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Vampires Bloody Kiss

von

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Erschreckende Wahrheiten

„Dann erzähle ich dir meine Geschichte!“ erwiderte er lächelnd.
 

„Meinst du das ernst?“ Ich konnte nicht fassen, dass er mir so einfach alles erzählen wollte, was er bisher erlebt hatte.

„Na klar, allerdings unter einer Bedingung!“

Ich wusste es. Es gibt immer einen Harken.

„Und die wäre?“ erwiderte ich schroff.

„Das du mir deine erzählst!“

Eigentlich eine simple Bitte, doch ich wollte nicht, dass mich jemand für mein bisheriges Leben, was ja nicht gerade vom Familienglück überschüttet war, bemitleidet. Und um das zu vermeiden musste ich es vor allen geheim halten.

„Nein. Tut mir Leid.“

„Cassy. Überleg es dir bitte. Ich möchte dich zu nichts mehr drängen, aber du solltest auch wissen, wie mächtig ich bin!“

„Wie mächtig?“ unterbrach ich ihn.

„Ja. Ich kann jederzeit in deine Seele, sagen wir mal, eintauchen.“

„Was? Wie meinst du das?“

„Jetzt setz dich erstmal!“ und damit stupste er mich leicht zu einem großen Sofa. Als ich mich darauf fallen lies bemerkte ich, dass es mit Samt überzogen war.

’Ganz schön protzig! Aber schön weich.’ dachte ich so bei mir.

Victor ließ sich neben mir nieder und kicherte etwas. Da fiel mir ein, dass er ja Gedanken lesen konnte. Ich schämte mich etwas und ihn schien das zu amüsieren.

„Vielleicht hast du schon mal gehört, dass die Augen die Spiegel der Seele sind?“

„Ja, aber was hat das mit meiner Vergangenheit zu tun?“

„Nun das ist wahr! Wir nutzen diese Tatsache aus, um in manche unserer Opfer einzudringen und Beispielsweise ihnen unseren Willen aufzuzwingen!“

„Also kann ich jetzt auch einfach so deine Vergangenheit sehen?“

Er lachte. „Schlaues Mädchen! Aber nur, wenn du stark genug dafür bist! Und solange dein Gegenüber stärker ist, klappt es sowieso nicht!“

„Und was ist, wenn ich stärker werde, als du?“

„Das wird nicht passieren! Denn ich bin ein Reinblüter und du nicht! Das wiederum heißt, dass du kooperativer sein solltest!“

„Aber dann brauchst du ja keine Angst davor haben, dass ich es bei dir anwenden würde! Also kannst du mir es doch beibringen!“

„Das werde ich auch! Aber dann solltest du mir auch vertrauen!“

„Ich....ich versuch’s!“

„Schön. Die Grundlagen hast du ja schon mal gelernt!“

„Danke. Erzählst du sie mir jetzt?“

„Hm...meine Geschichte? Willst du sie denn hören?“

„Ja natürlich!“

„Das freut mich! Also schön. Sitzt du bequem?“

„Ähm...ja. Ich denke schon.“

„Das wird sehr lange dauern! Ich lebe schließlich schon sehr lange!“

„Echt? Sieht deshalb hier alles noch so.... nostalgisch aus?“

Er lachte. „Ja. Warte ich hole uns noch etwas zu trinken!“

’Will er mich betrunken machen?’

„Ähm...und was trinken wir?“

„Wein. Oder dürstet es dich nach etwas anderem?“

’Was? Ohje bin ich rot geworden?’

„Ähm....nein! Wein ist gut!“

„Schön!“ Daraufhin schritt er zu einem kleinen, wabenförmigen Schrank und nahm eine Flasche Wein heraus. Er sah sie sich im Licht eines Kerzenständers an und nickte. Als er näher kam sah ich, dass diese Flasche wohl sehr alt sein musste. Sie war von einer dicken Staubschicht überzogen und ließ fast keinen Blick in ihr Inneres zu. Er stellte sie vor mir auf den Tisch und ging noch einmal auf den Schrank mit den Weinflaschen zu. Daneben öffnete er eine Vitrine und holte zwei Gläser heraus. Aber bevor wir sie benutzten polierte er sie mit einen Tuch nach.

„So. Jetzt ist alles bereitgestellt! Das ist ein alter Wein. Das war ein guter Jahrgang! Ich weiß noch, wie frisch und saftig die Trauben eingestampft wurden. Das war vielleicht ein Spaß für die Dorfleute. Damals war ich noch ein kleiner Junge, nicht anfällig gegen die Sonne.“

„Also warst du da noch kein Vampir?“

„Doch. Wie ich schon sagte, ich bin ein Reinblüter! Wir wachsen und spielen, wie normale Kinder.“

„Echt? Wahnsinn. Das hätte ich gar nicht gedacht. Sag mal hast du da schon....Menschen ausgesaugt?“

„Nein damals habe ich noch kein Blut getrunken! Erst im Alter von etwa 12 Jahren.

Deine bisherigen Informationen über Vampire basieren wahrscheinlich auf denen, die dir der Prister deines Dorfes erzählt hat, oder?“

Ich nickte und er senkte den Kopf, den er jetzt mit seiner Hand abstützte.

„Ich hab es geahnt. Diese verfluchten Lügengeschichten kenne ich zur genüge! Wir Vampire sind keine Menschen fressenden Bestien! Naja außer vielleicht die aus den unteren Klassen!“

„Unteren Klassen?“

„Ja die Vampire sind in Klassen eingeteilt. Ganz oben, also am mächtigsten stehen die Reinblüter.“

„Also welche wie du!?“

„Ja genau! Dann die Vampire der 1. Klasse. Sie sind von Reinblütern gebissene Menschen.“

„Also Vampire wie ich!“

„Genau. Klasse 2 und so weiter. Ich denke du hast das Prinzip verstanden, oder?“

„Ja. Aber sind die Klassen den unendlich?“

„Nein. Es geht nur bis zur Klasse 4. Die nachfolgenden Klassen wären nicht mehr lebensfähig.“

„Nicht mehr lebensfähig?“ ’Als ob wir noch leben würden...’ dachte ich so bei mir.

„Hey du weißt schon was ich meine. Aber in uns steckt mehr Leben als in manchen Menschen! Und die, die es nicht mehr wollen, denen nehmen wir es!“

Er hielt kurz inne. Dann schaute er mich mit seinem starren, eisigen und doch aufgeregtem Blick an.

„Ich hab eine Idee! Schließ deine Augen Cassy!“

Ich tat, was er sagte. Ich denke zu diesem Zeitpunkt vertraute ich ihm schon, war aber dennoch etwas skeptisch.

„Was hast du den jetzt vor?“

„Ich werde deine bisherigen Fähigkeiten testen.“

„Meine Fähigkeiten? Aber ich habe doch noch gar nichts gelernt.“

„Nun als ich dich gebissen habe sind ein paar von meinen Fähigkeiten auf dich übergegangen. Deshalb ähneln die so genannten 'Schüler' ihren 'Meistern' auch so. Allerdings kann man nie wissen, welche Fähigkeiten übertragen werden und dann kommt es noch darauf an, wie der Schüler sie einsetzt. Klar soweit? Dann mach jetzt wieder die Augen zu!“

„Ja.“ kam nur leise aus meinem Mund, den ich hatte meine Augen unterdessen wieder geöffnet und war jetzt leicht verlegen.

„Gut. Ich möchte, dass du dir die Welt und ihre Menschen vorstellst.“

„Die Welt und ihre Menschen? Aber was soll das denn bringen?“

Ich fuhr hoch, da mich eine kalte Hand an meinem Mund berührte. Dann presste er sie mir ein wenig auf die Lippen.

„Bitte stell keine Fragen und tu einfach, was ich dir sage!“

’Also schön.’ Ich konnte es zwar wegen der Hand vor meinem Mund nicht aussprechen, aber ich denke er hatte es auch so vernommen.

„Vergiss, dass du hier bist. Stell dir einen schwarzen, leeren Raum vor. Und nun die Welt. All die Menschen, die auf ihr leben wie in einem gigantischem Ameisenhaufen. Hörst du ihre Stimmen? Ihre Gebete? Gott wird sich ihrer nicht annehmen!“

Ich versank in einer bizarren Welt. So hatte ich unsere Erde noch nie gesehen. Als diese Menschen ich konnte sie hören. Erst waren es nur wenige, wie: ’Lieber Gott. Bitte nimm mich zu dir! Ich kann so nicht mehr leben.’ ’Bitte Gott erlöse meine Frau. Sie ist schwer krank.’ Aber dann wurden es immer mehr. Ich verstand nur noch Bruchstücke. Alles wurde so laut. Hilfe. Ich hielt mir die Ohren zu, doch die Stimmen wurde nicht leiser. Schließlich stand ich wieder inmitten der Leere. Viktor kam auf mich zu.

„Nun. Du siehst es gibt Millionen, die ihr Leben dem Allmächtigen Herren schenken wollen. Doch wie schon gesagt, der hat besseres zu tun und wird sich ihrer nicht annehmen.“

„Aber...aber...er kann doch nicht alle diese Stimmen überhören.“

„Er ist viel zu sehr damit beschäftigt sein kleines Spielchen mit Satan zu führen.“

„Sein ’kleines Spielchen’? Was hat das denn schon wieder zu bedeuten?“

„Ok. Ich erklär es dir, aber zuerst verlassen wir deine Vorstellung wieder!“

Ich öffnete die Augen und saß genauso auf dem Sofa, wie zuvor. Viktor hatte seine Hand von meinem Mund genommen und hielt mit jetzt mein Glas Wein hin.

„Du hast bestimmt Durst.“

„Ja. Sehr sogar.“ Ich trank das Glas hastig aus und gab es ihm zurück. Er schenkte nach und stellte es auf den Tisch.

„Also. Das Spiel Gottes mit dem Teufel. Bist du sicher, dass du das hören willst?“

„Ja. Ich bin nicht gläubig. Also bin ich offen für jede neue Weltanschauung.“

„Gut, aber ich hab dich gewarnt. Zuerst einmal musst du wissen, dass der Teufel nur die ’Schwarze Seite’ Gottes ist.“

„Die was?“

„Du hast schon verstanden. Gott war nicht immer so gutmütig. Er war...nun wie soll ich sagen? Er war einmal, wie ein Mensch. Hatte auch Gefühle, wie Zorn, Eifersucht und Hass.“

„Ok. Aber was hat das jetzt mit diesem Spiel zu tun?“

„Also die teuflische Seite Gottes wurde verbannt und Herrscher der Unterwelt. Um sich an Gott zu rächen fing er an die Menschen zu beeinflussen. Er holte sich die Seelen ’böser Menschen’, also welche, die die Gebote missachteten und Sünden. Gott war davon nicht gerade begeistert, dass kannst du dir ja sicher vorstellen.“

„Wie werden die Menschen von den beiden beeinflusst?“

„Jeder Mensch hat so eine Art Gesinnung. Also je nachdem ob er glaubt oder nicht. In ihm wohnt dann eine Engels- oder Teufelsseele.“

„Und was für eine Seele haben wir?“

„Bei uns ist das noch etwas anders! Wir haben nämlich keine Seele mehr. Wir sind also genau genommen neutral. Allerdings werden wir oft als Brut Satans beschimpft. Ich habe also recherchiert.“

„Wir haben keine Seele? Hast du etwas gefunden?“

„Ja. Komm mit.“ Er führte mich zu einer großen, hölzernen Tür. Als er sie öffnete erblickte ich eine gigantische Bibliothek.

„Dem Talmud, einer jüdischen Schriftensammlung, zufolge gab es schon vor Eva eine Frau auf der Erde, Adams erste Frau Lilith. Aber sie war Adam gegenüber ungehorsam, stellte seine Autorität in Frage und verließ ihn schließlich voller Wut, obwohl drei Engel versuchten, sie davon abzuhalten. Nach diesem Affront (Beleidigung) wurden ihre Kinder getötet und sie selbst in ein nachtaktives Ungeheuer verwandelt. Erst danach kam Eva ins Spiel und gebar Adam Kinder, was Lilith in ihrer Eifersucht dazu brachte, den Söhnen und Töchtern von Adam und Eva nachzustellen, um sie zu töten. Und da alle Menschen laut Bibel von Adam und Eva abstammen, ist niemand vor Liliths Angriffen sicher. Manche meinen WIR wären nun Liliths Kinder und würden ihren Zorn ausüben.“

„Glaubst du das?“

„Klingt doch schön. Willst du noch mehr wissen?“

„Ja!“ so etwas hatte ich noch nie gehört ich wollte unbedingt mehr erfahren.

„Dann setz dich. Ich lasse dir von James die jeweiligen Bücher bringen.“

„Du erzählst es mir nicht?“

„Ich habe mir schon längst eine eigene Meinung darüber gebildet. Ich möchte, dass auch du das tust und wir dann debattieren können. Außerdem habe ich noch eine Kleinigkeit zu erledigen.“

„Ist gut. Ich werde mich anstrengen! Aber ich würde mir die Bücher gerne selbst raus suchen.“

„Tu das. Wenn du fragen hast wende dich bitte an James. Und vergiss nicht zu schlafen. Dein Sarg steht in deinem Zimmer.“ Er schritt auf mich zu, nahm meine Hand und küsste sie.

„Viel Spaß meine Kleine.“ So verließ er das Zimmer.

„Danke.“ Ich war mir sicher, dass er es noch hörte.

Ich wendete mich den Wänden voller Bücher zu. Wo sollte ich nur anfangen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lui_the_Baer
2007-08-20T17:43:33+00:00 20.08.2007 19:43
ich habe mich bis jetzt noch nie so wie bei dir auf den nächsten teil gefreut
*grins*
das ist so spannend geschrieben, dass selbst wenn man aufhören möchte
es nicht kann da die geschichte einem wie in einem ban gefangen hält
*freut sich schon*
bitte schreib ganz schnell die fortsetzung, ich gaspant wie ein bogen
Von: abgemeldet
2007-08-13T11:35:52+00:00 13.08.2007 13:35
W(>///<)W
das ist ja so der hammer.>///<
*umarm*
ich will mehr mehr!!!......schreiben vampi, schreiben.^///^
*gespannt ist*
*victor fan*
*victor fähnchen schwenk*
schreib schnell weiter, ne.^^
Von:  LaDySnoW
2007-08-10T20:40:31+00:00 10.08.2007 22:40
Hui spannend spannend!!!
Sehr einfallsreich
Bin mal gespannt was da so rauskommt^^


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