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Your Eyes Make Me Scared To Tell The Truth

NamixZorro
von

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Between Order and Randomness

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Der fünfzehnte Mai brach mit Sonnenschein und strahlendem blauen Himmel an.

Es war bereits halb elf und Nami erwartete die ersten Verwandten, die von einem, von Ace bestellten Großbus, jeden Moment eintreffen könnten, während Nojiko noch beim Friseur saß und sich in aller Ruhe schminken ließ und Ace noch kurz mit dem Pfarrer über den Gottesdienst sprach. Flora hatte ihr die Blumen persönlich vorbeigebracht, um sich gleich von ihr zu verabschieden. Danach musste sie sich komplett neu schminken und stand wieder ohne gerötete Augen auf der Terrasse. Sie trug ein weißes Kleid, das dünne Spaghettiträger hatte. Der V-Ausschnitt betonte ihren Busen und der weiße Stoff war an Bauch und Hüftgegend enger, bis er schließlich weit auseinander ging. Als Nojiko und Ace sie in dem Kleid sahen und sogar noch mit hochgesteckter Frisur, die mit einer perlenbesetzten Spange verschönert wurde, hatten sie beide im Chor „Süüüüüß!“ gejauchzt.

Nami war so gespannt auf das Hochzeitskleid ihrer großen Schwester, dass Nojiko sich mit ihren Freundinnen ausgesucht hatte, denn sie hatte es weder ihr, noch Zorro oder Ace gezeigt.

Nami sah einen Bus die Straße hochfahren und ging auf ihren weißen Sandalen klackernd die Verandatreppe herunter. Die Autotür öffnete sich und ihre Tanten und Onkel, leider auch Cousinen, stiegen überglücklich aus dem Bus und sahen sich gleich nach der Braut um.

Sie entdeckten Nami und umarmten sie stürmisch. Nami erklärte ihnen, wo der Park sei und sofort machten sie sich auf den Weg, ohne auf das letzte Familienmitglied zu warten.

Als letztes stieg eine schlanke Frau aus dem Wagen. Gefolgt von noch jemandem. Das Lächeln verschwand aus Namis Gesicht. Sie hatte ja gewusst, dass Vivi kommen würde. Aber doch nicht…

Vivi hatte lange hellblaue Haare, ihre großen dunklen Augen blinzelten immer schuldbewusst und sie wusste mit ihren Reizen zu prahlen, denn sie hatte auch etwas zum Angeben. Sie sah fast perfekt aus, wäre da nicht der etwas zu breite Mund und das hässliche bonbonfarbene Kostüm, das ihr zwar stand, aber womit sie, nach Namis Meinung, erst recht wie eine Puppe aussah. Ihr Herzschlag setzte einen Moment aus, als sie den gut aussehenden Mann dahinter sah.

Sanji trug einen maßgeschneiderten Anzug, der den Körper versteckte, den sie fast in sich gespürt hatte und den nun Vivi nach belieben ansehen konnte. Ihre Cousine gab ihr einen schmatzenden Luftkuss und lächelte sie zuckersüß an.

„Nami, meine Süße!“ sagte sie mit übertriebener Freundlichkeit. „Du erinnerst dich doch noch an Sanji, oder?“

Sanji sah verlegen zur Seite.

Mit einer komischen Mischung aus Wut und Grimmigkeit stellte Nami fest, dass Zorro viel, viel besser aussah, als dieser... dieser... blonde, volllippige... braunäugige...

Am liebsten hätte sie ihm die Zunge herausgestreckt und gerufen, dass jemand anderes das Glück hatte sein bestes Stück in sie rein zu stecken. Sanji sah durch und durch wie ein Mann aus. Erwachsen, ein wenig markant und mit den Muskeln an der richtigen Stelle.

Nami beschloss Vivi den Spaß zu verderben, nur war das ein wenig schwer, obwohl ihre Trennung doch schon eine Weile her war.

„Hi, schön euch zu sehen.“ brachte sie schließlich hervor und ärgerte sich über Vivis zufriedene Miene, als sie Sanjis Arm mit sich riss und in Richtung Park ging.

„Bis später, meine Liebe, wir wissen schon wo der Park ist. Komm schon, Schatz.“

„Miststück!“ zischte Nami, als sie sicher war, dass die beiden sie nicht hören konnten.

Sie sah den beiden nach und wünschte sich ein Messer zur Hand. Oder ein Maschinengewehr.

Wo war nur Zorro?
 

Das ist mal wieder typisch für den Idioten, dachte sie und war völlig außer sich. Lange konnte sie die freundliche Miene nicht mehr aufsetzen und wenn er nicht bald erschien, würde das ein zweiter Teil von ‚Eine Hochzeit und ein Todesfall’.

Sie seufzte genervt, als Vivi ihr von dem erstklassigen Flug vorschwärmte, wobei sie die Sache übersah, dass Nami wohl auch so gut geflogen war.

Mit einer lahmen Ausrede schaffte Nami es sich aus dem Staub zu machen.

Sie trottete zu ihren kleinen Freunden herüber, die sie gleich aufgeregt anschnatterten.

„Brot ist auf dem Büffet, aber lasst mich erst mal in Ruhe. Ich bin völlig fertig von dieser dummen...“ Sie behielt das letzte Wort für sich und kniete sich hin, wobei sie achtete, dass ihr Kleid nicht den Boden berührte.

Hatte Nojiko gewusst, dass Sanji mitfliegen würde? Oder hatte es ihre Cousine extra nicht erwähnt, damit sie Nami eins auswischen konnte? Eigentlich hatte sie wirklich keinen Grund sich darüber aufzuregen, aber es war nicht gerade die Tatsache, dass Sanji hier war. Es war mehr Vivi, die so tun musste, als wäre Nami eine Verliererin, eine Art Zurückgebliebene, die keinen anständigen Typen bekam oder behalten konnte.

Nami versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie wollte nicht, dass Nojikos Hochzeit wegen ihr ein totales Desaster wurde und nur weil sie in ihrem Stolz verletzt war.

Also schön, dachte sie entschlossen. Egal, was sie sagt, ich werde sie nicht mit einem Messer erstechen.

Sie warf einen verstohlenen Blick auf Vivi, die Sanji gerade abschleckte, damit es ja auch alle sehen konnten. Schnaubend sah sie wieder auf den Teich. Sie hörte, wie ein paar neue Gäste ankamen, doch sie stand nicht auf, um diese zu begrüßen.

Vivi hingegen löste sich von ihrem Freund und begrüßte Ace´ Eltern auf Englisch und lächelte so künstlich, dass sie gleich eine Maschine hätte sein können.

„Mrs. Puma, Mr. Puma, wie schön Sie kennen zu lernen.” flötete sie und schüttelte ihnen die Hand. „Mein Name ist Vivi. Einfach nur Vivi.“

„Guten Tag, freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen.“ sagten die Pumas höflich und eilten rüber zu ihren Sohn, den sie um einiges herzlicher begrüßten.

Leicht beleidigt sah Vivi dem Ehepaar nach, bis ihr Blick auf den unglaublich sexy Neuling fiel, der gerade in einem schicken Anzug den Park betrat.

Sie setzte ihr schönstes Lächeln auf und beobachtete ihn, wie er alle begrüßte, allen voran Ace. Als er schließlich bei Vivi und Sanji ankam, schüttelte er ihnen die Hände.

„Hi, ich bin Zorro.“ sagte er.

„Vivi. Ich bin Namis Cousine.“

Zorros Blick fiel auf Sanji, den er distanziert und sorgfältig musterte. Das war also der Typ der sie mit dieser Maschine betrogen hatte. Was für ein Trottel.

„Haben Sie Nami gesehen?“

„Nami?“ wiederholte Vivi und lachte. Zorro verzog keine Miene und sie hörte damit auf. „Also, ich denke, dass sie in diese Richtung gegangen ist.“ antwortete sie schließlich und zeigte auf den Teich.

Es war fast wie ein Déjà-Vu. Nur dass sie viel traumhafter aussah als sonst.

Sofort stieg ihm das Bild in dem Kopf, als sie nackt auf dem weißen Laken lag und er sie beobachtet hatte. Fast entsetzt sah Vivi, dass sich Zorros Lippen zu einem zärtlichen Lächeln zogen. Sie verfolgte seine Blickrichtung und stellte noch entsetzter fest, dass er Nami ansah.

Sein Blick traf sie fast wie ein leichter elektrischer Schlag. Sie entschuldigte sich bei den Enten und sagte sie würde später noch mal vorbeischauen. Sie spürte ihn, sie wusste, dass er da war. Langsam stand sie auf und drehte sich um.

Sie lächelte und ging auf ihn zu. Vivis Augen waren nunmehr nur noch schmale Schlitze.

Einen Meter blieb Nami vor Zorro stehen, damit er sie in Ruhe ansehen konnte.

Mit einem Schritt war er bei ihr und zog sie in seine Arme.

„Du siehst umwerfend aus.“ sagte er leise und aus seinen Augen sprühten Funken.

„Wirklich?“ fragte sie und sah ihn so glücklich an, dass sein Herz sich erwärmte.

„Wirklich.“ bestätigte er. Nach einer kurzen Pause sah er sie mit großem Verlangen an. „Darf ich die Prinzessin auch küssen?“

Sie schüttelte den Kopf und er senkte grinsend seinen Kopf. „Danke, Prinzessin.“

Ihre Lippen berührten sich. Sie schmolz und schmolz. Ihre Liebe strömte durch jeden Winkel ihres Körpers.

„Ich will vergessen, was die letzten Tage passiert ist. Lass es uns vergessen, ja?“ flüsterte sie an seinen Lippen.

„Ich schwöre dir, Nami, wenn hier nicht so viele Leute wären, dann würde ich dich sofort...“

Sie hörten jemanden räuspern und schreckten wie zwei Teenager auf.

Vivi lächelte sie unschuldig an. „Nami, bitte, du vergisst, dass hier auch noch andere Leute sind.“

Irritiert sah Nami ihre Cousine an. „Was?“

Zorro antwortete für sie und strahlte Vivi an, deren Wut plötzlich verraucht war. „Ich habe so viel von Ihnen gehört.“

„Ach ja?“ Sie wurde rot und Sanji warf Zorro einen bösen Blick zu.

„Nein.“ sagte Zorro und lächelte sie an.

Nami stieß ihn alarmierend an, aber er griff nur nach ihrer Hand und drückte sie beruhigend, als wolle er sagen, dass er wüsste was er tat.

Vivi sah völlig verdattert aus. Nami verkniff sich das Grinsen.

„Ich wollte nur höflich sein.“ erklärte Zorro, immer noch sexy lächelnd, wobei man ihm schon wieder fast vergeben könnte. Er sah gespielt zerknirscht zu Nami. „Darling, habe ich etwas falsch gemacht?“ Er wandte sich wieder Sanji und ihrer Cousine zu, ehe sie ein Wort herausbringen konnte. „Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass man doch zeigen kann, wenn Zuneigung einem Menschen gegenüber empfindet, oder? Schönen Tag noch.“

Er zog Nami von den beiden Snobs weg. „Du bist ein Idiot.“ sagte sie grinsend.

„Hab ich doch gut gemacht, findest du nicht?“

Nami sah über ihre Schulter. Vivi und Sanji kochten vor Wut. Sie sah Zorro an und sie fingen beide an zu lachen.
 

Als Nojiko mit Ace´ Vater den Park betrat, hatte die Musik schon eingesetzt. Alle Gäste saßen erwartungsvoll auf ihren Plätzen, links und rechts vom breiten Weg, den Ace´ Nichten mit rosa Rosenblättern bewarfen. Nami und Zorro standen beide neben Ace, der seine Braut mit feuchten Augen betrachtete.

Nojikos Haare waren hochgesteckt, nur ein paar einzelne Strähnen fielen ihr verspielt ins Gesicht. Ihr Hochzeitskleid war schlicht, aber elegant, so wie Nojiko es mochte.

Es war aus weißer Seide und ab den Hüften fiel der Stoff weit auseinander. Nojiko hielt einen Brautstrauß mit weißen Rosen und Lilien. Ace´ Vater sah sehr stolz aus, während er seine Schwiegertochter auf dem Weg zum ‚Altar’ begleitete.

Der Mann, der Nojiko und Ace traute war nicht nur Pfarrer, sondern auch von der Stadtverwaltung, so dass sie nicht noch vor dem Standesamt heiraten mussten.

Er war im Rentenalter, väterlich und erfahren. Jeder aus der Gegend nannten ihn Reverend Camwell. Wie es sich für eine Trauung eignete, trug er sein Pfarrerkostüm.

Die Blumenkinder waren an dem Traubogen angekommen, während Nojiko ihn gerade betrat.

Sie lächelte alle Gäste an, bis sie sich wieder Ace zuwandte. Innerlich seufzte Nami, als sie die grenzenlose Liebe ihrer Schwester zu ihm erkannte.

Nojiko blieb vor Ace stehen. Ace´ Vater setzte sich in die erste Reihe.

Ace trat einen Schritt auf sie zu und blinzelte seine Tränen zurück. „Darling... du siehst... du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe...“

Nojiko lächelte.

„Werte Anwesende...“ begann Reverend Camwell seine Rede. „Wir haben uns hier zusammengefunden, um den heiligen Bund der Liebe zwischen Nojiko Johnson und Puma D. Ace zu zelebrieren.“ Er machte eine Pause und sah in die Runde. „So fängt doch fast jede Rede eines Pfarrers an, finden Sie nicht?“ Einige Mundwinkel zuckten. „Und jede Rede dauert fast eine halbe Stunde oder länger. Aber ich stehe nicht hier, um lange rumzuschwafeln, damit meine Zeit um ist. Nein, ich möchte Ihnen ein wenig Wissen zu verschaffen. Sie sollen wissen, dass dieses Paar hier vor mir das Glück hat, die wahre Liebe kennen zu lernen, wie auch viele andere vor ihnen. Doch was ist Liebe eigentlich? Jeder Mensch empfindet sie anders, das ist wahr. Aber ich möchte Ihnen sagen, wie ich sie erlebt habe, bei allen Paaren, die ich getraut habe.

Liebe ist uns von Gott gegeben worden. Es ist eines der schönsten Geschenke, das er uns geben konnte und ich persönlich bin ihm unendlich dankbar dafür.

Liebe macht glücklich, auch wenn die Probleme die man im Moment hat, einen zu erdrücken scheinen. Liebe lässt uns Vergessen. Wir vergessen die ganzen schlechten Dinge auf dieser Welt, wenn wir uns im Arm unseres Geliebten befinden. Wenn wir die Augen dabei schließen, fühlen wir uns wunderbar geborgen. Wenn es eiskalt um uns herum ist, haben wir aber das Gefühl zu verbrennen.

Liebe heilt unsere Schmerzen. Liebe verändert den Menschen positiv. Aber das sind alles nur Aufzählungen. Wie lässt sich Liebe beschreiben? Ich habe Ihnen die Dinge genannt, die sie mit uns anstellt. Aber wie genau definiert man das? Wie fühlt sich Liebe an?“ Reverend Camwell lächelte Nojiko und Ace an. „Wie ich erfahren habe, ist Liebe ein Gefühl der Verbundenheit. Die Seelen der Liebenden sind miteinander verbunden, sozusagen miteinander verschmolzen. Man weiß, wann es dem anderen gut oder schlecht geht, man weiß was er jetzt braucht, man weiß, dass er hier und jetzt in diesem Raum ist, auch wenn man ihn nicht sieht.“ Nami zuckte innerlich zusammen. „Liebe macht aus einem Menschen eins. Man kann Liebe nicht nur seelisch erfahren, man erfährt sie auch körperlich. Aber woher weiß man, dass sich zwei Menschen wirklich nahe sind und sich auch körperlich lieben? Wie fühlt man den anderen genau? Oder fühlt man ihn überhaupt?

Jemand, der mir sehr nahe stand, sagte einmal zu mir... ‚Wir sind eins geworden’. Daraufhin fragte ich ihn, woher er das so genau wisse. Der Jemand lächelte und antwortete: ‚Ich habe es gespürt’.“

Eine Träne rann an Namis Auge herunter. Es folgten weitere. Sie zitterte, obwohl sie die ganze Zeit versucht hatte es zu unterdrücken. Nojiko und Ace bekamen davon zum Glück nichts mit, denn sie taten nichts anderes als sich oder den Pfarrer anzuschauen. Aber Zorro bemerkte es. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie zärtlich.

„Verstehen Sie, was ich Ihnen mit seiner Aussage sagen wollte?“ fuhr der Reverend fort. „Man spürt, fühlt, merkt, was auch immer, die Liebe. Auch wenn man sie zunächst nicht erkennt, weil man einfach blind sein wollte und sich dagegen wehrte, irgendwann trifft einen die Erkenntnis wie ein Schlag auf den Kopf. Es kann Minuten, Stunden, Tage oder sogar Jahre dauern, aber das Gefühl lässt einen nicht los, bis man es endlich erkannt hat. Irgendwann fühlt man sie durch den ganzen Körper strömen.“ Nami schluchzte leise.

„Ich möchte meine Rede jetzt mit meiner eigenen Meinung beenden. Vielleicht denken Sie genauso. Liebe hat wahrlich viele Tücken und Fallen, aber wenn man diese erst einmal überwunden hat, ist sie das schönste auf Erden. Nojiko und Ace haben all diese Tücken und Fallen überwunden und sie werden vielleicht noch weitere überwinden müssen, doch dennoch haben sie zusammen eine schöne Zeit, das haben sie mir gesagt.“ Der Pfarrer wandte sich an Nojiko. „Nojiko Johnson... willst du Puma D. Ace zu deinen Angetrauten nehmen, ihn schätzen und ehren, ihm zur Seite zu stehen, was auch immer passiert, bis der Tod euch scheidet?“

„Ich will.“ sagte Nojiko.

„Und du, Puma D. Ace...“ Reverend Camwell wandte sich an Ace. „Willst du Nojiko Johnson zu deiner Angetrauten nehmen und sie schätzen und ehren, ihr immer zur Seite stehen, in guten wie in schweren Tagen, bis der Tod euch scheidet?“

„Ich will.“ antwortete Ace und lächelte Nojiko an.

„Gott begleitet und segnet euch auf eurem Weg.“ Camwell machte ein Zeichen.

Zorro holte die Ringe aus seiner Tasche und übergab sie Ace.

Es wurden viele Fotos beim Ringwechsel geschossen und der Pfarrer wartete, bis sich das Geknipse gelegt hatte.

„Diese Ringe sind das äußere Zeichen eurer Liebe. Sie zeigen anderen, dass ihr fähig seid zu lieben und sie geben anderen ein Hauch von Wissen, wie grenzenlos eure Liebe ist. Ace, wenn du möchtest, darfst du deine Braut jetzt küssen.“

„Ich möchte.“ murmelte Ace und zog Nojiko zu sich. Er sah ihr tief in die Augen. „Ich liebe dich. Ich schwöre vor Gott, dass ich dich immer lieben werde.“

Nojiko sah ihn glücklich an. „Oh Ace. Ich liebe dich auch.“

Ace senkte den Kopf und küsste sie.

In diesem Moment standen die anderen Gäste auf und klatschten begeistert Beifall.

Die Band fing an ein Liebeslied zu spielen.

„So, ihr vier müsst nur noch ein Blatt unterschreiben, damit die Stadt auch weiß, dass es jetzt eine Nojiko Puma gibt.“ sagte Camwell. „Aber ich glaube, das machen wir nachher.“

Nojiko nahm Ace´ Hand und sie gingen zusammen den Weg zurück, um die Hochzeitstorte auf dem Büffet anzuschneiden.

Nami und Zorro folgten ihnen im Schlepptau.

„Es war eine schöne Trauung.“ sagte Zorro. „Sehr traditionell und klassisch.“

„Ja.“ sagte Nami leise.

Die Worte des Pfarrers gingen ihr nicht aus dem Kopf.

Liebe ist auch Schmerz, dachte sie. Liebe ist manchmal hoffnungslos und eigenartig.

„Entschuldige mich bitte kurz.“ sagte sie zu Zorro und zog ihre Hand aus seiner.

„Wohin willst du?“

„Ich muss mal kurz auf die Toilette.“

Sie ging nicht zu den Toiletten.

Nami verließ den Park und ging die Straße herunter.

Ich habe es gefühlt.

Dieses Gefühl des Eins-Werdens.

Es gab verschieden Gründe, warum sie geweint hatte. Eigentlich weinte sie immer bei solchen Veranstaltungen und bei solchen tiefgründigen Reden. Nur warum trafen diese ganzen Dinge auf sie zu?

Sie konnte lieben, doch ihre Liebe war nicht für die Unendlichkeit bestimmt.

Sie hatte Sanji geliebt. Sie hatte ihn geliebt, weil er Geduld gezeigt hatte, als sie ihm gesagt hatte, dass sie nicht mit ihm schlafen könnte. Noch nicht.

Sie hatte ihn geliebt, weil sie nicht nur sexuelle Dinge getan hatten. Aber wie es sich herausstellte, hatte er diese die ganze Zeit mit Vivi getan.

Als sie das herausfand machte sie Schluss, aber ihn schien das nicht sonderlich zu interessieren. Sie hasste seinen gleichgültigen Gesichtsausdruck und das unschuldige Gesicht Vivis. Aber bei Zorro war es nicht so. Er hatte nur sie und er betrog sie auch nicht.

Damals dachte sie, dass ihr Schmerz sie bald umbringen würde, aber den Schmerz den sie jetzt empfand, war nahezu unmenschlich.

Nami kehrte wieder um und sah zu ihrem Entsetzen Sanji. Sie kamen einander entgegen, aber sie war nicht sicher, ob er überhaupt zu ihr wollte, nur etwas holen wollte oder ob ihm einfach nach einem Spaziergang war. Sie wollte an ihm vorbei, aber er packte ihren Arm.

„Lass mich los, Sanji.“ sagte sie.

Er ließ sie los, aber nicht in Ruhe. „Ist das die Art, wie wir uns die nächsten Stunden behandeln werden, Nami?“

Früher hatte sie ihn wegen seines erwachsenen Benehmens geliebt, aber jetzt behandelte er sie wie ein Kind. Sie war kein Kind. Sie war, verdammt noch mal, erwachsen.

Dazu sollte man sagen, dass er fast sieben Jahre älter war als sie.

„Es ist mir egal. Ich habe dich nur gebeten mich loszulassen.“

„Vivi wollte unbedingt, dass ich mitkomme. Sie hat mich solange gedrängt, bis ich zugesagt habe.“

„Ich habe dich nicht danach gefragt.“

„Ich weiß. Aber ich fand, dass ich dir eine Erklärung schuldig war.“

„Mir ist inzwischen egal, dass du hier bist. Und warum, auch.“

„Du siehst hübsch aus.“

„Ich sehe verheult aus.“

„Überhaupt nicht.“ entgegnete er.

„Ich werde jetzt gehen.“ sagte sie langsam.

Sanji trat einen Schritt auf sie zu. „Bitte, geh noch nicht.“ sagte er bittend.

Verwirrt sah sie ihn an. „Ich muss.“

„Nein, bitte warte!“

Sie sollte gehen, weil es nicht gut für sie war noch länger hier zu stehen. Es war ein komisches Gefühl. Doch sie blieb.

„Ich... ich habe dich vermisst, Nami.“

Nami erkannte, dass es ein Fehler war, zu bleiben. „Für so eine Unterhaltung ist es zu spät, Sanji.“ sagte sie.

„Für so eine Unterhaltung ist es nie zu spät.“

„Es ist aus. Du bist mit meiner Cousine zusammen. Das ist okay. Wirklich. Du musst dich nicht in irgendeiner Weise schuldig fühlen, aber ich hoffe du tust es trotzdem.“

Sie ging.

Ihre letzten Worte waren gemein, das wusste sie, aber im Moment war ihr das egal. So wie vieles ihr im Moment egal war.

Zorro fing sie ab, als sie wieder im Park ankam. Er schien wütend zu sein.

„Das nennt man also ‚Toilette’.“ brummte er, während sie zurück zu den Gästen gingen, die gerade die Hochzeitstorte verspeisten.

„Was?“ fragte Nami.

„Sich mit dem Ex unterhalten... pff! Für wie blöd hältst du mich eigentlich?“

„Ich weiß nicht, was du von mir willst.“ sagte sie und sah ihn fragend an.

„Du hättest mir auch gleich sagen können, dass du dich mit... Sean? Sam?“

„Sanji.“

„Ja, genau! Dass du dich mit dem Typen triffst.“

„Ich hab mich doch gar nicht mit ihm getroffen.“ sagte Nami.

Zorro warf ihr einen Blick zu. „Denkst du, dass ich blöd bin?“

Der Schalk saß ihr im Nacken und sie grinste. „Willst du eine ehrliche Antwort?“

„Das ist nicht lustig, Nami!“

„Doch, das ist sogar sehr lustig.“

„Was, zum Teufel, ist daran lustig? Mach das bloß nicht noch mal!“

„Was denn?“ fragte sie unschuldig.

Er gab es auf. „Du weichst mir heute nicht von der Seite. Der Typ ist mir nicht geheuer.“

„Er wird mich bestimmt entführen!“ warf Nami ein.

„Oder dich vergewaltigen!“

„Ja, wie wäre es mit ertränken?“

„Hör auf Witze darüber zu machen!“

Nami lachte. „Bist du etwa eifersüchtig?“

„Hast du nicht gesehen, wie gut der aussieht?“

„Hast du ihn schon mal mit Jass verglichen?“

„Du bist ziemlich frech zu mir, weißt du das?“ Jetzt lächelte er sie an.

Sie grinste. „Ich liebe es dich zu ärgern.“

„Und ich liebe es...“

„Wetten, dass du jetzt pervers wirst?“

Er flüsterte es ihr ins Ohr und sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Das ist ja regelrecht obszön!“

Zu ihrer Überraschung senkte Zorro seinen Kopf und küsste sie.

„Es läuft grad ein Walzer. Lass uns doch mal die alten Leute hier von der Tanzfläche kicken.“

„Du kannst auch gleich sagen, dass du mit mir tanzen willst.“

„Das war mir zu kompliziert.“

„Hab ich mir schon fast gedacht.“

Zorro fing mit dem Grundschritt an. „Wir haben Glück mit dem Wetter, findest du nicht auch?“

Nami blinzelte, weil die Sonne gerade mitten in ihr Gesicht schien. „Mh.“

Sie tanzten die Promenade, danach die Rechtsdrehung.

„Ich kann dein Parfüm riechen.“

„Ist das jetzt gut oder schlecht?“

„Also, ich finde das gut.“ Er senkte seinen Kopf und roch an ihrer Halsbeuge. „Riecht auch gut.“ murmelte er direkt an ihrer Haut.

„Danke.“ sagte sie fast atemlos.

„Und schmeckt auch gut.“ sagte er, als er an ihr knabberte.

Sie unterdrückte ein leises Stöhnen. „Wir wollten tanzen, hast du vergessen?“

„Wir tanzen doch.“ widersprach er.

„Ja, aber-“

Er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen und drückte sie fester an sich. Die Finger ihrer Hand, die er immer noch festhielt, klammerten sich hilflos um seine Hand.

„Das schmeckt auch.“ sagte er heiser. „Und ich wüsste noch ein paar andere Stellen.“

„Tanz.“ wisperte sie schwach.

Sie begannen von neuem. Dieses mal vergaßen sie Tanzschritte und Tanzhaltung und lehnten sich nur aneinander, während sie im Takt der Musik wiegten, bis das Lied zu ende war.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Taru-chan
2009-03-05T13:48:22+00:00 05.03.2009 14:48
ich habe grade die komplette ff bis hierhin gelesen und ich bin einfach nur begeistert.. selten hat mich eine ff so in den bann gezogen, is dir echt gut gelungen *mich vor dir verbeug* einfach nur klasse^^

also ich find das kapitel total toll *___* besonders die rede von dem pfarrer.. die passt wie angegossen^^ mach so weiter mit der story *daumen hoch*

mich würd allerdings noch interessieren ob der vater von nami noch eine rolle spielt und ob der auftaucht, bin total gespannt auf das nächste kapitel.

lg
-Nyuu-
Von: abgemeldet
2009-02-16T21:30:01+00:00 16.02.2009 22:30
also mir hats gefallen. Sogar die darstellung von vivi, obwohl ich sie eigentlich nicht so sehr verabscheue - es steht ihr ja doch irgendwie. Und eifersüchtigeleien liebe ich sowieso, also... jah. mir hats gefallen ^^°
egal, wann das nächste kapi kommt, ich freu mich drauf.
m
Von:  Maria_Franz
2009-02-15T14:44:23+00:00 15.02.2009 15:44
Also ich muss sagen: Ich finde die Story klasse.
Vorallem die Rede war ... wunderschön. *schnief*

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel. ^^
Von: abgemeldet
2009-02-10T17:14:45+00:00 10.02.2009 18:14
dad is ja der wahnsinn
ich lese deine fanfic seitdem due es reingestellt hast schreib jetzt aber erst meinen ersten kommi SORRY
auf jedenfall is dir das Kap wieder wirklich gelungen
NAMIXZORRO for ever
aber bitte bitte hör nicht auf
warum verlieb ich mich immer nur in die fanfics die abgebrochen sind oder keiner mehr bock hat.....heul T_T
du bist supi
brot22: Honolulu the dancing deamon!
Von:  Dark-Nami
2009-02-08T16:33:36+00:00 08.02.2009 17:33
So ein zuckersüßes Kap ^_________^
*smile*
Diese Rede war der Hammer und echt treffend...
So einen Pfarrer will ich auch haben, wenn ich mal heirate xD
Ist ja auch wesentlich persönlicher~
*wohlig seufz*
Weiter so!
Auch wenn du nicht mehr oft hier bist, aber wie wärs, wenn du die Kaps einfach alle lädst? Ist zwar eigennützig, aber dann bist du die FF 'los' xDDD
Nur als Vorschlag~
Ich liebe die FF!!! ^____^
*knuddl*
Von:  Jacky280791
2009-02-08T16:13:12+00:00 08.02.2009 17:13
OMG ICH HEULE SOWAS VON!!!!!!!
Hilfe.....wenn ich auf ner Hochzeit von i-wem bin MUSS ich am Notausgang sitzen weil ich wenns richtig Romantisch wird sofort anfange zu heulen und dann kann ich mich ganz schnell ausm Staub machen bevor es peinlich wird ahhh heul*Notausgang such* AHHH HIER IS KEINER NEEIINN ICH BIN VERLOREN*alle schauen mich an * öhm hehehehe......Oo*schnell wieder ruhig bin*

OMG wie du die Rede beschrieben hast hilfe ich war echt ungelogen die ganze Zeit am heulen so viel Romantik in dem Kapitel hilfe mein armes kleines Herz *schnief*

Naja da sind sie ne..*bösen blick auf Sanji und Vivi werf*
Hab mir echt schon gedacht der ER mitkommt.....S***** Vivi...pff...
Aber unser Zorro hats ihnen ja mal wieder gezeigt was^^

Echt schade das du nicht mehr so viel Lust hast auf Animexx aber naja egal ich werde immer auf dich warten *hust wegen dem Kappi ne omg hilfe ich bin echt zu...ähm Romantisch....verheult...mhh ne beides XD*

AAAHh der Tanz von den beiden also wirklich nicht vor den ganzen Leuten grrr zuuuuuuuuuu süüüüüß^^
GAAAANNNNZZZ Liebe Grüße da lass deine Jacky *WÄÄÄÄÄHH HEUUUULLLLL*
Von:  Tyler_Lockwood
2009-02-07T21:20:16+00:00 07.02.2009 22:20
ich bin überwältigt
*taschentuch raushol*
mir sind bei der rede tränen in die augen gestiegen *-*
*schnief*
tjaaaa sanji und vivi... die beiden sind in dieser ff genau so wie ich sie mir vorgestellt habe >.<
vivi ist richtig... ja hinterhältig und gemein >.< von sanji ganz zu schweigen
*grml* aber egal... nami hat ja zorro *-*
und ich hoffe das bleibt auch so xD
schade das du nicht mehr so die lust auf animexx hast... aber na ja es gibt ja auch noch nen real leben xD finds aber richtig toll das du die ff nicht einfach so abbrichst sondern versuchst weiter zu schreiben...
ich werd dir treu bleiben und warte gespannt auf das nächste kappi

in dem sinne liebe grüße
*cookie reich*
Von: abgemeldet
2009-02-07T18:56:30+00:00 07.02.2009 19:56
Ein wunderschönes kapitel,beim lesen kamen mir fast die tränen,wirklich.

Ich habe nur darauf gewartet das sanji seinen auftritt hat, vivi ist in dieser ff genau so wie ich sie mir vorgestellt hatte xD

Die rede bei der hochzeit war wirklich unglaublich schön!!!

Das ende als nami und zoro getanzt haben war genial und das zoro davor so eifersüchtig geworden ist war super xD

schade das du nicht mehr oft bei animexx bist freue mich jedoch trotzdem sehr auf das nächste kapitel,egal wie lange es dauern wird bis du es hochladest.

lg
kupo

Von:  AnniPeace
2009-02-07T18:50:31+00:00 07.02.2009 19:50
hey^^
war wieder ein super schönes kapitel!
ich fand die stelle, als zorro und nami bei sanji und vivi waren, am besten
schade dass du nicht weißt, wann es wieder weiter geht, aber naja
ich freu mich schon drauf, wenn es weiter geht
lg anni-san ;)


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