Er blickte einen steilen Berghang hinauf, in dessen Inneren das Quartier lag. Die Konsistenz des Gesteins kam Deidara bekannt vor, schließlich kam er aus Tsuchi no kuni. Es war Lava-Stein, der jedoch kalt und hart war. Dieser Vulkan schien schon lange inaktiv zu sein und trotzdem konnte er keine Vorrichtung für Fenster oder dergleichen sehen, welche sich mühelos hätten anbringen lassen.

Plötzlich fiel ihm das seltsame Licht wieder ein, mit dem das Hauptquartier am Tage beleuchtet wurde. Woher das wohl kam? Er richtete die Frage an Sasori, der nun in seiner Puppe Platz genommen hatte.

//Richtig helle scheint er ja nicht zu sein, aber er ist ja auch erst 16…//, dachte Sasori und antwortete:

„Das Lavagestein auf diesem Berg ist sehr speziell, was du wahrscheinlich schon bemerkt hast als ehemaliger Iwa-Nin. Es speichert das Licht, das auf der einen Seite auf sie fällt, und gibt es an seiner Rückseite wieder ab. Durch diesen Trick haben wir tagsüber Licht im Hauptquartier, verraten uns aber gleichzeitig nicht durch auffällige Fenster.“

Sasori war gut im Erklären, das musste man ihm lassen, oder aber Deidara begann langsam analytischer und strategischer zu denken. Wie auf Kommando sprach Sasori dann ein Thema an, was der Blonde schon längst wieder vergessen hatte.

„Diese Mission werden wir für dein Training nutzen. Auf unserer Reise wirst du üben, dein Chakra in bestimmten Mengen mit deinem Ton zu mischen. Durch die vielen, unfreiwilligen und verheerenden Explosionen in deiner Heimat ist es offensichtlich, dass du diese Kontrolle noch nicht hast. Versuche, teilweise viel, sowie wenig Chakra einfließen zu lassen. Das wird dir auch im Kampf hilfreich sein, wenn du dein Chakra sparen musst.“

Deidara fragte erst gar nicht, woher Sasori von seinen Unfällen in Iwa wusste, denn schließlich hatten die Akatsuki auch genug Informationen über ihn gehabt, um ihn vor zwei Tagen aufzuspüren und zu „überreden“. Deshalb nickte er nur zustimmend, steckte seine rechte Hand in die Tontasche und machte sich an die Arbeit, was sich als schwieriger herausstellte als gedacht.

Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her, was bei Sasori nichts Besonderes war, doch auch Deidara war still, da er sich ziemlich konzentrieren musste.

//Er strengt sich ja ganz schön an//, bemerkte Sasori und rang mit sich selbst. //Soll ich ihn loben? Er scheint zumindest Fortschritte zu machen.// Er entschied sich dafür.

„Sieht ja schon ganz anständig aus“, sagte Hirukos tiefe Stimme. Nach einem Lob klang das zwar nicht, aber mehr konnte man von dem Rothaarigen auch nicht erwarten. Doch auch diese kleine Bemerkung hatte eine große Wirkung auf seinen Schüler.

„Oh, hm… wirklich?“ Deidara konnte gar nicht begreifen, dass Sasori ihn gerade tatsächlich gelobt haben sollte.

Er freute sich so sehr, dass er seine Konzentration vergaß und nicht darauf achtete, dass die Tonfigur in seiner Hand aufgrund des plötzlich unkontrollierten Chakra-Zuflusses immer größer wurde. Sasori bemerkte die drohende Gefahr, doch es war zu spät. Der Ton, welcher der hohen Chakra-Konzentration nicht standhalten konnte, explodierte mit einem so lauten Knall, dass die Vögel in den Bäumen panisch davon flatterten.

Auch am Boden sah es nicht gut aus. An der Stelle, wo sie gestanden hatten, klaffte ein zehn Meter breiter und einen halben Meter tiefer Graben, an dessen Rand etwas Großes und Verbranntes stand. Durch den Rauch konnte Deidara, der noch in letzter Sekunde weggesprungen war, kaum etwas erkennen, doch als er näher hinschaute, stockte ihm der Atem. Das verbrannte Teil war Hiruko, der sich nicht mehr bewegte. Deidara geriet in Panik.

War Sasori was passiert? Was, wenn er ihn umgebracht hatte? //Nein, das wollte ich doch alles nicht, hm!//, dachte Deidara verzweifelt und stürmte auf die hässliche Puppe zu. Wie Sasori so etwas schön finden konnte, war ihm immer noch ein Rätsel, aber wenn er den Puppenmeister nicht fand, könnte er sich auch nie mehr mit ihm darüber streiten. //Was habe ich getan, hm?//

„Sasori no danna, hm!!!“, rief er unter Tränen, die er nicht mehr zurückhalten konnte, und riss den Mantel der Puppe herunter, der nur noch aus angebrannten Fetzen bestand. Darunter befand sich die Klappe, in der Sasori immer verschwand. Mühsam stemmte Deidara den Deckel auf, um kurz darauf erleichtert aufzuatmen, als er sah, dass Sasori noch lebte. Und wie er lebte!

So viel Zorn hatte Deidara noch nie in den Augen seines danna gesehen, der sich blitzschnell erhoben und Deidara unsanft am Kragen gepackt hatte. Er hatte einen wahnsinnigen Ausdruck im Gesicht, das vor Wut verzerrt war.

„WAS FÄLLT DIR EIN, DU PENNER!?“, brüllte Sasori den verdutzen Blonden an. Der Puppenspieler konnte sich nicht mehr zügeln, nicht jetzt, wo seine Puppe schwer beschädigt worden war. „Was glaubst du, wer du bist, dass du mit deiner beschissenen Explosion meine wertvolle Puppe fast in ihre Einzelteile zerlegst!? Dir ist wohl entgangen, dass ich darin sitze und Hiruko keine schnellen Fluchtbewegungen machen kann!

Du kannst von Glück sagen, dass ich doch noch einen Meter nach hinten ausweichen konnte, sonst hätte sie noch schlimmere Schäden davongetragen! Oder vielleicht wolltest du das sogar!? Wolltest du mich umbringen, DEIDARA!?“ Seine Worte waren schon nicht mehr ein Schreien, sondern eher ein Kreischen, das schmerzlich in Deidaras Ohren widerhallte.

„Nein, Sasori no danna, ich… wie könnt Ihr so etwas von mir denken, hm?“ Sasoris Worte hatten ihn schwer getroffen. Nicht nur, dass er ihn des versuchten Mordes an seinem Partner beschuldigte, er hatte auch sehr deutlich gemacht, was er von seiner Kunst hielt. Nämlich gar nichts. Dabei war das alles nur ein Unfall, doch wie sollte er ihm das beweisen? Erneute Panik überrollte den blonden, jungen Mann, da er immer noch direkt in die wutentbrannten Augen seines danna starrte.

Anstatt wie zuvor zu schreien, zog er Deidara noch näher zu sich heran und flüsterte ihm bedrohlich ins Ohr.

„Du leugnest also, dass du Hiruko beschädigt und mich fast getötet hast?“ Er packte den Kragen noch fester, sodass Deidara fast keine Luft mehr bekam.

„Es… war ein Unfall, hm“, brachte der Gewürgte gepresst heraus.

„Ein Unfall also? Hatte ich dir nicht gesagt, du solltest dein Chakra kontrollieren? Du hast mir nicht gehorcht.“ Die Kälte in seiner Stimme war fast körperlich spürbar.

Was sollte er nur tun? Er konnte ja schlecht behaupten, Sasori wäre an allem Schuld, weil er ihn durch sein Lob abgelenkt hatte, wie es ja gewesen war. Stattdessen gab Deidara klein bei.

„Ihr habt Recht, Sasori no danna, hm. Ich habe Euch nicht gehorcht und mich nicht genug auf meine Aufgabe konzentriert. Ich weiß, ich kann es nicht wieder gutmachen, was mit Eurer Puppe passiert ist, hm, aber Ihr müsst mir glauben, dass ich Euch niemals töten wollte und es auch niemals tun werde, hm.“

Deidara hoffte inständig, dass Sasori ihm glauben würde. Wenn nicht, wollte er sich die Konsequenzen besser nicht ausmalen.

Sasori überlegte. Der Junge schien tatsächlich Reue zu zeigen. Er hatte Recht, dass die Zerstörung seiner Puppe nicht rückgängig zu machen war, doch seine letzen Worte hatten so ehrlich geklungen, dass Sasori daran zweifelte, ob seine Beschuldigungen nicht doch unberechtigt gewesen waren. Mit schwerer, aber deutlich weniger zornigen Stimme, flüsterte er wieder in Deidaras Ohr.

„Dieses Mal will ich dir noch glauben. Aber wenn so etwas noch einmal vorkommen sollte, werde ich nicht mehr so gnädig sein. Meine Puppe ist fürs Weitere außer Gefecht gesetzt, was heißt, dass ich ohne ihren Schutz weiterreisen muss.“

Deidara fiel ein Stein vom Herzen. Die Puppe war also wieder reparabel.

„Kein Grund für dich, dich zu entspannen“, tadelte Sasori ihn. „Ich werde deine Schuld nicht vergessen und dich zu gegebener Zeit einspannen, mir bei der Reparatur zu helfen. Weiterhin ist ab jetzt höchste Vorsicht geboten, denn durch deine Explosion haben wir bestimmt andere auf uns aufmerksam gemacht. Üb jetzt weiter!“, befahl Sasori und drehte sich, immer noch verärgert, zu Hiruko um, um ihn sicher in einer Schriftrolle zu verstauen.

//Wieso habe ich ihn so leicht davonkommen lassen? Andere hätten für diese Tat mit ihrem Leben bezahlt. Na ja, schließlich brauche ich ihn noch für die Mission. Umbringen kann ich ihn später noch.//

Deidara dachte wohl genau dasselbe. Auch er konnte nicht begreifen, wie er so einfach davongekommen war, denn bei der Reparatur zu helfen, war doch nun wirklich nichts, dafür, dass Sasoris Augen kurze Zeit vor Mordlust geleuchtet hatten.

//Ich sollte ihm wohl besser nicht mehr auf die Nerven gehen, sonst überlegt er es sich doch noch anders und bringt mich um, hm.// Schweigend wartete Deidara an einen Baum gelehnt darauf, dass Sasori mit seiner Puppe und seinen eigenen leichten Verbrennungen fertig wurde.

//So ein Mist!//, fluchte der in Gedanken. //Holz als Außenfläche ist wirklich leicht angreifbar. Zwar auch einfach zu reparieren und auszutauschen, aber im Kampf gegen Feuer und Wasser (verrotten^^) doch im Nachteil. Mmh…//

Als er schließlich bereit war, brachen die beiden Akatsuki-Mitglieder wieder auf und marschierten stillschweigend nebeneinander her. Deidara fühlte sich miserabel, dazu kamen noch seine große Erschöpfung und die Tatsache, dass er trotzdem weiterübte.

//Ich darf Sasori nicht noch mal enttäuschen, hm//, hatte er für sich festgelegt. Ihm fielen vor Müdigkeit fast die Augen zu, sie liefen ja auch schon über 18 Stunden am Stück.

Plötzlich brach Sasori die Stille.

„Wir machen hier Rast. Es ist schon zu dunkel, um weiterzugehen.“

Doch das war nicht der einzige Grund, was er jedoch niemals zugeben würde. In Wahrheit hatte Sasori gesehen, wie sein Partner mit jedem Schritt müder wurde und sich nur noch schwer aufrecht halten konnte.

//Schließlich nützt er mir nichts, wenn er sich bei der nächsten Gelegenheit selbst in die Luft jagt//, nannte sich Sasori den rationalen Grund. Und den anderen? „Gibt’s nicht“, murmelte er leise.

Deidara schaute leicht irritiert auf. Jedoch war er zu müde, um näher darauf einzugehen. Er war einfach nur dankbar, dass er sich endlich ausruhen konnte.

//Ob Sasori wohl auch schlafen muss? Er hat bestimmt kein unerschöpfliches Chakra//, waren seine letzten Gedanken, bevor er an einem Baum sitzend eingeschlafen war.

Auch Sasori setzte sich bequem hin, genau gegenüber von Deidara, aber weit genug weg, um nicht in unmittelbarer Reichweite möglicher Explosionen zu sein. Nun merkte er langsam die Erschöpfung durch den langen Fußmarsch und den Schock vorhin. Im dösigen Zustand hörte er sich noch ein Wort murmeln, bevor auch er schließlich einschlief. „Deidara.“

Ein großer Verlust

So das ist das bisher längste Kapitel^^. Diesmal ohne großes Vorwort, nur ein riesiges Dankeschön an alle Kommi-Schreiber und sonstigen Leser. Sind diesmal so viele FFs in der Wartschlange, dass ich es schneller hochlade als geplant und ohne Beta-Leser. Das nächste Kapi kann also noch ein wenig dauern. See ya. Kurosaki-san
 

Mitten in der Nacht wachte Deidara plötzlich auf. Er schaute sich um und sah Sasori an einem Baum gelehnt schlafen, den Mund leicht offen stehend. //Er sieht echt süß aus, wenn er schläft, hm. Ganz im Gegenteil zu dem, wie er sich tagsüber immer gibt.// Der Blonde musste schmunzeln.

Was hatte ihn eigentlich so plötzlich geweckt? Da war es schon wieder! Ein Rascheln, ganz in der Nähe. Vorsichtig holte Deidara ein Kunai aus seiner Tasche und blickte aufmerksam umher. Sollte er besser seinen Partner wecken? Wenn es Ärger gab, lief er womöglich noch Gefahr, verletzt zu werden. Aber andererseits konnte sich Deidara auch schon den bösen Blick Sasoris vorstellen, sollte er ihn umsonst geweckt haben. Er konnte es sich nach der Aktion heute Nachmittag schließlich nicht mehr erlauben, seinen danna noch mehr zu verärgern.

Somit ließ der junge Ninja seinen Partner schlafen, während er sich langsam in die Richtung bewegte, aus der das Geräusch gekommen war. Schritt für Schritt näherte sich der Nuke-Nin, ohne jedoch überhaupt zu wissen, was ihn dort erwarten würde.

//Vielleicht war es auch nur ein Eichhörnchen, hm//, überlegte sich Deidara. Wie falsch er da lag!

Gerade, als er vorsichtig um einen großen Baum spähte, spürte er auch schon das Kunai im Rücken, das nur um Millimeter seine Lunge verfehlt hatte. Blitzschnell, doch unter starken Schmerzen, wirbelte er herum, sich dafür verfluchend, dass er so unachtsam gewesen war. Erstaunt drehte sich Deidara nach allen Seiten um, doch nirgends war der Feind zu ent-decken. Was ging hier vor sich?

Und auf einmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. //Wie konnte ich nur so dumm sein, hm?//, schoss es ihm durch den Kopf und Panik machte sich in ihm breit. Dies war eine Falle und er war genau hinein getappt. Der Iwa-Nin hatte sich durchaus gefragt, warum der Gegner so unvorsichtig gewesen war und sich durch Geräusche verraten hatte. Und jetzt machte alles einen Sinn, der Deidaras Schock noch vergrößerte. Der Gegner, wer immer er auch war, hatte Deidara absichtlich hierher gebracht, um…

//…um Sasori no danna anzugreifen, hm!//

Er hatte keine Zeit, hier wie gelähmt rumzustehen, er musste seinen Partner warnen, falls es noch nicht zu spät war. Deidara eilte, so schnell es seine Verletzung zuließ, zurück. Er hatte gar nicht gemerkt, wie weit er sich vom Lager entfernt hatte, aber die Zeit kam ihm wie eine Ewigkeit vor.

//Wenn Sasori was passiert ist, wäre das ganz allein meine Schuld, hm.// Deidara machte sich schreckliche Vorwürfe. //Wenn ich ihn doch nur geweckt hätte, hm!//

Was würde er im Lager vorfinden? Einen Augenblick später war er angekommen, doch hatte er schon von weitem gesehen, dass ein Kampf zwischen Sasori und dem Fremden tobte.

Er atmete erleichtert auf. Sasori war also noch am Leben. Doch sobald er sich weiter genähert hatte, seine Hände bereits in den Taschen mit dem Ton, sah er, dass etwas nicht stimmte.

Sasori war schwer verwundet, die Stelle, wo sein linker Arm gewesen war, war nur noch durch die zersplitterte Schulter auszumachen. Die schneidenden Werkzeuge auf seinem Rücken waren verbogen oder abgetrennt, aber das allerschlimmste war die Tatsache, dass er mit dem Seil, das aus seinem Bauch kam, in einem nahe stehenden Baum verhakt war und somit den Angriffen des anderen schutzlos ausgeliefert war.

Deidara sah das angsterfüllte Gesicht seines Partners, der ihn im selben Moment erkannte. Doch anstatt ein Anzeichen der Freude über die überraschende Unterstützung zu zeigen, sah Deidara nur Wut in dessen Augen.

Der Blonde verstand die Welt nicht mehr.

//Ist Sasori denn nicht froh, dass jemand gekommen ist, um ihm zu helfen, hm?//, fragte er sich traurig und erfuhr sogleich den Grund.

„DU! Das ist alles deine Schuld! Wegen dir hatte ich weder Hiruko noch die Chance, mich gegen den Angriff zu wappnen! Du hast mich hintergangen, Deidara! Und du weißt, was ich tun wollte, sollte dies noch einmal vorkommen! Ich dachte, ich könnte dir vertrauen.“

Sasoris Enttäuschung in der Stimme war fast noch schlimmer auszuhalten als sein wutverzerrtes Gesicht, das zeigte, dass er, wenn er nicht am Baum festgebunden wäre, Deidara schon längst umgebracht hätte.

Leise rannen Deidara Tränen über die Wangen. Er hatte wieder alles falsch gemacht, doch nun war es zu spät, Reue zu zeigen. Das würde ihm Sasori niemals verzeihen.

In dem Moment schrie Sasori gequält auf. Zwar konnte er kaum Schmerzen spüren, doch dies waren psychische Leiden. Er blickte direkt in zwei rote Augen, die ihn in ihrem Genjutsu gefangen nahmen. Auch Deidara hatte den Mann erkannt, der Sasori angegriffen hatte.

//Itachi, hm…// Zorn und Verwirrung stiegen in ihm auf. Was hatte der Uchiha nur vor? Das machte alles keinen Sinn. Dennoch fasste er einen Entschluss und wischte sich die Tränen vom Gesicht. Was er jetzt vorhatte, würde seine gesamte Konzentration brauchen.

Sein Training hatte wirklich schon was gebracht, denn der blonde Nuke-Nin schaffte es innerhalb kürzester Zeit, einen perfekten, kleinen Tonvogel aus seiner rechten Hand zu spucken. Sein Ziel war der Schwarzhaarige, der sich, mit einer Axt ausgerüstet, dem verletzen Sasori näherte.

Warum der Uchiha seit neuestem mit einer Axt kämpfte, war im Moment unwichtig. Wichtiger war, dass Deidara spürte, dass dies der finale Schlag gegen seinen Partner werden sollte, und beeilte sich umso mehr, seine Tonfigur rechtzeitig in Reichweite zu bringen.

Er selbst hielt sich hinter einem Baum versteckt, gerade weit genug weg, um nicht gesehen zu werden. Dass das feindliche Akatsuki-Mitglied vorhin anscheinend nichts von Sasoris Wutanfall ihm gegenüber mitbekommen hatte, war erneut eine so seltsame Tatsache wie die Axt, doch momentan weniger von Belang. Das einzige, was zählte, war, Sasori lebend aus der Sache herauszuholen, die er verursacht hatte, und den Uchiha für sein Verbrechen zu bestrafen.

Gerade, als Deidaras Tonvogel seine Position eingenommen hatte, holte Itachi auch schon zum Schlag aus. Deidara reagierte instinktiv und brüllte: „KATSU!“

Eine ohrenbetäubende Explosion folgte, die selbst den jungen Künstler fast von den Füßen riss. Vielleicht hatte er ein wenig übertrieben. Doch so, wie es aussah, hatte sein Plan funktioniert, auch wenn er nicht wusste, wie.

Die Gliedmaßen des Uchiha lagen verkohlt überall verstreut, eine Hand war sogar knapp an Deidaras Ohr vorbeigeflogen. Dass das Akatsuki-Mitglied so schwach gewesen sein sollte, kam Deidara merkwürdig vor, doch ihn quälte eine andere Frage. Wo war Sasori?

Deidara rannte auf die Stelle zu, an der er ihn zuletzt gesehen hatte. Als sich der Staub von der Explosion gelichtet hatte, wäre sein Herz fast stehengeblieben. Das konnte einfach nicht sein!

Vor ihm lag Sasori, die Axt, die bei der Explosion wohl aus der Hand ihres Besitzers geschleudert worden war, durchbohrte seine linke Hälfte, genau an der Stelle, wo sein Herz hätte sein müssen, sich aber stattdessen der Chakra-Bolzen befand. Der Effekt war derselbe.

Deidara starrte seinen Partner an und ging langsam neben ihm in die Knie. Das konnte nicht sein! Nein, jeder, nur nicht er! In Verzweiflung überschlugen sich seine Gedanken und er begann, hemmungslos zu weinen.

Der Ältere blickte zu ihm auf und sagte nur drei Worte: „Ich… hasse dich.“

Sein Körper erschlaffte und seine rechte Hand, mit der er vorher noch versucht hatte, Deidara am Kragen zu packen, fiel haltlos auf die Erde. Es war vorbei. Sasori war tot. Er hatte ihn getötet. Es war ganz allein seine Schuld.

Deidara konnte nicht mehr klar denken, seine Kehle schwoll an und er schrie, schrie voller Verzweiflung, Trauer und Schuldgefühl. Er würde nie wieder zurückkommen…

„SASORI NO DANNA!!!“
 

Er wachte ruckartig auf. Hatte da nicht gerade jemand nach ihm gerufen? Verwirrt schaute er sich um und blickte in zwei vor Angst geweitete, blaue Augen, die vor Tränen glitzerten. Deidaras Körper war schweißgebadet und sein Herz klopfte so schnell, als wollte es ihm aus der Brust springen. Großer Schmerz zeichnete sich auf dem sonst so sorgenfreien Gesicht ab.

//Hat er im Schlaf geredet? Hat er nach mir gerufen? Er muss wohl geträumt haben…// Sasori verwirrte das nur noch mehr. Warum hatte Deidara geschrien, als sei jemand gestorben? Und vor allem, warum ausgerechnet seinen Namen? Hatte er ihn nicht heute noch gekränkt, ihm sogar mit dem Tod gedroht, sollte er sich noch einmal einen Fehler erlauben? Warum war er nur so aufgelöst?

//Er beruhigt sich ja gar nicht mehr//, bemerkte Sasori besorgt.

Tatsächlich weinte Deidara immer noch, zwischendurch nur unterbrochen von einem schlimmen Schluckauf.

//Er kann einem ja echt schon Leid tun.// Sasori war nie ein Mensch großer Gefühle gewesen und trösten gehörte bestimmt nicht zu seinen Stärken. Was sollte er auch schon sa-gen? „Nimm’s nicht so schwer, war doch nur ein Traum?“ Der markerschütternde Schrei echote in seinen Ohren. //Nein, das war mehr als nur ein einfacher Alptraum. Deidara ist ja völlig fertig.//

Lange Zeit herrschte Stille, wenn man von Deidaras geräuschvollen Tränen absah. Dieser konnte die ganze Zeit nur an eines denken.

//“Ich… hasse dich.“// Sasoris Stimme hallte in seinem Kopf, es gab kein Entrinnen und ihm wurde allmählich übel. //Er hasst mich. Mich allein, hm. Ich habe ihn enttäuscht und werde es wieder tun. Ich kann ihn nicht beschützen, so wie er es mir gegenüber tut, hm. Es ist alles meine Schuld.// Dabei wollte er doch nur Anerkennung, Anerkennung von der Person, die er so respektierte.

Am meisten erschrak sich Deidara über seine eigenen Gefühle. Der Schmerz des Verlustes hatte ihn fast wahnsinnig gemacht. Der Gedanke, dass er Sasori niemals wieder gesehen hätte, sich nie wieder mit ihm hätte streiten, nie mehr in diese zwei kalten Augen hätte blicken können, machte ihn fertig.

Warum ging ihm das alles so nah? Schließlich kannte er seinen Partner erst seit drei Tagen. Und trotzdem… trotzdem war er für Deidara die einzige Bezugsperson, die er hatte, der erste, der bei seiner Kunst nicht angsterfüllt weggelaufen war, sondern nachgefragt hatte. Er hatte sich dafür interessiert! Für ihn!

Wieder fielen ihm zahlreiche Tränen auf den Schoß und er war nicht imstande, sie auch nur irgendwie einzudämmen.

Selbst der Zorn auf den geträumten Itachi war angesichts seines geglaubten Verlustes wie verraucht. Er schluchzte.

Plötzlich legte sich eine Hand um seine Schulter. Die Hand war warm, wie konnte das sein? Er starrte in das Gesicht, zu dessen Körper die Hand gehörte.

Sasori lächelte müde auf ihn herab. Und abrupt endete der Strom der schmerzlichen Tränen und Tränen der Freude traten aus seinen Augenwinkeln.

Er hasste ihn doch nicht! Er lächelte sogar, ein Lächeln, das schöner nicht hätte sein können, und ein warmer Schauer durchzuckte ihn. Die Hand auf seiner Schulter drückte leicht zu und signalisierte ihm erneut, was er ohnehin schon in sich spürte.

Verständnis. Teilnahme. Zuneigung.

Deidara war überwältigt von dieser doch so kleinen Geste, dass er sich schluchzend in Sasoris Arme warf. Der guckte nur äußerst überrascht drein, legte aber im gleichen Moment seine Hand auf die blonden, langen Haare und tätschelte beruhigend den Kopf seines Partners.

Was ihn dazu veranlasst hatte, wusste er nicht. Ebenso, warum er aufgestanden und zu dem anderen rübergegangen war, um ihm einfach die Hand auf die Schulter zu legen, wusste er nicht. Das einzige, was er wusste, war, dass er es nicht ausgehalten hatte, Deidara so weinen zu sehen. Wurde er jetzt etwa doch sentimental?

//Mmh, es hat einfach genervt//, dachte Sasori und ihm fiel erst jetzt auf, dass der Blonde aufgehört hatte zu weinen. Dennoch klammerte er sich weiterhin am Mantel des Rothaarigen fest, ohne auch nur ein bisschen von ihm abzulassen.

//Was soll das denn?//, fragte sich Sasori. //Wenn er sich beruhigt hat, kann er ja wieder loslassen.//

Es irritierte ihn doch sehr, seinem Partner so nah zu sein. Mit Orochimaru als Partner hatte es so etwas nicht gegeben, obwohl dieser ihm doch manchmal eindeutig lüsterne Blicke zugeworfen hatte (Oro, du Schwuchtel^^!).

Aber das hier war anders. Es war etwas, das er im Zusammenhang mit sich selbst schon lange nicht mehr wahrgenommen hatte. Das letzte Mal vielleicht, als er ein kleiner Junge gewesen war und seine Eltern noch gelebt hatten.

Vertrauen.

Sasori spürte, dass sein Partner ihm mehr vertraute, als er sich es jemals hätte vorstellen können.

//Er hatte also doch die Wahrheit gesagt, als er meinte, er würde mich niemals töten wollen//, erinnerte sich Sasori.

Langsam wurde es ihm dann aber doch unangenehm. Außerdem beschäftigte den Puppenspieler immer noch eine bestimmte Frage.

„Deidara, warum hast du geweint?“

Der Angesprochene zuckte zusammen und versteifte sich förmlich (nicht das, was ihr denkt^^). Keine Antwort.

„Warum hast du im Schlaf meinen Namen gerufen?“, bohrte Sasori weiter nach und hatte seine gewohnt monoton klingende Stimme wieder.

Deidara gab immer noch keine Antwort, hatte sich aber schließlich von Sasori gelöst und starrte diesen an.

Der Rothaarige konnte diesen Blick nur schwer deuten. Es lag eindeutig Verzweiflung darin, jedoch auch ein Flehen und eine Spur von Scham, was ihn doch verwunderte.

//Weswegen muss sich Deidara denn jetzt schämen? Im Schlaf zu reden, passiert doch jedem mal.//

Wenn er in diesem Moment Deidaras Gedanken hätte lesen können, wäre er um einiges schlauer gewesen. In dem jungen Ninja fand ein Kampf statt, ein Kampf, der folgenschwerer nicht hätte sein können.

//Mist, hm!//, war der erste Gedanke, der ihm nach Sasoris zweiter Frage durch den Kopf schoss. //Er hat den Schrei also ganz genau gehört, hm. Ich bin ja auch selber davon wach geworden und dennoch hatte ich gehofft, er hätte ihn nicht gehört, hm, oder zumindest nicht verstanden. Aber jetzt ist das Übel wohl angerichtet, hm.//

Deidara dachte fieberhaft nach. Würde er Sasori die Wahrheit sagen, dass er in seinem Traum gestorben war, ihm vorher noch gesagt hatte, dass er ihn hasse, und Deidara deswegen so aufgelöst war und geweint hatte, könnte er ihm nie mehr unter die Augen treten. Allein schon die Vorstellung, sein Partner würde seine Gedanken in diesem Moment lesen, ließ ihn Magenkrämpfe bekommen.

Schließlich wusste Deidara genau, dass sein danna sehr verschlossen war und nicht auf Gefühlsduseleien eingehen und sie auch nicht respektieren würde. Er durfte es ihm einfach nicht sagen.

//Los, Deidara, sag schnell was, sonst wird es noch auffälliger, als es ohnehin schon ist, hm//, spornte er sich selber an.

Und nachdem er sich von Sasori gelöst hatte und diesen nun anstarrte, formten seine Lippen langsam Bewegungen. Er musste lügen!

„Ich… kann mich nicht erinnern, Sasori no danna, hm.“

Das war die dümmste Ausrede, die Sasori je gehört hatte.

„Natürlich weißt du das noch“, gab er gereizt zurück, „sonst hättest du ja wohl nicht deswegen Rotz und Wasser geheult.“

Deidara verstummte. War ja klar, dass Sasori ihm das nicht glauben würde. Es blieb nur eine Möglichkeit.

„Gomen, Sasori no danna, hm, aber ich fürchte, das… ist privat, hm.“

Das jüngste Akatsuki-Mitglied sah deutlich die aufsteigende Verärgerung bei seinem Partner, aber es ging nicht anders…

„Was soll das heißen: „Das ist privat“? Meinst du nicht, ich hätte ein Recht darauf zu erfahren, warum du meinen Namen mitten in der Nacht herumbrüllst und warum ich dich überhaupt trösten musste, hmm?“

Deidara schluckte. Der Rothaarige hatte Recht, aber er musste jetzt standhaft bleiben.

„Doch, schon, Sasori no danna, hm. Aber wie ich schon sagte: Es ist privat, hm.“

Das war nun wirklich zu viel des Guten. Da machte man schon mal etwas, wie man sich nicht einmal im den kühnsten Träumen verhielt, und nun diese unverschämte Abspeisung.

//Eigentlich geht es mich ja auch nichts an, was Deidara so träumt//, musste Sasori gezwungenermaßen zugeben. //Aber schließlich hatte es mit mir zu tun und in einem nicht gerade angenehmen Zusammenhang!//

Doch da er merkte, dass er anscheinend nichts mehr aus seinem sonst so gesprächigen Partner rausbekommen würde, beließ er es dabei. Vielleicht könnte er später noch mal darauf zurückkommen.

Deidara schien auch zu begreifen, dass der andere ihn wohl nicht mehr weiter ausquetschen wollte, und ihm wurde wieder leichter ums Herz. Er hatte seine Gedanken für sich behalten können und so sollte es auch bleiben, beschloss der Iwa-Nin. Nein, dieses Geheimnis würde er, wenn möglich, mit ins Grab nehmen.

Sasori, der inzwischen aufgestanden war, winkte Deidara zu.

„Ich denke, wir sollten schon mal aufbrechen. Schlafen können wir hier eh nicht mehr.“

Deidara stimmte ihm nickend zu, froh darüber, eine Möglichkeit zu finden, sich von seinem Traum abzulenken. Nachdem sie ihre Sachen zusammengepackt hatten, machten sich die beiden Künstler wieder auf den Weg zu ihrer Mission.

//Wie die anderen Tage wohl noch werden, hm?//, grübelte Deidara und konnte eine Sache mit Sicherheit sagen:

Mit Sasori war es doch nicht so langweilig wie befürchtet.

Reden und reden lassen

Hey Leute, hier kommt die nächste Fütterung^^. Ich bin zwar nicht so ganz zufrieden mit dem Kapi, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Ich versuche auch, so schnell es geht weiterzumachen. Nächte Woche stehen dann zwei LK-Klausuren an, weshalb das zehnte Kapitel noch auf sich warten lassen kann. Kapi neun gibts voraussichtlich Ende der Woche. Und danke für 46 Kommis sowie 36 Favos!!! Hab euch lieb. Kurosaki-san
 

Sie gingen schon seit Stunden so nebeneinander her und das nun seit fast fünf Tagen. Ihr Ziel, eine kleine Stadt an der Grenze von Tsuchi no kuni und Kusa no kuni, sollten sie nach einem Tagesmarsch Entfernung erreichen.

Doch Sasori kamen diese fünf Tage nun schon viel zu lange vor, einen weiteren Tag konnte er einfach nicht überleben. Wie sollte er das nur aushalten? Es war ja schön und gut, dass Deidara nicht mehr niedergeschlagen und mit hängendem Kopf neben ihm her schlurfte und selbst nachts nur noch ab und zu erschreckt aufwachte, da ihn seine Träume immer noch verfolgten, weswegen auch Sasori nicht in Ruhe schlafen konnte. Aber das war ja wohl doch maßlos übertrieben. Es reichte langsam!

Sein Partner stellte ihn wirklich auf die Probe und der Pegel war nach fast einer Woche beinahe erreicht. Das Maß war voll!

Normalerweise war Sasori zwar ein relativ geduldiger und gelassener „Mensch“, aber hier zeigte sich ein weiteres Bedürfnis, das er sich einfach zusprach: Ruhe!

Deidara redete jetzt schon fünf Tage lang, Tag und Nacht, pausenlos und scheinbar ohne Punkt und Komma. Und anscheinend auch ohne eine Bestätigung dafür zu brauchen, dass man ihm auch zuhörte, denn Sasori blieb bis auf wenige Ausnahmen, bei denen Deidara seinen maximal dreiwörtigen Kommentar förmlich aus ihm heraus geprügelt hatte, schweigsam.

Doch dem Blonden schien dies nichts auszumachen, er plapperte einfach drauf los, erzählte Anekdoten von alten Omas, deren Einkaufwagen er mitsamt Inhalt in die Luft gesprengt hatte, bis hin zu gefährlichen Missionen, aus denen er nur mithilfe seiner Ton-Chakra-Mischung lebend rausgekommen war. Allgemein gesehen ging es nur um Explosionen, seine „Kunst“.

Sasori konnte es allmählich nicht mehr hören. Ein paar mal hatte er angefangen zu widersprechen, war aber immer sofort abgeblockt worden.

//Deidara hört sich anscheinend lieber selber reden als zu streiten//, murrte Sasori.

Irgendwie fehlten ihm die kleinen Sticheleien, die sie sonst ausgeteilt hatten, aber so schlimm war es jetzt auch wieder nicht.

In Wahrheit war der Puppenspieler sogar ganz froh, dass er nichts zu sagen brauchte, sondern einfach so tun konnte, als würde er nichts hören. Mit Hiruko als Sichtschutz wäre dies zwar noch einfacher, aber den hatte er momentan ja nicht.

Unter der Oberfläche von Deidaras Lobpreisungen über seine Kunst erkannte Sasori jedoch auch eine Menge von dessen wahrem Charakter.

In Wahrheit peinigte ihn der eine Traum noch immer und er versuchte nur, sich davon abzulenken, was ihm auch gelang. Zumindest, soweit Sasori das beurteilen konnte, denn sein Lächeln wirkte weder aufgesetzt noch unehrlich.

Vielleicht wollte er auch einfach nur was gutmachen und sein schlechtes Gewissen beruhigen, denn soviel hatte Sasori schon herausgefunden. Deidara litt an seiner eigenen Schuld, woran auch immer, die er umso stärker abtragen wollte. Der Blonde strengte sich bei Übungen doppelt und dreifach so stark an, sodass er am Abend erschöpft einschlief, nur um doch wieder völlig fertig aufzuwachen. Was er genau träumte, darüber zerbrach sich Sasori immer noch den Kopf, obwohl es das eigentlich gar nicht wert war.

Eigentlich hörte er ihm doch gerne zu… Seine Stimme und seine Art waren so belebend, dass er die Energie seines Partners beinahe spüren konnte.

Er mochte den Blonden. Dies würde er zwar niemals zugeben, aber Sasori genoss es, wenn Deidara eine seiner Geschichten erzählte und dabei so viel Leben ausstrahlte. Er bewunderte ihn insgeheim dafür. Er selbst kannte bis dahin nur den Tod: den seiner Eltern und danach die Tode zahlreicher Menschen, die er selbst umgebracht hatte.

Doch Deidara hatte ihm auch eine andere Seite gezeigt, eine Seite mit Freude und Spaß am Leben. Er war zwar nicht der Typ dafür, aber allein schon zu wissen, dass es auch etwas anderes gab, gefiel ihm.

Und dennoch konnte er es gerade einfach nicht mehr hören. Es musste was getan werden, sonst bekäme er nie seine wohlverdiente Ruhe, die er ja auch nachts nicht hatte.

„Deidara“, begann er und vor lauter Schreck, dass sich sein danna so plötzlich zu Wort gemeldet hatte, war Deidara stehen geblieben und Sasori in ihn reingelaufen.

Der Blonde konnte es nicht fassen. Obwohl er pausenlos geredet hatte und sich Sasori davon nicht beeindruckt, wenn überhaupt interessiert, gezeigt hatte, weshalb Deidara eher glaubte, der Puppenmeister würde ihm gar nicht zuhören, wurde er jetzt eines besseren belehrt.

Sasori hatte wahrscheinlich jedes einzelne Wort Deidaras der letzten fünf tage aufgenommen, was sein sichtlich genervt klingender Tonfall verriet.

Deidara lächelte. Endlich hatte er geschafft, was er wollte: Dass Sasori von sich aus mit ihm sprach. Von ihm selbst angezettelte Streitereien über Kunst konnten dabei nicht zählen, weshalb Deidara sie in den letzten Tagen immer abgeblockt hatte.

Sasori hatte sich endlich entschlossen, selbst mal das Wort zu ergreifen. Zugegeben nicht ganz freiwillig, aber wenigstens etwas.

Der Rothaarige hatte Deidaras Grinsen bemerkt.

„Deidara… was grinst du so blöd? ... Und pass gefälligst auf, wenn du den Drang verspürst, plötzlich stehen zu bleiben“, setzte er noch hinzu und rieb sich kurz die angeschlagene Nase, die aber nicht wirklich weh tat.

Deidaras Grinsen wurde nur noch breiter, was Sasori wiederum noch mehr verärgerte.

„Hör auf, so dämlich zu grinsen! Was ist denn überhaupt los?“ Der Rothaarige blickte da langsam nicht mehr durch, was der Blonde für komische Launen hatte.

Das Grinsen hielt an.

„Ach nichts, Sasori no danna, hm.“

„Nach „nichts“ sieht das aber ganz und gar nicht aus. Ich weiß, dass du mir was verheimlichst, Deidara, also tu nicht so!“ //Was erlaubt sich der Bengel eigentlich, so mit mir umzuspringen?//

Deidara sah seinen Partner belustigt an.

„Jedenfalls nichts, was ich Euch einfach so erzählen würde, hm“, fügte der Blonde hinzu.

Diese Heimlichtuerei seines Partners brachte Sasoris Inneres nur noch mehr zum Brodeln. Erst die Sache mit dem Traum und nun auch noch das! So durfte das nicht weitergehen, schließlich gefährdete das den Erfolg der Mission und Sasoris Gesundheit, denn so, wie er sich momentan verhielt, musste er einfach krank sein.

„Du nervst mich wirklich total mit deinem ewigen Gerede von „erzähl ich nicht“ und „weiß ich nicht“! Wenn du’s nichts sagen willst, dann halt einfach den Mund und lass mich in Ruhe.“

Betretendes Schweigen kehrte ein, das Deidara nach einer Weile zögernd brach.

„Warum sagt Ihr denn nichts mehr, no danna, hm? Wolltet Ihr vorhin nicht noch etwas anderes sagen?“, fragte er leicht enttäuscht.

„Ja, stimmt“, erwiderte sein Partner energisch. „Ich will endlich, dass du leise bist, weil mich dein Geplapper von explodierenden Einkaufwagen nicht interessiert und ich dir eh nicht zuhöre. Halt einfach den Mund, dann bin ich zufrieden.“ //Meine Güte, ist der anstrengend//, seufzte Sasori.

Deidara hingegen lächelte erneut, aber diesmal irgendwie fieser.

„Ach, Ihr habt also doch zugehört, no danna, hm. Ihr habt Euch verraten!“

Erst jetzt realisierte Sasori, dass er vorher einen schwerwiegenden Fehler gemacht hatte. Er hatte doch tatsächlich Details von Deidaras Geschichten wiedergegeben und somit indirekt bewiesen, dass er doch nicht so uninteressiert gewesen war, wie er behauptete.

Er errötete und schnappte ärgerlich nach Luft. //Mist, so etwas kann auch nur mir passieren//, fluchte er innerlich.

Deidara hingegen freute sich wie ein Honigkuchenpferd, dass Sasori tatsächlich seinen Geschichten aufmerksam gelauscht hatte, und das sah man auch.

Sasori hatte sich wieder gefangen.

„Was grinst du nun wieder so dumm? Kannst du eigentlich noch was anderes? Scheint mir ja nicht so…“

Diese Unterhaltung nahm langsam eine Richtung an, in die Deidara nicht wollte, und lenkte deshalb schnell ein.

„Ich lache, wann es mir passt, hm“, gab er zurück und nach ein paar Sekunden des Schweigens setzte er wieder an.

„Wann sind wir endlich da, no danna, hm?!“ Seine Stimme klang genervt und ein wenig quengelig, genau das Richtige, um Sasori erneut auf die Palme zu bringen.

„Du weißt doch genau, dass wir erst morgen Nachmittag ankommen werden, also verschon mich mit deiner Fragerei. Durch Meckern sind wir auch nicht schneller da.“

„War ja nur ne Frage, hm“, maulte Deidara.

Ein leichtes Lächeln umspielte Sasoris Lippen.

„Weiß ich doch…“

Deidara stutzte. Keine weiteren Widersprüche oder Provokationen mehr?

„Was ist los mit Euch, Sasori no danna, hm?“

Der Rothaarige blickte fragend auf.

„Was meinst du?“

„Ihr seid heute irgendwie… komisch, hm.“

Sasori runzelte die Stirn.

„Inwiefern komisch?“

Deidara wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte.

„Nun ja, hm…“, zögerte er, „Ihr scheint mir gar nicht widersprechen zu wollen wie sonst. Das ist komisch, hm.“

„Mmh, nur ne Laune. Vielleicht hast du mich auch so genervt, dass ich gar keine Lust mehr habe, mir in Streitereien weiterhin deine Ausreden anzuhören.“

Er warf Deidara einen durchdringenden und gleichzeitig genervten Blick zu.

„Was hast du eigentlich letzte Nacht geträumt, Deidara?“, fragte Sasori so beiläufig wie möglich und überrumpelte seinen Partner mit der Frage.

Deidara fühlte sich ertappt. Wie viel wusste Sasori?

Die Röte stieg ihm ins Gesicht.

Hatte er alles gehört? //Am besten sag ich gar nichts, dann kann er mir auch keinen Strick daraus drehen, hm//, überlegte sich der blonde Nuke-Nin, doch seine Pläne wurden vereitelt.

„Wenn du dich gerade fragst, was ich alles gehört habe, kann ich es dir sagen: so ziemlich… alles.“

Deidara sank das Herz in die Hose. So viel Pech auf einmal!

„Also, warum hast du letzte Nacht gestöhnt? Schien nicht nach Schmerz zu klingen. Na?“

Er saß in der Falle. Wie sollte er da wieder rauskommen? Erneut wäre die Wahrheit einfach Selbstmord und zugleich war er sich seiner Erinnerungen und dem Grund seines Traumes nicht sicher.

„Nun, ähm…“, stotterte Deidara und versuchte, seine normale Gesichtsfarbe zu behalten, was ihm nur teilweise gelang, sodass sein Gesicht aussah wie ein alter Flickenteppich.

„Ich hab… von jemandem geträumt, hm.“ In dieser Hinsicht zu lügen wäre wohl sinnlos gewesen.

„Und von wem genau?“, bohrte Sasori schelmisch grinsend nach.

//Schnell, denk dir was aus, Deidara, auch wenn es noch so peinlich ist, hm//, spornte er sich selbst an.

„Das, das war meine erste Freundin in Iwa-Gakure, hm. E… Ewigkeiten her. Keine Ahnung, warum ich von ihr geträumt hab, hm.“

„Deine „Freundin“ scheint’s dir ja ganz schön angetan zu haben. Du weißt, dass Träume die heimlichen Wünsche und Sehnsüchte verarbeiten? Denk darüber nach. Ich will nicht, dass du durch solche Sachen von der Mission abgelenkt wirst.“

Sasori ließ Deidara stehen und ging schweigend weiter.

Deidara konnte nicht glauben, dass Sasori ihm das abgekauft hatte. Hatte er doch nicht alles mitbekommen oder zeigte er es nur nicht? Er hatte gedacht, jetzt wäre es um seine Ehre, die eh schon einen leichten Knacks hatte, endgültig geschehen.

Und was hatte Sasori über Träume gesagt? Dass sie die heimlichen Wünsche offenbaren? Das konnte gar nicht sein, nein, so tief war er noch nicht gesunken, oder doch?

//Es war nur ein Traum, hm//, redete sich Deidara ein. //Nur ein Traum, den ich nur durch Zufall hatte, hm. Ich war einfach noch zu verwirrt über Sasoris Tod, dass sich einfach ein paar Elemente vermischt haben, hm//

Zugegeben, er hatte noch nie eine Freundin gehabt, denn schließlich hatte ihn sein ganzes Dorf gehasst, aber dass sich das Verlangen, das in den letzten Monaten immer stärker geworden war, plötzlich so geäußert hatte, machte ihm irgendwie Angst.

In Gedanken war er wieder bei dem Traum und obwohl er sich weigerte, diesen anzuerkennen, musste er doch zugeben, dass es sich gut angefühlt hatte. Verboten gut.

Erneut spürte er die weichen Lippen auf seinen, spürte das Verlangen nach mehr hinter diesem Kuss. Wie die Hände des Rothaarigen an seinen Seiten entlang fuhren und ihn langsam seines Netzhemds entledigten und seine Lippen sich schließlich zärtlich an seinem Oberkörper zu schaffen machten…

„Deidara, kommst du, oder willst du mich wieder warten lassen?“, ertönte Sasoris Stimme von scheinbar weit her und riss ihn aus seinem Tagtraum heraus.

Sich seiner eigenen Gedanken bewusst werdend, errötete Deidara schlagartig und spürte, wie sein Gesicht kochendheiß wurde.

Sasori stand nur zehn Meter weit entfernt und beobachtete ihn kritisch.

„Du siehst nicht gut aus. Pass auf, dass du nicht krank wirst, sonst können wir die Mission nicht ausführen“, erklärte der Puppenmeister.

„Hai, Sasori no danna, hm.”

Deidara setzte sich in Bewegung, um seinem Partner zu folgen. Während sie so nebeneinander hergingen, dachte Deidara fieberhaft nach.

//Ich bin mir sicher, dass ich Sasori gegenüber, wenn überhaupt, nur Respekt und Freundschaft empfinde, hm. Er ist schließlich auch nur eine Puppe, in die man sich ja wohl schlecht verlieben kann… Der Traum verwirrt mich trotzdem, hm. Ich glaube, ich sollte ihn besser vergessen. Außerdem bin ich nicht schwul, hm.//

Das war für Deidara eine unumstößliche Tatsache, obwohl er ja noch keinerlei Erfahrung auf beiden Seiten hatte.

Sasori machte sich ähnliche Gedanken.

//Mmh, richtig glaubwürdig schien seine Geschichte ja nicht, aber er hätte es mir wahrscheinlich ohnehin nicht gesagt. Was er wohl genau geträumt hat? Obwohl… das geht mich ja eigentlich nichts an, aber interessieren tut es mich doch. In seinem Alter stellen sich schließlich die Weichen für die zukünftigen Vorlieben. Hinterher wird er noch schwul bei so vielen Männern um sich herum.//

Sasori musste schmunzeln. Dann hätte sich Kisames Behauptung ja bestätigt, denn bis jetzt ging noch keiner der Akatsuki-Mitglieder homosexuellen Neigungen nach. Zumindest nicht, soweit er davon mitbekommen hatte. Obwohl man bei Orochimarus Einfluss noch von Glück reden konnte, dass nicht alle gleich eine Männer-Phobie bekommen hatten und sie Frauen als Partner hätten nehmen müssen.

//Ob die auch so anstrengend wären wie Deidara?//, überlegte sich Sasori belustigt und dachte an die Partnerin des Leaders. //Wahrscheinlich nicht.// (xDDD)

So in Gedanken versunken liefen sie noch die ganze Nacht durch, nahmen sich zwischendurch nur mal kleinere Pausen, in denen aber keiner von beiden schlafen konnte. Deidara hatte Angst, erneut zu träumen und im Schlaf zu sprechen, und Sasori wartete nur darauf, wodurch sich beide im Endeffekt gegenseitig wach hielten.

Weil sie schneller vorangekommen waren als eingeplant, erreichten sie schon am Morgen des siebten Tages das kleine Dorf, in dem sie ihre Zielperson zu finden hofften.

Dies sollte sich sogar schneller ereignen, als sie sich gedacht hatten, denn kaum hatten Sasori und Deidara die Hauptstraße des Dorfes betreten, schlug ihnen auch schon der Lärm entgegen, der von einer kleinen Menschentraube verursacht wurde, die sich anscheinend um etwas versammelt hatten und sich lautstark beschwerten.

Als die Akatsuki-Agenten nah genug dran waren, schoben sie sich bis nach vorne durch die Meute und blieben erstaunt stehen.

Vor ihnen war eine riesige Blutlache, in deren Mitte ein grauhaariger, junger Mann lag und leise vor sich hin murmelte. Hinter ihm lag eine ebenfalls mit Blut besudelte Frau, die aber im Gegensatz zu dem Grauhaarigen nicht mehr am Leben war.

Was war hier los? Diese Frage schien sich Deidara in letzter Zeit andauernd zu stellen, doch auf diese hatte er zumindest eine kleine Antwort:

Sie hatten ihn gefunden.

Der Herr der Flüche

So, hier gibts endlich das neue Kapi und diesmal wirklich lang *freu*. Trotzdem will ich noch was Wichtiges loswerden. Ich finde es schade, dass über die Hälfte aller Favo-Leute nicht einmal einen Kommi hinterlassen haben, manch andere aber dafür bei (fast) jedem Kapitel. Ich kann nur betonen, dass sich Kommi Schreiben in Zukunft lohnen wird, d.h. alle Kommi-Schreiber profitieren und sind privilegiert. Bei was genau, werdet ihr schon feststellen. Und nochmal danke an alle, die sich als Privilegierte bezeichnen können für über 50 Kommentare. Ihr seid der Wahnsinn, Leute! So, jetzt geht's los! Lg Kurosaki-san PS: Kommi-Schreiben nicht vergessen^^ PS2: Hidan kommt! Juhuu!!
 

„Ist er das, Deidara?“, fragte Sasori seinen Partner.

Dieser nickte. Es gab keinen Zweifel daran, dass dieser grauhaarige Mann der Junge war, den er vor acht Jahren getroffen hatte.

„Wie wollen wir jetzt vorgehen, hm?“, fragte Deidara zurück und schaute den Rothaarigen erwartungsvoll an.

Er hoffte doch sehr, dass Sasori einen Plan hatte, vor allem, wie sie die lästigen Zeugen loswerden sollten. Mit einer Explosion alle in die Luft zu jagen, hielt er jedoch für keine gute Idee, denn damit würden sie das ganze Dorf auf sich aufmerksam machen. Aber was dann?

Dann sagte Sasori etwas, was Deidara nie für möglich gehalten hätte.

„Wie brauchen ein Ablenkungsmanöver. Nimm eine deiner Tonfiguren und lass am besten diesen Häuserblock da vorne explodieren. Der Rest erledigt sich von selbst.“

Deidara starrte seinen Partner mit offenem Mund an. Hatte er gerade tatsächlich vorgeschlagen, Deidara sollte seine Kunst benutzen, um ihnen den gewünschten Vorteil zu verschaffen? Dass er das noch erleben durfte!

„Na wird’s bald? Steck endlich deine Hand in die Tasche und form eines deiner komischen Tiere…! Wenigstens dafür sind die gut. Ich hab mich schon gefragt, wofür…“

Doch weiter kam er nicht, denn Deidara platzte der Kragen. Wie konnte jemand nur so abfällig über seine Kunst reden, wenn er sie im gleichen Atemzug als nützlich ansah? Er hatte sich wohl zu viel von Sasori erhofft.

„Mach’s doch mit deiner eigenen „Kunst“, wenn du dich für so viel besser hältst, hm!“, fauchte Deidara den Rothaarigen an.

Der seufzte nur, hatte er im Moment schließlich wichtigeres zu tun, als mit Deidara zu streiten, obwohl er ihn ja provoziert hatte. Aber diesen Gedanken ignorierte er.

„Du führst jetzt deinen Befehl aus oder ich werde ungemütlich. Und wie oft muss ich es dir noch sagen? Es heißt Sasori no danna!“

Deidara verkniff sich eine bissige Antwort und machte sich lieber an die Arbeit. Wenn der Andere keine Lust zum Streiten hatte, machte es einfach keinen Spaß. Seine Laune besserte sich ein wenig, als er das perfekte Modell eines kleinen Vogels in seiner Hand sah und zum Zielobjekt schickte.

Die Leute um sie herum merkten von alledem nichts, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, über den grauhaarigen Mörder zu schimpfen und die Leiche zu betrauern.

Der Vogel hatte die Gebäude erreicht. Mit einem schnellen Fingerzeichen und leichtem Wahnsinn in den Augen, murmelte Deidara „Katsu!“, sodass die Häuserreihe in die Luft flog und schon, als die ersten Trümmer zu Boden fielen, die versammelten Dorfbewohner panisch durcheinander rannten, um zur Unfallstelle zu gelangen. Der Grauhaarige war fürs erste vergessen.

Deidara grinste zufrieden. „Art is a bang, hm!“

Sasori verdrehte die Augen, sagte aber nichts. Jetzt war ihre Chance.

Das Team näherte sich dem immer noch auf dem Boden Liegenden und sie wollten ihn schon aufhieven, um ihn von diesem öffentlichen Platz fort zu schaffen, als der plötzlich lautstark losfluchte.

„Fasst mich ja nicht an, ihr gottlosen Bastards! Wagt es ja nicht, mein Ritual zu unterbrechen, sonst werdet ihr Jashin-samas Gerechtigkeit zu spüren bekommen! Scheiße aber auch!“

Sasori und Deidara zuckten unmerklich zusammen. So viele Schimpfwörter auf einem Haufen hatten sie nun wirklich nicht erwartet.

Was war das für ein Typ und vor allem: War der noch ganz dicht? Deidara bezweifelte dies und wurde auch prompt bestätigt.

„Boah, Puppe, du hast ja nen ganz schönen Mief drauf! Wäschst du dich denn gar nicht, Blondie?! Du stinkst ja echt ekliger als diese Leiche hier.“ Puppe?

„WAS, hm? Du wagst es, mich zu beleidigen, du Hund!? Ich werde dir jede Rippe einzeln rausreißen, allein schon für die Frechheit, mich für ein Mädchen zu halten, hm!“

Irgendwie passierte ihm das zurzeit echt zu oft. Bei seiner zweiten Behauptung musste Deidara dem Grauhaarigen aber wohl oder übel Recht geben. Er muffelte wirklich ganz schön, schließlich waren sie seit einer Woche unterwegs und hatten somit keine Gelegenheit gehabt zu duschen. Doch trotzdem gab das diesem Lackaffen noch lange nicht das Recht, dies an die große Glocke zu hängen.

Er kam jedoch gar nicht mehr dazu, sich weiter zu beschweren, denn der Grauhaarige setzte noch eins drauf.

„Und wer ist der gutaussehende Typ neben dir? Dein Macker? Also nen schlechten Geschmack hast du ja nicht…“

Das ging nun wirklich zu weit. Es war eine Sache, ihn als Mädchen zu bezeichnen, doch schwul durfte man ihn garantiert nicht nennen.

//Das gibt Kloppe, hm.// Deidara kochte innerlich vor Wut.

„ICH? Mit DEM? Du hast wohl ’n Rad ab, hm, bist wohl selber scharf auf ihn. Also lass deine bescheuerten Sprüche und mach hier keinen Aufstand, hm!“, brüllte Deidara ihn an.

Sasori war noch immer die Ruhe selbst, obwohl sich die Beleidigung auch auf ihn bezogen hatte.

//Wie kann der dabei so ruhig bleiben, hm?//, fragte sich Deidara gereizt, woraufhin er den Jashinisten am Kragen packte und ihn vom Boden hoch zog.

„Hey, hast du sie noch alle, Blondie? Mach du mal nicht so nen Aufstand, schließlich hast du gerade mein Ritual gestört! Dafür werde ich dich leider verfluchen müssen, damit du deine gerechte Strafe erhältst und Jashin-sama besänftigt wird. Eigentlich schade um dich, Puppe, aber was soll’s? Meine Religion verbietet mir, irgendetwas außer totaler Zerstörung zu hinterlassen, also habe ich keine andere Wahl. Macht euch bereit, durch die Hölle zu gehen, Bastards!“

Wahnsinn blinkte in seinen dunkelrosa Augen auf und Deidara wich einen Schritt zurück. Der Typ war tatsächlich bekloppt. Auf was hatte er sich da eingelassen?

Gerade als der Grauhaarige seine Sense nach Deidara schwang, griff Sasori ein. Blitzschnell war eine Puppe aus dem Nichts erschienen, die sich zwischen Deidara und den fluchenden Sensenmann gestellt hatte. Sie fing den Schlag ab, sodass der Angreifer zurück taumelte.

„Ach, ein Puppenspieler also! Bist du bei euch beiden der Ken oder die Barbie?“, lachte er aus vollem Halse.

Sasori ließ sich von der Provokation nicht beeindrucken, sondern sprach stattdessen beschwörend auf Deidara ein.

„Willst du ihn verärgern, bevor wir überhaupt versucht haben, ihm unsere Absichten zu erläutern? Und lass dich nicht immer so leicht provozieren, sonst jagst du dich hinterher noch selbst in die Luft“, erörterte Sasori kühl.

Unsere Absichten, hm?“, erwiderte der Blonde hitzig. „Als ob ich diesen Spinner freiwillig bei uns aufnehmen würde! Nur über meine Leiche, hm!“

„Das lässt sich einrichten“, warf der blutige Sensenträger ein, der sich wieder gefangen hatte.

Deidara fuhr wütend auf, wurde jedoch von Sasori zurückgehalten.

„Du hörst mir jetzt zu, Deidara. Es ist mir egal, ob du diesen Kerl leiden kannst oder nicht. Unsere Mission lautet, diesen Mann für die Akatsuki zu rekrutieren. Wie brauchen ihn, schon vergessen? Kakuzu kann nur einen unsterblichen Partner an seiner Seite haben, also halt dich gefälligst zurück. Er ist der einzige, der dafür infrage kommt.“

Der Rothaarige blickte Deidara eindringlich in die azurblauen Augen, die dem Blick nicht standhielten und wegschauten. Sasori hatte gewonnen.

„Na gut, Sasori no danna, hm.“

Sasori war zufrieden. Jetzt galt es, die Mission erfolgreich abzuschließen.

„Bevor du hier gleich wieder Theater machst, lass mich erst unsere Absichten erläutern“, wandte sich Sasori an den Grauhaarigen.

Der zuckte nur mit den Schultern.

„Von mir aus, aber mach hinne, ich hab schließlich nicht den verdammten Tag Zeit.“

„Wir beide kommen von einer Organisation, die sich Akatsuki nennt und momentan aus acht Mitgliedern besteht, uns aber noch eine Person fehlt. Da du unseren Anforderungen entsprichst, sollst du das neue Mitglied werden.“

Wie erwartet ging der Sensenmann nicht auf das Angebot ein, sondern lachte sie stattdessen aus.

„Akatsuki? Was soll ich bei so einer beschissenen Organisation? Ich werde mich garantiert keinem Haufen von ungläubigen Hirnis anschließen, nur weil ihr das wollt. Dafür bin ich mir echt zu schade“, schnaubte er verächtlich.

Sasori lächelte leicht.

//Dann muss ich wohl härtere Maßnahmen ergreifen. Mal sehen, ob er dann immer noch widerstehen kann…//

„Nun ja, wir sind keine gewöhnliche Organisation, sondern vielmehr ein Zusammenschluss von gesuchten Mördern und Schwerverbrechern. Und unsere Haupttätigkeiten liegen bei Eliminierung und Folterung.“

Dies war zwar maßlos übertrieben, doch Sasori hatte sein Gegenüber schon durchschaut und war sich sicher, dass dieser darauf anspringen würde. Denn dieser hatte vorhin selbst zugegeben, dass totale Zerstörung und Mord die zentralen Elemente seines Glaubens waren.

Der Rothaarige wurde prompt in seiner Vermutung bestätigt.

„Wirklich?“, fragte der Grauhaarige skeptisch. „Mord und Folter? Mmh, na wenn das so ist, hab ich nichts dagegen, bei dieser beknackten Organisation mitzumachen. Hier ist es eh zu langweilig geworden. Das schafft mir bestimmt auch neue Möglichkeiten, dem Dogma meiner Religion zu folgen. Ich könnte sogar die Zahl der Opfer für Jashin-sama erhöhen… Abgemacht, Holzbein, ich komme mit, aber wehe, du hast nicht die Wahrheit gesagt.“

Und er schwang bedrohlich seine Sense, während er sich blutdurstig die Lippen leckte.

//Der Typ ist irgendwie eklig, hm//, dachte Deidara angeekelt. //Was der wohl mit seiner Sense macht? Besonders stark zum Kämpfen wirkt sie ja nicht, hm.//

Sasori ließ sich von der Drohung jedoch nicht beirren und zeigte nur in die Richtung, aus der Deidara und er gekommen waren.

„Unser Versteck liegt eine Woche Fußmarsch weit von hier entfernt.“

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, schritt der Rothaarige voran, wohin ihm Deidara und der Neue folgten.

„Wie heißt du eigentlich, hm?“, fragte Deidara unfreundlich.

„Hidan, und du, Schnecke?“

„Ich bin keine „Schnecke“, du hirnamputierter Religionsfanatiker, merk dir das, hm… Ich heiße Deidara, hm“, fügte der Blonde dann doch hinzu.

„Und wer ist dein schweigsamer Partner, Deidara-chan?“

Die Ader auf Deidaras Schläfe begann bedrohlich zu pochen.

„Frag ihn doch selbst, wenn du’s wissen willst, hm“, sagte der blonde Akatsuki kühl, der sich vorgenommen hatte, nicht mehr auf die Beschimpfungen und Dreistigkeiten von Hidan einzugehen. Dieser Vorsatz wurde sogleich auf die Probe gestellt.

„Was soll denn dieses nervige „hm“? Hast du nen Sprachfehler?“

Deidara sah aus, als müsste er es sich verkneifen, auf Toilette zu gehen. Sein Gesicht wurde puterrot vor Anstrengung, nicht auf diese Provokation einzugehen, und das Pulsieren seiner Ader erreichte einen kritischen Punkt.

„Das habe ich mich, ehrlich gesagt, auch schon gefragt. Er braucht wohl ein Markenzeichen…“, schaltete sich Sasori spontan ein.

//Jetzt auch noch Sasori, hm. Hier hacken ja alle auf mir rum//. Deidara konnte seine schlechte Laune nicht mehr unterdrücken.

„Ihr nervt! Haltet einfach die Klappe, hm!“

„Oh, jetzt wird er ja richtig böse“, lachte Hidan ihn aus.

Deidara schaltete auf Durchzug und bedachte stattdessen Sasori mit einem bösen „jetzt-fällst-du-mir-auch-noch-in-den-Rücken“ Blick.

Sasori reagierte jedoch nicht darauf und wandte sich nur wieder schweigend dem Weg vor ihnen zu. //Mit den beiden Streithähnen werden wir bestimmt noch eine Menge Ärger haben//, dachte er bitter und mochte sich gar nicht vorstellen, wie das ohnehin schon angespannte Klima in der Akatsuki noch mehr vergiftet werden würde. //Mit der Ruhe ist es wohl erst mal vorbei.//

Damit lag er gar nicht mal so falsch, denn den ganzen Weg über meckerte und fluchte Hidan in einer Tour, um den Blonden zu provozieren, der auch tatsächlich immer wieder darauf ansprang, obwohl das seinem Vorsatz widersprach.

//Das kann ja heiter werden//, dachte Sasori sarkastisch.

So ging es denn auch den restlichen Tag weiter, bis es schließlich zu dunkel wurde, um weiter zu reisen. Die drei Akatsukis schlugen ihr Lager auf und, entgegen seiner Angst zu träumen, schlief Deidara vor Müdigkeit sofort ein.

Hidan fand das wohl sehr lustig.

„Der ist ja völlig fertig, was? Im Schlaf sieht Blondie ja noch mehr aus wie ein Weib. Aber niedlich ist er schon, oder Sasori?“, wandte er sich an den Rothaarigen, dessen Namen er in der Zwischenzeit herausgefunden hatte.

Dieser brummte jedoch nur etwas Unverständliches und machte sich ebenfalls daran, sich zum Schlafen bequem hinzusetzen. Auch er war zu müde zum wach Bleiben, um Deidara eventuell im Traum reden zu hören.

„Meine Fresse, hier ist ja echt nichts los“, murrte Hidan gelangweilt, schlief aber auch wenige Minuten später ein.
 

Am nächsten Morgen wachte Sasori verschlafen auf und hielt aufgrund des grellen Sonnenlichts die Augen noch verschlossen. Etwas hatte ihn geweckt, das ihm durchaus bekannt vorkam. Was er da hörte, erregte gleichzeitig Ekel wie Neugierde in ihm.

Träumte der Blonde etwa schon wieder…? Tatsächlich nahm er von nicht weit her ein Stöhnen wahr, und noch eines.

//Jetzt reicht’s aber langsam. Der kann seine Fantasien ruhig wann anders ausleben//, knurrte Sasori ärgerlich.

Er schlug genervt die Augen auf, doch was er dann sah, war wirklich alles andere als erwartet. Anstatt einen im Schlaf stöhnenden Deidara vorzufinden, lag eine bis auf die Unterwäsche entkleidete Frau auf dem Boden direkt vor seinen Füßen. Das Stöhnen kam von ihr. Und erst jetzt viel Sasori der Unterschied zwischen dem Geräusch Deidaras und der jungen Frau auf: Sie keuchte vor Schmerz.

Über und über mit Blut besudelt, mit tiefen Stichen in Beinen, Bauch und Brustkorb und hervorquellenden Augen, lag sie dort im Sterben. Ein bizarres Bild, das ihn an den Vortag erinnerte, als sie Hidan abgeholt hatten.

//Hidan?// Bei Sasori klingelten die Alarmglocken. //Was hat der Bekloppte nun wieder angestellt? Hat man denn nie seine Ruhe?//, fragte sich der Rothaarige und erfuhr sogleich die Antwort.

Keine zehn Meter weiter stand der Grauhaarige, dessen Haut schwarz und mit weißen Streifen versehen war, inmitten einer größeren Version des Siegels, das er um den Hals trug, und stach mit einem Stab immer weiter auf sich ein.

Die Frau keuchte in Todesqualen; Hidan schien jedoch eher Spaß als Schmerz zu verspüren. Ohne zu bemerken, dass er beobachtet wurde, legte sich der Grauhaarige mit einem wahnsinnigen Grinsen auf den Rücken und hatte sich den Stab schon ins Herz gerammt, bevor Sasori überhaupt begriff, was gerade geschehen war.

Er war starr vor Schreck. Der Rothaarige wusste zwar, dass das neue Mitglied unsterblich war, aber auf welche Art und Weise dieser sich das zunutze machte, war für ihn eine völlig neue Erkenntnis. Schließlich waren sie gestern erst angekommen, nachdem alles schon vorbei gewesen war.

Der Puppenspieler hatte sich wieder gefangen, starrte aber weiterhin den am Boden liegenden Grauhaarigen an, der, wie am Tag zuvor, nun wieder irgendwelche Gebete murmelte, als Deidara plötzlich neben ihm auftauchte.

„Was… was ist das, hm?“, fragte der Blonde scheinbar entsetzt.

„Keine Ahnung, was der…“ Sasori hielt inne, als er sah, worauf Deidara deutete. Nicht dem zerstochenen Akatsuki-Partner galt sein Interesse, sondern der nackten Frau!

Der Puppenspieler musste schmunzeln.

//Und der soll gestern von seiner Freundin geträumt haben? Dass ich nicht lache!//

Dies tat er tatsächlich nicht, schenkte Deidara aber ein diabolisches Grinsen.

„Dies, Deidara, ist ein weibliches Wesen der Gattung Homo Sapiens Sapiens. Zu erkennen an den langen Beinen, der breiten Hüfte und dem gut gefüllten Büstenhalter. Aber als ehemaliger Aufreißer müsstest du dich ja damit auskennen.“

Deidaras Röte konnte man nicht einmal mehr mit der einer überreifen Tomate vergleichen.

„Das… das weiß ich doch, hm“, erwiderte der Blonde trotzig. „Ich meinte auch nur ihre… Verletzungen.“

Das klang nicht sehr überzeugend und das wusste Deidara, weshalb er schnell vom Thema ablenkte.

„HIDAN! Was machst du hier für nen Scheiß, hm! Sieh dir die Sauerei an! Willst du, dass man uns findet, hm?! Wo kommt überhaupt diese Frau her?“, brüllte Deidara und zeigte erneut auf die Frau, sodass sich seine Röte noch mehr verdunkelte.

Sasori beobachtete ihn heiter.

//Jetzt versucht er sich rauszureden. Bringt dir nur leider nichts, denn ich hab dich schon durchschaut, Deidara//, höhnte er in Gedanken, die durch Hidans Geschrei unterbrochen wurden.

„Halt endlich die Klappe, Blondie! Siehst du Spacko denn nicht, dass ich beschäftigt bin? Du hast einfach keinen blassen Schimmer von Religion und jetzt lass mich mein Ritual beenden! Sonst bist du als nächster dran, Bastard!“

Da Deidara spürte, dass diese Drohung durchaus ernst gemeint war, schluckte er eine weitere Beschimpfung hinunter und sah betreten zu Boden, während er auf das Ende des Rituals wartete.

„Da scheinst du ja deinen Meister gefunden zu haben, Deidara“, neckte Sasori ihn.

Deidara fuhr verärgert auf.

„Haltet doch auch einfach den Mund, Sasori no danna, hm. Ich hab jetzt keinen Bock auf sowas.“

Sasoris Miene verfinsterte sich schlagartig.

„Glaubst du, du kannst so mit mir umspringen, Deidara? Vergiss nicht, wer von uns beiden der Stärkere ist. Du würdest den Kürzeren ziehen“, flüsterte der Rothaarige bedrohlich.

„Ihr versteht mich falsch, hm. Ich will mich jetzt nicht mit Euch anlegen. Lasst uns einfach warten, hm“, gab Deidara zurück.

„Warten, hrmpf.“

Sasori ärgerte sich immer mehr. Nicht nur, dass sein Schüler plötzlich keine Lust mehr auf einen Streit hatte, er blockte ihn auch völlig ab und befahl ihm zu warten. Irgendetwas lief hier doch total verkehrt. Seit wann gab der Blonde die Befehle?

Sasori fügte sich trotzdem und wartete missmutig darauf, dass Hidan das Ritual abschloss.

Deidaras wahre Beweggründe kannte wohl nur er selbst.

//Scheiße aber auch, hm! Jetzt weiß Sasori genau, dass ich noch nie eine Freundin hatte. Die ganze Szene hat mich einfach zu sehr überrascht, nachdem ich vom Waschen am See zurückgekommen war, hm. Zum Glück kennt er nicht den wahren Grund für mein Erröten… und zu allem Überfluss auch ich selbst nicht, hm.

Durch die nackte Frau wurde ich zwar überrumpelt, aber es ist ja nicht so, dass ich noch nie eine im öffentlichen Bad gesehen hätte, hm. Nein… was mir wirklich Angst macht, ist die Sache, an die ich wirklich gedacht habe. Warum muss immer mir sowas passieren, hm? Ich weiß echt nicht mehr, was mit mir los ist, hm…//

Deidara versuchte die Bilder loszuwerden, die ihm bei seinen Gedanken wieder vor Augen traten.

Ein nur mit Boxershorts bekleideter Rotschopf, der sich Deidara näherte und dessen Blut aus einer kleinen Wunde von der Wange wischte und es genüsslich von seinem Finger leckte…

//Nein, so etwas darf ich nicht denken, hm!//, unterbrach er seine eigenen Erinnerungen. //Ich bin total verwirrt. Ob Sasori wohl schon sowas ahnt, hm? Bitte nicht! Das ist doch alles nur ein dummer Zufall, hm!//

Tatsächlich war er genau von dieser Unsicherheit verwirrt, gleichzeitig das unkontrollierbare Verlangen in sich zu fühlen und zu wissen, dass er wirklich keinerlei romantische Gefühle für seinen Partner hegte. Was sollte das nur alles?

„So dringend hab ich’s nun auch wieder nicht“, dachte Deidara laut nach.

„Hast du was gesagt, Deidara?“

Sasori starrte ihn direkt an, sodass Deidara nur schwer ein Stottern unterdrücken konnte. Er hatte ihn mal wieder eiskalt erwischt.

//Dass ich aber auch immer laut denken muss, hm//, verfluchte sich der Blonde innerlich selbst.

„Nein, ich… hab nur laut gedacht, hm. Ich… muss mal aufs Klo, hm.“

Und schon rauschte der Jüngere davon. Sasori blieb allein neben Hidan und der Leiche zurück.

//Worüber er wohl nachdenkt? Der Satz klang ja irgendwie komisch… Sagt man so etwas, wenn man auf die Toilette muss? Eher nicht. Deidara verhält sich wirklich mehr als merkwürdig…//

Genau in dem Moment richtete sich Hidan wieder auf und zog sich den Stab aus seiner blutigen Brust.

„Ha, das war gut“, seufzte er.

Sasori beäugte ihn skeptisch.

„Was soll das gewesen sein? Gehört das bei dir zum Standard?“

„Das ist mein morgendliches Ritual, aber davon verstehen Ungläubige wie du sowieso nichts. Wo ist denn Blondie abgeblieben?“

„Er sagte, er müsse mal“, war Sasoris knappe Antwort. Was sich genau ereignet hatte, ging den Grauhaarigen schließlich nichts an.

In dem Augenblick tauchte Deidara wieder aus den Büschen auf und kam auf sie zu.

„Was hast du denn solange gemacht, Blondie? Hast du dir einen runtergeholt, oder was?“

Deidara war gleich wieder auf 180.

„Als ob ich dir so etwas sagen würde, Blödmann, hm! Aber du selbst mit dieser halb nackten Frau oder wie, hm? Los, rück raus mit der Sprache: Wo hast du die auf einmal aufgetrieben, hm?“

Sasori war doch leicht gekränkt, dass Deidara auf Hidans Provokation eingegangen war, jedoch nicht auf seine.

//Kann mir ja auch egal sein. Dann hab ich wenigstens meine Ruhe. Seit wann denke ich überhaupt sowas?//, wunderte sich der Rothaarige.

„Die?“, fragte Hidan nach und deutete auf sein Opfer. „Die hab ich am See gefunden. Wollte wohl gerade schwimmen gehen und da kam sie mir wie gerufen für mein morgendliches Opferritual… Warum fragst du, interessierte dich die Schnecke?“ Hidan grinste fies.

„Das hättest du wohl gern, hm“, fauchte der Blonde zurück. „Ich zweifle nur gerade an deinem Verstand. Wie kann man nur so blöd sein und jeden Morgen für einen bekloppten Gott ein Opfer bringen, hm?“

„Wag es ja nicht, Jashin-sama in meiner Gegenwart zu beleidigen, du Wurm! Kümmere dich um deine eigene Scheiße und sieh lieber mal nach deinem Schatzi, der scheint nämlich gerade abzuhauen.“

Tatsächlich hatte sich Sasori von den beiden entfernt, um das Lager zusammen zu packen.

„Er räumt nur die Sachen zusammen, hm. Außerdem ist er nicht mein „Schatzi“. Wir sind nur Partner, hm“, stellte Deidara klar.

„Aber du wusstest, wer gemeint war“, grinste Hidan schadenfroh, als Deidara vor Wut rot wurde.

„Deidara, Hidan, wir brechen auf. Nehmt eure Sachen, damit wir los können. Wir haben noch sechs Tage vor uns“, teilte Sasori ihnen mit und hielt Deidara somit davon ab, etwas zu erwidern.

Stattdessen folgten sie den Anweisungen des Rothaarigen, sodass sie schließlich ihre Reise fortsetzten.

//Hrmpf, fliegen müsste man können//, murrte Deidara und machte sich wieder an sein Training.

Die restlichen Tage verliefen ohne größere Zwischenfälle, sodass sie endlich erschöpft vor dem Hauptquartier ankamen.
 

PS: Wer sich wegen den "Bastards" wundert (denn eigentlich heißt es im Deutschen "Bastarde"), möge sich einfach die englische Aussprache aus den Scanlations vorstellen. Ich finde, das hört sich besser an^^

Neues Zimmer, neues Glück?

Hey, jetzt gibt's zur Feier des Tages ein neues Kapi von mir. Hab nämlich die erste Runde LK-klausuren hinter mich gebracht. Konnte trotzdem nicht widerstehen, in der Zwischenzeit weiter zu schreiben. Ich war übringes erstaunt darüber, dass sich einige doch dazu aufraffen konnten, mal ein Kommi zu schreiben ;). Dies ist jetzt ungefähr die Mitte der FF, deshalb dachte ich an eine kleine Umfrage. Kommt dann am Ende des Kapis. Danke an alle Kommi-Schreiber und Leser! Ihr seid toll! LG Kurosaki-san
 

Nachdem sie sich durch den geheimen Eingang gedrängt hatten, war Sasoris erstes Ziel der Gemeinschaftsraum, in dem er Hidan hoffentlich loswerden würde. Eine Woche mit dem Religionsfanatiker war mehr als genug; da war sogar Deidara angenehmer.

Im Wohnraum, der direkt an die Küche grenzte, angekommen, erblickten die drei sogleich Itachi und Kisame, der versuchte, seinen Partner in eine angeregte Unterhaltung über ihre letzte Mission zu verwickeln, worauf dieser jedoch nicht einging.

„Ach Mann, mit dir kann man ja echt nicht reden, Itachi-san. Ein bisschen Nettigkeit würde dir zur Abwechslung auch mal gut tun“, schmollte der Fischmensch.

Als er die Ankömmlinge bemerkte, sprang er auf und rannte auf sie zu. Diese Szene kam Deidara nur zu bekannt vor…

„Na, wie geht’s, Sasori, Deidara? Ist das der Neue…? Schade, dass er keine Frau ist, mmh.“

„Was soll das denn heißen, Blaubarsch? Natürlich bin ich kein Mädchen, dafür gibt’s ja Blondie!“, verteidigte sich Hidan.

Itachi war inzwischen auch aufgestanden und stellte sich neben seinen Partner.

„Lass gut sein, Kisame. Hier ist es eh schon laut genug, ohne dass du gleich wieder einen Streit anzettelst. Außerdem sind sie bestimmt müde von der Reise, oder Deidara?“, wandte sich der Uchiha an den Blonden, der müde lächelte.

Ja, das war er tatsächlich. Er sehnte sich nach nichts mehr als seinem weichen Bett, das er zwei Wochen lang hatte entbehren müssen.

//So viel Verständnis hätte ich Itachi gar nicht zugetraut, hm//, musste sich Deidara eingestehen.

Auch Kisame wunderte sich über das komische Verhalten seines Partners.

„Seit wann so freundlich, Itachi-san? Hat dich wohl schwer getroffen mit der Nettigkeit, was?“

Hidan blickte teilweise verwirrt, teilweise belustigt, auf diese kleine Auseinandersetzung.

//Die Typen hier sind ja echt merkwürdig, aber wie Verbrecher sehen die eher nicht aus. Ob die Barbie-Puppe mich wohl angelogen hat, was das Morden angeht?//

Er hatte jedoch keine Gelegenheit mehr, das noch heraus zu finden, denn in diesem Moment kam der Leader, der leuchtend oranges Haar und Piercings überall im Gesicht verteilt hatte, durch die Tür.

„Du bist also der Neue. Komm gleich in mein Büro, dann teile ich dir dein Zimmer und deine Ausstattung zu. Das ist übrigens dein Partner Kakuzu“, wies der Leader auf diesen, der gerade durch die Küchentür trat und geschockt auf Hidan starrte, der es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte, und ging wieder. Was hatte dieses Schwein nur angerichtet?

„Weg da, du Sau! Runter vom teuren Sofa mit deinen schmuddeligen Klamotten! Oh nein, die Blutflecken gehen da nie mehr raus!“, jammerte er und packte Hidan an seiner, durch ein noch nicht lange zurück liegendes Ritual blutverschmierten Kleidung, die tatsächlich schon ihre Spuren hinterlassen hatte. „Ich bring dich um, du Wicht!“

Kakuzu überragte seinen Partner wirklich um fast einen Kopf.

„Sowas sagt man nicht zu mir, verdammt!“, keifte Hidan zurück. „Willst du Ärger, Bastard?“

Doch anstatt dass Hidan sich auf Kakuzu stürzen konnte, zog der ihn an seinem Oberteil von den Füßen, sodass der Grauhaarige in der Luft baumelte.

„Lass mich sofort runter, du Sack! Was zum Teufel fällt dir ein, mich mit deinen dreckigen Flossen anzufassen?! Na wird’s bald?!“

Hidan versuchte, sich von dem Griff zu lösen, und strampelte in der Luft.

Für Deidara als außenstehenden Beobachter sah diese ganze Szene einfach nur lustig aus. Ein tollwütiger Hidan und ein unter seiner Maske fies grinsender Kakuzu, die sich schon jetzt auf den Tod zu verabscheuen schienen.

//Obwohl, besser auf die Unsterblichkeit, hm//, korrigierte sich der Blonde.

„Mensch, die Zombie-Brüder machen wirklich nichts als Ärger“, war Kisames Kommentar dazu, während Sasori alles stumm beobachtete.

Itachi, der sich vorher rausgehalten hatte, griff plötzlich ein, wobei er seine Sharingan aktivierte.

„Lass ihn runter, Kakuzu. Sonst geht gleich noch was zu Bruch, so wild, wie der Neue um sich schlägt“, befahl der Schwarzhaarige, der von der ganzen Situation langsam die Nase voll hatte. Nirgendwo hatte man mal seine Ruhe.

Die Drohung Itachis zeigte auch prompt ihre Wirkung bei Kakuzu, der, weil er nicht riskieren konnte, dass irgendetwas Geld kostete, wie von der Tarantel gestochen Hidan los ließ, sodass dieser hart auf dem Boden aufschlug.

„Hast Recht, Itachi. Das ist der nicht wert“, brummte der Riese.

„Hey, pass gefälligst auf, du Trampel! Das tut verdammt nochmal weh, wenn du mich so fallen lässt!“, beschwerte sich Hidan gereizt. „Und du, misch dich nicht ein! Das geht dich ja wohl nen Scheißdreck an“, wandte er sich zornig an Itachi.

„Hrmpf“, ließ der nur verlauten und schaute desinteressiert weg, die Sharingan jedoch immer noch aktiv. Man konnte ja nie wissen…

Genau in dem Augenblick erschien der Leader ein zweites Mal im Gemeinschaftsraum und winkte Hidan zu sich.

„Gehen wir in mein Büro, dann klären wir alles weitere. Am besten kommst du auch mit, Kakuzu.“

Missgelaunt folgten die Zombie-Brüder dem Befehl des Leaders und verließen den Raum, wobei Hidan Itachi noch einen bösen Blick zuwarf.

Der hatte jedoch andere Probleme als den Grauhaarigen.

//Was starrt mich der Blonde so komisch an? Hab ich was im Gesicht?//, überlegte der Uchiha, als er den durchbohrenden Blick Deidaras bemerkte.

Tatsächlich stand der Blonde wie versteinert da, sich plötzlich wieder an den Traum erinnernd, in dem Sasori gestorben war. Genau wie damals starrte er jetzt in diese leuchtend roten Augen Itachis, die seine Erinnerung geweckt hatten. Ein erneuter Schauer der Traurigkeit überkam ihn, die sich mit der Wut auf den Schwarzhaarigen mischte, der davon jedoch keine Ahnung, durchaus aber diesen Blick zur Kenntnis genommen hatte.

„Was schaust du mich so blöd an, Deidara? Hast du ein Problem?“, fragte Itachi genervt.

„Nein, Itachi, ich… kämpfst du eigentlich mit einer Axt, hm?“, rutschte es Deidara plötzlich aus Neugierde heraus.

Der Schwarzhaarige beäugte ihn skeptisch und auch Sasori schien aufzuhorchen.

„Glaubst du wirklich, ich müsste auf solche billigen Tricks zurückgreifen?“, antwortete er mit einem flüsternd, bedrohlichen Unterton in der Stimme. „Was soll überhaupt die blöde Frage?“

„Oh, nichts… schon gut, Itachi, hm. Vergiss es einfach.“

Itachis Blick verriet für einen winzigen Augenblick seine doch große Verwirrtheit, doch verschwand sie eine Sekunde später zusammen mit seinen Sharingan. Der Uchiha reagierte nicht weiter und warf im Rausgehen nur noch einen Blick zurück.

Den gleichen Blick, mit dem er Deidara schon vor zwei Wochen bedacht hatte und den der Blonde immer noch nicht deuten konnte. Der Blonde war mehr als nur verwirrt. Kisame folgte seinem Partner hinaus und wünschte den einzigen zurückgebliebenen, Sasori und Deidara, noch gute Nacht.

//Die werde ich hoffentlich haben, hm//, dachte Deidara, als ihm sein weiches Bett in den Sinn kam, und gähnte.

Sasori ließ sich nichts anmerken von dem, was er aus der Konversation geschlussfolgert hatte, und machte auf dem Absatz kehrt.

„Wohin wollt Ihr, Sasori no danna, hm?“, fragte Deidara überrascht.

„In mein Zimmer, wohin sonst?“, fragte Sasori monoton zurück. „Ein bisschen Schlaf würde dir auch gut tun. Hast schon Augenringe“, fügte der Puppenspieler hinzu und verließ das Zimmer.

Ja, er sollte tatsächlich wieder einmal richtig ausschlafen, denn schließlich könnte ihn in seinem Zimmer keiner belauschen, falls er im Schlaf reden sollte.

Mit einem müden Lächeln auf den Lippen ging auch Deidara auf sein Zimmer, warf die schmutzige Wäsche auf einen Stuhl und legte sich in Boxershorts in sein Bett, das sogar noch weicher und kuscheliger war, als er es in Erinnerung hatte.

Die Tonfiguren, die er vor ihrer Reise angefertigt hatte, erfüllten den Raum mit einer für den Künstler angenehmen Atmosphäre, sodass er schnell dösig wurde und schließlich einschlief.

Hoffentlich würde er diesmal durchschlafen können…
 

Bumm! Ein ohrenbetäubender Lärm von knallenden Türen und trampelnden Füßen hallte durch das Akatsuki-Hauptquartier, gefolgt von zornigem Gebrüll, das selbst Tote wieder zum Leben hätte erwecken können.

„Hidan! Bleib gefälligst stehen, damit ich dich umbringen kann! Du bist so gut wie tot!!!“

Mit der erhofften Nachtruhe war es wohl erst mal vorbei. Deidara saß kerzengerade im Bett und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Dennoch war er hellwach. Wer wagte es, seinen dringend benötigten Schlaf um diese Uhrzeit zu stören?

//Der wird nicht mehr lange leben, hm//, murmelte der Blonde zornig.

Es war erst halb sieben Uhr morgens und draußen war ein Krach, als würde eine ganze Elefantenherde den Flur auf- und abrennen.

//Das gibt Rache, hm.//

Und mit diesem Entschluss schwang sich Deidara aus dem Bett, nahm sich seine Beutel und zog sich die Kleidung vom Vortag an. Duschen würde er dann später.

Mit todernster Miene trat er, um sich blickend, auf den Gang, nur um auch sogleich umgerannt zu werden. Ein völlig außer Atem keuchender und mit Blut bespritzter Hidan lag über ihm und grinste ihn schief an.

„Oh, Morgen, Deidara-chan…“

„Was heißt hier „Morgen“, Hidan, hm? Kann man hier denn nicht mal in Ruhe ausschlafen? Und geh endlich runter von mir, hm!“, fauchte Deidara den Grauhaarigen an und schubste ihn von sich runter.

„Schon gut, Blondie! Ist doch nichts passiert. Oder fühlst du dich etwa bedrängt?“, forschte Hidan nach und hatte dabei ein Grinsen im Gesicht, das Deidara ganz und gar nicht gefiel.

//Was hat der wieder für dreckige Gedanken, hm?//, wunderte sich Deidara.

Hidan sah sich plötzlich hektisch um.

„Scheiße, wenn Kakuzu mich findet, ist hier die Hölle los! Ich geh dann mal besser“, beschloss der Jashinist und wollte sich schon davonmachen, als Deidara ihn zurückhielt.

„Du gehst nirgendwo hin, hm! Ich hab mir geschworen, denjenigen, der mich aus dem Schlaf gerissen hat, umzubringen, und das bist wohl du, hm.“

Hidan schaute belustigt auf.

„Ich bin unsterblich! Da hast du dir ja ganz schön was vorgenommen, Blondie!“

Er verstummte, als in Deidaras bitterbösem Blick pure Mordlust aufflackerte.

„Jetzt halt mal den Rand und glaub ja nicht, dass, nur weil du „unsterblich“ bist, ich dich nicht besiegen könnte, hm.“

Deidara hatte seine Hände schon in die Tontaschen gesteckt, als Kakuzu zornentbrannt um die Ecke stürmte.

„HIDAN!! Dafür wirst du bezahlen und das meine ich wortwörtlich! Was fällt dir überhaupt ein, mit deiner beschissenen Sense auf mein Bett einzuhacken, wo ich noch darin liege?!“, polterte Kakuzu los und schaffte es, den flüchtenden Hidan am Mantelsaum zu packen.

„Ich hab dir schon gesagt, dass das ein verdammtes Versehen war! Dein Zimmer ist einfach so klein, da hab ich halt daneben getroffen, als ich mein Opfer erledigen wollte. Und du immer mit deinem scheiß Geld! Meine Rituale sind ja wohl wichtiger!“, brüllte Hidan zurück.

Deidara schaute verwirrt zwischen den beiden Streithähnen hin und her. Was ging da ab?

„Wegen deinem bekloppten Ritual ist mein komplettes Zimmer voller Blut und mein Bett zerstört. Das kostet ein Vermögen, den Schaden zu beheben, und das nennst du unwichtig?!“, platzte es aus Kakuzu heraus.

„Sollte etwa mein Zimmer dafür draufgehen? Ich hasse den Gestank von Leichen!“

„DU…!!“, schrie der Maskenträger, doch weiter kam er nicht.

Gerade, als er Hidan eine reinhauen wollte, stellte sich Deidara dazwischen und funkelte ihn böse an.

„Das ist meine Rache, Kakuzu, hm. Er gehört mir.“

Und mit diesen Worten formte er zwei Tontierchen mit seinen Händen. Hidan reagierte blitzschnell, griff nach seiner Sense und schleuderte sie nach dem Blonden, die diesen nur knapp verfehlte.

Deidara raste vor Wut, die sich in den letzten zwei Wochen angestaut hatte und sich nun ein Ventil suchte. Er schickte seine beiden Kunststücke dem Grauhaarigen entgegen und brüllte wie ein Wahnsinniger.

„KATSU!!!“

Die Explosion war verheerend. Nicht nur, dass Hidan in dem Feuerball verschwand, auch alle Zimmer im Umkreis schienen in Schutt und Asche zerlegt worden zu sein, da aus diesen die restlichen Mitglieder kamen, die sich zuvor von der Streiterei nicht beeindruckt gezeigt hatten.

Sasoris Gesichtsausdruck war mörderisch, als er, scheinbar halb verkohlt und mit seinem wertvollen Gift bespritzt, aus der Tür auf Deidara zustürmte, sodass dieser erst einmal ein paar Schritte zurückwich.

„Hast du es also endlich geschafft, uns alle in die Luft zu jagen?! Was musstest du auch gleich deine gesamte Tiersammlung in deinem Zimmer sprengen?! Hab ich dir nicht gesagt, du sollst lernen, dein Chakra zu kontrollieren?! Nun sieh dir an, was du angerichtet hast!“, schrie Sasori ihn an, woraufhin Deidara zurückzuckte.

Irgendwie kamen solche Ausraster bei dem sonst so beherrschten Puppenspieler in letzter Zeit doch recht häufig vor, was wohl an seinem neuen Partner liegen musste.

Deidara löste sich von Sasoris wütendem Blick und betrachtete stattdessen die Zerstörung um ihn herum.

Direkt hinter ihm lag sein eigenes Zimmer, von dem nur noch der Grundriss übrig geblieben war und aus dem dicke Rauchschwaden hervorquollen. Bewohnbar konnte man es jedenfalls nicht mehr nennen.

Sasori Raum rechts nebenan sah ähnlich zerstört aus, da alle möglichen Giftflaschen zersprungen und Holz- sowie Puppenreste umher geschleudert worden waren.

Auf der linken Seite seines Zimmers sah es um Kisames Räumlichkeit auch nicht sehr viel besser, sogar eher schlechter aus. Zwei Wände waren eingerissen und auf dem Boden zappelten noch ein paar Fische, die aus dem zersprungenen Aquarium Kisames stammten.

Glücklicherweise waren die Zimmer auf der anderen Seite des Flurs, eingeschlossen dem Bad, aus dem Kisame aufgetaucht war, nicht von der Explosion betroffen.

Insgesamt reduzierte das jedoch die Anzahl der bewohnbaren Zimmer von sieben auf vier: Sasoris und daneben Itachis, auf der anderen Seite, am weitesten von der Explosion entfernt, Hidans sowie rechts daneben Zetsus Reich. Kakuzus Zimmer war zwar nicht von der Explosion beschädigt worden, doch hatte Hidan dafür gesorgt, dass es trotzdem nicht mehr zu benutzen war.

Deidara musste schlucken. Das würde für alle Beteiligten, besonders aber für ihn, noch ein böses Nachspiel haben.

Der Blonde blickte betreten zu Boden und wagte es nicht, seinem danna in die Augen zu sehen.

„Gomen nasai, Sasori no danna, hm”, war das einzige, was er in seinem Schock-Zustand von sich geben konnte.

„Ein einfaches „Entschuldigung“ reicht diesmal nicht, Deidara. Wegen dir fehlen uns drei Zimmer.“ Sasori hatte sich wieder gefangen und seine gewohnt ruhige Stimme wieder.

Auch Itachi und Kisame blieben ruhig, obwohl der Fischmensch leise seine toten Haustiere betrauerte.

Deidara fragte sich, warum keiner der anderen ihn anfuhr und beschuldigte, doch erfuhr er gleich darauf den Grund.

Der Leader näherte sich von seinem Büro am Ende des Flures mit einer für Deidara unergründlichen, aber gewichtigen Miene.

//Mist, das gibt Ärger, hm.//

Der Leader sah sich aufmerksam um, ohne jedoch irgendeine Gefühlsregung zu zeigen. Schließlich brach er das betretende Schweigen.

„Warst du das, Deidara?“

Der Blonde sank schuldbewusst in sich zusammen und machte sich so klein wie möglich.

„Hai, Leader-sama, hm.“

Er rechnete mit dem Schlimmsten. Würde er von der Akatsuki ausgeschlossen und folglich eliminiert werden?

„Freut mich, dass du so ehrlich bist... Das schützt dich jedoch nicht vor einer Strafe.“

Deidara zuckte zusammen.

„Immerhin hast du fast das halbe Hauptquartier zerlegt.“ Er machte eine Pause und überlegte.

„Drei Wochen Küchendienst für dich. Das heißt kochen, waschen, putzen und einkaufen. Sasori hilft dir dabei.“

„WAS?!“, sagten Deidara und Sasori geschockt im Chor.

Deidara konnte nicht fassen, dass seine Strafe „nur“ aus Küchendienst bestehen sollte und Sasori konnte nicht fassen, dass er ihm helfen sollte.

„Warum sollte ich das tun? Ich hab schließlich nichts mit der ganzen Sache zu tun“, beschwerte sich der Rothaarige.

Der Leader zuckte nur mit den Schultern.

„Du als sein Partner hast aber auch nicht aufgepasst. Deidara ist zwar als Akatsuki selbst für seine Taten verantwortlich, doch, da ihr in einem Team seid, kannst du ohne ihn eh keine Missionen ausführen. Du hilfst ihm und das ist mein letztes Wort.“

Sasoris Augen funkelten den Leader böse an, doch, was sie Deidara gegenüber ausdrückten, grenzte schon eher an Mordlust.

„Wir beide reden später“, sagte er bedrohlich zu seinem Partner, der Unheil ahnend schluckte.

Der Orangehaarige ignorierte die Drohung Sasoris und fuhr fort.

„Da wir jetzt drei Zimmer weniger haben, werden die Teams zusammenziehen müssen. Kisame zu Itachi, Kakuzu zu Hidan, Zetsu bleibt alleine und Deidara zu Sasori.“

„WAS?!“, polterten die beiden erneut wie auf Kommando.

Das war unmöglich! Sie konnten auf keinen Fall in einem Zimmer wohnen. Deidara hatte immer noch Angst davor, im Schlaf zu reden, und Sasori hatte Angst um seine wohlverdiente Ruhe und Privatsphäre.

„Womit habe ich es verdient, mit dem Bengel ein Zimmer teilen zu müssen? Der soll gefälligst auf der Couch schlafen“, fauchte Sasori und auch Deidara starrte den Leader fassungslos an.

„Keine Widerrede! Die Teams zusammen zu packen, ist organisatorisch das Beste, denn mal abgesehen von den gemeinsam zu erledigenden Missionen, müsste sich euer Verhalten zueinander durchaus verbessern. Ein Zimmer zu teilen ist dafür ideal. Noch irgendwelche Beschwerden?“

Alle anderen schüttelten den Kopf. Sie hatten sich anscheinend ziemlich schnell damit abgefunden, auf einmal ein Doppelzimmer zu belegen oder sie zeigten ihren Missmut nur nicht.

Kisame druckste herum.

„Aber wir müssen uns nicht auch noch das Bett teilen, oder?“

„Nein, natürlich nicht. Jeder hat sein eigenes, dafür ist genug Platz.“

Kisame atmete erleichtert auf und auch Deidara war froh, dass ihm wenigstens das erspart blieb.

„Dann wäre das wohl geklärt“, schloss der Orangehaarige und schritt zu seinem Büro zurück.

Auch die anderen machten sich auf den Weg zu ihren gemeinsamen Zimmern.

„Du schuldest mir noch Geld, Hidan“, zischte Kakuzu seinem Partnern zu.

„Nerv nicht, Kakuzu. Beschwer dich nicht über meine Religion, dann kannst du ein Vermögen damit machen“, sagte der Grauhaarige daraufhin.

Kakuzus grüne Augen begannen zu leuchten und sein Gesicht unter der Maske nahm einen Ausdruck an, als stellte er sich gerade vor, er würde in einem See voller Geld schwimmen.

Als alle in ihren Räumen verschwunden waren, blieben Sasori und Deidara allein im Flur zurück. Distanziertes Schweigen hüllte sie ein. Keiner von beiden wollte den ersten Schritt machen und das gemeinsame Zimmer anerkennen, indem sie es betreten würden.

„Hrmpf, muss wohl so sein“, sagte Sasori schließlich und betrat sein Zimmer, dessen Tür er für Deidara offen ließ.

Der Blonde folgte ihm mit einigem Unbehagen und sah sogleich das Ausmaß der Zerstörung. Es war ein Wunder, dass die Wände noch standen, aber ansonsten war nichts mehr auf seinem angestammten Platz.

„Aufräumen!“, befahl der Rothaarige knapp und zeigte auf das Durcheinander. „Danach reparierst du mit mir zusammen Hiruko.“

Deidara willigte mit einem Kopfnicken ein, sich an seine zwei Wochen alte Schuld erinnernd, und machte sich an die Arbeit.

Obwohl er es eigentlich nicht vorhatte, sondern vielmehr den Blonden wegen seiner Explosion zurechtweisen wollte, war Sasori ihm behilflich, sodass sie am frühen Nachmittag fertig wurden. Ein neues Bett, für das sie vom tobenden Kakuzu Geld geholt hatten, war parallel zu Sasoris an die Wand, die sie mit Itachis und Kisames Zimmer teilten, gestellt.

Deidaras Magen knurrte, was kaum zu überhören war.

„Es scheint Zeit für deinen ersten Küchendienst, Deidara“, ging der Puppenspieler auf das Geräusch ein. „Ich komme gleich nach.“

Der Blonde hatte wirklich Hunger und so erwiderte er, wie auch die Stunden zuvor, nichts, sondern machte sich auf in die Küche. Sasori blieb allein zurück.

//Hrmpf, was ist nur in mich gefahren, dass ich ihm freiwillig geholfen und ihn nicht einmal richtig angeschnauzt habe? Ich hätte schon längst mit Hirukos Reparatur anfangen können//, dachte der Rothaarige und klopfte sich den restlichen Ruß von den Schultern.

//Jetzt ist sogar das Holz an meinem Körper verkohlt. Es wird wohl immer notwendiger, dass ich was gegen diese Schwäche unternehme, vor allem mit Deidara als Partner.//

Während er Hiruko schon mal aus der Schriftrolle beschwor, hing er weiter seinen Gedanken nach, bis er endlich Deidara in die Küche folgte.

Dort roch es schon lecker nach gebratenem Fisch mit Reis, was der Blonde soeben auf den großen Tisch stellte. Als Deidara Sasori erblickte, lächelte er ihn an und setzte einen fordernden Blick auf.

„Ja, riecht ganz lecker“, gab Sasori zu, um den Blonden ruhig zu stellen, dessen Grinsen sich nun verbreiterte. „Einkaufen machen wir übrigens nach den Missionen“, setzte der Puppenspieler noch kurz hinzu.

„Hai, Sasori no danna, hm.”

Dass sich Deidaras Laune erneut so schnell verändert hatte, irritierte Sasori selbst nach zwei Wochen noch.

//Aus dem werde ich wohl nie schlau//, dachte der Rothaarige missmutig und verzehrte stillschweigend sein Essen, das er, obwohl er zur Hälfte Puppe war, dennoch für seinen Energiehaushalt brauchte, und durch seine künstlich angelegten Organe und Blutbahnen, die seinen Körper warm hielten, zersetzt und transportiert wurde, während langsam alle eintrudelten.

Doch bevor alle anwesend waren, war Sasori schon wieder aufgestanden.

„Wohin wollt Ihr, Sasori no danna, hm?“, fragte Deidara neugierig.

„In unser Zimmer, wohin sonst?“, kam die Antwort zurück und der Blonde stutzte.

Hatte er tatsächlich gerade „unser Zimmer“ gesagt? Deidara musste grinsen.

„Wartet, ich komme mit, hm!“

Und schon hatte er die Schürze abgelegt, seine Pflicht abzuspülen vergessend, und eilte Sasori hinterher.

Itachi blickte ihm nach.

„Die Schürze steht ihm, nicht wahr, Itachi-san?“, fragte Kisame seinen Partner belustigt.

„Hrmpf“, machte dieser nur.
 

So, wie angekündigt kommt hier die Umfrage: Ich würde gerne wissen, welches der 10 Kapitel euch bis jetzt am besten gefallen hat und warum! Hier noch mal schnell die Zusammenfassung für alle Vergesslichen so wie mich.

1. Schwarz und blutrot: Deidara findet sich verltzt in einem unbekannten Zimmer und denkt an die Begegnung mit den Akatsukis

2. Sasori: Sasori stellt sich Deidara als neuer Partner und Puppenspieler vor

3. Puppen vs. Explosion: erster Streit zwischen Sasori und Deidara wegen Kunst

4. Männlein oder Weiblein?: Kisame unterstellt Deidara, eine Frau zu sein, Meeting beginnt

5. Unsterblichkeit: Deidaras Einweisung in Akatsuki, ein neuer Partner für Kakuzu soll von Deidara und Sasori aufgespürt werden

6. Steine und Ton: Geheimversteck wird erklärt, Deidara jagt Hiruko in die Luft

7. Ein großer Verlust: Deidara träumt von Sasoris Tod und wird "getröstet"

8. Reden und reden lassen: Sasori ist von Deidaras Reden genervt, Deidaras peinlicher "Stöhn-Traum" von Sasori, Hidan gefunden

9. Der Herr der Flüche: Hidan wird überredet Akatsuki beizutreten, Hidans Morgenritual mit der unbekleideten Frau, Ankunft am Hauptquartier

10. Neues Zimmer, neues Glück?: Hidan/Kisame/Kakuzu streiten, Deidara lässt Zimmer explodieren, neue Zimmeraufteilung, Küchendienst

So, ich hoffe auf viele Rückmeldungen in den Kommis^^. Bis zum nächsten Mal...

Wenn Träume wahr werden

Hach, bald sind schon wieder Ferien! Aber erst noch Studienfahrt nach Mallorca. Bin mal gespannt, wie das so wird. In der Zeit gibt's dann leider keine neuen Kapitel, aber bis einschließlich 13 dürfte wohl noch drin sein. Ihr könnt bestimmt warten ;). Viel Spaß mit diesem Kapi. Ich hatte ihn jedenfalls, obwohl ich doch einige Hänger hatte^^. LG Kurosaki-san PS: Danke an alle, die mir eine Rückmeldung bezüglich der Umfrage gegeben haben. Es macht mich stolz, dass den meisten doch alle Kapitel gleich viel gefallen haben^^.
 

Sasori öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, die Deidara dann hinter ihnen schloss. Der Puppenspieler schaute seinen Partner misstrauisch an, da dieser immer noch grinste.

„Warum freust du dich so? Oder willst du damit sagen, dass du gerne bei Hirukos Reparatur mitmachen willst?“, fragte Sasori skeptisch.

„Darf man denn hier nicht mal gute Laune haben, hm?“, gab Deidara neckisch zurück.

„Wie du meinst“, meinte der Rothaarige nur, der sich erneut darüber ärgerte, keine Antwort auf seine Frage bekommen zu haben.

Tatsächlich gab es keinen direkten Grund für Deidaras Freude; ihn durchströmte einfach dieses Glücksgefühl, das er seit den Essensvorbereitungen, bei denen er viel über die neue Zimmeraufteilung nachgedacht hatte, verspürte.

Auf einmal hatte es ihm nichts mehr ausgemacht, Küchendienst und ein Doppelzimmer zu haben, denn vielleicht hatte der Leader ja Recht und sie würden einander wirklich besser kennen lernen. Das sollte sich zwar nicht auf peinliche Einblicke in Deidaras Träume ausweiten, aber ansonsten war dieses Doppelzimmer doch wirklich eine Chance, ihre Partnerschaft zu verbessern.

Dass er da mal nicht enttäuscht werden würde…

Sasori grummelte vor sich hin, griff Deidara Werkzeuge aus der Hand, die er falsch verwendet hatte, und beschwerte sich lautstark über dessen Unfähigkeit, auch die kleinsten Schäden an der Puppe nicht beheben zu können.

Der Blonde konnte sich dabei ein Lächeln nicht verkneifen, was Sasori so deutete, dass er die ganze Sache nur als Spaß ansähe.

„Konzentrier dich gefälligst und nimm das hier nicht so auf die leichte Schulter! Ein Fehler in der Konstruktion und es könnte zum Tod führen“, wies der rothaarige Akatsuki seinen Partner zurecht.

„Keine Sorge, Sasori no danna, hm. Ich pass schon auf. Ich will ja nicht, dass Euch was passiert, hm“, sagte er mit einem Grinsen auf den Lippen.

Sasori schnaubte nur ungläubig bei diesen Worten, denn schließlich wäre er heute Morgen fast in die Luft gejagt worden.

So arbeiteten sie noch bis zum späten Abend an Hiruko, den sie wieder voll funktionstüchtig bekommen hatten.

//Eigentlich schade, hm. Ohne Puppe gefällt mir Sasori viel besser… Hiruko ist einfach hässlich, hm//, bedauerte Deidara die Beendigung der Reparatur.

Er gähnte herzhaft und ließ sich mitsamt seiner Klamotten aufs Bett fallen. Deidara war hundemüde.

„Willst du dich nicht erst umziehen, Deidara?“ Sasori beäugte ihn mit einem missbilligenden Blick. „Geduscht hast du auch noch nicht.“

Leiser Ekel schwang in seiner Stimme mit, sodass Deidara sich doch noch dazu aufraffte, ins Bad zu gehen.

„Bis gleich, no danna, hm!“, sagte Deidara beim Verlassen des Raumes und sah noch, wie Sasori desinteressiert die Hand hob.

Ob dieser sich darüber freuen sollte, war eine Frage, die er im Moment nicht beantworten konnte.

//Mal sehen, was die Nacht bringt… Hoffentlich ist er dann wenigstens nicht so hyperaktiv und schläft mal durch//, erinnerte sich der Puppenspieler an die schlaflosen Nächte ihrer Mission. //Wäre wohl zu schön, um wahr zu sein//, dachte Sasori resigniert.

Zehn Minuten später kam Deidara frisch geduscht zurück, seine Haare wallten ihm jetzt in dicken Strähnen um den Körper und es ging ein angenehmer Duft von ihm aus.

„Dann können wir ja endlich das Licht ausmachen“, murrte Sasori genervt, doch als ihm der Geruch in die Nase stieg, starrte er den schönen Körper Deidaras, auf dessen linker Brust sich ein vierter, von Kakuzu zugenähter Mund befand, einen Augenblick zu lange an.

„Ist was, Sasori no danna, hm?“, fragte Deidara, als dieser den Blick bemerkte.

„Nein, schon gut“, antwortete der Rothaarige und schaute leicht irritiert weg.

Warum hatte er Deidara gerade so angestarrt? Schon wieder eine Frage ohne Antwort, um die sich Sasori jetzt auch keine Gedanken machen wollte.

„Nacht, Deidara“, sagte er leise und schaltete das Licht aus.

„Gute Nacht, no danna, hm“, wünschte der Blonde zurück und war schon wenige Augenblicke später eingeschlafen.

Sasori lag hingegen noch lange wach, konnte er das Bild von Deidaras gut gebautem Körper doch nicht so leicht aus seinen Gedanken verdrängen.

//Denk keinen Scheiß, Sasori//, ermahnte er sich selbst. //Puppen können solche Gefühle nicht empfinden…//

Und doch stieg erneut Zorn in ihm auf, Zorn über seine eigene Schwäche.
 

Inzwischen waren drei Monate vergangen, in denen sich Deidara und Hidan gut in der Akatsuki eingelebt und der Blonde sich an das Leben im Doppelzimmer gewöhnt hatten.

Außer, dass Sasori jeden Morgen genervt und aus einem unerfindlichen Grund sauer auf ihn war, war die Atmosphäre doch ganz okay. Sie erledigten ihre Missionen sorgfältig und in ihrer Freizeit beschäftigten sich Sasori und Deidara mit ihrem liebsten Hobby: der Kunst.

Obwohl auch Streitereien über dieses Thema beinahe zur Tagesordnung gehörten, waren sie trotzdem keine Gefahr für ihre gute Zusammenarbeit, die durch Deidaras große Fortschritte immer weiter gestützt wurde.

Er hatte es vor kurzem sogar geschafft, lebensgroße Tonvögel zu erstellen, die selbst Menschen tragen und in der Luft fliegen konnten.
 

„Mmh, lass das! Nicht da, hm…! ITACHI!!“

Sasori schreckte aus dem Schlaf hoch und sah genervt zu dem Bett seines Partners, der sich durch seinen eigenen Schrei geweckt hatte.

//Nicht schon wieder! Das geht nun schon seit Wochen so//, murrte Sasori und schenkte Deidara einen bösen Blick.

Der Blonde schaute verwirrt zurück.

//Was hat Sasori denn jetzt schon wieder, dass er mich so böse anstarrt, hm?//, fragte sich Deidara unschuldig.

Anscheinend hatte er es wieder nicht mitbekommen, dass er im Schlaf gesprochen hatte. Zwar konnte er sich jedes Mal an seine Träume erinnern, aber nicht, warum er immer aufwachte und der Rothaarige ihn dann schon beobachtete. Es war ihm ein Rätsel, aber der Puppenspieler wollte anscheinend auch nicht mit der Sprache rausrücken.

Dieses Unwissen machte Deidara verrückt und dagegen musste er was tun.

„Was starrt Ihr mich immer so böse an, no danna, hm? Ich weiß nie, warum Ihr so sauer auf mich seid, hm“, sagte der Blonde kleinlaut, um nicht wieder einen Streit vom Zaun zu brechen.

Doch dies konnte er nicht verhindern, denn Sasori kochte innerlich schon wieder vor Wut.

„Du „weißt“ es nicht?“, fuhr der Rothaarige ihn an.

Ihm platzte langsam der Kragen. Er hatte es so lange in sich hinein gefressen und es musste jetzt einfach raus.

„Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast“, fuhr er sarkastisch fort, „aber jeden Morgen schreist du wie ein Wahnsinniger im Schlaf. Ich will endlich mal von was Anderem wach werden als deinem nervigen Geplärr!“

Jetzt war es raus, was er seit Wochen mit sich herum geschleppt und ihm schon morgens die Laune verdorben hatte. Sein Interesse an Deidaras Träumen hatte folglich auch sehr nachgelassen.

Deidara starrte ihn beschämt an.

„Gomen nasai, Sasori no danna, hm. Ich wusste ja nicht, dass Ihr Euch so von mir gestört fühlt, hm“, sagte Deidara geknickt.

„Immer das Gleiche mit dir. Dabei will ich nur meine Ruhe“, brummte Sasori.

„Dann geh ich wohl besser… und mach mich für die Mission fertig, hm.“

Bei diesen Worten war der Blonde schon aufgestanden und schlurfte Richtung Tür. Sasori hielt ihn nicht auf, sodass Deidara betrübt im Bad verschwand.

Sasori fiel auf, dass er nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte. Es war nicht immer das Gleiche und vor allem heute hatte ihn diese Tatsache überrascht.

Deidara hatte schon oft im Traum geschrien, mal wütend nach Hidan, mal redete er kleinlaut mit dem Leader, aber die meiste Zeit rief er nach seinem Partner, was von Zeit zu Zeit eher nach einem Stöhnen klang. Sasori runzelte jedes Mal die Stirn über diese Merkwürdigkeit.

Doch heute hatte er zum ersten Mal in drei Monaten Itachis Namen gerufen und der Kontext, in dem dieser gefallen war, missfiel Sasori noch mehr als der seines eigenen Namens.

Deidara hatte so seltsam geklungen, eine Mischung zwischen Gefallen und Widerstand, obwohl letzterer deutlich schwächer gewesen war. Er mochte es nicht zugeben, aber der Gedanke daran machte den sonst so gefühlskalten Sasori irgendwie krank.

//Es war nur ein Traum//, mahnte er sich selbst und gleichzeitig hallten seine eigenen Worte in seinem Kopf wider.

„Du weißt, dass Träume die heimlichen Wünsche und Sehnsüchte verarbeiten?“

Er schüttelte den Gedanken ab. Über so etwas lohnte es sich nicht nachzudenken. Und doch fiel ihm plötzlich wieder Deidaras Frage an Itachi ein, ob dieser mit einer Axt kämpfe.

Das war auch eine der merkwürdigen Situationen gewesen, die Sasori nicht verstand. Doch im jetzigen Kontext machte es irgendwie Sinn.

//Hat er damals auch von Itachi geträumt und konnte es nicht von der Realität unterscheiden? War das vielleicht der Traum, in dem er zum ersten Mal nach mir gerufen hat…? Was hat das alles zu bedeuten?//

Grübelnd stand Sasori auf und zog sich an. Er hatte immer noch keine Zeit gehabt, seine Schwäche zu beheben. Dass der Leader aber auch immer was für sie zu tun hatte…

Kaum war der Rothaarige reisefertig, betrat auch Deidara komplett angezogen das Zimmer.

„Wenn du fertig bist, gehen wir los“, meinte Sasori knapp, wozu Deidara kurz nickte.

Erneut konnte der Blonde den Traum nicht aus seinen Gedanken verbannen, weshalb er sich an die Stirn fasste, was auch Sasori nicht verborgen blieb.

„Werd bloß nicht krank. Ohne deine Tonvögel brauchen wir sonst über drei Tage für die Reise.“ Dass er doch ein wenig besorgt war, ließ sich der Rothaarige nicht anmerken.

Deidara lächelte kurz, um zu zeigen, dass alles in Ordnung war, und die beiden brachen auf.

//Ich hoffe, das bleibt alles nur ein Traum, hm//, dachte der Blonde noch bei der Abreise, bevor sie auf den Vogel sprangen, was Sasori selbstverständlich ohne Hiruko tat. Der Blonde schmunzelte.

//Ist auch besser so, hm.//
 

„Ah!“

„Zappel nicht so rum, Deidara, sonst fällst du noch runter“, schimpfte Sasori.

„Es… tut aber verdammt noch mal weh, hm!“, gab der Blonde gepresst zurück.

„Selbst Schuld, wenn du nicht besser aufpasst. Sei froh, dass ich dir geholfen habe, sonst hätte das Katana nicht dein Bein, sondern dein Herz durchbohrt“, machte Sasori ihn darauf aufmerksam.

„Ja, arigatou, Sasori no danna, hm“, sagte Deidara leicht gekränkt.

„Wenn du es nicht ehrlich meinst, kann ich es beim nächsten Mal auch bleiben lassen“, meinte der Rothaarige beiläufig und sorgte dafür, dass Deidara nicht vom Vogel rutschte. „Und pass auf, wo du das Vieh hinlenkst, sonst haben wir ein noch größeres Problem.“

Deidara blieb ihm eine Antwort schuldig. Seine Gedanken schwenkten wieder zu der missglückten Mission, wo sie in einen Hinterhalt geraten waren und Sasori Deidara mit einer seiner Puppen gerettet hatte.

In Wahrheit war der Blonde um ein vielfaches dankbarer, als er es gezeigt hatte, denn es hatte sich noch ein anderes, völlig neues Gefühl dazu gemischt, was er lieber vor sich und vor allem vor Sasori verstecken wollte.

Zuneigung.

Dieses Gefühl konnte er nur durch das Gegenteil verbergen, auch wenn er wusste, dass er dadurch undankbar wirkte.

Dennoch konnte der blonde Nuke-Nin eines nicht verstehen: Warum hatte Sasori eine seiner Puppen geopfert, um den Stoß des Gegners abzulenken, sodass sie dabei zerstört wurde, als der wütende Feind sich anschließend auf sie gestürzt hatte? War Deidara ihm doch vielleicht wichtiger als seine Puppen?

//Nein, hm//, brach Deidara seine Illusion. //Das war nur eine seiner schlechteren Puppen. Die wertvollsten hätte er nie für mich geopfert, hm.//

Sein linkes Bein schmerzte immer noch stark und er fühlte sich auch plötzlich so heiß an, was ihn wieder in die Wirklichkeit zurückholte. Er stöhnte.

Sasori blickte auf und besah sich seinen Partner.

„Hast du Fieber? Das Katana war bestimmt vergiftet… Ich werde zuhause ein Gegenmittel herstellen“, bot der Rothaarige an und Deidara lächelte dankbar.

Seine Emotionen konnte er zwar durch Worte, aber nicht mit seiner Körpersprache kaschieren.

Am Geheimversteck angekommen, trug Sasori den doch um einiges größeren und schwereren Blonden auf dem Rücken hinein, als ihnen auch schon die Hälfte der Akatsuki entgegenkam. Allen voran Hidan, der bei dem sich bietenden Anblick zu grinsen anfing.

„Was ist denn mit dir passiert, Deidara-chan…? Ich wusste doch schon immer, dass du ein Schwächling bist“, höhnte er.

Deidara hob den Kopf und machte Anstalten, sich auf den Grauhaarigen zu stürzen, um diesem das Gegenteil zu beweisen, doch aufgrund fehlender Kraft und einem plötzlichen Schwindelanfall brachte er stattdessen Sasori ins Taumeln.

„Deidara, hör auf damit, sonst lasse ich dich los“, drohte der Rothaarige. „Trägt ihn jemand mit mir ins Zimmer?“, fügte er noch, an die anderen gewandt, hinzu.

Itachi trat hervor und griff Deidara unter den Achseln, während Sasori die Beine nahm.

Deidara gefiel es ganz und gar nicht, dass ausgerechnet Itachi ihm helfen musste, doch er war nicht in der Position, um Beschwerden vorzubringen.

Als sie zwischen Zetsu und Kakuzu durchgingen, knurrte ihnen der Maskenträger noch bedrohlich zu.

„Wehe, es gibt Blutflecken auf dem teuren Mobiliar.“

Sasori verdrehte die Augen und schließlich ließen er und Itachi den Blonden auf dessen Bett nieder.

„Danke, Itachi, den Rest schaffe ich allein“, wandte sich der Puppenspieler an den Uchiha, der leicht mit den Schultern zuckte.

„Wie du meinst.“

Der Schwarzhaarige machte sich auf zu gehen, wobei er Deidara wieder diesen nicht zu deutenden Blick zuwarf, der ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Dieser war vielleicht auch auf den Schüttelfrost zurückzuführen, der ihn nun befallen hatte.

Sasori holte einen Verbandskasten aus dem Regal und stellte sich vor Deidaras Bett.

„Kannst du dich alleine ausziehen?“, fragte er gelangweilt.

„Ich… weiß nicht, hm“, antwortete Deidara und versuchte sich aufzurichten, was ihm aber gründlich misslang.

„Dann geht’s wohl nicht anders“, kommentierte der Rothaarige und beugte sich über den blonden Nuke-Nin.

Dessen Herz schlug plötzlich in einem merkwürdig unregelmäßigen Takt, was aber auch an seiner Krankheit liegen konnte, als Sasori begann, Deidaras Mantel aufzuknöpfen und ihm die darunter liegende Hose mitsamt Stulpen abzustreifen.

Deidara errötete, sein Herz raste viel zu schnell und auch sein Atem beschleunigte sich. Er spürte deutlich das Fieber, das sich in seinem ganzen Körper ausbreitete.

Die Stelle nackter Haut, die Sasori daraufhin mit seinen Händen berührte, um die Wunde am Oberschenkel zu inspizieren, begann auf einmal wie Feuer zu brennen, was Deidara ein leises Stöhnen entlockte, das er noch schnell als Schmerzlaut tarnen konnte.

Mit jeder Berührung, die Sasori bei dem Verarzten auf seiner Haut machte, dachte Deidara, er müsste sterben, so sehr schien sein Körper in Flammen zu stehen.

Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich, doch so schnell es gekommen war, war es auch schon wieder verschwunden, als der Verband angelegt war.

Deidara öffnete seine zuvor geschlossenen Augen wieder und starrte direkt in Sasoris Gesicht, das genau vor seinem war. Der Rothaarige schaute ihn abschätzend an und fühlte dann die Stirn und den Puls des Blonden.

„Du hast sehr hohes Fieber und eine starke Unregelmäßigkeit des Herzschlags. Ruh dich aus und schlaf erst mal.“

„Und was macht Ihr jetzt, hm?“, wollte Deidara mit angestrengter Stimme wissen.

„Ich versuche, ein Gegenmittel gegen das Gift zu finden. Das kann einige Zeit dauern, wenn ich es erst noch analysieren muss.“

Sasori wandte sich ab, zog ein Fläschchen mit einem Tropfen Giftflüssigkeit, den er von dem Katana abgefangen hatte, aus der Tasche und setze sich an den Schreibtisch, um sich sogleich in seine Arbeit zu vertiefen.

Deidara beobachtete den Rothaarigen für eine Weile, bis er schließlich doch einschlief.

Er konnte wirklich froh sein, Sasori als Partner zu haben…
 

Ein paar Stunden später spürte Deidara erneut die angenehm zarten Hände auf seiner Stirn, woraufhin er die Augen aufschlug.

Sasori zuckte erschrocken zurück, dachte er doch, der Blonde wäre am Schlafen. Er fühlte sich irgendwie ertappt, obwohl er nur Deidaras Temperatur gefühlt hatte.

Der Blonde sah immer noch sehr schwächlich aus und schaute ihn mit seinen blauen Augen fragend an.

„Ich habe das Gift analysieren können, doch es fehlen noch einige Ingredienzen für das Gegengift“, erklärte Sasori und stand auf, da er sich zuvor auf Deidaras Bettkante gesetzt hatte. „Ich komme in ungefähr einer Stunde wieder. Solange ich weg bin, solltest du weiterschlafen.“

Sasori hob eine Hand zum Abschied und verließ das Zimmer.

Deidara war allein. Irgendwie fühlte er sich unwohl und das lag nicht allein an seinem schlechten Zustand.

//Ist mir doch egal, ob er weg ist oder nicht, hm//, redete sich der Blonde zu und versuchte wieder einzuschlafen. Doch er konnte sich einfach nicht entspannen und so ließ er nur die Augen geschlossen.

Leise ging die Tür des Zimmers auf, woraufhin Deidara erfreut die Augen aufmachte und sogleich enttäuscht wurde. Er hatte gehofft, Sasori wäre doch schneller zurückgekommen als erwartet, doch dem war nicht so.

In der Tür stand Uchiha Itachi, der ihn mit wachsamen Augen musterte.

„Was willst du hier, hm?“, krächzte Deidara, der leicht zurückzuckte, als der Schwarzhaarige sich ihm näherte.

„Darf man hier etwa keine Krankenbesuche machen?“, fragte dieser zurück und trat noch einen Schritt weiter auf das Bett zu.

„Doch… schon, hm“, musste Deidara einräumen. „Aber komisch ist es schon, hm.“

„Findest du…? Ich nicht. Schließlich sind wir in der gleichen Organisation.“

Itachi kam noch näher und ließ sich einfach auf Deidaras Bettkante nieder, obwohl er auch den Schreibtischstuhl hätte nehmen können.

„Sasori ist also nicht da“, bemerkte der Schwatzhaarige nüchtern und doch lag etwas in seiner Stimme, das Deidara gar nicht gefiel.

„Er holt Zutaten für das Gegenmittel, hm“, erklärte der Blonde knapp und rutschte ein Stückchen weiter von Itachi weg. Diese Szene erinnerte ihn doch stark an den Traum von heute Nacht und das war schlecht. Sehr schlecht.

Trotz aller Bemühungen, sich so weit wie möglich von Itachi zu entfernen, schaffte dieser es trotzdem, die Hand auf seine Stirn zu legen.

„Du hast starkes Fieber“, stellte der Schwarzhaarige nicht als Erster fest.

„Ich weiß, hm“, murrte Deidara und verscheuchte Itachis Hand mit seiner eigenen.

Diese Berührung war ihm im Gegensatz zu Sasoris sehr unangenehm, obwohl die Hand des Uchiha genauso weich war.

„Sei nicht so zickig, Deidara. Sei froh, dass sich überhaupt jemand um dich kümmert. Bei Sasori bin ich mir da nicht so sicher…“, äußerte Itachi seine Zweifel.

„Das kannst du doch gar nicht wissen, hm“, erwiderte Deidara beleidigt und begann doch selbst zu zweifeln. Wusste Itachi mehr als er selbst?

Doch da fiel ihm plötzlich wieder eine andere Sache ein, die ihn vor längerer Zeit beschäftigt hatte.

„Und, hm, hast du jemanden, der sich um dich sorgt? Deinen Bruder zum Beispiel, hm?“, fragte Deidara, dem der Bilderrahmen in den Sinn gekommen war, den er bei ihrem ersten Meeting und danach nie wieder gesehen hatte.

Itachi schaute verbissen drein und blieb fürs Erste stumm. Deidara wartete, bis der Schwarzhaarige schließlich doch antwortete.

„Nein, mein Bruder und ich sind Feinde. Ich habe ihn dazu gebracht, mich zu hassen und umbringen zu wollen. Mein Ziel ist es, einen ebenbürtigen Gegner zu besiegen, um meine eigenen Grenzen zu testen, und er hat das Potential dazu.“

Deidara hatte einen verwirrten Ausdruck im Gesicht.

„Und wofür dann das Bild, hm?“

„Es erinnert mich an diesen einen Tag, wenn ich ihn endgültig ausschalten werde.“

„Aha, hm“, machte der Blonde nur. Er fand es doch sehr komisch, dass Itachis einziges Lebensziel darin bestehen sollte, seinen kleinen Bruder umzubringen, nachdem er das ja schon mit seiner restlichen Familie getan hatte.

„Er ist übrigens ein Freund vom Kyuubi no Jinchuuriki, Uzumaki Naruto… Sasuke.“

Itachi blickte scheinbar ins Leere, fing sich aber wieder.

„Aber wer braucht schon kleine Brüder…?“, flüsterte der Schwarzhaarige und näherte sich erneut dem nun langsam panisch werdenden Deidara.

//Nicht der Traum, hm. Nicht der Traum…//, wiederholte er immer wieder in Gedanken, als sich Itachis Hand plötzlich auf seinen verletzten Oberschenkel legte.

„Was… was soll das, hm?“

„Halt den Mund, Deidara. Mmh.“

Gerade als der Blonde etwas erwidern wollte, legten sich Itachis Lippen auf seine und hinderten ihn somit an jeglicher Beschwerde. Der Schwarzhaarige zog Deidara nun zu sich ran, den Kuss vertiefend und mit seiner Zunge Eintritt fordernd, sodass er halb über ihm lag.

Deidara versuchte zu sprechen, doch das einzige, was er von sich gab, war ein leichtes Stöhnen, als sich Itachis Hände unter sein Netzhemd verirrten, was es dem Uchiha ermöglichte, mit seiner Zunge in Deidaras Mund zu gelangen.

Der Blonde riss entsetzt die Augen auf. Warum machte Itachi das? Und plötzlich erinnerte sich Deidara an die nicht zu deutenden Blicke, die ihm Itachis unzählige Male zugeworfen hatte. Er hatte es also von Anfang an auf ihn abgesehen…

Die Lippen des Schwarzhaarigen waren warm und zart und, obwohl sich dessen Zungenspiel angenehm anfühlte, war es doch falsch. Er konnte das nicht. Nicht so, nicht mit ihm!

„Lass das endlich, du Dreckskerl, hm!!“, schrie Deidara, nachdem dieser den Kuss gelöst hatte, und stieß Itachi von sich weg. „Ich will das nicht, hm!“

Itachis Miene verfinsterte sich schlagartig und nahm einen bedrohlichen Ausdruck an.

„Du willst nicht? Das hat sich gerade aber ganz anders angefühlt, Deidara… Oder kannst du nur nicht, weil du was für Sasori empfindest?“, schlussfolgerte der Uchiha und kam wieder ein Stück näher. „Lass mich doch einfach machen…“

„NEIN, hm!!“ Deidara war trotz seiner Verletzung, die sich erneut öffnete, aufgesprungen und schäumte vor Wut. „Du kannst mich mal, hm! Ich will außerdem nichts von Sasori, der ist mir verdammt noch mal scheiß egal, hm! Und jetzt raus!“, brüllte Deidara und zeigte, bebend vor Zorn, auf den Ausgang.

Draußen vor der Tür hielt Sasori inne, die Hand auf den Türknopf gelegt.

Nackte Eifersucht?

So, da ich, wie schon erwähnt, nächste Woche weg fahre und auch danach am Montag gleich wieder weiter zum Oktoberfest, wollte ich euch fragen, ob ihr das 13. Kapitel noch diese Woche und dann ungefähr zwei Wochen nichts haben wollt oder doch lieber nur noch Nummer 12 und das 13. dann in einer Woche, wenn ich für zwei Tage zuhause bin? Mir ist es egal, ich habs schon fertig. Lasst es mich wissen ;). Viel Spaß beim Lesen. Eure Kurosaki-san
 

//Was macht Itachi in unserem Zimmer?//, schoss es Sasori sofort durch den Kopf, als er die Stimme des Uchiha vernahm.

„Du willst nicht? Das hat sich gerade aber ganz anders angefühlt, Deidara…“

//Was ist da drinnen los?// Starkes Unbehagen und eine dunkle Vorahnung machte sich in Sasori breit. //Soll das etwa heißen, dass…?//

Weiter kam er nicht, denn er spürte einen tiefen Schmerz mitten in seiner Brust, einen Schmerz, den er nie zuvor gespürt und auch nie gedacht hatte zu spüren.

Eifersucht?

Aus irgendeinem Grund, den der Rothaarige sich selbst nicht erklären konnte, wurde er verrückt bei dem Gedanken daran, dass Itachi Deidara womöglich zu nahe gekommen war.

//Dieses Arschloch…! Doch was geht mich das eigentlich an?//, fragte er sich und versuchte, rational zu denken. //Ich bin zur Hälfte Puppe und sollte somit nicht in der Lage für solche Art von Gefühlen sein… Was ist das überhaupt? Bin ich etwa eifersüchtig?//

Sasori schüttelte den Gedanken ab und musste innerlich über sich selbst lachen. Nein, soweit war es noch nicht mit ihm gekommen! Eifersucht war was für Schwache.

„Oder kannst du nicht, weil du was für Sasori empfindest?“, hörte der Rothaarige den Uchiha wieder sprechen und, obwohl er es nicht wahrhaben wollte, horchte er dennoch interessiert auf.

„NEIN, hm!!“, schallte Deidaras wütende Stimme bis auf den Flur, auf dem Sasori gespannt wartete. „Du kannst mich mal, hm! Ich will außerdem nichts von Sasori, der ist mir verdammt noch mal scheiß egal, hm! Und jetzt raus!“

Sasori stand wie versteinert da und auch sein Inneres war wie tot. Er konnte nichts dagegen tun, aber seine Brust schmerzte so stark, dass er an den Qualen fast gestorben wäre. Zumindest fühlte sich der Rothaarige so.

Er war ihm also scheißegal. Deidara mochte ihn nicht nur nicht, er hasste ihn sogar…

Die Stiche wurden unerträglich, er konnte es nicht mehr aushalten, weshalb er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Brust griff, als ob er sein Herz heraus reißen wollte.

//Warum geht mir das so nahe? Ich bin doch sonst nicht so… Und warum tut es so höllisch weh, wo ich doch fast nie Schmerz spüren kann? Bedeutet mir Deidara etwa doch mehr, als mir bisher bewusst war…? Aber nun ist es eh zu spät dafür. Er verabscheut mich…//

Sasori stand immer noch paralysiert hinter der Tür, als diese plötzlich aufflog und ein genervt aussehender Itachi heraus gestürmt kam und ihn umrannte.

Der Rothaarige konnte seine Wut auf den Uchiha nicht mehr zügeln, zu sehr bohrte der Schmerz der Eifersucht in ihm. Er packte den verblüfften Itachi am Kragen und schüttelte ihn heftig.

„Du! Was hast du in unserem Zimmer verloren?! Wenn du Deidara auch nur ein Haar gekrümmt hast, wird dich nicht einmal mehr deine eigene Mutter wieder erkennen!“, brüllte Sasori, woraufhin Itachi nur fies lächelte, die Drohung nicht ernst nehmend.

„Falls du es vergessen haben solltest, Sasori, meine Mutter ist schon lange nicht mehr in der Lage, um irgendjemanden zu erkennen. Sie ist tot.“

Der Spott in seiner Stimme ließ Sasori noch den letzten Rest Verstand verlieren, den er momentan noch besaß, und er verpasste dem Schwarzhaarigen eine schallende Ohrfeige, sodass dessen Kopf daraufhin zur Seite geschleudert wurde.

Langsam floss Blut aus seiner Nase und er rieb sich die stark gerötete Wange.

„Musst ja nicht gleich so ausrasten, Sasori. Ich habe nichts getan, was ihm nicht auch gefallen hätte“, bemerkte Itachi und entfernte sich leicht angeschlagen, aber stolzen Schrittes, nebenan in sein Zimmer, um nicht erneut einen Schlag des Rothaarigen einstecken zu müssen.

//Den Blonden kann ich wohl vergessen… Sasori ist ja total eifersüchtig.//

Dieser sah ihm zornentbrannt hinterher, doch als er bemerkte, dass Deidara ihn aus dem Zimmer heraus beobachtete, setzte er wieder seine kühle Miene auf, die sogar noch kälter war als je zuvor.

„Ist was? Verpiss dich in dein Bett oder es setzt was“, drohte der Rothaarige, woraufhin Deidara bedrückt dreinschaute.

„Könnt Ihr mir nicht noch den Verband wechseln, hm? Meine Wunde ist aufgegangen“, fragte der Blonde hoffnungsvoll, wurde aber sogleich enttäuscht.

„Nein, kann ich nicht, und jetzt lass mich in Ruhe.“

Sasori hatte währenddessen den Raum betreten, Deidara dabei keines Blickes gewürdigt und sich anschließend, mit den Händen hinter dem Kopf verschränkt, auf sein Bett gelegt, sodass er nun an die Decke starrte.

Deidara stand verloren im Zimmer und war unschlüssig, was er tun sollte. Hatte Sasori ihre gesamte Konversation gehört? Deidara erschrak. Wenn er auch das Ende mitbekommen hatte…

//Was habe ich nur getan, hm?//, fragte sich der Blonde verzweifelt. //Das hab ich doch nur gesagt, damit mich Itachi in Ruhe lässt… Aber das wird er mir niemals glauben, hm.//

Deidara war den Tränen nahe und versuchte sie zurückzuhalten. Er musste vor Sasori standhaft bleiben, auch jetzt!

„Go… gomen nasai, hm… Sasori no danna?”, schluchzte der Blonde, als Sasori ihn weiterhin ignorierte.

Er hatte einfach keinen Bock auf dieses falsche Gesülze. Das sagte er doch jetzt nur, weil Sasori der einzige war, der das Gegenmittel herstellen konnte.

„Bitte… Sasori…“, Deidaras Stimme versagte und er brach nun vollends in Tränen aus, die ihm in Strömen die Wangen herunter rannen und seine Augen röteten.

Entgegen seiner geplanten Ignoranz drehte Sasori seinen Kopf zu dem Häufchen Elend, das sich bis an das Bett des Rothaarigen geschleppt hatte und kniend Sasoris Bauch umklammerte.

Sasori wusste nicht, wie ihm geschah. Einerseits war er tief verletzt und hatte nicht vor, Deidara so leicht zu verzeihen, was er gesagt hatte, doch andererseits fühlte er die echte Verzweiflung seines Partners, der sich fest an ihn drückte.

War ihm Sasoris Aufmerksamkeit etwa so wichtig, dass er selbst seinen Stolz aufgab und deshalb hemmungslos heulte? Der Rothaarige kratzte sich am Kopf und genoss kurz die Nähe des Blonden, bevor er ihn mit sanfter Gewalt von sich löste, sodass sie sich nun direkt in die Augen sahen.

„Ihr… Ihr müsst mir glauben, dass, hm… ich das nicht ernst gemeint habe, Sasori…“, brachte Deidara erstickt hervor, doch Sasori schnitt ihm das Wort ab.

„Weißt du, es ist mir relativ egal, was du über mich gesagt oder was du mit wem getan hast“, sagte der Rothaarige nüchtern, nur um seine wahren Empfindungen, die alles andere als Gleichgültigkeit ausdrückten, zu verbergen.

Er konnte sich vor Deidara nicht die Blöße geben, diese für ihn völlig neue Woge aus Emotionen zu offenbaren, zudem, weil er sich selbst nicht sicher war, ob sie nicht nur einer kurzen Laune entsprangen. Sasori fuhr fort.

„Es geht mich nichts an und das einzige, was zählt, ist, dass wir unsere Missionen erfolgreich zusammen durchführen. Den Rest der Zeit mach, was du willst, aber nerv mich nicht länger.“

Deidara starrte wie gelähmt in die kühlen, braunen Augen seines Gegenübers. Diese Gleichgültigkeit war noch schlimmer als die Ignoranz, mit der Sasori ihn zuvor gestraft hatte.

Er sah jedoch ein, dass der Rothaarige Recht hatte. Warum sollte sich der andere auch dafür interessieren, was Deidara außerhalb der Missionen tat? Schließlich waren sie in erster Linie eine Zweckgemeinschaft, die nur das gleiche Ziel verfolgte. Es war bitter, aber er nickte langsam.

„Hai, no danna, hm“, sagte Deidara und unterdrückte gerade noch ein Schluchzen.

Auf die Vertrautheit, die sich vorher allmählich zwischen ihnen aufgebaut hatte, konnte Deidara nun nicht mehr hoffen; dafür war es zu spät.

„Leg dich hin, ich sehe mir deine Wunde an“, befahl Sasori kühl und hatte wieder dieses furchtbar emotionslose Gesicht, das dem Blonden jedes Mal unbehaglich war.

//Wenn er doch wenigstens wütend wäre, hm. Diese Kälte macht mich noch krank//, erzitterte Deidara und gehorchte Sasoris Befehl.

Er wollte ihn schließlich nicht erneut verärgern und zugleich freute er sich über jede kleine Berührung des Puppenspielers, auch wenn dieser vielleicht nicht dasselbe dabei empfand wie Deidara. Denn dessen war sich jener sicher: Sasori würde diese Berührungen nie so sehr genießen wie er, würde nie mehr ein Zeichen der Freude zeigen, wenn er mit Deidara zusammen war. Wusste er das wirklich…?

Während Sasori die Wunde des Blonden desinfizierte und behutsam verband, grübelte er über seine eigenen Taten.

//Warum habe ich ihm erneut meine Hilfe angeboten? Ich hatte vorher doch abgelehnt… das zeigt jetzt nur Schwäche, weil ich schließlich doch nachgegeben habe… Aber immerhin habe ich gesagt, dass unsere Teamarbeit nicht beeinflusst werden soll, und so was gehört nun mal dazu.//

Trotzdem konnte Sasori nicht leugnen, dass insgeheim jede Berührung seiner Finger auf Deidaras nackter Haut einen wohlig warmen Schauer in ihm auslöste und ihn innerlich nach mehr drängte, doch er widerstand der Versuchung.

Zu groß war die Angst, zurückgewiesen zu werden, zu groß war sein Groll über seine eigenen schwächlichen Gefühle und zu groß war die Verletzung, die Deidaras Worte und Itachis Besuch hinterlassen hatten.

Als er schließlich fertig war, setzte er sich wieder schweigend an den Schreibtisch und vervollständigte das Gegenmittel, das er Deidara dann gleich verabreichen wollte, doch der war inzwischen erschöpft eingeschlafen.

„Sasori no danna, hm“, murmelte der Blonde im Schlaf und ergriff Sasoris Hand, der direkt neben dem Bett stand.

Er spürte die angenehme Wärme, die diese ausstrahlte, und erschrak, als Deidara plötzlich daran zog und den ganzen Unterarm des Rothaarigen an sich drückte.

Was sollte das? Er wollte das nicht. Hatte er vorhin nicht noch nach Abstand gefordert, um sich über seine Verwirrtheit klar zu werden und sie letztendlich zu bezwingen? Es nützte nichts.

Das wärmende Gefühl verbreitete sich erneut wie ein Lauffeuer in Sasoris Körper und ließ ihn frösteln. Wie er es hasste, so schwach zu sein!

Behutsam befreite er seinen Arm aus der Umklammerung, stellte das Gegengift auf den Nachttisch und verließ leise das Zimmer. Er brauchte Zeit zum Nachdenken…
 

„Deidara, jetzt trödle nicht so rum, sonst können wir das mit den Informationen vergessen“, murrte Sasori seinen Partner genervt an.

Es waren inzwischen weitere vier Monate vergangen und die Jagd nach den Jinchuuriki, oder zumindest nach Informationen über diese, hatte begonnen. In weniger als zwei Jahren sollten dann alle Vorbereitungen getroffen sein und die eigentliche Jagd beginnen. Doch bis dahin galt es erst einmal, stinklangweilige Missionen zur Informationsbeschaffung durchzuführen, in denen sich nur hin und wieder mal die Möglichkeit für einen Kampf bot.

Deidara seufzte.

„Jaja, ich bin gleich fertig, hm. Nur noch das Auge“, beschwichtigte der Blonde den Puppenspieler, was aber nicht gelang.

„Du immer mit deinem nervigen Teil. Lass es entweder dran oder ganz bleiben. Ist eh hässlich… Wofür brauchst du das Ding eigentlich?“, forschte Sasori nach.

„Das hab ich Euch doch schon tausendmal gesagt, hm“, erwiderte Deidara und war es leid, schon wieder eine Diskussion über seinen mechanischen Augenfeldstecher anzufangen. „Ich kann damit als Long-Range Kämpfer weitere Entfernungen abmessen, hm. Außerdem werde ich damit Itachi besiegen“, fügte der junge Ninja noch hinzu.

Sasori zuckte verständnislos die Achseln. Seit diesem merkwürdigen und durchaus unangenehmen Tag vor vier Monaten, als der Schwarzhaarige Deidara eindeutige Angebote gemacht hatte, hatte sich nicht nur Sasoris und Deidaras Verhältnis zueinander verändert, sondern auch der Groll des Blonden gegenüber dem Uchiha, der schnell wieder von der Idee, den blonden Akatsuki zu verführen, abgekommen war, noch verstärkt. Deshalb setzte der Blonde nun alles daran, sich selbst zu rächen und sein linkes Auge gegen die Sharingan zu trainieren.

Der Rothaarige verstand das nicht. Er selbst hatte aus dieser Erfahrung gelernt und, obwohl er sich Deidara gegenüber jetzt wieder normal verhielt, musste er doch ständig Kontrolle über seine Empfindungen halten, die er, wie er leider feststellen musste, nicht vollständig ausradieren konnte.

Tatsächlich flackerten sie hier und da immer wieder auf, wobei Sasori sie jedoch schnell eindämmen konnte, bevor irgendjemand sie bemerkte. Seine Distanz zu seinem Partner war dabei nicht nur reiner Eigennutz, sondern er dachte dabei auch an die gut funktionierende Zusammenarbeit, die von unwichtigen Emotionen nur gestört werden würde.

„Na gut, mach das Ding dran und komm dann nach. Ich pack uns Proviant zusammen“, nahm Sasori den Faden wieder auf und marschierte in Richtung Küche.

„Tse, der hat ja keine Ahnung, hm“, knurrte Deidara und machte sich weiter fertig.

In der Küche angekommen, stieß Sasori auf einen stumm essenden Itachi, der nur kurz desinteressiert aufblickte, als der Rothaarige den Raum betrat.

„Morgen, Itachi“, brummte der Puppenspieler und erntete nur ein lustloses Kopfnicken. Was hatte er auch anderes erwartet?

Mitten in seinen Vorbereitungen kam plötzlich ein lautstark fluchender Hidan, der nur mit seiner Hose bekleidet war und die Reste seines Akatsuki-Mantels durch die Luft wedelte, in die Küche.

„Scheiße, jedes Mal geht dieses beschissene Ding kaputt! Das ist echt nicht für Rituale geeignet. Mist!“ Hidan kam auf Itachi zu und setzte sich ihm gegenüber an den Esstisch.

Sasori war überrascht. Anstatt dass Itachi den Grauhaarigen mit derselben Langeweile wie ihn bedachte, schien der Uchiha deutlich Interesse an Hidans freiem Oberkörper zu haben.

„Was hast du denn? Du hast den Mantel doch eh immer bis zum Bauchnabel auf und dass du hier mal wieder ohne Kleidung rumläufst, stört doch sowieso keinen mehr“, kommentierte Itachi Hidans Beschwerden.

//Besonders dich nicht, Itachi//, dachte Sasori nicht ohne Hintergedanken und verließ mitsamt Essensration die Küche.

//Wie kann man sich nur für so etwas wie Hidans Oberkörper begeistern? Nur gut, dass ich so was nicht nötig habe//, klopfte sich Sasori innerlich auf die Schulter und vergaß dabei glatt, dass er selbst einmal von einem frisch geduschten Deidara fasziniert worden war.

Als er zurück ins Zimmer kam, saß Deidara schon fertig angezogen auf seinem Bett und formte gerade eine kleine Tonfigur, die überhaupt nicht wie eine seiner sonstigen Werke aussah. Sofort, als Deidara den Rothaarigen erblickte, zerquetschte dieser schnell den Ton in seiner Hand und setzte eine Unschuldsmiene auf.

„Gehen wir jetzt, Sasori no danna, hm?“

„Fast, ich muss nur noch eben meine Kleidung wechseln. Die Saftflasche hat gespritzt.“

Gespritzt war wohl untertrieben, denn Sasoris gesamtes Oberteil war mit der klebrigen Flüssigkeit vollgesaugt.

„Kein Problem. Dann warte ich eben mal, hm…“, grinste Deidara und Sasori brummte zurück.

Schnell zog er sich sein nasses Hemd aus und wollte sich gerade ein neues aus dem Schrank holen, als er Deidaras Blicke im Rücken spürte. Er fühlte, wie die Augen des Blonden langsam über seinen Körper streiften und an seinem Hintern hängen blieben.

//An meinem Hintern?!//

Sasori wirbelte herum und ertappte Deidara gerade noch dabei, wie er seine Augen ruckartig abwandte und ihm die Röte ins Gesicht schoss.

//Deidara also auch…//, dachte der Rothaarige und wunderte sich zunehmest über die anscheinend momentan große Lust der anderen Akatsuki-Mitglieder, andere Männer zu bespannen, wie er es schon bei Itachi bemerkt hatte.

Es war ihm mehr als unangenehm, als er erneut Deidaras Blicke auf seinem Körper sah und zog sich schnell etwas an. Was war hier nur los?

//Sasori schämt sich wohl, hm//, grinste Deidara in sich hinein und beobachtete ihn ungeniert. //Obwohl ich nicht schwul bin, sieht er ja doch schon irgendwie gut aus, hm. Wenn er nur noch eine Verdeckung über seinem Seil aus der Bauchaushöhlung hätte, hm…//, dachte der Blonde noch, als Sasori schließlich fertig war und sie zu ihrer neuen Mission aufbrachen.

//Vor denen muss man ja richtig Angst haben//, schoss es Sasori durch den Kopf und er ertappte sich selbst bei dem Gedanken an einen von offenen Haaren umspielten, unbekleideten Körper Deidaras. //So was hab ich nicht nötig…//

Triebe und Hiebe

Hey Leute, ich habe mich dazu entschlossen (aufgrund der Mehrheit der "Wähler"), dass Kapi 13 noch vor meiner Fahrt on kommt. Da ich schon zur Hälfte mit Kapitel 14 fertig bin, besteht auch die Hoffnung, dass es das nächste Kapitel dann trotzdem schon wieder nächste Woche gibt. Wenn ich Zeit finde, es abzutippen und korrigieren zu lassen ;). Ich bin gespannt, wie es euch gefällt. Im Nachhinein bin ich mal wieder nicht ganz so zufrieden (die Übergänge und Gefühlsbeschreibungen haben mir schon mal besser gefallen), aber ich liebe den Inhalt^^. Ich freu mich auf eure Rückmeldungen ;). Also bis vllt in einer Woche... Eure Kurosaki-san PS: Ich würde auch gerne nach den Ereignissen dieses Kapitels wissen, wie ihr euch den weiteren Verlauf und das Ende der FF vorstellt. Lasst mich eure Fantasien hören^^.
 

Nach zwei Wochen kehrten Sasori und Deidara erschöpft, aber zufrieden mit den gewonnenen Informationen, ins Geheimversteck zurück. Sie hatten in Erfahrung bringen können, dass Deidaras Jinchuuriki wohl bald Kazekage werden sollte, nachdem der alte von Orochimaru getötet worden war.

„Euer alter Partner macht aber auch nichts als Ärger, hm“, beschwerte sich Deidara auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum. „Hinterher fliegen wir durch ihn noch auf, hm.“

„Keine Sorge, früher oder später werden wir ihn finden und dann eliminieren. Als sein ehemaliger Partner habe ich leider quasi die Pflicht dazu. Mmh, das ist schon jetzt lästig.“

Deidara musste über Sasoris Lustlosigkeit schmunzeln, als sie sich schließlich entspannt auf das Sofa setzten. Außer Zetsu, der die herumstehenden Topfpflanzen goss, waren sie allein und genossen die Ruhe.

„Eigentlich komisch, dass Hidan keinen Lärm macht, hm“, sprach Deidara ihre Gedanken aus und Sasori nickte zustimmend.

„Fast schon verdächtig“, pflichtete der Rothaarige ihm bei.

So saßen sie eine Weile nebeneinander, wechselten zwischendurch ein paar Sätze und konzentrierten sich ansonsten darauf, dem anderen nicht aus Versehen zu nahe zu kommen. Gerade als Deidara dabei war einzunicken und sich sein Kopf bedrohlich Sasoris Schulter näherte, wurde die Stille jäh unterbrochen.

„Zetsu-san! Zetsu-san! Kann Tobi jetzt endlich beitreten? Tobi hat auch alle Pflanzen umgetopft. Tobi ist ein guter Junge!“, quäkte eine nervige Stimme und der Körper dazu stürmte auf den Pflanzenmann zu, sprang beinahe vor ihm auf und ab.

„So einfach ist das nicht, Tobi. Dazu müsste erst noch ein Platz frei werden, da wir nur neun Ringe haben. Orochimaru hat immer noch den zehnten“, verneinte die schwarze Hälfte Zetsus die Anfrage.

„Aber wir könnten ihm eine Chance geben…“, meldete sich jetzt die weiße Seite zu Wort.

Der will einen von uns ersetzen, hm?“, erwiderte Deidara, der nun zusammen mit Sasori aufgestanden war und sich dem Fremden näherte, anstelle von Zetsu.

Jener trug eine orange Maske mit einem Loch, dort, wo sich sein rechtes Auge befinden musste, jedoch keine Akatsuki-Kleidung oder angemalte Fingernägel.

„Wer bist du und was willst du hier, hm?“, fuhr der Blonde ihn schroff an und piekste ihm herausfordernd in die Brust. Der Schwarzhaarige gab ein vergnügtes Quieken von sich.

„Tobi will Akatsuki beitreten, denn Tobi ist ein guter Junge!“

Der Iwa-Nin verdrehte genervt die Augen.

„Ja und, hm? Sehen wir etwa aus wie „gute Jungs“? Wir sind Nuke-Nins und keine braven Bubis, hm.“

„Wohl gesprochen, Deidara“, pflichtete der schwarze Zetsu ihm bei. „Warum hast du ihn überhaupt mitgenommen?“, blaffte er seine eigene bessere Hälfte an.

„Er ist ein guter Spion und außerdem hat er eine Chance verdient…“

„Er hat wohl eher lange genug genervt, hm“, war Deidaras Kommentar dazu.

Sasori beobachtete das alles doch nicht so gleichgültig, wie er es eigentlich wollte. Ein neues Mitglied bedeutete nur erneuten Stress und auf den könnte er gut verzichten.

„Aber Hidan-san und Itachi-san meinten auch, Tobi sei ein guter Junge, Deidara-san. Sie sagten: „Tobi, du bist ein guter Junge, wenn du jetzt jemand anderen nerven gehst.“ Und das hat Tobi gemacht, weil er ein guter Junge ist, Deidara-senpai.“

„Nenn mich nicht so, hm“, fauchte Deidara und Sasori grinste. Der Blonde war immer so leicht wütend zu machen. „Los, wir gehen, Sasori no danna, hm. Hier hat man ja doch keine Ruhe.“

„Seit wann siehst du das auch so?“, entgegnete Sasori und beäugte seinen Partner belustigt.

„Hrmpf“, war Deidaras knappe Antwort und er stapfte voran in die Richtung ihres gemeinsamen Zimmers.

„Aber Deidara-san…!“, rief Tobi ihm noch hinterher, doch dieser ignorierte ihn einfach.

Sasori folgte ihm auf den Fersen und als er um die Ecke bog, wäre er beinahe in den Blonden reingelaufen, hätte der nicht einen Schritt nach vorne gemacht. Nach vorne, Itachis und Kisames Zimmer entgegen. Er schien irgendwie verstört.

„Hört… hört Ihr das auch, no danna, hm?“, wollte der Blonde irritiert wissen und, obwohl er die Geräusche nicht einordnen konnte, erhoffte sich im Stillen doch, dass er an Halluzinationen litt.

Doch jetzt, wo Deidara es erwähnte, hörte auch der Puppenspieler ganz genau die Laute, die direkt aus dem Zimmer kamen, vor dem sie standen. Angestrengtes Lauschen war überhaupt nicht nötig, da der Lärm ohnehin laut genug war, um auch noch in ihrem Zimmer klar und deutlich vernommen werden zu können.

„Scheiße! Nicht so fest, Itachi! Willst du mich umbringen?“, ertönte eine vertraute Stimme, die auch sogleich schmerzerfüllt stöhnte.

„Es gefällt dir doch auch, oder Hidan?“, hörten sie die Stimme des Schwarzhaarigen nach einem lustvollen Seufzer.

„Verdammter Dreckskerl! Beim nächsten Mal bin ich oben!“

Das laute Knarzen eines wüst behandelten Bettes war zu vernehmen.

„Wenn du dieses Mal überlebst…“, flüsterte der Uchiha leicht bedrohlich und dennoch war jedes Wort so klar, als ob er neben ihnen stehen würde.

„Ich bring dich um! Ahhh!!“

Itachi hatte wohl etwas übertrieben, sodass Hidan zwischen eindeutig erregten Lauten immer wieder laut auf fluchte, was den Schwarzhaarigen jedoch nicht zu beeindrucken schien. Der Lärm hörte nicht auf.

Sasori und Deidara standen wie versteinert vor der Zimmertür, unfähig, sich auch nur ein Stückchen zu bewegen. Das einzige, was sich veränderte, war ihre Gesichtsfarbe von rosa zu scharlachrot.

„Was… was läuft hier ab, hm?“ Deidara war der erste, der wieder sprechen konnte.

Sasori schaute ihn skeptisch an.

„Das ist doch wohl eindeutig, oder?“

Diese Antwort verwirrte den Blonden nur noch mehr.

„Was ist eindeutig, hm?“

Der Rothaarige begann sich allmählich zu fragen, ob Deidara ihn jetzt auf den Arm nahm oder tatsächlich keine Ahnung hatte, was die beiden Akatsuki-Mitglieder da drinnen trieben, und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Sasori runzelte die Stirn. Wäre letzteres der Fall, hatte er bestimmt nicht vor, den Aufklärer zu spielen, da er anhand von Deidaras Träumen durchaus wusste, dass dem Blonden solche Aktivitäten eigentlich nicht fremd sein konnten.

Zudem hatte er keine Lust, von seinem Partner vielleicht zum Narren gehalten zu werden und umsonst die wohl normalste Sache der Welt zu erklären. Na ja, so normal war sie in diesem Fall wohl nicht, schließlich handelte es sich hier um Hidan und Itachi, zwei Männer, die sich zuvor nie wirklich gut zu verstehen geschienen hatten.

Dennoch blickte Deidara immer noch verwirrt drein. Als er Sasoris bedeutungsvollen Blick sah, fiel es ihm aber plötzlich wie Schuppen von den Augen.

„Ihr meint doch nicht etwa… die beiden treiben es da drinnen miteinander, hm?!“, fragte Deidara geschockt und verdunkelte sogleich seine Röte zu einem bordeaux Farbton.

„Sieht so aus“, antwortete der Rothaarige knapp und doch war auch ihm diese Situation unangenehm.

Mit jedem anderen wäre diese Szene kein Problem gewesen, aber dass Deidara hier an seiner Seite stand, hatte doch schwerwiegende Auswirkungen auf seine Emotionen, vor allem aber seine Gedanken:
 

„Sasori, bitte, hm… fester.“

Deidara wand sich unter seinem schweißnassen Körper und reckte sich dem Rothaarigen entgegen, sodass dieser noch tiefer in ihn eindringen konnte. Die erregten Seufzer des Blonden heizten ihn an, brachten sein Herz und sein Blut so sehr in Wallung, dass ihm die Hitze in den Kopf stieg und er der Bitte Folge leistete. Das Bett vibrierte unter den leidenschaftlichen Bewegungen der beiden, zwischen denen nicht einmal mehr Luft gepasst hätte…
 

Sasoris Blick wurde glasig und leichte Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Deidara sah seinen Partner verwundert an. Hatte er etwa Fieber?

„Sasori no danna, hm“, sprach Deidara den Rothaarigen an, doch der starrte weiterhin ins Leere und schien einen merkwürdigen Tagtraum zu haben, denn er fing leicht an zu sabbern.

Der blonde Akatsuki spürte leisen Ärger in sich hochkommen, darüber, dass Sasori ihn so gekonnt ignorierte, sodass er wie wild mit seinen Händen vor dessen Gesicht herumfuchtelte.

„No danna, hm!“, wurde er jetzt etwas lauter und blickte den Angesprochenen böse an.

Ein wollüstiger Ausdruck erschien auf Sasoris sonst so beherrschtem Gesicht.

//Was er sich wohl vorstellt, hm?//, fragte sich der Blonde naiv und hatte plötzlich eine zündende Idee. //Wenn sonst nichts anderes hilft, hm//, rechtfertigte er sich selbst und näherte sich mit seiner rechten Hand bedrohlich nahe Sasoris Gesicht.

Genau vor seiner Nase hielt er an, wobei sich langsam die Zunge aus seinem Handteller herausschob, bis diese schließlich die Nasenspitze berührte und eine nasse Spur hinterließ.

Deidara hatte mit einer Reaktion gerechnet, doch was dann kam, war alles andere als erwartet.

Batsch! Erschrocken von der plötzlichen Berührung, die ihn aus seinen Gedanken gerissen hatte, hatte Sasori aus Reflex ausgeholt und Deidara wüst ins Gesicht geschlagen.

„Au, hm!!!“ Deidara starrte seinen Partner entsetzt an und auch dieser blickte ungläubig zurück. „Wa… warum habt Ihr mich geschlagen, Sasori no danna, hm?“, fragte der Blonde mit aufkommender Verzweiflung in der Stimme und Tränen in den Augen.

Seine Wange war zwar stark gerötet, aber der eigentliche Schmerz saß in seiner Brust. Er hatte nur einen Spaß machen wollen und Sasori hatte ihm gleich eine rein gehauen. Das hatte er noch nie gemacht… Deidara war maßlos enttäuscht von seinem Partner. Zorn und Trauer funkelten in seinen blauen Augen; den Augenaufsatz hatte er zuvor abgenommen.

„Ich… ich dachte, ich könnte Euch vertrauen. Ich hasse Euch, hm“, hörte er sich selbst von weit her sagen, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte aufgelöst nach draußen, ohne Sasori die Möglichkeit für eine Erklärung zu geben.

Tatsächlich wusste der Rothaarige nicht, was in ihn gefahren war. Seine Handlung war reiner Reflex und nicht für Deidara persönlich bestimmt gewesen…

Der Traum war zerplatzt. Hatte er eben noch das für ihn völlig fremde Bedürfnis verspürt, es Hidan und Itachi gleich zu tun und mit dem Blonden sein Verlangen auszuleben, das er nie zuvor im Leben gekannt hatte, so wollte er jetzt nur noch weg; weg von hier, weg von den anderen und weg von Deidara.

Deidara, der ihn durch seine Worte erneut tief verletzt hatte. Er konnte doch nichts dafür! Schließlich war es der Blonde gewesen, der mit seiner Zunge an Sasoris Nase herumgespielt hatte!

Bei diesem Gedanken fühlte der Rothaarige plötzlich, wie seine Hose unangenehm enger wurde. Zum Glück war er vorhin so geschockt gewesen, dass er nicht in der Lage gewesen war, sich daraufhin begierig auf den Blonden zu stürzen, sonst wäre wohl alles hinüber gewesen. Was hatte er auch auf einmal so komische Anwandlungen?

Sasori verdrängte den Gedanken und widmete sich stattdessen seinem wachsenden Groll dem Blonden gegenüber, der ihn so unverschämt behandelt und beschimpft hatte. Egal, wie sehr der rothaarige Akatsuki noch vor wenigen Sekunden Deidaras körperliche Nähe hatte spüren wollen, jetzt wollte er nichts mehr dergleichen.

Deidara konnte ihn mal kreuzweise, wenn er immer gleich so überreagierte und eingeschnappt war. Außerdem hatte er jetzt wichtigeres zu tun, als an seinen Partner zu denken.

Die Szene vorhin hatte ihn an ein schon altes Vorhaben erinnert, das er nun endlich umsetzen wollte und dafür war es nahezu perfekt, dass Deidara auf Distanz ging.

//Das Zimmer werde ich trotzdem abschließen. Sicher ist sicher.//

Und so trottete Sasori in ihr gemeinsames Zimmer, das unverkennbar zwei Künstlern gehörte, da überall Werkzeuge, Skizzen oder Tonreste rumlagen.

//Aufräumen müsste man auch mal wieder//, dachte der Puppenspieler bitter und machte sich an die Arbeit. Sein Vorhaben würde mindestens eine Woche in Anspruch nehmen, weshalb er am besten so schnell wie möglich anfing. Dass der Lärm aus dem Nachbarzimmer immer noch anhielt, war dabei eher behindernd als förderlich, obwohl dies doch gerade den Anstoß gegeben hatte…

Währenddessen war Deidara in den Wald geflüchtet und saß nun auf einem Baum in der Nähe eines kleinen Sees, an dem Hidan, seit der neuen Zimmer-Aufteilung, seine Opfer-Rituale durchführte, um sein und Kakuzus Zimmer nicht zu beschmutzen. Dass der Maskenträger sich daran stören würde, war Hidan dabei relativ egal, Hauptsache, er selbst würde den Leichengestank nicht in seinem Zimmer aushalten müssen.

Betrübt, aber gleichzeitig zornig, blickte der Blonde auf die ruhige Wasseroberfläche, die sich nur hin und wieder kräuselte, als leichter Wind aufkam. Ja, Deidara war zornig, doch nicht, wie er es eigentlich erwartet hatte, auf Sasori, der ihm gegenüber handgreiflich geworden war, sondern auf sich selbst.

Wütend schleuderte er einen Tannenzapfen in das bläuliche Wasser, das daraufhin wilde Kreise bildete. Doch auch das half nicht, seine Wut zu mindern.

Wieso war er einfach weggerannt, ohne sich Sasoris Standpunkt anzuhören? Warum hatte er ihn überhaupt geärgert, wo er doch mit so etwas hätte rechnen müssen? Und warum zum Teufel war es so schlimm für ihn, sich mit dem Rothaarigen zerstritten zu haben?

Die Streitereien über Kunst sah er nie so ernst, obwohl sie auch öfters mal lauter wurden. Aber das hier war anders. Es hatte etwas zwischen den beiden zerstört, auch wenn Deidara nicht wusste, was das überhaupt sein sollte.

Er wusste nur, dass er sich entschuldigen musste; entschuldigen für seine ungerechten Beschuldigungen und seine Behauptung, er würde seinen Partner hassen. Denn dem war ganz und gar nicht so. Er hatte sogar eher seit längerem das Gefühl, dass sich hinter ihrer Partnerschaft doch mehr als bloße Zuneigung seitens Deidara verbarg. Also musste er retten, was zu retten war, und musste sich ehrlich entschuldigen.

Deidara stand auf und kehrte langsam zum Akatsuki-Versteck zurück, während die Sonne hinter den Bäumen unterging. Er war doch ganz schön lange fortgeblieben…

Nachdem er sich zaghaft der Tür ihres gemeinsamen Zimmers genähert hatte, zögerte er einzutreten. Was, wenn Sasori seine Entschuldigung nicht annehmen würde?

Diese Überlegung versetzte Deidaras Herz einen Stich, der ihn laut aufjapsen ließ.

//Positiv denken, hm//, spornte er sich selber an und drückte die Türklinke runter.

Nichts. Die Tür ging nicht auf. Erneut versuchte es der Blonde, doch mit demselben Ergebnis: Die Tür bewegte sich keinen Millimeter.

„Sasori no danna, hm?“, fragte Deidara durch die Tür und sah nicht, wie dieser auf der anderen Seite zusammenzuckte.

Deidara war also wieder zurück. Er konnte ihn ja schlecht über Nacht aus seinem eigenen Zimmer aussperren, obwohl er doch kurz mit dem Gedanken spielte. Stattdessen machte er erst einmal gar nichts, sondern wartete, bis Deidara erneut das Wort ergriff.

//Mal sehen, was er sich so einfallen lässt, um rein gelassen zu werden//, dachte Sasori fies, da er auch bei einer Entschuldigung Deidaras nicht bereit wäre, diesem so einfach zu verzeihen. Er war letztens eh schon zu gutmütig gewesen und dieses Mal würde er nicht so leicht zu bestechen sein.

„Warum habt Ihr die Tür abgeschlossen, no danna, hm?“, meldete sich Deidara wieder zu Wort und der Rothaarige hörte, wie sich der andere gegen eben diese lehnte, wahrscheinlich mit einem Ohr daran horchend. „Macht doch bitte auf, hm. Ich wollte Euch vorhin nicht beleidigen, hm, aber ich… war einfach geschockt von Eurer Ohrfeige und…“ Deidaras Stimme versagte.

Sasori ließ sich immer noch nicht dazu herab, auch nur zu antworten. Von ihm aus konnte der andere es auch unabsichtlich gemacht haben, getan hatte er es trotzdem.

Deidaras Worte waren weniger als ein Flüstern, das dennoch den Weg durch die Tür fand.

„Gomen nasai, Sasori, hm.“

Sasori war gegen seinen Willen verblüfft. Hatte Deidara ihn gerade tatsächlich ohne Titel angesprochen? Das war etwas vollkommen Neues und rückte die ganze Sache doch in ein anderes Licht. Zwar hatte der Blonde den Suna-Nin schon einige Male geduzt, doch war dies immer nur in Streitereien vorgekommen, in denen sich der Iwa-Nin nicht mehr hatte beherrschen können. Doch nun klang es berechnet, vollends beabsichtigt und gleichzeitig wohlklingend in Sasoris Ohren. Es hatte ihn völlig aus dem Konzept gebracht.

„Was willst du, Deidara?“, schnitt seine Stimme eiskalt durch die Stille.

Der blonde Nuke-Nin erschrak bei dieser unerwarteten Reaktion seines Partners, hatte er doch geglaubt, dieser würde gar nicht mehr antworten.

Deidara fing sich wieder. Warum hatte er Sasori eigentlich geduzt…?

„Ich will mich entschuldigen und würde gerne ins Zimmer, Sasori no danna, hm“, begann er zögerlich und hoffte auf eine positive Antwort.

Sasori spürte etwas in sich zusammenfallen, als der Jüngere ihn wieder mit seinem Titel anredete. Es vermittelte Distanz und auf die ging der Rothaarige auch ein.

„Du kannst jetzt nicht rein“, sagte er knapp, woraufhin Deidara traurig von der Tür wich.

„Darf ich fragen, warum nicht, hm?“

„Nein, darfst du nicht und jetzt verschwinde“, kam es bedrohlich von Sasori. Das war deutlich gewesen.

„In Ordnung, hm“, murmelte der Blonde und schlurfte betrübt in Richtung des Gemeinschaftsraumes, den schon einige Mitglieder bevölkerten.

Hidan, Itachi und Kisame saßen an dem großen Tisch, Tobi lag auf dem Boden und malte vergnügt und Kakuzu zählte wie immer Geld, dem er Liebesbekundungen zuraunte.

Deidara setzte sich zu den anderen an den Tisch und bereute es sogleich, denn das Thema des Gesprächs hatte ihm jetzt wirklich gerade noch gefehlt.

„Ihr zwei seid echt widerlich. Könnt ihr euch nicht ein wenig leiser vergnügen und vor allem nicht in meinem Zimmer?“, motzte Kisame die beiden anderen an, woraufhin der Grauhaarige fies grinste.

„Wieso? Du bist ja nur neidisch, dass du keinen abkriegst, Fischfresse.“

„Ich bin nicht schwul so wie ihr sexgeilen Homos... Ihr könnt euch trotzdem ein bisschen mehr benehmen, schließlich wohnen hier noch andere außer euch“, schmollte der Fischmensch.

Deidara seufzte laut auf. Womit hatte er das nur verdient? Hatte er denn nirgendwo seine Ruhe? Das Geräusch war ein Fehler, denn nun war Hidans Aufmerksamkeit auf den blonden Akatsuki gelenkt worden.

„Und was machst du eigentlich für ein hässliches Gesicht, Deidara-chan? Hat dich Sasori immer noch nicht rangelassen?“, riet er ins Blaue, doch Deidara bemerkte nicht, dass dieses Wissen nur gespielt war, und fuhr erschrocken hoch.

„Was, hm…?“

„Worüber hast du dich mit ihm gestritten?“, bohrte der Grauhaarige weiter nach, ohne jedoch zu ahnen, wie richtig er in Wirklichkeit mit seinen Annahmen lag. Er wollte Deidara nur ein wenig provozieren.

„Woher…? Das geht dich ja wohl nen feuchten Dreck an, hm!“, schrie Deidara plötzlich und sprang von seinem Stuhl auf. Alle Blicke im Raum waren auf ihn gerichtet.

„Oh, da hab ich wohl genau ins Schwarze getroffen, wie?“, meinte Hidan belustigt und stupste Itachi in die Seite. „Na, was glaubst du, was die beiden für Probleme haben? Ob’s wohl am schlechten Sex liegt? Sasori ist bestimmt schon total frustriert.“

Itachi erwiderte den Blick Hidans nur gelangweilt und machte sein obligatorisches „Hrmpf“. Mehr brauchte er auch nicht, denn Deidara war ohnehin schon auf 180.

„Was laberst du da für ne Scheiße daher, hm? Wir haben nicht gestritten und überhaupt haben wir auch keinen Sex oder so, hm!“, brach es wütend aus Deidara hervor und er packte den Jashinisten zornfunkelnd am Kragen.

„Sachte, sachte, Blondie! Wenn das alles gar nicht stimmt, brauchst du dich ja nicht so aufzuregen, oder? Aber glaub mir: Ich erkenne jemanden, der sexuell frustriert ist, wenn ich ihn sehe, und Sasori… ist es“, entgegnete der Grauhaarige.

„Was ist „sexuell frustriert“?“, schaltete sich nun Tobi ein, der von seinen Kritzeleien aufsah.

„Nichts für kleine Jungs wie dich.“ Hidan verdrehte genervt die Augen.

„Aber Tobi ist ein guter Junge!“, verteidigte sich der Maskenträger und musste sogleich schutzsuchend hinter die Coach springen, als Hidan seine Sense nach ihm schleuderte.

„Komm mit, Itachi, hier ist mir zu viel los. Gehen wir dieses Mal in mein Zimmer“, schlug er vor, während er den Schwatzhaarigen am Handgelenk mitzog, der ihm widerwillig folgte.

„Wehe, ihr beschmutzt das Bett“, knurrte Kakuzu, der, sobald es um das teure Mobiliar ging, sofort hellhörig wurde.

„Entspann dich, Kakuzu. Diesmal bin ich oben“, grinste Hidan siegessicher.

Itachi machte den Eindruck, als ob er dem widersprechen wollte, erwiderte jedoch nichts und folgte Hidan aus dem Wohnraum.

„Wenn du dich anstrengst, kriegst du ihn vielleicht auch noch rum!“, rief Hidan Deidara noch zu, bevor er um die Ecke in sein Zimmer verschwand.

Was bildete sich der Freak überhaupt ein, so mit Deidara zu sprechen? Und wieso hatte Hidan alles so leicht erraten können, außer seiner letzten These natürlich…

//Na ja, das mit dem sexuellen Frust war ja wohl auch übertrieben, hm//, rief sich der Blonde ins Gedächtnis. Oder doch nicht? Sasoris merkwürdiges Benehmen, bevor Deidara in den Wald geflüchtet war, sprach zwar durchaus dafür, aber der Iwa-Nin schüttelte den Gedanken schnell ab. Nein, das war unmöglich. Das könnte man von jedem erwarten, nur nicht von Sasori…

Verwirrt von diesem Gespräch und immer noch bedrückt wegen ihrem Streit, machte sich Deidara auf zu ihrem Zimmer. Auf dem Weg dahin wurde er erneut von den eindeutig zweideutigen Geräuschen Hidans und Itachis gestört, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Ob Hidan es geschafft hatte, die Führung zu übernehmen, wollte er lieber gar nicht wissen.

Vor der Zimmertür blieb er stehen und klopfte an. Als keine Antwort ertönte, drückte er die Klinke runter, sodass sich jene erstaunlicherweise öffnete. Deidara lugte um die Ecke und sah Sasori in seinem Bett liegen, die Decke bis an das Kinn gezogen und die Arme hinter dem Kopf verschränkt.

Um seinen Partner nicht bei dem, was auch immer er tat, zu stören, schlich er auch leise zu seinem Bett, legte die überflüssige Kleidung ab und machte es sich bequem. Er bemerkte die vielen Puppenteile und Stücke eines scheinbar unbekannten Materials, die auf dem Schreibtisch und auf dem Boden lagen. Sasori musste gearbeitet haben, schoss es Deidara durch den Kopf, aber was?

„Habt Ihr eine neue Puppe erstellt, no danna, hm?“, fragte er neugierig und wünschte sich sofort, er hätte es nicht getan, als er Sasoris eisige Stimme hörte.

„Das geht dich nichts an. Und jetzt nerv nicht. Nacht.“

Der Rothaarige knipste das Licht aus, sodass der Raum in Dunkelheit gehüllt war.

„Schlaf gut, Sasori, hm“, murmelte Deidara und war auch schon eine Sekunde später eingeschlafen. Es war schließlich ein anstrengender Tag gewesen…

Sasori zuckte erneut bei seinem Namen zusammen.

//Unverschämtheit//, knurrte er nur, das wohlige Gefühl, das sich in ihm ausbreitete, unterdrückend, bis er schließlich auch erschöpft die Augen zumachte.

Wo die Liebe hinfällt

Yo, endlich bin ich zurück von Mallorca und kann das neue Kapi on stellen! Habe leider noch kein weiteres Kapitel anfangen können, weshalb das nächste wohl erst frühestens Ende nächster Woche kommt. Aber ich hab schon Ideen ;)! Mallorca war toll, aber ich muss mich erst mal erholen^^. Also viel Spaß mit dem Kapi! Endlich wird's interessanter, so wie sich das manche gewünscht haben^^. LG Kurosaki-san
 

Deidara wollte nur zu gern wissen, was los war.

Genau vor einem Jahr hatte sich Sasori für etwas mehr als eine Woche in ihrem Zimmer eingeschlossen und wohl an irgendetwas gearbeitet, vermutete der Blonde, der gelauscht und dabei gehört hatte, wie Holz geschliffen und anscheinend eine andere Marionette zur Hilfe verwendet worden war.

Seit dieser einen Woche benahm sich sein Partner so komisch wie nie zuvor. Er war andauernd gereizt, schlechter Stimmung und ging nicht einmal mehr auf von Deidara angezettelte Streitereien über Kunst ein.

//Es stimmt wirklich etwas nicht mit ihm, hm//, war Deidara aufgrund dieser Tatsache felsenfest überzeugt.

Fast genau seit diesem Zeitpunkt der Veränderung versuchte der blonde Akatsuki immer wieder, den Grund für die Launen des Rothaarigen heraus zu bekommen, aber bisher ohne großen Erfolg.

Das einzige, was er wusste, war, dass sich Sasoris schlechtes Verhalten nicht nur gegenüber Deidara zeigte, sondern sich auch auf Itachi und Hidan ausweitete. Was die beiden damit zu tun haben sollten, war dem Iwa-Nin hingegen schleierhaft und ebenso mysteriös wie Sasoris Aufforderung, sein Partner möge sich doch immer im Bad umziehen und nicht in ihrem gemeinsamen Zimmer.

Hatte der Rothaarige etwas zu verbergen oder war es ihm nur unangenehm, von Deidara beim Umziehen beobachtet zu werden? Der Blonde schalt sich oft selbst dafür, dass er seinen Partner damals so offensichtlich betrachtet hatte, denn dies war wohl der Auslöser für diese Merkwürdigkeit gewesen, oder nicht?

Nein, angefangen hatte es erst nach dieser einen denkwürdigen Woche, wo Deidara doch einige Male dazu gezwungen gewesen war, auf dem Sofa zu schlafen, da Sasori das Zimmer nicht hatte entriegeln wollen, was ihm wiederum einigen Ärger vom Leader eingebracht hatte. Schließlich war Deidara so jedem schon auf die Nerven gegangen, wenn man auch nur den Wohnraum betreten hatte, weil der Blonde dort überhaupt nicht gut hatte schlafen können. Irgendetwas hatte ihm gefehlt, aber es war gewiss nicht Sasoris allmorgendlich genervter Blick gewesen. Das war ausgeschlossen.

Jedenfalls würde Deidara das nicht länger auf sich sitzen lassen. Einerseits vermisste er den alten Sasori und andererseits wollte er endlich wissen, warum Sasori jedes Mal so sauer war, wenn er die eindeutigen Geräusche aus dem Nachbarzimmer vernahm.

„Verdammt noch mal! Müssen die denn schon am frühen Morgen ihre Triebe ausleben?! Da kann ja keiner schlafen!“, fauchte der Rothaarige wie auf Kommando, als erneut der störende Lärm durch die Wand drang. Die Wände waren aber auch echt verdammt dünn, doch Kakuzu hatte ja unbedingt so knauserig sein müssen, als der Ausbau des Geheimversteckes angestanden hatte.

Kakuzu, der inzwischen sein Zimmer mit Kisame teilte, da Hidan und Itachi anscheinend auch nachts nicht die Finger voneinander lassen konnten. Oder morgens…

„Regt Euch doch nicht immer darüber auf, Sasori no danna, hm. Wie lange wollt Ihr das eigentlich noch machen?“, fragte Deidara zurück, der sich längst nicht mehr an den Geräuschen störte, sondern sich eher durch die Vorstellung belustigte, dass es Hidan erneut nicht geschafft hatte, dauerhaft die Führung zu übernehmen, was dank seiner Flüche kaum zu überhören war.

„Solange bis die da drüben aufhören, mich am Schlafen zu hindern“, murrte Sasori.

„Das werdet Ihr aber nicht dadurch aufhalten, dass Ihr Euch immer nur mir gegenüber beklagt, hm“, stellte Deidara sachlich, aber mit leichtem Spott in der Stimme, fest. Dieser entging Sasori keineswegs.

„Was du nicht sagst“, erwiderte der Rothaarige sarkastisch. „Aber du glaubst doch wohl kaum, dass ich mich bei denen beschweren werde. Mach’s doch selbst, wenn du dich traust“, gab er mit einem gereizten Unterton zurück.

Ich habe kein Problem damit, no danna, hm. Derjenige, der das Problem hat, seid Ihr, hm.“

„Werd nicht frech, Deidara. Sonst ist dies das letzte Geräusch, was du hören wirst“, drohte der Rothaarige und richtete sich von seinem Bett auf.

Deidara lächelte. Er wusste, dass dies nur leere Drohungen waren. Der Puppenspieler sagte zwar immer, dass er Deidara nur für den Erfolg ihrer Missionen rettete und seine Wunden versorgte, aber der Blonde hatte schon länger das Gefühl, dass mehr dahinter steckte, redete es sich aber immer wieder aus.

Hatte Sasori bei ihrer ersten richtigen Begegnung nicht gesagt, als halbe Puppe könnte er derart Emotionen nicht mehr empfinden? Diese Vorstellung machte den Iwa-Nin oft betrübt, da er selbst seinen Partner mochte und sich wünschte, der andere würde ihm diese Zuneigung oder zumindest Respekt gegenüber seiner Kunst ebenfalls zeigen.

Aber Fehlanzeige! Das einzige, was Sasori ihm zeigte, war seine kalte Schulter und ein griesgrämiges bis verbissenes Gesicht, wann immer Hidan oder Itachi zu sehen oder zu hören waren.

„Mach dich fertig, Deidara. Wir gehen gleich frühstücken“, brach der Rothaarige nach einer Weile die Stille, woraufhin Deidara wie jeden Morgen zum Bad schlurfte, während Sasori sich im Zimmer umzog. Waschen brauchte dieser sich ja eigentlich nicht, obwohl er abends doch öfters länger im Bad blieb, als es für Zähneputzen und Toilette nötig wäre.

Diese ganzen unklaren Punkte mussten endlich aufgedeckt werden und heute sollte es soweit sein!

Fertig angezogen trafen sich Deidara und Sasori beinahe gleichzeitig vor ihrer Zimmertür und machten sich auf in die Küche.

Wie erwartet saßen dort schon Kakuzu und Kisame, die bei dem Gestöhne auch nicht mehr schlafen konnten. Besonders Kisame sah verstört aus, dachte er wohl jedes Mal daran, warum er ausgerechnet in eine Organisation aus Mitgliedern mit homosexuellen Neigungen geraten war. Dass er dabei übertrieb, da kein anderer den Anschein machte, schwul zu sein, fiel ihm dabei wohl nicht auf.

Kakuzu war schließlich in sein Geld verliebt, was ihn auch jetzt immer noch Schweißausbrüche kriegen ließ, wenn er an mögliche Schäden am teuren Bett und anderen Möbeln dachte, die bei Hidans und Itachis Aktivitäten möglicherweise entstanden. Zetsu war ein Pflanzennarr und eher asexuell als überhaupt irgendwas. Der Leader hatte, wie man insgeheim hinter seinem Rücken tuschelte, was mit der einzigen Frau in der Akatsuki, der blauhaarigen Konan. Und Sasori und Deidara… na ja, das war irgendwie ein Fall für sich.

Ach ja, Tobi wusste wahrscheinlich nicht einmal, wie man das Wort „schwul“ überhaupt buchstabierte, geschweige denn, was Sex überhaupt war. Denn Tobi liebte zwar jeden, aber keiner liebte Tobi, was sich an diesem Morgen als durchaus richtige Einstellung erwies.

„Deidara-san! Haben Sie Hidan-san gesehen? Tobi möchte ihm gerne sein neues Opfer vorstellen!“, quiekte der Schwarzhaarige und sprang wie wild um den Esstisch herum, an dem Sasori und Deidara saßen.

Hidan hatte Tobi vor einiger Zeit dazu „überreden“ können, was auch dem Einsatz seiner Sense zu verdanken war, dass der Kleine seinen Bedarf an Opfergaben deckte und somit jeden Tag eine neue Beute anschleppte. Der Grauhaarige hatte dafür einfach keine Zeit, musste er doch seinen körperlichen Belangen nachgehen, was der Leader durch die doppelte Anzahl an Missionen für die beiden betroffenen Teams einzudämmen versuchte. Dies förderte allerdings nur noch die Intensivität der Aktivitäten, sobald sich denn wieder die Zeit dazu bot…

Und das war bekanntlich mehr als oft genug, zumindest für Sasori, der erneut einen bösen Blick aufgesetzt hatte, als Hidans Name erwähnt worden war. Das brachte Deidara wieder zu seinem eigentlichen Vorhaben zurück.

„Nein, Tobi, ich hab ihn nicht gesehen, aber er ist ja wohl auch kaum zu überhören, hm“, fuhr Deidara ihn genervt an. „Also nerv gefälligst jemand anderen oder spiel mit deinen Puppen, hm.“

„Spielen Sie denn auch mit Sasori-sans Puppen, Deidara-san?“, fragte Tobi neugierig, da er die Drohung anscheinend nicht wahrgenommen hatte.

„Wie kommst du auf so einen Schwachsinn?! Und jetzt zieh Leine, hm!“, murrte Deidara und widmete sich wieder seinem Frühstück zu.

„Immer sind Sie so gemein zu Tobi! Zu Sasori-san sind Sie nie so gemein, Deidara-san. Mögen Sie ihn etwa mehr als Tobi?“, fragte der Schwarzhaarige geknickt und Sasori horchte auf. Das könnte noch interessant werden…

„Das ist ja wohl nicht schwer, denn dich mag ja eh keiner, hm“, streute Deidara noch Salz in die Wunde.

Tobi rannte heulend in die Ecke.

„Immer sind Sie so gemeeeeeiiiiiinnn!!! Buhäääääää!!!“

Sasori sah wieder desinteressiert auf seine Rühreier mit Speck. Schade aber auch!

Deidara schaute seinen Partner verwirrt an und fasste schließlich den Mut, das Thema, das ihm schon die ganze Zeit unter der Zunge brannte, anzusprechen.

„Was ist eigentlich mit Euch los, no danna, hm?“

„Mmh?“, machte Sasori nur leicht gereizt, was vielleicht so viel heißen sollte wie „Was meinst du?“.

„Das meine ich, hm! Immer diese schlechte Laune, besonders, wenn über Itachi und Hidan gesprochen wird, hm“, erläuterte der blonde Akatsuki.

Sasori blieb stumm und starrte auf einen imaginären Fleck auf dem Tisch. Warum war Deidara immer so neugierig? Der sollte ihn bloß in Ruhe lassen, sonst könnte er für nichts mehr garantieren.

„Das ist nicht deine Angelegenheit. Steck deine Nase nicht immer in Dinge, die dich nichts angehen, Deidara“, antwortete Sasori endlich verbittert und gleichzeitig bedrohlich. Doch dieses Mal würde sich der Blonde nicht so leicht unterkriegen lassen.

„Natürlich geht mich das was an, hm! Ich muss immerhin Eure Launen aushalten, also will ich auch wissen, warum, hm.“

„Deidara, zwing mich nicht dazu, Dinge zu tun, die du hinterher bereuen wirst.“

„Was wollt Ihr dann machen, hm? Mich verprügeln, aufschlitzen… oder vergewaltigen, hm?“ Deidara lachte laut auf und erhob sich von seinem Platz, um sich hinter Sasoris Stuhl, der ihm gegenüber saß, zu stellen, und beugte sich mit seinem Gesicht nach vorne neben das von seinem Partner.

„Würdet Ihr das tun, Sasori no danna, hm?“, flüsterte er ins Ohr des Rothaarigen, der erstarrt auf seinem Platz saß.

„Du übertreibst es, Deidara“, zischte er zurück. „Zwing mich nicht dazu, …“

„Was, hm?“, entgegnete der Blonde und fuhr mit seiner Hand sanft über Sasoris Wange.

„Es reicht!!!“ Sasori war aufgesprungen und hatte Deidaras Hand weggeschlagen, sodass sie sich nun gegenüber standen und der Rothaarige so schien, als könnte er sich nur schwer zurückhalten, sich auf seinen Partner zu stürzen. Seine Augen funkelten, doch es lag noch etwas anderes als Zorn darin, was aber schwer zu deuten war.

Wie sie dort so standen und sich anstarrten, musste wohl für Außenstehende sehr merkwürdig aussehen; besonders für Tobi, der sich nun wieder beruhigt hatte und aus seiner Ecke gekrochen war.

„Deidara-san und Sasori-san sind wirklich ein schönes Paar. Das Feuer in Ihren Augen…“. Weiter kam Tobi nicht, denn vor lauter Faszination über das Bild, das sich ihm bot, hatte er völlig Kakuzus fein säuberlich aufgereihte Geldstapel übersehen und kam ins Straucheln.

Diese Tatsache an sich wäre allein komisch gewesen, doch das war sie nicht, denn im Fall versuchte sich der Maskenträger an allem Greifbaren festzuhalten, und das war in erster Linie Deidara, der sich gerade halb umgedreht hatte, um Tobi wütend zurechtzuweisen. Als Folge davon war Tobi mitsamt Deidara umgekippt, sodass letzterer nun auf dem erschrockenen Sasori lag.

Ihre Gesichter trennten nur noch Millimeter, sodass sie jeden Atemzug des anderen auf ihrer Haut spüren konnten, und selbst ihre Körper lagen so dicht aneinander gepresst, dass man sie nur schwer auseinander halten konnte. Sie starrten sich an, Sekunde um Sekunde blickten die blauen in die braunen Augen, die vor Schreck immer noch geweitet waren.

Deidara fühlte seinen Verstand aussetzen. Dieser Abstand war eindeutig zu nah. Sein Herz raste und schlug ihm unregelmäßig und laut bis in seine Kehle. Dass Sasori seinen Herzschlag nicht zu hören schien, war wohl beinahe ein Wunder.

Deidara wusste nicht, wie ihm geschah. Wellen aus kalt und heiß durchzuckten seinen Körper und er spürte das dringende Verlangen, seine Lippen auf die weichen seines Partners zu legen, sie mit ihnen zu umschließen, mit der Zunge zu umspielen… und in dieser Position unbekleidet zu sein.

Ein angenehmes Kribbeln erfüllte seinen Bauch und ließ seinen Gedanken beinahe Taten folgen, bis er ein leichtes Ziehen in seiner Lendenregion bemerkte. Er errötete und ihm wurde noch heißer.

//Warum ausgerechnet jetzt, hm?!//, schimpfte Deidara über sich selbst und versuchte es zu unterdrücken. Hoffentlich hatte Sasori nichts gemerkt…

Das Hoffen war vergebens. Seit dem ersten Moment, wo Deidara auf ihn gefallen war und ihn unter sich begraben hatte, und er ihm nun in die azurblauen Augen blickte, die nur wenige Zentimeter von seinen entfernt waren, war Sasori innerlich wie erstarrt, unfähig zu einem einzigen, vernünftigen Gedanken.

Sein komplettes Denken und Handeln wurde von seinem Körper gesteuert, der auf die Nähe Deidaras schlagartig reagiert hatte. Sein Atem beschleunigte sich, er fing an zu schwitzen und drohte vollends die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren.

Das Verlangen, das sich all die Monate angestaut hatte, war mit einem Mal in seinem vollen Ausmaß da. Dieses Verlangen hatte ihn im letzten Jahr geprägt und seine Selbstbeherrschung auf eine harte Probe gestellt. Sasori wollte das alles nicht, doch sein Körper schickte da andere Signale. Er wollte Deidara mit Haut und Haaren.

War es da nicht verständlich, dass er neidisch auf Itachi und Hidan war, die genau diesen Trieb ausleben konnten, sodass er einen tiefen Groll gegen die beiden hegte, weil sie ihn an seine eigene gezwungene Kontrolle erinnerten?

War es nicht offensichtlich, dass er sich selbst diese Bedürfnisse niemals eingestehen würde, weil er als nicht vollständiger Mensch noch Puppe solche Ansprüche nicht haben durfte beziehungsweise überhaupt konnte?

Und war es nicht ein zu hohes Risiko, sich seinem Partner körperlich zu nähern, falls dieser ihn abwies, was somit die Teamarbeit zerstören würde, zumal er sich nicht einmal sicher war, ob diese Gefühle nur körperlichen oder auch seelischen Ursprungs waren?

Selbst Itachi und Hidan hatten eher nur eine körperliche Beziehung, da sie sich nicht wirklich liebten, wenn man vom Sex absah. Aber so etwas würde ihm mit Deidara nicht einfallen; das würde dieser nicht ertragen.

Sasori spürte seine Kontrolle schwinden, die Sekunden fühlten sich an wie Stunden, in denen seine Beherrschung beinahe völlig aufgehoben wurde, sodass er sich den Blonden fast einfach genommen hätte. So eine Gelegenheit käme bestimmt nie wieder, aber ein winziger Teil von Sasoris Vernunft hielt ihn davon ab. Er schrie nach einem schnellen Ende dieser wirklich herausfordernden Situation.

Erst als er plötzlich etwas Hartes in seinem Schritt spürte, wurde er schließlich wieder in die Realität gerissen. Nein, Deidara durfte auf keinen Fall bemerken, was er sich insgeheim vorstellte und dass er deswegen durchaus erregt war. Dass dieselbe Reaktion seines Körpers auch bei seinem Partner stattfand, nahm Sasori bei seinen Überlegungen überhaupt nicht wahr…

„Wollen Sie da noch lange liegen? Soll Tobi Ihnen eine Decke holen?“, ertönte auf einmal die Stimme des Maskenträgers neben ihnen, der sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte und die beiden Akatsukis verwirrt beobachtete.

Sasoris Gedanken kehrten nun endgültig in die Gegenwart zurück.

„Geh runter von mir, Deidara“, zischte Sasori Deidara mit einer möglichst neutralen Stimme ins Ohr, dem daraufhin erst recht heiß wurde. Warum hatte Sasori auch nur so eine erotische Stimme…?

„Hörst du schlecht? Geh endlich runter!“, wurde der Rothaarige nun ruppiger, nachdem der Blonde keine Anstalten gemacht hatte zu reagieren.

Deidara schrak aus seinen Gedanken und zappelte wild herum, um möglichst schnell aufzukommen. Sasori half noch ein wenig nach und schubste den Blonden unsanft weg, sodass dieser verknotet auf dem Boden landete.

Der Puppenspieler richtete sich auf und warf dem auf dem Boden liegenden Deidara einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Ich hoffe für dich, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt. Halt dich von mir fern“, sagte Sasori so kalt wie möglich, um zu verbergen, dass er in Wahrheit genau das Gegenteil wollte.

Deidara blickte direkt in die braunen Augen, in denen er sich gerade noch verloren hatte.

„Hai, Sasori no danna, hm“, gab er kleinlaut von sich. „Aber eigentlich war es ja nicht meine Schuld, hm…“, verteidigte er sich rasch, doch Sasori unterbrach ihn.

„Mir egal, wer Schuld ist. Hauptsache, du hältst dich in Zukunft dran, verstanden?“

Diese Frage duldete keine andere Antwort als „ja“, sodass Deidara nur nickte.

„Gut“, kommentierte der Rothaarige, drehte sich weg und schritt zu ihrem gemeinsamen Zimmer.

Deidara hingegen hatte nicht das Bedürfnis, jetzt dort hinzugehen. Er musste jetzt alleine sein, nachdenken, am besten im Wald.

„Glotz nicht so blöd, Spiralfresse, hm! Das ist schließlich allein dein Verdienst, hm“, motzte Deidara noch Tobi an, der verloren im Raum stand und von dem eben gegangenen Sasori fast umgerannt worden war.

Kisame und Kakuzu, die den ganzen Vorfall verfolgt hatten, starrten verwirrt die sich bietende Szene an, bis Kakuzu plötzlich mit einem Schrecken realisierte, dass sein ganzen Geld umgeworfen worden war, sodass er sich wütend auf den Schwarzhaarigen stürzte, der schnell hinter das Sofa flüchtete, wobei der Fischmensch immer noch völlig geschockt von dieser Homo-Szene in der Gegend stand.

Ohne eine Antwort abzuwarten, rauschte der Blonde davon und lief zu der Stelle am See, wo er schon des Öfteren zum Nachdenken Zuflucht gesucht hatte, und ließ sich an seinem Lieblingsplatz nieder. Die Stelle, von der er das Wasser und seine glatte Oberfläche am besten beobachten konnte.

Aber heute war das Wasser nicht ruhig; es verliefen viele kleine und große Wellen auf der Oberfläche, bildeten an einigen Stellen Wirbel, die das Gewässer aufmischten. Der See war genauso aufgewühlt wie Deidaras Gedanken, und total konfus. Wie das Wasser war auch Deidara innerlich überhaupt nicht ruhig, sondern sein Herz klopfte immer noch wie wild und in seinem Bauch kribbelten tausend Ameisen, während ihn gleichzeitig ein Hochgefühl durchströmte, das ihn hätte Bäume ausreißen lassen können.

Er könnte vor Glück die ganze Welt umarmen, aber irgendetwas störte dieses Gefühl. Es war Sasoris Reaktion. Seit ihrem unbeabsichtigten Fall hatte sich sehr deutlich etwas zwischen ihnen verändert, doch dies anscheinend nur einseitig, was Sasori ja gezeigt hatte.

Aber was war dieses unbeschreibliche Gefühl, das seinen Herzschlag beschleunigte und ihn die ganze Zeit nur noch an seinen Partner denken ließ?

„Liebe, hm?“, murmelte Deidara und musste übe sich selbst lachen.

Er war doch nicht in Sasori verliebt, das konnte er auch gar nicht sein. Schließlich war er weder schwul noch interessiert an solchen Empfindungen und vor allem würde der andere niemals dieses Gefühl erwidern. Immerhin hatte Sasori gerade selbst gesagt, er habe diese Nähe als aufdringlich empfunden, und außerdem war er kein richtiger Mensch, sondern eine Puppe ohne die Fähigkeit zu lieben. War es nicht so?

Doch je mehr sich Deidara gegen diese Tatsache wehrte und sie sich mit seinem Verstand auszureden versuchte, desto mehr verstärkten sich die Symptome und erneut regte sich seine Hose, während die Ameisen in seinem Bauch Limbo tanzten. Solche Angelegenheiten konnte man halt nicht mit seinem Verstand erklären oder aufhalten...

Er hatte sich wohl hoffnungslos verknallt… und das ausgerechnet in den Eisklotz Sasori.

//Ich hätte wohl doch besser Itachis Angebot annehmen sollen, hm. Der interessierte sich wenigstens für mich…//, dachte Deidara verbittert und wusste doch im selben Moment, dass ihm das auch nicht geholfen hätte.

Richtig darüber nachgedacht, hatte er schon seit langer Zeit besondere Emotionen für seinen Partner, konnte sie aber erst jetzt richtig begreifen.

//Sasori, hm.// Er seufzte und stütze sich auf seinen Unterarmen ab, während er in Gedanken an eine Zweisamkeit mit dem Rothaarigen versank, denn die konnte ihm zumindest keiner nehmen…
 

PS: Ich hab noch mal ne Erklärung über Kakuzu und Kisame eingefügt. Hab ich voll vergessen zu schreiben^^

Ein Kuss sagt mehr als tausend Worte, oder?

So, es ist vollbracht! Das längste Kapitel bis jetzt mit ca. 4000 Worten! Ich muss schon sagen, dass es mich viel Arbeit und gestern den halben Tag gekostet hat, um alles zu schreiben und abzutippen. Aber ich habs gerne gemacht^^. So, ich will euch nicht länger auf die Folter spannen, wollte aber noch sagen, dass ich hoffe, dass Sasori nicht allzu OOC wirkt und das Chap auch nicht zuuu kitschig ist. Wenn ja, sagt es mit bitte, denn das will ich in Zukunft vermeiden! Danke an alle, die mich so lieb unterstützen und nun viel Spaß bei Kapitel 15! LG eure Kurosaki-san
 

//Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße…//

Man könnte fast meinen, Sasori würde langsam aber sicher zu Hidan werden, doch einen großen Unterschied gab es zwischen den beiden: Hidan hatte kein Problem, dafür aber Sasori. Und was für eines!

Das konnte doch alles nicht wahr sein. Warum musste auch alles so kompliziert sein und warum ausgerechnet er und kein anderer? Genug Idioten gab es ja in der Akatsuki, also weshalb musste es unbedingt ihn so schlimm erwischen?

Der Rothaarige lief seit einer geschlagenen Stunde in seinem und Deidaras Zimmer auf und ab, konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen.

//Hau ab!//, befahl er dem Bild Deidaras in seinem Kopf, an den er sich wie schon oft in den letzten Minuten gefasst hatte und ihn schüttelte, als könnte er damit die störenden Gedanken vertreiben. Es half nichts.

Die einzige Folge war, dass seine Haare zerzaust von seinem Haupt abstanden, doch sein Äußeres war Sasori im Moment total egal. Sein Inneres beschäftigte ihn viel mehr, da es dort, wie bei seinen Haaren, nur schlimmer, drunter und drüber ging.

//Was soll die Scheiße?//, fragte er sich erneut erbost und trat gegen den Schreibtisch, dessen massives Holz einen leichten Knacks bekam, um seiner Wut freien Lauf zu lassen.

Seit wann benutzte er eigentlich solche Schimpfwörter?

//Doofe Frage… Seitdem meine verdammte Vernunft mir diese günstige Gelegenheit genommen hat//, beantwortete der Rothaarige die Frage selbst und wurde sogleich noch zorniger.

Warum hatte er sich nicht einfach genommen, was er brauchte…? Aber dazu müsste er sich erst eingestehen, dass er es, oder besser ihn, überhaupt brauchte. Und das war der Knackpunkt. Warum wollte er den Blonden so dringend? War es ihm als halbe Puppe und Nuke-Nin der Akatsuki überhaupt erlaubt, solche Ansprüche zu stellen?

Okay, Hidan und Itachi hielten sich auch nicht an die inoffizielle Regel, nichts untereinander anzufangen, um Probleme zu vermeiden, aber schließlich verletzten sie nicht die Regel Nr. 25, die den Ninja jegliche Gefühle verbot. Aber war das bei ihm anders? Eigentlich wollte er Deidara doch auch nur wegen seinem Körper und nicht, weil er etwas für ihn empfand, oder?

Natürlich, denn immerhin war er zu solchen Gefühlen nicht fähig… Doch warum nahm er sich dann nicht einfach jemand anderen, gab es doch genug andere Akatsuki-Mitglieder, die sich sicher gerne dafür bereit stellen würden? Tobi zum Beispiel…

Allein schon bei der Vorstellung überkam Sasori ein Würgereiz, sodass diese Möglichkeit wohl wegfiel. Anscheinend hatte es Deidara zu sein oder keiner. Merkwürdig. Was hatte der Blonde nur mit ihm angestellt, dass er ihn immer in seiner Nähe haben wollte, es aber nicht konnte, weil er keine Abfuhr erhalten und seinen Stolz wahren wollte?

Warum sollte es ihn eigentlich kümmern, wenn sein Partner ihn verabscheuen würde, sollte er seine Kontrolle mal nicht halten können? Was genau hatte dieses für ihn unbekannte Verlangen nach Deidaras Nähe ausgelöst? Und vor allem: Warum dachte er die ganze Zeit über so etwas nach, über Deidara? Spielten Gefühle doch etwa eine Rolle?

Das erste Mal seit langem fühlte sich der Rothaarige unsicher, was die Antwort auf eine Frage betraf. Sasori spürte durchaus, dass dort noch mehr sein musste als bloße sexuelle Lust; er erinnerte sich schmerzlich an die Qualen, die er durchlitten hatte, als er geglaubt hatte, Deidara habe ein Verhältnis mit Itachi, oder als der Blonde ihn nach seiner Ohrfeige beschimpft hatte.

Sasori setzte sich endlich auf sein Bett und ließ sich schwer nach hinten auf sein Kopfkissen fallen, um starr die Decke zu betrachten. Der Gedanke daran, dass er womöglich Gefühle für seinen Partner hegte, hatte ihn fertig gemacht, sodass er zu konzentriert nachdenken musste, um wild durch die Gegend zu laufen. Warum war alles so kompliziert?

„Deidara…“, seufzte der Rothaarige leise und sogleich durchfuhr ihn ein angenehmer Schauer, der sich mit einer ungewohnten Darmaktivität vermischte.

//Jetzt kriege ich wohl auch noch Probleme mit der Verdauung. Das schlägt mir echt auf den Magen…//, murrte Sasori und stutzte. Gedankliches Chaos, Schüttelfrost und Bauchbewegungen?

//Das… das kann nicht sein…//, schoss es dem Rothaarigen panisch durch den Kopf, doch die Symptome ließen nur eine Schlussfolgerung zu.

Als ob er die neue Erkenntnis dadurch zunichte machen könnte, griff sich der Puppenspieler an sein Herz und verkrampfte die Hand. Diese Tatsache gefiel ihm ganz und gar nicht. Nicht nur, dass er körperlich von Deidara abhängig war, jetzt beherrschte dieser sogar sein Denken und seine Gefühle.

//Gefühle...// Dass er jemals wieder diesem Wort Bedeutung beimessen könnte, hätte er nie erwartet. Wollte er nicht durch seinen Umbau zur Puppe eben diese verhindern? Doch der Blonde hatte alle Planung über den Haufen geworfen und jetzt wusste Sasori nicht mehr weiter.

Sollte er seinem Partner alles gestehen? Nein, diese Blöße würde er sich nicht geben, er hatte schließlich auch noch seinen Stolz! Auch wenn er dafür auf den Sex verzichten müsste… Wer konnte ihm denn schon garantieren, dass Deidara überhaupt darauf eingehen und ihn nicht vielleicht sogar abweisen würde? Allein die Vorstellung, der blonde Akatsuki würde ihn deswegen hassen, konnte der Rothaarige nicht ertragen, so sehr bohrte der Schmerz in ihm.

Also musste er Abstand wahren und somit seinem Körper keine Gelegenheit geben, sich das zu holen, nach was er verlangte. Genau das hatte er Deidara glücklicherweise direkt vermittelt, obwohl es in diesem Moment eher eine Affekthandlung gewesen war. Ja, so war es wohl am besten.

Er hatte sich immerhin ein Jahr zurückhalten können, also dürfte das auch weiterhin kein Problem sein. Dabei hatte er die Rechnung jedoch nicht mit seinen Gefühlen gemacht, die, einmal entflammt, auch erheblichen Einfluss auf seinen Körper nahmen.

Ein erneuter Schauer überrollte ihn, woraufhin er heftig zurückzuckte, weil sich gleichzeitig eine Beule in seiner Hose gebildet hatte.

//Verdammt. Gut, dass Deidara gerade nicht hier ist…//, atmete er erleichtert auf und verlor sich in Gedanken an eine für ihn sehr befriedigende Szene, in der der Blonde sein kleines Problem zu seiner Zufriedenheit löste.

„Mmh… Deidara.“

„Ja, was ist, hm?“

Sasori sprang verschreckt auf und starrte direkt zu der schlanken Gestalt, die soeben zur Tür hereingekommen war und seinen danna fragend ansah.

„Was machst du hier?“, fauchte der Rothaarige, während er schnell seine Decke hochzog, um seine Erektion zu verstecken, welche der Blonde zu seinem Glück anscheinend nicht gesehen hatte.

„Ich wohne hier, so wie Ihr, hm“, war Deidaras verwirrte Antwort. Der Rothaarige benahm sich wirklich seltsam. Vielleicht war er krank oder hatte sich vorhin beim Sturz verletzt.

„Geht es Euch gut, no danna, hm? Ihr seid so blass.“ Bei diesen Worten hatte sich der Iwa-Nin dem Liegenden genähert und war gerade dabei, mit seiner ausgestreckten Hand Sasoris Stirn zu fühlen, als dieser jene wegschlug.

„Fass mich nicht an, hab ich gesagt“, flüsterte der Rothaarige bedrohlich und Deidara wich enttäuscht einen Meter nach hinten.

Seine Hoffnung, Sasori würde vielleicht doch seine Berührungen zulassen und dass die Reaktion vorhin nur kurzschlüssig gekommen war, löste sich in Luft auf. Dabei sehnte er sich so sehr nach der Nähe zu seinem Partner, dass er es fast nicht mehr aushielt. Sasori war eben doch der gewohnte Eisklotz… und in den musste er sich ja auch unbedingt verlieben.

„Wir haben heute übrigens noch eine Mission“, fuhr der Puppenspieler gewohnt beiläufig fort. „Wir brechen in 30 Minuten auf.“

Da Deidara sich ohnehin nicht widersetzen durfte, nickte er nur stumm und fing an, seine Sachen für die mehrtägige Reise zusammenzupacken. Die Stille zwischen den beiden war bedrückend, sodass der Blonde sie schließlich brach.

„Was haben wir eigentlich für eine Mission, hm?“, fragte Deidara seinen Partner, dessen Problem sich verflüchtigt hatte und der nun vor seinem Schrank stand, und schaute diesen direkt an, woraufhin der Rothaarige jedoch wegschaute und sich abdrehte.

„Leader-sama konnte keine genauen Informationen geben, da er gerade mitten in den Bürgerkrieg seiner Heimat verwickelt ist und nur per Telepathie Kontakt aufnehmen kann. Aber unsere Mission führt uns nach Konoha, weil dort die nächste Chuunin-Prüfung stattfinden soll und somit bestimmt ein paar Shinobi aus Suna vor Ort sind, von denen wir Informationen über den Kazekage bekommen können. Die Strecke ist kürzer als nach Suna-Gakure“, fügte Sasori noch hinzu, als er spürte, dass Deidara etwas einwenden wollte. „Fünf Tage hin und zurück.“

Deidara seufzte, als Sasori abgeschlossen hatte, woraufhin sich dieser doch umwandte.

„Was?“, fragte er leicht genervt.

„Ähm, nichts, hm“, log der Blonde schnell, aber unglaubwürdig, weshalb der Rothaarige wusste, dass es garantiert nicht „nichts“ war, ließ es aber darauf beruhen. Hauptsache, so wenig wie möglich Augenkontakt mit Deidara… Denn wer wusste schon, wie sein Körper darauf reagieren würde, sollte er sich erst einmal in den blauen Seen verloren haben. Nun ja, er konnte es sich denken…

Während Deidara seine Taschen mit Ton füllte, hätte er sich am liebsten ohrfeigen können… oder besser noch, direkt im See ertränken. Dass er aber auch nie die Klappe halten konnte! Zugegeben, es wäre doch schwer gewesen, bei so einem Problem nicht zu seufzen, denn das befreite ihn zumindest ein wenig von seinen Sorgen…
 

Nach einer halben Stunde waren sie dann auch tatsächlich abreisefertig und als sie an der Küche vorbeikamen, hörten sie einen immer noch winselnden Tobi, der sich eine Standpauke von Kakuzu anhören musste, dass er es ja nie wieder wagen sollte, sein heiliges Geld anzufassen. Worte wie „Geld ist Macht“ oder „die verlorene Zeit bezahlst du mir!“ drangen zu den beiden herüber. Ja, Zeit war tatsächlich Geld, aber immerhin lag der „Unfall“, wie Deidara ihn bezeichnete, schon zwei Stunden zurück.

„Der hat auch nichts besseres zu tun, hm“, murmelte der Blonde, wozu Sasori innerlich zustimmen musste.

Vor dem Geheimversteck holte der Puppenspieler Hiruko aus dessen Schriftrolle und nahm in ihm Platz, was der blonde Akatsuki missmutig beobachtete.

„Fliegen wir denn heute nicht, hm?“, fragte er enttäuscht, hatte er sich doch auf den gemeinsamen Flug und die Nähe seines Partners gefreut. Und jetzt musste er stattdessen mit diesem hässlichen Ding reisen.

„Nein, das wäre zu auffällig“, erklärte Sasori, aber dies war nicht der wahre Grund. Eben den von Deidara heimlich gewünschten Körperkontakt wollte der Rothaarige vermeiden und verzichtete deswegen auf den angenehmeren und schnelleren Transportweg.

„Wie Ihr meint, hm“, war Deidaras Kommentar dazu und er machte sich mit seinem Partner auf den Weg.

Keiner der beiden gab auch nur einen Ton von sich, während sie so nebeneinander herliefen, was Sasori doch sehr verwunderte. Denn normalerweise konnte man den Blonden nur schwer dazu bringen, mal nur für zehn Minuten still zu sein, und jetzt so was…

Es wurde allmählich Abend und genau das beunruhigte den jungen Iwa-Nin. Der Grund, warum er seit zwei Stunden nicht geredet hatte, war eigentlich relativ simpel: Er hatte Angst. Angst vor dem Abend, der Nacht, dem Schlafen… denn er wusste nur zu genau, dass sich seine neue Gefühlswelt auch auf seine Träume auswirken würde und das war gar nicht gut. Schließlich sollten die Gefühle für seinen Partner geheim, bis in alle Ewigkeit verschlossen bleiben, und nicht durch seinen lebhaften Schlaf aufgedeckt werden.

Zwar redete er oft im Schlaf und Deidara wusste, dass Sasori durchaus seine Rufe und sein Stöhnen kannte, aber das ging ja jetzt schon fast zwei Jahre so, weshalb dieser sich nicht mehr davon beeindruckt zeigte. Aber sollten sich nun auch echte Gefühle, Komplimente oder Liebesschwüre in seine Träume mischen, würde der Rothaarige gewiss Verdacht schöpfen… und ihn schlussendlich dafür auslachen, vielleicht sogar verabscheuen.

Nein, das durfte nicht passieren! //Auch, wenn ich die ganze Nacht wach bleiben muss, hm…//, nahm sich Deidara vor, doch seine Hoffnung wurde sogleich zerstört, als er an seinen Seufzer vorhin dachte. Wie sollte er schließlich fünf Tage ohne Schlaf auskommen? //Scheiße aber auch, hm…//

Sasori beobachtete aus den Augenwinkeln, wie sein Partner ärgerlich die Miene verzog und manchmal mit den Händen herumfuchtelte, als würde er eine wilde Debatte führen.

//Was der wohl wieder für Probleme hat?//, fragte sich der Puppenspieler und war froh, dass der andere ihn in seiner Puppe nicht sehen konnte, wie er ihn interessiert musterte. Das war auch einer der Vorteile, die er sich von einem Fußmarsch versprach; er konnte Deidara so oft und lange angucken, wie er wollte, ohne dass der Blonde etwas davon mitbekam.

Seine Gedanken schlugen schon wieder Purzelbäume, als sich der Rothaarige in seinen Tagträumen verlor, bis sie schließlich Halt machten, um ihr Lager aufzuschlagen, da es mittlerweile schon stockdunkel geworden war. Nur der Mond schien von Zeit zu Zeit durch das dichte Blätterdach und erhellte die schlanke Statur des Blonden, dessen Haut und Haare im weißen Licht noch seidiger aussahen.

Deidara sah einfach nur geil aus, wie seine blonde Mähne im leichten Wind wehte, was harte Konsequenzen für Sasori hatte. Das Bild wurde perfekt, als sich ein Lächeln auf das jugendliche Gesicht stahl, sobald der Blonde sah, dass sein Partner Hiruko verlassen hatte.

„Ihr lasst Euch also auch mal wieder blicken, hm?“, fragte er keck und wusste zugleich nicht, ob er sich nun wirklich freuen sollte oder nicht. Zwar war es schön, endlich wieder Sasoris Gesicht mit den braunen Augen und dem unordentlichen Haar zu sehen, aber andererseits machte ihn dies auch traurig, war es ihm schließlich nicht erlaubt, ihn zu lange zu betrachten, geschweige denn sogar zu berühren…

„Ich brauche auch Schlaf“, gab Sasori genervt zurück und lehnte sich in der Nähe des wärmenden Feuers gegen einen Baum. Hiruko hatte er zuvor wieder sicher verstaut.

//Mmh.// Deidara kratzte sich bei dem sich bietenden Bild am Kopf und legte ihn schief. Der Rothaarige bemerkte den skeptischen Blick seines Partners und schaute auf.

„Was ist?“, fragte er am heutigen Tag zum zweiten Mal.

„Mir ist nur gerade aufgefallen, dass Ihr in der Nähe des Feuers sitzt, hm. Das… habt Ihr doch sonst nie gemacht, hm“, sagte der Blonde zaghaft, was aber trotzdem nichts half.

„Geht dich nichts an und jetzt schlaf. Morgen müssen wir früh weiter“, wimmelte Sasori seinen Partner ab.

//Griesgrämig wie immer, hm//, grummelte Deidara. //Und trotzdem mag ich ihn... womit habe ich das verdient, hm?//

In Gedanken versunken tat es der Iwa-Nin seinem Partner gleich und setzte sich auf den Boden, wo er es sich bequem machte, sodass er nun halb auf der Seite lag, dem Feuer zugewandt. Er würde versuchen, wenigstens ein bisschen zu schlafen; aber nicht zu tief, damit er seine Träume noch halbwegs unter Kontrolle halten konnte…
 

Sasori blickte auf die schlafende Gestalt auf der anderen Seite der Feuerstelle, in der das verbrannte Holz noch glühte. Auch wenn er selbst gesagt hatte, sie sollten jetzt schlafen, konnte er sich nicht daran halten. Sein Blick war wie gefesselt von dem friedlich schlafenden Gesicht, in das einzelne lange, blonde Strähnen fielen, die sich durch den ruhigen Atem Deidaras leicht bewegten.

Ein wärmendes Gefühl hatte von dem Rothaarigen Besitz ergriffen und veranlasste ihn aufzustehen. Was er vorhatte? Das wusste er selbst nicht; sein Körper bewegte sich von ganz alleine, als er dem schlafenden Deidara immer näher kam.

Sasori hockte nun direkt vor seinem liegenden Partner und, wie erwartet, meldete sich sofort wieder das Verlangen, nur durch die neuen Gefühle um ein Vielfaches verstärkt. Es wurde langsam unerträglich, die Kontrolle zu bewahren. Er musste ihn berühren. Er musste!

Und ehe Sasori sich hätte zurückrufen oder auch nur seinen Verstand hätte gebrauchen können, hatte er schon seine Hand auf Deidaras Haupt gelegt und strich ihm den langen Pony aus dem Gesicht.

Es war wie ein Rausch, der den Körper des Puppenspielers durchströmte und ihn dazu veranlasste, immer wieder mit seiner Hand durch die weichen Haare des anderen zu fahren. Dass sich diese Nähe so gut anfühlen würde, hätte sich der Suna-Nin nie erträumt, und so genoss er jede Sekunde der verbotenen Berührungen.

//Nur gut, dass Deidara schläft//, atmete Sasori innerlich erleichtert auf, denn er wollte lieber gar nicht daran denken, was passieren würde, sollte der Blonde plötzlich aufwachen. Aber zum Glück schien dieser einen festen Schlaf zu haben.

//Nur diesmal ohne Träume//, wunderte sich der Rothaarige kurz, widmete sich dann aber wieder ganz dem Glücksstrom, der bis in jede Zelle seines Körpers vordrang.

Er hatte nie zuvor bemerkt, wie verführerisch der Blonde doch beim Schlafen aussah, wenn seine Lippen leicht geöffnet waren und sie im Mondlicht glänzten. Jede Faser seines Körpers zehrte sich danach, diese Lippen zu berühren, sie mit seinen zu versiegeln, das letzte bisschen Vernunft auch noch auszuschalten.

Doch was Sasori nicht bemerkt hatte, war, dass er die Kontrolle über sich schon lange verloren hatte; schon seitdem er sich von seinem Platz erhoben hatte… So konnte er auch dieses Mal nicht verhindern, dass er sich hinunter beugte und sein Gesicht sich dem Deidaras näherte.

Er hob das Kinn seines schlafenden Partners behutsam an, fühlte, wie seine Fingerspitzen bei der direkten Berührung mit Deidaras Haut kribbelten, wie sie es vor langer Zeit noch nicht getan hatten, als er die Wunden des Blonden versorgt hatte, und schloss die Augen. Jeden Moment erwartete er, die weichen Lippen auf seinen zu spüren, und sog gleichzeitig den Duft ein, der von dem anderen ausging und seine Sinne betörte.

Sie waren sich jetzt schon so nah, dass Sasoris Haare die Wange des Blonden streiften und ihn in der Nase kitzelten.

„Hatschi, hm!“

Sasori stürzte erschrocken und mit Spucke bespritzt nach hinten, während Deidara entsetzt die Augen aufriss und sein Gegenüber fassungslos anstarrte. Was wurde hier gespielt?

Der Rothaarige richtete sich benommen auf und blickte in zwei wütende, blaue Augen. Der Rausch hatte sich verflüchtigt und zurück blieb nur eine Leere, die sich langsam mit Unmut und einer bösen Vorahnung füllte.

Warum musste Deidara ausgerechnet in diesem Augenblick aufwachen, wo er ihn doch fast geküsst hätte? Doch das größere Problem war ein anderes: Hatte der Blonde etwas davon bemerkt? Dann sah es wohl schlecht für ihn aus. Sehr schlecht. Und nach Deidaras Gesichtsausdruck zu urteilen, hatte der Rothaarige keine guten Karten.

//Warum habe ich geniest, hm?//, schoss es dem Blonden als erstes durch den Kopf. //Und Sasori sitzt vor mir, mit seinem Gesicht voller Spucke… Moment mal, hm!//

Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen über seine Schlussfolgerung und er war unfähig, etwas anderes anzugucken als seinen Partner.

//Wenn er von meinem Niesen so nass ist, hm… dann… dann muss er mich, hm…// Die Erkenntnis hatte Deidara wie ein Schlag getroffen.

War Sasori ihm so nah gewesen, dass er ihn fast geküsst hätte? Nein, das war doch unmöglich! Aber hatte er vorher nicht auch unterbewusst gespürt, wie jemand durch seine Haare gestreichelt hatte…? Wer konnte es sonst sein außer seinem Partner?

Deidara verstand die Welt nicht mehr. Doch, eins hatte er begriffen! Sasori hatte damals nicht die Wahrheit gesagt, als er meinte, er könnte keine Gefühle empfinden! Oder wollte er Deidara einfach nur so küssen?

Wut stieg in ihm auf, darüber, dass der andere sich erdreistet hatte, ihn im Schlaf und ohne seine Einwilligung küssen zu wollen, und dies womöglich auch nur zum Spaß. Er war doch keine Puppe, die man, wenn man sie brauchte, benutzen konnte, und sie danach einfach wegwarf, wenn sie uninteressant wurde, weil sie ja nichts fühlen konnte!

Eigentlich könnte er sich ja auch glücklich schätzen, dass Sasori ihn hatte küssen wollen, aber das war er nicht…

Seine Augen blitzten zornig auf, woraufhin Sasori doch ein wenig zurückwich. Das war genau die falsche Reaktion…

//Wusste ich’s doch, hm! Er hat was zu verbergen, der Mistkerl, hm… also schuldig!//

„Habt Ihr versucht, mich zu küssen, hm?“, fragte Deidara seinen Partner direkt und hatte dabei eine so kalte Stimme, dass er diesem locker Konkurrenz machen konnte.

//Scheiße! Verflucht! Mist! Verdammte Kacke!// Sasori fand keine Schimpfwörter, die seine aktuelle Situation auch nur annähernd wiedergeben konnten.

Er saß in der Falle; Deidara hatte alles durchschaut und der Rothaarige wünschte sich mit einem Mal, dass sein Partner durch das Training doch nicht scharfsinniger geworden wäre. Das würde ihm jetzt einiges ersparen… aber darauf konnte er nicht mehr hoffen. Was sollte er denn jetzt sagen?

Deidara setzte noch eins drauf.

„Wart Ihr es auch, der mir durch die Haare gefahren ist, hm?“

Sasori erschrak innerlich. Wie konnte der Blonde das mitbekommen haben? Er hatte doch fest geschlafen! Und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Deshalb hatte sein Partner also nicht im Schlaf geredet wie sonst immer! Sein Schlaf war einfach zu leicht gewesen, sodass er wohl auch die ersten Berührungen wahrgenommen haben musste.

//Dreckige Scheiße…// Es lief aber auch alles schief. Und was nun? Sollte er etwa alles zugeben und sich somit die Blöße geben, weil er damit seine Gefühle gestand? Deidara hatte auch so vorwurfsvoll geklungen, dass er seine Gefühle bestimmt nicht erwiderte…

Eine andere Möglichkeit gab es eigentlich gar nicht, denn wer sollte es sonst getan haben außer ihm? Er war die einzige Person in einem Umkreis von mindestens 20 Kilometern… Aber vielleicht ließe sich die ganze Angelegenheit doch noch ein wenig gerade rücken.

//Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren//, dachte sich Sasori, dem das Herz bis zum Hals schlug, im Stillen. Er musste immerhin seine Ehre wahren!

„Wer soll es denn sonst gewesen sein, mmh? Oder siehst du noch jemand anderen?“ Der Rothaarige hoffte wirklich, dass seine Taktik aufging, und, welch ein Wunder, das tat sie auch.

Deidara war verblüfft von diesem direkten Geständnis, kochte aber gleichzeitig vor Wut über diese Provokation. Sasori konnte sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen, als er fortfuhr.

„Aber glaubst du wirklich, ich hätte es so nötig, dass ich mich an dich ranschmeiße?“, meinte der Puppenspieler verächtlich und lachte auf. Zugegeben, er hatte es so nötig, aber das musste Deidara ja nicht wissen…

Der Angesprochene hatte sich wieder gefangen und blaffte angegriffen zurück.

„Ach nein, und was soll das sonst gewesen sein, hm? Das war ja wohl mehr als eindeutig, hm.“

Sasori schluckte. Er hatte Recht, aber er musste hartnäckig bleiben, obwohl ihn seine eigenen Lügen schmerzten.

„Ich weiß gar nicht, was du dir da einbildest, Deidara, oder ist das deine Wunschvorstellung, mmh…? Du kamst mir nur irgendwie tot vor, da du nicht im Schlaf geredet hast… und dann hattest du noch Blätter im Haar…“

„Dass ich nicht lache, hm! Das ist ja wohl echt ne billige Ausrede, hm.“ Deidara verschränkte die Arme vor der Brust und signalisierte somit, dass er nicht ein Wort dessen glaubte, was sein Partner ihm da weismachen wollte.

//Der ist echt zu schlau geworden//, murrte der Rothaarige und biss sich auf die Unterlippe.

„Und der „Kuss“, hm?“, hakte der Blonde weiter nach. „Musstet Ihr mir die Spucke mit der Zunge abwischen oder was, hm?“

//Zu scharfsinnig… Ruhe bewahren, Sasori!//, mahnte er sich selbst und konterte.

„Ich dachte, du seist tot, also habe ich nach deiner Atmung gehorcht. Bilde dir ja nichts darauf ein. Ich brauche dich nur für die Mission.“

Das hätte er wohl besser nicht gesagt, denn Deidaras Augen funkelten jetzt sogar noch zorniger.

„Ihr habt also wirklich keinerlei Emotionen oder die Fähigkeit dazu, so wie Ihr es mal gesagt habt, hm?“, fragte der Iwa-Nin skeptisch und hoffte trotz der ganzen Situation auf eine für ihn positive Antwort.

Sasori saß in der Klemme. Sollte er diese These bestätigen und somit Deidara wahrscheinlich für immer vergraulen oder sollte er seine Würde retten und seine Lügengeschichte damit unterstützen? Immerhin schien der Blonde nicht wirklich an ihm interessiert zu sein… Schwere Entscheidung…

„Nein, habe ich nicht“, kam endlich die kühle Antwort, die Deidaras Inneres zusammenbrechen ließ.

Das war es also. Er hatte keine Chance mehr, wenn er denn je eine gehabt hatte, dass Sasori seine Gefühle erwiderte. Sein Partner war und blieb einfach ein sturer Eisklotz, den er wohl nie zum Schmelzen bringen würde, und nun hatte er die Gewissheit.

Niedergeschlagen stand Deidara auf und ging… nachdenken. Er hoffte, dass Sasori ihn aufhalten würde, doch das tat er nicht.

Der Rothaarige hätte sich einfach nur ohrfeigen können. Warum hatte er die zweite Möglichkeit genommen? Das bisschen Ehre… aber nun war es zu spät, um noch einen Rückzieher zu machen. Aber vielleicht nicht zu spät, um sein Ziel irgendwann doch zu erreichen. Er müsste sehen, was die Zukunft bringen würde, denn es konnte ja nur noch besser werden, oder?
 

Ich hoffe, ihr seid nicht allzu sauer, dass ich schon wieder so eine Szene unterbrochen habe, aber das ist alles Teil meines großen Plans *muhahaha*. Also schön weiterlesen!

Paarungszeit

Juhu, endlich hab ich Kapitel 16 fertig, obwohl ich eigentlich noch ein bisschen damit warten wollte, aber ihr seid so lieb^^! Irgendwie ist das so was wie ein Filler-Kapitel geworden, da ich doch noch nicht den ersten von drei Teilen des „großen Plans“ umgesetzt habe. Aber es ist trotzdem wichtig^^. Also nicht verzweifeln, im nächsten Chap geht’s dann endlich los! Hier noch mal ein paar Sachen, die ich noch loswerden wollte:

Ich rufe alle, die noch nie ein Kommi geschrieben haben (44/75) dazu auf, dies vllt auch noch zu tun, denn ich erinnere noch mal an meinen Aufruf in Kapitel 9(?).

Ansonsten wollte ich euch mitteilen, dass sich diese FF langsam aber sicher ihrem Ende zuneigt (insgesamt sind 20 Kapis geplant). Aber keine Angst, ich habe schon zwei neue Ideen von den Akas im Petto, aber ich wollte wissen, welche ich zuerst schreiben soll. Hier die Möglichkeiten:

1. „I love you… no me?!” SasoxItaxDei (verwirrend, ich weiß^^) und HidanxTobi

2. „The one and only?“ ItaxDei, SasoxDei, HidanxSaso und KakuxHidan (noch verwirrender^^)

Nähere Infos gibt’s noch nicht, denn hinterher wird mir noch die Idee geklaut^^. Also ich zähle auf eure Unterstützung bei der Entscheidung ;). LG Kurosaki-san
 

Am nächsten Morgen kam Deidara zum Lager zurück, wo er, ohne Sasori eines Blickes zu würdigen, seine Habseligkeiten zusammenpackte. Er war die ganze Nacht fort gewesen und kam nach reiflicher Überlegung nur zu einem Schluss:

Egal wie sehr er sich auch dagegen sträubte und sich mit seiner Vernunft davon abzubringen versuchte, weil er ja eh keine Chancen bei seinem Partner hatte, konnte er nichts dagegen tun, dass er diesen liebte. Es war einfach zum Verzweifeln, dass er dieser Situation so hilflos gegenüber stand, aber daran könnte er wohl nichts ändern. Denn Gefühle konnte man nicht einfach so abstellen und unter den Teppich kehren, so wie man es mit unliebsamem Dreck machte.

Nein, er müsste sich wohl mit dem Gedanken an eine vergebliche Liebe zu dem Rothaarigen abfinden, aber ganz gab der Blonde doch nicht auf. Schließlich konnte Sasori Zorn und Scham empfinden, warum dann nicht auch Zuneigung, was sich ja durchaus noch entwickeln könnte…?

Sasori sah auf, als er seinen Partner aus dem Gebüsch kommen hörte. Wo war er nur die ganze Nacht über geblieben? Hatte er es sich so gründlich bei dem Blonden versaut, dass Deidara ihn am besten gar nicht mehr sehen wollte? Seine jetzige Ignoranz sprach jedenfalls dafür…

Aber zum Glück war dem Hitzkopf bei seiner unüberlegten Flucht nichts passiert… das hätte er sich selbst niemals verzeihen können, weshalb der Puppenmeister erst einmal erleichtert aufatmete. Schließlich sollte die Mission ja auch nicht gefährdet werden…

Nachdem sie ein kärgliches Frühstück zu sich genommen hatten, wobei Deidara immer noch gekonnt jeglichen Augenkontakt vermieden hatte, brachen sie wieder Richtung Konoha-Gakure auf.

Im Gegensatz zum Vortag war die Atmosphäre jedoch nicht von Stille geprägt, sondern, wie gewohnt, von Deidaras Wortschwall, der den Rothaarigen überflutete. Diese plötzliche Stimmungsschwankung irritierte den Suna-Nin doch sehr, aber gleichzeitig spürte er, dass an der fröhlichen Art seines Partners etwas faul war. Es war die Art, wie er lächelte…

Sie wirkte nicht ehrlich, aufgesetzt, aber das würde wohl nur einem guten Beobachter wie Sasori auffallen, der den Blonden zudem schon seit fast zwei Jahren kannte. Nichtsdestotrotz verstand der Rothaarige trotzdem nicht, warum sich der junge Akatsuki auf einmal wieder so versucht normal verhielt. War ihm die gestrige Diskussion doch näher gegangen, als er glaubte…?

Deidara hielt verbissen an seiner Hoffnung fest, Sasori doch noch rumkriegen zu können, und dies konnte er wahrscheinlich am besten, wenn er einfach er selbst war. Doch das war gar nicht so leicht wie gedacht, denn in ihm bohrte immer noch die Angst des Versagens und, dass sein Partner doch so gefühlskalt bleiben würde, wie dieser es offen gelegt hatte.

Vielleicht würde sich der Rothaarige ja mehr für ihn interessieren, wenn er ihm nicht auf die Nerven ging und seine guten Seiten betonte… Welche guten Seiten hatte er eigentlich?

//Also… ich bin oft gut gelaunt, hm… redselig… aber ist das wirklich gut, hm…? Ein guter Kämpfer… und ich bin ein Künstler, hm!//, rief er sich triumphierend ins Gedächtnis. Das war sogar eine Gemeinsamkeit!

„Sasori no danna, hm…?“, wandte er sich nach langer Zeit direkt an seinen Partner, der sich in Hiruko zurückgezogen hatte und erstaunt zusammenzuckte, als er so unerwartet angesprochen wurde.

„Mmh…?“, gab die tiefe Stimme der Puppe langsam zurück.

„Habe ich Euch eigentlich schon meine neue Kunst „Nr. 18“ gezeigt, hm? Sie beinhaltet meine stärkste Konzentration an Chakra „C3“ und kann mehr als eine ganze Stadt in die Luft jagen, hm“, schwärmte Deidara mit glänzenden Augen. „Art is a bang, hm!“

Bei diesen Worten hatte der Blonde zwei kleine Spinnen aus seiner Tasche gekramt, diese auf einen nahe gelegenen Baum geworfen und explodieren lassen. Ein wahnsinniges, aber freudiges Funkeln war in seinen blauen Augen wahrzunehmen, doch die kleine Vorführung erreichte nicht die gewünschte Wirkung.

„Bist du noch ganz dicht?“, fuhr Sasori wütend seinen Partner an. „Mach hier nicht so einen Lärm mit deinen bekloppten Explosionen, oder willst du, dass man uns entdeckt, bevor wir überhaupt angekommen sind? Denk doch einmal im Leben nach, bevor du wieder irgendeinen Schwachsinn anstellst! Und lass das dumme Gerede von wegen „Art is a bang“. Deine „Kunst“ ist Schrott, sonst nichts.“

Eigentlich wollte der Puppenspieler gar nicht so überreagieren, aber Deidara brachte ihn manchmal wirklich mit seiner Art zur Weißglut, auch wenn er eigentlich was anderes als Wut für ihn empfand. Es tat ihm auch fast schon wieder leid, als er kurz den enttäuschten Ausdruck auf dem Gesicht des anderen sah, aber er konnte es immerhin nicht auf sich sitzen lassen, dass so etwas wie diese billigen Feuerwerke als „Kunst“ bezeichnet wurden.

Deidara konnte seine Enttäuschung kaum verbergen. Das war ja wohl total nach hinten losgegangen, aber hätte er sich das nicht denken können? Schließlich hatten sie schon immer unterschiedliche Ansichten gehabt, was die Definition „wahrer Kunst“ betraf. Aber er durfte jetzt nicht den Schwanz einziehen!

„Aber Ihr mit Eurem hässlichen Berg von Puppe fallt nicht auf, oder wie, hm? Außerdem würde Euch ein bisschen Toleranz anderer Kunst gegenüber nicht schaden, no danna. So was nennt man nämlich künstlerische Freiheit, hm“, gab Deidara trotzig zurück. Sobald es nämlich um seine Kunst ging, verstand er keinen Spaß mehr, auch nicht bei Sasori.

„Wie war das?!“, brummte Hirukos tiefe Stimme.

„Ihr habt mich schon verstanden, Sasori no danna, hm. Ihr seid engstirnig.“

Sasori platzte der Kragen. Was sollte diese ganze Diskussion eigentlich schon wieder? Was versprach sich der Blonde davon?

„Du Möchtegern-Künstler hast doch keine Ahnung von der Schönheit der Ewigkeit. Pass lieber auf, dass du dir nicht irgendwann selbst den Schädel wegsprengst, so wie du mit Bomben um dich wirfst.“ Der Rothaarige machte eine kurze Pause, um seine Worte wirken zu lassen, in der Deidara auch gleich protestieren wollte, doch er unterbrach ihn.

„Nebenbei ist meine Puppe weder hässlich noch zu auffällig“, fügte er hinzu und ein leichter Anflug von Trotz schwang in seiner Stimme mit, die den Blonden schmunzeln ließ, was dem Puppenspieler natürlich nicht entging.

„Was soll dieses selbstgefällige Grinsen, Deidara? Willst du Ärger, oder was?“ Sasori konnte nichts dagegen tun, dass er die Person, die er doch eigentlich für sich gewinnen wollte, angiftete und sogar bedrohte, aber momentan war jedes positive Gefühl für Deidara aus seinem Körper verschwunden.

„Ihr regt Euch zu schnell auf, no danna, hm. Ich wollte Euch doch nur von meiner neuen Technik erzählen“, meinte Deidara beschwichtigend, behielt das Grinsen aber bei.

„Ach, lass mich doch mit deinem Mist in Ruhe“, murrte sein Partner und konzentrierte sich wieder auf die bevorstehende Aufgabe… oder versuchte es zumindest.

„Wie du meinst, Sasori, hm.“

Der Angesprochene fuhr genervt auf.

„Hör auf, mich so zu nennen, Deidara.“ Eigentlich gefiel es ihm, wenn der Blonde ihn beim Vornamen nannte, denn das vermittelte ihm eine Vertrautheit, nach der er sich sonst sehnte, aber er musste in dieser Situation seine Autorität wahren. Allein schon für den Erfolg der Mission… wie würde das denn aussehen, wenn Deidara sich nicht mehr an seine Befehle halten sollte? Das würde nur Ärger machen, denn immerhin war er hier der Boss!

Deidara behielt seine gute Laune bei und hatte es nun auch nicht mehr nötig, ein unechtes Lachen aufzusetzen. Zwar war das ganze nicht nach Plan verlaufen, aber so schlecht war es nun auch wieder nicht gewesen… Denn immerhin hatte er eine leichte Unsicherheit des Rothaarigen gespürt, die er früher bei ihren Streitereien nie gezeigt hatte. Das war doch nur ein Zeichen dafür, dass er ihn langsam weich bekam, oder?

Und ja, Hiruko war zwar hässlich, aber dafür war Sasori umso attraktiver… was er indirekt eigentlich damit hatte ausdrücken wollen. Das war doch schon mal ein guter Anfang…
 

Nach einem weiteren Tag Fußmarsch hatten sie endlich Konoha-Gakure erreicht, sodass sie schon von Weitem die beiden Zeichen あ und ん (a und n) auf der Eingangspforte erspähten. Sasoris Stimme drang durch die Stille.

„Halt, Deidara.“

Der Blonde blieb abrupt stehen und schaute seinen danna erwartungsvoll an. Welchen Plan dieser wohl ausgearbeitet hatte?

„Wir werden jeder eine Henge benutzen, damit man uns anhand unserer Mäntel nicht erkennt. Deshalb werden wir hier auf zwei Bewohner vom Dorf warten, die wir überfallen werden und deren Gestalten wir annehmen können.“ Ein missbilligender Unterton hatte sich bei dem Wort „warten“ untergeschlichen, was Deidara mit einem Lächeln quittierte. Sasori war zum Glück immer noch der Alte!

„Verstanden?“, setzte der Rothaarige noch nach und riss seinen Partner damit aus dessen Gedanken.

„Hai, Sasori no danna, hm.”

“Gut.” In Wahrheit freute sich der Puppenspieler, dass sein Schüler endlich mal nichts an seinen Taktiken zu meckern hatte, was wohl daran lag, dass dessen analytische und logische Denkfähigkeit in den letzten Monaten deutlich zugenommen hatte.

//Er ist tatsächlich reifer geworden//, gestand sich Sasori ein, während er aus Hiruko ausstieg, weil dieser bei ihrem Überfall und der Verwandlung nur hinderlich sein würde.
 

Sie warteten zwei geschlagene Stunden im dichten Gebüsch, bis sich endlich zwei Menschen, die gerade das Dorf verlassen hatten und anscheinend ein Picknick machen wollten, da der eine, ein schwarzhaariger Mann mit Bart und dunklen Augen, einen Korb in der Hand trug, ihrem Weg näherten.

Die Frau neben ihm, die ebenfalls schwarzes Haar, aber rote Augen, hatte, lächelte ihn glücklich an und griff nach seiner freien Hand.

//Ein Pärchen, hm//, dachte Deidara mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Wenn sie sich für die zwei entschieden, müssten sie, um glaubwürdig zu wirken, ebenfalls ein verliebtes Paar spielen… Der Blonde schluckte. Ob Sasori da wohl mitmachen würde?

Der Rothaarige hatte genau die gleichen Gedanken, denn er zögerte, die beiden Konoha-Nin als Opfer zu nehmen. Aber immerhin hatten sie zwei Stunden gewartet, bis überhaupt jemand gekommen war, und er hasste es einfach, warten zu müssen. Damit war die Entscheidung gefällt.

„Du nimmst die Frau, ich den Mann“, raunte Sasori seinem Partner zu, der lautstark protestierte.

„Warum muss ich immer die Frau sein, hm?“

„Erwartest du darauf wirklich eine Antwort?“, kam es schnippisch von dem Puppenmeister zurück. „Und sei gefälligst leiser, oder willst du, dass sie uns bemerken?“

Deidara funkelte seinen Partner zornig an, unterließ aber erneute Widerworte.

Die zwei Opfer waren schon fast auf ihrer Höhe, sodass sie einzelne Gesprächsfetzen aufschnappen konnten.

„Meine Güte, wie die Zeit vergeht! Shikamaru und die anderen haben solche Fortschritte gemacht, dass ich sie kaum wiedererkenne. Da Ino und Chouji jetzt auch die Chuunin-Prüfung bestanden haben, sollte ich den dreien am besten was schenken… was meinst du, Kurenai?“

Die Angesprochene drehte sich zu ihrem Begleiter hin und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.

„Am besten Ohrringe, Schatz.“

„Ist ja eklig, hm“, rutschte es Deidara heraus, als er den Kuss zwischen den beiden sah. Irgendwie fand er hetero Beziehungen komisch…

„Findest du?“, fragte Sasori leicht belustigt. „Du kannst dich aber auch anstellen…“

Der Blonde fuhr angegriffen zurück.

„Jaah, Ihr habt ja auch versucht, mich ohne meine Einverständnis zu küssen, hm.“

„Das haben wir doch schon geklärt, Deidara“, erwiderte Sasori genervt, fühlte sich aber dennoch ertappt. Der Blonde hatte ihm also doch nicht alles so leicht abgekauft, wie er es erhofft hatte. „Und jetzt los!“

Er machte eine kurze Handbewegung, sodass sie hinter den Büschen hervorsprangen und, ohne dass sich die beiden Angegriffenen auch nur annähernd hätten zur Wehr setzen können, nutzten ihr Überraschungsmoment, sodass sie die zwei Konoha-Nin im Nu überwältigt hatten.

Nachdem die Überfallenen gefesselt, geknebelt und zudem mit einem Genjutsu belegt worden waren, nahmen Sasori und Deidara widerwillig deren Gestalten an.

„Und nun…“

„Infiltration, hm“, führte der Blonde den Satz zu Ende und besah seinen Körper. Ein kurzes Sommerkleid verdeckte nur spärlich seine große Oberweite, die er auch sogleich handlich unter die Lupe nehmen musste.

//Meine Güte, sind die groß… und hässlich, hm. So was stört doch nur, hm…// Er war wohl wirklich mit Haut und Haaren schwul… //Na ja, was soll’s, hm?//, dachte er sich.

„Hör auf, die Frau zu begrabschen, Deidara. Du bist echt unmöglich“, tadelte Sasori ihn und wünschte sich gleichzeitig, ihm selbst würde der Körper der Frau gehören, der so von Deidaras zarten Fingern angefasst wurde. Er schüttelte den Gedanken ab. Schließlich hatten sie eine Mission, die es zu erfüllen galt!

Deidara konnte jedoch nicht umhin, einen frechen Spruch von sich zu geben.

„Eifersüchtig, no danna, hm?“

„Wo denkst du hin? Und jetzt komm!“, raunte der Rothaarige und schubste den Blonden leicht, sodass dieser losging.

Bevor sie am Tor ankamen, richtete sich Deidara noch einmal an seinen Partner, der ihn ungewohnter Weise körperlich überragte.

„Wie… wie benimmt man sich denn als Paar, hm?“, fragte er und errötete prompt.

„Hrmpf, gib schon her“, murrte Sasori und griff nach Deidaras Hand, die sogleich vor Aufregung anfing zu schwitzen. „Du hast aber feuchte Hände… und das diesmal ohne Zungen…“, bemerkte der Rothaarige und sah, wie sich die Röte im Gesicht seines Partners verdunkelte.

„Ich hab nur ein wenig Bammel, dass wir entdeckt werden, hm“, verteidigte sich dieser.

„Soso.“ Sasori grinste schelmisch und setzte seinen Weg mit Deidara an seiner Seite fort. „Wir sollten trotzdem besser nicht zu sehr auffallen. Küssen ist also nicht drin…“, erklärte der Suna-Nin, woraufhin sein Partner enttäuscht den Kopf senkte.

Das wäre seine Chance gewesen! Aber Sasori hatte Recht; zu viel Aufmerksamkeit könnte die Mission gefährden. Es war eh schon riskant genug, da sie den Namen des Mannes nicht kannten…

Sasori hätte sich auch am liebsten erdolchen können. Wie doof musste er eigentlich sein, so eine Möglichkeit verstreichen zu lassen? Obwohl… so wollte er das nicht… immerhin sehnte er sich nach Deidaras Lippen und nicht nach den mit Lippenstift aufgemotzten der Frau aus Konoha…

Sie betraten gemeinsam das Dorf, wo sie gleich von zwei Wächtern angesprochen wurden.

„Schon zurück, ihr zwei? Wolltet ihr nicht picknicken gehen?“, fragte der eine, dessen Gesicht weiße Mullbinden zierten.

„Schon…“, antwortete Sasori und zuckte mit den Schultern. „Aber wir haben noch was vergessen.“

„Ach so, na dann ist gut. Viel Spaß noch!“, zwinkerte der andere und winkte zum Abschied.

„Komische Leute hier, hm“, äußerte sich Deidara und blickte grimmig drein.

„Nicht so komisch wie du, wenn du so ein Gesicht machst. Guck nicht so böse, sonst fällst du noch auf“, wies Sasori ihn darauf hin und bog um die Ecke.

Dort krachten sie erst einmal mit einem Mädchen mit dunkelvioletten, schulterlangen Haaren zusammen, die ihre weißen Augen sofort zum Boden senkte und nervös mit ihren Fingern spielte.

„Go… gomen nasai, Kurenai-sensei. Ich wollte Sie nicht umrennen, aber ich… ich war so in Gedanken…“, gab sie mit schüchterner Stimme von sich.

„Oh, schon in Ordnung, hm“, sagte Deidara, der sich angesprochen fühlte.

„“Hm“?“ Das Mädchen blickte auf und starrte ihre Sensei verwundert an.

//So ein Mist aber auch, hm! Ich hatte ja total vergessen, das zu unterlassen… Schnell ablenken, hm!//

„Äh, worüber hast du denn nachgedacht…?“

//Zu auffällig, verdammt!// Sasori klatschte sich gedanklich gegen die Stirn. So was musste ja auch unbedingt kommen.

„Mmh, nun ja, also ich…“ Die Dunkelhaarige druckste erneut herum und wurde scharlachrot. „Naruto-kun kommt doch in acht Monaten wieder und da dachte ich… ich könnte…“

Deidara riss erstaunt die Augen auf.

//Naruto, hm? Heißt so nicht auch Itachis Jinchuuriki? Bestimmt ein blöder Zufall, oder nicht, hm?//

Auch Sasori hatte die Parallele bemerkt und griff nun in das Gespräch ein.

„Er kommt also bald wieder? Weißt du denn, wo er sich jetzt gerade befindet?“ Diese Information könnte der Akatsuki durchaus noch nützlich sein und zudem schien dieses Mädchen deutlich in diesen Naruto verknallt zu sein, warum also nicht was riskieren?

„Er ist nicht im Dorf, aber das wissen Sie doch… Naruto-kun trainiert mit Jiraiya-sama…“

//Interessant…//, konnte der rothaarige Akatsuki gerade noch denken, als ihm von hinten freundschaftlich auf die Schulter geklopft wurde. Ein grauhaariger Mann mit Maske erschien neben seinem Gesicht.

„Na, habt ihr zwei also endlich zusammen gefunden, Asuma? Wurde aber auch langsam Zeit, dass was aus euch wird!“

Erschrocken ließen Deidara und Sasori ihre Hände los und starrten einander verwirrt an. Waren die beiden Überfallenen gar nicht offiziell ein Paar, sondern nur heimlich? Das hatte ihnen gerade noch gefehlt!

„Das muss euch doch nicht peinlich sein!“, lachte der Grauhaarige und neigte sich zu Sasoris Ohr. „Wenn du ein paar kleine Tipps brauchst, kannst du dich ruhig bei mir melden“, zwinkerte er.

„Ich komme drauf zurück“, murmelte Sasori peinlich berührt, griff Deidara wieder an der Hand und zog ihn hinter sich her. „Bis später!“, rief er noch zurück und war froh, dass sie den winkenden Ninja hinter sich gelassen hatten.

Sie atmeten erleichtert auf und, als sie merkten, dass sie immer noch Händchen hielten, ließen sie, wie von der Tarantel gestochen, voneinander ab und Deidara sah beschämt zu Boden.

„Das lief ja nicht so toll, hm“, murmelte er und blickte seinem danna doch in die Augen.

„Kann man so nicht sagen“, gab dieser zurück, woraufhin der Blonde ihn verwirrt anschaute. „Immerhin haben wir nun Informationen über diesen Naruto bekommen.“

//Und außerdem//, fügte er in Gedanken hinzu und lächelte, //hast du dich ganz schön an meiner Hand festgeklammert, Deidara...//

Der Blonde nickte zustimmend und sie machten sich auf den Weg Richtung Verwaltungsgebäude, wo sie hofften, am ehesten einem Suna-Nin zu begegnen. Und diesmal hatten sie Glück: Auf der Bank vor dem Haus der Hokage saß ein schwarzhaariger Mann mit Ziegenbart aus Suna, der anscheinend gerade einen Bericht verfasste.

Jetzt war Sasoris Können gefragt.

„Hallo“, grüßte er den Fremden gespielt freundlich und kaum hatte dieser aufgeschaut, hatte er auch schon verloren, denn der Puppenspieler hatte ihn mit seinem Jutsu schon unter Kontrolle. Diese Technik hatte er Orochimaru abgeschaut und würde diesen Mann dazu zwingen, als sein Untergebener seinen Befehlen Folge zu leisten. „Schick den Bericht ab und erkläre, dass du früher als geplant nach Suna-Gakure zurückkehren wirst. Wir warten hier.“

Sobald Sasori zu Ende gesprochen hatte, setzte sich der Untergebene auch schon in Bewegung und folgte seinen Befehlen.

„Beeindruckend, hm“, gestand Deidara und Sasori schmunzelte.

„Damit kriegt man jeden rum.“

Die Art, wie der Rothaarige das gesagt hatte, jagte dem Blonden einen eiskalten Schauer über den Rücken. Was meinte sein danna damit?

Doch der Puppenspieler hatte nur einen Spaß gemacht, denn er würde diese Technik niemals an seinem Partner anwenden, um diesen ins Bett zu bekommen. Erstens würde sich der Iwa-Nin an alles erinnern können, sobald das Jutsu aufgehoben werden würde, und zweitens könnte der Rothaarige das auch nicht mit seinem Gewissen und seinen Gefühlen vereinbaren, die wollten, dass sie auch erwidert wurden.
 

Keine zehn Minuten später tauchte der fremde Suna-Nin wieder auf und folgte den beiden verwandelten Akatsukis ohne weitere Zwischenfälle aus dem Dorf.

„Yuura…“

„Hai, Sasori-sama“, antwortete der Angesprochene.

„Geh zurück nach Suna-Gakure und berichte alle zwei Wochen über alles, was dort vor sich geht. In acht Monaten werden wir dann kommen und du wirst alles bis dahin vorbereitet haben“, fuhr der Rothaarige, der nun wieder in seiner Puppe saß, fort.

„Wie Sie wollen, Sasori-sama.“

Der Suna-Nin verschwand und ließ Sasori und Deidara allein zurück, die sich auch auf den Heimweg machten.
 

Also wegen den genannten Ideen: Das heißt nicht, dass die jetzt bei ItaxSasoxDei alle zusammen sind. Das deutet nur eine Art verzwickte Dreiecksbeziehung an. Genauso wie HidanxSaso... muss ja nicht unbedingt beidseitig sein, oder??

Jinchuuriki

OMG! Ich fasse es nicht! Ich war so fertig von lunalinns One-Shots, dass ich beinahe eine kitschige Szene geschrieben hätte *lunalinn böse anguck*^^. Aber alles noch mal gerettet, zum Glück *Kitsch hass* *zum Stecki schiel* Ich hatte auch total das Kreatief, hatte überhaupt keine Lust zum Schreiben, weil ich mich u.a. durch meine eigenen Vorgaben eingeengt fühlte und nicht wusste, wie ich das Kapi trotz der Angaben kurz halten konnte. Aber lest selbst! Das längste Chap mit fast 5000 Wörtern! Ich bin echt stolz auf mich^^. @Peinchen: Diesmal wird’s wohl was mit der 4. Seite^^. Und ich habe es hinterher sogar so hinbekommen, wie ich es schon vor über zwei Monaten geplant hatte. Also here we go! Eure Kurosaki-san
 

„Beeil dich endlich, Deidara, sonst lässt uns Kisame kein Frühstück mehr übrig“, nörgelte Sasori, der schon fertig angezogen auf seinem Bett saß und missmutig zu seinem Partner herüber schielte. Dass der andere aber auch immer trödeln musste… Langsam hatte der Rothaarige das Gefühl, Deidara machte das mit Absicht, so oft, wie das in den letzten fünf Monaten vorgekommen war.

„Hai, nur noch einen Moment, hm“, gab dieser angestrengt zurück und hantierte gleichzeitig mit seiner Bürste und einem Haarband herum, um sich seinen obligatorischen Zopf zu richten.

„Lass deine Haare doch offen. Ich weiß gar nicht, was du immer für ein Theater deswegen machst.“ //Außerdem siehst du so viel heißer aus…//, fügte Sasori in Gedanken still hinzu und seufzte.

„Wenn Ihr mir helfen würdet, wäre ich bestimmt schneller fertig, hm“, rechtfertigte sich der Blonde und sah seinen Partner erwartungsvoll an.

„Wenn’s unbedingt sein muss“, grummelte dieser, erhob sich und griff nach den von Deidara gehaltenen Utensilien, was dem Jüngeren ein Lächeln entlockte.

All seine Pläne liefen wie am Schnürchen und bald hätte er den Suna-Nin bestimmt soweit, dass dieser auch für ihn Gefühle hegte. Davon war er überzeugt.

Was Deidara allerdings nicht sehen konnte, war, dass Sasori, während er ihm den Zopf machte, unentwegt lächelte, genoss er es doch, seinem Partner auf so harmlose Weise nahe zu sein.

„So, fertig“, beendete der Rothaarige sein Werk und Deidara richtete sich auf.

„Arigatou, Sasori no danna, hm.”

„Habe ich dir nicht gesagt, du sollst mich nicht mehr so nennen? Ich habe dich alles gelehrt, was dir nützen könnte, also bist du nicht mehr mein Schüler. Hör also auf mit diesem „no danna“-Gerede und rede mich so an wie die anderen“, gab Sasori gereizt zurück. Warum wollte der andere nicht nur seinen Vornamen sagen, wie es alle anderen taten? Dabei sollte doch gerade dies die Lehrer-Schüler-Distanz der letzten zwei Jahre aufheben und ihr gegenseitiges Vertrauen stärken…

„Hai, Sasori no danna, hm“, gab Deidara gut gelaunt zurück und zog seine Schuhe an.

„Willst du mich verärgern?“, wurde der Rothaarige nun zorniger. Warum ging der Blonde denn nicht darauf ein? Er musste sich eingestehen, dass es ihn schon sehr verletzte, dass der andere sein Angebot nicht annahm…

„Wie kommt Ihr denn darauf, no danna, hm?“ Deidara hatte nicht vor, seinen Partner anders anzureden, auch wenn dieser es von ihm verlangte. Immerhin war dieser Name das einzige, was die Beziehung Sasoris zu Deidara im Vergleich mit der zu den anderen zu etwas Besonderem machte. Er war der einzige, der ihn jemals so genannt hatte, und das machte ihn stolz, denn mit „Sasori“ wurde er von allen angesprochen…

„Du tust es schon wieder…“, bemerkte sein Partner schlicht, denn er hatte sich dazu entschieden, dass eine Fortführung dieser Diskussion eh nichts bringen würde. Der andere war aber auch stur. „Und nun komm…“

In der Küche war tatsächlich schon die gesamte Akatsuki, mit Ausnahme des Leaders, seiner Partnerin und Tobi, versammelt, sodass den beiden Neuankömmlingen nur noch sehr wenig Auswahl an Nahrungsmitteln zur Verfügung stand.

„Oh, da seid ihr ja… Schade, ich wollte eure Portion gerade aufteilen…“, begrüßte Kisame sie geknickt, woraufhin Sasori und Deidara nur bedeutungsvolle Blicke austauschten. Als ob sie es nicht geahnt hätten…

„Und ihr zwei hört gefälligst auf, euch unterm Tisch zu befummeln“, raunte der Blauhäutige Itachi und Hidan an, die ertappt zurückzuckten. „Ist ja widerlich beim Essen.“

„Ach Kisame, lass deine scheiß Moralpredigen. Gegen die Flirtversuche von Blondie hast du schließlich auch nichts gesagt“, stöhnte Hidan genervt auf. „Dabei sieht doch jeder Arsch, dass Sasori total geil auf ihn ist.“

„Willst du Schläge, Freak?!“, zischte der Rothaarige leicht errötet zurück und funkelte den Jashinisten böse an.

Deidara wäre hingegen am liebsten vor Scham im Erdboden verschwunden, wäre da nicht die interessante Tatsache, dass es Sasori peinlich war.

//Ein Punkt für mich, hm//, dachte er triumphierend und wäre Hidan beinahe vor Dankbarkeit für diesen kleinen Sieg um den Hals gefallen.

„Ich sage nur die Wahrheit, Püppchen. Wenn’s dir nicht passt, nimm ihn dir doch endlich, dann bin ich still“, entgegnete der Grauhaarige, woraufhin Sasori genervt die Augen verdrehte. Solche Diskussionen waren einfach unter seiner Würde.

„Als ob du das könntest…“, war seine kühle Antwort darauf und Hidan zuckte nur mit den Schultern.

„Hast wohl Recht…“, gestand er und widmete sich wieder seinem Frühstück zu, wobei er noch schnell einen Speckstreifen von Itachis Teller stibitzte.

Der Beklaute hob langsam die Augenbrauen und sah seinen Zimmergenossen mörderisch an.

„Her damit.“ Mehr konnte man von dem Uchiha wohl auch nicht erwarten, aber der bedrohliche Tonfall erreichte doch seine Wirkung.

„Und was, wenn nicht?“, fragte sein Liebhaber frech und kam Itachis Ohr zum Beißen nahe.

„Eine Woche Sexentzug“, erwiderte der Schwarzhaarige, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Hidans Gesichtszüge entgleisten.

„Das wagst du nicht, du Mistkerl! Kannst ja selber nicht mehr ohne“, zischte der Grauhaarige bedrohlich.

„Bist du der einzige, der hier rumläuft?“, kam die desinteressiert klingende Antwort des Uchiha und sein Blick ruhte auf Deidara, der panisch zu seinem Partner schaute.

//Alles, nur das nicht, hm! Hat der kein anderes Opfer? Hoffentlich hat Sasori das jetzt nicht falsch aufgeschnappt, hm!//

Der schaute nur missbilligend drein, doch in ihm kochte schon wieder die Eifersucht, die ihn schwören ließ, dass der Schwarzhaarige nicht einmal die Gelegenheit dazu bekommen würde, um sich an seinem Partner zu vergreifen.

„Das würdest du nicht wagen…“, gab Hidan gepresst zurück, doch dessen war er sich gar nicht mal so sicher.

„Wer weiß… und jetzt gib her!“ Itachi schnappte sich das Stück Fleisch von Hidans Gabel und blieb wieder still.

„Endlich Ruhe hier“, meldete sich auch mal Kakuzu zu Wort, der die ganze Zeit über die verschütteten Salzkörner gezählt und das damit rausgeschmissene Geld berechnet hatte.

„Klappe halten, Narbengesicht“, wandte sich der Jashinist knurrend an seinen Teampartner, der aber wieder desinteressiert wegschaute. „Was ist mit dir, Deidara-chan, hast du auch noch was zu meckern?“, fuhr er übelgelaunt fort und der Angesprochene zuckte in sich zusammen. Konnte der ihn nicht mal in Ruhe lassen?

„Halt einfach die Klappe, Hidan, hm. Wir haben noch eine Mission, no danna, kommt Ihr, hm?“

„Mmh“, grummelte dieser beim Klang seines Namens, erhob sich aber trotzdem von seinem Stuhl.

Dass Deidara auf einmal so ernst war, wunderte ihn hingegen nicht mehr. Immerhin war der Blonde schon 19 Jahre alt und hatte somit an Reife und Ernsthaftigkeit gewonnen, die jedoch trotzdem nicht allzu häufig zum Vorschein kam, da seine lebensfrohe Art wohl einfach die dominantere von beiden war.

Kaum hatte sich der Rothaarige aufgerichtet, wurde er auch schon wieder unsanft am Handgelenk nach unten gezogen, sodass Hidan ihm ins Ohr flüstern konnte.

„Na, was ist los mit euch beiden? Stellt sich Blondie immer noch so an oder warum machst du so ein grimmiges Gesicht?“ Ein diabolisches Lächeln breitete sich über sein ganzes Gesicht aus. Sasori blieb hingegen kühl.

„Ich wüsste nicht, dass dich das was angeht.“ Mit diesen Worten hatte sich der Rothaarige von dem Griff gelöst und folgte nun Deidara aus dem Zimmer.

Kisame blickte ihm verwirrt hinterher, sodass Hidan ihm zu murmelte: „Die beiden haben was miteinander. Hundert pro“, was bei dem Blauhäutigen ein vor Ekel verzerrtes Gesicht auslöste.

Itachi kaute währenddessen immer noch auf seinem Speck herum und Kakuzu zählte den Zucker.
 

„Reicht dir die eine Tasche? Unser Gegner ist immerhin ein Jinchuuriki…“, äußerte Sasori seine Zweifel über Deidaras Vorbereitungen für den Kampf in Suna-Gakure.

Die drei Monate, nach denen die Akatsuki offen in die Schlacht ziehen wollten, waren schnell vergangen und die beiden Künstler befanden sich auf dem Weg zu ihrem Ziel, dem Kazekage.

„Kein Problem, no danna, hm. Ich habe mein Lieblingskunstwerk Nr. 18 dabei und außerdem ist unser Gegner nur der Ichibi, hm“, gab der Blonde zuversichtlich zurück und lächelte seinen Partner, der langsam in Hiruko neben ihm her schlurfte, beruhigend an, während er seine linke Hand vorbereitend in seine Tontasche steckte.

„Wenn du meinst... Aber sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt“, brummte Hirukos tiefe Stimme und versteckte somit die Sorge, Deidara würde wegen seiner Leichtsinnigkeit doch etwas zustoßen.

Aber in ihrem Fall blieb ihnen wohl keine andere Wahl, als dass der Blonde alleine kämpfte, denn kämpfen und gleichzeitig fliegen konnte Sasori in seiner Puppe nicht, wobei letzteres obligatorisch für die Invasion Sunas war.

Keine zehn Minuten später sahen sie schon den Eingang ins Dorf des Sandes und wussten, dass auch ihre wehenden Akatsuki-Mäntel mit den tief ins Gesicht gezogenen Strohhüten für die Gegner gut erkennbar sein mussten. Wenn es denn noch welche gab…

Deidaras Zweifel verflüchtigten sich, als er das von Sasoris Untergebenem angerichtete Massaker sah, das auf dem von hohen Wänden eingefassten Weg stattgefunden hatte.

„Gute Arbeit“, ertönte Sasoris Stimme neben ihm und richtete sich an den einzigen lebenden inmitten all der Leichen. „Wie ich sehe, erinnerst du dich also an mich?“

„Natürlich, Sasori-sama!“, kam die militärisch zackige Antwort und er ließ sich auf ein Knie sinken.

„Okay, denn hättest du das nicht, hättest du Bekanntschaft mit meiner Kunst gemacht und von dir wäre nicht einmal mehr ein Staubkorn übrig, hm“, mischte sich nun auch Deidara, leicht angesäuert darüber, dass der Untergebene gelobt wurde und er so gut wie nie, in das Gespräch ein, doch Sasori unterbrach ihn.

„Da deine Erinnerungen nicht verloren gegangen sind, bist du folglich noch mein treuer Diener.“ Die riesige Puppe warf seinem Partner einen Blick zu, der bedeutete, dass es losgehen könnte.

„In Ordnung, hm“, nickte Deidara und ließ seinen linken Mund ein Stück Ton produzieren, den er geschickt zu einem kleinen Vogel formte. „Jetzt geht’s los, hm. Ihr solltet am besten zuschauen, Sasori no danna. Dann könnt Ihr sehen, welche Fortschritte ich gemacht habe, hm“, wandte sich der Iwa-Nin mit einem freudigen Grinsen an seinen Partner, während er den Tonvogel mit einem kleinen Paff zu seiner vollen Größe anwachsen ließ.

„Das weiß ich schon“, brummte dieser zurück. „Lass mich nicht warten.“

Mit einem siegessicheren Lächeln auf den Lippen sprang Deidara auf den Rücken des Vogels und hob ab.

//Ich werde schon noch zurückkommen, Sasori, auch wenn du nichts von meiner Art von Kunst hältst, hm//, dachte er noch, als er den anderen hinter sich ließ. //Schließlich ist mein Plan noch nicht aufgegangen, hm…//

Die grimmig aussehenden Augen Hirukos blickten dem Blonden mit einem mulmigen Gefühl hinterher.

//Hoffentlich macht Deidara schnell, dass er fertig wird. Ich hasse diesen Ort… und ich hasse es zu warten, vor allem auf ihn. Der soll sich bloß wagen, nicht unbeschadet wiederzukommen…//

Die Minuten vergingen und immer noch war kein Deidara mit Vogel am Himmel zu entdecken, sodass Sasori langsam ungeduldig wurde. War ihm was zugestoßen? Oder trödelte er nur wieder extra rum, um ihn zu ärgern? In der Dunkelheit konnte er nur schwer etwas erkennen und nur die gelegentlichen Explosionen versicherten ihm, dass sein Partner zumindest noch am Leben war.

Seine Sorge vermischte sich zunehmest mit der anschwellenden Wut über den Blonden, der ihn mal wieder unverschämt lange warten ließ. Doch schon, als der Zorn gerade Überhand gewinnen wollte, erspähte der Rothaarige den anderen, wie er fluchtartig auf ihn zu sauste und schließlich vor ihm landete.

„Du bist spät… Ich hab dir doch gesagt, du sollst mich nicht warten lassen“, knurrte Sasori und verbarg somit geschickt die leichten Sorgen, die er sich trotz allem gemacht hatte.

„Regt Euch ab, no danna. Der Typ war eben stark, hm“, erklärte Deidara und deutete auf den rothaarigen Kazekage, Sabaku no Gaara, der von dem Schwanz der Toneule gehalten wurde.

„Deshalb habe ich dir gesagt, du solltest dich besser vorbereiten“, raunte der Puppenspieler und besah sich seinen Partner. „Was hast du eigentlich mit deinem Arm gemacht, Deidara? Hast du wieder deine Deckung vernachlässigt?“ Der Groll in seiner Stimme war nicht zu überhören. Immerhin war der schöne Körper Deidaras nun nicht mehr so perfekt wie zuvor, aber immer noch attraktiv genug, um in dem Körper des Rothaarigen ein erregtes Zittern auszulösen.

„Macht Ihr Euch etwa Sorgen um mich, no danna, hm? Das ist ja mal was Neues…“ Seine Stimme triefte vor Spott, sodass der Rothaarige mit seinem Schwanz nach ihm schlug.

„Freches Gör“, murmelte er nur.

Da machte man sich schon mal Sorgen und gleich wurde der andere wieder undankbar und frech. Der sollte bloß seine Zunge hüten, sonst würde er bald etwas ganz anderes als Hirukos Schwanz zu spüren bekommen, und es wäre ihm egal, ob Deidara das dann wollte oder nicht.

„Der Arm ist jedenfalls ab, hm“, setzte der Blonde dann doch noch hinzu, rang sich aber ein strahlendes Lächeln ab.

„Selbst Schuld und nun komm. Wir haben schon genug Zeit vertrödelt.“

Ihr Ziel war eine geheime Höhle an einem Fluss, wo die Akatsukis mit dem Extrahieren des Bijuu beginnen wollten; aber nach kurzer Zeit schon wurden sie erneut aufgehalten, als sie die Wüste Sunas durchquerten. Sasori seufzte unmerklich und leicht verbittert auf, als er den Gegner bemerkte, der ihn mit seinen Puppen herausforderte. Was erlaubte sich der Bengel, sich mit diesen Marionetten gegen deren eigenen Erbauer zu stellen?

Deidara spürte die Angespanntheit seines Partners und machte sich besser schnell aus dem Staub, so wie dieser es ihm befohlen hatte. Wenn Sasori nämlich erst einmal sauer war, war mit ihm gar nicht mehr gut Kirschen essen, und diesen Schwächling könnte der Puppenmeister locker alleine ausschalten. Außerdem war diese Puppen-Kunst genau sein Element, obwohl der Blonde darüber wie immer nur den Kopf schütteln konnte.

„Okay, ich geh schon mal vor, no danna, hm.“ Mit diesen Worten sprang er auf seine Toneule und hörte noch ein gebrummtes „Das will ich auch hoffen. Ich hasse es zu warten…“, bevor er außer Reichweite geflogen war.

//Dass Sasori aber auch immer so ungeduldig sein muss, hm. Dabei muss ich schließlich auch darauf warten, dass er endlich mal auftaut. So verschlossen wie heute war er schon lange nicht mehr, hm…//

Tatsächlich war der Rothaarige heute mehr als angespannt und das aufgrund von unterschiedlichen Faktoren.

Erstens kotzten ihn diese Mission in seiner alten Heimat und die darauf folgende Zeremonie einfach an. Zweitens war Deidara wieder so verflucht frech zu ihm und scherte sich nicht einmal um vernünftige Vorbereitungen, sodass der ganze Ärger wieder mal an ihm hängen blieb. Und drittens und am ärgerlichsten von allem kam die Tatsache, dass er es dem Blonden trotzdem nicht übel nehmen konnte, stattdessen aber seine Lust und Empfindungen gehörig anstiegen, sobald er den Iwa-Nin auch nur sah.

Immerhin waren sie mal wieder alleine auf Mission und wäre das nicht der perfekte Zeitpunkt für sein lange beabsichtigtes Überholmanöver? Dieser Aspekt war auch der eigentliche Grund dafür, warum er Deidara schon mal vorgeschickt hatte. Zwar hatte er es auch eilig, aus dieser beschissenen Wüste rauszukommen und ihre Mission erledigt zu haben, aber wie sollte er auch kämpfen, wenn der Blonde ihn durch seine bloße Anwesenheit ständig ablenkte?

Es ärgerte ihn immer wieder aufs Neue, dass sein Partner so über sein Denken herrschte, aber daran etwas zu ändern, hatte er schon lange aufgegeben. Genauso eigentlich wie Deidara selbst… Der machte nämlich trotz der blöden Sprüche nicht unbedingt einen an ihm interessierten Eindruck, oder doch?

Sasori musste zugeben, dass er, verständlicherweise, nie besonders gut hinter die menschliche Psyche gekommen war, wenn es um das Thema Gefühle ging. Aber so viel traute er sich dann doch noch zu, Deidaras Absichten zu durchschauen, die, seiner Meinung nach, eben nicht auf eine sexuelle Beziehung oder mehr mit seinem Partner abzielten…

Diese Vorstellung frustrierte den Rothaarigen, machte ihn schon beinahe depressiv. Doch er musste sich jetzt auf den Kampf konzentrieren…
 

Deidara flog derweil gemächlich über die trockenen Ebenen Sunas, musste er schließlich sicher gehen, dass sein Partner ihn auch irgendwann einholen konnte. Der ließ sich aber auch ganz schön lange Zeit…

Der Blonde musste unwillkürlich grinsen. Ja, sein Plan schien tatsächlich zu fruchten, denn Sasori nahm langsam aber sicher seine Verhaltensmuster an, ohne dass er es selbst bemerkte. War er doch sonst immer pünktlich, schweigsam und gelassen, hatte es Deidara mit seiner forschen Art endlich geschafft, den Rothaarigen aus der Reserve zu locken, sodass dieser viel schneller Emotionen wie Zorn oder Verbitterung zeigte… und bald mit Sicherheit auch Liebe!

Aber dafür musste der Blonde, so Leid ihm sein Partner auch manchmal tat, seine vorlaute Masche durchziehen, um den Eisklotz zu schmelzen. Der Eisklotz, den noch nicht einmal die heißen Temperaturen in der Wüste zu beeinflussen schienen…

Na ja, immerhin war Suna Sasoris Heimat. Ob er deswegen so gereizt war, weil er schlechte Erinnerungen an diese Gegend hatte? Bei ihm schwer vorstellbar, aber möglich.

Der Iwa-Nin hatte sich nun doch dazu entschlossen, auf seinen Partner zu warten, obwohl er liebend gern der Hitze der Wüste entkommen wäre, aber so konnte Sasori wenigstens schneller aufholen und war wieder bei ihm. Er musste schließlich ein paar Sticheleien loswerden.

Nach einer schier endlosen Wartezeit hörte der Blonde plötzlich ein bekanntes Schlurfen und erblickte auch schon das hässliche Gesicht Hirukos.

//Mann, an den Anblick kann ich mich wohl nie gewöhnen. Will ich auch gar nicht, hm.//

„Ihr seid spät, Sasori no danna, hm“, stichelte er mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen.

Sasori hatte schon mit so was gerechnet und verzog keine Miene.

„Nerv nicht. Ich musste vorhin auch warten. Immerhin haben wir jetzt den Ichibi, also bin ich endlich an der Reihe…“

Deidara konnte sich einen frechen Spruch nicht verkneifen.

„Wo wollt Ihr denn bitte anfangen zu suchen, hm? Welcher Jinchuuriki ist denn als Gegner überhaupt noch für Euch frei?“

„Mir egal. Hauptsache, ich bekomme einen, dann gibt’s kein Problem. Am leichtesten wäre es natürlich, wenn uns einer zulaufen würde…“, brummte der Rothaarige.

Deidara schnaubte bei der Lustlosigkeit seines Partner belustigt auf; das war Sasori, wie er leibte und lebte!

„Was grinst du wieder so blöd? Spar dir die Mundsperre und setz dich lieber in Bewegung.“

Ja, das war Sasori auch; keinen Sinn für Humor und immer nur am Stänkern.

„Schon gut, no danna, schon gut, hm“, beschwichtigte der Blonde lächelnd und ging voran.

//Mmh, das einzige, was ich will, bist du, Idiot… was interessiert mich da, welchen Gegner ich schlussendlich bekomme? Aber um das zu bemerken, bist du wohl zu blöd… und zu frech.// Seine Gedanken machten Sasoris Stimmung auch nicht gerade besser; also lief er lieber stumm neben Deidara her und versuchte, an nichts zu denken.
 

Nach einem halben Tag Fußmarsch erreichten sie dann endlich die mit einem großen Stein und einem fünfteiligen Siegel abgesicherte Höhle, die sie über das Wasser kommend betraten.

„Ihr seid spät“, hörte Deidara heute zum dritten Mal diesen Satz. Der Leader hatte sie schon erwartet. „Trefft sofort die Vorbereitungen.“

//Ein bisschen höflicher tät’s auch, hm//, murrte Deidara, während sein Tonvogel den Kazekage auf dem Boden ablegte und verpuffte, und hatte das Bedürfnis sich zu rechtfertigen.

„Der Jinchuuriki war stärker, als ich gedacht habe, hm…“

Doch das Hologramm schien ihm nicht weiter Beachtung zu schenken, sondern drehte sich um und ließ mit einem ohrenbetäubenden Lärm die neunäugige und zehnfingrige Statue aus dem Boden erscheinen.

„Versammelt euch.“

Gleich nachdem der Leader die anderen Akatsuki-Mitglieder gerufen hatte, erschienen auch schon deren Hologramme auf den entsprechenden Fingerspitzen, wozu sich Sasori und Deidara mürrisch gesellten.

„Nun lasst uns beginnen… Wir werden von hier an drei Tage und Nächte brauchen, also passt auf eure realen Körper auf.“

„WAS?“, schallte Hidans Stimme von den hohen Höhlenwänden. „Drei beschissene Tage und Nächte? Dabei ist es schon mehr als eine verdammte Woche her, seitdem Itachi und ich…“

„Klappe halten, Hidan, oder ich stopf sie dir!“, ertönte Kakuzus genervte Stimme.

„Mit was denn? Deinem verkackten Geld?“

„Ruhe dahinten! Deine Bettgeschichten interessieren keinen, Hidan, und deine Meinung sowieso nicht, Kakuzu!“

Diese ewigen Streitereien gingen dem Leader wirklich gehörig auf die Nerven und an die Substanz. Warum musste ausgerechnet seine Organisation aus lauter Volltrotteln bestehen?

„Aber müssten wir nicht mehr als drei Tage brauchen, da Orochimaru ja weg ist?“, meldete sich nun Kisame zu Wort und der Orangehaarige klatschte sich gedanklich gegen die Stirn. Alles Idioten!

„Wenn du meinst… dann lasst uns endlich anfangen. Zetsu, du übernimmst draußen die Überwachung.“

„Verstanden“, gab dieser zurück.

//Puh, wenigstens einer hier ohne Widerworte. Fehlt nur noch, dass Deidara meckert, er müsse sich zwischendurch mal die Haare waschen…//, atmete der Leader erleichtert auf und aktivierte mit seinem Chakra den zu seinem Ring passenden Finger der Statue, der sofort anfing zu leuchten, was ihm die anderen Akatsukis gleich taten.

Sogleich schlängelten sich neun Drachen aus Chakra aus dem Mund der Statue und umschlangen den bewusstlosen Körper, saugten ihm allmählich den Bijuu aus. Die Zeremonie hatte begonnen und wurde nur durch zwei Konoha-Truppen gestört, die Kisame und Itachi am rechtzeitigen Ankommen hindern sollten.

„Wer und wie viele sind es, Itachi?“, wurde der eben zurückgekehrte Schwarzhaarige gefragt.

„Ein vier-Mann Team aus Konohas Hatake Kakashi, Haruno Sakura, dem Kyuubi no Jinchuuriki Uzumaki Naruto und Sunas Konzil-Mitglied Chiyo.“

Hirukos Gesichtszüge entgleisten.

//Sagte er Chiyo-baa…?//

Das konnte doch nicht sein! Die alte Hexe hätte doch schon längst abkratzen müssen! Heute war wirklich nicht sein Tag…
 

Kaum war die Zeremonie beendet, ließ ein lautes Krachen die Höhle erzittern, als anscheinend gewaltsam versucht wurde, von außen durchzubrechen.

„Es wird langsam laut draußen“, bemerkte der Leader, was so viel heißen sollte wie „Macht euch bereit, die Eindringlinge auszuschalten“.

Sasori hatte ein fieses Grinsen auf den Lippen, da er nun seine Chance gekommen sah, was wegen Hiruko aber keiner sehen konnte.

„Die haben einen anderen Jinchuuriki dabei, oder?“ Das hinterhältige Lachen Hirukos schallte durch den Raum. „Nimm’s nicht persönlich, Itachi.“

Man konnte den Spott beinahe fließen sehen, doch der Schwarzhaarige machte nur sein gewohntes „Hrmpf“. Deidara fand es irgendwie beängstigend, wie sein Partner in der Puppe lachte, aber dass sie dem Uchiha eins auswischen konnten, machte diese Tatsache schon viel erträglicher.

Wie, um ihn zu bestätigen, erhob der Leader das Wort.

„Sasori, Deidara, ihr räumt draußen auf. Das heißt, ihr könnt alle beseitigen außer dem Jinchuuriki, den will ich lebend.“

//Bingo, hm!//, klatschte sich der Blonde innerlich in die Hände, wobei Sasori fortfuhr.

„Itachi… woran können wir den Kyuubi no Jinchuuriki erkennen?“ Es gefiel dem Puppenspieler zwar gar nicht, aber auf diese Informationen von dem Uchiha waren sie wohl oder übel angewiesen.

„Sag es ihm“, forderte der Leader, als der Schwarzhaarige keine Anstalten machte zu antworten.

„Er wird der erste sein, der anfangen wird euch anzuschreien“, kam dann doch die recht unnütze Antwort.

„Was soll das heißen?“, brummte der Rothaarige und auch Deidara kam sich verarscht vor.

„Hast du keine näheren Informationen, hm?“

Doch ehe eine Reaktion kam, war Itachi auch schon verschwunden.

„Unverschämtheit, hm!“, empörte sich der Blonde und auch Sasori zischte verärgert.

„Wir hauen dann auch ab. Diese Scheiße hat ja auch schon lange genug gedauert.“ So verschwanden Hidan, Kakuzu, Zetsu und Kisame ebenfalls, bis nur Deidara, Sasori und der Leader übrig waren.

„Ich erwarte euch.“ Und mit einem Knistern löste sich auch letzterer in Luft auf, während die Statue mit einem Knall verpuffte.
 

„Wie lange brauchen die denn, um rein zu kommen?“, knurrte Sasori genervt und stellte sich neben Deidara, der auf dem toten Kazekage Platz genommen hatte.

„Habt Ihr es wieder eilig, hm?“, entgegnete der Blonde und sah seinem gereizten Partner ins Gesicht.

„Nicht so eilig wie du, wenn du Bekanntschaft mit Hirukos Giftschwanz machst.“

„Hm.“ Deidara lächelte triumphierend, hatte seine Provokation schließlich wieder einmal gewirkt.

Mit einem knackenden Geräusch zerbarst der Felsen vor dem Eingang und vier Shinobi, die die Akatsukis verwundert anstarrten, erschienen in der Öffnung.

//Was glotzen die so, hm?// Der Iwa-Nin blickte zu dem Rothaarigen, der grimmig Augenkontakt mit der Alten hielt. //Was geht denn hier ab? Kennt Sasori die alte Schachtel etwa, hm?// Aber etwas anderes war jetzt wichtiger.

„Also… ich frage mich, wer von denen der Jinchuuriki ist, hm“, sprach er seine Frage laut aus.

„Ich mach euch fertig, ihr Bastards!!!“, schrie der komische, blonde Ninja mit der orangefarbenen Kleidung.

„Dieser?“, zweifelte Sasori, doch Deidara lächelte.

„Sieht so aus, oder, hm?“

Der Jinchuuriki warf noch eine Weile mit wüsten Beschimpfungen um sich und Deidara fragte sich allmählich, wie jemand so doof sein konnte, dass er nicht merkte, dass das Opfer schon längst tot war. Kaum hatte er seine Gedanken ausgesprochen, stürmte der andere rasend vor Wut auf die Akatsukis zu, wurde jedoch von dem größeren, grauhaarigen Ninja zurückgehalten.

Moment! Kannten sie den nicht?! Das versprach doch recht amüsant zu werden…

„Ich kümmere mich um die Leiche… der andere Jinchuuriki scheint sie wieder haben zu wollen“, erklärte Sasori plötzlich seine Absichten, doch Deidara schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben.

Nach einer weiteren, scheinbar unvermeidlichen Diskussion über Kunst hatte sich der Blonde den Kazekage geschnappt und flog unter den verwirrten Blicken der Eindringlinge und den verärgerten Blicken seines danna aus der Höhle, wohin ihm der blonde Junge und der Grauhaarige folgten.

„Bis später, no danna, hm!“

Ja, er respektierte seinen Partner als Künstler, aber immerhin musste er auch sehen, wo er mit seiner Kunst blieb, und außerdem war dies eine willkommene Provokation und Möglichkeit, seinem danna seine Fähigkeiten an einem herausfordernderen Gegner zu beweisen.

//Die Oma und das Gör schafft Sasori auch locker alleine, hm//, dachte er überzeugt.

„Ich weiß nicht, ob ich es euch sagen sollte, aber Sasori no danna ist sogar noch stärker als ich, hm... Willst du immer noch mich als Gegner, Sharingan no Kakashi?“ Deidara hatte den Grauhaarigen an seinem roten Auge erkannt, das dieser geöffnet hatte, und lockte die beiden Konoha-Nin von der Höhle weg.

//Mist, ich habe fast keinen Ton mehr und dieser Kakashi nervt auch, hm. Egal, erst mal ein Ablenkungsmanöver…//

Deidara attackierte den Grauhaarigen mit einem Tonvogel, der diesen aber mithilfe eines Kunais schon vorher zum Explodieren brachte. Trotzdem hatte der Blonde einen kleinen Vorsprung gewonnen, durch den er Zeit hatte, sich eine Strategie auszudenken.
 

Währenddessen tobte der Kampf zwischen Sasori und den zwei Kunoichi, bei dem der Rothaarige schon gezwungen war, seinen eigenen Körper zu benutzen und die Schriftrollen sowie die schneidenden Werkzeuge auf seinem Rücken herauf zu beschwören.

//Mal sehen, ob das Kigoni den Flammen diesmal standhält//, dachte der Puppenspieler und schoss mit seinen Flammenwerfern nach seiner Großmutter, die sich hinter einen Felsen flüchtete.
 

//Der Blonde hat schon lange nicht mehr angegriffen, hm. Was die beiden wohl planen?//, wunderte sich Deidara und flog weiterhin seine Kreise. Irgendwie hatte er ein komisches Gefühl bei der ganzen Sache…
 

//Tse, ich kann echt nicht glauben, dass ich sogar meine finalen 100 Puppen für das Gör und die Alte einsetzen muss. Aber lange werden die eh nicht mehr leben…//

Der Kampf war unerbittlich und Sasori regte sich immer mehr darüber auf, dass dieses rosahaarige Kind seine besten Puppen zerstörte und ihn beinahe auch noch mit diesem Chakra unterdrückenden Gerät erwischt hätte. Zum Glück war es nur eine seiner anderen rothaarigen Marionetten gewesen, sodass er seinen Körper wenigstens behalten konnte.

Aber wofür eigentlich? Deidara wollte ihn ja sowieso nicht… Ein erneut heftiger Schmerz fuhr durch Sasoris Körper und er musste sich zusammenreißen, seine Konzentration nicht zu verlieren.
 

//Scheiße, was ist hier los, hm?// Das schlechte Gefühl verstärkte sich mehr und mehr, wurde langsam zu einer dunklen Vorahnung, die sein Herz beinahe zum Stillstand brachte.

War Sasori verletzt? Hatte er den Kampf schon gewonnen? Er wusste es nicht… Was machte er überhaupt hier? Auch wenn sein Partner stärker war als er, konnte ihm trotzdem etwas passiert sein. Er musste es wissen! Ob es ihm gut ging, ob der Rothaarige, den er liebte und doch im Stich gelassen hatte, noch am Leben war…

Deidara riss seinen Vogel herum, scheinbar gerade noch rechtzeitig, da sich die Luft, wo er sich gerade noch befunden hatte, verzerrte, weil der Grauhaarige den Punkt mit seinem Mangekyou-Sharingan fixiert hatte, und flog, so schnell er konnte, zurück in Richtung Höhle. Wie konnte er nur so doof gewesen sein, dass er alles auf eigene Faust hatte schaffen wollen…?
 

Der Kampf wurde immer aussichtsloser. Obwohl er mit seinen anfangs 100 Puppen den 10 Marionetten Chiyos weit überlegen gewesen war, schrumpfte seine Anzahl durch diese kleine Mistgöre immer weiter, sodass Sasori allmählich die Kontrolle über die Lage verlor.

Er konnte sich einfach nicht konzentrieren… andauernd sprang ihm Deidaras Bild vor Augen und es erfasste ihn eine so heftige Depression, dass er fast aufgeschrien hätte vor Schmerz und Trauer. Seine Augen hatten einen wahnsinnigen und gehetzten Ausdruck angenommen und immer wieder vernachlässigte er kurz seine Deckung.

Warum ergab er sich nicht einfach? Es hatte doch eh alles keinen Sinn mehr… Einerseits konnte er nicht mit Deidara leben, weil dieser seine Gefühle nicht erwiderte und er sie ihm auch nicht gestand, und andererseits konnte er auch nicht ohne ihn leben, da er ihn einfach brauchte, und falls Deidara bei einer Mission umkommen sollte, wäre das auch für ihn der Tod… Warum seinem Leben dann nicht gleich ein Ende setzen, damit er den Verlust erst gar nicht ertragen musste?

Sasori traf Sakura mit einem Katana in die Seite, als diese sich vor Chiyo gestellt hatte, sodass Gift und Blut aus ihrer Wunde tropften.

Ja, das war eine gute Idee…
 

Deidara hatte es fast geschafft; er konnte schon die Höhle erkennen und sah bereits die drei lebenden Gestalten inmitten all der zerstörten Puppen. Schnell zog er einen seiner letzten vier Tonvögel aus der Tasche und wollte sich zudem mit einem Kunai bewaffnen, doch er hatte keins mehr.

Gerade, als er zur Landung ansetzte, stürmten zwei Marionetten mit Schwertern aus dem Nichts hervor und rasten auf den zurücktaumelnden Sasori zu, der das Katana losgelassen hatte. Nein!

„SASORI NO DANNA!!!“

Die Schwerter hatten ihr Ziel gefunden. Rotes Blut spritzte in einem Schwall auf den Boden und alles um ihn herum wurde plötzlich schwarz. Er drohte, das Bewusstsein zu verlieren.

„Deidara.“

Aus zwei mach eins

So, hier ist das neue Chap^^. Am Schluss dann mehr^^. LG eure Kurosaki-san
 

„Deidara.“ Der Rothaarige sah seinen Partner, der nur einen knappen halben Meter vor ihm stand, mit vor Schock geweiteten Augen an. „Was… tust du hier?“

Ihm hatte es die Sprache verschlagen, aber der Blonde lächelte nur; ein halbherziges Lächeln, das Sasori vermittelte, dass der andere kurz vor der Bewusstlosigkeit stand. Er konnte es nicht fassen. Deidaras rechter Arm war von dem Schwert durchbohrt, das ihn hätte treffen sollen, und große Mengen an Blut rannen seinen Körper hinab, durchtränkten den schwarzen Mantel mit der blutroten Flüssigkeit. Aber er lächelte, er lächelte ihn an.

„Euch retten, was sonst, hm?“ Deidaras Stimme war nur noch ein leises Krächzen und doch erfüllte es Sasori mit unendlicher Freude darüber, dass der Blonde noch bei Bewusstsein war und ihm ein Lächeln schenkte.

„Wir müssen… von hier verschwinden… no danna, hm.“ Seine Augen wurden schwer, doch der Iwa-Nin hielt sie entschlossen offen. Er durfte den Schmerzen nicht nachgeben, noch nicht.

Erst jetzt realisierte der Rothaarige, dass er eigentlich immer noch mitten in einem Kampf steckte, und drehte sich um sich selbst, um die Angreiferinnen ausfindig zu machen. Zu seiner Überraschung lagen direkt neben ihm die Marionette seines eigenen Vaters, zumindest musste sie es gewesen sein, denn von ihr waren nur noch Bruchstücke übrig, und das Katana, das ihn nur knapp verfehlt hatte.

Deidaras Werk. Und anstatt einen weiteren Tonvogel zur Abwehr des tödlichen Stiches zu verwenden, hatte er sich diesem selbst entgegen gestellt und war dabei schwer verletzt worden.

Sasoris Augen huschten zu den Kunoichi, die ebenso erstarrt vor Schreck über ihre verfehlte Attacke und Deidaras plötzliches Auftauchen zusammen saßen und zurückstarrten.

„Lasst… uns gehen, hm. Noch ist… Zeit.“

Deidara schwankte stark, sodass Sasori ihm unter die Arme griff, um ihn zu stützen, wofür er ein dankbares Kopfnicken erntete. Unter Schmerzensqualen holte der blonde Nuke-Nin die drei übrigen Tonvögel aus seiner Tasche, ließ einen zu Boden fallen und gab die anderen beiden seinem Partner in die Hand.

„Werft sie… gleich, hm.“ Er konnte kaum noch sprechen und sein sichtbares Auge schien in weite Ferne zu blicken, und doch sah er, wie Sasori kurz nickte. Er hatte verstanden.

Mit einem lauten Puff wuchs der fallen gelassene Tonvogel auf Überlebensgröße an und diesen Moment der Überraschung nutzte der Rothaarige und sprang, Deidara stützend, auf dessen Rücken, wobei er gleichzeitig die anderen Explosionswerke auf die geschockten Kunoichi warf, die nicht schnell genug ausweichen konnten, da Sakura immer noch schwer verwundet war und Chiyo notdürftig behandelte.

Trotz der Schwierigkeit, sich mit den Schmerzen in seinem Arm zu konzentrieren, strahlte Deidaras Gesicht kurzzeitig mit vor Wahnsinn leuchtenden Augen, als er sein restliches Chakra sammelte und den Vogel in die Luft hob.

„Katsu!“, murmelte er und unter ihnen ließen zwei Explosionen die Erde erzittern, während sie schon außer Reichweite von möglichen Angriffen geflogen waren. Aus der Ferne konnte Sasori, nachdem der Rauch verflogen war, noch erkennen, wie sich die Rosahaarige langsam zu der Alten schleppte, die sich jedoch nicht mehr zu regen schien, sodass Sakura weinend zusammenbrach.

Sasori konnte sich ein teuflisches Grinsen nicht verkneifen. Die alte Hexe hatte den Tod auch verdient, nach allem, was in der Vergangenheit vorgefallen war und vor allem nach dem, was sie Deidara angetan hatte. Dieser konnte sich nur schwer auf dem Vogel halten, sodass der Rothaarige ihn immer wieder festhalten musste, damit er nicht runterfiel.

Ihre Flucht war geglückt, aber zu welchem Preis? Der Blonde war schwer verletzt und es war allein seine Schuld. Warum war er überhaupt in so eine gefährliche Situation geraten? Nun ja, er hatte es gewollt, er hatte vorgehabt, seinem Leiden ein Ende zu setzen, und Deidara hatte ihn davon abgehalten. Warum eigentlich? Warum war der Blonde zurückgekehrt?

Deidara konnte nicht mehr. Er hatte sein Chakra nahezu vollständig aufgebraucht und ihm wurde immer wieder schwarz vor Augen, sodass er den Vogel ein gutes Stück von der Kampfstelle entfernt in einem Wald landen musste. Erschöpft brach der Iwa-Nin zusammen und Sasori konnte ihn gerade noch packen, als sich die Tonfigur in Luft auflöste und sie beide zu Boden fielen.

Der Rothaarige suchte fieberhaft nach einem Unterschlupf, wo sie die Nacht über verweilen konnten, da, mit dem angeschlagenen Deidara und ihm selbst ohne eine einzige Waffe, die Heimreise zu riskant wäre. Ganz in der Nähe fand er einen großen Baum, dessen Wurzeln aus dem Erdreich ragten und den Akatsukis als Bleibe und Schutz vor Regen und Wind dienen konnten.

Behutsam ließ der Puppenspieler den Blonden von seinem Rücken auf die Erde gleiten und machte sich daran, die große Wunde des inzwischen Ohnmächtigen zu versorgen. Der Stich war groß und Deidara hatte viel Blut verloren, doch vor allem machte ihm das Gift des Schwertes zu schaffen, für das Sasori als sein Hersteller glücklicherweise das Gegenmittel für den Fall der Fälle eingesteckt hatte und das er ihm verabreichte.

Danach entfernte er den Augenaufsatz und den blutdurchtränkten Mantel, den er sich selbst gegen die Kälte umwarf, reinigte die Wunde mit Flusswasser und bestrich sie mit einer schnell-heilenden Salbe, ebenfalls aus seinem persönlichen Repertoire.

Die ganze Zeit über konnte der Rothaarige nur an eins denken: Dass Deidara wieder gesund würde und das ohne Folgeschäden. Denn immerhin fehlte ihm seit dem Kampf gegen den Kazekage eh schon ein Arm...
 

Deidaras Augenlider zuckten und er bewegte sich leicht, sodass Sasori aus seinen Gedanken gerissen wurde und besorgt den Verletzten betrachtete.

„Was macht Ihr für ein Gesicht, no danna, hm?“, flüsterte der Blonde, und doch klang seine Stimme schon viel kräftiger und er sah eindeutig besser aus als noch kurz zuvor.

Was er für ein Gesicht machte? Da fragte der noch? Sasori konnte den Zorn in sich aufkommen spüren, darüber, dass der andere ihm seine Erlösung verdorben hatte, darüber, dass dieser sich selbst für ihn in Gefahr gebracht hatte. Warum nur?

„Warum hast du das gemacht, Deidara?“, fragte er schließlich in die Stille hinein, doch sein Partner blieb ruhig.

Würde Sasori es verstehen, wenn er ihm die Wahrheit sagte? Dass er ihn liebte…? Er schwieg.

Als weiterhin keine Antwort kam, konnte der Rothaarige sich nicht mehr länger beherrschen, so sehr brodelte der Zorn in ihm.

„WARUM HAST DU DAS GEMACHT, VERDAMMT?! DU HÄTTEST DABEI UMKOMMEN KÖNNEN!!“ Er machte eine Pause und starrte scheinbar interessiert auf einen Pilz, der auf der Baumrinde wuchs. „Ich will nicht, dass du meinetwegen stirbst…“

Deidara sah auf. Hatte er gerade richtig gehört? Machte sich der andere wirklich Sorgen um ihn? Empfand Sasori hinterher doch mehr für ihn, als er es geglaubt hatte? Der Blonde suchte Sasoris Blick und fand ihn. War es wirklich richtig, das jetzt zu sagen? Egal, er musste…

„Mmh… warum? Weil ich für Euch mein Leben lassen würde, hm…“

Es war gesagt, gesagt und nicht mehr zurückzunehmen; alles, was er in diesem Moment fühlte, war in diesem einen wahren Satz vereint und er schämte sich dafür. Deidara sah wieder zur Seite, wandte seine Augen beschämt ab und blieb still liegen. Was erwartete er sich eigentlich davon…?

Sasori sah wie erstarrt in die blauen Augen, deren Besitzer ihm gerade gestanden hatte, er würde für ihn sterben. Was sollte das heißen? Hegte der Blonde etwa doch Gefühle für ihn? Dieser drehte in diesem Augenblick den Kopf weg, sodass sich der magische Moment löste. In Sasoris Körper begann es zu kribbeln und eine erneute Woge des Glücks überrollte ihn, als er hoffte, nein, beinahe spürte, dass seine Gefühle auch erwidert wurden. Würde er sich dann doch nicht von seinem Leiden befreien müssen? Aber warum wandte der andere sich dann ab? Er brauchte einfach Gewissheit!

„Deidara, schau mich an.“

Die Zärtlichkeit in der Stimme seines Partners verblüffte den Blonden, sodass er ihm langsam sein Gesicht zuwandte und im selben Moment auch schon zwei unglaublich weiche Lippen auf den seinen spürte, die sich leicht auf ihnen bewegten. Deidara schloss die anfangs vor Erstaunen aufgerissenen Augen und vertiefte den zärtlichen Kuss, der seine Sinne benebelte und ihn nur noch den süßlichen Geschmack, den betörenden Duft und die zarten Lippen des anderen wahrnehmen ließ. Alles andere war unwichtig, solange dieser Kuss nie enden würde…

Mit seinem wieder halb regenerierten Arm fasste der Blonde in die Haare seines Gegenübers, der sich über ihn beugte, und zog ihn noch näher zu sich heran, auf dass sie sich nicht mehr voneinander trennen sollten. Wie lange hatte er darauf gewartet, sich danach verzehrt, diesen Kuss mit Sasori zu teilen? Es war bedeutungslos…

Sein Herz raste und jede Faser seines Körpers wurde von Glück durchspült, als der Rothaarige spürte, dass Deidara den Kuss mit einer ebenso großen Intensität wie er selbst erwiderte. Es war ein Rausch, der Sasori gefangen nahm und ihn all die Schmerzen und Zwänge der letzten Monate vergessen ließ, sodass er sich vollständig dem Kuss hingab.

Nach einer Ewigkeit lösten sich die beiden, vor Luftmangel und Hitze errötet, voneinander, blickten sich tief in die Augen, die nur Zentimeter voneinander trennten. Sie waren überwältigt von ihren Gefühlen, wagten nicht daran zu denken, dass dies gerade vielleicht doch nur ein schöner Traum gewesen war. Aber es war keiner.

Deidara lächelte seinen Partner an und fuhr ihm mit der Hand durch das kurze Haar, was in Sasori einen warmen Schauer auslöste. Er wollte diesen Rausch noch einmal erleben, war süchtig nach den fein geschwungenen Lippen Deidaras, die leicht geöffnet waren und mit seinen hitzigen Wangen einen unwiderstehlichen Reiz auf ihn ausübten.

Der Blonde spürte das Verlangen seines Partners und erlöste diesen, indem er ihn wieder zu sich zog und die Lippen des anderen mit seinen versiegelte. Erneut tobte in Sasoris Magen ein kribbelndes Feuerwerk. Er wollte mehr, Deidaras Nähe noch intensiver spüren, den anderen für sich ganz allein.

Sanft strich der Rothaarige mit seiner Zunge über die Lippen des anderen, die sich auch sofort bereitwillig öffneten und ihr Einlass gewährten, sodass sie begierig Deidaras feuchte Mundhöhle erforschte. Von Sasoris Feuer angestachelt, stieg der Blonde in das Zungenspiel mit ein, stupste den Fremdling verspielt an, trieb sie zurück und wurde wieder bezwungen.

Deidara konnte nicht glauben, was sie da taten. War das wirklich Sasori, der ihm gegenüber sonst immer schweigsam bis abweisend war, der ihn jetzt stürmisch küsste, seine Hände in seine Haare krallte? Wie konnte es sein, dass seine Sehnsüchte plötzlich erhört und erfüllt wurden? Wieso war er so blind gewesen und hatte nicht bemerkt, dass sein Partner wahrscheinlich genauso dachte wie er selbst?

„Deidara, denk nicht so viel“, murmelte Sasori in den Kuss, da er gemerkt hatte, dass der Blonde nicht mehr so richtig bei der Sache war.

Als Antwort schlang Deidara instinktiv seinen Arm um den Nacken des Rothaarigen und vergrößerte die körperliche Nähe, sodass dieser nun auf ihm lag. Es war eine vollkommen andere Nähe als der Kuss, aber angenehm, und entfachte in Deidara den Wunsch nach mehr als bloßen Küssen.

Sasori hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Deidara hatte ihn einfach auf sich gezogen, sodass ihre Körper aufeinander lagen und sich ihre Unterleiber berührten. Sofort spürte der Rothaarige das Verlangen in sich aufkommen, spürte, wie sich seine Erektion abzuzeichnen begann. Aber im Gegensatz zu damals war es nun egal, eher willkommen als störend.

Seine rechte Hand tastete sich vorsichtig unter das Netzhemd des Blonden, strich die Bauchmuskeln und Seiten entlang, was dem anderen ein erschrockenes Keuchen entlockte. Sasori grinste; er wollte dieses erotische Geräusch noch einmal hören, sodass er, von seinem Instinkt geleitet, weiter nach oben wanderte und die linke Brustwarze massierte.

„Ah, hm!“ Deidaras Stöhnen zeigte nur einen Bruchteil dessen, was er tatsächlich empfand, denn sein Körper erzitterte förmlich unter den Berührungen des anderen. Dennoch presste er schnell die Lippen aufeinander, damit ihm dieses peinliche Geräusch nicht mehr entweichen konnte.

Sasori schaute von der Massage der zweiten Brustwarze auf.

„Warum verkrampfst du dich so? Gefällt es dir nicht?“ Leichte Verärgerung und Enttäuschung war seiner Stimme zu entnehmen und lösten in Deidara Schuldgefühle aus.

„Doch, hm… es ist nur…“ Der Blonde errötete, als Sasori sich tief hinunter beugte und ihm verführerisch ins Ohr flüsterte.

„Ich will dich hören, Deidara.“

Seine Zunge fand den Weg zur Ohrmuschel und fuhr diese genüsslich nach. Deidara konnte sich, nachdem der Rothaarige ihm diese Worte ins Ohr gehaucht hatte, nicht mehr zurückhalten und keuchte erregt auf. Er schlang ein Bein um Sasoris, knöpfte ihm langsam und durch den Arm beschwerlich den Mantel auf. Sein Partner hatte einfach noch zu viel an.

Sasori hielt einen Moment mit seinen Zärtlichkeiten inne, als er die warmen Finger Deidaras auf seiner Haut spürte, die zu seinem Rücken wanderten, und plötzlich etwas Nasses seine Wirbelsäule entlangfuhr, wodurch seiner Kehle ein leises Stöhnen entrang. Der Blonde sah den erstaunten Ausdruck auf Sasoris Gesicht und musste darüber schmunzeln, dass seine Münder nun auch zu etwa anderem gut waren als seiner Kunst.

Auch der Rothaarige befreite den anderen von dem überflüssigen Oberteil, sodass dieser nur noch in Hose vor ihm lag, ebenso wie er selbst.

„Was gedenkt Ihr zu tun, no danna, hm?“, fragte Deidara gespielt unwissend, wurde jedoch mit einem Kuss zum Schweigen gebracht und schloss genießerisch die Augen. Erschrocken wollte er auffahren, als er plötzlich die Hand seines Gegenübers in seiner Hose spürte, wurde aber zurückgehalten und mit einem Kuss auf die nackte Brust besänftigt.

Die Hand glitt tiefer, umfasste schließlich Deidaras Erektion, was diesen aufstöhnen und seinen Kopf in den Nacken werfen ließ, um die Berührungen noch intensiver zu erleben. Nie hätte er gedacht, dass allein die Berührung Sasoris so einen Effekt auf seinen Körper haben würde, als der Rothaarige mit seinem Finger über die empfindliche Spitze streifte und dabei Deidaras Oberkörper mit prickelnden Küssen übersäte, woraufhin sich seine Muskeln vor Erregung verkrampften.

Die Bewegungen der Hand wurden immer intensiver, immer schneller, sodass sich Deidara keuchend an den Rücken seines Partners krallte und leichte Kratzspuren hinterließ.

„Hey, halt dich mal ein bisschen zurück! Sonst darf ich die Haut gleich wieder reparieren! Das Material ist verdammt selten.“ Sasori hatte von Deidara abgelassen und richtete sich ein Stückchen auf, sodass der Blonde enttäuscht den Kopf zurücksinken ließ.

„Gomen, hm… Aber was meint Ihr mit „Haut reparieren“? Und welches Material, hm?“ Deidara schaute den Rothaarigen verwirrt an, doch dieser seufzte nur. Er konnte sich, obwohl er Deidaras Neugier verstehen konnte, schließlich gerade eine bessere Beschäftigung vorstellen, als seinem Partner von seinem Umbau zu berichten.

„Nun ja, Kigoni, ein spezielles Holz, das der menschlichen Haut sehr ähnlich und zudem ziemlich wasser- und feuerresistent ist.“

„Ist das auch der Grund, warum Ihr seit einiger Zeit am Feuer schlaft, hm?“ Deidara hatte ja schon immer das Gefühl gehabt, irgendwas habe sich an seinem Partner verändert, was dieser nun mit einem Nicken bestätigte. Aber hatte das nicht genau dann angefangen, als…?

„Das habt Ihr also die eine Woche über heimlich im Zimmer gemacht, hm!“, rief der Blonde triumphierend, erfreut darüber, dass er endlich das Geheimnis um diese mysteriöse Woche gelüftet hatte.

Sein Blick ruhte auf der glatten Haut Sasoris, der sich nun wieder näherte, und die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Dass er das noch nicht bemerkt hatte! Obwohl… Sasori hatte sich ja immer alleine umgezogen, also hätte er es ja gar nicht sehen können. Nun ja, der eigentliche Grund, warum Sasori eben darauf bestanden hatte, war gewesen, dass er es nicht hatte riskieren wollen, über einen leicht bekleideten Deidara herzufallen, aber das konnte dieser ja nicht wissen…

„Eure Öffnung mit dem Seil ist… verschwunden, hm“, bemerkte Deidara daraufhin verwundert und freute sich gleichzeitig ungemein. Als ob der andere damals seine Gedanken gelesen hätte…

„Ja, ich habe auch noch eine Klappe eingebaut. Stört dich das?“ Sasori war langsam genervt von der ewigen Fragerei seines Partners, wollte er schließlich endlich fortfahren. Der Blonde schaffte es aber auch immer, die romantische Stimmung zu zerstören.

„Ihr gefallt mir so, wie Ihr seid, no danna, hm.“

Das klang doch schon besser… doch bevor der Rothaarige da weiter machen konnte, wo er aufgehört hatte, hatte ihn Deidara schon in einen leidenschaftlichen Zungenkuss verwickelt, wobei er gar nicht gemerkt hatte, dass der Blonde die Positionen getauscht hatte.

Keine Sekunde später spürte er auch schon die Zunge aus Deidaras Hand an seinem Glied, das sogleich wieder anschwoll. Deidara lächelte anzüglich.

„Dass ich so eine Wirkung auf Euch habe, Sasori no danna, hm…“

„Mmh.“ Sasori konnte es einfach nicht leiden, wenn der Blonde sich über ihn lustig machte, auch wenn ihm die aktuelle Situation durchaus gefiel, sodass er die Berührungen des Jüngeren schweigend genoss und ab und zu mit einem lauten Stöhnen quittierte.

Deidara fuhr Sasoris flachen Bauch mit seiner Zunge nach und wanderte dann mit seinem Gesicht in Richtung Unterleib, wobei er seine Hand aus der Hose des Rothaarigen nahm, was dieser mit einem genervten Blick bestrafte. Aber immerhin war dies seine Chance, die Rollen zu tauschen; und ehe sich Deidara versah, hatte Sasori den Blonden wieder auf den Boden gedrückt und saß auf dessen Hüfte.

„Hey! Ich war dran, hm!“ Mit gespielter Empörung versuchte Deidara seinen Partner von sich runter zu schubsen, aber dieser hielt einfach seinen Arm fest und fasste mit der anderen Hand an Deidaras Hosenbund.

„Seid Ihr dafür nicht noch zu klein, no danna, hm?“ Der Blonde konnte es einfach nicht lassen, einen neckischen Spruch von sich zu geben und setzte ein freches Grinsen auf.

„Ich geb dir gleich klein, Deidara“, zischte der Rothaarige. Er war langsam mehr als angepisst von den Sticheleien seines Partners, doch gleichzeitig weckten sie in ihm eine noch stärkere Sehnsucht nach diesem, sodass er einfach seine Lippen stürmisch auf die des anderen presste und ihm somit jede Chance für mögliche Widerworte nahm.

Deidara grinste in den Kuss, hatte er doch gewusst, dass Sasori von seinen neckischen Sprüchen nur umso heißer auf ihn wurde. Im selben Moment spürte er auch schon, wie die ungeduldigen Finger an seiner Hose nestelten und sie ihm schließlich mitsamt Stulpen entfernten. Der Blonde erwiderte stürmisch den Kuss und drängte seinen Partner gleichzeitig ein wenig zurück, womit er diesem signalisierte, auch seine Kleidung auszuziehen.

„Bist du sicher?“ Sasoris erotisch geflüsterte Worte streiften Deidaras Ohr und er blickte ihm zur Bestätigung in die Augen, obwohl er wusste, dass diese Frage eigentlich nicht ernst gemeint war.

Während Sasoris Lippen langsam über Deidaras Körper wanderten, entledigte er sich seiner Hose, woraufhin Deidara ihm einfach die Boxershorts herunterriss.

„Mmh, du hast es wohl nötig“, murmelte der Rothaarige und fuhr mit den Fingerspitzen über die makellose, blasse Haut des Jüngeren, umkreiste den Bauchnabel und zögerte kurz vor dem Hosenbund.

//Der lässt mich schmoren, hm//, grummelte Deidara, doch im selben Augenblick wurde seine letzte Bekleidung schon langsam und quälend nach unten gezogen und schließlich achtlos weggeworfen.

Deidara errötete. Irgendwie war es doch anders, wenn sie beide komplett nackt aufeinander lagen, aber definitiv nicht unangenehm. Er fühlte jeden Muskel, der sich an Sasoris Körper anspannte, fühlte die Erektion seines Partners an seinem Oberschenkel. Plötzlich platzierte sich ein Knie nahe Deidaras Schritt und reizte seine Männlichkeit, was ihm ein erschrockenes Stöhnen entlockte.

„Doch nicht bereit?“, kam die spöttische Frage des Rothaarigen.

„Ich kann Euch doch nicht warten lassen, hm…“ Um seine Worte zu unterstreichen, zog er seinen Partner noch näher an sich ran, verwickelte ihn in einen zärtlichen Kuss, als er plötzlich ein unangenehmes Ziehen im Unterleib spürte. Sasori hatte einen Finger in die Öffnung eingeführt und bewegte ihn leicht, als sich der Blonde daran zu gewöhnen schien, und ließ einen zweiten und dritten folgen, um ihn zu weiten.

Deidara keuchte schmerzerfüllt auf; er hatte das Gefühl, als würde er innerlich zerreißen, doch nach einigen Sekunden ließ der Schmerz nach und machte einem neuen Gefühl Platz: Verlangen. Sasoris Finger reichten ihm nicht mehr, er wollte seinen Partner ganz in sich spüren.

Deidaras Augen blitzten vor Feuer und Lust und auch Sasori konnte sich nur schwer zurückhalten, da er sah, dass der Blonde ebenfalls mehr wollte. Behutsam hob er Deidaras Gesäß an, drückte seine Beine ein wenig zur Seite und spürte die krallende Hand des Blonden auf seinem Rücken, als er Stück für Stück in ihn eindrang.

Der Schmerz war unerträglich und ließ Deidara laut aufstöhnen und hoffen, es möge bald enden.

„Entspann dich, Deidara“, flüsterte Sasoris beruhigende Stimme und er strich ihm sanft die offenen Haare aus dem Gesicht. Er entspannte sich tatsächlich, hatte diese zärtliche Berührung irgendwie seine Verkrampfung und den Schmerz gelöst, was der Rothaarige wohl bemerkte, denn er fing an, vorsichtig, aber dann immer schneller und fester in die Öffnung des Blonden zu stoßen.

Das Gefühl war unbeschreiblich. Hatte er gerade noch Schmerzen erlitten, so hatte nun ein leidenschaftliches Feuer von Deidara Besitz ergriffen, das seinen ganzen Körper zum Zittern brachte. Sie waren keine zwei Individuen mehr, sondern zu einem Wesen verschmolzen, das sich in Ekstase wand und keuchte.

Die verschwitzten Leiber klebten aneinander und auch ihre Münder waren Symbol ihrer Vereinigung. Ungezügelt umkreisten sich ihre Zungen und der Blonde klammerte sich mit seiner Hand an Sasoris Rücken fest, sodass dieser schmerzlich und erregt stöhnte.

Der Rothaarige löste eine Hand, auf die er sich gestützt hatte, und umgriff Deidaras Erektion, bewegte sie im Rhythmus seiner Stöße. Deidaras Inneres hätte jeden Moment auseinander brechen müssen; sein Körper zuckte unkontrolliert, passte sich den Bewegungen und Reizen an seinem Glied an und ihm entwich ein gequält geschriener Laut.

„Ah! Sa… Sasori!!“

Der Rothaarige konnte ein Grinsen nicht unterdrücken und keuchte schwer.

„Geht doch…“

Deidara war nahe seinem Höhepunkt, doch er wollte nicht, dass alles schon vorbei sein sollte, und bog seinen Rücken durch, damit der andere noch tiefer in ihn eindringen konnte.

„Sasori… fester, hm!“

Der andere sollte seiner Bitte wenigstens noch nachkommen, doch dieser zog sich stattdessen langsam aus ihm zurück. Der Blonde fühlte eine Leere in sich aufsteigen, wollte diese Verbindung noch nicht lösen. Aber kaum hatte sich Sasori fast gänzlich zurückgezogen, spannte sich dessen Körper an und er stieß seine Männlichkeit nur umso tiefer in Deidaras Inneres, dass der Blonde, die Augen nach oben drehend, aufkeuchte und mit dem Namen seines Partners auf den Lippen in dessen Hand kam.

Durch seinen Höhepunkt verkrampften sich Deidaras Muskeln, wodurch die neue Enge seines Partners Sasori ebenfalls mit einem Stöhnen zum Orgasmus brachte und er sich in ihm ergoss. Erschöpft ließ er seinen Oberkörper auf den Liegenden fallen und zog sich aus diesem zurück, sodass die milchige Flüssigkeit an Deidaras Bein hinunterlief.

„Ich wusste gar nicht, dass du noch so menschlich bist, Sasori, hm“, wunderte sich der Blonde und streichelte seinem Partner über den Rücken.

„Ich sagte doch, dass der Chakra-Bolzen nicht mein einziger menschlicher Bestandteil ist, Deidara. Du musst mir richtig zuhören.“ Sasori legte sich neben Deidara, sodass dieser sich an seinen Arm schmiegte.

„Tu ich doch immer, hm.“ Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, das Sasori leicht erwiderte und mit einem Kuss bestätigte.

Sofort entwickelte sich wieder ein leidenschaftlicher Zungenkuss, in den Sasori leise keuchte, als er Deidaras Gewicht auf seinen Hüften spürte. Ein fragender Blick zierte Sasoris Gesicht und ließ Deidara anzüglich lächeln.

„Noch eine Runde, hm?“, fragte er keck und fing an, den Bauch des anderen mit Küssen zu überziehen.

„Hast du keine Schmerzen?“ Sasori fand diese Tatsache doch sehr merkwürdig, hatte sich Hidan schließlich immer über die „Todesqualen“ aufgeregt, die ihm Itachi angeblich, aber wohl auf beidseitigem Einverständnis hin, bereitete.

„Sollte ich das, hm…?“

Deidara verschloss Sasoris Lippen mit seinen und ließ ihn somit seine Zweifel vergessen, entfachte stattdessen erneut die Leidenschaft in ihm. Dieses Mal würde er Deidara ein bisschen länger aktiv werden lassen, aber nur ein bisschen.

Die rechte Hand Deidaras leckte leicht über Sasoris Ohrmuschel, während er in die andere flüsterte.

„Ich glaube… ich liebe dich, Sasori, hm…“ Dieses Geständnis war ihm unglaublich schwer gefallen, aber es tat gut, es endlich losgeworden zu sein.

„Ich weiß es…“ Deidara blickte verwirrt auf und wollte schon nachfragen, als der Rothaarige lächelnd fortfuhr. „Glaub du nur, ich weiß es…“

Mit diesen Worten zog er Deidara zu sich ran und küsste ihn hemmungslos, ließ seine Zunge in dessen Mundhöhle gleiten und das Glück ausleben, das er durch das Geständnis des Blonden empfand.

Sasori brauchte nichts zu sagen, er zeigte Deidara vielmehr durch seine Taten, dass seine Gefühle für ihn gleicher Natur waren wie seine, und er würde es auch nie von ihm verlangen, denn dafür war dessen Stolz einfach zu groß. Nein, der andere musste ihm nicht sagen, dass er ihn auch liebte, denn seine Augen verrieten mehr als drei unwichtige Worte…

„Wie lange willst du mich noch warten lassen, Deidara?“ Sein Blick war abgeschweift und Sasori wurde allmählich ungeduldig. „Immerhin hast du mir das monatelang vorenthalten…“

„Oh, da hat sich ja bestimmt einiges angestaut, hm“, schmunzelte der Blonde und wandte sich wieder Sasoris deutlich sichtbarem Problem zu…
 

OMG! Das war mein erster Lemon überhaupt. Ich hoffe, er hat euch gefallen und ist nicht zu lang oder so geworden^^. Ich wäre vor Scham fast gestorben^^. Konnte mich aber auch nicht zurückhalten XD

Jaaa, die doofe Chiyo ist endlich tot. Gomen an alle Gaara-Fans, aber das war meine persönliche Rache an der ollen Hexe, also nicht böse sein^^. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch auch vorstellen, dass Sakura auch gestorben ist, aber meine Schwester hätte mir sonst den Kopf abgerissen und es wirkt so auch unglaubwürdiger ;).

Das nächste Kapi kann wieder ein wenig auf sich warten lassen, aber wenn nächste Woche die letzten Klausuren der ersten Phase überstanden sind, bin ich vielleicht wieder ein wenig schneller mit dem Schreiben.

HEL Kurosaki-san

PS: An dieser Stelle wollte ich noch mal an die Abstimmung zu der neuen FF erinnern, die ich in Kapitel 16 gestartet habe. Ich kann mich nicht entscheiden^^

PS2: Komisch, dass das hier kein adult ist... *mit Achseln zuck*

Die Herren der... Schöpfung?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Lügen und betrügen

So, gleich schon mal vorweg: Dies ist NICHT das letzte Kapitel. Eigentlich hatte ich vor, alles in ein letztes, etwas größeres Kapitel zu packen, aber irgendwie wurde es immer mehr und hinterher hatte ich 43 Seiten mit Hand geschrieben (sonst max. 22^^). Deshalb könnt ihr euch nochmal auf ein etwa gleich langes, letztes Kapitel freuen, das wahrscheinlich Ende der Woche oder so kommen wird xD.

Eine weitere, gute Nachricht, für alle, die diese FF gerne mal als Doji sehen wollten: Milfie (hier nochmal ein riiiiesiges Arigatou an dich!! *knuddel*) hat sich bereit erklärt, die Umsetzung zu übernehmen und hat ihn gestern on gestellt. Der Link ist in der Bescheibung^^

Weiterhin möchte ich noch eine ganze tolle SasoxDei FF von DeidaraTheCookie empfehlen, da fehlen noch ein paar Kommis und die hat sie verdient^^ Hier der Link:

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/favoriten/239142/144240/

Ach ja! Was einige nicht ganz verstanden hatten… Um Itas Würde doch noch ein wenig zu retten, nachdem er letztens unten lag, wollte ich noch mal (im Kapi stand’s schon) darauf hinweisen, dass Itachi zu ungefähr 2/3 und Hidan zu 1/3 gewinnt. Das letzte Kapi war nur ein Beispiel dafür… Außerdem mag ich es, wenn Ita leidet!

Und so nebenbei: Dei nennt Saso immer dann nur beim Vornamen, wenn sie „privat“ sind, was Persönliches besprechen oder sich streiten. Sonst (auch bei Distanz) eher „no danna“. Nur so als kleine Info, damit ihr euch nicht wundert.

So, nun zum richtigen Kapi xD Sorry, dass ihr so lange darauf warten musstet, aber ich hatte eine Schreibblockade und wegen dem nahenden Ende der FF keine Lust weiter zu schreiben…

Da ich in letzter Zeit oft dieses Lied höre, hat es mich wahrscheinlich stark beim Schreiben beeinflusst. Hört einfach mal rein^^!

http://www.youtube.com/watch?v=YxQrPXPSVhQ

Nun viel Spaß mit dem neuen und vorletzten Kapi Nr. 20! Und danke an alle Kommi-Schreiber und andere! LG Eure Kurosaki-san
 

Der Wind brauste durch die dicht stehenden Bäume, die sich leicht unter dem Druck bogen und deren Äste in der kühlen Luft zitterten. Doch die stürmischen Bedingungen störten den Blonden, der stumm auf das Wasser des tiefblauen Sees sah, nicht im Geringsten, spürte er nur leicht, wie seine langen Haare um seinen Nacken wirbelten. Denn im Gegensatz zu draußen war es in seinem Innern völlig ruhig, war er vollkommen ausgeglichen; vielleicht war es der starke Wind, der seine Sorgen einfach davon trieb, nur ein angenehmes Gefühl der Leichtigkeit und Unbekümmertheit hinterließ.

Eine Hand ergriff die seine und ein Blick zur Seite entlockte ihm ein strahlendes Lächeln, als er den Rothaarigen erkannte, der ebenfalls auf die reflektierende Oberfläche des Sees starrte, sich jedoch nicht wie er davon abwandte. Trotzdem durchspülte eine Welle des Glücks den Körper des Blonden, sodass er sanft an der Hand des anderen zog, woraufhin sich dessen Augen doch von der Ferne lösten und stattdessen seinen Partner betrachteten.

Zärtlich fuhr ihm der Rothaarige durch die Haare, näherte sich mit seinen Lippen denen des Jüngeren. Dieser schloss die Augen und wartete nur auf die weiche Berührung, die ihm vor Vorfreude einen warmen Schauer über den Rücken laufen ließ. Immer näher spürte er die Lippen des anderen seinen kommen, den leisen Atem auf seiner Haut…
 

Rumms! Anstatt den zarten Lippen seines Partners machte Deidara unangenehme Bekanntschaft mit dem harten Boden und hielt sich die angeschlagene Nase.

„Autsch! Mist, hm! Immer in solchen Momenten“, zeterte der Blonde und blickte leicht verärgert nach oben, wo Sasori, alle Glieder von sich gestreckt, nun auch die Bettkante eingenommen hatte und friedlich schlief.

//Der muss sich aber auch breit machen, hm…//, moserte Deidara und stand mit leichten Kopfschmerzen auf. Der Fußboden könnte auch ruhig weicher sein, aber Teppiche waren ja angeblich zu teuer.

Die Tatsache, dass er immer noch splitterfasernackt war, schien den Iwa-Nin hingegen nicht zu stören, denn er rückte seinen Partner ein Stück zur Seite und legte sich wieder neben ihn ins Bett, wo er sich nun mit der Decke wärmen wollte, die der Rothaarige jedoch festhielt.

//Na toll, jetzt darf ich wohl auch noch frieren. Egoist, hm!//

Ein maliziöses Grinsen stahl sich auf Deidaras Gesicht, als sein Hirn plötzlich einen Plan ausspuckte. Wenn er schon keine Decke mehr bekam, dann sollte der andere wenigstens auch nicht mehr schlafen können.

„Deidara…“ Ein Stöhnen verließ die Kehle des Schlafenden und bestätigte den Blonden nur umso mehr in seinem Vorhaben, sodass er sich vorsichtig, um den anderen ja nicht vorher schon zu wecken, über diesen beugte und seine langen Haare herunter und auf Sasoris Gesicht fielen. Er musste das nachholen, wobei er eben unterbrochen wurde, weswegen er seine Lippen denen des Rothaarigen näherte und, einen heißen Atemhauch ausstoßend, diese mit seinen verschloss.

Ein zweites Mal innerhalb weniger Minuten spürte er einen Schmerz seine Nase durchfahren, als Sasori erschrocken aus dem Schlaf auffuhr und ihre Köpfe dabei kollidierten. Der Rothaarige starrte ihn aus ungläubigen, braunen Augen an, die sich jedoch schnell zu einem verärgerten Blick wandelten.

„Was soll das, Deidara? Willst du mich zu Tode erschrecken?“, zischte Sasori doch eine Spur zu feindselig, aber Deidara erwiderte mit Spott.

„Dir kann man’s aber auch nie Recht machen, hm. Und ich dachte, du wolltest mal von was anderem als meinem „nervigen Geplärr“ im Schlaf geweckt werden, Sasori, hm?“ Ein neckisches Aufblitzen erschien in seinen Augen und zwang Sasori zu einem kleinen Lächeln.

„Na, wenn das so ist“, hauchte der Rothaarige, sich an seine eigenen Worte erinnernd, und küsste den überraschten Deidara zur Versöhnung auf den Mund, was dieser auch gleich erwiderte. Er konnte Sasori einfach nicht lange böse sein…

Aus dem Kuss entwickelte sich bald erneut ein heißes Zungenspiel, sodass der Blonde schließlich auf Sasori lag, den nur noch die Decke von ihm trennte. Aber die störte nur, weshalb der Rothaarige sich schnell davon befreien wollte.

„Deidara-san! Tobi hat Ihren Arm gefunden und…“ Die Tür flog auf und ein vorher noch völlig euphorischer Tobi kam ins Zimmer gestürmt, wo er abrupt stehen blieb.

Erschrocken drehte sich der Blonde um und starrte mit weit aufgerissenen Augen den Störenfried an, der sie anscheinend musterte.

//Mmh?// Tobi neigte fragend seinen Kopf zur Seite und schaute unschuldig auf die sich ihm bietende Szene. //Ist das ein neues Spiel? Ob Tobi wohl mitspielen darf?//

Seine Miene erhellte sich kurzzeitig, was man wegen der Maske jedoch nicht sah, als er die beiden Künstler um eine Beteiligung bei ihrem „Spiel“ bitten wollte, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken.

Deidara hatte sich halb aufgerichtet, wobei er seine intimsten Stellen schnell mit Sasoris Decke verbarg, und sein Gesicht hatte sich zu einer wütenden Fratze verzerrt, die Augen blitzten gefährlich vor Mordlust. Zwar war dem Blonden die ganze Situation auch ziemlich peinlich, aber die Wut über die Störung, die Unverschämtheit und bloße Anwesenheit Tobis überwiegte.

„Tobi…“ Ein bedrohlich geflüstertes Zischen verließ Deidaras Mund und jagte dem Maskenträger einen angsterfüllten Schauer über den ganzen Körper, sodass er mit weichen Knien zurückstolperte.

„To… Tobi ist ein guter Junge!“, quietschte er mit Panik erfüllter Stimme, versucht, so schnell wie möglich vor dem wahnsinnig stierenden Iwa-Nin zu flüchten, der hämisch grinsend mit den Knöcheln knackte.

Sasori hingegen war die Ruhe selbst und beobachtete die Szene mit seiner gewohnten Langeweile. Sollte Tobi sie halt gesehen haben… was machte das schon? Der verstand eh nichts davon und gewiss würde Deidara ohnehin dafür sorgen, dass er nicht mehr allzu viel Gelegenheit haben sollte, um es jemand anderem zu erzählen, wenn der Rothaarige den mörderischen Blick seines Partners richtig deutete. Denn Tobi würde sicherlich schon bald ein guter, toter Junge sein!

Gerade als der Schwarzhaarige sich durch die Tür davon machen wollte, wurde diese plötzlich wieder aufgestoßen und ein übel gelaunter Kakuzu stapfte in das Zimmer.

„Tobi!! Was fällt dir ein, den Arm…!“ Er hielt inne, als er den Raum und dessen „Bewohner“ genauer betrachtete. Ein scheinbar nackter, rasender Deidara, ein sich ebenfalls im Bett befindender Sasori, der ihn aus desinteressierten Augen musterte, und Tobi, dem er anscheinend den Fluchtversuch zunichte gemacht hatte. Eine schlechte Lage, ganz schlecht… Dabei war er doch nur dem Maskenträger gefolgt, da dieser Deidaras Arm von seinem Tisch geklaut hatte, wo er ihn gerade notdürftig zusammengesetzt hatte, und wie wild durch das Hauptquartier gerannt war, sodass er ihn deswegen zusammenscheißen konnte.

Nun ja, jetzt saß er selbst in der Scheiße, denn mit einem mit Bomben um sich werfenden Blonden wäre auch für ihn nicht zu spaßen. Seine Befürchtung bewahrheitete sich auch prompt, als Deidara, dessen Geduldsfaden durch die erhöhte Überbevölkerung ihres Zimmers nun endgültig gerissen war, seine Nacktheit vergessend, wie ein Tollwütiger aufsprang und auf die Eindringlinge zustürmte.

„Deidara, willst du dir nicht lieber…“, setzte Kakuzu an und wollte damit seinen Unmut über die allzu große Freizügigkeit des Blonden zum Ausdruck bringen, doch er wurde sogleich unterbrochen.

„RAUS!! Raus, ihr perversen Spanner, hm!“ Der Blonde griff nach dem Schreibtischstuhl und schleuderte ihn den beiden anderen entgegen, die gerade noch ausweichen konnten, bevor das Möbelstück an der Wand zerschellte.

„Spinnst du?! Der Stuhl war teuer! Den ersetzt du!“, schrie der Größere von beiden und sah vor seinem inneren Auge Geldscheine verbrennen. Wie konnte man nur mit etwas so lieblos umgehen, das Geld kostete…?

„Schnauze, Zombie! Und jetzt verpisst euch, hm!“ Diesmal verfehlte sie der Blumentopf nur um wenige Zentimeter, sodass Kakuzu Tobi schnell am Kragen packte und durch die Tür in Sicherheit zerrte.

„Ich habe so das Gefühl, wir stören hier…“, murmelte er noch und machte gerade im richtigen Augenblick die Tür zu, da erneut etwas Schweres das stabile Holz zum Beben brachte, sodass er erleichtert aufatmete.

„Tobi, gib den Arm her!“, brummte Kakuzu dem Maskenträger zu, der vor Angst immer noch leicht zitterte.

„Das kann Tobi nicht, Kakuzu-san. Tobi hat ihn vorhin Zetsu-san gegeben…“, wimmerte der Schwarzhaarige.

Kakuzu klatschte sich gegen die Stirn. Wenn die kannibalische Pflanze den Arm noch nicht aufgefressen hatte, würde das schon fast an ein Wunder grenzen. In diesem Haus gab es aber auch nichts als Irre… Irre und Schwule.
 

Vor Zorn schnaufend und mit einem Stück von Sasoris Holz in der Hand, stand Deidara angespannt und immer noch nackt vor der ins Schloss gefallenen Tür. Zwar waren die Eindringlinge endlich weg, aber die Wut über diese Störung war noch lange nicht verraucht.

„Reg dich ab, Deidara“, seufzte der Rothaarige genervt und bedeutete seinem Partner mit dem Finger, zu ihm zu kommen. „Na los, nicht so schüchtern“, neckte Sasori, als der Blonde keine Anstalten machte, sich von der Stelle zu bewegen.

„Ich hab keine Lust mehr, hm“, sagte Deidara gepresst und funkelte Sasori dabei böse an. „Dir scheint die ganze Sache ja egal zu sein, no danna… Du hättest auch ruhig was sagen können, hm…“, beschwerte sich der Blonde, woraufhin Sasori innerlich die Augen verdrehte.

„Warum sollte ich? Immerhin sah es ganz danach aus, dass du sie auch ohne meine Hilfe erledigen könntest. Tja, da hab ich dich wohl falsch eingeschätzt, Schwächling.“ Sasori wollte seinen Partner mit seinen Sticheleien wieder aufmuntern, was aber genau das Gegenteil bewirkte.

Deidara drehte sich beleidigt weg und griff sich ein frisches Handtuch aus dem Schrank, das er sich provisorisch um die Hüfte band.

„Wohin gehst du?“, fragte der Rothaarige leicht irritiert von der abweisenden Haltung des Blonden.

„Duschen, wohin sonst, hm?“, kam die patzige Antwort seitens Deidara, der schlecht gelaunt durch die Tür verschwand und einen verwirrten Sasori zurückließ.

//Was hat der denn jetzt? Nur weil ich mich nicht so aufgeregt habe wie er? Meine Güte, Deidara hat echt Probleme…// Grummelnd und ebenfalls mit schlechter Laune, weil sein Partner so plötzlich keine Lust mehr gehabt hatte, stand der Rothaarige auf, um sich auch fertig zu machen und sich umzuziehen. Danach könnte er vielleicht endlich mit der Entwicklung des neuen Giftes anfangen, zu der ihm während des letzten Kampfes die Idee gekommen war.
 

Wütend schlug Deidara die Badezimmertür hinter sich zu, was gewiss auch die restlichen Akatsukis, sollten sie noch nicht wach sein, aus dem Schlaf riss. Er schmiss das Handtuch auf die Stange und stieg in die Dusche, wo er das heiße Wasser seinen gut gebauten Körper hinab laufen ließ.

Der Blonde war sauer, richtig sauer… und enttäuscht. Was sollte das gerade? Sasori schien es echt einen Dreck zu kümmern, wie er sich fühlte. Stattdessen dachte er nur an sein eigenes Vergnügen und nicht daran, dass es dem Blonden ganz und gar nicht egal war, dass sie bei ihrem Austausch von Intimitäten beobachtet worden waren.

Ging es dem Rothaarigen nur um den Sex? Deidara griff sich an sein Herz, spürte, wie es sich schmerzlich verkrampfte, und unterdrückte die hochkommenden Tränen. Er war sich zwar sicher, dass Sasori auch Gefühle für ihn hatte, aber beschränkte sich deren Offenlegung wirklich nur auf seine körperlichen Triebe?

Der nächste Stich war so heftig, dass sich Deidara keuchend an der Wand abstützen musste, um stehen zu bleiben. Tränen rannen nun über seine Wangen und mischten sich mit dem heißen Wasser aus dem Duschkopf, das seine Haut rötete und seine Sinne benebelte.

//Hör auf zu heulen, Deidara, das ist ja nicht zum Aushalten. Du bist doch keine Memme, hm//, schalt er sich selbst und ließ sich auf den Boden sinken, wo das Wasser plätschernd im Abfluss verschwand, während er sich die Tränen vom Gesicht wischte.

Nein, er war sicherlich nicht schwach und würde sich auch nichts von seinen Gefühlen anmerken lassen. Er war zwar verletzt, aber vielleicht maß er der ganzen Angelegenheit auch einfach zu viel Bedeutung bei und interpretierte Sasoris Verhalten einfach nur völlig falsch. Sein Partner war eben so, das wusste er, aber könnte der andere nicht wenigstens einmal wirklich seine Gefühle für ihn zeigen? So hatte er sich das alles bestimmt nicht vorgestellt…

„Hey, Deidara, mach die Tür auf! Andere wollen auch noch ins Bad.“ Ein energisches Klopfen riss den Blonden aus seinen Gedanken, sodass er erschreckt auffuhr. Dass man nirgendwo mal seine Ruhe hatte… vor allem nicht vor dem!

Genervt stieg Deidara aus der Dusche, trocknete sich ab und legte sich das Handtuch wieder um die Hüfte, bevor er noch schnell seine Haare mit dem Föhn antrocknete. Als er schließlich die Tür zum Badezimmer aufschloss und heraustrat, wünschte er sich, er hätte doch ein wenig mehr Bekleidung als nur das spärliche Handtuch mitgenommen.

„Wurde auch mal Zeit“, ertönte die dunkle Stimme des Uchiha, der in seinen Boxershorts lässig an der Wand lehnte und den Blonden von oben bis unten musterte.

„Hör auf zu glotzen, Itachi, hm!“, giftete Deidara den Schwarzhaarigen an und wollte schon an diesem vorbeischreiten, als er grob zupackende Finger um sein Handgelenk spürte, die ihn zurückzogen.

„Und wenn’s mir Spaß macht?“, flüsterte Itachi dem überrumpelten Blonden verführerisch ins Ohr, woraufhin dieser versuchte, den Schwarzhaarigen, der nur noch Zentimeter von ihm entfernt war, wegzustoßen.

„Pech für dich, hm! Und jetzt lass mich gehen, ich will nichts von dir.“ Deidara wand sich unter dem festen Griff auf seinem Handgelenk, konnte sich jedoch nicht befreien.

„Schade, dabei könntest du ein wenig Aufmunterung sicher gut vertragen… Wenn du unter der Dusche sogar heulst…“, hauchte der Uchiha und fuhr mit seiner freien Hand Deidaras Wirbelsäule entlang, die durch die feuchten Haare noch nass war, was in Deidara jedoch nur erneute Wut auslöste.

„Ich hab nicht geheult, nur damit du’s weißt, Itachi, hm!“, verteidigte sich der Blonde vehement, um zu verstecken, dass es ihm doch peinlich war, dass ausgerechnet Itachi seinen Ausbruch gehört hatte.

„Brauchst nicht gleich so zickig zu werden, Deidara. Ich weiß, was ich gehört habe.“ Bei diesen Worten löste er eine Hand vom Rücken des anderen und legte sie an dessen Kinn, um das von ihm abgewandte Gesicht zu sich zu drehen.

Deidara riss erschrocken die Augen auf, als er plötzlich die schmalen Lippen des Uchiha auf seinen spürte, die ihn verlangend einnahmen und ihm einen Schauer über den Rücken jagten. Der Schock ließ langsam nach, sodass Deidara endlich genug Kraft aufbringen konnte, um den Schwarzhaarigen von sich zu stoßen, woraufhin dieser unsanft an die Wand schlug.

„Du Schwein! Lass deine Griffel gefälligst bei dir… oder Hidan! Ich fahre nicht zweigleisig, du Idiot, auch wenn du damit keine Probleme zu haben scheinst, hm!“ Deidaras Stimme bebte vor Zorn und sein ganzer Körper zitterte, auch weil er sich vorwerfen musste, diesen Kuss einen Moment lang genossen zu haben.

Itachi hatte sich hingegen schnell wieder gefangen; sein Mund verzog sich zu einem gehässigen, wissenden Grinsen, das die Wut des Blonden nur noch mehr anstachelte, als der Uchiha sich ihm wieder näherte. Was wollte der denn noch? Hatte er sich nicht klar genug ausgedrückt, dass er verschwinden sollte?

„Weißt du, Deidara…“, begann der Schwarzhaarige und brachte den Jüngeren dazu zurück zu stolpern, als er ihm durch das blonde Haar fuhr, „es tut mir leid, wenn ich dein Bild der „perfekten Liebe“ zerstören muss, aber… unter Nuke-Nins ist Sex nun einmal das einzige, was in einer Partnerschaft von Bedeutung ist.“

Deidara sah ihn fragend an. Was sollte das jetzt? Wie sollte der Uchiha von seinen Erfahrungen auf die Umstände seiner und Sasoris Beziehung schließen können? Der hatte doch keine Ahnung!

Itachi lächelte mit einem hinterhältigen Funkeln in den schwarzen Augen, als er sah, dass Deidara den Köder geschluckt hatte. Wenn der Blonde so sehr an seinem Glück mit Sasori hing, musste er es halt leider zerstören, um ihn doch bekommen zu können. Für ihn waren Gefühle unwichtig, sie störten nur, und für sein Interesse und Verlangen nach dem heißen Körper seines Gegenübers musste man, oder besser gesagt Deidara, eben Opfer bringen, damit er sein Ziel auch erreichen konnte. Und das war nun einmal, den blonden Naivling einmal richtig durchzunehmen… Auch wenn der Uchiha dafür zu diesen unfairen Mitteln greifen müsste, denn würde er den anderen einfach mit seinem Sharingan gefügig machen, hätte er ja keinen Spaß mehr daran, und… ja, Hidan würde das sicher auch verstehen. Er war ihm ja ohnehin keine Rechenschaft schuldig.

Itachi fuhr fort.

„Meinst du echt, das gilt nur für mich?“, deutete er den skeptischen Blick Deidaras richtig. „Sasori geht es doch auch nur um das eine… und ich muss sagen, er ist ziemlich gut, dafür, dass er eine Puppe ist…“

Deidara starrte ihn mit offenem Mund an, doch kein Laut entwich seiner Kehle, zu geschockt war er von dem eben Gehörten. Was meinte Itachi damit? Hatte Sasori etwa…? Nein, das… das konnte nicht sein! Oder doch…? Hatte er nicht vor wenigen Minuten selbst gedacht, der Rothaarige wolle nur Sex mit ihm? War das nicht die Bestätigung? Aber mit Itachi…?

„Du… du und er…?“, brachte der Blonde stotternd heraus und kämpfte gegen die Taubheit an, die sich wie Gift in seinem Körper ausbreitete.

„Du wusstest es nicht?“, fragte der Uchiha scheinheilig und beglückwünschte sich selbst zu seiner hervorragenden Idee. „Das ist doch wohl offensichtlich…“

Der Blonde konnte einfach nicht glauben, was er da hörte. Sasori ging tatsächlich fremd und das ausgerechnet mit dem Schwarzhaarigen, den er doch immer mit abfälligen Blicken bedacht hatte. Obwohl… war der Blick gestern Abend, den der Blonde als Eifersucht und Wut gedeutet hatte, in Wahrheit nur Schein gewesen, um die wahren Hintergründe zu verschleiern? Eine geheime Absprache über das nächste Treffen?

Deidara wurde schlecht bei dem Gedanken an Sasori, wie dieser sich lustvoll auf dem Schwarzhaarigen rekelte, der bei jedem Stoß den Namen des Rothaarigen stöhnte, und stützte sich unbewusst auf Itachis Schulter ab, um sein Gleichgewicht halten zu können. Stumm blickten die blauen in die tiefschwarzen Augen, die wie sooft keinerlei Gefühlsregungen zeigten.

Warum? Warum ausgerechnet Itachi? Was war an dem Uchiha besser als an ihm, dass Sasori sich schon seit langem noch anderweitig Befriedigung suchen musste? Deidara musste es herausfinden, doch Itachi kam ihm zuvor, indem er ihn einfach küsste. Es war kein zarter Kuss, sondern stürmisch, rau und grob, wie sich die Lippen des Schwarzhaarigen auf seine pressten und diese mit dessen Zunge bestimmend auseinander geschoben wurden. Aber es war keinesfalls unangenehm, sodass Deidara das Verlangen erst zaghaft, dann immer mehr, erwiderte, bis er schließlich, in einen Zungenkuss verwickelt, an die Wand gedrückt wurde.

War es das, was Sasori wollte? Dominanz? Grobe Zärtlichkeiten? Sex ohne Liebe?

Deidara spürte, wie sein Handtuch gelöst wurde, was ihm schlagartig bewusst machte, was sie da eigentlich taten, was er tat! Er betrog Sasori genauso wie dieser ihn… aber der Blonde wollte sich auf keinen Fall auf dieselbe Stufe stellen wie sein Partner…! Denn er würde Sasori das niemals verzeihen können!

Energisch stieß Deidara den überraschten Schwarzhaarigen von sich weg, blickte ihn mit einer für ihn völlig fremdartigen Kühle an.

„Du hast vielleicht Sasori rumgekriegt, aber an mir vergreifst du dich nicht, Itachi, hm“, zischte Deidara mit einer Kälte, welche die Luft zwischen ihnen beinahe zum Gefrieren brachte.

Itachi zuckte mit den Schultern. Er hatte sich schon so etwas gedacht, aber immerhin hatte er teilweise sein Verlangen stillen können. Den Rest besorgte er sich dann bei Hidan…

Da der Blonde keine Antwort mehr von dem Uchiha erwartete, drehte er sich um und ging strammen Schrittes zu seinem und Sasoris Zimmer zurück.

Der Schwarzhaarige grinste. Da hatte er wohl einiges angerichtet… Vielleicht käme er ja doch noch mal zum Zug…
 

Deidara rauschte durch den Gang und blieb, die Hand auf der Türklinke, nachdenklich stehen. Was sollte er jetzt eigentlich sagen? Dass er sauer war, traurig, enttäuscht…? Dass sie sich am besten wieder trennen sollten?

Zu verwirrt von seinen eigenen Empfindungen, beschloss der Blonde, erst einmal gar nichts zu sagen. Könnte er das überhaupt? Er fühlte sich irgendwie taub, nicht fähig zu einer einzigen Träne… Der Iwa-Nin öffnete die Tür und schlurfte stillschweigend zu seinem Bett, wo er sich, immer noch nur mit einem Handtuch bekleidet, gegen die Wand lehnte und in die Leere starrte.

Sasori, der geschäftig an dem kleinen Schreibtisch an dem Gift gearbeitet hatte, hob den Kopf, als er hörte, wie sein Partner das Zimmer betrat. Warum sagte er denn nichts? Nicht einmal eine sonst so fröhliche Begrüßung… War er etwa immer noch eingeschnappt oder sogar wütend wegen vorhin? Deidara war doch sonst nicht so nachtragend, vor allem nicht bei so Kleinigkeiten. Da musste mehr dahinter stecken…

„Was ist los, Deidara?“, fragte der Rothaarige in die bedrückende Stille hinein und drehte sich um, aber dieser starrte weiterhin wortlos vor sich hin.

Er konnte Sasori einfach nicht in die Augen sehen… Hinterher würde er ihn noch umbringen… oder sich selbst.

Sasori hasste es, wenn er einfach ignorierte wurde, sodass er sich erhob und einen Schritt auf Deidara zumachte, um eine Hand auf dessen Schulter zu legen und ihn wach zu rütteln.

„Deidara, ich hab dich gefragt, was…“

„FASS MICH NICHT AN, HM!!“ Ein wütender Schrei entwich Deidaras Mund und er blickte hasserfüllt auf, direkt in die braunen Augen seines Partners, die sich vor Erstaunen weiteten. Womit hatte er solchen Hass ihm gegenüber verdient? Hatte er da was verpasst? War dem Blonden etwa etwas… oder jemand widerfahren, als er duschen war?

Sasoris Augen verengten sich zu Schlitzen und er setzte sich Deidara gegenüber auf sein eigenes Bett. Er ließ sich nicht einfach von dem Blonden beschimpfen, wenn dieser das wollte; das würde er sich nicht bieten lassen.

„Deidara… entweder du sagst jetzt sofort, was los ist, oder ich…“

„Oder was, Sasori, hm?“ Deidara verlor langsam aber sicher seine Fassung, da die Taubheit allmählich verschwand und unendlicher Wut Platz machte. „Mich nicht mehr vögeln?! Mir doch egal, hm! Dann geh doch zu deinem ach so tollen Itachi und nimm den doch durch! Der besorgt’s dir dann bestimmt richtig, hm! Nach dem Motto „Sex ist eh das Wichtigste“ oder was?!“, brüllte Deidara in Rage.

Sasori klappte beinahe der Unterkiefer runter. Was unterstellte der Blonde ihm da? Dass er mit Itachi fremd gehen würde? Wie kam der auf so eine schwachsinnige Idee?

„Deidara, ich weiß nicht, was du…“

„Was ich meine, hm?“, keifte der Blonde und ein wahnsinniges Funkeln erfüllte seine Augen. „Du betrügst mich mit dem Uchiha und fickst mich jede Nacht, als ob ich der einzige für dich wäre, Sasori…! Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, aber mir geht es nicht nur um Sex, sondern um… um mehr, hm.“

Er konnte nicht sagen, dass er ihn liebte. Nein, das würde ihn schwach und verletzlich machen und vor Sasori wollte er sich jetzt keine Blöße geben. Und vor allem spürte er im Moment sowieso keinen Funken Liebe für den anderen in sich, nur Hass. Wie konnte Sasori ihm so etwas nur antun, wo er doch sein Leben für ihn riskiert und ihm sein Herz überlassen hatte?

Sasori starrte seinen Partner ungläubig an. Was sollte der Mist? Warum sollte er mit Itachi schlafen und den Blonden nur ausnutzen? Beschuldigte der ihn etwa im Ernst, keine Gefühle zu haben, seine nicht zu respektieren?

Zorn brodelte in dem Rothaarigen auf und ließ seinen Blick eiskalt werden. Wer glaubte Deidara eigentlich, der er war, dass er ihm so etwas unterstellte? Immerhin hatte er ihn in die verzwickte Lage gebracht, überhaupt wieder Gefühle zu haben, Schmerzen deswegen zu erleiden und vor Eifersucht krank zu werden, also sollte er gefälligst seine Zunge hüten!

Deidara spürte einen Kloß in seiner Kehle und kämpfte mit den Tränen, sodass er wütend seine Hand in die Decke krallte und Sasori Todesblicke zuwarf.

„Schläfst du wirklich mit Itachi, hm?“, fragte Deidara nun mit leiser, verzweifelter Stimme, doch laut genug, dass sein Partner ihn verstehen konnte. Es war seine letzte Hoffnung, dass Sasori ihn doch nicht hintergangen hatte, doch er malte sich keine großen Chancen aus.

Sasori schwieg.

Deidara reichte das Schweigen vollkommen, denn keine Antwort war in diesem Fall wohl auch eine Antwort, und er ballte die Hand wütend zur Faust, wollte aufspringen und sie dem Rothaarigen ins Gesicht schmettern, als dieser plötzlich doch das Wort erhob.

„Darauf muss ich nicht antworten, Deidara.“

Also doch, die Bestätigung… Der Blonde sank schlaff auf sein Bett zurück, hatte keine Kraft mehr, sich auf den anderen zu stürzen, und starrte stattdessen resigniert zu Boden.

„Warum, hm?“ Diese Frage musste er einfach beantwortet haben, sonst könnte er sich wohl nie mit seinem Versagen und dem Schmerz auseinander setzen, der sein Herz durchbohrte und seinen Körper vergiftete.

Sasori sah den elend wirkenden Deidara auf dessen Bett zusammensinken und fragte sich, ob er seinen Stolz nicht doch mal beiseite lassen sollte. Die Frage vorhin hatte er nicht als würdig angesehen, beantwortet werden zu müssen, da die Antwort für ihn schon klar gewesen war und, wie er dachte, auch für Deidara. Er fühlte sich in seinem Stolz verletzt, dass der Blonde ihm unterstellte fremd zu gehen, weshalb er einfach nicht darauf hatte eingehen wollen. Aber anscheinend glaubte Deidara fest an seinen Vorwurf, was er jedoch nicht verstehen konnte. Woher kam diese plötzliche Unterstellung?

„Deidara, ich…“

„WARUM, verdammt noch mal, hm?!“, unterbrach ihn der Blonde und wurde wieder laut, während ihm nun leise Tränen die Wangen hinunter liefen.

Sasori schüttelte nur verständnislos den Kopf. Wie konnte jemand nur so einfältig sein und so etwas Dummes glauben? Da müsste er wohl wirklich mal seine Würde begraben, um zu retten, was noch zu retten war.

„Glaubst du wirklich, ich würde dich betrügen?“, fragte der Rothaarige versucht sanft, aber es mischte sich ein leicht gereizter Unterton darunter.

Deidara sah auf.

„Was…?“

„Ich weiß nicht, wer oder was dir diesen Floh ins Ohr gesetzt hat, aber… ich weiß wirklich nicht, wovon du redest, Deidara.“ Sasori machte eine Pause und sah in das verweinte, aber skeptisch aussende Gesicht seines Partners. Das war tatsächlich alles unter seiner Würde, was man hier von ihm verlangte, aber es mussten wohl gewisse Opfer gebracht werden… „Ich habe weder was mit Itachi, Hidan, Kakuzu oder sonst wem noch bist du nur mein Lust-Objekt, das ich einfach so durchnehme oder so… Wie kommst du auf so was?“

Fragend und leicht verärgert über die Ignoranz des anderen seiner Gefühle für diesen gegenüber, blickte er den Blonden an und erwartete endlich eine vernünftige Antwort. Doch mit dem, was dann kam, hatte er echt nicht gerechnet.

„Itachi, hm…“ Deidara wischte seine Tränen weg und sah aufrecht in die Augen des Rothaarigen. Er glaubte ihm. Aus irgendeinem, unerklärlichem Grund glaubte er ihm. Vielleicht war es einfach die naive Hoffnung, dass doch nicht alles vorbei war, die ihn in seinem Glauben bestärkte, aber das war jetzt unwichtig.

„I…Itachi?“ Der Rothaarige konnte seine Verblüffung nicht wie gewohnt hinter seiner Maske der Gleichgültigkeit verbergen, starrte wie hypnotisiert zu seinem Partner. Was hatte der Uchiha mit der ganzen Sache zu tun? Hatte der vielleicht wieder…? War Deidara ihm etwa nach dem Duschen über den Weg gelaufen? Oder hatte der Schwarzhaarige ihm sogar aufgelauert, um eine günstige Gelegenheit abzuwarten? Aber zu was…? Was hatte Itachi getan?

Zorn wallte in Sasori auf und sein Verblüffen schwand einer Zornesfalte im Gesicht und einem Todesblick, der den Blonden zurückschrecken ließ.

//Was… was hat Sasori denn auf einmal, hm..?//

Sasoris Gehirn arbeitete auf Hochtouren und spuckte schon bald die ersten Ergebnisse seiner Überlegungen aus. Deidara war Itachi begegnet, dieser war ihm bestimmt zu nahe gekommen, woraufhin der Blonde ihn weggestoßen hatte… So weit, so gut. Was konnte dann passiert sein? Der Rothaarige konnte sich nicht vorstellen, dass der Uchiha, welche Absichten er auch immer verfolgte, so schnell aufgegeben hatte, aber wie könnte er sein Ziel erreichen, um an Deidara ranzukommen? Indem er dem Blonden die Lüge erzählte, Sasori würde ihn mit Itachi betrügen… das war einleuchtend.

Wenn Deidara das geglaubt hatte, dann hätte der Uchiha sich die Verwirrung des Blonden leicht zunutze machen können, um… Ja, um was? Wie weit war Itachi… wie weit war Deidara gegangen? Die Eifersucht traf Sasori wie ein Schlag in die Magengrube und ließ seine Augen verärgert und zu Schlitzen verengt funkeln.

„Was hast du mit Itachi gemacht, Deidara…?“, knurrte er bedrohlich leise und bewirkte damit ein erstauntes Aufklappen von Deidaras Unterkiefer.

Woher wusste Sasori, dass… dass er ihn auch hintergangen hatte? Nein, er war der einzige, der seinen Partner betrogen hatte, der Rothaarige hatte nichts dergleichen getan. Die plötzliche Erkenntnis überrollte Deidara; er schüttelte energisch den Kopf, um seine eigene Schuld loszuwerden. Was hatte er nur getan? Wieso hatte er Itachis Plan, Itachis Lüge, nicht schon vorher durchschaut und warum hatte er ihn geküsst… diesen Kuss erwidert… ihn genossen? Warum, warum nur? Könnte Sasori ihm das verzeihen? Könnte er es ihm erzählen?

Der Rothaarige sah, wie sich Deidara schuldbewusst wand, seine Hand in die Decke krallte und über seine Schlussfolgerung erschrocken erstarrte. Unendlicher Schmerz durchzuckte seinen Körper, als ob er von tausend spitzen Nadeln durchbohrt werden würde, die sich vor allem um sein Herz konzentrierten.

Deidara war also schuldig, bloß wegen was? Er wollte es eigentlich gar nicht wissen, zu schwer nagte die schlimmstmögliche Befürchtung an ihm.

„Deidara“, begann Sasori mit monotoner Stimme, als dieser immer noch nicht geantwortet hatte, „hast du mit ihm geschlafen?“

Die Ruhe, mit der er dies sagte, war schlimmer als alles andere, denn sie verriet seine Enttäuschung. Deidara wäre es lieber gewesen, wenn Sasori ihn angeschrien oder beschimpft, geschlagen hätte, denn diese Kälte machte seine Schuldgefühle nur noch schmerzlicher, bohrte sich wie ein Pfahl in sein Herz.

„Wie kannst du das von mir denken, Sasori, hm? Ich habe lediglich, ich habe…“

„Was?“, fauchte dieser, verbarg seine Skepsis gegenüber Deidaras Worten keineswegs.

Der Blonde spürte, dass er nun die Wahrheit sagen müsste. Sie wäre in jedem Fall besser, als die Befürchtung des Rothaarigen zu nähren, dass er mit Itachi Sex gehabt hätte.

„Ich habe ihn nur geküsst, hm…“, gab Deidara kleinlaut zu und machte sich schon auf das Schlimmste gefasst, das auch eintrat.

„Nur geküsst?! Was heißt hier „nur geküsst“, mmh?! Du hast ihn freiwillig und wahrscheinlich noch leidenschaftlich geküsst?!“ Sasori war außer sich. Erst unterstellte der andere ihm Untreue und jetzt erfuhr er über eben jene seines Partners! Das war doch nicht zum Aushalten! Immerhin schien der Blonde ja geständig zu sein…

„Erklärung?“, befahl der Rothaarige schroff und Deidara blickte beschämt zur Seite. Wie sollte er ihm das jetzt erklären? Die Wahrheit war wohl noch der beste Weg…

„Ja, ich habe Itachi freiwillig geküsst, hm“, gestand der Blonde, woraufhin sich Sasoris Magen krampfhaft zusammenzog. Immerhin schienen sie keinen Sex gehabt zu haben, sonst würde sich Deidara nicht jetzt schon so schwer tun. Aber er würde ihm garantiert nicht entgegenkommen. Die Scheiße musste Deidara schon allein ausbaden…

„Ich… ich wollte wissen, was an ihm besser ist als an mir… warum du ihn lieber küsst als mich… wie du dich fühlst, wenn du von Itachi geküsst wirst, hm.“ Er machte eine beschämte Pause, sah aber auf, um dem Rothaarigen direkt in die Augen zu sehen. „Ich war eifersüchtig auf ihn, Sasori….“

Eifersüchtig? Sasori konnte seinen Ohren nicht trauen. Hatte Deidara sein vermeintlicher Betrug so sehr verletzt, dass er sich sogar bereitwillig dem Schwarzhaarigen hingegeben hatte, obwohl er diesen doch nach dem Vorfall vor zwei Jahren stets verabscheute und abwies?

Der Rothaarige lächelte. Er war wütend auf seinen Partner, wollte ihm nicht so schnell verzeihen, doch er konnte nicht umhin, dass ihn dieses Geständnis freute.

Verblüfft sah Deidara seinen Partner aus großen Augen an, als sich Sasori ihm plötzlich näherte und sich mit seinen Händen auf seinem Bett abstützte, sodass sein Gesicht nur Zentimeter vor ihm zum Stehen kam. Die braunen Augen hatten ihre Kälte verloren und sahen direkt in die blauen Meere des Blonden, der sich nicht zu bewegen vermochte. War Sasori etwa nicht mehr sauer auf ihn, hatte er ihm vergeben?

„Du gehörst mir, Deidara…“, flüsterte der Rothaarige und eine Sekunde später legten sich schon zwei heiße Lippen auf die seinen, ließen Deidara seine Zweifel vollends vergessen und ein Glückgefühl seinen Körper durchströmen.

Zaghaft erwiderte Deidara den Kuss, der nicht an Leidenschaft, aber an Gefühl zunahm, dass ihm schwarz vor Augen wurde. Nach einer Weile trennte sich Sasori wieder von Deidaras Mund und sah wieder in die azurblauen Tiefen seines Gegenübers.

„Lass uns was essen gehen“, schlug er seinem Partner mit einem leichten Lächeln auf den Lippen vor, das dieser strahlend erwiderte.

„Hai, no danna, hm.“

Sasori stand auf und bot Deidara, den Blick abgewandt, seine Hand zum Aufstehen an, die der Blonde freudig ergriff. Er hatte das Gefühl, als hätte Itachis Intrige sie nicht, wie beabsichtigt, auseinander, sondern noch mehr zusammen gebracht, wofür Deidara ihm auf eine gewisse Art und Weise dankbar war. Nichtsdestotrotz würde der Schwarzhaarige seine gerechte Strafe bekommen… irgendwann.
 

PS: Falls es irgendjemanden interessiert, was ich so alles für Mist produziere, wenn ich eine Schreibblockade habe, kann mir Bescheid sagen. Dann tippe ich die insgesamt zwei sehr merkwürdigen Szenen mal ab und schick sie denjenigen per ENS zu. Also die sind wirklich grottig…(Kitsch!!!)

Art is a bang!

So, es geht sofort los. Der Rest kommt dann am Ende. Viel Spaß mit dem endgültig und leider letzten Kapitel!
 

„Ach Mann! Seitdem wir auch den Sanbi gefangen und extrahiert haben, haben wir nichts mehr Vernünftiges zu tun, hm. Das ist echt langweilig“, moserte der Blonde, der an einen Baum gelehnt auf dem harten Waldboden saß und gelangweilt gen Himmel starrte.

Sasori seufzte. Man konnte es Deidara aber auch nie Recht machen.

„Sei doch froh! Dann haben wir wenigstens seit langem wieder etwas mehr Freizeit.“ Der Rothaarige hockte auf einem großen, umgefallenen Baumstamm, der in der Waldlandschaft hervorstach, und schraubte einen eben reparierten Arm an eine von zehn seiner neu angefertigten Puppen.

„Du hast gut reden, no danna, hm. In diesem verdammten Wald oder außerhalb von Missionen darf ich nichts sprengen… Wo bleibt da meine künstlerische Freiheit, hm? Art is a bang!“, murmelte Deidara verdrießlich, was den Rothaarigen sichtbar die Augen verdrehen ließ.

„Künstlerische Freiheit? Deine dämlichen Explosionen kann man höchstens als „künstlerische Blödheit“ bezeichnen, sonst nichts. Die wahre Schönheit liegt eben doch in der Stille, der Ewigkeit. Ich kann immerhin arbeiten, ohne gleich eine ganze ANBU-Einheit auf den Fersen zu haben“, gab Sasori spöttisch zurück.

Der Blonde fuhr wütend auf, fuchtelte wie wild mit seinen Händen, an denen Kakuzu durchaus gute Arbeit geleistet hatte. Vielleicht hatte er doch Respekt vor den Wutattacken des Iwa-Nin bekommen, weshalb er sich besonders Mühe gegeben hatte, sodass nur eine große Narbe zurückgeblieben war.

„Warum ziehst du immer über meine Kunst her, hm? Ich habe deine respektiert, also kannst du das mit meiner auch mal tun. Wir sind immerhin…“

„Nur weil da mehr zwischen uns ist, als es bei Ninja sein sollte, heißt das noch lange nicht, dass ich deine sogenannte „Kunst“ akzeptieren werde. Die ist wohl ein Teil von dir, den ich nie nachvollziehen werde… oder will.“ Während er sprach, blickte der Rothaarige von seiner Tätigkeit auf und sah seinen wütend grummelnden Partner vor sich, der aufgesprungen war und ihm nun beleidigt den Rücken zukehrte.

„Ignorant, hm! Und so einer schimpft sich Partner…“, knurrte der Blonde und setzte sich ein Stück weiter weg, immer noch von Sasori abgewandt.

//Deidara hat echt Probleme… Der kann doch wohl nicht wirklich erwarten, dass ich seine stupiden Feuerwerke als Kunst anerkenne, oder?// Der Puppenspieler wandte sich wieder seiner Marionette zu und befestigte den zweiten Arm an ihr.

Das war echt nicht fair! Warum konnte Sasori seine Explosionen nicht genauso akzeptieren wie Deidara dessen Fähigkeiten als Puppenspieler? Dabei wollte er doch nur Respekt von der Person, die er so schätzte und liebte, aber genau dieser wurde ihm verwehrt.

Wenn Sasori ihn doch liebte, warum konnte er ihm dann nicht diesen einen, kleinen Gefallen tun, der ihm so viel bedeutete? Immerhin waren sie jetzt schon seit einem halben Jahr zusammen, teilten ihre Gefühle und das Bett, wieso stellte sich der Rothaarige dann so stur?

Es war eine Sache, von diesem als Mensch mit einer Persönlichkeit und einem attraktiven Körper gemocht zu werden, für Deidara aber mindestens genauso wichtig, von Sasori als Partner und Kamerad die Anerkennung als Künstler zu bekommen, die ihm einfach zustand. Der Rothaarige verhielt sich einfach mehr als unfair!

„Deidara… Deidara! Wir müssen los!“ Sasoris Stimme riss den Blonden aus seinen Gedanken, woraufhin dieser sich irritiert umschaute.

„Was ist, hm?“ Ein genervter Unterton war herauszuhören, kümmerte den Puppenspieler jedoch nicht.

„Der Leader hat eine Versammlung einberufen. Hast du nichts gehört?“ Sasori blickte ihn skeptisch an und wartete darauf, dass Deidara endlich aufstand.

„Schon nach einem Monat, hm? Was will der denn schon wieder?“, fragte der Blonde und richtete sich auf, wobei er sich die Erde vom Mantel klopfte. Tatsächlich hatte ihnen der Leader Zeit zum Trainieren und Informationen Sammeln gegeben, die sie seit knapp vier Wochen in Anspruch nahmen. Dass das „Training“ für Deidara in so einem Wald flach fallen musste, kümmerte Sasori dabei anscheinend nicht unbedingt.

„Keine Ahnung. Und jetzt komm.“

Zusammen setzten sie sich, Rücken an Rücken, auf ein Fleckchen Gras, das den trockenen Lehmboden bedeckte, wo es für ein längeres Verweilen angenehmer war.
 

Der Raum in der Höhle war klein und rund, in der Mitte spendete das helle Feuer einer Lampe ein wenig Licht, um das sich schon einige Mitglieder versammelt hatten. Wenige Augenblicke später trafen erneut zwei Schattengestalten ein, die sich als Itachi und Kisame herausstellten.

„Ihr seid spät“, ertönte die verzerrte Stimme des Leaders, der sich an die vier Neuankömmlinge wandte.

„Wir haben gerade den Jinchuuriki gefangen und mussten ihn noch durch Fessel an einer Flucht hindern“, rechtfertigte sich der Blauhäutige empört.

„In Ordnung... Dann sind wir ja vollzählig“, stellte der Orangehaarige fest, was Deidara und Kisame einen verwirrten Blick entlockte.

„Mmh? Wo sind denn Hidan und Kakuzu?“, fragte letzterer und auch Itachi horchte interessiert auf.

„Sie sind beide tot“, erklärte der Leader knapp und ohne jegliche Gefühlsregung in der Stimme.

„Durch Kakashis und Kyuubi no Jinchuurikis Truppe…“, fügte Zetsu noch hinzu.

„Echt?“ Kisame konnte kaum glauben, was er da hörte, aber es schien der Wahrheit zu entsprechen. „Schade, ich hätte zu gerne gesehen, wie die Zombie-Brüder gestorben sind“, grinste er fies und erntete einen bösen Blick vom Leader. Doch Deidara, der die ganze Angelegenheit auch eher belustigend als traurig empfand, setzte noch eins drauf.

„Oh, dann hat der arme, kleine Itachi ja gar keinen mehr zum Flachlegen! Schade aber auch, hm.“ Der Spott triefte nur so und brachte Itachis Ader gefährlich zum Pochen.

„Halt die Klappe, Blondie, sonst spielst du Ersatz“, drohte der Schwarzhaarige, der sich doch mit gutem Grund glücklich schätzen konnte, nach den ganzen Mordanschlägen der Künstler die letzten Monate überhaupt überlebt zu haben, sodass die Drohung bei Deidara deutlich ihre Wirkung verlor.

„Tut mir ja leid für dich, Itachi, aber dem wird bestimmt nicht so sein, hm.“ Der Blonde grinste fies, doch es kam ihm noch etwas anderes in den Sinn, das dem Schwarzhaarigen vielleicht sogar helfen würde, aber der Spott dahinter war wichtiger. „Ich dachte, Hidan wäre „unsterblich“, hm? Wie kann er da tot sein? Kannst ihn bestimmt wieder zusammenflicken oder -ficken, ganz wie du willst, Itachi, hm“, neckte Deidara, was den Schwarzhaarigen aber trotzdem auf eine Idee brachte. Es ärgerte ihn doch ziemlich, dass sein Sexpartner so einfach und ohne Ersatz verstorben sein sollte…

„Zetsu, du weißt, wo er ist, nicht wahr? Geh ihn suchen und bring ihn her. Blondies Idee ist ausnahmsweise mal nicht ganz unbrauchbar...“

„Hey, du…!“

„Warum sollte ich? Ich nehme keine Befehle von dir an, Uchiha“, knurrte Zetsu, der gar nicht einsah, dass wieder alles an ihm hängen bleiben sollte.

„Tu, was er sagt, Zetsu“, meldete sich nun der Leader zu Wort. „Dann muss ich mich wenigstens nur um einen Ersatz kümmern“, murmelte dieser noch leise und Zetsu stimmte mit einem unfreundlichen Grummeln zu. Dabei hätte er die Leiche doch so gerne gefressen!

„Können wir jetzt endlich mit dem Versiegeln des Bijuu beginnen?“, warf Sasori schließlich genervt in den Raum. Immer musste er so lange warten, das änderte sich wohl nie…

„Noch nicht“, bestimmte der Leader, worauf alle interessiert aufhorchten.

„Was denn noch?“, grummelte der Rothaarige, aber der andere fuhr fort.

„Es scheint so, als ob noch jemand getötet worden ist.“

„Wer, hm?“, ertönte die Stimme des Blonden, der irgendwie eine leise Vorahnung hatte.

„Orochimaru.“

Stille.

„Orochimaru?“ Kisame klang belustigt. „Dann muss Sasori ihn also nicht mehr suchen und zur Strecke bringen? Glück für dich! Aber derjenige muss echt stark sein, wenn er die Schlange erledigen konnte, die nicht einmal Sasori gefunden hat…“

„Wer war es?“, fragte Sasori mit schneidender Stimme. Immerhin war es seine Aufgabe gewesen und derjenige hatte, indem er ihm zuvorgekommen war, seine Ehre verletzt.

„Uchiha Sasuke“, antwortete der Leader knapp, nicht wissend, dass Sasori innerlich schon vor Zorn brodelte.

Deidara stockte der Atem. Uchiha Sasuke? War das nicht Itachis kleiner Bruder? Ein teuflisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, das er seinem Partner zuwandte, der sogleich verstand, worauf dieser hinaus wollte. Das wäre die perfekte Rache an Itachi, der Deidaras Explosionen zu ihrem Leidwesen immer entkommen war und selbst Sasoris vergiftetes Getränk skeptisch unberührt gelassen hatte, indem sie diesem seine Freude auf den Kampf und Tod seines Bruders nehmen würden.

Zetsu berichtete weiterhin, dass Itachis Bruder wohl in einer Vier-Mann-Truppe unterwegs wäre und diese hinter Kisame und dem Schwarzhaarigen her seien. Umso besser!

„Die übernehmen wir, hm!“, verkündete Deidara mit einem siegessicheren Lächeln auf den Lippen an Itachi gewandt, dessen Augen sich leicht verengten.

„Warum?“, wollte der Leader wissen und sah fragend von dem Blonden zu dem Uchiha. Gab es da private Auseinandersetzungen, von denen er nichts wusste? Vielleicht war er in letzter Zeit doch etwas zu viel mit Konan beschäftigt…

„Das liegt doch auf der Hand, Leader-sama, hm! Sasori no danna sollte doch ursprünglich den Verräter Orochimaru töten und ich habe auch noch eine Rechnung mit diesem rosahaarigen Konoha-Gör für meinen verletzten Arm offen. Dann erledigen wir direkt beide, hm“, erörterte Deidara seine Absichten, was Sasori mit einem Nicken bestätigte.

Die Konoha-Truppe war ihm zwar egal, aber die Rache an Itachi und dem Mörder Orochimarus reizte ihn dafür umso mehr.

„In Ordnung. Ihr übernehmt die beiden Gruppen, da ihr euch eh dort in der Nähe befindet“, willigte der Orangehaarige ein, was Itachi mit einem Grummeln kommentierte.

Ihm war sehr wohl klar, dass die beiden Künstler sich mit dieser Aktion nur an ihm rächen wollten, aber er durfte jetzt keine Schwäche zeigen, sonst hätten die beiden schon gleich gewonnen und diesen Triumph würde er ihnen nicht gönnen… und außerdem konnte er sich den Anweisungen des Leaders sowieso nicht widersetzen, weshalb er schwieg.

„Nimm’s nicht persönlich, Itachi, hm“, grinste Deidara schadenfroh, bevor sich seine Schattengestalt auflöste und die Sasoris es ihm gleichtat. Müssten die anderen den Jinchuuriki eben ohne sie extrahieren…

„Bist du sicher, dass das okay ist, Itachi-san?“, wandte sich Kisame an seinen Partner, der aber nur verächtlich schnaubte. Erst Hidan, jetzt auch noch Sasuke… Heute lief aber auch alles schief…
 

„So, hast du einen Plan, Deidara?“, fragte Sasori und stand vom Boden auf.

„Na klar, hm“, antwortete sein Partner mit einem breiten Lächeln. „Wir nehmen einen meiner Tonvögel und suchen die Gegend ab. Und derjenige, den wir zuerst finden, hat eben Pech gehabt, hm!“

„Toller Plan, wirklich“, murrte der Rothaarige sarkastisch, sprang aber trotzdem auf den von Deidara heraufbeschworenen Vogel, der sich auch sogleich in die Lüfte erhob. Sie flogen zehn Minuten durch die schon abendlich kühle Luft, als Deidara plötzlich nach unten zeigte, wo er mit seinem Suchgerät besser etwas erkennen konnte als der Puppenspieler.

„Ich hab ihn gefunden, hm!“, rief der Blonde erfreut und ein wahnsinniger Ausdruck legte sich auf sein Gesicht.

Sasori verdrehte die Augen. Wenn Deidara so drauf war, würde die Umgebung bestimmt nicht mehr lange leben und sie schlussendlich wahrscheinlich von fremden ANBU-Einheiten entdeckt werden. Er musste auch gar nicht fragen, wen Deidara denn jetzt überhaupt erspäht hatte, denn dessen Vorfreude zeigte eindeutig, dass er sich nun an Itachi würde rächen können, weshalb er nur kurz nickte, sodass sie zur Landung ansetzten. Kurz bevor sie in Reichweite der Bäume waren, hielt Sasori seinen Partner jedoch zurück.

„Bleib du hier. Dann greifen wir von zwei Seiten an.“

Nach einem bestätigenden Blick Deidaras sprang der Rothaarige ab und landete auf dem nächsten Baum, von dem er sich leise bis zu ihrer Zielperson schlich, die auf einer Lichtung stand.

„Komm raus, wer immer du bist“, sagte der Schwarzhaarige kühl, sich wachsam zu ihm umdrehend. Das war Itachis Bruder, kein Zweifel.

„Du bist also Uchiha Sasuke?“ Sasori trat hinter den Bäumen hervor, da weiteres Verstecken eh sinnlos gewesen wäre. Deidara wartete auch bestimmt schon auf sein Zeichen. „Du siehst Itachi sehr ähnlich…“ Ein bisschen Small-Talk konnte nicht schaden, denn immerhin kannten sie seine Fähigkeiten nicht und da war Ablenkung immer noch das beste Mittel.

Der Uchiha beobachtete ihn misstrauisch. Wahrscheinlich hatte er sie an den Mänteln erkannt, aber das war jetzt unwichtig. Kaum hatte sich Sasori eine Strähne seines blutroten Haares aus dem Gesicht gestrichen, sauste auch schon der große Tonvogel auf sie herab, von dem Deidara absprang und den Überraschungsmoment für dessen Explosion nutzte. Es wäre zwar zu viel verlangt, dass Orochimarus Mörder von solch einer Explosion erledigt sein würde, aber einen Versuch war es wert.

Leichtfüßig landete der Blonde neben seinem Partner und verfolgte, wie sich der Rauch verzog und eine große Schlange sichtbar wurde, die der Uchiha anscheinend zu seinem Schutz aufgerufen hatte und sich um dessen Körper schlang. Deidara schnaubte verächtlich.

„Ich kann echt nicht glauben, dass dieses Balg Orochimaru erledigt haben soll, hm.“

„Sei nicht so leichtsinnig, Deidara“, ermahnte ihn Sasori und holte eine Schriftrolle aus seiner Tasche. „Wir kennen seine Fähigkeiten noch nicht. Außerdem besitzt er die Sharingan.“

Deidaras Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, als er an das Kekkei Genkai des Uchiha Clans dachte, das ihn damals so leicht besiegt und gedemütigt hatte. Das würde ihm dieses Mal nicht passieren, schon gar nicht, da er Sasori beweisen wollte, dass seine Kunst doch zu etwas nütze war.

„In Ordnung, no danna, hm.“

Der Schwarzhaarige schritt wieder auf sie zu und nun konnte Deidara erkennen, dass seine Sharingan aktiviert waren. Die Ähnlichkeit zu seinem Bruder war unübersehbar und entfachte Deidaras Rachegefühl nur umso mehr.

„Wo ist Itachi?“ Sasukes Stimme schnitt durch die Stille und ließ den Blonden laut auflachen.

„Als ob wir dir das sagen würden, Balg. Dein einziges Talent besteht wohl aus dem Glück, diese dämlichen Augen zu haben, aber das wird dir hier nichts nützen, hm.“

Deidaras Verrücktheit machte Sasori doch langsam Angst. Was wollte er hier wem beweisen, dass er so angab? Immerhin stützte er sich bei seinen Attacken ebenfalls fast ausschließlich auf sein Bluterbe… Oder war es nur der Zorn auf Itachi, der ihn so große Sprüche klopfen ließ? Hoffentlich würde Deidara bei seiner hitzköpfigen Art nicht den Kopf verlieren…

Doch der Rothaarige hatte keine Gelegenheit mehr, sich weiterhin Gedanken zu machen, denn im nächsten Moment griff Sasuke an, dessen Katana blitzte gefährlich nahe an ihm vorbei und stürmte auf seinen Partner zu, der sich durch die Explosion einiger C1-Tontiere retten konnte, die jedoch keine Wirkung auf den Gegner zu haben schienen. Sasori sah einige der Tonfiguren aufgespießt auf dem Boden liegen, konnte sich aber nicht weiter damit beschäftigen, da das Schwert erneut auf ihn zu sauste, sodass er es mit seiner Puppe parierte.

„Sagt mir, wo Itachi ist, Bastards!“, rief der Uchiha mit rotfunkelnden Augen und stürzte sich auf Deidara, der gerade erst von seiner eigenen Sprengung auf die Beine kam und dem Angriff schutzlos gegenüber stand. In Sekundenschnelle lenkte Sasori seine Marionette zwischen den Blonden und das Katana, die daraufhin von dem Schlag entzwei gespalten wurde.

Irritiert von dem plötzlichen Eingriff des Rothaarigen, gab Sasuke dem Blonden die Gelegenheit zur Flucht, bei der er schnell einen neuen Tonklumpen in der Hand formte.

„Arigatou, no danna, hm“, keuchte Deidara, als er schlitternd neben diesem stehen blieb und den fertigen Drachen frei ließ.

„Muss der sein?“, fragte Sasori genervt, da er wusste, dass sie sich nun wieder trennen würden und sich somit nicht gegenseitig Rückendeckung geben könnten. Mit einem Lächeln auf den Lippen sprang Deidara auf und ließ den Drachen abheben.

Sasori entschied, am besten erst einmal einen Sicherheitsabstand einzunehmen, wenn Deidara hier mit Bomben um sich werfen würde, was auch keinen Augenblick später der Fall war. Eine große Feuerkugel bäumte sich nur zwanzig Meter von ihm entfernt auf, dort, wo der Schwarzhaarige gerade noch gestanden hatte. Doch schon eine Sekunde später tauchte dieser, mit zwei grauen Flügeln und langen Haaren, aus der Explosion auf und schlug im Flug mit einer scheinbar elektrischen Lanze aus seiner Hand nach dem Drachen, auf dem sich Deidara immer noch befand.

//Immer muss ich ihn retten//, murrte der Rothaarige und ließ eine weitere Marionette dem Gegner folgen.

Gerade als Sasuke den Flügel des Drachen abgeschnitten hatte, sodass dieser aus dem Gleichgewicht geriet, und mit seinem Chidori zu Deidara vordringen wollte, der versuchte, auf dem schwankenden Drachen Halt zu finden, erreichte seine Puppe das Geschehen.

„Ah~“ Mit einem erstickten Schmerzenslaut fiel Sasuke gen Boden, seines linken Flügels beraubt, konnte sich aber abfangen und landete, das Juin auflösend, auf den Füßen.

Jetzt war seine Chance! Blitzschnell stürmten seine restlichen acht Puppen auf den vor Schmerz keuchenden Uchiha los, ließen ihre tödlichen Waffen gewaltsam auf den blassen Oberkörper niedersausen, der sich jedoch, wie von Geisterhand geführt, um sich selbst drehte und alle Angriffe mit dem Katana parierte. Sasori stockte. Nicht nur, dass der andere seine Marionetten abgewehrt hatte, sondern er hatte sie auch zerstört, komplett. Die Sharingan mussten seine Attacken wohl erneut vorausgesehen haben.

Wütend knirschte der Rothaarige mit den Zähnen, sauer auf sich selbst, dass er sich in den letzten sechs Monaten anscheinend doch nicht genug Zeit genommen hatte, um die Qualität seiner Puppen aufzubessern und an die Maßstäbe des Sandaime Kazekage heranzubringen. Aber ob ihm das gegen die Sharingan wirklich etwas genützt hätte? Vielleicht sollte er die gemeinsame Zeit mit Deidara doch nicht bereuen, die ihn von seiner Arbeit abgehalten hatte.

„Schnell, Sasori no danna, spring auf, hm!“

Deidara flog knapp über dem Boden auf einem kleineren Vogel an ihm vorbei und streckte seine Hand aus, die Sasori, aus seinen Gedanken aufgeschreckt, grummelnd ergriff, sodass er mit einem Ruck auf dem Rücken der Tonfigur landete.

„Probleme, hm?“, neckte der Blonde und grinste.

„Kann ich nur zurückgeben“, zischte der Puppenspieler, dessen Würde durch die Hilfe Deidaras einen leichten Knacks bekommen hatte. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sein Partner eine Handvoll Ton aus seiner Tasche holte und sie sich in seinen eigenen Mund steckte.

„C4 Garuda?“, fragte Sasori, obwohl er die Antwort bereits kannte. Diese Technik war ursprünglich für Itachi gedacht gewesen und sparte somit nicht gerade an Grausamkeit, da die mikroskopisch kleinen Bomben, erst einmal eingeatmet, jeden Körper von innen zerstörten.

Mit einem wahnsinnigen Funkeln in den Augen entließ Deidara den Ton aus seinem Mund, sodass sich vor ihren Augen ein riesiges Abbild des Blonden bildete. Sasori konnte mit Genugtuung feststellen, dass der junge Uchiha die Flucht ergriffen hatte, sobald er das monströse Explosivum gesehen hatte, doch das würde ihm auch nichts mehr nützen. Ohne einen Laut von sich zu geben, löste sich C4 Garuda auf und verteilte seinen todbringenden Staub unter ihnen über eine weite Fläche. Es war soweit.

„Katsu!“

Ein grelles Leuchten eines Chidori war in der Stabwolke auf dem Boden zu erkennen und alles um sie herum schien zu sterben. Vögel, Eidechsen, ja sogar Hirsche lösten sich unter ihnen einfach in Luft auf, was Deidara einen triumphierenden Schrei entlockte und Sasori mit einem missbilligenden Blick quittierte.

„Noch haben wir nicht gewonnen, Deidara. Freu dich nicht zu früh.“

„Jaja, schon gut, hm“, seufzte der Blonde genervt und nahm seinen Feldstecher von seinem trainierten Auge, um eventuellen Genjutsus seines Gegners zuvorzukommen. Die aufkommende Stille verhieß nichts Gutes für den Rothaarigen, sodass er sich vorsichtshalber schon mal seines Mantels entledigte und seinen durchaus menschlich aussenden Körper freilegte, um diesen im Notfall einsetzen zu können.

Keine Sekunde zu früh. Mit seinem Katana bewaffnet stürzte sich Sasuke, der seinen einen Flügel durch Schlangen ersetzt hatte, auf Deidara, der mit einem erstickten Schrei nach hinten kippte, während Sasori blitzschnell reagierte, indem er seine schneidenden Vorrichtungen auf dem Rücken heraufbeschwor und in den Arm des Schwarzhaarigen rammte, dass das Blut nach allen Seiten spritzte und Sasuke von seinem Angriff abgehalten wurde.

Sasori nutzte die kurze Benommenheit des Uchiha, um ihm in die Magengrube zu schlagen und schließlich gen Boden zu schicken, indem er ihm mit seinen Fäusten auf den gekrümmten Rücken hieb. Schnell half der Rothaarige seinem Partner wieder auf die Beine, der sich jedoch beschämt abwandte.

„Immer musst du mich retten, hm. Ich bin einfach nur nutzlos“, murmelte er traurig und enttäuscht von sich selbst, aber Sasori fand keine passenden, ernst gemeinten Worte, die ihn hätten aufmuntern können, also ging er nicht darauf ein.

„Ich habe ihn verwunden können. Das neue Gift, das seinen Chakra-Fluss unterbindet, sollte fünf Minuten lang wirken. Wir müssen uns beeilen, wenn wir den Vorteil ausnutzen und ihn schlagen wollen.“

Deidara nickte knapp und drückte Sasori zu dessen Überraschung einen Kuss auf den Mund, den dieser irritiert erwiderte. In so einer Situation ans Küssen zu denken, kam wohl nur Deidara in den Sinn.

Der Blonde lächelte. Auch wenn er wusste, dass sie sich keine Auszeit gönnen konnten, hatte er es einfach nicht mehr ausgehalten, er hatte Sasori einfach küssen müssen, auch um sein eigenes, schlechtes Gefühl über sein Versagen zu verdrängen. Nicht einmal sein Garuda hatte gegen das Chidori etwas ausrichten können… und dennoch war Sasori immer noch an seiner Seite, verschmähte ihn nicht, obwohl er ihm bewiesen hatte, dass seine Kunst ja doch nichts brachte. Der Schmerz durchbohrte sein Herz wie ein Pfeil und er spürte die Gefahr viel eher, als dass er sie sah.

Deidara stieß Sasori von sich weg und entkam so nur knapp dem scharfen Katana, das sich stattdessen in den Vogel bohrte und diesen zum Absturz brachte. Verblüfft davon, dass der Uchiha ohne Chakra zu ihnen hoch gekommen war, bemerkte der Blonde erst jetzt, dass ihr Vogel sich durch die Ablenkung des Kusses soweit dem Boden genähert hatte, dass Sasuke leicht hatte angreifen können.

Schnell sprangen sie ab und befanden sich erneut im Kreuzfeuer von den Angriffen des Schwarzhaarigen, der irgendwie überall zu sein schien, obwohl seine Sharingan erloschen waren. Auf dem Boden fühlte sich Deidara relativ unwohl beim Kämpfen und musste somit oft von Sasori unterstützt werden, um die Attacken mit Kunais zu parieren.

Erbittert kämpften die beiden gegen die harten Schläge des Katanas an und Deidara versuchte verzweifelt, Zeit für die Vorbereitung seines Tons zu finden, doch es war unmöglich; zu sehr prasselten die Angriffe auf sie ein. Sie hatten maximal noch vier Minuten, bis das Gift aufhören würde zu wirken, also mussten sie schnell handeln.

Sasori stolperte und konnte sich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten, riss sich aber zusammen. Der nächste Hieb ließ Deidara keuchend zu Boden gehen; schmerzerfüllt hielt er sich die große Wunde an seiner Schulter, aus der das Blut in Strömen floss.

Der Uchiha grinste siegessicher, holte zum letzten Schlag gegen den Blonden aus. Seinem Tod ins Auge sehend, blickte Deidara dem Schwert entgegen, erwartete sein Ende…

Wie paralysiert starrte er auf die Szene, die sich ihm bot. Das Katana hatte seinen Oberkörper durchbohrt und Blut trat aus der linken Brusthälfte, sodass er langsam nach vorne kippte und kniend sitzen blieb. Warum?

„Sa…Sasori.“

Deidara spürte nichts, ihn erfüllte eine Leere, unendliche Taubheit, die sein Herz und seinen Körper befallen hatte und ihm wie in Trance befahl, zu seinem Partner zu kriechen. Alles verlief wie in Zeitlupe. Das Formen einer neuen Tonfigur, der erschrockene Schwarzhaarige, der vor der plötzlichen Explosion zurückwich, und Sasori, der nach vorne in die Arme des Blonden fiel.

Noch immer fühlte Deidara nichts außer einem dumpfen Schmerz in seiner Brust, als er in die braunen Augen starrte, das Gesicht Sasoris betrachtete, der leicht lächelte und aus dessen Mundwinkel Blut rann. Warum lächelte er? Dies war ganz und gar kein Augenblick, um froh zu sein… aber warum dann? Deidara empfand keine Trauer, war zu betäubt von den Geschehnissen, die sein Leben von jetzt auf gleich in Stücke gerissen hatten. Doch Sasoris Lächeln erstarb nicht, es wurde sogar noch eine Spur freundlicher, wärmer.

Deidara spürte wie aus weiter Ferne, dass Sasori ihn an seinem Hemd nach unten zog, sodass sein Ohr nun direkt vor dessen Mund war. Sasoris Stimme war nur noch ein schwaches Flüstern, das Deidaras Ohr streifte.

„Deidara…“ Sein Atem hauchte über Deidaras Ohrmuschel und weckte das alte Gefühl in ihm, das er immer gehabt hatte, wenn er mit seinem Partner zusammen war, doch nun schon so lange her schien. „Art… is a bang…“

Seine Gesichtszüge erschlafften und das Lächeln machte einem friedlichen Gesichtsausdruck Platz. Der Blonde spürte, wie ihm heiße Tränen die Wangen herabliefen, sich mit seinem Blut vermischten und auf Sasoris lebloses Gesicht tropften. Die Woge aus Gefühlen schlug so heftig über ihn herein, dass er sich hilfesuchend an den toten Körper in seinen Armen klammerte und geräuschvoll anfing zu schluchzen.

Sasori war tot. Tot, für immer von ihm gegangen, der einzige Mensch, der ihm jemals etwas bedeutet hatte, den er liebte, verehrte, der sich für ihn geopfert hatte… und der ihn auch letztendlich respektiert hatte. Obwohl ihn die Trauer in ihren eisigen Fängen hielt, zündelte in Deidara auch eine kleine Freude über die letzten Worte des Rothaarigen, die ihm ein trauriges Lächeln auf die Lippen brachten.

Vielleicht hatte dieser es einfach nie zugeben wollen, um seine Würde zu bewahren, oder er hatte Deidara damit wirklich ein einziges Mal sagen wollen, was er für ihn empfand… es war im Moment bedeutungslos. Sasori hatte ihn endlich als Künstler akzeptiert, hatte damit seinen größten Wunsch wahr werden lassen.

Deidara weinte bitterlich, doch unter die Tränen der Verzweiflung mischten sich auch Tränen des Glücks, die ihm neuen Mut gaben. Entschlossen riss er sich sein Netzhemd vom Leib und löste die Fäden an dem zugenähten Mund seiner linken Brust, die Sasori so oft berührt und geküsst hatte… Wieder rann ein erneuter Schwall aus salziger Flüssigkeit über seine Wangen, der ihn jedoch nicht an seinem Vorhaben hinderte.

Es blieben noch weitere anderthalb Minuten, bis das Gift seine Wirkung einbüßen würde, und bis dahin würde er den Mörder seines Partners mit sich selbst getötet haben. Denn eins war für Deidara klar: Er könnte nicht ohne Sasori leben, niemals. Auch wenn der Rothaarige extra sein Leben für ihn gelassen hatte, könnte er nur im Tod wieder mit ihm vereint sein und von seinem Schmerz erlöst werden. Und Sasori selbst hatte seine Kunst immerhin anerkannt, also würde er es auch verstehen, wenn er durch sie sterben, ein vollendetes Kunstwerk werden, in einem einzigen, vergänglichen Moment die wahre Schönheit der Kunst erfüllen wollte, die alles beendete.

Zitternd schob er den Ton in den sich aufbäumenden Schlund, von dem sich sogleich zahlreiche, schwarze Fäden durch seinen Körper zogen. Er grinste. Bald war es soweit.

Sasuke, der sich wegen der Explosion vorerst zurückgezogen hatte, kam erneut an gestolpert, mit Blut überströmt und vielen Schrammen auf seinem freien Oberkörper. Als er das Schauspiel vor sich sah, realisierte er zu spät, dass er in eine Falle getappt war.

Der Blonde grinste traurig, aber wahnsinnig, und hielt den anscheinend leblosen Rothaarigen in seine Armen, während sich seine Haut mehr und mehr verdunkelte. Es gab kein Entkommen und das wusste er. Er hatte kein Chakra und auch keine andere Fluchtmöglichkeit, die ihn aus der sicherlich bevorstehenden, enormen Explosion retten könnte.

//Das ist unsere Rache an dir, Itachi, hm//, dachte Deidara, als er den angsterfüllten Blick des Schwarzhaarigen sah.

Die schwarzen Fäden hatten schon fast Deidaras gesamten Körper eingenommen und ließen Sasuke frösteln. Es war zu spät.

„Sakura… Naruto… gomen nasai“, flüsterte Sasuke und starrte in die Leere. Er konnte nichts mehr tun, die Bombe würde ihn so oder so mit in den Tod reißen.

„Sasori“, murmelte Deidara leise zu dem toten Körper, „so sterben wir beide zusammen… denn ART IS A BANG!!!“

Die Explosion schallte mit einem ohrenbetäubenden Lärm durch die Stille, löschte alles in einem Umkreis von zehn Kilometern aus und tauchte den Abendhimmel in ein flammendes Inferno. Das letzte, was er sah, waren die schmalen Lippen und die zerzausten Haare Sasoris, deren Farbe sich in sein Gedächtnis brannte, wie die folgende Dunkelheit.

Blutrot.
 

The End

…because Art is a bang!
 

So, das war das Ende der für mich perfekten Version des Manga und meiner persönlichen Rache an Sasuke und Sakura für ihre „bösen Taten“. Die Grundidee, warum ich diese FF überhaupt geschrieben habe, war übrigens dieses letzte Kapitel mit dem Kampf gegen Sasuke, der mich im Manga einfach nur aufgeregt hat, weil der Uchiha davongekommen ist. Und die Bedeutung des Titels hat sich ja nun auch geklärt xD. Komisch, dass nie jemand nachgefragt hat… Das „blutrot“ am Ende war übrigens beabsichtigt. Wer den Sinn/die Funktion dahinter versteht, kriegt ein Kapitel bei der nächsten FF gewidmet (oder einen von meinen geplanten OS^^).

Ich möchte mich in erster Linie bei den vielen fleißigen Kommi-Schreibern bedanken, die, zu gegebener Zeit, eine ENS bekommen werden, wenn ich was Neues rausbringe, okay? Trotzdem immer mal schön in die Beschreibung gucken zwischendurch, ob sich was Neues tut^^ (also neue FFs und so). Weiterhin bei meiner lieben Beta-Leserin Hime_Naraya_Uchiha und den anderen Lesern (auch Schwarzleser genannt^^), die mich durch ihre schiere Zahl motiviert haben xD

Ich widme hiermit die ganze FF meiner nervigen, aber lieben Schwester RedRiver, die mich als mein „Engel der Muse“ ratsam unterstützt hat und sich meine andauernden Beschwerden über mangelnde Ideen anhören musste xD Gomen, imouto ^^!

Noch so nebenbei zur Info: Mit Stift und kariertem College-Block habe ich insgesamt 278, bei Word genau 150 Seiten geschrieben (ich wundere mich, dass mein Arm noch nicht abgefallen ist xD), sowie ohne überflüssige^^ Worte drum herum 64.703 Wörter (hätte nicht gedacht, dass das mal sooo viel werden würde…). Das längste Chap war übrigens Nr. 20 (5325)… es wurden irgendwie konstant immer längere… Ach ja, und mein Lieblingskuli ist auch draufgegangen T_T

Also bis demnächst (wahrscheinlich bei den OS^^). Hab euch alle liiiieb!! Eure Kurosaki-san

PS: Wer sich in der Zwischenzeit langweilt, kann ja mal in meiner Favo-Liste vorbeischauen. Ich sammle nämlich Aka-FFs xD

PS2: Alle, die bis jetzt noch nie einen Kommi abgegeben haben, haben jetzt noch einmal die Möglichkeit dazu. Also gebt euch nen Ruck, ich weiß, ihr könnt das xDD
 

"blutrot"

Der inhaltliche Sinn davon war einfach, dass Sasori nun einmal rote Haare hat und Deidara diese als Letztes sieht. Vielleicht versteht ihr, warum es an letzter Stelle steht, wenn ihr euch das erste Kapitel nochmal anschaut. Da war der erste Satz "Schwarz." und das Kapitel hieß "Schwarz und blutrot". Und weil diese beiden Farben so wichtig für Deidara waren, wollte ich mit dem Gegenstück als letzten Satz einen Rahmen bilden. Also eigentlich ganz einfach, wenn man sich vielleicht mal mit der Struktur von manchen Gedichten auseinander gesetzt hat! Die Leute, die schon Bescheid wissen, werden dann eine Widmung erhalten xD



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Von: abgemeldet
2014-07-21T10:52:49+00:00 21.07.2014 12:52
tolles kapi^^
Von: abgemeldet
2014-07-21T10:38:27+00:00 21.07.2014 12:38
cooler anfang^^
Von: abgemeldet
2012-05-13T01:22:09+00:00 13.05.2012 03:22
Ich fand diese Geschichte total toll!! Und vorallem spannend!

Und ich finds auch total toll das sasuke tot ist :D
Und das dei und saso ja auf irgendeine art und weise zsm gestorben sind !!

Ich hoffe du schreibst noch ganz viele solcher tollen geschichten!!!


LG Jenni <3
Von:  Kakashi_Angel
2011-10-14T13:46:56+00:00 14.10.2011 15:46
Mach Itachi fertig Dei!! jeaarr ich liebe seine sprüche die hatten es richtig in sich hahaah *schadenfreude*

oh nee~~ das kann nicht wahr sein T______________________T
bitte nicht die künstler..... nein... nien... ich wills ned glauben... es war so ein schönes Ende...aber ich will nicht das sie draufgehen... wirklich sehr schön aber warum nur diese unschuldigen künstler????


also ein Feedback zum schluss:
mit einem wort geilomatiko~Fabelhafto~klassiko~supiitollo~genialo FF
^_______^ ok es waren doich mehr wörter XDDD
eben unbeschreiblich deine FF^^

sie hat mir wirklich sehr gut gefallen bis auf HIdans Ritual... das hat mir wirklich angst gemacht..das mit der frau... nja... aber das soll jetzt auch kein thema werden^^
bleiben wir bei SasoxDei-> ihre Gefühle waren himmlich schön beschrieben^^ ich konnt alle sgut mitverfolgen^^

ich sag nur höre nicht auf^^ die welt brauchtt deine FF!!!! ohhhh ja!!!!

ich verabschiede mich hiermit von diese FF so leid es mir auch tut -.- *schnief* sie wird im meinen herzen weilen ♥♥♥
und nicht in vergessenheit geraten!!! versprochen!! ^_____________^
sie war eins der besten FF die ich gelesen habe und ich empfehle sie deswegen jeden weiter :DDDD


lg Kakashi_Angel
Von:  Kakashi_Angel
2011-10-14T13:40:09+00:00 14.10.2011 15:40
Itachi du A**** jetzt hasse ich ihn mehr denn je!!!
ich ich könnt ihn sowas von...... das regt mich so auf!!! GGrrrrrr

nicht weinen Dei -.-'''
ich mag das nicht wenn menschen weinen T_____________________T
puu zum glcük ist es am ende nochmal gutgegangen XDDD sonst hätte Itachi stress vom feinsten abbekommen !!! hehehehehee *böselach*
Von:  Kakashi_Angel
2011-10-14T13:37:25+00:00 14.10.2011 15:37
endlich *heulkrampf* es ist raus!!! Dei hats ihn gesagt ♥♥
ich bin ja sooo glücklich deswegen ♥♥
JEEEYYYY ^_________________________________________________________^

ich könnt jeden knutschen wie geil das jetzt ist!!!!! *freudentanz*
klasse!!! genialo!!!!
einfach supii Kapi!!! ich liebe es ♥♥♥
deine FF macht geschichte :DD hehehehehehe

Von:  Kakashi_Angel
2011-10-14T13:35:23+00:00 14.10.2011 15:35
wooowww ich hatte echt so angst sooooo verdammt angst das Sasori etwas zustößen würde!!! ich hätte soooooooo geheult wenn Sasori no danna was zugestoßen wäre....ich finds so geil das Dei ihn retten kommt und sich solche sorgen macht *Tränen fließ* süß♥♥♥

sie gehören einfach zusammen ♥♥
hach ♥
ich liebe dieses Kapi auch sehr ♥

Von:  Kakashi_Angel
2011-10-14T13:33:29+00:00 14.10.2011 15:33
OMG das war eine tolle wendung!!!
ducrh das Paar sind sie sich näher gekommcen und kicher sie haben händchen gehalten *fett grinzzzz*
jeyyyy vortschritte ♥♥♥

hoffentlich wirds besser mit den beiden^^
und das kanns jetzt nur^^
Von:  Kakashi_Angel
2011-10-14T13:32:02+00:00 14.10.2011 15:32
nnnnnnnnnnnnnnnneeeeeinnn das kann doch nicht wahr sein!! sie waren sich so nah und dann kam es HATSCHHIII!!!
ACH VERDAMMT DABEI WURDE ES SO SPANNEND!!!!
ich finde es genial und iwie mag ich dieses Kapi am meisten ♥

Von:  Kakashi_Angel
2011-10-14T13:30:25+00:00 14.10.2011 15:30
Sasori ist mir einfach zu stolz!!! um ehrlich zu sein !!
er kann doch mal bisschen mehr gefühl für Dei zeigen!!
meno-.-
ich mag solche zwieglagen nicht -.-
*optimist bin*
Tobi du nervst außerdem gewaltig!! stör Sasori und Dei nicht!!!


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