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Inner Universe

Short Stories
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A.usgesperrt [SasoDei]

Wieso verlaufen meine OS' in letzter Zeit immer nach dem gleichen Schema?

Das ist ja gar schröcklich. Aber mir geisterte diese Idee bereits geraume Zeit zwischen meinen Gehirnwindungen herum, und da ich Yosa ohnehin noch etwas zum Geburtstag geschuldet habe...

- ah, ja, Mr Yosa!

Wir machen eine Band!

Weil ein bisschen von diesem Pairing nie schadet, weil Geburtstage zum feiern da sind und weil ich dir so wahnsinnig viele wunderbare Momente, Lacher, Bilder [Akira ; 3;], liebe Gesten und Erinnerungen verdanke - just for you, Yosaka.
 

A.usgesperrt - Samsas Traum
 

A.usgesperrt
 

Hier stand er also. Vor einer verschlossenen Türe. Schon wieder.

Deidara konnte den Kopf nur über sich selber schütteln. Er konnte nicht sagen, wieso er sich selber immer wieder so weit brachte, wieso er es geschehen ließ. Wieso er nicht einmal mit mehr Selbstbewusstsein aufwartete, wo es ihm doch sonst daran nie zu mangeln schien.

Es war ja nicht so, als stände er vor irgendeiner Tür.

Als wäre irgendeine Tür vor ihm verschlossen.

Nein. Dies war ganz und gar nicht irgendeine verdammte Tür.

Diese Tür gehörte Sasori. Und mochte sie ihn auf normalerweise zu dem schweigsamen Mann aus Suna führen, so versperrte sie ihm heute ganz entschieden den Weg.

Ein tiefer Seufzer entkam seinen Lippen. Er versuchte, seine Gedanken in andere Richtungen zu lenken.

Es ist ja nicht so, als ob es das erste Mal passiert wäre.

Hah! Dann sähe die Sache anders aus. Für gewöhnlich ließ Deidara sich weder ausschließen noch –sperren, das war eindeutig. Aber hier war er nun einmal. Hier stand er.

Vor der verschlossenen Türe. Schon wieder.
 

Wahrscheinlich lag der Grund, aus welchem Fäden aus Chakra den Schlüssel im Schloss umgedreht hatten, schon etwas zurück.

Deidara lehnte sich an die gegenüberliegende Wand. Er würde hier bleiben, und wenn es noch so lange dauern würde.

Während sich das Lid über sein noch intaktes Auge legte, versuchte er, seine Gedanken zu sammeln. Sasori hatte ihm nicht immer die Tür vor der Nase versperrt. Sicher, er bestand auf seine Ruhe, vor allem vor dem aufbrausenden, energiegeladenen Temperament seines Partners. Aber abgeschlossen – ihn ausgeschlossen – hatte er ihn bis vor wenigen Wochen nicht.
 

Tja, woran das wohl lag? Ein bitter-säuerliches Lächeln breitete sich über Deidaras Gesicht. Es wirkte beinahe maskenhaft dem Lächeln gegenüber, das der Künstler normalerweise an den Tag legte, um seinen Gedanken Expression zu verleihen.

Genau da lag wohl sein Problem. Die Expression, der Ausdruck von Gefühl.

Ich hätte es eigentlich wissen müssen.

Eine blasse Hand traf schmerzhaft gegen rauen Felsen.

Sein momentanes Gefühl war jedenfalls Wut. Auf Sasori, auf sich selber, auf sie beide.

Ja, er hätte es wissen müssen. Es war so klar gewesen, dass ihn seine überschwänglichen, ungebändigten Emotionen eines Tages in ein solches Dilemma brachten.

Wenn man vor nichts und niemandem Respekt hatte, zahlte es einem spätestens die Liebe wieder heim. Die Liebe…

Von all den Menschen auf der Welt – wieso hatte es gerade Akasuna no Sasori sein müssen?

Ein Mensch, der gar kein Mensch mehr war… War das die Antwort auf die unzähligen Explosionen, die auf das Konto des jungen Mannes gingen?

Dass er sich in die einzige Person verlieben musste, mit der es so klar war, dass es nichts werden konnte?
 

Er legte seinen Kopf in den Nacken. Aber auch das war noch nicht ganz das Problem, der Schuldige, der Übeltäter, weswegen er ausgesperrt war. Vor der Tür stand, auf einem ebenso langen wie kahlen Flur.

Der Grund dafür schien viel eher der zu sein, dass sein Partner nicht wie zu erwartend negativ reagiert hatte, als Deidara ihm ein relativ saloppes Geständnis entgegen geknallt hatte.

Der Grund schien eher der zu sein, dass Sasori – wieso auch immer er es getan hatte – dem Blonden viel eher ein inhaltlich ähnliches Zugeständnis geliefert hatte.

Zugeben, es war vollkommen frei jeglicher Emotion gewesen und hatte sich vielmehr in Andeutungen verlaufen – aber was konnte man von einer Puppe schon erwarten?

Ja, was?

Er ballte seine Hand zu einer Faust, drückte dabei unangenehm den schmalen Mund in seiner Handinnenfläche zusammen. Aber das war ihm egal.

Es geschah, was geschehen musste. Es war so verdammt voraussehbar gewesen.

Sasori war eine Puppe, ganz recht. Und er verhielt sich auch genau so.

Keinerlei Gefühlsregung, kein Funke Zuneigung, keine Liebelei – kurz und schlecht: Gar nichts. Dabei hätte man meinen können, dass er zumindest noch sein menschliches Herz nicht verloren hatte…
 

Allerdings – auf der anderen Seite sah es so aus, dass er sich in der Folgezeit immer wieder, immer öfter in seinem Zimmer verschloss. Einschloss. Deidara aus dem Weg ging.

Wenn ihm etwas unangenehm war, musste er noch empfinden können.

Wollte er Deidara etwa zum Narren halten? Was sollte das?

Der Blonde war nicht nur verwirrt über dieses Verhalten, es verletzte ihn auch; ohne, dass er etwas dagegen hätte unternehmen können. Es passte ihm ganz sicher nicht, da er bisher nur eine Person kannte, die seinen Stolz ankratzen konnte.

Und Uchiha Itachi gehörte ganz sicher in eine andere Schublade.
 

Er schüttelte unruhig den Kopf, während Wut in ihm aufglomm.

Wenn Sasori mit derlei Dingen nichts zu tun haben wollte, hätte er sich nicht darauf einlassen sollen. Und wenn er im Nachhinein feststellen musste, dass er eine Fehlentscheidung getroffen hatte, so sollte er wenigstens dazu stehen!

Aber nein… alles, was er tat, war sich einzusperren. Ohne Deidara.

Der Blonde wusste, dass es so nicht weitergehen konnte. Er war unkonzentriert auf Missionen und fand keine Ruhe, wenn sie für ein paar Tage Pause machen konnten.

Er konnte es sich nicht länger gefallen lassen.

Er musste etwas ändern. Jetzt.

Mit einer überzeugten Bewegung stieß er sich von der Wand ab, auf die Tür vor ihm zuschreitend. Ohne, dass er es noch hätte verhindern können, klopfte seine Hand wie automatisiert gegen die Sperre. Erst noch zaghaft, dann bald schon wütend, fordernd.

Sasori würde nicht schnell öffnen, besonders, wenn er sein Chakra wahrnahm.

Aber Deidara war geduldig, wenn es um die eigene Sache ging.
 

Es dauerte tatsächlich einige Zeit, bis sich hinter dem schweren Holz etwas zu bewegen begann, doch irgendwann glitt die Tür auf. Und gab den Blick auf Sasori frei.

Der Rothaarige starrte Deidara an, stumm. Er hatte ihm also nichts zu sagen.

Zuerst fand er keinen Anfang, doch nachdem er sich einige Worte zu recht gelegt hatte, ergab sich der Rest von ganz alleine.

„Macht es dir eigentlich Spaß, dich vor mir zu verschanzen, un?“

Er musterte Sasori, bereits innerlich aufgewühlt. Das Spiel könnte sein Partner auch bitte bald alleine spielen.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Deidara.“

Die monotone, ruhige Stimme des Puppenmachers durchschnitt die Stille wie eine scharfe Klinge. Und schürte Deidaras Wut.

„Es geht mich also nichts an, wenn du mir aus dem Weg gehst und tust, als gäbe es kein verdammtes ‚wir’ zwischen dir und mir, un!? Verdammt! Manchmal hätte ich wirklich Lust, deine gottverdammte beschissene Tür einfach in die Luft zu jagen, dann könntest du zusehen, wo du dich vor mir verkriechen kannst, un!“

Was sollte das denn? So ging man nicht mit ihm um. Und schon gar nicht der einzige Mensch, für den er so viel empfand, dass er ihm Respekt entgegenzubringen in der Lage war.

„Du verstehst es falsch, Deidara.“

Oh, ja – ja, natürlich! Das ist es!

„Falsch, un? Was soll ich an dir bitte noch falsch verstehen, wenn du dich nicht einmal richtig ausdrücken kannst, un!?“

Verdammt… Jetzt, da er es geschafft hatte, die wochenlange Barriere einzureißen, hatte er auch der inneren irgendwie Risse zugefügt. Das war doch keine Liebe. Und so jemandem musste er keinen Respekt mehr entgegen bringen. So jemand hatte den Titel danna nicht verdient.

„Vielleicht bist du einfach zu tot, als dass du merken würdest, dass man gewisse Dinge im Leben nicht einfach so daher sagt, un! Scheiße, ich würde dir gerne raten können, mal dein Gehirn zu benutzen – aber es geht ja nicht, un!“

Er spürte, dass seine Stimme zitterte. Er zitterte.

„Vielleicht ist das ja deine Art von Humor, auf die ich da endlich gestoßen bin, un! Aber mir war es, Entschuldigung, verdammt beschissen ernst gewesen, un!“

Noch mehr; er spürte, dass seine Emotionen sich bald auf eine Weise ausdrücken würden, die sie schon seit Jahren nicht mehr genutzt hatten.

Scheiße, scheiße… Er würde nicht weinen, er würde nicht… Ach fuck.

Wenn er weinte, wäre es nur aus Wut. Angestauter, unendlicher Wut.

Deidara sah Sasori an. Dieser sah zurück. Und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, in den fremden Augen etwas wie Schuldbewusstsein und Erkenntnis zu sehen.

Eine kalte, unechte Hand legte sich an seine Wange.

Sasori kam näher an ihn. Und dann war es nicht nur eine Hand, sie er an seinem Körper spürte.

Es waren auch fremde Lippen.

Zuerst hatte er ihn von sich stoßen wollen, doch dann beließ er es dabei. Immerhin war es etwas, worauf er sehr, sehr lange hatte warten müssen…

Die Tür hinter ihnen fiel ins Schloss.

„Es tut mir Leid, Deidara. Es ist einfacher, Puppen zu bewegen, als sich selber…“

Falsche Finger fuhren durch blonde Strähnen. Es fühlte sich richtig an.

„…ich werde üben.“
 

Hier stand er also. Vor einer verschlossenen Tür. Schon wieder.

Aber dieses Mal schien er sich wenigstens auf der richtigen Seite zu befinden.
 

[End.]



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Gamzee
2008-05-06T11:44:25+00:00 06.05.2008 13:44
Wahhhh! Endlich!*____||
*schon sehnsüchtig drauf gewartet hat*
Awww~ Ich finde du hast Deidara´s Emotionen wircklich toll in Worte gefasst und Sasori nicht so OOC werden lassen~x3
Schön, dass es am Ende noch ein Happy End gab!:D
Muss ja auch so sein xP *dir nen Keks dalass*
Schreib weiter so tolle OS ^-||/

oODeidaraOo
Von: abgemeldet
2008-05-06T05:56:40+00:00 06.05.2008 07:56
Ich bin zwar kein Shonen-Ai Fan, aber der OS hat mir echt gut gefallen.
Ich finde, du hast Deidaras Gefühle vor der verschlossenen Tür echt gut beschrieben.
Fand ich echt toll.
Freu mich schon auf den nächsten OS!
Mfg Jo


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