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Harry Potter und das Medaillon der Vampire

Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix"
von

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Simons erster Unterricht

heute gibt es ausnahmsweise zwei Kapitel, sonst werde ich ja hier nie fertig... Die Hoffnung auf Revs sollte ich inzwischen eh aufgegeben haben.
 

Simons erster Unterricht
 

Harry war für die Augenbinde mehr als dankbar, denn die Hausaufgabe, die Simon ihm gestellt hatte, klang einfacher, als sie in Wirklichkeit war. So neigte Harry zum Beispiel dazu, seine Schulkameraden konkret zu beobachten, oder besser sie anzustarren, allerdings blieben diese penetranten Versuche oft ergebnislos. Die Gefühle, die er über die Legilimentik erfasste, waren meist nur zufällig, kurze Einblicke in die Gefühlswelt eines Vorübergehenden, aber beim zweiten Hinschauen waren diese Eindrücke oftmals wieder verschwunden.

Harry fand allerdings heraus, dass ein Viertklässler aus Ravenclaw Hals über Kopf in ein blondes Mädchen aus Hufflepuff verknallt war, und dass Terry Boot erstaunlich nervös auf das bevorstehende Quidditchspiel reagierte. Ein Sechstklässler aus Slytherin ärgerte sich über eine vermasselte Prüfung. Neville machte sich Sorgen, weil er in Verwandlung hinterherhinkte und Claire wirkte erstaunlich bedrückt wegen eines Streites mit ihrem Bruder.

Seine Konzentration litt gewaltig unter den Legilimentikübungen und so blieb recht wenig Zeit für Harrys andere Schulfächer und die DA übrig. Daher war er sehr dankbar, dass Hermine sich so in die Thematik der DA-Treffen hineinkniete und sämtliche Vorbereitungen für das nächste Treffen übernommen hatte.

In der nächsten DA-Stunde nahm Hermine den Bannfluch durch. Doch am Ende war sie noch immer die Einzige, die in der Lage war, die blau-schimmernde Wand zu errichten. Harry hatte mehrmals versucht, seinen Kopf von allen Gedanken und Gefühlen zu befreien, doch es wollte ihm nie ganz gelingen.

"Hermine bist du dir ganz sicher, dass der Fluch das Ideale für unser Vorhaben ist?", fragte er nach der Stunde skeptisch.

"Na ja", erwiderte sie. "Ich sagte doch, dass er schwierig ist und ein bisschen Konzentration kann man wohl verlangen … Den Patronus haben sie auch irgendwann hinbekommen."

"Aber wie soll man den Kopf frei kriegen, wenn man einer Horde von Vampiren gegenübersteht?", warf Anthony ein, der das Gespräch mitbekommen hatte und sich zu ihnen gesellte. "Ich glaube, da wirst selbst du versagen!"

"Es ist genau dasselbe, wenn man einem Dementor gegenübersteht, der einem gerade alle glücklichen Gedanken raubt, die man zum Heraufbeschwören braucht!"

"Ja, nämlich schier unmöglich!", mischte Luna sich ein. "Es ist bekannt, dass es sehr viele gibt, die beim Anblick eines Dementoren nicht in der Lage waren, einen Patronus zu erschaffen. Denkt doch nur mal an Justin." Harry erschauderte. Er hatte schon sehr lange nicht mehr an seinen missglückten Patronus gedacht. Nur in Phasen, wo es ihm sehr schlecht ging, kamen die Erinnerungen an den Vorfall hoch und immer wieder musste Harry daran denken, was wohl aus ihm geworden wäre, wenn das alles nicht passiert wäre.

"Harry?" Hermine stieß ihm in die Seite und zog somit seine Aufmerksamkeit auf sich. "Du machst dir doch keine Vorwürfe mehr deswegen?"

"Weißt du, ich…", stammelte Harry und entschied sich schließlich zu einer Notlüge: "Nein, ich denke nicht."

"Wie geht es Justin?", fragte Hermine, behielt Harry aber vorsorglich im Auge.

"Ich weiß nicht", winkte Luna ab. "Ich glaube, Neville hat ihn letztes Jahr mal besucht und da war sein Zustand … na ja … unverändert." Harry spürte einen Kloß im Hals. Er wollte nicht über Justin sprechen und versuchte die Erinnerungen und Schuldgefühle zu verdrängen, doch ohne Erfolg.

"Entschuldigt mich", log Harry. "Ich muss noch einmal mit Theodor sprechen."

"Harry alles OK?", fragte Hermine besorgt, doch er winkte mit einem gequälten Lächeln ab und verließ den Raum der Wünsche.
 

***
 

Harry hatte von vielen jüngeren Schülern bereits gehört, das Simons Unterrichtstil wesentlich besser war, als der von Professor Peony, und war sehr auf den Unterricht gespannt als er sich am Freitagmorgen nach dem Frühstück zum Zaubertrankklassenzimmer begab.

Simon war noch nicht da, aber die Tür war bereits geöffnet und nach und nach füllte sich der Raum mit Harrys Klassenkameraden. Ein leises, aber stetiges Tuscheln machte sich breit. Neville wirkte nervös, sagte aber nichts, sondern starrte stumm auf den Tisch.

"Was ist los?", fragte Harry.

"Nun, ich habe von dem Grundkurs gehört, dass Simon seine Schüler ganz schön ran nimmt, damit sie das geforderte Pensum noch vor der Abschlussprüfung Ende April gelernt haben."

"Na ja, ich glaube schon, dass wir ganz schön im Lehrplan hinterherhinken", gab Harry zu. "Aber er ist sicher ein sehr verständnisvoller Lehrer und kann sehr gut erklären. Du brauchst dir deshalb keine Sorgen machen, dass du nur aufgrund des schnellen Durchgehens nicht mit dem Stoff zu Recht kommst."

Als die Klingel den Unterrichtsbeginn anzeigte, betrat Simon den Klassenraum aus dem Lager und stellte sich vor das Pult. Während er den UTZ - Kurs eindringlich musterte, wurde es allmählich still im Raum. Der neue Zaubertranklehrer lächelte schließlich und begann leise zu sprechen.

"Guten Morgen… Vorstellen brauche ich mich wohl nicht mehr", sagte Simon ruhig. "Und selbst, wenn ich dem einen oder anderen Schüler noch nicht über den Weg gelaufen sein sollte, gehe ich trotzdem davon aus, dass ihr inzwischen zur Genüge wisst, wer ich bin…" Simon machte eine Pause und setzte sich schließlich hinter das Pult.

"Ich bin in den vergangenen Tagen vermehrt darauf angesprochen worden, welche Anrede ich bevorzugen würde. Gerade in diesem Kurs sind sehr viele Schüler, die ich noch aus meiner eigenen Schulzeit kenne und ich fände es ziemlich unpassend, mich jetzt von ihnen mit meinem Nachnamen ansprechen zu lassen. Wer mich nicht mit Vornamen anreden möchte, kann selbstverständlich ‚Mr. Lestrange' zu mir sagen". Wieder entstand eine kürzere Pause und Simon überflog kurz seinen Notizzettel, bevor er sich erneut der Klasse zuwandte.

"Wir haben nicht die Zeit, uns lange mit den verschiedenen Tränken detailliert zu beschäftigen, denn leider fehlt euch noch eine ganze Menge an Wissen. Dennoch muss ich Professor Peony in einem Punkt bekräftigen: Und zwar, dass sie euch, ohne, dass ihr das zu schätzen wisst, einige ganz nützliche Grundlagen, beigebracht hat.

Ich habe mir für den Anfang den Combusto Trank vorgenommen. Er ist nicht gerade das Einfachste, was es in diesem Fach zu lernen gibt, aber durchaus zumutbar und sehr brauchbar. Wer von euch weiß, was das genau für ein Trank ist, und wofür dieser Trank benötigt wird?" Vereinzelt hoben einige Schüler ihre Hände. Harry musste nicht sehr lange darüber nachdenken, wo ihm der Combusto Trank schon einmal über den Weg gelaufen war und so hob er, wenn auch zögerlicher als Hermine eine Reihe vor ihm, die Hand.

"Draco?", fragte Simon und dieser nahm die Hand runter.

"Mit dem Combustotrank werden Brandwunden behandelt. Man tränkt die Verbände darin und legt sie auf die Wunden, die innerhalb von wenigen Tagen vollständig heilen." Simon nickte und mit einem Wink des Zauberstabs ließ er das Rezept an der Tafel erscheinen.

Harry reichte ein Blick auf die Tafel, um zu verstehen, warum dieser Trank zu den schwierigen Tränken gehörte. Die Rezepturanleitung war sehr detailliert und erforderte eine Menge Konzentration. Harry warf Neville einen aufmunternden Blick zu, als Simon die Schüler aufforderte, mit ihren jeweiligen Tischnachbarn den Trank herzustellen.

Neville holte die benötigten Zutaten aus dem Schrank und sortierte sie fein säuberlich auf dem Zubereitungstisch. Es dauerte lange, bis sie die Zutaten geschnitten hatten und Harry sah immer wieder die Nervosität in Nevilles Augen. Harry schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln, bevor er begann, das Quellwasser über dem Feuer zu erhitzen und die ersten Zutaten in den Trank zugeben.

"Harry, hältst du das für eine gute Idee?", hörte er Simon plötzlich fragen und der Angesprochene hielt erschrocken inne.

"Warum nicht", gab Harry laut zurück, als Simon ihren Tisch erreichte.

"Überprüf mal bitte die Tranktemperatur!", ordnete Simon an und Harry kam der Aufforderung zögernd nach.

"Aber … aber", fing Neville stotternd an, als der von Harry ausgeführte Zauber angezeigt hatte, das der Trank viel zu heiß war. "Das kann nicht sein… Wir haben doch das Feuer verhext…"

"Ja, aber warum ist der Trank nicht durch den Regulierungszauber beeinflussbar?", fragte Simon und sah Neville herausfordernd an. "Du müsstest es eigentlich wissen." Neville versuchte, scharf nachzudenken, aber in Anbetracht seiner innerlichen Unruhe dauerte es, bis er auf die Lösung kam, die Simon von ihm hören wollte.

"Weil… in dem…", mischte sich Hermine ein, wurde aber von Simon mit einem Blick zum Schweigen gebracht.

"Neville, denk mal an den Trank aus deiner Zulassungsprüfung letztes Jahr… da gab es einen ähnlichen Grund."

"Weil es bestimmte Zutaten gibt, die den Siedepunkt des Trankes verändern…", sagte Neville sehr leise.

"Sehr gut und nun schau dir noch mal das Rezept an, was könnte der Grund dafür sein, dass euer Trank jetzt zu heiß ist?", fragte Simon ruhig weiter.

"Ähm… äh… wegen der Schlammkriechermilch?", fragte Neville unruhig.

"Nein", warf Harry ein. "Wegen dem Algenextrakt, weil die meisten Algenverbindungen und einige wenige Gifte eine chemische Reaktion hervorrufen, die den Regulierungszauber austricksen."

"Sehr richtig", sagte Simon. "Ihr solltet das am besten noch einmal im Buch nachlesen. Das ist eine enorm wichtige Grundlage für erfolgreiches Brauen." Simon nickte ihnen wohlwollend zu und widmete sich weiter vorne Lavender und Seamus, deren Trank gerade überschäumte.

Nach vier Stunden war der Trank fertig und schien sogar ganz brauchbar geworden zu sein. Simon sammelte von jedem Paar eine Probe ein, dann richtete er das Wort an die Klasse.

"Nun, es ist wahrlich noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber euch scheint es stellenweise sehr an der Theorie zu mangeln", stellte Simon fest. "Das Problem ist nicht, dass ihr es nicht wisst, sondern, dass ihr euch über bestimmte grundlegende Dinge nicht genug Gedanken macht." Simon seufzte kaum hörbar und ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder.

"Ich soll euch das nötige Grundwissen beibringen und im Gegensatz zum Grundkurs soll ich euch befähigen, nicht nur die Zaubertränke aus dem Unterricht zu brauen, sondern auch, dass ihr mit dem Grundwissen möglichst jeden x-beliebigen Trank herstellen könnt." Simon machte eine Pause und sah jeden Schüler nochmals eindringlich an, bevor er weiter sprach:

"Es gibt bestimmte Regeln und Gesetzmäßigkeiten, die viele Tränke oder Zutaten gemeinsam haben, wie auch bestimmte Ausnahmen. Vielleicht sollten wir uns daher in den nächsten zwei Wochen ausschließlich damit beschäftigen und erst dann unter Anwendung dieser Regeln weitermachen." Keiner sagte etwas. Wie Harry gab es sicher einige andere Schüler, die keine Lust auf Theorie hatten, aber niemand widersprach. Simon teilte die Schüler in Zweiergruppen ein, zumeist dieselben Pärchen, die schon zuvor zusammen gebraut hatten und gab jedem eine Regel, die sie bis zum nächsten Freitag untersuchen und ausarbeiten mussten. Es schien kein Zufall zu sein, dass er Neville und Harry ausgerechnet den Umgang mit den Regulierungszauber aufdrückte. Erst danach entließ er die Klasse in die Mittagspause.
 

***
 

Die ersten Januarwochen vergingen wie im Fluge. Durch die zusätzlichen Stunden, den Legilimentikunterricht und die wöchentlichen DA-Treffen, hatte Harry kaum Zeit, seine Hausaufgaben zu erledigen. Außerdem waren da auch noch die Übungen, die Simon ihm auferlegt hatte. All die Extra-Belastungen verlangten Harrys Konzentration alles ab, so dass er am Ende eines jeden Tages erschöpft in sein Bett fiel. Immer öfter wünschte er sich die Augenbinde zurück, die Simon ihm zwecks Eigenbedarfs wieder abgenommen hatte.

Harry saß sehr lange im Gemeinschaftsraum, um über einen Aufsatz in Geschichte der Zauberei zu brüten. Er war müde und kurz vorm Einschlafen. Nur am Rande bemerkte er einen Erstklässler, der aus dem Gang von den Schlafsälen hinzukam, sich auf einem Sessel vor dem Kamin zusammenkauerte und schließlich dort einschlief. Harry beachtete ihn kaum, als er sich weit nach Mitternacht in sein Bett begab und in einen unruhigen Schlaf fiel.

Der Schnee reflektierte das Mondlicht in einem sanft schimmernden Blau, doch vermochte es die zerklüfteten Berghänge nicht angenehmer erscheinen lassen. Es waren ein paar sehr alte Ruinen, die Harry in der Entfernung ausmachen konnte, doch viel mehr Beachtung schenkte er den beiden Gestalten, die vor ihm standen.

"Morticia", sagte Voldemort kühl. "Habe noch ein wenig Geduld. Du wirst schon noch bekommen, was du willst. Dumbledore scheint zu wissen, was auf ihn zukommt, daher müssen wir warten…"

"Wie lange noch?", fragte die Vampirdame ungeduldig mit ihrer rauchigen Stimme, die Harry schon vertraut vorkam.

"Ich versuche es über einen anderen Weg, habe aber die Hoffnung, dass wir schon sehr bald unser Ziel erreichen." Voldemort entblößte mit einem teuflischen Grinsen seine Zähne. "Es gibt eine Möglichkeit, unser Ziel halbwegs gefahrlos zu erreichen. Es müssen nur bestimmte Vorkehrungen getroffen werden. Ich habe bereits alles Notwendige dafür eingeleitet." Morticia nickte verstehend und verschwand im Schatten der Berge.

Mit ihr verschwammen auch die Konturen der Berge, doch bevor die Version gänzlich entschwand, glaubte Harry direkt in Voldemorts siegesgewisse Augen zu blicken.

Ein stechender Schmerz ließ Harry aus dem aus dem Schlaf aufschrecken.

Keuchend setzte Harry sich auf und rieb über seine Narbe. Was immer geschehen war, Voldemort wusste, dass Harry da gewesen war. Er zog rasch die Vorhänge beiseite und hastete aus seinem Schlafsaal.

Ziellos lief Harry durch die Kerker und als der erste Schock überwunden war, erkannte er, dass er vor Simons Lager stand.

"Komm rein", hörte er Simons Stimme, und nach kurzem Zögern betrat er den Raum. Es war erstaunlich dunkel, nur eine kleine Feuerstelle, auf der ein Kessel stand, erleuchtete notdürftig den Raum. Harry sah sich hastig um, konnte Simon aber nirgendwo entdecken und schließlich fiel sein Blick auf die kleine, offen stehende Tür unweit des großen Eichentisches. Dahinter mussten die privaten Gemächer des Lehrers liegen. Harry zögerte, da es dort stockdunkel war, trat aber schließlich in den Türrahmen.

"Lumos." Es war lediglich eine Kerze, die Simon entzündete und doch begrüßte er Harry mit einem freundlichen Lächeln.

Harrys Augen brauchten eine ganze Weile, bis sie sich an das spärliche Licht gewöhnt hatten. Simon saß an einem kleinen Tisch, an dem zwei wackelig aussehende Stühle standen und wies Harry den anderen Stuhl zu. Harry setzte sich, während er sich weiter im Raum umsah. Er hatte sich bisher nie Gedanken darüber gemacht, wie die Lehrer in Hogwarts lebten, doch dieser Raum entsprach nicht ganz Harrys Vorstellungen. Der Raum war rechteckig und die anderen Wände verschwanden im Schatten, obwohl der Raum nicht sehr groß war. Er glaubte am anderen Ende ein großes Himmelbett zu erkennen und an den Wänden zu beiden Seiten standen mehrere, mit Büchern gefüllte Regale und ein großer dunkler Schrank. Eigentlich war es nichts Besonderes und sehr bescheiden eingerichtet. Auffällig war, dass es hier kein Fenster zu geben schien und die Wände waren beinahe ausschließlich aus roh behauenen Stein.

"Zugegeben, es ist nicht riesig", sagte Simon ruhig. "Aber für meine Ansprüche genügt es vollkommen."

"Hier lebst du jetzt?", fragte Harry.

"Es gibt noch eine leere Unterkunft, mit mehr Komfort in den oberen Stockwerken, aber wie Severus werde auch ich sie nicht nutzen. Dieser Raum hat für unsereins große Vorteile", erklärte Simon, wurde aber schließlich ernst. "Aber das ist nicht der Grund, warum du hier bist, habe ich Recht?"

Harry stimmte Simon mit einem stummen Nicken zu, sagte aber nichts. Er überlegte, wie er es erklären sollte, denn die Vision war nur noch unvollständig in seiner Erinnerung.

Eigentlich waren ihm nur diese roten Augen in Erinnerung geblieben, die ihn so unheilvoll angestarrt hatten. Darüber hinaus war die übrige Erinnerung verblasst und nur mühsam puzzelte Harry die einzelnen Bruchstücke zusammen.

"Du glaubst, dass der dunkle Lord weiß, dass du gedanklich ebenfalls dort warst?" Harry bestätigte mit einem Nicken.

"Er hat etwas von seinem Plan preisgegeben, doch was genau, es … es … ich…" Harry zitterte. Die Erinnerung woraus der Plan bestand, konnte er sich nicht mehr ins Gedächtnis rufen. "Erschreckend war nur, wie er mich angesehen hat, er wirkte so sicher!" Eine Weile sprach keiner, Simon starrte auf den Tisch und schien nachzudenken.

"Kann Voldemort meine Gedanken lesen?", fragte Harry leise, um das unangenehme Schweigen zu unterbrechen.

"Ich weiß nicht", sagte Simon ehrlich. "Deine Gabe ist, wie Professor Dumbledore dir sicher schon sagte, von ihm auf dich übertragen worden, daher gehe ich davon aus, dass sie auch gleichstark ist … nur…" Simon zögerte. "Nur hat er fünfzig Jahre mehr Erfahrung darin, sie zu benutzen und zu beherrschen."

"Er kann mich beeinflussen", merkte Harry an und dachte an die unangenehmen Erfahrungen, die er im fünften Schuljahr gemacht hatte.

"Ja, aber nur wenn deine Okklumentik nicht ausreicht, um ihm die Stirn zu bieten", widersprach Simon. "Ich sagte ja, je stärker die Legilimentik ist, umso stärker musst du dich gegen Einflüsse von außen wehren. Du solltest dir gerade vorm Schlafengehen, egal wie spät es ist, einen Moment Zeit nehmen, um deine Gedanken zu bereinigen."

Harry nickte und senkte den Kopf. Vage konnte er sich daran erinnern, dass sogar Snape ihm damals genau dieselbe Aufgabe gestellt hatte. Doch bezweifelte er, dass er nach all dem Schulstress für so etwas noch die erforderliche Willenskraft aufbringen konnte.

"Das schaffst du schon", sagte Simon aufmunternd. "Du solltest jetzt wieder Schlafen gehen. Es ist spät und du hast einen anstrengenden Tag vor dir."

Harry erhob sich nur zögernd, wenn ihm doch wieder einfallen könnte, worum es in dem Traum ging, könnte er vielleicht auch das dumpfe Gefühl einer herannahenden Gefahr loswerden, aber so schleppte er sich mehr oder weniger widerwillig aus Simons Gemächern und kehrte in den Gemeinschaftsraum zurück. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er jetzt noch einmal einschlafen würde und wollte sich stattdessen mit einem Buch auf seinen Lieblingssessel vor den Kamin setzen, der zu seiner Enttäuschung von dem schlafenden Erstklässler besetzt war.
 

to be continued



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  devillady
2008-02-15T16:12:21+00:00 15.02.2008 17:12
so viel in so kurzer zeit online..da kommt man ja mit den lesen nicht nacht O.O

gut..aber jetzt hab ichs ja geschaft..mir gefällt deine ff immer noch...auch wenn ich hier einsam und allein mal ein komi schreib XD

bin schon gespannt wie harry das ganze meister...viel schulstreß..den hat man auch ohne den rest den du da harry draufgepackt hast *g* aber er wirds schon meistern hoff ich mal...^^

freu mich bis du wieder hochlädst ^^

lg Devi


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