Zum Inhalt der Seite

Substitute

GeneXOcelot-Story
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vertrauen?

Das erste, woran ich dachte, nachdem ich mit Big Boss geredet hatte, war, dass ich sofort zu dir musste.
 

Irgendetwas in mir hatte ein sehr schlechtes Gefühl bei der Sache. So, als hätte er etwas in meinem Verhalten gesehen, einem Verhalten, für dass ich mich eigentlich schämen sollte.
 

Wie konnte ich nur so unprofessionell sein?

Wie hatte er es nur geschafft, mich so durcheinander zu bringen?

Es war mir ja schon regelrecht peinlich…Gegenüber ihm so unprofessionell zu sein, er, der er in so kurzer Zeit so kalt geworden war, eine solche Wandlung durchgemacht hatte.
 

Manchmal fragte ich mich, was wohl geschehen sein mochte….

Aber eigentlich kann er mir egal sein. Ich hatte zwar in seiner Gruppe angeheuert, aber als Erstes bin ich immer noch ein Spion.

Und Spione täuschen alles und jeden.
 

Bist auch du nur ein Opfer meiner Täuschung?
 

---------------------------------------------------------------------------------
 

Gene war wie immer allein in seinem Zimmer. Er saß auf der Kante seines Krankenbettes, die Füße einige Zentimeter über dem Boden schwebend. Mit ihnen herum schwingend, sah er zum Fenster.
 

Es regnete schon den ganzen Tag. Schon als er aufgewacht war, war ihm die ungewohnte Dunkelheit aufgefallen. Die Wolken verdunkelten derartig den Himmel, dass er schon beinahe dachte, es wäre immer noch Nacht. Oder, schon wieder…

Seufzend blickte er weiterhin auf das Fenster, an dem die Regentropfen in Scharen prasselten und wie ein einziger dichter Nässefilm herunter liefen.

Gedankenverloren folgte er mit seinem Blick ihrem Verlauf.

Der Regen…wirkte so…unwirklich, als ob er nicht von der Natur, sondern von etwas anderem herbeigeführt wurde. Er schien einfach nicht angebracht.

Er machte einen trübsinnig.
 

Gene wandte schnell den Blick vom Regen ab, damit sich diese Trübsinnigkeit nicht auf ihn übertragen konnte. Er hatte noch etwas anderes, etwas Besseres zu tun, als sich Gedanken über das Wetter zu machen und den Regentropfen auf ihrem Weg zur Erde zuzuschauen.
 

Seit einigen Tagen hatte er im Bett versucht, seine Beine wieder zu bewegen. Es war erst etwas seltsam, denn sie fühlten sich an, als würden sie gar nicht zu seinem Körper gehören. Doch dieses Gefühl verflog alsbald und machte einem anderem dafür Platz.

Unangenehmes Stechen und Kribbeln, als ob ihm jemand mit Abermillionen von Nadeln an allen Seiten auf seine Beine einstechen würde.

Dieses Gefühl war unerträglich, nahm fast seinen ganzen Verstand in Anspruch.

Beinahe hätte er aufgrund dieser Schmerzen aufgegeben, sich einfach wieder seinem Schicksal hingegeben, an dieses Bett gefesselt zu sein und den lieben langen Tag nichts anderes als an die Decke zu starren.

Doch auch diese Schmerzen verflogen schneller als erwartet und schon bewegte er die Beine auf und ab, beugte sie, spreizte sie.

Er wollte erst wieder ein Gefühl für sie entwickeln, eher er sich an sein eigentliches Ziel trauen würde.

Endlich wieder auch eigenen Beinen stehen zu können.

Endlich wieder laufen zu können.

Und nun saß er hier, keine drei Tage, nachdem er damit angefangen hatte, und machte sich bereit, einen Versuch zu starten.
 

Ganz vorsichtig stieß er sich mit den Händen von der Bettkante ab und ließ langsam das Gewicht seines Körpers auf seine Beine wirken. Ganz langsam, nur keine ruckartigen Bewegungen. So richtete er sich auf, erhob sich immer weiter, entfernte sich immer mehr mit seinem Körper vom Bett, bis er schlussendlich wirklich stand. Seine Knie zitterten noch etwas, aber im Großen und Ganzen war sein Stand sicher.
 

Wusste ich es doch, dass es geht. War doch gar nicht so schwer, dachte er sich und versuchte einen zaghaften Schritt nach vorne. Er hob vorsichtig seinen linken Fuß, verlagerte sein Gewicht auf das rechte Bein, um sein linkes zu entlasten und so den ersten Schritt tun zu können.

Es schien alles zu klappen, er hob sein Bein, winkelte es leicht an, schob es etwas nach vorne.

Dann aber wankte er. Sein Gewicht schien zu viel zu sein für das rechte Bein allein. Schnell setzte er den linken Fuß wieder auf den Boden, um sein Gewicht besser verteilen zu können.

Erleichtert atmete er aus, als er merkte, dass er wieder sicher stand.

Ich habe das ganze wohl unterschätzt, es ist doch etwas schwerer, als ich angenommen hatte. Ich fühle mich wie ein kleines Kind, das seine ersten Gehversuche startet!

Gene grummelte ein wenig. Den nächsten Schritt plante er jetzt mit Vorsicht und Bedacht. Er wollte sich selbst beweisen, dass er es konnte. Das er niemanden bräuchte, um wieder der Alte zu werden.

Keine Krankenschwestern. Keine Physiotherapeuten. Keine Ärzte.

Keinen Ocelot!

Der Gedanke an diesen treulosen Bengel gab ihm die nötige Kraft, einen weiteren Schritt zu tun.
 

Was dachte sich dieser Kerl eigentlich? Erst große Töne spucken und mich warnen, dass er mich öfter besuchen kommt, als mir je lieb sein könnte…und das Resultat?!

Genes Kräfte schienen durch die Wut regelrecht zu gedeihen. Ehe er sich versah, war er bis zum Fenster gelaufen und konnte sich nun an dessen Fensterbank ein bisschen ausruhen. Er stemmte erst seine Hände auf den kalten Stein, dann verlagerte er seinen Körper so, dass er sich umdrehen konnte. Schlussendlich ließ er sich auf ihr nieder und hatte nun eine ganz neue Aussicht auf sein Quartier.
 

Wenn er ehrlich sein sollte, sah es von hier nicht anders aus. Zumindest nicht im positiven Aspekt anders, im Gegenteil, von dieser Ecke aus betrachtet schien es noch schmutziger, dunkler und unfreundlicher als es eh schon vom Bett aus aussah.

Vom Bett aus hatte er es immer aus einer Höhe gesehen, die ungefähr Hüfthöhe entsprach. Schon aus dieser Höhe wirkte es klein und kalt. Die Leere des Raumes war schon regelrecht erschreckend.

Nun aber, aus Schulterhöhe, war das Zimmer noch um einiges mehr geschrumpft.

Gene grummelte erneut. Aus dieser Perspektive betrachtet, zog er ganz neue Aspekte bezüglich seines Aufenthalts in diesem Krankenzimmer.

Er fühlte sich immer mehr wie eine Sardine, gequetscht in eine verbeulte Blechdose.

Wenn Ocelot das nächste Mal vorbeischauen würde, würde er ihm seinen Dank für dieses Etablissement aussprechen. Und dieser Dank würde keineswegs schmerzfrei verlaufen.

Aber wie gesagt, ‚wenn’ Ocelot vorbeischauen würde.
 

Gene seufzte und ließ den Kopf hängen. Er hob seine Arme, öffnete seine Hände und ließ sein Gesicht in diesen versinken. Langsam schloss er seine Augen.

Ocelot kam schon seit einer ganzen Zeit nicht mehr zu ihm. Wie lange war es diesmal wieder her?

Dieser Junge konnte echt Rekorde in Unzuverlässigkeit aufstellen. Er sagt zwar Dinge, aber am Ende enttäuscht er einen.
 

Gene riss die Augen wieder auf.

Was war das wieder für ein Gedanke?, fragte er sich selbst.

Das klang fast so, als würdest du diesen Lausebengel auch noch vermissen?! Du bist besser dran, wenn du alleine bleibst. Der einzige, dem du vertrauen kannst, bist du selbst!, ermahnte er sich in Gedanken.

Dieser Junge ist nicht gut für dich. Am Ende…

…wird er dich nur verraten.
 

Ein seltsames Stechen machte sich in seiner Brust breit, als diese Gedanken durch seinen Kopf schossen.

Was war das nur? Er würde doch nicht doch noch irgendwelche inneren Verletzungen haben, die die Ärzte noch nicht diagnostiziert hatten?

Mit den schlimmsten Befürchtungen im Kopf legte er sich eine Hand auf die Brust und wollte nachprüfen, ob er eine Verletzung tastend ausmachen könne, doch er hatte die Hand noch keine Minute auf ihr, da verging auch schon wieder der Schmerz.

Merkwürdig. So etwas hatte er noch nie gefühlt…

Doch er würde aufpassen müssen. Wenn dieser Schmerz öfters aufträte, müsste er sich an einen Arzt wenden.
 

Gene nahm die Hand wieder von der Brust und legte sie seitlich von sich wieder auf die Fensterbank.

Ihm wurde etwas kalt, kein Wunder, hatte der Regen doch dafür gesorgt, dass die Temperaturen draußen um einen zweistelligen Wert gefallen waren. Doch das war nicht der einzige Grund für diese Kälte.

Dieses Krankenhaus mochte zwar Rückständig sein, doch ließ es sich nicht den Luxus einer Klimaanlage entgehen. Der Wahre Amerikanische Traum schien damit ein Stückchen näher für dieses ärmliche Krankenhaus, und die Anlage hatte sicher auch ihren Nutzen für all die alten und gebrechlichen Leute, die ihre Mahlzeiten nur noch mit der Schnabeltasse bekamen und ihre Körperöffnungen in etwa so gut wie ein Baby kontrollieren konnten.

Für diese Leute schien sie wichtig, denn jedes Grad zuviel auf dem Thermometer konnte für sie Tage , Wochen, ja sogar Monate ihres Lebens kosten.

Doch wenn es draußen schon kalt genug war, war eine Klimaanlage nur noch halb so effizient und doppelt so überflüssig. Doch das schien niemanden zu interessieren.

Und nachher beschweren sie sich über Geldmangel.
 

Gene grinste und kicherte kurz in sich hinein, als er sich auch schon langsam wieder mit den Händen von der kalten Fensterbank hochhob und seine Beine wieder mit seinem Gewicht belastete.

Etwas schneller, aber immer noch wackelig, machte er sich Schritt für Schritt auf den Weg zu seinem warmen Bett, das in der Mitte des Raumes stand. Seine ganze Konzentration darauf richtend, kam er der warmen Zuflucht immer näher. Bald hätte er es geschafft.
 

Plötzlich ging die Tür auf und Ocelot trat ins Zimmer ein. Als er Gene ohne irgendeine Hilfe laufen sah, musste er grinsen.

„Na, da kann es wohl jemand kaum noch erwarten, mich zu begrüßen, wie?“

Damit brachte er Gene aus der Fassung. Durch das plötzliche Auftreten Ocelots aus der Konzentration gebracht, schaffte er es nicht mehr, seine Bewegungsabläufe zu koordinieren. Schnell noch nach einer Möglichkeit suchend, sich irgendwo festzuhalten und somit einem Sturz zu entgehen, stolperte er über seine eigenen Füße und landete mit seinem Hintern auf dem Boden. Noch ehe er seine Wunden lecken konnte, hörte er auch schon Ocelot herzhaft auflachen.
 

„Thahahaha, ich wusste ja schon immer, dass ich umwerfend bin, aber dass dieser Effekt ‚so’ stark ist?“

Ocelot lachte weiter. Lachte weiter über ihn. Gene spürte etwas Warmes in seine Wangen fließen und voller Zorn sah er zu dem lachenden Ocelot auf, während er sich mit einer Hand sein schmerzendes Hinterteil rieb.

„Verdammt, Adam, das nächste Mal klopf gefälligst an, damit ich mich mental auf dich vorbereiten kann!“, schnauzte er seinen Besucher an.

Doch daraufhin musste Ocelot noch mehr grinsen.

„Du hast dir meinen Namen gemerkt“, sagte er mit unverhohlener Freude in der Stimme.

Gene schmunzelte.

„Irgendjemand muss dir doch das das Gefühl geben, dass du was wert bist, auch wenn dem nicht so ist, oder?“, sagte er in einem verhöhnenden Ton.
 

Das hatte gesessen. Ocelots Miene verfinsterte sich schlagartig und es herrschte wieder Ruhe im Raum. Langsam trat er weiter in den Raum hinein. Seine Stiefel matschten und quietschten dabei unheimlich laut.

Gene musterte sie genauer, um herauszufinden, warum sie das machten.

Und erst jetzt bemerkte er, dass Ocelots Kleidung vor Nässe nur so triefte und an ihm klebte. Seine Schuhe hinterließen kleine Pfützen, sein Trenchcoat wirkte wie ein nasser Sack an seinem Körper.

Ist wahrscheinlich ohne Schirm durch diesen Regen gelaufen. Geht mich nichts an. Er muss selbst wissen, was er sich leisten kann.

Und dennoch. Gene interessierte es dennoch, warum Ocelot durch den Regen gelaufen war. Es wäre sicher ein Leichtes gewesen, einen Schirm zu bekommen.

Warum also?
 

Doch weiter kam er nicht mit seinen Gedanken, denn Ocelot stand nun vor ihm, ging leicht in die Knie, platzierte seine Hände unter Genes Achseln und zog ihn wieder auf die Beine. Langsam führte er ihn wieder zu dem Bett, zu dem dieser eigentlich unterwegs war.

Obwohl Ocelots Hände kalt wie Eisklötze und ganz nass waren, wurde es Gene heiß, als er seine Hände an seinem Körper spürte. Ihm war die ganze Aktion peinlich, er hätte gut und gerne darauf verzichten können, dass ihm geholfen wurde.

Vor allem konnte er auf die Hilfe von Adam verzichten….Oder etwa doch nicht?

Es dauerte nicht lange und Gene saß wieder auf der Kante seines Bettes wie zuvor schon auch, bevor er seinen Laufversuch gestartet hatte.

Er blickte Ocelot in das starre und ausdruckslose Gesicht, das, während er ihm geholfen hatte, nicht einen Miene verzog.
 

Gene musterte es genau. Adam musste es kalt sein, noch kälter als ihm selbst, denn er war leicht blass um die Nase herum und die Lippen hatten einen blässlich blauen Ton angenommen. Er musste sehr lange im Regen gelaufen sein. Wenn er den Mantel noch länger anbehalten würde, wäre er auf schnellstem Wege erkältet.

„Zieh dir doch den Mantel aus“, sagte Gene zu seinem Gegenüber, genauestens daraus achtend, dass diese Aufforderung eher beiläufig klang, aus reiner Höflichkeit und guten Manieren, nicht aber aus Sorge heraus gesagt.

„Wenn du hier weiter wie ein begossener Pudel herumläufst, bist du noch derjenige, der in solch einem Bett Platz nehmen muss“, meinte Gene und klopfte dabei mit einer Hand leicht auf die Matratze.

Ocelot musste daraufhin wieder grinsen.

„Ach, hast du es also bemerkt? Wie aufmerksam von dir.“ Ocelot schloss leicht die Augen und sein Grinsen wurde zu dem eines kleinen Schuljungen, der sich über etwas Schönes freute, ein Lob oder ein kleines Präsent. Als Gene es sah, wurde er rot. Er wandte seinen Kopf zur Seite, um zu vermeiden, dass Ocelot seine Verlegenheit bemerkte und deutete mit einer Hand zu der Wand hinter ihm.

„Es ist ja auch nicht gerade schwer, dass zu bemerken, du hinterlässt ja genug Pfützen, die groß genug wären, um darin ausgiebig zu schwimmen. Da hinten ist ein Haken an der Wand, da kannst du zumindest den Trenchcoat aufhängen.“

Gene ließ den Blick wieder zu Ocelot wandern, der nun zu der Wand schaute, auf die Gene zeigte. Bedächtig ging er auf sie zu und knöpfte währenddessen den Trenchcoat auf.

„Danke“, meinte er nur trocken, pellte sich aus dem vor Nässe schweren Kleidungsstück und hing es vorsichtig auf den kleinen Haken. Ein olivgrünes Hemd und eine Armeehose kamen dabei zum Vorschein, die an manchen Stellen auch schon Spuren von Feuchtigkeit zeigten, die durch den Trenchcoat gewandert war, aber im Gegensatz zu diesem noch nicht völlig durchnässt waren.
 

Doch Gene schien dieser Umstand gar nicht zu interessieren. Er starrte weiterhin auf die Uniform. An einem Arm des Hemdes war ein Abzeichen angenäht, doch konnte er beim besten Willen nicht erkennen, was es darstellen konnte.

Seine Augen waren noch immer nicht ganz in Ordnung, seine Sehkraft noch immer etwas geschwächt. Wohl oder übel musste er warten, dass Ocelot wieder näher an sein Bett trat, dann erst könnte er es untersuchen.

Gene nahm seine Hände nach hinten auf die Matratze und versuchte, sich wieder richtig auf dem Bett zu positionieren, um sich wieder hinlegen zu können, als Ocelot, der immer noch mit dem Gesicht zur Wand starrte, etwas leise sagte.

„Er ist hinter dir her.“
 

Hinter mir her?

Gene verharrte in seiner Bewegung und starrte verwirrt in Ocelots Richtung.

Wer ist hinter mir her?

Er überlegte noch einen Moment, was Ocelot mit seiner Aussage meinen könnte, doch er kam einfach auf kein Ergebnis.

Seltsamerweise herrschte Leere in seinem Gedächtnis.

„Wer ist hinter mir her, Adam?“, fragte er Ocelot in einem ruhigen, aber dennoch neugierigen Ton.

Ocelot seufzte kurz, wobei seine Schultern ein Stück nach unten sackten. Er drehte sich zu Gene um.

„Du weißt ganz genau, wen ich meine.“ Mit diesen Worten bewegte er sich wieder auf das Bett zu und ging zu dessen Fußende, an dem er sich leicht abstützte.

Gene sah wieder auf das Abzeichen an Ocelots Hemdarm. Nun erkannte er, was sich auf ihm befand.
 

Ein orangener Fuchs, die Augen schienen Jagdlüstern auf ihn gerichtet. In seiner Schnauze hielt er ein Messer mit frisch geschärfter Klinge. Über dem Fuchs stand in orangenen Lettern ein Schriftzug.

FOX HOUND.

Was zum Henker ist Fox Hound?
 

„Big Boss hat seine Gruppe auf dich angesetzt. Ich muss dich so schnell wie möglich aus diesem Krankenhaus schaffen, sobald dein Gesundheitszustand es zulässt.“

Gene wandte sich wieder Ocelots Gesicht zu. Sein Grinsen, was üblicherweise seine Züge zierte, war einer sehr besorgt erscheinenden Miene gewichen. Eine kleine Falte zierte seine Stirn.

Es schien ihm ernst zu sein.

Er wollte Gene hier rausbekommen, bevor Big Boss sich ihn schnappen konnte. Koste es, was es wolle.

„Warum sollte Big Boss hinter mir her sein?“, gab er als Dementi von sich.

„Er weiß doch gar nicht, dass ich noch lebe, warum also sollte er…“ Doch noch bevor er seinen Satz beendet hatte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Der Einzige, der wusste, dass er noch lebte, stand ihm direkt gegenüber. Ocelot musste ihn verraten haben. Verraten und verkauft. Und dieses Wissen um seinen Verrat machte Gene nun rasend vor Zorn.

„Du elendiger Bastard! Du hast mich verraten! Du hast ihm davon erzählt, dass ich noch lebe, dass ich hier liege. Du hast ihm alles auf einem silbernen Präsentierteller serviert!“ Gene verstummte augenblicklich, als er bemerkte, dass Ocelot eine betrübte und verletzte Miene auflegte.

Er hatte einen wunden Punkt getroffen, wieder einmal. Doch dieses Mal freute er sich nicht darüber.

Dieses Mal war er enttäuscht.

„Ich dachte, ich könnte langsam ein Vertrauen zu dir aufbauen“, meinte Gene nur trocken.

„Ich dachte wirklich, dass es einen anderen Grund hatte, dass du mich gerettet hast.“
 

Ocelot ließ nur verletzt den Kopf hängen und blickte zur Seite. Er konnte Gene einfach nicht mehr ins Gesicht sehen.

Gene atmete einmal kurz und tief ein und aus.

„Eine Frage hätte ich, nur, dass ich mich auf Big Boss’ Angriff vorbereiten kann. Wie lautet der Name von seiner Einheit?“

Auf diese Frage schien Ocelot den Kopf noch weiter abwenden zu wollen, als es überhaupt körperlich möglich gewesen wäre. Er schwieg.

„Ocelot, sag mir sofort, wie sie heißt!“ Gene setzte seine Stimme ein, um sein Gegenüber zu einer Antwort zu zwingen.

Doch seltsamerweise hatte er das Gefühl, die Antwort auf diese Frage schon zu kennen. Schon gelesen zu haben. Gelesen…auf Ocelots Arm.

Sein Verdacht bestätigte sich schmerzhaft, als Ocelot sein Schweigen brach, seinen Kopf zu Gene wandte und ihn mit traurigen Augen ansah.

Erst jetzt bemerkte Gene, dass diese leicht gerötet und geschwollen waren.
 

„Fox Hound“ gab Ocelot als einzige Wörter von sich, sein Ton halb traurig, halb entschuldigend, und ließ wieder den Kopf hängen

Gene schloss seine Augen. Ein Stechen zog sich durch seinen gesamten Körper.

Er wusste es. Er hatte es gewusst…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-01-30T16:58:20+00:00 30.01.2008 17:58
nein wie traurig TT.TT

OMG als Ocelot seinen Mantel ausgezogen hat >///< Da kann man richtig eifersüchtig werden >.<
armer kleiner ocelot, sitzt in der Klemme Q.Q und seine roten Augen *schnief*
*heul*
man, er tut mir sooo leid >.<
Von: abgemeldet
2007-09-14T14:19:11+00:00 14.09.2007 16:19
War schön, war toll ^^
Mir hat die Passage gut gefallen ,in der Gene erste Gehversuche wagt und dann zu Boden fällt,als Ocelot hereintritt. *gg*
Fand ich super!!
Mir sind zwei kleine Fehler aufgefallen. Gleich am Anfang "Mit ihnen herum schwingen, " fehlt da nicht bei schwingen das e,denn ohne dieses klingt der Satz etwas komisch. Vielleicht täusche ich mich auch da?
Und auf der 2. Seite, so in der Mitte, hast du "ocelot" klein geschrieben .
Ansonsten gibts nichts weiter zu sagen ,außer : Sehr schön
^^
Von: abgemeldet
2007-09-06T21:51:35+00:00 06.09.2007 23:51
cih finde du kannst wirklich total toll schreiben
*jetzt schon n fan von dir is*
xD~
ich find die FF wirklich subba (obwohl ich die serie nicht kenn ^^)
*adam fähnchen schwenk*
ich mag ihn *___*
*g*
Von:  Ozymandira
2007-07-26T06:07:36+00:00 26.07.2007 08:07
...*schnief*
Kittie tut mir so leid T_T aber Gene genau so... wenn du wüsstest was für dramatische szenarien ich mir schon alles ausgemalt hab XD
aber mein lieblingssatz... "Ich wusste ja das ich umwerfend bin" XD och Gene >.< *wieder auf die füße stellt und durch knuddelt* der arme bekommt echt alles ab XD
uns ich bin so gespannt wie es weiter geht...
....
*kittie in handtücher einhüllt, trocken rubbelt und mit heim nimmt*
MEEEEEINS! XD
Von: abgemeldet
2007-07-26T01:57:15+00:00 26.07.2007 03:57
Omg! :D

Freu dich, denn ich würde gerne etwas kritisieren, hab aber nix gefunden XDD Das Kapitel gefällt mir bisher vom Aufbau und der Erzählweise her am besten :DD
Wann gehts denn endlich mal rund zwischen Gene und Ocelot? Dauert sicher noch'n bisschen, der Gute kann ja nichtmal vernünftig laufen bisher XD Und wann der böse böse Big Boss wieder auftaucht? Fragen über Fragen... XD
(Ich will immernoch 'ne Big Boss/Campbell side-slash-story >.> *hust*)


Zurück