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The Black Widow Tale

Sparrington
von

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Charakteristikum 5

...

Schweigend. Peinlich berührt...

Genau in diesem Moment klopft es an der Tür, ohne auf die Erlaubnis zum Eintreten zu warten wird sie geöffnet und der Kopf Anamarias erscheint im Rahmen.

„Cap´n wir dachten weil wir nach eurem lautstarken Gestreite nichts mehr gehör-“

Mitten im Satz bricht sie ab, starrt das sich ihr bietende, unglaubwürdige Bild an, eines wo sie sich noch Tage lang fragen wird, ob ihr Verstand ihr nicht einen gemeinen Streich gespielt hat. Zuerst mich, bei dem sie damenhaft errötet, wobei ich vermute, dass sie an Bord eines Piratenschiffes als einzige Frau weit mehr nackte Männer gesehen hat, als ich während meiner Ausbildungszeit, oder den Jahren danach. Dann blickt sie auf Sparrow, der Stück für Stück unter ihrem Blick nach unten rutscht, bis der Wannenrand sein Gesicht verdeckt. Sprichwörtlich im Boden versunken ist nur noch sein rotes Kopftuch für sie zu sehen.

Ich fühle es ihm nach. Derart vor eine Frau in Erscheinung zu treten, mit der mich keinerlei intimes Verhältnis verbindet ist weder duldsam noch schicklich.

Ein lautes Räuspern meinerseits reißt sie schließlich aus ihrer Erstarrung und lässt sie mit einem hohen Krächzen sich die Hand vor die Augen schlagen.

„…von euch gehört haben…. Wir… wir, wir, na ja, ich meine Gibbs war der Meinung, ´s sei besser, ich geh mal nachseh´n…ob der Commodore noch lebt“,

verlegen lachend und plappernd stottert sie ihre Worte heraus und streift sich nervös eine Locke mit der noch freien Hand unter ihr Haartuch zurück,

„aber ich seh ihm geht´s gut. ´Tschuldigung, wollt dich nich stör´n Jack. Mach ruhig weiter, als wär ich nie da gewesen“

Uns zuwinkend schiebt sie sich aus dem Rahmen und zieht die Tür ins Schloss. Dahinter kann sie dann einen Aufschrei nicht mehr zurückhalten, vor Entzückung, Entrüstung oder weil sie andernorts an einem würgenden Lachen erstricken würde.

„Halt den Rand! Ich hab die Hose an, klar?!!“, ruft Sparrow ihr wütend hinterher und wesentlich wütender werde nun ich taxiert.

„Zufrieden? Bloß eine Woche mit Euch und Ihr ruiniert mir den Ruf!“, knirscht der Pirat zwischen zusammengepressten Zähnen hervor mit einem vorsichtigen Schielen auf die Türe, was mich angesichts seiner zügellosen Persönlichkeit sehr amüsiert, bedeutet dieses Missgeschick doch, dass ihn gewisse Dinge aus der Fassung zu bringen vermögen. Ich hatte zeitweise meine Zweifel….

„Ich schwör´s es dauert keine halbe Stunde und man erzählt sich an den Feuern der Inseln ´ne neue Geschichte von Captain Jack Sparrow!“

Der arme Mann greift sich an die Stirn und fröstelt.

Ha!

„Fabelhaft! Da habe ich das große Vergnügen Jack Sparrow beschämt zu erleben. Das wäre direkt eine ausführliche Notiz in Eurer Akte wert!“

Der Kopf des Piraten wendet sich mir zu, langsam, berechnend, sofern ein Kopf sich berechnend drehen kann und die daran befestigten Perlen warnend klappern können.

Beschwichtigend winke ich ab, bevor ihm der Kragen platzt.

„Lasst das Mädchen herumerzählen, was es will und diese Begegnung nur reichlich ausschmücken und ich garantiere Euch, keiner wird es ihr glauben. Allein, weil ich derjenige bin, der die hohe Gunst hat in diese Situation geraten zu sein. Also, es ist nur eine lächerliche Peinlichkeit. Mehr nicht“

„Sagt einer, der das kalte Grausen kriegt und sich tot stellt, wenn man einen Arm um ihn legt und auf Kumpel macht“, schnaubt er entrüstet und mit einem darauf folgenden Stöhnen legt der er den Kopf in den Nacken um sein Gesicht mit einem Arm zu bedecken.

Ich rolle mit den Augen und entscheide mich dafür, dass es angenehmer ist einen penetrant nervenden Piraten an seiner Seite zu haben, als einen weinerlichen, am Boden zerstörten.

„Sperrt die Ohren auf Pirat, denn ich werde mich nicht wiederholen: Es kommt nicht so sehr auf missglückte Situationen an, sondern auf die Bedeutung, die man ihnen beimisst. Und diese hier hat keine, weder zum positiven noch zum negativen, es war ein Versehen, ohne Absicht und Zweck. Ich vermag diese Angelegenheit zu vergessen und Ihr solltet das auch. Begegnet mir und Eurer Crew wie gewohnt und in ein, vielleicht zwei Tagen ist das leidige Thema vom Tisch“, erkläre ich mich und trete ihn gegen eines seiner Schienbeine,

„und jetzt hört auf zu jammern, denn ich verspüre ganz und gar nicht das Bedürfnis Seelentröster für ein Waschweib zu spielen“

„Waschweib?!“

Der Kopf des Piraten schnellt in die Gerade zurück, die Augen klar bei der neuerlichen Konfrontation.

„Jungchen, ich bin Captain Jack Sparrow! Klar soweit?“

Innerlich rolle ich mit den Augen… mein Gott, wie berechenbar er doch ist! Da drängt sich mir ehrlich die Frage auf, wie er sooft entkommen und die Navy, –ich-, derlei Schwierigkeiten bei seiner Ergreifung haben konnte, wenn er von solch einfachem Gemüt ist.

Mit einem Seufzen gebe ich nach.

„Sir, dann erwarte ich von Euch, dass Ihr Euch auch so benehmt“,

kaum zu glauben, dass ich ihn tatsächlich auffordere sich gemäß seiner Manier zu verhalten,

„und jetzt wascht Euch endlich. Ihr stinkt wie ein Maultier“

Der Pirat legt die Arme auf den Seiten des Zubers ab.

„Hat das stinkende Maultier auch die Erlaubnis sich aus den nassen Hosen zu quälen, die wie das stinkende Maultier meint, eklig kleben?!“

Sparrow legt den Kopf schräg und grinst mich an. Ja, jetzt ist er wieder der Alte.

„Tut, wie Euch beliebt“, ächze ich beim Aufstehen mir kurz an meine lädierte Brust fassend, greife mir eines der trocken gebliebenen Tücher von einem Stuhl, der neben dem Zuber steht, bedecke meine Blöße um die Hüften und mache ihm Platz,

„aber auf meine Anwesenheit müsst Ihr bedauerlicherweise verzichten“

Während ich aus der Wanne steige, beginnt Sparrow befreit vor sich hin zu pfeifen, entledigt sich des restlichen Stoffs, der den Weg seiner anderen Sachen nimmt und fängt an sich ordentlich zu schrubben.

„Darf ich Euch eine persönliche Frage stellen Norrington?“, fragt er während er aus seinem braunen Bart einen seifig, weißen macht.

„Nur zu, fragt. Ihr werdet sehen, ob ich den Willen habe sie zu beantworten“

Eine saubere Hose und ein Hemd aus dem Haufen heraussuchend, den der Pirat gebaut hat, beobachte ich ihn aus den Augenwinkeln.

„Was bringt Euch auf den Gedanken, dass ich in meinem wie ihr ganz sicher immer überschwänglich geneigt seid zu glauben, ´verwirrten´ Geiste dieses Techtelmechtel hier nicht geplant habe? Dass dieses schicke Spielchen keinem anderen Zweck dient, als dem Zweck euch davon zu überzeugen, dass ich nicht immer gewillt bin zweckmäßig zu denken, um dann meine Zwecke ungeniert verfolgen zu können. Aye?“

Ich lache auf, trockne mich ab und sehe ihn danach an wie ein Vater seinen kleinen Jungen ansieht, der gleichsam etwas dummes, wie lustiges gesagt hat… einen Jungen, der gerade einen langen weißen Bart trägt…

„Sparrow Ihr seid vielleicht vieles, unverschämt und dreist, lasterhaft und ungeschickt, ein schlechter Pirat und ganz sicher seid Ihr eine Plage, vielleicht sogar die Ausgeburt der Hölle höchstpersön…-“,

„klingt ja fast wie ein Kompliment!“, knurrt er mich an.

Ich schlüpfe in mein Hemd.

„Es könnte in der Tat wie eines klingen, wenn Ihr mich nicht unterbrecht..…, aber eines seid Ihr ebenso sicher nicht: Ein Sodomit. Und ich bin gerecht genug das anzuerkennen, ohne auf falschen Stolz zu beharren, dessen richtigere Ausführung Ihr nur zu gerne in der Gosse sehen würdet“

Einen Moment überlegt mein Gegenüber, bevor es mir frech einen Schwamm zuwirft, - einen sehr nassen -, den ich fange.

„Find ich gut. Dann seid hübsch gerecht und frei von falschem Stolz, tut was Nützliches und schrubbt mir den Rücken“, erwidert er mit einem halben Lächeln.

Gemütlich hebe ich meine schmutzige Kleidung auf, seine dazu und bin mit ein paar Schritten bei meinem Enfant terrible, das glaubt jetzt doch noch einen Sieg einfahren zu können, mich zu schockieren. Dort gehe in die Hocke und seufze:

„Ach Sparrow, gebt mir nicht nur einen lausigen Schwamm, sondern eine Drahtbürste und ich erhöre Euer Flehen zu gerne“

Mir einem bösartigen Grinsen klopfe ich ihm auf die Schulter, werfe das ganze Zeug in meinen Händen zu ihm in die Wanne mit der Aufforderung es zu putzen. Und während ich meinen errungenen Sieg in diesem Wortgefecht still und heimlich zelebriere, schnipst er der Schwamm grollend beiseite, dass er wie ein kleines Boot auf zu hohen Wellen vor ihm hintreibt.

Dann stemmt er die Hände flach vor sich in den Zuber, die Kleidung hinunterdrückend,

„Pah!“,

und das Bild eines trotzigen Kindes kommt mir unweigerlich in den Sinn. Ein trotziges Kind, ja, an das erinnert er mich manchmal… solange bis ich ihn sehe, kämpfend und immer wieder entkommend, kommandierend auf der Black Pearl, oder er in seiner einfachen, aber dennoch klugen Art Dinge ausspricht, die kein anderer auszusprechen wagt. Oder er mit seinen wachen Augen jedes noch so geheime Gefühl in einem Menschen erkennt… und es schäbig ausnutzt!

„Was wolltet Ihr jetzt eigentlich von mir?“, werde ich von ihm aus meinen Gedanken geholt und der Anflug stupider Freude ist sofort verflogen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Nievaris
2008-03-05T19:06:52+00:00 05.03.2008 20:06
Hihi, sehr nett das alles...
SChön langsam weiß ich nur nicht mehr, was ich alles schreiben sollte...ich meine, es gibt keine Ausreißer, was die Charaktere angeht.
Wie schon gesagt, nur etwas ... plötzlich, dass James dem Piraten scheinbar nun so aufgeschlossen ist (nach der Schlammschlacht-Sache) ... was Jack nicht wundert....(was auch gut ist, sonst würd er was Blödes sagen und James seinerseits wäre bestimmt nicht mehr so nett *räusper*)
Aber irgendwie herzig, dass in dem Wasser nun Jack und die Wäsche gewaschen wird *sich das mal vorstell*
*kicher*
Ich hoffe, meine Mami kommt nie auf so eine Idee ;)
Von: abgemeldet
2008-02-07T17:11:54+00:00 07.02.2008 18:11
oh, jetzt hab ich eigentlich das wichtigste vergessen!
ich finde deinen stil wirklich bedeutend reifer und beflügelnder, als das, was man hier sonst so alles findet, und dazu noch wunderbar witzig! ich wünschte, ich würde mal ein buch in dieser schreibweise finden! Echt tollo!
Von: abgemeldet
2008-02-07T17:10:14+00:00 07.02.2008 18:10
wunderbarer stil! ich hoffe, es wird nicht alles zu plakativ, aber das kann ich mir bei deinem stil nicht vorstellen, und deshalb: weiter so! =)
liebe grüße!
Von:  Sengo-sun
2008-02-01T16:18:33+00:00 01.02.2008 17:18
^___^
°___°
mal wieder ich nicht wahr xP
ich habs richtig vermisst diese geschichte weiter zu lesen *seufz*
und endlich ist sie weiter geschrieben *grins*
hmmm... was kann ich sagen ohne mich zu wiederholen??
eigentlich gar nichts v__v"
das kappi ist wie immer grandios und mega witzig *grins*
*dich knuddel*
deine dreiste sengo


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