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Kätzchen

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Das falsche Medaillon

4. Das falsche Medaillon
 

Harry saß angespannt auf dem Besen, sein Tarnumhang umflatterte ihn wild.

Neben ihm flog Dumbledore, der unentwegt in einer ihm fremden Sprache murmelte, um die Abwehrzauber um Hogwarts und dessen Ländereien aufzuheben, damit sie die Mauern überqueren konnten, ohne in der Luft zerrissen zu werden.

Er war sehr erschrocken gewesen, als Madame Rosmerta sie nach dem Besuch in der Höhle darauf aufmerksam gemacht hatte, dass das Dunkle Mal über dem Schloss schwebte.

Ihm war das Herz sprichwörtlich in die Knie gerutscht.

Kurz hatte er mit dem Gedanken gespielt, mit seinen Münzen die Fortgeschrittenen der DA zu alarmieren, doch erstens schliefen die vermutlich fest und zweitens wollte er deren Leben nicht unnötig riskieren, in ihren Betten in den durch Passwörter geschützten Häusern waren sie sicherer.

Harry flog Dumbledore nach, der den höchsten der Türme Hogwarts ansteuerte: den Astronomieturm, denn der war es auch, von dem das Dunkle Mal ausging.

Kaum waren sie gelandet, zückte Harry seinen Zauberstab und sprang auf die Tür zu, um die Treppen hinunter zu stürzen, doch in dem Augenblick waren rennende Schritte auf der Treppe zu hören, die hochkamen.

Wie von einer unsichtbaren Hand wurde der Junge rückwärts von der Tür weggerissen und er kam bewegungsunfähig an der Brüstung zum Stehen.

Er kam nicht umhin, festzustellen, dass sein Tarnumhang ihn gänzlich umhüllte.

Im nächsten Augenblick wurde die Tür aufgerissen und eine schwarze Gestalt betrat die Aussichtsplattform.

Der Zauberstab des Schulleiters wurde ihm in hohem Bogen aus der Hand gerissen und über die Brüstung geschleudert, da Dumbledore sich um Harry gekümmert hatte, statt um seinen Zauberstab.

Die schwarze Kapuze wurde nach hinten geschoben und Snapes fahles Gesicht und die Hakennase kamen zum Vorschein, die Augen glänzten wie kleine schwarze Käfer.

„Dumbledore!“ zischte er abfällig und richtete seinen Zauberstab auf den grauhaarigen Mann. „Ich habe einen Auftrag.“

„Ich weiß“, antwortete Dumbledore leise und geschwächt.

Der Trank über dem Medaillon hatte ihm stark zugesetzt.

Harry konnte von seiner Position aus zusehen, wie der alte Mann langsam an der Brüstung herab glitt, obwohl er sich alle Mühe gab, aufrecht stehen zu bleiben.

„Bitte, Severus! Ich glaube nicht, dass du das wirklich willst!“ hielt Dumbledore dagegen und musterte den Zaubertränkelehrer aus verschleierten blauen Augen, während seine Kraft immer mehr nachließ.

Harry beobachtete alles stumm, konnte sich nicht rühren.

„Ich werde dich töten, alter Mann!“ Ein irres Grinsen erschien auf Snapes Gesicht und auch seine Augen strahlten den puren Wahnsinn aus.

Harry wurde hellhörig.

Also hatte er die ganze Zeit doch richtig gelegen, dass Snape nicht Dumbledores Spion bei den Todessern war, sondern dass Snape auf Voldemorts Seite stand und umgekehrt den Orden ausspionierte.

Wenn ihm nicht bald etwas einfallen würde, würde Dumbledore für seine Leichtgläubigkeit mit dem Leben bezahlen.

Er sah an sich herab und stellte mit Genugtuung fest, dass die Spitze seines Zauberstabes fast genau auf Snape zeigte.

Würde er doch nur einen halben Schritt nach vorne machen!

Snape hob den Zauberstab noch ein Stück und trat den von Harry herbei gewünschten Schritt nach vorne. „Avada Ke-“

Er musste jetzt unbedingt einen stummen Zauber hinbekommen!

Petrificus Totalus! dachte Harry entschlossen.

Tatsächlich, es funktionierte!

Noch ehe Snape den Fluch komplett ausgesprochen hatte, klappten seine Arme an seine Seiten und mit mild entsetztem Gesichtsausdruck kippte Snape nach hinten um.

Doch noch bevor er auf dem Boden aufkam, löste er sich zu Harrys Überraschung in rote Funken auf.

Der Schwarzhaarige indes konnte sich noch immer nicht bewegen oder etwas sagen, da Dumbledore seinen Zauber nicht aufheben konnte.

Accio Dumbledores Zauberstab! dachte er konzentriert und tatsächlich kam dieser kurz darauf angeflogen und sein rechtmäßiger Besitzer fischte ihn aus der Luft.

Dumbledore hob die Zauber auf Harry auf.

„Professor, was ist passiert?“ fragte Harry sofort aufgeregt.

Er hatte keineswegs die Absicht gehabt, Snape zu töten, zumal das der Ganzkörperklammerfluch war, der in der Regel nicht tödlich war und er war doch einigermaßen entsetzt, dass sein Zauber den Tod eines anderen Menschen ausgelöst hatte.

Angesprochener fixierte ihn über die Gläser seiner Halbmondbrille. „Sieht so aus, als hätte Snape den Unbrechbaren Schwur geleistet. Keine Sorge, du bist nicht Schuld an seinem Tod. Er hat jemandem geschworen, mich zu töten und als du ihn davon abgehalten hast, hat der Schwur gegriffen.“

Harry nickte mechanisch, obwohl er nicht so recht verstand, was das bedeutete. „Geht es Ihnen gut, Sir?“

Dumbledore runzelte die Stirn. „Sagen wir es so, es geht mir nicht viel schlechter, als vor Severus’ Auftauchen.“

„Soll ich Sie stützen, Professor?“ erkundigte Harry sich sorgevoll.

„Wenn es dir nichts ausmacht.“ Dumbledore lächelte schwach.

„Natürlich nicht!“ entgegnete Harry hastig, trat an Dumbledores Seite und legte sich erneut dessen Arm um die Schulter.

Gemeinsam machten sie sich an den Abstieg, beide mit gezücktem Zauberstab, denn nach dem Lärm zu urteilen, der von unten heraufdrang, war Snape wohl nicht der einzige Todesser, der einen Weg in das gut abgesicherte Schloss gefunden hatten.

Als sie den Gang erreichten, streckte Harry zunächst vorsichtig den Kopf um die Ecke, doch seine feinen Katzenohren hatten schon längst die umherzischenden Zauber ausgemacht.

Tatsächlich flogen die roten und grünen Zauber nur so hin und her.

Nur, was Harry überraschte, war, dass wohl eine größere Anzahl an DA-Mitgliedern wach war und die Schule verteidigte, wohingegen die Todesser nur eine handvoll waren, aber mit Sicherheit in ihrer schwarzen Magie besser ausgebildet, als die Schüler in ihrer weißen Magie.

Dennoch gelang es den Jugendlichen, die Todesser ganz schön in Trab zu halten, genauso, wie Harry und eine handvoll andere es vor einem Jahr in der Mysteriumsabteilung getan hatten.

Er erkannte auch Remus, zwischen dessen Beinen ein großer schwarzer Hund umherwuselte und alle Todesser anknurrte und anbellte und gelegentlich umwarf oder sich in ihnen verbiss.

Doch genauso konnte er sehen, dass ein riesiger Todesser den Todesfluch sehr willkürlich um sich schoss, so dass nicht zu erkennen war, ob er überhaupt zielte und als dann einer seiner verstreuten Zauber einen anderen Todesser traf und dieser zusammenbrach, konnte er sicher sein, dass der große Blonde geistig nicht ganz auf der Höhe sein musste.

Er hoffte jedenfalls, dass ein anderer Blondschopf sicher in den Kerkern war, während Gryffindors und Ravenclaws mit stämmigen Zwillingen, einem Kerl mit gelben Augen und allerhand anderen Todessern beschäftigt waren.

Hufflepuffs hatten wohl noch nicht den Weg hier nach oben gefunden, was ja auch kein Wunder war, welcher von ihnen würde sich mitten in der Nacht im siebten Stock herumtreiben, wohingegen es sich Gryffindors sowieso nie nehmen ließen, ihren Gryffindor-Mut unter Beweis zu stellen und gerne mal Nachts unterwegs waren und vielleicht war es Parvati gewesen, die die Ravenclaws, die in einem der anderen Türme wohnten, informiert hatte.

Als Dumbledore und Harry durch die Tür traten, wandte sich die Aufmerksamkeit einiger der Kämpfer auf sie zu.

„Rückzug!“ bellte der gelbäugige Todesser plötzlich, da er bemerkt hatte, dass Snapes Auftrag fehlgeschlagen war.

Doch Sirius preschte ihm nach und warf ihn um, als er ihm den Rücken kehrte und drückte ihn zu Boden.

Der Kampf war nichtsdestotrotz in vollem Gange, denn die Schüler und die wenigen anwesenden Ordensmitglieder sahen es nicht ein, wieso sie ihre Gegner ungestraft davonkommen lassen sollten.

Einige der Todesser wollten sogar ohne ihre Zauberstäbe fliehen, die die Mitglieder der DA ihnen aus den Händen geluchst hatten.

Ein kurzer Schlenker aus Dumbledores Zauberstab genügte, um den tollwütigen Todesser kalt zu stellen und die fliehenden kamen ebenfalls nicht weit.

Es war, als wären sie an unsichtbaren Fäden an die Wände gefesselt.

Kingsley Shaklebolt kämpfte sich durch die Schüler.

Seit er als Privatschutz für den englischen Muggelpremierminister arbeitete, kam er seiner Arbeit als Auror nur noch selten nach, doch nun würden er und Tonks die gut verschnürten Todesser zum Zaubereiministerium bringen und von dort aus nach Askaban.

„Da wird sich Dracos Vater sicherlich auf Gesellschaft freuen“, murmelte Dumbledore leise, so dass es nur Harry, der direkt neben ihm stand, hören konnte.

Er sah den Direktor überrascht an.

Wusste der etwa, dass er und Draco jetzt befreundet waren?

Nun ja, nach der Aktion auf dem Quidditch-Feld lag es vielleicht nahe.

Die beiden Auroren verschwanden mit ihren entwaffneten Gefangenen und McGonagall gebot den Schülern, wieder schlafen zu gehen und erinnerte sie an die Prüfungen, die in zwei Tagen beginnen würden.

Die Schüler allerdings grummelten und tauschten sich darüber aus, warum Dumbledore nicht in Hogwarts anwesend gewesen war, wieso Dumbledore die Schule ohne großen Schutz verlassen hatte, weshalb Harry an seiner Seite war und wie die Todesser überhaupt in die Schule gelangt waren.

Andere wiederum brachten einige Verletzte in den Krankenflügel.

„Du solltest ebenfalls schlafen gehen“, wandte Dumbledore sich an Harry, während die anderen Schüler der Anweisung bereits folge leisteten.

„Aber, was ist mit-?“ wollte Harry beginnen, um mehr über das Medaillon zu erfahren.

„Morgen, Harry“, wurde er unterbrochen. „Du musst fit für die Prüfung übermorgen sein. Nicht, dass du wieder während einer der Prüfungen einschläfst.“

Dumbledore blinzelte ihn bestimmt über seine Halbmondbrille an und Harry verstand die Anspielung auf die Ereignisse des letzten Schuljahres.

Ja, es war sehr unnötig gewesen, Voldemort direkt in die Arme zu laufen, denn es hatte wirklich nichts gebracht, außer dass Voldemort einmal mehr Gelegenheit gehabt hätte, Harry umzubringen, was er aber zum wiederholten Male nicht geschafft hatte.

Und Snape hatte es heute auch nicht geschafft, Voldermorts größten Widersacher aus dem Weg zu Räumen.

Eine Niederlage für Voldemort und auch nicht die Erste, wenn er an die zerbrochene Prophezeiung dachte, aber er verbuchte auch viele Erfolge.

Zu viele für Harrys Geschmack, und nicht nur für seinen.

Das ganze Schuljahr über hatten zig seiner Opfer Erwähnung im Tagespropheten gefunden.

Harry nickte dem alten Schulleiter, dem deutlich anzusehen war, wie müde und erschöpft er mittlerweile war, zu und machte sich dann stumm mit Hermine und Ron auf den Weg zum Gemeinschaftsraum, folgten somit verspätet den anderen, die schon längst weg waren.

„Gut, dass du uns den Felix gegeben hast. Du hattest eine richtige Vorahnung. Obwohl Threlawney dir nie eine hohe hellseherische Begabung vorausgesagt hat“, meinte Hermine. „Die Zauber sind alle irgendwie an uns vorbeigegangen. Obwohl ich zugeben muss, dass es manchmal sehr, sehr knapp war.“

An der Treppe wandte Ron sich einem anderen Weg zu. „Ich geh noch kurz in den Krankenflügel. Bill hat’s erwischt. Ausgerechnet ein Werwolf hatte ihn angefallen. Ist zwar kein Vollmond, aber sieht trotzdem unappetitlich aus. Neville ist übrigens auch im Krankenflügel. Und Luna.“

„Also, was habt ihr in Sachen Horkrux herausgefunden?“ wandte das Mädchen sich an Harry, während sie weitergingen.

„Wir haben ihn“, erklärte Harry schlicht. „Slytherins Medaillon.“

Hermine öffnete den Mund, um etwas zu sagen, wurde aber von dem Schwarzhaarigen abgeschnitten. „Lass uns morgen darüber sprechen, ja? Ich bin tierisch müde und würde gerne erst etwas schlafen. Morgen erzähle ich dir dann auch, warum ich so müde bin.“

Hermine nickte verständnisvoll und sagte der Fetten Dame das Passwort, die schlecht gelaunt schien, dass so viele Schüler mitten in der Nacht unterwegs waren und sie deshalb nicht schlafen konnte.

Der Gemeinschaftsraum war noch gut gefüllt und ihre Mitschüler waren fleißig am Diskutieren.

Einige hatten offenbar auf Harry gewartet, in der Hoffnung auf mehr Informationen.

Doch der erklärte nur, dass er viel zu müde war, um jetzt darüber zu reden.

Seine Hausgenossen waren sichtlich enttäuscht und wollten ihn auch gar nicht mit einer solch lahmen Ausrede gehen lassen, doch er verwandelte sich einfach in seinen Animagus und huschte unter sämtlichen Beinen, die ihm im Weg standen hindurch und erreichte somit schnell die Tür zu den Schlafsälen.

Dort angekommen zog er sich im Rekordtempo um, zog die Vorhänge um sein Bett zu und ließ sich erschöpft in sein Bett fallen, war auch fast sofort eingeschlafen, so dass er nicht mitbekam, wie die anderen Jungs ebenfalls in den Schlafsaal kamen.
 

**
 

Harry kam gerade aus der Dusche.

Das Salzwasser hatte heute Morgen tierisch auf der Haut gejuckt und er hatte ein paar Algenreste in seinen verstrubbelten Haaren gefunden.

„Unten steht ein aufgeregter Malfoy vor dem Porträt und wartet ungeduldig drauf, dass du endlich runterkommst“, erklärte Ron gleichgültig. „Aber vorher kannst du uns doch von eurem Ausflug erzählen, oder?“

Malfoy war schließlich nicht wichtig.

Der konnte sich ruhig grün und schwarz warten.

Harry zog sich einen Pullover über.

„Nein, ich gehe erst zu Draco“, bestimmte er.

Der Rotschopf verdrehte die Augen. „Ist der dir mittlerweile wichtiger, als wir?“

Der Jüngere schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Aber wenn er schon am Sonntagmorgen hier hoch kommt, kann ich ihn schlecht warten lassen. Du wärst doch auch sauer, wenn ich dich warten lassen würde.“

„Nein, eigentlich nicht. Ich würde eher selbst zu spät kommen“, grinste Ron. „Hermine ist die Pünktliche.“

Harry lächelte, machte sich aber dennoch auf den Weg nach unten und der Rothaarige folgte ihm.

Im Gemeinschaftsraum trafen sie auf Hermine und gemeinsam verließen sie den Gryffindorturm.

„Harry!“ Draco stürzte sofort besorgt auf den Schwarzhaarigen zu, warf den beiden anderen aber nur flüchtige Blicke zu.

Hermine packte Ron am Arm. „Komm, wir gehen noch Bill vor dem Frühstück besuchen.“

Somit zerrte sie ihn mit sich fort, was Ron nur widerwillig mit sich machen ließ. „Wir können die beiden doch nicht alleine lassen!“

„Oh doch! So oft wie die beiden schon allein ihre Hausaufgaben zusammen machen, werden sie sich nicht unbedingt heute an die Gurgel springen! Außerdem glaube ich nicht, dass sie das je wieder tun werden, dafür ist Draco zu friedlich geworden“, erklärte die Brünette und ihre Stimme ließ erkennen, dass sie keinen Widerspruch dulden würde.

„Bah! Du nennst ihn ja auch schon beim Vornamen!“ ließ Ron es sich nicht nehmen, dennoch etwas zu entgegnen.

„Ja und? Harry ist mit ihm befreundet und ich finde, wir sollten das akzeptieren und ihm entgegenkommen“, erwiderte Hermine bestimmt.

„Hast du etwa schon vergessen, wie oft er dich Schlammblut genannt hat?“ erkundigte Ron sich giftig.

„Nein, aber Menschen können sich ändern“, war Hermine überzeugt.

Sie warf einen Blick über die Schulter und konnte sehen, wie der Blondschopf einen Schritt auf Harry zuging.

„Wie geht es dir?“ wollte Draco sofort wissen, nachdem Hermine und Ron außer Hörweite waren.

„Gut, wie du siehst“, erwiderte Harry lächelnd.

„Ich hab mir solche Sorgen gemacht, als ich hörte, was passiert ist“, fuhr der Slytherin fort.

„Schon gut. Ich bin ja erst viel später dazu gestoßen“, erklärte Harry.

Draco sah ihn verständnislos an. „Wie meinst du das? McGonagall meinte, dass du dabei warst.“

Daher hatte Draco also seine Informationen.

Er fragte sich, wie viel die einzelnen Lehrer heute Morgen erzählt hatten.

Oder ob einige Schüler einfach nur die Gespräche am Lehrertisch belauscht hatten.

„Ja, aber erst gegen Ende des Kampfes“, erläuterte Harry, doch Draco sah noch immer verwirrt drein. „Ich war mit Dumbledore unterwegs.“

Er hatte dem Schulleiter geschworen, niemand anderem als Hermine und Ron von den Horkruxen zu erzählen und das schloss auch Draco mit ein.

Während sie sprachen, schlenderten sie ein Stück den Gang entlang.

„OK.“ Draco beließ es dabei, wirkte aber dennoch bedrückt.

Harry legte den Kopf leicht schief und sah den Blonden fragend an.

Der verstand die stumme Frage sofort. „Ich habe mir tierische Sorgen gemacht und hatte Angst um dich, da niemand wusste, ob du unverletzt bist. Erst recht, als ich dann hörte, dass Greyback hier war.“

„Du kennst ihn, nicht wahr?“ hakte Harry leise nach und konnte sich noch gut daran erinnern, was er und seine Freunde vor Borgin & Burkes mit Hilfe der Langziehohren belauscht hatten.

„Oh ja. Ich weiß, wozu er fähig ist. Er beißt aus purem Vergnügen zu“, erklärte Draco.

„Wusstest du, dass er es war, der Remus gebissen hat?“ fragte Harry leise.

Der Blonde musterte Harry, der nun seinerseits bedrückt wirkte. „Das kann ich mir vorstellen. Er beißt oft zu, meist Kinder, und das nur, weil er Spaß daran hat. Aber ich denke, es bereitet ihm in gewisser Weise auch Lust.“

Harry sah sein Gegenüber erschrocken an, konnte erkennen, dass Dracos Stirn dunkel umwölkt war, ließ es daher, dazu noch etwas zu sagen.

„Wie du siehst, bin ich nicht im Krankenflügel. Außerdem hat Dumbledore sich kurz nach unserer Ankunft um die Todesser gekümmert“, meinte er daher nur.

„Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist.“ Draco lächelte den Schwarzhaarigen schwach an.

Stumm gingen sie ein Stück weiter, Draco mit gedankenverloren gesenktem Blick, wohingegen Harry ihn von der Seite her musterte.

Der Blonde konnte allein den Gedanken daran nicht ertragen, Harry möglicherweise zu verlieren.

Und an Voldemort wollte er daher erst gar nicht denken, schließlich würden die beiden sich früher oder später gegenüberstehen und jeder konnte sich denken, dass nur einer lebend aus dieser Begegnung herausgehen würde.

Diesmal hatte Harry wohlmöglich Glück gehabt, aber wie er Voldemort einschätzte, hatte er seinen Todessern sowieso verboten, Harry anzurühren, da er das selbst erledigen wollte.

Natürlich, er hatte erst heute Morgen erfahren, was am Vortag passiert war, nichtsdestotrotz waren Verlustängste über ihn hereingebrochen.

„Draco?“ Harrys Stimme war sehr leise.

Draco schreckte aus seinen sorgevollen Gedanken und stellte fest, dass Harry stehen geblieben war.

Er sah ihn an und keiner der beiden konnte den Blick des jeweils anderen richtig deuten.

„Würde es dir helfen, wenn ich dir erlauben würde, mich zu umarmen?“ Harry konnte sich nur allzu gut vorstellen, worum Dracos Gedanken kreisten und für denjenigen, der ihn liebte, musste so was sehr schwer zu akzeptieren sein.

Es fiel ihm ja schon selbst nicht leicht, sich mit seinem Schicksal, mit seiner Aufgabe abzufinden.

Draco sah den Jüngeren überrascht an, doch dann wurde der Ausdruck in seinen Augen unendlich milde. „Darf ich denn?“

Er wartete das leichte Nicken des Schwarzhaarigen ab, bevor er diesen in eine Umarmung zog.

Draco schlang beide Arme um den dünnen Körper und senkte seinen Kopf, so dass er ihn an Harrys legen konnte.

Dann drückte er ihn feste an sich, als hätte er Angst, dass Harry ihm entgleiten könnte, und als ob er ihn nie wieder loslassen wollte.

Harry ließ das einen Moment unbeweglich mit sich geschehen, doch dann legte er kurz eine Hand auf Dracos Hüfte.

„Wenn du mich zerquetschst, hast du nicht mehr lange was von mir“, erklärte er mit mildem Lächeln.

„Entschuldige. Ich habe nur solche Angst, dich irgendwann zu verlieren.“ Draco entließ den Kleineren aus seinen Armen, doch zu seiner Überraschung war es nun Harry, der seine Arme um Dracos Hüfte schlang und den Kopf an seine Brust schmiegte.

„Ich weiß.“ Harry schloss die Augen, spürte erneut Dracos Arme um sich und genoss dies und die von ihm ausgehende Wärme eine Weile.

Er wusste nicht, ob er Dracos Gefühle erwiderte, doch in diesem Augenblick fühlte sich die Umarmung einfach richtig an.

„Geht es dir jetzt besser?“ nuschelte Harry nach einer Weile in Dracos schwarzen Umhang.

Draco strich dem Jüngeren zärtlich durch die Haare. „Ja, und dir?“

„Gleichfalls.“ Harry löste sich von dem Größeren, sah ihn aber aus lauter Verlegenheit nicht an, doch Draco konnte den zarten Rosaton auf seinen Wangen ausmachen und sah die leicht zuckenden Katzenohren. „Lass uns frühstücken gehen.“
 

Gemeinsam gingen sie hinunter zur Großen Halle.

Kaum hatten sie diese betreten, sprang auch schon ein großer schwarzer Hund an Harry hoch, legte seine Vordertatzen auf Harrys Schultern ab und leckte ihm übers Gesicht, während sein Schwanz wild hin und her schwang.

„Schnuffel!“ Harry packte das Fell an den Seiten unterhalb der Ohren und kraulte den großen Hund.

Dann ließ Schnuffel sich wider auf alle Viere herunter, denn ansonsten wäre sein Verhalten zu menschenähnlich und damit auffällig.

Begeistert sprang der Hund um den Schwarzhaarigen herum, bis der in die Hocke ging und den Hund mit Streicheleinheiten verwöhnte.

Nach einer Weile hatte Harry dann aber genug, außerdem meldete sich nun sein Bauch zu Wort, da er ziemlichen Hunger hatte.

Er ließ von Sirius ab und dieser preschte sofort davon und flitzte auf den Gryffindortisch zu und Harry konnte mit einigem Erstaunen erkennen, dass dort Remus saß, zu dessen Füßen sich sein Pate nun legte, den großen Kopf auf den Vorderpfoten und Harry aus treuen Hundeaugen entgegenblickend.

Draco sah mit Erleichterung das glückliche Strahlen in Harrys Augen.

Jeder der beiden Jungen ging nun zu seinem jeweiligen Haustisch.

Harry setzte sich sofort zu Remus. „Du bist noch da?“

Angesprochener, der Sirius’ Begrüßung schmunzelnd beobachtet hatte, sah erneut von seinem Brötchen auf. „Ja. Wie du weißt, wurde Bill von einem Werwolf gebissen. Er wird sich zwar nicht verwandeln, da Greyback ihn in seiner menschlichen Form angefallen hat, er ist nur leicht infiziert, aber ich glaube, er fühlt sich wohler, wenn ich noch ein Weilchen hier bleibe. Außerdem hat Dumbledore mich gebeten, da Snape nicht mehr da ist, die Verteidigungsprüfungen abzunehmen und euch bis zu den Ferien zu unterrichten. Und bevor du fragst, warum ich nicht am Lehrertisch sitze: Ich war nicht sonderlich erpicht darauf, auf Snapes Platz zu sitzen. Da wäre auch gar kein Platz für Schnuffel gewesen.“

Harry nickte verstehend und hielt Sirius ein Stück Wurst hin, der es auch sofort verschlang.

Remus lachte. „Weißt du, es ist kein Wunder, dass er dick wird, wenn ihn alle füttern.“

Er nickte mit dem Kopf zu Parvati und Lavender, die Schnuffel begeistert ansahen.

Harry runzelte die Stirn.

Er wusste nur zu gut, wie wild die beiden waren, ihre übertriebene Zuneigung an unschuldigen Tieren auszulassen.

Sirius hingegen knurrte Remus an und fletschte die Zähne.

Er und dick? Wo denn?

Der groß gewachsene Magier hatte noch immer eine sportliche Figur, wovon sein Freund sich jeden Abend, und auch jeden Morgen nach dem Aufstehen, oder bei der gemeinsamen Dusche oder – nun ja es gab genug Gelegenheiten, bei denen Remus sich davon überzeugen konnte.

Die beiden frühstückten und Harry wunderte sich, wo Ron und Hermine blieben, doch kaum hatte er das gedacht, kamen die beiden an und setzten sich zu ihnen.

„Bill sieht schlimm aus“, meinte Hermine bedrückt.

„Mach dir darum mal keinen Kopf. Fleur bleibt immerhin bei ihm. Die Hochzeit wird also nicht abgesagt“, erklärte Ron und nahm sich ein Brötchen aus dem Korb.

„Harry?“ Neville stand plötzlich hinter ihm.

Der wandte sich um.

„Soll ich dir geben“, erläuterte Neville und hielt ihm ein Pergamentröllchen hin.

Harry nahm es entgegen und band die Schnur auf. „Von Dumbledore.“

Hastig las er den Brief. „Ich soll sofort zu ihm kommen.“

Rasch sprang er auf und noch ehe einer seiner Tischgenossen etwas sagen konnte, ging er schnellen Schrittes und mit wehendem Umhang aus der Halle, warf Draco einen kurzen Blick zu, der diesen kurz erwiderte.

Harry machte sich auf den Weg zu dem launischen Wasserspeier und stieß direkt das Passwort, dass Dumbledore ebenfalls angegeben hatte, hervor.

Der Wasserspeier sprang förmlich zur Seite und Harry betrat die sich windende Treppe und ließ sich von ihr nach oben tragen.

Höflich klopfte er dann an der großen schweren Bürotür an und wurde fast sofort hereingebeten.

Der Junge betrat das kreisrunde Büro und sah Dumbledore, der eindeutig besser aussah, als am Vortag, hinter seinem Schreibtisch sitzen und ihn wie gewöhnlich über seine Halbmondbrille ansehen.

„Du möchtest doch sicher wissen, was nun mit dem Hokrux ist“, vermutete Dumbledore und auf ein Nicken des Schülers wies er ihm den Stuhl ihm gegenüber zu.

Harry setzte sich und sah den Schulleiter erwartungsvoll an.

„Nun, du erinnerst dich sicherlich an das Aussehen des Medaillons?“ erkundigte sich Dumbledore und musterte Harry forsch.

„Natürlich, es trug Slytherins Zeichen“, erklärte Harry.

Er sah es vor sich, als ob es erst gestern gewesen wäre, da er es zuletzt in der Erinnerung im Denkarium gesehen hatte.

Riddels Aufregung, es endlich wieder zu besitzen, das Familienerbstück, war schon verständlich, strahlte es doch eine beeindruckende Aura aus.

„Nun, das hier“, der alte Mann deutete auf das ovale Medaillon vor sich auf dem Schreibtisch „ist es jedenfalls nicht.“

Harry blinzelte irritiert und bemerkte ebenfalls, dass Slytherins Wappen fehlte. „Aber … Ich verstehe nicht … es war doch gut versteckt und für Voldemort sehr passend, das sagten Sie doch …“

„Schon, Harry, aber uns ist jemand zuvor gekommen“, fuhr Dumbledore fort.

„Wie? Aber wer …?“ Harry schien es, als ob ein Gedanke einrasten würde.

Aber konnte das sein?

„Ein Todesser?“ hauchte er.

Dubledore sah Harry scharf an. „Vielleicht.“

Er hielt dem Jungen ein vergilbtes Stück Pergament entgegen.

Der sah verwundert drein, nahm es dann aber entgegen, faltete es auf und las sich die wenigen Zeilen durch.

Danach sah er auf. „Wer ist R.A.B.?“

Dumbledore verengte etwas die Augen. „Ich kenne nur einen mit diesen Initialen. Und das wird Sirius gar nicht gefallen.“

Abermals war Harry verwirrt. „Was hat Sirius damit zu tun?“

In diesem Moment ging die Tür auf und ein etwas wild wirkender Sirius betrat das Büro und Harry konnte flüchtig erkennen, dass der Bewohner eines der Bilder an den Wänden des Büros gerade wieder seinen gewohnten Platz einnahm.

Also musste Dumbledore einen ehemaligen Schulleiter nach Sirius geschickt haben.

„Sie wollten mich sprechen, Professor?“ Sirius warf Harry einen kurzen Blick zu und wandte sich dann an Dumbledore.

„Sagt dir R.A.B. etwas?“ erkundigte Dumbedore sich.

Sirius sah argwöhnisch drein. „Was ist mit Regulus?“

Der Älteste wandte sich erklärend an Harry. „Regulus Aurelius Black.“

Dann sah er wieder zu Sirius. „Dein Bruder hat uns die Arbeit erschwert. Kann natürlich auch sein, dass er uns eine Menge Arbeit erspart hat, das weiß ich noch nicht genau.“

Sirius runzelte die Stirn, wusste offenbar nicht, worauf Dumbledore hinaus wollte.

„Er hat den echten Horkrux entwendet und einen falschen hinterlassen“, erläuterte Dumbledore und bedeutete Harry, das Pergament an seinen Paten weiterzureichen.

Sirius’ blaue Augen huschten über die Schrift, dann sah er auf. „Er war nicht mächtig genug, einen Horkrux zu zerstören.“

Dumbledore nickte. „Das denke ich mir auch. Jedenfalls lässt das seinen Tod wohlmöglich in einem anderen Licht erscheinen und er ist vielleicht auch nicht der Feigling, für den du und andere ihn gehalten haben. Wenn er dabei erwischt wurde, noch weitere Hokruxe zu beschaffen, ist es durchaus verständlich, dass das Voldemort nicht gepasst hat.“

Sirius nickte zustimmend und auch Harry schien das einleuchtend.

„Ich werde Erkundigungen –“ Dumbledore wurde unterbrochen.

„Irgendwas seltsames geschieht im Black-Haus“, meldete sich nun Phineas Nigellus, der offenbar gerade erst in seinem Porträt angekommen war. „Das ganze Anwesen bebt.“

Sirius sah Dumbledore wie vom Donner gerührt an.

„Das ist sicherlich kein normales Beben, denn es ist das einzige Haus in der Straße, das davon betroffen ist“, fuhr der fahlgesichtige Mann fort.

Harry konnte sehen, wie sein Pate nun erschreckend blass im Gesicht wurde.

„Wir werden der Sache auf den Grund gehen“, bestimmte Dumbledore und trat sofort an den Kamin.

Er murmelte wie bereits am Vortag in einer fremden Sprache und kurz konnte Harry bläuliche Funken sehen.

Harry nahm an, dass er eine Art Flohpulverschutz über seinem Kamin aufgehoben hatte, denn er winkte nun Sirius heran. „Nach dir.“

Während Sirius mit großen Schritten beim Kamin war und Flohpulver aus der kleinen Schachtel über dem Kaminsims griff, wandte sich der Professor Harry zu. „Du bleibst hier, immerhin musst du ab morgen Prüfungen schreiben. Mach dir keine Sorgen, wir richten das schon. Geh jetzt deinen sonntäglichen Aktivitäten nach.“

Während Harry auf die Stelle starrte, an der gerade Sirius’ Rücken verschwand, nickte er mechanisch.

Wenn Dumbledore das sagte, dann würde es wohl stimmen.

Kurz darauf war er alleine in dem großen Büro.

Eine Weile stand er noch unschlüssig da, sah abermals bläuliche Funken, die bedeuteten, dass der Schutz wieder aktiviert worden war, beschloss dann aber, Remus bescheid zu geben und auch den anderen endlich zu erzählen, was Sache war.
 

**
 

Die Prüfungen waren geschrieben und sie hatten danach noch drei Wochen Unterricht gehabt.

Heute war das letzte Frühstück in der großen Halle und später würden sie mit dem Hogwarts-Express nach Hause fahren.

Darüber war Harry so unglücklich, wie eh und je.

Sommerferien bei den Dursley waren immer der reinste Horror.

Natürlich, er musste diesmal nur einen Monat ausharren.

Aber er würde voraussichtlich weder Ron und Hermine, noch Draco sehen können.

Also keine Ferien im Fuchsbau.

Oder zumindest nicht im ersten Monat, aber es stand ja noch eine Hochzeit bevor.

Und Sirius hatte sich seit besagtem Tag auch nicht mehr blicken lassen oder ihm geschrieben.

Er hatte Remus gelöchert, doch immer die Antwort erhalten, dass auch er nichts wüsste, dass Sirius ihm noch nicht einmal geschrieben hätte.

Und Harry war geneigt, dem Glauben zu schenken, denn Remus sah schlecht aus, sehr schlecht.

Er schien dauermüde und ständig besorgt.

Den Vollmond hatte er auch zum ersten Mal seit drei Jahren wieder alleine verbracht, wie er Harry erklärte.

Das veranlasste Harry dazu, sich noch mehr Gedanken zu machen, denn es passte so gar nicht zu seinem Paten, dass er seinen Liebsten während dieser Qualen alleine ließ, genauso wenig, wie es zu ihm passte, sich noch nicht einmal bei Remus zu melden.

Der einzige Trost, wenn man es denn so nennen wollte, war, dass man seitdem auch Dumbledore nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.

Das würde mit Sicherheit bedeuten, dass die beiden zusammen unterwegs waren.

Zu fünft marschierten sie in der warmen Sommersonne über die Wiesen hinunter nach Hogsmeade.

Entgegen aller anderen Schüler hatten sie sich dagegen entschieden, sich von den Kutschen dorthin bringen zu lassen.

Ron und Blaise unterhielten sich darüber, in den Ferien zusammen Quidditch zu trainieren.

Hermine war ungewöhnlich still, obwohl sie die Jungs immer wieder dazu ermahnte, lieber für die UZTe und einen gescheiten Abschluss zu lernen.

Vielleicht wollte sie ihnen auch einfach nicht die letzten Ferien damit verderben.

Draco und Harry hingegen gingen einfach nur schweigend nebeneinander.

Seit der Umarmung war nichts weiter zwischen ihnen geschehen.

Dazu war Harry nicht bereit, denn er war sich seiner Gefühle noch immer nicht bewusst, obwohl er schon spürte, dass diese Beziehung zu Draco anders war, als die zu Ron oder Hermine.

Der Blondschopf gab sich damit zufrieden, in Harrys Nähe zu sein, denn er wollte sich nicht aufdrängen, das könnte nur zum Gegenteil führen und das wollte er in keinem Fall riskieren.

Stattdessen genoss er es stillschweigend, wenn sie sich alleine trafen, um Hausaufgaben zu machen, wenn Harry ihn durch seine wunderschönen Augen ansah, dass er ihm überhaupt Aufmerksamkeit schenkte.

Manchmal berührten sich ihre Hände und Draco stellten sich die Nackenhaare auf, von der Berührungsstelle ging ein Kribbeln aus, das seinen ganzen Körper durchströmte und er war in diesen Momenten einfach unglaublich glücklich.
 


 

Die Zugfahrt war stinklangweilig.

Der einzige Höhepunkt war das Schachduell zwischen Ron und Blaise, denn Spitzenspieler Ron hatte endlich einen ebenbürtigen Gegner gefunden.

Zwar gewann er abermals, aber ein so ausgeglichenes Spiel hatte Harry bei ihm noch nie gesehen und Ron war so dicht an einer Niederlage gewesen, wie er es nicht mehr war, seit den Anfangstagen, nachdem seine Brüder ihm das Spiel beigebracht hatten.

Das führte dazu, dass Blaise selbst auf seine Niederlage ein wenig stolz war.

Die Gryffindors brachten den Slytherins sogar Snape explodiert bei und nach den Ereignissen auf dem Astronomieturm waren sie sich einig, dass das Spiel zu Recht nach ihm benannt worden war.

Bei den Rundgängen der Vertrauensschüler waren Blaise und Harry dann alleine in ihrem Abteil und da sie sich nun schon ein wenig kannten, unterhielten sie sich auch über dies und jenes.

Als die drei anderen von ihrem letzten Rundgang zurückkamen, hatte Harry seinen Katzenschwanz schon im Hosenbein seiner extrem weiten Hose versteckt und eine große schwarze Ballonmütze über die Ohren gezogen.

Die Dursleys brauchten vorläufig nicht zu wissen, dass er jetzt halb ein Kater war, die würden nur in Ohnmacht fallen und ihn spätestens dann rausschmeißen, Schutzzauber hin oder her.

Draußen am Gleis 9 am Muggelbahnhof stand seine Verwandtschaft schon und wartete darauf, den ungeliebten Pflegesohn wieder mitzunehmen.

Harry wandte sich seinen Freunden zu.

Ron und Blaise schlugen mit ihm zum Abschied ein, während Hermine den Schwarzhaarigen kurz umarmte.

Dann standen Draco und Harry sich alleine und etwas verlegen gegenüber, zumindest von Harrys Seite.

„Schreibst du mir?“ Harry sah den Blonden etwas unsicher an.

„Jeden Tag!“ Das Lächeln war etwas schmerzlich.

Sie waren sich so nahe, aber wenn Draco schon nur daran dachte, Harry die nächsten Wochen nicht zu sehen, spürte er eine gewisse Sehnsucht.

„Dann ist ja gut.“ Auch Harrys Lächeln war etwas traurig.

Er griff nach Dracos Hand und strich leicht mit dem Daumen über dessen Handrücken, bevor er sich zu Tante Petunia, Onkel Vernon und Dudley umdrehte.

Besorgt musterte Draco Harrys Verwandtschaft, befand sie als ungeheuer unsympathisch.

Aber er würde Harry nicht befreien können, denn der hatte ihm von dem Zauber erzählt und das Wichtigste für ihn war, dass Harry in Sicherheit war.

Und er konnte ihn noch nicht einmal besuchen, da auch er seine Apparierprüfung genau wie Harry altersbedingt noch nicht ablegen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2008-05-17T13:11:36+00:00 17.05.2008 15:11
Hey!!!
Deine FF ist einfach super!!!^^
ich liebe jedes einzelne Kapitel!!!
Bitte, bitte schreib schnell weiter!!!!
*gespannt aufs nächste kapi bin*
vlg
AluSer
Von:  MikaChan88
2008-04-29T20:52:41+00:00 29.04.2008 22:52
total super ff
freu mich schon aufs nächste kapi
Von:  Dranza-chan
2008-04-16T19:16:16+00:00 16.04.2008 21:16
Hi du!
Ich find deine story echt super geschrieben, ich mag deinen Stil, vorallem find ich das du Harry und Dracos Gefühlswelt immer toll rüber bringst!
Ich hoff Dumbledore und Sirius geht's gut und das Haus steht noch! Aber es muss ja wirklich was schlimmes sein wenn sich Sirius nich mal bei Remus meldet!
Wär total lieb wenn du mir ne ENS schickst wenn's weitergeht!
lg Dranza-chan
Von:  Chiron
2008-04-07T10:29:54+00:00 07.04.2008 12:29
Hey..
Schönes Kapi..
Fand es spannend, was am Grimmauldplatz passiert ist, aber wieso kamen Sirius und Dumbledore nicht wieder und wieso haben sie nicht geschrieben oder irgendwie bescheid gegeben.. Drei Wochen ist ja eine lange Zeit..
Freu mich schon aufs nächste Kapi.. Werden die Dursleys von Harrys Ohren und Katzenschwanz erfahren, wie wird die Hochzeit und Harrys Geburtstag..
Also, bis zum nächsten Kapitel..^^
Von:  Luci-Maus
2008-04-07T09:15:34+00:00 07.04.2008 11:15
Hach *schmacht*
Dieses Kapi war wieder oberklasse, ich war überrascht, dass Dumbledor überlebt und Snape ‚verpufft’ ist, aber um Snape is es ja auch nich wirklich schade, oder?
Jedenfalls hat’S mir wieder super gefallen ^.^
Besonders kawaii fand ich es, als Dray Harry in den Arm nehmen durfte ^///^
Die Beiden sind einfach oberschnuffig!!!
*seufz* Ich liebe Harry als halbes Kätzchen *schwärm*
Bin schon total gespannt, wie es weiter gehen wird, schreib schnell weiter *anfeuer*süchtig bin*

LG dat luci-mäuschen ^^

Ps.: Die Verabschiedung von Dray und Harry fand ich auch supi, obwohl ich wenigstens eine Umarmung erwartet habe, aber es war trotzdem total toll… wie Harry noch seine Hand genommen hat *wieder anfang von den beiden zu schwärmen*
Von:  ComtessePapillon
2008-04-06T20:24:59+00:00 06.04.2008 22:24
Juhu. Es ging weiter. ^^
*freu*
Das war wieder ein echt gutes Kapi. Ich mochte besonders die Szene in der Harry Draco fragte ob es ihm helfen würde, wenn er ihn umarmen dürfte. Und wie er sich sorgen gemacht hat. Ach ja ich hoff Harry checkt endlich mal was er für Draco fühlt. XD
Naja nur kam mir das zwischen Harry und Draco zu kurz in dem Kapi. Zu viel Hintergrund....^^°
Ja ich weiß, der is auch wichtig, aber trotzdem....und Snape hätte nicht so sterben müssen....*nachtrauer*

Naja freu mich schon aufs nächste Kapi.
lg
Von: abgemeldet
2008-04-06T13:47:06+00:00 06.04.2008 15:47
suuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuupi klasse
schönes Kapi
nach einer Woche Entzug wegen Urlaub is das richtig schön^^
schreib ganz hscnell weiter
Von: abgemeldet
2008-04-05T18:37:10+00:00 05.04.2008 20:37
Hi^^
wie immer ein super kapi ^^
Hoffe das es Harry in den Ferien nicht zu schlecht geht.
Vielleicht finden Harry und Draco doch noch ein weg sich in den Ferien zu treffen ^^
Ich freu mich schon auf das nächste kapi ^^
lg
meli117
Von: abgemeldet
2008-04-05T17:36:40+00:00 05.04.2008 19:36
hey,
das kapitel ist echt geil!!!
bin froh das es wieder weiter geht... ^^
schreib bitte gaanz schnell weiter!! ^^
Von:  Buchi
2008-04-05T15:39:50+00:00 05.04.2008 17:39
ui
endlich wieder in chap
die beiden sind so süß
hoffe harry ergehts es nicht ganz so schlecht in den ferien
schnell weiter schreiben
lg


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