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Inner Universe

Short Stories
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REV 22:20 [Suigetsu x Karin]

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Game Over [SuiKa]

So, angetrieben von genau zwei Faktoren -

1. absoluter SuiKa-Besessenheit atm

2. 5 Tage Kappa on the Rocks ♥

- musste ich diesen OS einfach niederschreiben. Entstanden auf der Heimfahrt von Oberhausen zu mir, nach einem langen Gespräch mit Kappa über unsere Lieblingshasser.

SPCL THX:

Haiku für Idee und Flash

Seranita fürs betan
 

Please enjoy <3
 

Andere SuiKa-Fans dort draußen? http://animexx.onlinewelten.com/community.php/suika/beschreibung/

Wir würden uns über Mitglieder und Aktiviät freuen!
 

Game Over
 

Verbissen schlugen angespannte Finger hektisch auf die Tasten des Controllers, unnachgiebig, begleitet von einem monotonen, penetranten Klackern.

Suigetsu saß auf dem Boden, seine Beine im Schneidersitz verknotet, vor ihm ein kleiner Fernseher.

Der Hellhaarige hatte sich darauf versteift, ein primitives Konsolenspiel zur Ablenkung zu missbrauchen - als Ersatzhandlung dafür, dass er einen ganz bestimmten Teil seiner Umgebung gerade bewusst ignorierte.

Er befand sich in einem kleinen, heruntergekommenen Hotelzimmer. Irgendwo in einer Stadt, deren Namen er nicht mal mitbekommen hatte, als sie hier ankamen.

Und hinter ihm, auf dem ausladenden Doppelbett, hockte die etwas in sich gefallene Erscheinung Karins.
 

Allerdings wollte er darüber nicht nachdenken, denn gerade eben jene junge Frau war es, die er zu ignorieren versuchte.

Am liebsten hätte er die Rothaarige nicht nur aus seinen Gedanken, sondern direkt aus seinem Umfeld verbannt. Doch dieser verfluchte Sasuke hatte ihm da einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Sein Daumen drückte fester als beabsichtigt auf eine der bunten Tasten.

Verdammt!

Diesem Uchiha war es zu verdanken, dass er überhaupt erst alleine mit ihr in diesem Zimmer sitzen musste.

Nur, weil...
 

"Findest du es okay, mich so zu ignorieren?"
 

Die ungewohnt zaghafte Stimme Karins hinderte ihn am Weiterdenken. Suigetsu beachtete sie nicht; zwang sich, noch betonter auf die flimmernden Pixel vor sich zu achten.

Künstliche Musik - eine recht nervige Aneinanderkettung unterschiedlich hoher und tiefer Piepser - verlieh der kurzen Stille ein Gesicht, bis Suigetsu die Stummtaste malträtierte.

Er konnte ihre Kommentare jetzt nicht gebrauchen, wirklich nicht. Karin sollte ihre Klappe halten.

Seine Finger umklammerten den Controller fester.

Alles nur, weil sie nicht hatte aufpassen können! Schließlich war sie die Frau von ihnen...

Die Beiden hatten keine allzu einfache Beziehung gehabt bisher [insofern man ihre halbwegs regelmäßigen Bettgeschichten schon als eine Art Beziehung betiteln konnte], zugegeben.

Und ganz unbeteiligt war er ja nun auch nicht.

Aber sie hätte wirklich besser aufpassen können, denn um eine Vertiefung des Ganzen hatte er garantiert nicht gebeten.
 

"Suigetsu, wir wissen beide, dass du nicht taub bist..."

Offenbar wollte sie das Thema nicht so leicht fallen lassen. Schön, bitte. Wahrscheinlich war es auch ein offenes Geheimnis, dass er sie nicht für immer ignorieren konnte.

"Was willst du?", brummte der Shinobi also wenig ambitioniert, womit deutlich wurde, dass er kein ernsthaftes Interesse an einer Diskussion hatte.
 

Nur wie zu erwarten war ließ sich Karin davon nicht abschrecken.

Die Rothaarige starrte schon seit mindestens zwei unerträglichen Stunden den anderen von hinten an, mit angewinkelten Beinen und einer angespannten Haltung.

In ihrem Rücken hatte sich ein unangenehmes Ziehen breit gemacht, dass sie bisher jedoch noch gekonnt zu ignorieren wusste.

Andere Dinge waren gerade relevanter. Auch, wenn es ihr zum ersten Mal seit Langem wieder unglaublich schwer viel, mit dem Kiri-Nin zu reden; manche Sachen wurden durch Schweigen nicht behoben.

Sie sah seine zuckenden Schultern, während er angestrengt auf den Controller einhämmerte.

Sie sah ebenfalls, dass er dieses Thema nicht anrühren wollte.

Aber Wegrennen war kein Ausweg.

Und dass er das nicht einsah, machte sie wütend und machtlos zugleich.
 

"Herrgott, das weißt du GANZ genau!"

"Hör auf zu meckern, ich muss mich konzentrieren."

"Oh, wunderbar! Als ob du gerade keine anderen Sorgen hättest!"
 

Diese eindeutige Anspielung reichte offensichtlich, um Suigetsus Aufmerksamkeit kurzweilig umzulenken. Zumindest schielte er über seine Schulter zu ihr herüber.

Sein Blick verriet was er dachte, doch er ließ sich entgegen aller Erwartungen Karins dazu herab, diese Gedanken noch zusätzlich auszusprechen.

"Es ist nicht meine Schuld, dass du schwanger bist, verstanden!?"

Die Augen des Hellhaarigen richteten sich wieder nach vorne. Ja, genauso war es. Nur, weil er mit dieser Schlampe geschlafen hatte, musste er doch nicht gleich alle Konsequenzen tragen, oder?

Zumal diese Frau wirklich verdammt viel Dreistigkeit besessen hatte, an jenem Abend vor zwei Tagen. Er nahm es ihr immer noch übel.
 

Team Hebi hatte es sich gerade mehr oder weniger an einem bescheidenen Lagerfeuer irgendwo im Nirgendwo bequem gemacht, als die ganze Farce begonnen hatte.

Er sah es noch genau vor sich. Ihm gegenüber Sasuke, daneben Juugo. Und zu seiner eigenen Rechten Karin.

Wenn er es genau rekapitulierte, hatte sie schon seit einigen Tagen einen seltsamen Eindruck gemacht - aber erst jetzt wurde ihm klar, was der Grund dafür gewesen sein musste.

Die Gruppe begann recht schweigsam mit dem Essen, und er erinnerte sich daran, wie es ihn genervt hatte, dass Karin immer wieder versuchte, ein Gespräch mit ihm zu beginnen.

Anscheinend hatte sie nach dem Essen mit ihm reden wollen, so viel war deutlich rüber gekommen - aber Suigetsu kam schnell zu der Überzeugung, dass sie ihm das dann auch eben genauso gut nach dem Essen klar machen konnte, weswegen er ihre Versuche recht barsch abgewehrt hatte.

Das Nächste, woran er sich lebhaft erinnern konnte war, wie Karin ihm vollkommen aufgebracht entgegenknallte, dass sie schwanger war.

Von ihm.

Oh, und dass sich daraufhin die dünne Misosuppe, die sich bis dato noch in seinem Mund befunden hatte, nun fröhlich über Sasukes Gesicht verteilte.

Der Uchiha war not very amused, was dazu geführt hatte, dass die Beiden in diesem Hotelzimmer geendet waren, während Juugo und Sasuke selber sich für die nächsten Tage alleine um die Mission kümmern wollten. Was versuchte er damit, "Partnertherapie"?
 

Heilige Scheiße. Nein, er zweifelte nicht an, dass er "Vater" werden sollte, das ganz sicher nicht. Karin war eine Schlampe, aber es stand außer Frage, dass sie seine Schlampe war.

Er sah lediglich nicht ein, wieso er...

So ausgedrückt war es auch nicht ganz richtig. Zugegeben.

Er hatte kein direktes Problem mit der Vaterschaft, Karin oder ähnlichem. Vielmehr hatte er keine rechte Meinung dazu. Keine Identifikation, keine Beziehung, kein Gefühl.

Vielleicht kam das ja noch irgendwann - es ging immerhin um seinen Nachwuchs - aber im Augenblick nervte ihn der Umstand schlicht an. Suigetsu war kein Mensch, der viel von Verpflichtungen oder Zwischenmenschlichkeiten hielt. So war er einfach aufgewachsen.

Und er brauchte es sich auch nicht geben, so vorwurfsvoll behandelt zu werden. Er hasste das. Was wollte Karin von ihm?

Dass er sich ihr vollster Euphorie um ihren reizenden Hals warf, mit stolzen Lobpreisungen begleitend? Ihm wurde schlecht.

Mittlerweile sollte sie doch gecheckt haben, dass er ganz sicher nicht der Typ Marke Schmusebär war. Schon gar nicht gehörte er zu jener seltsamen Sorte überenergetischer Familienväter.
 

"Ach, ist es das nicht?"

Als Karin ihre Stimme das nächste Mal erhob, klang sie bereits brüchiger. Warum mussten Frauen immer so einen Aufstand machen?

"Ohne Mann wird man ja auch so leicht schwanger!" Wurde sie sarkastisch?

Das kleine, pixelige Männchen auf dem Bildschirm machte eine falsche Bewegung.

"Hättest ja ein Kondom nehmen können, scheiße..."

Wehe, er ging wegen ihrer Zimperlichkeit kaputt... Ah, wenn sie sich auf einmal solche Gedanken um mögliche Folgen machte, hätte sie das ja auch schon früher tun können.

"Ich!? DU bist doch der Mann!"

"...mhm..."

"...mehr hast du dazu also nicht zu sagen?"

Na endlich ging es ihr doch noch auf, herzlichen Glückwunsch. Die Kandidatin bekommt einen Strauß Blumen und ein Ticket für einen sehr langen Urlaub ohne Rückflugschein.

"Außer, dass du bisher ja auch wunderbar zurecht kamst und ich mich konzentrieren muss... Nein?"

Für den Hellhaarigen war die Sache damit erledigt. Schweigen kehrte in den Raum zurück. Lediglich das monotone Klackern blieb.
 

Karin wagte es nicht, sich auch nur im Ansatz zu bewegen, was dazu führte, dass die Anspannung in ihrem Körper allmählich echten Rückenschmerzen wich.

Sie hatte gewusst, auf was sie sich mit Suigetsu eingelassen hatte, aber dass es so endete...

Wann hatte sie sich das letzte Mal so schwach gefühlt?

Als sie klein gewesen war...

Das war lange her. Karin hasste Schwäche. Stärke zog sie an, wie die Motte ins Licht hinein flog. Stets ins eigene Verderben.

Verdammt... Etwas in ihrem Auge brannte. Wenn ihr wenigstens jemand während der Schwangerschaft beistehen würde...

Allzu besondere Pläne hatte sie für ihre Zukunft ohnehin nie gehabt. Kinder waren nicht das Problem - es war ja nichts vorhanden, dass sie hätten behindern oder bei dem sie im Weg hätten stehen können.

Aber erst einmal mussten sie zur Welt gebracht werden. Dieser Gedanke war es, der ihr aktuell auf der Seele lag.

Sie zog ihre Brille ab, wobei sie realisierte, dass ihr gesamter Körper im Inbegriff war, zu zittern.

Aber darauf konnte sie sich nicht konzentrieren. Stattdessen fuhr sie sich mit dem Handrücken über die Augen.

Im Moment hatte es doch Vorteile, dass Suigetsu sie nicht ansah. So, wie er sie nie wirklich betrachtete, außer...

Ein schwaches Schluchzen entfuhr ihrer trockenen Kehle. Nein, verdammt... Karin hasste Schwäche wirklich.

Sie hasste ihre Schwäche.
 

Zwar drangen diese inneren Konflikte nicht zu ihm, wohl aber die leisen, eindeutigen Geräusche. Das konnte doch nicht wahr sein.

Sonst heulte das Flittchen auch nicht so peinlich herum!

...so etwas in der Art hatte er denken wollen, doch es gelang ihm nicht. Er haute hektischer auf die Tasten ein als bisher. Seine Bewegungen bekamen etwas Krampfhaftes.

Herrgott, er war halt nicht empathisch veranlagt. Okay?

Brauchte auch keiner drauf zu hoffen. Er war verdammt gerne ein Arschloch. Aber selbst ein süffisanter Egomane konnte sich nur schwer gegen Bindungen wehren, die sich vollkommen unkontrolliert entwickelten.

Das Schluchzen brach sich in unregelmäßigen Wellen unterdrückter Hickser Bahn. Karin kämpfte wohl dagegen an, sich eine Blöße zu geben.

Immerhin ließ sie sich nicht absichtlich gehen, das war ein Anfang.

Schniefen.

Wie sollte er sich so konzentrieren?

Wenn er sich umdrehen würde, würde er ganz sicher einen sehr jämmerlichen Anblick zu Gesicht bekommen. Normalerweise empfand er bei Derartigem eine tiefe Befriedigung, aber...

Das Pixelmännchen lief gegen eine Steinwand, begleitet von einem elektronischen "Tock".

Konzentration, Konzentration, KONZENTRATION! Wer hatte diese scheiß Wand dahin gestellt?

Erneutes Schniefen.

Karin war unwichtig, sie war nur eine von vielen. Wer wollte denn da weich werden?

Der Hellhaarige steigerte sich in sein Spiel hinein. Fast synchron wurde das Schluchzen wieder lauter.

Ein Gegner tauchte auf dem Bildschirm auf. Er stellte sich ihm.

Schluchzen.

Finger verkrampften sich.

Ein Schniefen.

Nur schwach zeitverzögert ein eindringliches Geräusch. Dann die Anzeige: Game over.

Scheiße!
 

Bis zum Anschlag genervt sprang Suigetsu auf, schleuderte den Controller zu Boden, sodass er fast zersprang, und stapfte zu Karin.

Die Rothaarige unterbrach ihr Schluchzen, um relativ unsicher zu ihm aufzuschauen.

Er liebte es, wenn sie so unterlegen wirkte, doch darum wollte er sich gerade keine Gedanken machen.

"Verdammt, du bist echt unglaublich anstrengend!"

Suigetsu entfuhr ein genervtes Geräusch, während er sich hinter Karin aufs Bett hockte. Mit einem Arm löste er sie aus ihrer verspannten Haltung, zog sie an sich.

Ihr Schluchzen verebbte gänzlich.

"W-was machst du..?"

Wie zittrig ihre Stimme war... Laute aus Glas, zerbrechlich wie die Flügel eines Schmetterlings.

Normalerweise hätte der Hang zum Sadismus in diesem Moment in Suigetsu die Führung übernommen, aber besondere Umstände erforderten besondere Handlungen.

Und sie war definitiv in anderen Umständen, mit seinem eigen Fleisch und Blut.

"Ich kümmere mich um meine Babys."

Er hasste es, Verantwortung für andere zu übernehmen, Freiheiten aufzugeben oder allzu sozial zu sein.

Vielleicht würde es ihn auch irgendwann absolut annerven. Nein, sicher würde es das.

Aber das Gefühl ihres warmen Bauches unter seinen Händen. während sie sich ganz allmählich an ihn lehnte und ein letztes Schluchzen seinen Weg in die Stille fand, war er zumindest für den Augenblick sehr befriedigt.

Streiten konnten sie immer noch, wenn Sasuke und Juugo wieder zurück waren.
 

[End.]

Kleine Gefälligkeiten [SuiKa]

Warnung.1 Vollkommen sinnlos, aber indirekt nach einem inspirierenden Gespräch mit Haiku musste das einfach raus. Wenn man schon hohl ist und hohle Assoziationen bekommt, sollte man die Allgemeinheit damit erheitern - findet ihr nicht?

Warnung.2 Dieses Mal gab es keinen Beta, weil ich zur Zeit dank Abi zu nichts komme. Fehler dürft ihr also für euch behalten und als kleinen Lesesnack verzehren.
 

Plot: Was passiert, wenn Suigetsu seinen Selfmantrip mal wieder nicht kontrollieren kann, und Karin dafür gerade stehen muss? <D
 

Kleine Gefälligkeiten
 

Karin sah es zwar mit ihren eigenen Augen, aber sie konnte es einfach nicht fassen.

Das... das war schlicht und ergreifend zu viel für sie. Eine Hand in ihre Hüfte gestemmt stand sie da, vor einen umglaublich genervten Suigetsu, und lachte.

Wirklich, sie hatte seit Monaten - nein nein, seit Jahren! - nicht mehr solch einen Spaß gehabt.

"Ich wusste ja schon immer, dass zu viel Selbstbewusstsein dumm macht..."

Es fiel ihr schwer, sich überhaupt noch zu beherrschen. Das Lachen musste raus, und es gab nichts, was sie dagegen hätte tun können. Oder wollen.

Nein, das war zu herrlich...!

"Aber das..."

Ihr Lachen schwoll an, während sie mit einer Hand vor ihrem Gesicht wedelte, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
 

Suigetsu hingegen hockte leicht abgewand von ihr, die Arme vor der Brust verschränkt, so murrig wie noch nie. Beleidigt schaute er weg; etwas anderes blieb ihm nicht übrig.

Wenn er nur eine einzige Chance gehabt hätte, hätte er dieser Schlampe die Schmach heimgezahlt, sie sie ihm gerade bescherrte.

Doch er konnte nicht. Ihm waren die Hände gebunden - zwar mehr symbolisch als im wahrsten Sinne des Wortes, aber er konnte nichts tun. Und das war unglaublich frustrierend.

Irgendjemand da oben musste ihn ernsthaft hassen.

Natürlich, irgendwie war er ja insgeheim erleichtert, dass es nur Karin war, die sein Missgeschick bisher mitbekommen hatte.

Musste ja nicht jeder diese Neuigkeiten hören. Aber dann wieder wäre es ihm vielleicht doch lieber gewesen, von Sasuke gefunden worden zu sein.

Der hätte wenigstens nicht so einen Aufstand gemacht. Im Vergleich zu Schlampi hatte der Uchiha für gewöhnlich zumindest keinen Clown zum Frühstück verspeist.

Karin lachte lauter. Er rollte mit den Augen.

"Ich hab es ja verstanden, verdammt. Könntest du jetzt bitte etwas dagegen machen?!"
 

Die Angesprochene grinste sadistisch, rückte ihre Brille zurecht: "Heh, ja, könnte ich vielleicht."

Kurz war eine Art Erleichterung in seinem Blick zu sehen.

"Aber wer sagt, dass ich es auch tue? Mh..."

Der Ausdruck verschwand wieder. Was erlaubte sich dieses Frauenzimmer eigenlich?

"Eigentlich wäre es ja sogar viel zu schade, es einfach so enden zu lassen... Vielleicht sollte ich den anderen die Möglichkeit geben, auch ein bisschen was zu lachen. Vorallem Sasuke..."

Sie legte übertrieben nachdenklich eine Hand an ihr Kinn. Nein, DAS konnte sie nicht wagen...!

"Wehe dir...!" Doch seine Worte klangen nicht halbso drohend, wie sie eigentlich hätten sollen.

"Warum sollte ich dir überhaupt helfen, du Faulpelz?"

Das war in der Tat eine gute Frage, aber nichts, was er nicht auch nachher noch klären konnte.

"Hey, wenn ich mir selber helfen könnte, hätte ich es ja bereits getan, oder?"

"Darf ich dich daran erinnern, dass du es auch wunderbar alleine geschafft hast, dich in diese Lage zu reiten?"

Nun stemmte sie auch noch die andere Hand in ihre freie Hüfte. Karin wurde ernster. Schlechte Entwicklung; im Augenblick musste er darauf hoffen, dass er sich für einen kurzen Moment gut mit ihr stellen konnte.

Auch, wenn sie natürlich Recht hatte... Er selber hätte ja niemals eine Gefälligkeit für sie getan, wenn er nicht selber einen Vorteil dadurch bekommen hätte.

Geschweige denn, dass er sich ganz ähnlich an ihrem Missgeschick ergötzt hätte - wenn nicht sogar noch schlimmer als sie.

"Ja, ja, ja. Das ist mir schon klar! Vielleicht lerne ich ja daraus, was?"

Ihnen beiden durfte klar sein, dass das eine offensichtliche Lüge war. Aber hey - er hatte es versucht. Wo er schon mal dabei war, konnte er es ja weiter versuchen.

"Hey - wenn wir nicht bald zurückgehen, macht Sasuke sich sicher... Sorgen, geht uns suchen, verläuft sich im Wald, die ganze Geschichte - das willst du doch nicht, oder?

Komm schon Karin, so kann ich nicht zurück!"

Oh Fuck. Hatte er sie gerade wirklich Karin genannt?

"Hast du mich gerade wirklich Karin genannt?"

Wie verzweifelt musste er sein?
 

Genau das Selbe musste sie sich jetzt auch fragen, aber eine Antwort darauf konnte er ihr nicht geben. Vielleicht sollte er mit anderen Argumenten kommen...

"Komm schon, ich habe von ihr unten wirklich unangenehm tiefe Einblicke. Das muss dich doch auch stören!"

"Bitte WAS?!"

Ja, es musste sie wohl stören, denn im nächsten Augenblick spürte er eine harte, ungastliche Faust in seiner Seite. Er hatte Mühe, nicht weggeschleudert zu werden.

"Du Froschgesicht!"

"Hey, ich nenne dich auch nicht Brillenschlage, Miststück!"

"Aber Miststück ist okay, Arschloch?!"

"Fang jetzt ja nicht so an, verdammt!"

"Pah. Ich könnte dich auch einfach so sitzen lassen."

Nun war es an Karin, die Arme vor der Brust zu verschränken.

"Und warum tust du es dann nicht einfach?"

Das würde ihn allerdings mal interessieren. Klar, das war sicher nicht das, was er wollte - aber es stimmte schon. Sie hatte ja eigentlich keinen driftigen Grund, sich um seinen Zustand zu kümmern.

Zugegebenerweise - so ungerne er es auch einsah - er war wirklich selber daran Schuld, dass er...

Ja, dass er im Augenblick wirklich ein gottverdammtes Froschgesicht war.

Quack-quack. Haha.
 

Die Sache war einfacher zu erklären, als man annehmen mochte.

Team Hebi hatte Rast gemacht - wie so oft, da Suigetsus Wasservorräte wieder einmal drastisch geschrumpft waren - und der Kiri-Nin hatte sich praktisch direkt nach einer Möglichkeit umgesehen, um an Nachschub zu kommen. Juugo hatte ihn ja noch gewarnt, dass ihm irgendetwas an jenem Wald, den sie dabei waren, zu passieren, nicht gefiel.

Aber nein. Wir waren ja autark und brauchten derartige Aussagen nicht zu beachten.

So war es gekommen, dass Suigetsu alleine losgestapft war, auf der Suche nach Wasser. Gut, Sasuke hatte der Gruppe zwar mehrfach eingebläut, keine Aktionen im Alleingang zu unternehmen, aber Herrgott...

Er hatte halt Durst gehabt.

Und wie es der Zufall so wollte, hatte es nicht allzu lange gedauert, bis er das Ufer eines friedlichen, einladenden Sees gefunden hatte.

Der Hellhaarige hatte nicht lange gezögert und sich fröhlich wie eh und je an das Gewässer gehockt, bereit, seine leeren Flaschen aufzufüllen.

Gerade, als er das getreue Plastik das erste Mal ins Wasser gehalten hatte, war es passiert.

Dieses kleine Biest war vor ihm aufgetaucht.

Grünlich, selber recht froschartig, zwei große Knopfaugen und anstelle von Haaren ein kleiner Privatsee auf dem Kopf.

Im ersten Moment hatte Suigetsu nur irritiert dreingeschaut, doch dann war es schon passiert.

"Willst mein Wasser, Jungchen?"

Er hatte noch nie einen gesehen, doch der junge Shinobi war sich sicher - das musste ein Kappa sein. Ein kleiner, giftiger Wassergeist.

Der Kappa grinste ihn an, anscheinend belustigt. Bevor Suigetsu antworten konnte, war es schon passiert.

"Das kostet dich aber schön was, Jungchen!"

Die pinke Zunge des Geistes schnellte hervor, und ehe er sich versah, war Suigetsu klein, grün und hässlich. Der Kappa hatte sich lachend verzogen, gütiger Weise noch ein paar rettende Worte murmelnd,

doch er selber saß nun da, in Mitten seiner Klamotten, neben seinen Flaschen und seinem Schwert.

Karin war kurze Zeit später zu ihm gestoßen und hatte den Lachanfall ihres Lebens bekommen. Offenbar besaß Sasuke mehr Feingefühl für Juugos Kommentare und hatte die Kunoichi hinterher geschickt,

um Schlimmeres zu verhindern.

Dumm nur, dass es dazu schon zu spät war.
 

Das Ganze war jetzt vielleicht 10 Minuten her, und so langsam wäre er gerne wieder aus seiner glitschigen Haut herausgekommen, zurück in gewohntes Mieder.

Apropos Mieder - wehe, diese billige Schlampe wagte es, einen falschen Blick auf seine hübschen Shorts zu werfen. Das würde dann allerdings auch schön was kosten, oh ja!

Ach fuck fuck fuck...

Karin hockte sich zu ihm herunter, hob ihn aus seinem Klamottengewirr auf die Hand und betrachtete Suigetsu nachdenklich.

"Weißt du, eigentlich bist du so ja sogar ganz... niedlich..."

Was? Hatte sie keine anderen Sorgen!? Außerdem war das eine glatte Lüge - er war nicht niedlich, er war hässlich, müffelte bestimmt nach abgestandenem Frosch...

Nein, nein, nein. Er wollte bitte danke seinen Körper zurück.

"Ich bin viel niedlicher, wenn ich nicht gerade von einem Kappa geküsst wurde, verdammt!"

Karin lachte leise. Es war ein angenehmes Lachen, kein verhöhnendes.

"Mit dir hat man nichts als Ärger. Wie beabsichtigst du denn, deinen ach so umwerfenden Traumkörper zurückzubekommen?"

Das... war der noch viel schlimmere Harken an der ganzen Sache. Er drehte den kleinen Kopf weg. Nein, wenn er darüber nachdachte, wollte er ja so direkt gar nicht wirklich, dass Karin ihm half...

Scheiß Situation.

"Mssleidnschftlichküsstwerdn", nuschelte er deshalb gezwungen. Doch Karin hatte es offenbar auch so verstanden. Sie verzog ihr Gesicht angewidert.

"Nein, ich bin mir fast sicher, dass du so wesentlich angenehmer bist!"

Hey, er hatte sich das nicht überlegt. Würde ihn nicht wundern, wenn diese Wasserkröte aus dem Dreckstümpel hinter ihm ein alter perverser Greis gewesen war, der die Gruppe schon vorher beobachtet hatte.

Das würde dann auch Juugos Vorahnung erklären. Oder er wurde einfach paranoid. Egal.

"Komm schon, so erpicht bin ich auch nicht drauf! Aber es muss ja keiner wissen."

"Ach? Bin ich dir also nicht gut genug zum Küssen?!"

Gott, musste diese Frau eigentlich aus jedem Lüftchen einen Taifun machen?

"Scheiße, das habe ich nie behauptet!"

"Tss."

Sie drehte beleidigt den Kopf weg. Was sollte das denn nun? Gut, die angenehmste Situation war es ja für beide nicht, das sah er ein. Man musste ja nicht immer gleich so herumzicken, oder?

Außerdem... Leugnen wollte er es nicht. Karin war nicht nur hübsch, sie war schon irgendwo scharf. Aber Karin blieb Karin. So halt, gedankliches Schulterzucken Ausrufungszeichen.

"Ein Kuss, keiner erfährt was davon, wir gehen zurück, alles wie vorher."

"Und was habe ich dann davon?"

"...scheiße, was weiß ich denn, was in euch Frauen vorgeht? Schlag halt was vor!"

"Ich habe also einen Wunsch frei?"

Hätte er das doch bloß nicht gesagt.

"Ja, ja. Was darf's denn sein?"

"Das... das wirst du dann schon mitbekommen, wenn es soweit ist, Arschloch."

Auf solche Spielchen hatte er zwar noch weniger Lust als alles andere, aber... Bevor Sasuke und Juugo ihn so sahen...

"Von mir aus... Also?"
 

Die Rothaarige rollte kurz ihre Augen, beließ es dann aber dabei und setzte Suigetsu wieder auf dem Boden ab. Sie beugte sich zu ihm hinunter.

Eigentlich war es ja ganz nett, mal wieder einen Kuss abzusahnen...

Er spürte ihre Lippen einen Augenblidk später tatsächlich auf seinen - wenn man das als Lippen bezeichnen konnte. Zwar erst zögernd, zurückhaltend... Aber langsam wurde es besser...

Wirklich besser...

Sekunden später schien der Zauber auch schon zu Ende zu sein. Suigetsu spürte seinen echten Körper, groß, stark, muskulös, menschlich - nackt...

Und Karin über sich. Nicht, dass sie den Kuss unterbrochen hätten, nur wegen so einer Lappalie wie der Tatsache, dass Sinn und Zweck ihrer Rumknutscherei sich erfüllt hatten.

Die junge Frau hing nun über ihm, löste ihre Lippen nicht von seinen. Mhh... Wo hatte sie denn so küssen gelernt? Wenn das nicht mal wirklich leidenschaftlich war...

Da oben musste ihn doch jemand lieben.
 

Suigetsu war gerade dabei, Karins Oberteil hochzuziehen - während seine Lippen immer wieder zu ihren fanden - als er ein unangenehmes Geräusch hörte.

"Wir wollten nur schauen, ob bei euch alles... ...oh."

Er schielte an Karin vorbei, deren Gesicht schlagartig hochrot aufflammte. Am Ende der Lichtung standen ein peinlich berührter Juugo, und ein nicht weniger bewegter Sasuke, der sein Gesicht hinter einer vorgehaltenen Hand verbarg.

"...kommt zurück, wenn ihr... na ja..."

Die Beiden sahen zu, dass sie schleunigst Land gewannen.

Suigetsu grinste breit, bevor er sich wieder an sein Werkt machte. Und wenn schon - hatte Sasuke ihn halt zwei Mal nackt gesehen. Solange er ihm nicht als Frosch über den Weg springen würde...

Nein, bevor das passierte, würde er lieber noch einmal Karin küssen.
 

[End.]

The Intruder [SasuNaru]

Ich möchte Folgendes betonen:

Noch nie zuvor habe ich SasuNaru geschrieben - und irgendwie glaube ich auch nicht, dass ich das in absehbarer Zeit noch einmal tun werde. Zumindest nicht von mir aus [ich sehe die nächste Nötigung in 5 Wochen kommen, ich sehe sie, klar vor meinen Augen... ú__u].

Wem ist das Disaster also zu verdanken?
 

Die Story trägt eine größentechnisch unbeschreibliche Widmung für Fake [Kuzu als Polizistin, wo sind die Marshimallows? "Ein Pinguinbaby wird niemals satt!" ...danke, Faki.] und ein gigantisches Danke für Ziuku [Herzlichen Glückwunsch, Sie haben eine Widmung erhalten, gehen Sie nicht über Los und kassieren Sie sofort SasuNaru ein!].
 

Besonders über Kritik von eingefleischten SasuNaruFans würde ich mich freuen!
 

The Intruder
 

I've come a long, long way from home

I've come a long, long way for you

And I'm not leaving here alone

And if you fade away

these summer days I'll never be the same

[Decemberween - Patent Pending]
 

Sein Herz schlug schnell, raste, hämmerte gegen das Innere seines Brustkorbes, als wäre es eine Trommel, die dazu diente, das Schauspiel zu untermalen, was sich ihm bot.

Endlose lange Korridore breiteten sich vor ihm aus. Gefüllt mit Nichts. Nichts, nichts, nichts, unendliche Leere in einer Welt aus ewiger Dunkelheit.

Naruto hasste diesen Ort schon jetzt. Aber das war nicht der Grund, wieso er rannte, als ginge es um sein Leben.

Er konnte seinen Atem sehen, konnte die Kälte der Luft um sich herum wahrnehmen, während er im erregten Galopp voranpreschte - aber das, wofür er gekommen war, spürte er nicht.

Wie lange musste er denn noch rennen, um dieses eine gottverdammte Chakra wiederzufühlen, dass vor zweieinhalb Äonen aus seiner Reichweite hatte weichen lassen?

Hektische Schritte führten tiefer in das Labyrinth der Dunkelheit.

Mit ihrem schwarzen Mantel legten sich tiefe Zweifel über den Geist des Jugendlichen, die ebenso unruhig wie er waren.

Konnte es sein, dass dieser Rotschopf sie angelogen hatte? Immerhin hatte er der Akatsuki angehört...
 

Nein, nein, nein!

Er war so weit gekommen - er konnte jetzt unmöglich aufgeben.

Sein Atem raste. Naruto hielt ungeplant an, um seine schmerzende Brust etwas zu entlasten. Wie lange rannte er schon so kopflos?

Wo war er überhaupt?

Irgendwann nach der 5. oder 6. Abbiegung hatte er aufgehört, auf seine Umgebung zu achten - seinem Team war er ohnehin schon davongerannt. War wohl ein Fehler gewesen.

Na ja, konnte er ja nun auch nichts mehr dran ändern.

Er stützte seine Hände auf die Knie und sah sich aufgewühlt um. Irgendwo in einem Flur wie diesem hatten Sai und er Orochimaru gesehen.

Gut, gesehen war etwas zu milde gesagt, immerhin hatte er die kleine Gruppe angegriffen. Aber darum ging es ihm ja jetzt nicht.

Im Augenblick sagte dem Blonden diese Tatsache nur eines.

Wenn es eine Chance gab, Sasuke zu sehen, mit ihm zu reden, ihn zu fühlen... Und ihn endlich zurückzuholen... Dann war es heute.

Nicht morgen, nicht übermorgen - heute.
 

Wie gut, dass er ein Kind der Tat war!

- Wäre die Situation nicht sogar für ihn so angespannt gewesen, hätte er ob des Gedanken lächeln müssen.

Wie aber sollte er nun weitermachen? Im Planen war er ja nicht gerade ein Profi, das war dem 15-jährigen selber bewusst. Allerdings leuchtete es selbst einem Hitzkopf wie Naruto ein,

dass er lediglich seine Energien verschwenden würde, würde er einfach weiter...

Aber er konnte nicht darauf warten, dass ihm etwas besseres einfiel! Sasuke konnte Meter von ihm entfernt sein - und doch Welten, wenn er nicht handelte.

Die Pause war offiziell beendet. Und die Jagd ging wieder los.
 

Naruto unterbrach seinen Lauf immer und immer wieder, um jede noch so unscheinbare Tür aufzureißen, die ihm auf seinem Weg begegnete. Andere hätten sich vielleicht die Frage gestellt, was man mit einer derartig verstrickten Ansammlung von subterranen Räumen anfangen wollte - doch für solch simple Gedanken hatte der Jugendliche jetzt keine Zeit.

Jede Tür, die er öffnete, brachte ihn vielleicht einen Schritt seinem Ziel näher. Und jede Tür, die er öffnete, ließ die Unmut in ihm wachsen, ließ ihn immer und immer hektischer werden.

Ein beklemmendes Gefühl stieg in dem Blondschopf auf. So sehr auf seine Suche konzentriert dauerte es einen Moment, bis ihm hintergründig klar wurde, was es war.

Angst.

Er wollte Sasuke kein zweites Mal verlieren.

Der Junge, der ein ähnliches Schicksal teilte, der ihn zum Kämpfen anspornen konnte, der Einzige, der ihn wirklich auf die Palme brachte, der ihn belehrte; besser, klüger - schöner - wie er...

Sein bester Freund. Er erinnerte sich an die gemeinsamen Tage, und es kam ihm so lebendig vor, als wäre es erst gestern gewesen.

Sie, gemeinsam auf Mission unterwegs. Vereint. Die Sonne hatte heiß über ihnen geschienen, der Sommer sie begleitet. An keines Menschen Seite hätte Naruto sich jemals besser fühlen können.

Für einen trügerischen Augenblick war es Unzertrennlichkeit gewesen.

Als Sasuke ging, ging alles mit ihm - Team 7, Erinnerungen, Sonne. Sie waren Regen, Einsamkeit und Sehnsucht gewichen.

Vielleicht hätte man in Frage stellen können, ob es sinnvoll war, einem Verräter an Konoha so lange hinterher zu rennen. Rein rational war es sicherlich vollkommener Schwachsinn.

Doch Naruto wusste es besser.

Manchen Menschen trauerte man sein Leben lang hinterher, obwohl sie ihren Rücken kehrten. Manche Trennungen bereute man vielleicht für immer.

Und er wollte nichts mehr bereuen müssen.
 

Ohne es bemerkt zu haben, war der 15-jährige bereits wieder in ein unglaublich gehetztes Rennen verfallen, das seine Muskeln anspannte und sein Herz zum Äußersten brachte.

Tür um Tür wurde aufgerissen, Leere um Leere vorgefunden.

Minuten verstrichen. Die Anspannung wuchs.

Und dann passierte es.

Seine Augen weiteten sich, sein Herz machte den ersten Aussetzer - Uzumaki Naruto hatte mehr als zwei Jahre darauf gewartet, jenes Chakra zu spüren, dass jetzt in seinen Wahrnehmungsbereich gerückt war.

Er war... Ganz nah. Wo? Wo? WO?!

Der Blondschopf riss seinen Kopf von der einen Seite zur anderen. Vor ihm lag ein weiterer, unscheinbarer Flur voller Türen. Auswählen ging nicht. Unmöglich.

Stattdessen riss er förmlich jede einzelne der verschlossenen Räume auf, rannte im Zickzack durch den Gang, immer in der Gewissheit, dem vermissten Chakra Schritt für Schritt näher zu kommen.

Je öfter er eine Niete zog, umso aufgeregter wurde er.

Es war unglaublich. Er würde ihn wiedersehen!
 

Der Moment, in dem sein Herz den zweiten Aussetzer machte, ließ nicht lange auf sich warten.

Nur wenige Sekunden waren verstrichen, da er Sasukes Chakra wahrgenommen hatte, bis zu dem Augenblick, in dem er nach keiner Niete mehr gegriffen hatte.

Als Naruto das schwere, alte Holz aufzog, und in das dämmrige Zimmer dahinter starrte, musste er schwer schlucken.

Vor ihm, tief in der Dunkelheit gefangen, lag auf einem schlichten Bett die Silhouette Sasukes. Zwar lag er dem Blonden mit dem Rücken zugewandt, doch es bestand kein Zweifel.

Der Rücken, der sich ihm zugewandt hatte, als Sasuke verschwunden war - er würde ihn niemals vergessen.

Er schluckte hart. Sprechen war unmöglich geworden. Zweieinhalb Jahre - und sie verpufften wie ein langer, schlechter Traum, aus dem man gerade erwachte.

Schweigen war die einzige Trennwand, die nun noch zwischen ihnen stand.

Konnte er denn überhaupt reden? Schlief Sasuke, wusste er, dass sein alter Teamkamerad ihn wiedergefunden hatte?

Ehe Naruto weiter hatte denken können, drang ein scharfes Knurren zu ihm durch.

"Was willst du?"

Das... war unerwartet. Aber auf den Inhalt des Gesprochenen konnte der Blondschopf sich nicht konzentrieren - es war vielmehr Sasukes Stimme selber, die ihn aus der Bahn warf.

Er war es, definitiv. Der Unterton war der selbe wie immer. Aber die Tonlage war tiefer geworden, angenehm, berührend - reifer.

Eiskalte Schauer liefen ihm den Rücken hinunter. So ganz konnte er es immer noch nicht fassen...

Irgendwo jenseits seines Gehirnes fand er die Courage, eine verspätete Antwort über seine Lippen zu bringen.

"Ich bin hier wegen dir, verdammt!"

"..."
 

Die Freude über das langerhoffte Wiedersehen währte nicht lange. Was sollte das denn auch eigentlich bitte für eine dumme Frage sein?

Konnte der Uchiha sich nicht selber denken, weswegen er hier war? Er war doch sonst nicht auf den Kopf gefallen, herrgott!

"Was denn? Mehr hast du mir nicht zu sagen?"

Darauf folgte allerdings keine Antwort. Stattdessen blieb Sasuke beinahe seelenruhig mit dem Rücken zu seinem ehemaligen Freund gewandt, schien offenbar keinerlei Interesse an diesem zu hegen.

Und wenn es eines gab, was der Blondschopf hasste, so war es, ignoriert zu werden.

Was sollte das? Schön, er hatte ja damals schon bewiesen, dass er nicht viel Interesse daran hatte, in Konoha zu bleiben. Aber dass nun überhaupt keine Reaktion folgte, nachdem Naruto schon unerlaubt in seine Räumlichkeiten eingedrungen war...

Nachdem er über zwei Jahre keinen Tag ohne einen Gedanken an Sasuke hatte verstreichen lassen, nachdem er diesen langen Weg auf sich genommen hatte... Hatte man ihm nicht mehr zu sagen?

Nein, das reichte. Wiedersehensfreude; Erleichterung hin und her - er hatte mehr erwartet. Mehr verdient. Oh ja.
 

Ohne sonderlich groß darüber nachzudenken, welche Folgen sein Handeln nach sich ziehen könnte, stürmte Naruto nach vorne, überwand die kurze Distanz zwischen ihnen, griff hektisch nach Sasukes Schulter und riss den Jugendlichen daran herum.

"Gott, ich hasse dich! Du..."

Die unausgesprochenen Worte blieben dem Ge-Nin im Halse stecken. Stattdessen war er gebannt von den zwei schwarzen, düsteren Universen, die ihn mit einer Mischung aus Missfallem und flegmatischer Rage betrachteten.

In den vergangenen Jahren war der junge Uchiha wirklich reifer geworden. Erwachsener. Männlicher.

Bisher hatte Naruto noch keinen Gedanken daran verschwendet, wie sein Kamerad wohl aussehen mochte, wenn sie sich wiedersahen - und genau dieser Umstand wurde ihm nun brennend bewusst.

Er hatte die positiven Aspekte seines Äußeren behalten, und die damals noch schwach ausgeprägten Gesichstzüge weiterentwickelt.

Schlichtweg auf den Punkt gebracht war dieser Anblick für den Blondhaarigen überaus faszinierend.
 

Sasuke rührte sich keinen Millimeter, blieb ruhig - beinahe zu ruhig - unter dem Gleichaltrigen liegen. Er gab nicht einen einzigen seiner momentanen Gedanken preis.

Als Naruto den Blick weiterhin nicht von ihm abwandte, durchschnitt seine Stimme die Stille.

"Du scheinst doch darauf zu stehen."

Es brauchte eine Sekunde, bis der Angesprochene verstand, was gerade gesagt worden war.

"Eh!?" Er nahm etwas Abstand zu seinem Gegenüber. "Du spinnst wohl!"

Den neu gewonnenen Freiraum nutzte Sasuke, um sich langsam und überaus elegant zu erheben. Seine Hand glitt zur Seite, zog ein schlankes Schwert aus dessen Scheide.

"Nicht so sehr wie du, offenbar."

Mit einem Mal war jede kühle Distanziertheit aus den Augen des Schwarzhaarigen gewichen, und hatte einem gänzlich wutentbrannten Funkeln Platz gemacht.

"Verschwinde."

Perplex wie er war, dauerte es erneut kurz, bis Naruto erkannte, dass sein bester Freund im Inbegriff war, ihn anzugreifen. Aber dieses Mal würde er es ihm so leicht nicht mehr machen.

"Nicht ohne dich."

Sicher, anlegen wollte er es auf einen Kampf nicht. Aber wenn es der einzige Weg war, der ihn zu Sasuke führen würde...

Der Schwarzhaarige ließ sich durch diese Worte allerdings wenig beeindrucken. Stattdessen machte er einen gemächlichen, drohenden Schritt nach dem anderen auf sein Gegenüber zu.

"Fang nicht wieder damit an. Ich habe dich am Leben gelassen, obwohl es ein Leichtes gewesen wäre, dich zu töten. Reicht dir das nicht?"

Irritiert darüber, wieso Sasuke das Thema in diese Bahnen lenkte, viel Naruto nichts Geringeres als die schlichte Wahrheit ein: "Nein!"

Hätte es ihm gereicht, lediglich am Leben zu sein, hätte er den Weg niemals auf sich genommen, den er für diesen Jungen gegangen war. Zweieinhalb endlos lange Jahre.

Er beobachtete jede noch so minimale Bewegung des Uchiha aufmerksam, konnte seinen Blick ohnehin nicht von ihm abwenden. Die Erscheinung war ohne Frage imposant, wie er da vor ihm stand...

Vor ihm... Zuerst waren es noch Zentimeter, die sie trennten, doch auch diese Distanz schien sich langsam in Wohlgefallen aufzulösen.

Ein heißkalter Schauer lief ihm den Rücken hinab.

Wow.
 

"Tss."

Sasuke ließ sein Katana sinken. Nein, noch mehr - er schob es mit einem klackenden Geräusch zurück in die Schwertscheide. Was denn nun?

Der Junge war einfach nur unglaublich widersprüchlich! Distanziert, hilfsbereit, eigensinnig, teamfähig, aggressiv, flegmatisch...

Sein Charakter kam dem Gefühlschaos nahe, was er in Naruto hinterließ. Ganz ruhig. Das war doch nur wieder irgendeine Masche, um ihn aus der Fassung zu bringen, damit er abhauen konnte.

Nein, nicht mit ihm!

Just in diesem Moment beugte Sasuke sich über ihn, betrachtete ihn. Sein Herz setzte zum dritten Mal aus.

Naruto musste den Kopf etwas anheben, um den Blickkontakt aufrecht zu erhalten. Diese lang ersehnte Nähe war... unglaublich. Ließ selbst ihn verstummen.

Ein falsches Wort hätte genügt, um den Augenblick zu beenden.

Oh, wow... Dieser Junge war echt verboten perfekt. Der süßlich-herber Duft von Lavendel und Opium drang in die Nase des Blondschopfes, brannte sich in sein Gedächtnis ein und benebelte seinen Geist.

Das Funkeln lag noch immer in Sasukes Augen, doch bei näherer Betrachtung fiel ihm auf, dass es keineswegs wutentbrannt war. Vielmehr lebendig, wild.

Schauer über Schauer durchfluteten immer schneller und stärker seine Wirbelsäule, seine Nerven, seinen gesamten Körper.

Er hatte ja wirklich zweieinhalb Jahre für ih ... aber jetzt... hier... dieser Anblick... verrückt... konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen... er... er... jetzt...
 

"Verdammter Stalker..."

Eine rauhe Stimme fand ihren Weg in Narutos Gehörgang, paarte sich mit den Eindrücken von wildem Lavendel.

Ehe er noch den Hauch einer Chance gehabt hätte, irgendwie zu reagieren, war es auch schon zu spät.

Etwas warmes, samtiges streifte seine Lippen. Erst im zweiten Moment wurde Naruto klar, dass es Sasukes Lippen waren, die er auf seinen spürte.

W-was...?

Irritation sprang förmlich aus seinen Augen heraus, doch der Schwarzhaarige ließ sich offenbar in seiner Tätigkeit nicht behindern.

War das da wirklich Sasuke? Aber so gut und echt, wie es sich anfühlte, konnte eigentlich kein Zweifel bestehen...

Allmählich ließ er sich darauf ein. Ihre Körper berührten sich nicht. Nur ihre Lippen.

Die Chance gab es höchstens einmal in Jahren, warum also entgehen lassen? Er war kein Kopfmensch - Gedanken darüber konnte er sich doch auch morgen noch machen, nicht wahr?

Er könnte sich jetzt seinen Schädel darüber zerbrechen, was dieser Kuss zu bedeuten hatte. Oder er ignorierte überbewertete Rationalitäten und genoss einfach diesen Moment.

Es war zwar so nicht geplant gewesen, aber bitte. Bitte. Ausnahmsweise hatte er nichts dagegen, dass Sasuke seinen eigenen Kopf besaß.

Immerhin war es mit eines der ersten Male, dass Sasuke seine Nähe zuließ. Suchte.
 

Diese Tatsache drehte sich aber schlagartig wieder ins Gegenteil um, als Sasuke den Kuss vorschnell enden ließ.

Unwillig sah Naruto ihn an. Also ein bisschen mehr hätte man jawohl schon erwarten können, oder?

Doch der Schwarhaarige machte nicht den Anschein, als würde er sich jetzt auf Diskussionen einlassen. Stattdessen sah er sein Gegenüber ruhig an.

"Werde endlich erwachsen und hör auf, mir nachzulaufen."

Bitte... was!? Das konnte doch wohl nicht wahr sein, oder? Wer hatte denn hier gerade... Aber offenbar wollte es der junge Uchiha auch nicht so stehen lassen.

"Ich habe niemals gesagt, dass wir uns nicht wiedersehen, Dummkopf. Also hör auf, mich zu nerven. Lern einmal in deinem Leben, dich zu gedulden!"

Mit diesen Worten ging der 15-jährige langsam an dem Gleichaltrigen vorbei, dem die Worte fehlten, um auf die Situation zu reagieren.

In der Tür blieb Sasuke stehen, doch er sah nicht zurück.

"Bis dann."

Mit diesen Worten verschwand er - früh genug, damit nicht das Auftauchen von Team 7 ihn davon hätte abhalten können. Ließ Naruto alleine zurück, wie auch schon zuvor.

Es war immer das Selbe. Und doch war es dieses Mal anders.

Ein schwaches, wenn auch bitteres Lächeln machte sich auf dem Gesicht des Blonden bemerkbar. Im Zurückholen war er wohl eine Niete auf ganzer Länge.

Zittrige Finger legten sich an seine Lippen.

Vielleicht sollte er wirklich versuchen, sich in Geduld zu üben. Ein attraktives Ziel hatte er ja immerhin.
 

[End.]

A.usgesperrt [SasoDei]

Wieso verlaufen meine OS' in letzter Zeit immer nach dem gleichen Schema?

Das ist ja gar schröcklich. Aber mir geisterte diese Idee bereits geraume Zeit zwischen meinen Gehirnwindungen herum, und da ich Yosa ohnehin noch etwas zum Geburtstag geschuldet habe...

- ah, ja, Mr Yosa!

Wir machen eine Band!

Weil ein bisschen von diesem Pairing nie schadet, weil Geburtstage zum feiern da sind und weil ich dir so wahnsinnig viele wunderbare Momente, Lacher, Bilder [Akira ; 3;], liebe Gesten und Erinnerungen verdanke - just for you, Yosaka.
 

A.usgesperrt - Samsas Traum
 

A.usgesperrt
 

Hier stand er also. Vor einer verschlossenen Türe. Schon wieder.

Deidara konnte den Kopf nur über sich selber schütteln. Er konnte nicht sagen, wieso er sich selber immer wieder so weit brachte, wieso er es geschehen ließ. Wieso er nicht einmal mit mehr Selbstbewusstsein aufwartete, wo es ihm doch sonst daran nie zu mangeln schien.

Es war ja nicht so, als stände er vor irgendeiner Tür.

Als wäre irgendeine Tür vor ihm verschlossen.

Nein. Dies war ganz und gar nicht irgendeine verdammte Tür.

Diese Tür gehörte Sasori. Und mochte sie ihn auf normalerweise zu dem schweigsamen Mann aus Suna führen, so versperrte sie ihm heute ganz entschieden den Weg.

Ein tiefer Seufzer entkam seinen Lippen. Er versuchte, seine Gedanken in andere Richtungen zu lenken.

Es ist ja nicht so, als ob es das erste Mal passiert wäre.

Hah! Dann sähe die Sache anders aus. Für gewöhnlich ließ Deidara sich weder ausschließen noch –sperren, das war eindeutig. Aber hier war er nun einmal. Hier stand er.

Vor der verschlossenen Türe. Schon wieder.
 

Wahrscheinlich lag der Grund, aus welchem Fäden aus Chakra den Schlüssel im Schloss umgedreht hatten, schon etwas zurück.

Deidara lehnte sich an die gegenüberliegende Wand. Er würde hier bleiben, und wenn es noch so lange dauern würde.

Während sich das Lid über sein noch intaktes Auge legte, versuchte er, seine Gedanken zu sammeln. Sasori hatte ihm nicht immer die Tür vor der Nase versperrt. Sicher, er bestand auf seine Ruhe, vor allem vor dem aufbrausenden, energiegeladenen Temperament seines Partners. Aber abgeschlossen – ihn ausgeschlossen – hatte er ihn bis vor wenigen Wochen nicht.
 

Tja, woran das wohl lag? Ein bitter-säuerliches Lächeln breitete sich über Deidaras Gesicht. Es wirkte beinahe maskenhaft dem Lächeln gegenüber, das der Künstler normalerweise an den Tag legte, um seinen Gedanken Expression zu verleihen.

Genau da lag wohl sein Problem. Die Expression, der Ausdruck von Gefühl.

Ich hätte es eigentlich wissen müssen.

Eine blasse Hand traf schmerzhaft gegen rauen Felsen.

Sein momentanes Gefühl war jedenfalls Wut. Auf Sasori, auf sich selber, auf sie beide.

Ja, er hätte es wissen müssen. Es war so klar gewesen, dass ihn seine überschwänglichen, ungebändigten Emotionen eines Tages in ein solches Dilemma brachten.

Wenn man vor nichts und niemandem Respekt hatte, zahlte es einem spätestens die Liebe wieder heim. Die Liebe…

Von all den Menschen auf der Welt – wieso hatte es gerade Akasuna no Sasori sein müssen?

Ein Mensch, der gar kein Mensch mehr war… War das die Antwort auf die unzähligen Explosionen, die auf das Konto des jungen Mannes gingen?

Dass er sich in die einzige Person verlieben musste, mit der es so klar war, dass es nichts werden konnte?
 

Er legte seinen Kopf in den Nacken. Aber auch das war noch nicht ganz das Problem, der Schuldige, der Übeltäter, weswegen er ausgesperrt war. Vor der Tür stand, auf einem ebenso langen wie kahlen Flur.

Der Grund dafür schien viel eher der zu sein, dass sein Partner nicht wie zu erwartend negativ reagiert hatte, als Deidara ihm ein relativ saloppes Geständnis entgegen geknallt hatte.

Der Grund schien eher der zu sein, dass Sasori – wieso auch immer er es getan hatte – dem Blonden viel eher ein inhaltlich ähnliches Zugeständnis geliefert hatte.

Zugeben, es war vollkommen frei jeglicher Emotion gewesen und hatte sich vielmehr in Andeutungen verlaufen – aber was konnte man von einer Puppe schon erwarten?

Ja, was?

Er ballte seine Hand zu einer Faust, drückte dabei unangenehm den schmalen Mund in seiner Handinnenfläche zusammen. Aber das war ihm egal.

Es geschah, was geschehen musste. Es war so verdammt voraussehbar gewesen.

Sasori war eine Puppe, ganz recht. Und er verhielt sich auch genau so.

Keinerlei Gefühlsregung, kein Funke Zuneigung, keine Liebelei – kurz und schlecht: Gar nichts. Dabei hätte man meinen können, dass er zumindest noch sein menschliches Herz nicht verloren hatte…
 

Allerdings – auf der anderen Seite sah es so aus, dass er sich in der Folgezeit immer wieder, immer öfter in seinem Zimmer verschloss. Einschloss. Deidara aus dem Weg ging.

Wenn ihm etwas unangenehm war, musste er noch empfinden können.

Wollte er Deidara etwa zum Narren halten? Was sollte das?

Der Blonde war nicht nur verwirrt über dieses Verhalten, es verletzte ihn auch; ohne, dass er etwas dagegen hätte unternehmen können. Es passte ihm ganz sicher nicht, da er bisher nur eine Person kannte, die seinen Stolz ankratzen konnte.

Und Uchiha Itachi gehörte ganz sicher in eine andere Schublade.
 

Er schüttelte unruhig den Kopf, während Wut in ihm aufglomm.

Wenn Sasori mit derlei Dingen nichts zu tun haben wollte, hätte er sich nicht darauf einlassen sollen. Und wenn er im Nachhinein feststellen musste, dass er eine Fehlentscheidung getroffen hatte, so sollte er wenigstens dazu stehen!

Aber nein… alles, was er tat, war sich einzusperren. Ohne Deidara.

Der Blonde wusste, dass es so nicht weitergehen konnte. Er war unkonzentriert auf Missionen und fand keine Ruhe, wenn sie für ein paar Tage Pause machen konnten.

Er konnte es sich nicht länger gefallen lassen.

Er musste etwas ändern. Jetzt.

Mit einer überzeugten Bewegung stieß er sich von der Wand ab, auf die Tür vor ihm zuschreitend. Ohne, dass er es noch hätte verhindern können, klopfte seine Hand wie automatisiert gegen die Sperre. Erst noch zaghaft, dann bald schon wütend, fordernd.

Sasori würde nicht schnell öffnen, besonders, wenn er sein Chakra wahrnahm.

Aber Deidara war geduldig, wenn es um die eigene Sache ging.
 

Es dauerte tatsächlich einige Zeit, bis sich hinter dem schweren Holz etwas zu bewegen begann, doch irgendwann glitt die Tür auf. Und gab den Blick auf Sasori frei.

Der Rothaarige starrte Deidara an, stumm. Er hatte ihm also nichts zu sagen.

Zuerst fand er keinen Anfang, doch nachdem er sich einige Worte zu recht gelegt hatte, ergab sich der Rest von ganz alleine.

„Macht es dir eigentlich Spaß, dich vor mir zu verschanzen, un?“

Er musterte Sasori, bereits innerlich aufgewühlt. Das Spiel könnte sein Partner auch bitte bald alleine spielen.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Deidara.“

Die monotone, ruhige Stimme des Puppenmachers durchschnitt die Stille wie eine scharfe Klinge. Und schürte Deidaras Wut.

„Es geht mich also nichts an, wenn du mir aus dem Weg gehst und tust, als gäbe es kein verdammtes ‚wir’ zwischen dir und mir, un!? Verdammt! Manchmal hätte ich wirklich Lust, deine gottverdammte beschissene Tür einfach in die Luft zu jagen, dann könntest du zusehen, wo du dich vor mir verkriechen kannst, un!“

Was sollte das denn? So ging man nicht mit ihm um. Und schon gar nicht der einzige Mensch, für den er so viel empfand, dass er ihm Respekt entgegenzubringen in der Lage war.

„Du verstehst es falsch, Deidara.“

Oh, ja – ja, natürlich! Das ist es!

„Falsch, un? Was soll ich an dir bitte noch falsch verstehen, wenn du dich nicht einmal richtig ausdrücken kannst, un!?“

Verdammt… Jetzt, da er es geschafft hatte, die wochenlange Barriere einzureißen, hatte er auch der inneren irgendwie Risse zugefügt. Das war doch keine Liebe. Und so jemandem musste er keinen Respekt mehr entgegen bringen. So jemand hatte den Titel danna nicht verdient.

„Vielleicht bist du einfach zu tot, als dass du merken würdest, dass man gewisse Dinge im Leben nicht einfach so daher sagt, un! Scheiße, ich würde dir gerne raten können, mal dein Gehirn zu benutzen – aber es geht ja nicht, un!“

Er spürte, dass seine Stimme zitterte. Er zitterte.

„Vielleicht ist das ja deine Art von Humor, auf die ich da endlich gestoßen bin, un! Aber mir war es, Entschuldigung, verdammt beschissen ernst gewesen, un!“

Noch mehr; er spürte, dass seine Emotionen sich bald auf eine Weise ausdrücken würden, die sie schon seit Jahren nicht mehr genutzt hatten.

Scheiße, scheiße… Er würde nicht weinen, er würde nicht… Ach fuck.

Wenn er weinte, wäre es nur aus Wut. Angestauter, unendlicher Wut.

Deidara sah Sasori an. Dieser sah zurück. Und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, in den fremden Augen etwas wie Schuldbewusstsein und Erkenntnis zu sehen.

Eine kalte, unechte Hand legte sich an seine Wange.

Sasori kam näher an ihn. Und dann war es nicht nur eine Hand, sie er an seinem Körper spürte.

Es waren auch fremde Lippen.

Zuerst hatte er ihn von sich stoßen wollen, doch dann beließ er es dabei. Immerhin war es etwas, worauf er sehr, sehr lange hatte warten müssen…

Die Tür hinter ihnen fiel ins Schloss.

„Es tut mir Leid, Deidara. Es ist einfacher, Puppen zu bewegen, als sich selber…“

Falsche Finger fuhren durch blonde Strähnen. Es fühlte sich richtig an.

„…ich werde üben.“
 

Hier stand er also. Vor einer verschlossenen Tür. Schon wieder.

Aber dieses Mal schien er sich wenigstens auf der richtigen Seite zu befinden.
 

[End.]



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Myokardinfarkt-chan
2013-03-09T22:19:41+00:00 09.03.2013 23:19
Ist das süß *.*
Verdammt süß...nicht kitschig...einfach nur so ein 'Ahhhh'-Effekt.
Und beide sind einfach perfekt getroffen.
Von:  Myokardinfarkt-chan
2013-03-09T22:15:44+00:00 09.03.2013 23:15
Die Story ist verdammt gut! Verdammt gut und verdammt heiß ;)
Du hast die beiden perfekt getroffen, ehrlich.
Die Story ist nicht kitschig und hat da doch so einen ganz leicht romantischen Hauch.
Einfach perfekt!
Von:  Foe
2009-07-15T19:05:04+00:00 15.07.2009 21:05
Noch besser als der letzt *Q*
Wow, dass war wirklich umwerfend und das
Ende. Ich kann mich besser mit so einer
Vorstellung anfreunden, als mit KarinXSasuke.
Echt, der OS war wirklich spitze :)

LG gintori
Von:  Foe
2009-07-15T18:53:42+00:00 15.07.2009 20:53
Klasse One-Shot *___*
Ich mag Suigetsu und Karin als Paar.
Die Schwangerschaft von Karin war auch
überraschend, es war gut, dass du es erst relativ
später erwähnt hast.

Mit freundlichen Grüßen von gintori.
Von:  Blackwolf
2008-06-14T15:57:39+00:00 14.06.2008 17:57
WOW WOW WOW

Ich liiiiiiiiiiiiiiiiebe deine OSs!

Du bringst die Charaktere so gut rüber, da wird man glatt neidisch!
Habe auch nciht sofort gedacht, dass sie schwanger ist! ^^
Nun ja, es ist ein genialer Einfall!


Blackwolf
Von:  Blackwolf
2008-06-14T15:51:19+00:00 14.06.2008 17:51
Juhuu!

SuiKa ist ein so geniales Pairing und die Idee zu diesem OS ist wirklich lustig!
Schick mir eine ENS, wenn du wieder ein OS zu dem Pairing schreibst! :)


Lg

Blackwolf
Von:  Gamzee
2008-05-06T11:44:25+00:00 06.05.2008 13:44
Wahhhh! Endlich!*____||
*schon sehnsüchtig drauf gewartet hat*
Awww~ Ich finde du hast Deidara´s Emotionen wircklich toll in Worte gefasst und Sasori nicht so OOC werden lassen~x3
Schön, dass es am Ende noch ein Happy End gab!:D
Muss ja auch so sein xP *dir nen Keks dalass*
Schreib weiter so tolle OS ^-||/

oODeidaraOo
Von: abgemeldet
2008-05-06T05:56:40+00:00 06.05.2008 07:56
Ich bin zwar kein Shonen-Ai Fan, aber der OS hat mir echt gut gefallen.
Ich finde, du hast Deidaras Gefühle vor der verschlossenen Tür echt gut beschrieben.
Fand ich echt toll.
Freu mich schon auf den nächsten OS!
Mfg Jo
Von:  Chimi-mimi
2008-04-05T20:15:25+00:00 05.04.2008 22:15
wow.
das ende, einfach nur perfekt XD
><
"Bis dann."
Das passt so zu Sasuke.

Ich muss sagen, dass ich richtig mit naru mitgefiebert habe, jeder Tür und als er dann Sasukes Chakra spürte ><
Von:  Ziuku
2008-03-28T16:51:05+00:00 28.03.2008 17:51
*nyu~* *nyu~* *nyu~*
erstmal dankeeeee für die widmung, ich hab mir voll den keks abgefreut X3
aber ne-chan ich muss sagen, du bist auf dem besten Weg. Klar, Uchihacest ist und bleibt dein absolutes Spitzengebiet, aber für eine SasuNaruJungfrau wie du es bist, war der OS seeehr in Ordnung.
Es gibt einige Sätze, die mir nur zugut gezeigt haben, dass du gewisse Ansätze von SasuNaru durchaus verstanden hast (siehst du, dein eingefleischter NS-Fan is schon zur Stelle XD).
Einer meiner liebsten Sätze hier war "Nachdem er über zwei Jahre keinen Tag ohne einen Gedanken an Sasuke hatte verstreichen lassen" herzlichen Glückwunsch, das war ein Volltreffer XD
ja bitte du hast es wundervoll ausformuliert. er hat sich förmlich den arsch für sasu aufgerissen *dich knuff* sehr schön *zufrieden mit ne-chan-desu*
Ein weiteres Highlight: Als Sasuke ging, ging alles mit ihm - Team 7, Erinnerungen, Sonne. Sie waren Regen, Einsamkeit und Sehnsucht gewichen.
Ich liebe diesen Satz! Er ist so ... wahr. Oh Gott jedes Mal wenn cih dran denk dass diese Vergangenheit nie mehr passieren wird, könnte ich heulen Q_Q
"war dieser Anblick für den Blondhaarigen überaus faszinierend" mich hats so vom Stuhl geschmissen vor lachen dieses zierliche kleine wörtchen "faszinierend" XDDD zu schön ey! das war echt gut! XDDD
Sasukes Aussage über Narutos 'Gefühle' war wirklich genial XD irgendwo war sie OOC und trotzdem war es einfach so krass typisch Sasu: Baff da haste meine Meinung.
Und was du auch sehr schön rüber gebracht hast, war Narutos lange Gedankengänge XD das war echt supi!
Mit dem Stalker, das fand ich echt genial. Ehrlich gesagt wäre ich auf diesen Ausdruck nie gekommen und doch hast du irgendwo eigentlich ziemlich Recht damit!
Was ich bei dir einfach mag sind diese wunderbaren Gedankengänge und Überlegungen, das schöne eigene Denken dass spielerisch mit eingebunden werden kann X))))
Sasus Offensive ... ich muss sagen: du hast es vollends geschafft. Denn ganz ehrlich, die Wahrscheinlichkeit dass Naru in Offensive geht beträgt im kompletten SasuNaru wirklich nur 10-15%, Sasu ist und bleibt der 'Dominante' und außerdem wird sich Naru sowieso erst nach den Aktionen bewusst was bei ihm abgeht úu Naru eben.
Dass du also Sasu den entscheidenden Schritt hast machen lassen, war absolut richtig *100 Punkte für Kandidatin*
Und dass du den Kuss nicht lange hast gehen lassen, war genauso richtig. Einfach typisch Sasu.
Du hast einfach keine Schnulze gebracht sondern das was du immer machst: reine natürlich überlegungen die zu gewissen Geschichten führen können und gar nicht mehr so sinnlos und unwirklich erscheinen wie sie eigentlich sein können.
*patpat*
Und absolut ... dieses ... *tiefeinatme* "Bis dann."
So ... schroff und kurz und doch so wundervoll! ich bin piepsend vom Stuhl gefallen. Ich hab es geliebt.
Dieses ... dieses ... kleine Wörtchen was in einen dunklen Raum geworfen wird und trotzdem wie eine Flutwelle wirkt!
Ich habs geliiiiebt!
Oh man schon wieder viel zu lange Review *drop*
du kennst mich ja úu
Ach ja: In 5 Wochen was?! *GRINS* koooomisch, was könnte das nur sein XDDD
*flausch* *award verpass* sie haben die Einstiegshürde überwunden! Herzlichen Glückwunsch =)))
deine ziu~ ^o^



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