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Schattenjagd

ehemals Kage no Kurayami
von

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Zuflucht

Ich sag nix mehr… ich hoffe nur, das dass hier überhaupt noch einer lesen will. *seufz*

Der Geist ist willig, das Fleisch (und die Zeit) ist schwach (zu wenig).
 

Fremdwörter:

Arkebusen: Lunterschlossgewehre, die in dieser zeit vermehrt in Japan genutzt wurden

Fukûtaisho: Vizegeneral, direkter Untergebener des Generals (der hier auch gleichzeitig die Funktion des Burgherrn übernimmt)

Danna: Höflichkeitssuffix, hier Hausherr, sonst auch Anrede für einen Lehrmeister, Beschützer,u.a.

Tanto: kurzer, einschneidiger Dolch

O-ba-san: höfliche Anrede für alte Frau (richtig? Bei Fehler bitte Korrigieren! o_O°)
 

Zusammenfassung:

Shahi kehrt nach zweihundert Jahren zusammen mit Samûn nach Japan zurück, um eine ganz bestimmte Beute zu jagen.

Sie scheint den Inu no Taisho sehr gut zu kennen, sogar zu verehren, während die Erinnerungen an Sesshoumaru nicht die Besten sind.

In Edo gerät sie mit den Menschen aneinander und wird, obwohl sie ohne jegliche feindliche Absicht in der Stadt war, schwer verletzt. Bei ihrem Kampf und dem Ausbruch aus den Bannkreisen der Stadt wird ein Teil Edos niedergebrannt, was vielen Menschen das Leben kostet.

Beide sind danach sehr geschwächt, Shahi ist sogar bereit, sich ein Bein abzuschlagen, um der tödlichen Wirkung eines Bannpfeils zu entgehen.

Im letzten Moment wird sie von Kagome gefunden, die den Pfeil trotz Shahis Misstrauen und nur durch Samûns Eingreifen entfernen kann- der einsetzende Schmerz löst bei Shahi einen Blutrausch aus, dem beinahe Kagome und auch der zu Hilfe eilende Inuyasha zum Opfer fallen.

Doch aus einem für Inuyasha unbekanntem Grund lässt Shahi von ihm ab und bricht schließlich endgültig am Ende ihrer Kräfte zusammen.

Samûn, der Kagomes uneigennützige Hilfsbereitschaft erkannt hat und sich der Gefahren, in der sie in einem so hilflosen Zustand schweben sehr wohl bewusst ist, beschließt, der Miko vorerst zu vertrauen und bei der Gruppe zu bleiben, selbst, als ein Sturm über sie hereinbricht und sie zwingt, nach einer sicheren Unterkunft zu suchen. Er scheint durch das Unwetter, das eine ungeheuer verlockende Wirkung auf ihn hat zu neuen Kräften zu gelangen und zwingt Shahi in ihre menschliche, unauffälligere Gestalt zurück. Unmittelbar danach verschwindet er im Wind, seine verletzte und bewusstlose Gefährtin bei Inuyasha zurück lassend.
 

Kongen, ein alter gemeinsamer Bekannter von Shahi und dem Inu no taisho befürchtet indes das Schlimmste, da er Shahi als sehr rachsüchtig und rücksichtslos kennt, wenn ihr Zorn erst einmal geweckt wird- und ungerechtfertigt von Menschen angegriffen zu werden ist eine äußerst eindeutige Provokation. Er befürchtet, das ihr alter Blutrausch wieder erwachen könnte, ebenso fürchtet er ein Zusammentreffen Shahis und Sesshoumarus, da beide sich bis aufs Blut zu hassen scheinen. Allerdings gibt ihm das zusammentreffen Shahis und Inuyashas vorerst neue Hoffnung- die sich allerdings nach einem Blick auf die aktuelle Situation abrupt in Sake auflöst.
 

Niemand von ihnen ahnt, dass Inuyasha während seiner Auseinandersetzung mit Shahi nur knapp dem Angriff einer unbekannten Bestie entgangen ist, die bereits die gesamte Musashi- Ebene in Angst und Schrecken versetzt hat und eine Massenflucht der Youkai auch in die Westlichen Länder verursachte, die jedoch von Sesshoumaru problemlos zurückgeschlagen wurde.

Allerdings ist die Bestie nun weiter auf dem Weg nach Westen, geleitet von einem unbekannten Meister- und sie ist hungrig!
 

Und auch Naraku beobachtet die Geschehnisse mit Interesse.
 

… und weiter geht’s.
 


 


 


 

Kapitel 10:

Zuflucht?
 


 

Mit einem schrillen Heulen presste sich die eisige Luft durch die winzigsten Spalten, strich fauchend und stöhnend durch die verwinkelten Korridore und Gänge, rüttelte an den dünnen Bespannungen der Shojitüren und ließ die Flammen der Feuerstellen und Lampen unruhig flackern und mitunter funkensprühend erlöschen.

Das Holz der mächtigen Stützbalken ächzte klagend.

Der Sturm strich wie ein brüllender Höllendämon über die Burg, die vereinzelten Böen nun zu einer dröhnenden Kakophonie vereint, Regen prasselte mit der Wucht und der Lautstärke einschlagender Arkebusenkugeln gegen die Wände. Der Samurai fühlte deutlich, wie das Holz unter ihm erbebte, sobald eine neue Bö an dem Gebäude zerrte, an den sorgfältig verschachtelten Dächern und Pfosten riss, bis sich Wände und Boden vor Schmerzen zu winden schienen.
 

Shinosuka Masanori verhielt in seinem Schritt, versuchte durch die zerfetzten Reste einer Türbespannung hindurch einen Blick auf den Himmel zu erhaschen.

Schwarze Wolken schluckten das Tageslicht, verwandelten die Mittagsstunden in drückende Dämmerung.

Ein grünlich- purpurfarbener Schimmer schien in ihnen zu brodeln, es schien, als ob sich die Abgründe der Unterwelt selbst aufgetan hätten, um den Menschen ihren Atem entgegen zu speien…

„Als zögen dort die Mächte der Hölle mit allen ihren Dämonen und Geistern vorbei.“ murmelte er.

Waren es Götter, Dämonen, war es einfach eine grausame Laune der Natur?

Der alte Priester hätte es ihm sagen können- doch der war vor sechs Tagen zusammen mit dem Burgherrn nach Edo, an den Hof des Daimyo gerufen worden.

Seit diesem Befehlwar keine Nachricht mehr aus der Stadt gekommen.

Es war von einer Unzahl von Youkai die Rede gewesen, die Edo regelrecht umzingelt hielten…was ging dort vor sich?

War die Situation dort so schlimm, das der Daimyo seinen Außenposten sogar die wichtige spirituelle Unterstützung und die Erfahrung und Führung eines altgedienten Generals entzog, eine seiner gerade erst neu erschaffenen Nebenburgen schutzlos inmitten eines von Youkai bevölkerten Landstrichs zurückließ? Sicherlich war der Fürst auf die Wehrhaftigkeit seiner Nebenburgen bedacht, doch würde sein Hauptsitz stets Vorrang haben.

Aber war es nicht in den letzten Tagen überraschend ruhig gewesen?

Diese plötzliche Stille nach einer Zeit der Schrecken und Furcht beunruhigte ihn mehr, als er sich eingestehen wollte. Was ging dort vor, hinter den schweigenden Mauern aus Felsen und Bäumen?
 

Ihn fröstelte.

Die Last der Verantwortung, die er während der Abwesenheit seines Herrn trug, erdrückte ihn.

Er selbst war rettungslos verloren, was den Umgang mit übernatürlichen Mächten betraf. Er konnte nur nach dem Entscheiden, was er sah, was sein verstand, sein Ehrgefühl als Samurai und sein Herz ihm sagten.

Und bisher konnte er auf nichts in seinem Leben zurückblicken, was er bereut hätte, doch noch war er jung.

Er hoffte, dass es auch weiterhin so bleiben würde…

…und das diese Gäste nicht den Grundstein seines Versagens legen würden.
 

Er wandte sich ab, ging langsam den Korridor zu den Soldaten-Unterkünften entlang.

Fast alle Bewohner des Schlosses hatten sich hier versammelt- die niedrigen Gebäude schmiegten sich dicht an die Wehrmauern, waren so vor den schlimmsten Auswirkungen des Unwetters geschützt.

In den äußersten Räumen hatten sie auch ihre Gäste untergebracht.
 

Was für eine merkwürdige Truppe.
 

Es gehörte durchaus anerkennenswerter Mut, Kraft und Zähigkeit dazu, sich durch den Sturm und die weitläufigen Waldgebiete um die Festung herum durchzukämpfen.

Dazu noch mit Frauen- und einer besinnungslosen, schwer verletzten Barbarin!

Jedoch… als er sah, das ein Hanyou und zwei Youkai zu dieser Gruppe gehörten, war er angesichts des an Furcht grenzenden Gefühls, das dieser Sturm auslöste kurz davor gewesen, ihnen die Zuflucht verweigern zu lassen, sie nötigenfalls sogar zu töten.

Doch hatten die Anwesenheit einer Taijiya und eines Houshi wiederum ausgleichend gewirkt… Shinosuka rätselte immer noch, wie es zu dieser ungewöhnlichen Konstellation gekommen war.

Ob der Mönch und die Jägerin einen Bann… nein, eher nicht. Die Nekomata und der Kitsune hatten zutraulich, anhänglich gewirkt. Die Nekoyoukai hatte sogar stillschweigend die Last einer Verwundeten erduldet, war der Taijiya soweit möglich noch mit jeder Bewegung entgegen gekommen, als sich die vor Schwäche in ihr Nackenfell gekrallt hatte. Das tat niemand, der lediglich unterworfen worden war, erst recht kein tierischer Dämon.

Und der Hanyou… der Halbdämon hatte Shinosuka am tiefsten beeindruckt.

Sie hatten vor ihm gestanden, im strömenden, peitschenden Regen… Der Hanyou hatte dieses Mädchen mit der merkwürdigen Kleidung auf dem Rücken getragen. Seine Augen waren voller Emotion, voller Misstrauen gewesen, und doch hatte er die Frau nicht abgesetzt, um die Hände notfalls für das Schwert, zur Verteidigung frei zu haben. Und auch der besänftigende Griff des Mädchens auf dem Schwertarm des Hanyou war ihm nicht entgangen… ihre Finger hatten seinen Unterarm umschlossen, nur sanft, aber doch mit einer eindeutigen Geste. Ihr anderer Arm war um seinen Brustkorb geschlungen gewesen- Halt suchend sowie gebend. Shinosuka war feinfühlig genug, um diese Signale zu lesen. Der Hanyou stütze diese Frau- so wie sie ihn stütze.

Es war dieses Bild gewesen, was für ihn letztlich den Ausschlag gegeben hatte.

Es wäre seiner nicht würdig gewesen, diese Leute zu einem elenden Tod in diesem verfluchten Sturm zu verdammen.

Sie würden nicht unehrenhaft handeln, die ihnen gewährte Freundlichkeit nicht mit Füßen treten. Der Houshi und der Halbdämon hatten ihm ihr Wort gegeben, sich angemessen und friedlich zu verhalten, selbst dafür zu sorgen, dass keinem Menschen hier durch ein Mitglied ihrer Gruppe etwas zustoßen würde.

Und er hatte ihnen geglaubt.

So, wie sie ihm geglaubt hatten, als er ihnen einen sicheren Aufenthalt bis zum Ende des Sturms und einen freien Abzug versprochen hatte…
 

Der Fukûtaisho nickte den sich verbeugenden Wachen kurz zu, bevor er schließlich vor der Shoji stehen blieb, sich ein tiefes Luftholen erlaubte.

Hoffentlich würden die Götter ihm gnädig sein.

Er hatte noch niemals sein Wort gebrochen.

Und auch diesmal würde er seine Ehre nicht verlieren wollen.
 

oOo
 

Miroku und Inuyasha fuhren zusammen, sahen abrupt auf, als die Schiebetür vorsichtig beiseite geschoben wurde und die Gestalt des Fukûtaisho sichtbar wurde.

„Verzeiht die Störung, Houshi- sama…“

Inuyasha löste langsam den Griff um Tessaiga, ließ sich wieder zurücksinken. Er versuchte, sein rasendes Herz zu besänftigen. Dieser elende Sturm…Im Gegensatz zu Miroku stand er nicht auf, als der Soldat das schlichte Zimmer betrat.

Der Mönch verbeugte sich höflich.

„Shinozuka- danna…was kann ich für Euch tun?“

Der Mann ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. „Ist alles zu eurer Zufriedenheit? Benötigt Ihr noch weitere Decken? Ein wenig Tee?“

Miroku stutze, fing sich aber rasch.

„Nein, wir wurden bereits ausreichend versorgt, weitaus reichhaltiger, als so unwürdige Gäste es unter diesen Umständen erwarten dürfen. Wir sind euch und eurer Großzügigkeit bereits zu größtem Dank verpflichtet, Shinozuka-danna.“

Inuyasha starrte unbeweglich in die Feuerstelle, versuchte, das umständliche Gerede zu ignorieren. Was sollte dieser Mist?

Schweigen, nur kurz, aber dennoch lang genug, das Miroku sich anspannte.

„Meine bescheidene Person hätte eine kleine Bitte an den ehrenwerten Houshi und seine Begleiter… ich hoffe sehr, das diese meine Gäste nicht beleidigt…“ Der Mann straffte sich. „Ich möchte Euch höflichst ersuchen, mit euren Begleitern ausschließlich in diesen euch zugewiesenen Räumen zu verbleiben und den Trakt nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis zu verlassen. Ich…“

„Was soll denn auf einmal dieser Blödsinn?“ Inuyasha war nun doch aufgesprungen, stand nun mit geballten Fäusten neben Miroku. „Reicht dir mein Wort nicht oder was? “

Miroku hob besänftigend die Hand. „Warte, Inuyasha. Vielleicht hat unser Gastgeber ja gute Gründe für diese…Bitte?“

Der Fukûtaisho deutete eine knappe Verneigung an.

„Ich versichere euch, eine Beleidigung eurer Personen liegt mir fern. Jedoch sind viele meiner Soldaten und auch die Bediensteten durch dieses Wetter in Sorge… sie befürchten Dämonenwerk in diesem Wind. Und die Anwesenheit eines Hanyou und zweier Youkai sind nicht unbedingt geeignet, sie zu beruhigen, bitte verzeiht ihre Narretei. Trotzdem würde es mich erleichtern, würdet ihr meiner Bitte entsprechen. Ich möchte unliebsame Vorfälle vermeiden. Zu unser beider Vorteil.“ Er sagte es bedeutsam.
 

Miroku und Inuyasha warfen sich einen kurzen Blick zu, dann ließ sich der Hanyou mit einem unwilligen Knurren auf sein Kissen zurückfallen. „Meinetwegen! Bevor die sich hier noch ins Hemd machen…“ Wenigstens hatten sie ihnen ihre Waffen gelassen- eigentlich eindrucksvoller Beweis dafür, wie der zweite Heerführer ihrem Wort vertraute.

Miroku nickte Shinosuka zu. „Wenn es euch eure Situation erleichtert, selbstverständlich. Darf ich die Frauen von eurer Bitte in Kenntnis setzen?“

„Selbstverständlich dürft ihr das. Ihr seid jederzeit frei, nach eurer Begleitung zu sehen… ich ersuche euch nur, diesen Flur nicht zu verlassen.“

Shinosuka verneigte sich noch einmal tief, versicherte ihnen seine Dankbarkeit und zog sich zurück.
 

Miroku wartete einige Augenblicke, bis er sich sicher war, das der Mann sie nicht mehr hören konnte.

„Ich frage mich, was das jetzt gerade sollte.“

Inuyasha sagte nichts, schnaubte nur verächtlich durch die Nase.

Der Houshi seufzte resigniert.

Das immer noch beinahe verstockte Schweigen Inuyashas zerrte an seinen Nerven.

Müde ließ er sich auf seinen Futon sinken, starrte an die Decke.

Winzige Wassertröpfchen hingen an den Balken, funkelten im flackernden Licht des Feuers. Bei jedem Verwinden des Holzes lösten sie sich, fielen wie kleine Funken herab, um gleich wieder durch neue ersetzt zu werden..

Miroku schauderte, wenn er sich vorstellte, jetzt noch im Freien zu sein.

Sie hatten es gerade noch rechtzeitig geschafft, bevor der Sturm endgültig losgebrochen war.
 

„Warum hast du uns überhaupt hergeführt? Das war eine echte Schnapsidee!“

Klar.

Wenn der Hanyou schon den Mund aufmachte, dann nur wieder zum Meckern.

Miroku wandte den Kopf.

Inuyasha hockte an der gegenüberliegenden Seite der Feuerstelle, starrte in die Flammen. Tessaiga hielt er im Arm, die Hand auffällig nah am Griff.

„Hättest du eine Alternative gewusst? Wärst du jetzt lieber mit Kagome da draußen? ICH jedenfalls nicht!“

Inuyashas Augen leuchteten im warmen Licht der Flammen. „Musste es denn ausgerechnet eine verdammte BURG sein? Hier wimmelt es von Samurai!“ Und er war nun an dieses elende Versprechen gebunden. Etwas sagte ihm, das ihn diese… Dummheit noch teuer zu stehen kommen würde.

Miroku atmete tief durch.

„Hai. Und es gibt hier auch einige große, stabile Wehrmauern, die verhindern, dass das Wetter uns das Dach über dem Kopf wegreißt!“

Ein dumpfes Krachen drang durch das Brüllen des Windes zu ihnen durch.

„Ich hoffe, das war keine deiner stabilen Wehrmauern.“ knurrte Inuyasha, schwieg dann aber wieder.

Es war offensichtlich, dass er den Menschen nicht recht traute.

Miroku räumte ihm stillschweigend einiges recht ein.

Die Situation war denkbar unangenehm.

Sie waren auf das Wohlwollen dieser Menschen angewiesen.

Nicht nur, dass sie endgültig körperlich am Rande des Zusammenbruchs standen und sich somit im Falle eines Angriffes kaum effektiv würden wehren können… sie waren praktisch blind und taub.
 

Sie hatten es bereits auf dem Weg zu Burg gespürt, und es war rasch immer intensiver geworden, bis es sich wie eine Decke über ihre Sinne gelegt hatte.

Youki.

Zu Beginn nur schwach, dann aber mit dem immer wilder werdendem Wind zunehmend anschwellend, bis es sie wie reißendes Wasser umspülte und ihre Herzen zum Rasen brachte.

Kampf und Tod schwang in dieser Energie mit, zeugten von wildem Hass und ungezügelter Wut und Macht.
 

Doch der zuerst erwartete Angriff blieb aus.

Nichts geschah.
 

Es war über ihnen, in den Wolken, im Wind, fegte über sie hinweg, ziellos, ungerichtet… wie ein wanderndes Echo in den Bergen, eigenartig fremd und fern und dennoch mit niederschmetternder Kraft.

Wie grollender Donner, der von einem weit entfernten Gewitter zeugte…
 

Sie hatten sich schnell wieder gefasst, als sie erkannten, das sie es nicht mit einem Angriff, sondern eher mit den atmosphärischen Nachwehen eines bereits vergangenen Ereignisses zu tun hatten…. Und empfanden eine verschämte Erleichterung darüber, den Ursprung dieses Unwetters nicht miterlebt zu haben. Miroku jedenfalls vermutete stark, das keiner von ihnen den Verursachern etwas entgegenzusetzen gehabt hätte.
 

Denn die immer noch andauernden Auswirkungen waren beträchtlich. Und sie beschränkten sich nicht nur auf die aufgewühlten Elemente.

Der Taifun selbst schien nun im relativen Schutz fester Wände nicht mehr ihr dringendstes Problem zu sein… die dunklen Energien wirkten sich keineswegs nur auf ihr Gemüt aus.

Vereint mit Wind und Wasser löschten sie alles andere aus:

ob Gerüche, Geräusche, Youki oder Ki, jeder ihrer Sinne war blockiert, überlastet oder derartig verwirrt, das niemand von ihnen mehr von seiner Umgebung erkannte, als was er im Halbdunkeln sehen oder ertasten konnte.
 

Selbst Inuyasha hatte Shinosuka erst bemerkt, als er die Tür beiseite geschoben hatte. Hätte der Vizegeneral feindliche Absichten gehabt: sie hätten ihn weder gehört, noch gerochen, noch sein Ki spüren können- bis ihnen das Tanto in der Brust gesteckt hätte.

Sie hatten sich noch nie zuvor so hilflos und nackt gefühlt.
 

Es war zum Verzweifeln.

So sehr ihre Körper und Seelen nach Ruhe verlangten, es schien ihnen unmöglich, sich zu entspannen, von einem erholsamen Schlaf einmal ganz zu schweigen! Und der Besuch Shinosukas war nicht eben angetan, sie in Sicherheit zu wiegen.

Der Vizegeneral hatte sich eindeutig sehr unwohl gefühlt. Das der Mann sie höchstpersönlich aufgesucht hatte, anstatt einen Untergebenen zu schicken, sprach ebenfalls für sich. Die Angelegenheit war ernst.

Entweder war er sich seiner Entscheidung, sie hier aufzunehmen, nun doch unsicher geworden- oder etwas hatte die Sachlage verändert.

Nur was?

Und wie?

Miroku drehte sich zur Seite, wickelte sich dabei tief in die dicke Wolldecke. Doch das Frösteln kam nicht von der Kälte...

Das Bild des Pferdedämons erschein vor seinem Auge, die hilflose Gestalt der Pantheryoukai…

Miroku war sich völlig sicher, das der Pferdedämon in seine Gedanken eingedrungen war, in ihnen gesehen hatte, wohin Miroku die Gruppe führen wollte.

Und er hatte gehandelt.

Der Houshi wusste zwar nicht, woher der Dämon die Kraft für diese Verwandlung und sein eigenes Verschwinden bezogen hatte, aber es war- eindrucksvoll gewesen.

Und beängstigend.

Es schien, als ob sich der beinahe völlig erschöpfte Youkai aus der Energie des Sturmes genährt hätte- oder aus dem Youki, das zu diesem Zeitpunkt bereits in dem Unwetter manifestierte.

Wie hatte er es geschafft, die Youkai zu verwandeln?

Ein Bann?

Eine Illusion?

Oder verfügte auch die Panther- Dämonin über eine menschliche Gestalt, und der Pferdeyoukai hatte sie lediglich in diese zurück gezwungen? Zwar drängte sich ihm diese Vermutung auf, doch es war ihm in seinem Zustand und in dieser energiegeschwängerten Atmosphäre einfach unmöglich, den Zustand des verwandelten Dämons genauer zu analysieren.

Und was war aus dem Pferdedämon selbst geworden?

War er geflohen?

Verpufft?

Vom Winde verweht?

Würde er wieder kommen?

Miroku wusste es nicht.
 

Wie auch immer… dank des Pferdeyoukais war für den Moment eine von Mirokus größten Sorgen aus dem Weg geschafft worden.

Er verbat sich ein weiteres Nachgrübeln über Dinge, die ihn im Augenblick heillos überforderten.

Die aktuelle Situation war wahrhaftig verzwickt genug, als das er sich jetzt auch noch um den verbleib dieses mysteriösen Pferdedämons Sorgen machen könnte… er war ihm in diesem Augenblick auch einfach nur dankbar.

Statt einem halbtierischen Dämon hatten sie lediglich eine Frau bei sich gehabt.

Der Houshi war sich ziemlich sicher, dass ihnen eine Menge sehr unangenehmer Fragen geblüht hätten, wären sie mit einem weiteren, dazu noch Schwerverletzten Dämon vor den Burgtoren aufgekreuzt.

Fragen, auf die sie keine Antwort gehabt hätten.

Die jetzige Frage war nur:

Hatte der Pferdedämon seine Gefährtin verwandelt, um ihnen die Möglichkeit zu geben Schutz zu finden- oder hatte er verhindern wollen, das sie herausfanden, warum ein Miko- Pfeil im Bein der Youkai gesteckt hatte…?

Inuyashas Worte dem Fukûtaisho gegenüber klangen ihm in den Ohren. ‚Ich sorge schon dafür, das keinem deiner Leute hier was passiert!

Gestern Abend auf der Lichtung hatte Inuyasha hilflos auf dem Rücken gelegen…

Und dabei war der Pantheryoukai mehr tot als lebendig gewesen.

Was würde geschehen, käme er in dieser Umgebung wieder zu Bewusstsein?
 

Über die Flammen hinweg traf ihn Inuyashas Blick.

Einige Atemzüge lang sahen sie sich schweigend an.
 

Dann erhob sich Inuyasha ruckartig.

„Ich geh Kagome und Sango Bescheid sagen!“
 

Die Shoji wurde mit endgültiger Heftigkeit gegen ihren Rahmen geworfen.
 

Miroku konnte nicht einmal das Tappen der nackten Fußsohlen auf den glatten Holzboden hören, als der Hanyou den Flur herunterstapfte.

Oh, ihr Kami, oh, Erleuchteter…
 

Er betete in den letzten Tagen häufiger.
 


 

Als Inuyasha zurückkehrte, hatte die Erschöpfung endlich ihren Tribut gefordert und Miroku in einen bleiernen Schlaf voller wirrer Träume gezwungen.
 


 

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Der Tag wurde zum Abend und neigte sich schnell der Nacht entgegen.
 

Eine erstickende Finsternis legte sich über das Land, lichtloser als eine Neumondnacht, sternenleer, nur angefüllt mit dem Echo einer Schlacht, dem Kampf von Luft und Wasser selbst, verkörpert in mächtigen, schuppenbesetzten Leibern und gewaltigen Rachen…
 

Samûn flog dahin, ein silbergrauer, sich in den Windwirbeln und Wolken auflösender, geisterhafter Schemen, trunken von dem Gefühl der unendlichen Freiheit und der Kraft, die nun endlich wieder durch ihn pulsierte, ihn wieder zu dem werden ließ, was er einmal war, dem wilden, freien Sturm.
 

Um ihn herum heulte, donnerte und toste es, die entfesselte Macht seines Elements, vermengt mit der Energie eines der machtvollsten Wesen dieser Welt.
 

Er hätte Trauer empfinden sollen… Trauer darüber, dass lediglich der gewaltsame Tod eines Elementherrschers es ihm ermöglichte, wieder vorübergehend zu seinem wahren Selbst zu finden, darüber, das sich die ehemals gewaltigsten Stämme dieser Welt noch immer bekämpfen und gegenseitig in den Tod trieben, sich so selbst ihrem Untergang immer näher brachten… doch er bedauerte lediglich, dass die süße Extase, die ihm das frei gesetzte, noch nachhallende Youki des toten Drachen brachte ein nur vorübergehendes Geschenk war.

Und er war dankbar… darüber, dass dieser bittere Kampf wenigstens zu einem Zeitpunkt stattgefunden hatte, der für ihn und Shahi nicht günstiger hätte sein können.
 

Keiner der Gegner, weder Wasser-, noch Luftdrache hatten die Konfrontation überlebt… Samûn hatte die Fragmente der Drachenseele gespürt, die nun rastlos mit dem Wind dahinflogen, verdammt, ihr unsterbliches Leben als ewig umherirrende Windgeister zu verbringen.

Und auch das Youki des Wasserdrachen schwang in dem Sturm mit, lauerte in den Regenschweren Böen, die Samûns Selbst gelegentlich durchfuhren und ihn erschauern ließen.

Die beiden Auren waren noch immer miteinander verschlungen, ihr Zusammenprall hatte den Taifun ausgelöst, die ineinander verkeilten Energien nährten ihn, gaben dem Sturm weiterhin eine ungeheure zerstörerische Macht.

Die Macht seines Elements, von der sich Samûn nährte wie ein Verdurstender in der Wüste, die ihn durchströmte wie ein belebender Fluss und jegliche Erschöpfung und Schwäche dahinschwinden ließ wie einen fernen Traum.
 

Doch wie jedes Echo, jeder noch so laute Donner verklang, so würden auch diese Energien bald im Nichts verlaufen, abebben… denn sie waren tot, lediglich der Nachhall eines unnützen und vergeblichen Kampfes.

Und er würde wieder in seine körperliche Existenz zurück gezwungen werden, die ihm hiernach bitterer denn je werden würde…
 

Samûn verdrängte diesen Gedanken, gab sich erneut völlig dem rasenden Spiel von Wind und Wasser hin, genoss die vorübergehende Kraft und Freiheit.
 

Er hoffte nur, das die Energie, die er an Shahi weiter gegeben hatte ausreichend war… genug, das sie davon zehren konnte und in der menschlichen Gestalt geschützt blieb, bis er wieder zu sich finden würde.
 


 

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Sango hatte das Gefühl, gerade erst eingenickt zu sein, als sie ein vorsichtiges Kratzen von Händen auf Papier aufschrecken lies.

Das runzelige Gesicht der Heilerin schob sich langsam durch den Türspalt.

„ Ich bitte um Verzeihung… doch es ist Zeit, die Verbände zu wechseln, Taijiya- san.“

Sango richtete sich quälend langsam auf, schlug die Decke von ihrem Bein zurück.

Sie runzelte die Stirn, als sie den leicht verfärbten Verband betrachtete. Hatte es wieder durchgeblutet? Sie hatte nicht erwartet, dass der Riss so tief gehen würde….

Die Alte lächelte ihr zu, während sie in den Raum schlüpfte, doch es blieb auf ihren Mund beschränkt.

Die Augen blickten weiterhin misstrauisch und abweisend, verfinsterten sich sogar noch, als sich Kirara mit einem leisen, melodischem Piepsen auf Sangos gesundes Bein setzte, um die Bewegungen der Heilerin genau zu beobachten. Das offenkundige Misstrauen der Frau beunruhigte die sensible Katze. Es wunderte Sango nicht, warum der Fukûtaisho sie gebeten hatte, in ihren Räumen zu bleiben.

Das Ki der Frau blieb überdeckt- die Taijiya musterte das Gesicht der Heilerin, bemühte sich, deren Mimik und Gestik zu lesen. Es war keine Furcht in diesen Augen- nur Abneigung, Widerwillen, der zu Abscheu wurde, als sich Kirara noch näher an die Heilerin heran schob.

Es hätte ihr in ihrem erschöpften, übermüdeten Zustand kaum gleichgültiger sein können.

Mit unbewegter Miene sah sie zu, wie die Frau ihren Verband mit routinierten, sicheren Handgriffen wechselte und danach kurz nach Kagome sah. Das Mädchen wachte nicht einmal auf, als sich die Hand der Alten prüfend auf ihre Stirn legte.

Nur Shippou zuckte trotz seiner absoluten Erschöpfung hoch, wich automatisch zurück.

Sango sah, wie sein Blick sofort zu der reglosen Gestalt am anderen Ende des Raumes huschte… und hörte das erleichterte Aufatmen des Kitsune, als er sie immer noch bewusstlos fand.

Die Heilerin wandte sich von Kagome ab, nickte befriedigt, den verstörten Fuchsdämon dabei völlig ignorierend.

„Sie schläft, aber sie hat kein Fieber. Das Mädchen hat Glück gehabt, dass ihr außer den paar Kratzern nichts passiert ist.“

Ja, dachte Sango, weil Inuyasha sie beschützt hat. So wie er es immer getan hatte…und immer tun würde.

Sie verfolgte aufmerksam, wie die Heilerin sich an dem Körper der verwandelten Youkai zu schaffen machte.

Man hatte sie ihn einen schlichten grauen Yukata gesteckt, die Wunden sorgfältig gesäubert und verbunden. Auch die zerfetzte Hakama war entfernt worden, um die Brandwunde am Bein versorgen zu können und den widerlichen Gestank von verbranntem Fleisch und geronnenem Blut nicht in die Räume zu lassen.

Die Verletzungen hatten erst vor einigen Stunden aufgehört zu bluten. Die Heilung schien in beinahe menschlicher Geschwindigkeit von statten zu gehen… ein Zeichen für die lebensgefährliche Erschöpfung, unter der die Youkai litt.

Sango hatte so schwere Verwundungen einige Male bei Inuyasha erleben müssen… der Hanyou hatte Tage gebraucht, um sich wieder zu erholen.

Wie lange würde es bei der Dämonin dauern? Zwar war sie ein vollblütiger Youkai, aber die Schwächung, die sie wohl bereits seit Tagen ertragen musste überstieg alles, was Sango bei Dämonen je gesehen hatte.

Es konnte ihnen nur recht sein.

So fielen sie nicht auf- und gewannen Zeit.

Die Taijiya vermutete, dass es noch mindestens bis zum nächsten Tag dauern würde, bevor die Youkai das Bewusstsein wieder erlangte, Tage, bevor ihre Kräfte wieder vollständig hergestellt und sie wieder bewegungsfähig sein würde… Zeit genug, um die Burg zu verlassen und die Hintergründe dieser Verwundungen herauszufinden.

Es war keineswegs nur ihre Freundschaft zu Kagome gewesen, die sie veranlasst hatte, den Dämon mit zunehmen. Zwar hegte sie große Bewunderung für die Sanftmut und die Uneigennützigkeit ihrer Freundin und auch sie selbst hätte es nicht fertig gebracht, die Verletzte einfach so zum Sterben zurückzulassen, doch sie hatte auch nicht vor, einen derart gefährlichen Youkai einfach so davon kommen zu lassen… einen Youkai, der nur kurz zuvor einen schweren Kampf mit zumindest einer Miko und mehreren Samurai ausgestanden hatte und danach voller Mordlust auf Kagome losgegangen war.

Sie war immer noch eine Taijiya… und sie war es dem Erbe ihres Clans sowie sich selbst schuldig.

Würde sich herausstellen, dass die Dämonin einen unprovozierten Angriff auf die Menschen verübt hatte, würde Sango sie zur Rechenschaft ziehen. Und das nötigenfalls auch, solange die Youkai derartig geschwächt war. Das war kein Wesen, bei dem man sich unangebrachte Milde würde leisten können… sie schauderte, als sie an den Angriff auf der Lichtung dachte. Sie befürchtete das Blut Unzähliger an den Krallen dieses Wesens… nötigenfalls würde sie dafür sorgen, das dass der unbekannten Miko das letzte war, das dieser Dämon gekostet hatte.
 

Sango beobachtete, wie die Heilerin leise vor sich hin murmelnd die schmutzigen Verbände entfernte und die neuen energisch festzog. Der direkte Blick auf die Verletzungen wurde ihr durch den gebeugten Rücken der Alten versperrt, und sie war zu erschöpft, um sich von ihrem Futon aufzuraffen. Im Augenblick ging von der Dämonin weniger Gefahr aus als von einem Moskito…

„Wie geht es ihr, O-ba-san?“

Die Heilerin verharrte kurz, warf ihr einen eigentümlichen Blick über die Schulter zu.

„Ein wenig besser. Doch die Wunden sind tief- es wird sehr lange dauern, bis diese Frau wieder gesund ist.“ Sie breitete eine Decke über dem Körper aus, ohne die Verletze dabei mehr als unbedingt nötig zu berühren.

Sango neigte den Kopf. „Habt vielen Dank für eure Mühe, O-ba-san.“

Die Frau erhob sich und erwiderte die Verneigung knapp.

„Ich diene Shinosuka- sama mit größter Freude. Ich werde gegen morgen zurückkommen, um noch einmal nach euren Verletzungen zu sehen.“

Sie verließ den Raum ohne ein weiteres Wort.
 

Na, vielen Dank auch… manchmal konnten die Menschen ihren Stimmungen auch vorzüglich ohne ihr Ki Ausdruck verleihen. Musste das alte Weib ihr noch mal deutlich machen, das sie lediglich auf den Befehl des Vizegenerals hin handelte… und sie ansonsten wohl einfach hätte verrecken lassen.

Was für eine widerwärtige Situation.
 

Sango ließ sich erschöpft zurücksinken, vergrub ihr Gesicht dankbar in Kiraras weichem Rückenfell.

Neben ihr hörte sie, wie sich Shippou unruhig von einer Seite auf die andere drehte. Die Gegenwart der Youkai ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.

Was half es… sie saßen hier fest, bis das Unwetter vorüber war. Und sie konnten es sich nicht leisten, das bisschen an Ruhe, was ihnen gewährt wurde mit Grübeln zu verschwenden.

Sango schloss die Augen, ließ sich von Kiraras leisen Schnurren sanft einhüllen und letztlich endlich wieder in einen leichten Dämmerschlaf davontragen.
 

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Die Heilerin hatte die prüfenden Blicke der Jägerin im Rücken gespürt, während sie den reglosen Leib der verletzten Frau herumdrehte und begann, die Verbände zu lösen. Sie verrichtete ihre Arbeit gründlich, aber mit einem gewissen Widerwillen.

Diese Frau war so anders, so… fremd.

Dieses Gesicht, diese Haut, ja, der ganze Körper… so ausgeprägt, so aufdringlich… und so kräftig. Durfte ein Weib neben den schon fast unsittlich ausgeprägten Fraulichen Merkmalen auch noch so offenkundig den Körper eines Kriegers haben? Selbst die Taijiya war kleiner, schmaler als dieses… unheimliche… ach, ihr fehlten die Worte! Eine weibliche Jägerin war schön und gut, diese Taijiya-Clans lebten sowieso nach ganz eigenen Regeln, wie man an der höchst unpassenden Begleitung von der hinter ihr sah, aber eine Barbarenkriegerin?

Sie runzelte missbilligend die Stirn. Das würde die Unzivilisiertheit dieser niederen Völker bestätigen… Nun, man sah ja, was aus ihr geworden war… mit knappen Handgriffen legte sie die Wunden am Oberkörper frei- und erstarrte unmerklich.

Die dunkle Haut war warm, aber nicht heiß.

Keine Wunde wies Zeichen von Entzündungen auf, die bei solchen Verletzungen und derartigen Umständen eigentlich unausweichlich gewesen wären, sie waren schon von einer dünnen Heilhaut überzogen… diese Wunden sahen gut aus, viel zu gut.

Als ob sie schon Tage alt wären.

Nur vor einigen Stunden war ihr das Blut über die Finger gelaufen, als sie versucht hatte, die Wunden zu reinigen!

Wie konnte das…?

Instinktiv machte sie weiter, als ob nichts geschehen wäre, erneuerte die dicken Polster auf der Wunde in der Halsbeuge, wo offensichtlich jemand versucht hatte, das Weib zu spalten.

Was ging hier vor?

Auf die Frage der Taijiya hin ließ sie sich nichts anmerken. So lange sie nicht wusste, was hier geschah schien es ihr besser, von nichts zu wissen.

Der Houshi konnte heilende Kräfte haben... oder die Taijiya gute geheime Medizin gegen Wundfieber. Aber warum setzten sie sie dann nicht für sich selbst ein? Sie waren nicht annähernd so schwer verletzt wie diese hier, und doch waren ihre Wunden in einem weitaus schlechteren Zustand!

Oder noch etwas anderes ging hier vor… Diese rasche Wundheilung war nicht natürlich.

Entweder war sie göttlich- oder dämonisch!
 

Entschlossen zog sie den letzten Verband um die Beinwunde fest.

Sie würde Shinosuka- sama informieren.

Ihr Gefühl trog sie selten- es stand Unglück ins Haus.

Und es war mit diesen Fremden gekommen.

Dieser unheimliche Sturm war ein Omen, ein Zeichen der Götter für drohendes Unheil… wäre doch nur der alte Priester da, er hätte Shinosuka warnen können…

Sie konnte ihre Verachtung der angeblichen Jägerin gegenüber kaum unterdrücken.

Se bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen und das Quartier unauffällig zu verlassen.

Kaum hatte sie die Shoji hinter sich zugeschoben, ging sie so schnell wie sie es ohne zu rennen vermochte zum Haupttrakt zurück.

Den Fukûtaisho zu hintergehen… was hatten diese Leute vor?

Waren das Betrüger?

Eine Mönchsgewand und eine Taijiya- Rüstung konnte man sich besorgen.

Diese Vermutung erschien ihr sinnvoll.

Welche ehrenhaften Menschen trieben sich schon mit Dämonen, einer Barbarin oder gar einem verächtlichen Halbdämon herum?

Die dunkle Frau verbarg etwas.

Diese abnorm schnelle Wundheilung, diese Fremdartigkeit, diese ungewöhnlich schweren Verletzungen, die kaum ein Mensch sonst überlebt hätte, überhaupt diese ganze Gesellschaft…

Ein Schauer überlief sie, als sie die Tragweite ihrer Vermutungen erfasste.

Nicht auszudenken, was es für die Bewohner des Schlosses bedeuten könnte, wenn diese Leute tatsächlich ein falsches Spiel mit ihnen trieben. Ein Dämonenangriff bei diesem Unwetter, aus dem Inneren der Burg heraus…

Sie begann zu rennen.
 


 

~~~~~~~O~~~~~~~
 


 

Kagome hätte weinen können.

Sie war so müde, dass es sie beinahe körperlich schmerzte.

Und doch… „Ich werde dich zu Inuyasha und Miroku bringen, Shippou- chan. Ich denke, dann wirst du dich wohler fühlen.“ Und ich auch… Selbst das Denken fiel ihr schwer.

Shippou hatte sich ununterbrochen von einer Seite auf die andere gedreht, war immer wieder zusammengezuckt und hatte dabei sowohl Kagome, als auch Sango aus dem Schlaf gerissen.

Der Kitsune schämte sich fürchterlich, doch es half nichts… die stille Gegenwart der bewusstlosen Youkai versetzte ihn in Panik.

Kein Wunder…

Shippou krallte sich an ihrem Rock fest, stolperte unsicher neben ihr her.

„Gomen, Kagome, ich…“

„Es ist in Ordnung, Shippou. Hauptsache, wir können schlafen, nicht wahr?“ Sie war ihm nicht böse, Kagome war einfach nur zu keinem weiteren Trost in der Lage.

Sango blinzelte ihnen aus Kiraras Pelz halb betäubt entgegen, rührte sich aber nicht. Unmittelbar danach fielen ihre Augen wieder zu.

Kirara schnurrte und piepste den gedemütigten und völlig übermüdeten Kitsune aufmunternd an, was der in seiner Scham gefangene Shippou nicht einmal bemerkte.

Kagome schob die Shoji beiseite, ließ die Tür einen Spalt offen. Nur keine unnötigen Hindernisse zwischen sich und ihren Futon legen…

Im Korridor empfing sie tiefste Dunkelheit.

Vereinzelte Windstöße hatten es wohl geschafft, die Lampen zu löschen… oder sie waren sicherheitshalber gelöscht worden, wenn niemand mehr wach war, der auf die Flammen achten konnte. Ein Feuer war wirklich das letzte, was man jetzt noch brauchen konnte. So lange das in ihren Feuerstellen nicht ausgehen würde… wenigstens musste sie lediglich ein paar Schritte gehen, um bis zu Inuyashas und Mirokus Unterkunft zu gelangen.

Hoffentlich war Inuyasha immer noch so merkwürdig friedfertig, wenn sie ihm jetzt Shippou vorbeibrachte. Für eine fruchtlose Diskussion war sie jetzt definitiv zu müde. Notfalls würde sie dem freundlichen Shinosuka-san den durchbrochenen Boden ersetzen, über das „wie“ konnte sie jetzt nicht weiter nachdenken.

Schlafen… nur noch ein wenig…

Sie fühlte, wie sich Shippous Griff von ihrem Rocksaum löste.
 

„Shippou- chan…?“
 

oOo
 

Sango registrierte nur beiläufig, wie sich der kleine Körper Kiraras auf ihrem Bauch erst krampfartig anspannte, um dann schlagartig zu erschlaffen, seitlich an ihrem Leib herab zu gleiten und reglos liegen zu bleiben.

Dann verspürte sie einen scharfen Stich an ihrem Hals.

Ihr Geist schaffte es nicht einmal ein gellendes „Gefahr“ zu formulieren, bevor sie in tiefer Bewusstlosigkeit versank.
 

oOo
 

Der Krieger erlaubte sich ein zufriedenes Lächeln, bevor er von der Tür zurückwich und dem Mann mit dem Blasrohr Platz machte. Er verstaute seine Giftnadeln sorgfältig, bevor er wieder näher zu dem Schützen mit der merkwürdigen Waffe heranrückte.

Mit gespannter Neugierde sah er zu, wie das lange, penibelst gerade gearbeitete Rohr ausgerichtet wurde, den Pfeil mit ihrer besten Waffe bereits in sich tragend.

Die begehrte Beute lag mit dem Kopf zu ihnen, offensichtlich noch immer von ihren Verletzungen niedergestreckt… eine schwierige Position, um einen guten Schuss anzubringen.

Er selbst würde wohl auf…ja, genau.

Der Pfeil flog lautlos.
 


 


 

~~~~~~~~~~~~~O~~~~~~~~~~~~~~~
 


 

Der muskulöse Leib des Schlangendämons wand sich behände über den nassen Boden.

Er ignorierte den eisigen, peitschenden Regen und die entfesselten Sturmböen, die über seinen Kopf hinwegrasten und ganze Bäume entwurzelten und mit brachialer Wucht gegen die steilen Berghänge anrannten.

Der Sturm interessierte ihn nicht.

Seine dicke Schuppenhaut vermochte nicht mal die Klaue eines Oni so leicht zu durchdringen, geschweige denn die Äste der Bäume. Das Wasser hingegen war sein Element, so dass der dichte Regen und die immer stärker ansteigenden Wasserläufe ihm ungeahnte Jagdmöglichkeiten boten. Wind und Wasser verwischten seinen Geruch, verwirrten die potentielle Beute, während die ungewöhnliche dämonische Aura sein Youki vor anderen Dämonen verbarg.

Außerdem fühlte er sich dadurch noch in anderer Hinsicht sicherer.

Die Gerüchte von der Bestie, die Im Osten wahllos die Stärksten Youkai abschlachtete, waren ihm nicht entgangen.

Ebenso wenig die gewaltige Youki- Explosion in der letzten Nacht… keinem der Dämonen, die im Westen lebten, war dieses Youki unbekannt. Der Herr war wieder da… und er hatte es für nötig gehalten, seine ganze Macht zu demonstrieren, eine Macht, die selbst ihn auf dem Grund seines Teiches bis in den letzten Wirbelknochen durchgeschüttelt hatte.

Das konnte nichts Gutes bedeuten- und im Zusammenhang mit dieser Bestie, die sich den Gerüchten nach immer weiter nach Westen vorgearbeitet hatte, schon gar nicht.

Nie hätte er seinen Teich verlassen, wenn dieses mysteriöse Unwetter nicht aufgezogen wäre.

So wurden seine Aura, sein ohnehin stark nach Wasser riechender Eigengeruch beinahe vollständig übertüncht.

Er musste nur ein wenig vorsichtig sein… und die Gelegenheit, wieder so reiche Beute zu machen, konnte er sich einfach nicht entgehen lassen!

Tiere wie schwächere Youkai waren verschreckt, erschöpft und steif vor Nässe und Kälte, pressten sich in jede Ritze, die ihnen Schutz gewähren konnte… er musste sie nur noch aufsammeln.
 

Den gepanzerten Schädel dicht an der Erde haltend, glitt er voran.

Seiner witternden Zunge entging nichts, nicht das kleinste Tier in seiner Erdhöhle, nicht der verlockende Geruch eines Menschenkindes…

Er stockte.

Mensch?

Der Youkai züngelte erneut, schmeckte die Gerüche und Ahnungen, die ihm das rasch vom Berg herabfließende Wasser zutrug.

Der Menschliche Duft war stark in seiner lieblichen Note nach warmem und zartem Fleisch, so stark, das er fast alle anderen Witterungen überdeckt hätte.

Der Dämon zischte, bewegte den Kopf träge pendelnd von rechts nach links, glitt langsam vorwärts, einen Abhang hinauf.

Der Geschmack wurde zunehmend stärker, je näher er einer steilen Felswand kam. Noch versperrte der dichte Wald ihm die Sicht, doch seine Sinne meldeten ihm deutlich die dumpfe, abgestandene Atmosphäre einer tiefen Höhle.

Die modrige Witterung einer Kröte kannte er nur zu gut. Eine leichte Beute, aber nicht unbedingt wohlschmeckend… der starke, moschusartige Geruch einer Echse…eine leise Andeutung des alarmierenden Geruchs eines Blitzes… ein Drachen-Dämon? Die Witterung war vermischt mit dem starken Geruch nach Gras und Kräutern. Ein Pflanzenfresser offensichtlich… nicht zu unterschätzen, aber wenig angriffslustig und schwerfällig in seinen Wahrnehmungen.

Ein Krötenyoukai und ein Grasfressender Drache.

Das war wahrlich keine große Herausforderung!

Einen Augenblick lang fragte er sich, was ein Menschenmädchen bei einer Kröte und einem für Tiere völlig harmlosen Drachen suchte…der Krötendämon…fraßen die überhaupt Fleisch?

Ein Seelenfresser, das musste es sein! Dann brauchte er sich nicht einmal beeilen… nicht sehr, zumindest. Wenn die Seelen gefressen wurden, überlebten die Körper nicht lange- und wenn die Körper zu stark auskühlten, schmeckten sie nicht mehr.

Der Schlangedämon schob sich weiter vorwärts, immer den lieblichen Geruch von Menschenfleisch entgegen.

Jetzt musste er sich nur noch ungesehen nah genug heran… ob Seelen- oder Fleischfresser, teilen würde die Kröte nicht wollen.
 

Er erstarrte.

Eine weitere Witterung war ihm auf die Zunge gekommen, nur ganz zart und fein, lediglich ein Hauch, aber es reichte, um in ihm alle Sinne Alarm schlagen zu lassen.

ER!
 

Der Schlangendämon wirbelte so heftig herum, das dass Wasser aufspritzte und Grassoden hochflogen.

Sein Appetit auf Mensch war ihm schlagartig vergangen.

So nötig hatte er es dann doch wieder nicht… Ein paar ertrunkene Mäuse würden schließlich auch völlig ausreichen!

Wesentlich schneller, als er herauf gekrochen war, sich würdelos überschlagend rutschte der Schlangen- Youkai den Hang herunter, verfluchte die Tatsache, das er im Gegensatz zu anderen Dämonen nicht in der Lage war, eine Gestalt mit Beinen anzunehmen… er wäre jetzt liebend gerne gerannt.

Er gab sich nicht der Illusion hin, das er nicht bemerkt worden war- er konnte nur hoffen, das der Inu no Taisho ihn nicht als wichtig genug erachtete, um sich in den Sturm hinaus zu bequemen.

Etwas wie Hoffnung keimte in ihm, als er den Fuß des Abhangs erreichte… anscheinend war er dem Herrn wirklich keine nassen Füße wert… niemals zuvor war er über Geringschätzung so froh gewesen!

Es knackte hinter ihm.

Er bäumte sich Qualvoll auf, als sich eine gewaltige Pranke mit langen Klauen in seinen Rücken grub, Muskeln und Sehnen durchtrennte und ihm die Luft aus den Lungen presste, eine weitere nagelte seinen Schwanz mit ungeheuerer Kraft am Boden fest.

Mit einem röchelnden Schrei fuhr der Youkai herum, erwartete das silberweiße Fell des Inu no Taisho zu sehen …

Eine lange, mit schuppiger, dunkler Haut überzogene Schnauze umfasste seinen Hals, schüttelte ihn mit unglaublicher Kraft wie eine kleine Ratte, bis sein Genick krachend brach.
 

Sein Körper wurde schlaff.

Mit hilflosem Entsetzen sah der Schlangen- Youkai, wie sich die Welt um ihn herum drehte, als er auf den Rücken geworfen wurde.

Die Krallen, die in seinem Leib wüteten, fühlte er nicht.

Er hörte nur, wie sie sich mit schmatzenden und reißenden Lauten durch seinen Schuppen- Panzer arbeiteten, seine Rippen knirschend auseinander bogen, während die Fänge der Kreatur wild an seiner Haut rissen und zerrten, sie ihm in Fetzen herunterriss.

Er witterte den überwältigenden Geruch seines eigenen Blutes, frischen, pulsierenden Blutes, als die Bestie ihr Gebiss mit einem gierigen Grollen in seinen Körper stieß, ihre Fänge schloss und das noch zuckende Herz mit einem Ruck herausriss.

Das Gefühl seines aus ihm herausströmenden Youki war das Letzte, was der Schlangendämon wahrnahm, bevor sich kalte Dunkelheit um ihn legte.
 

oOo
 

Die Kreatur schlang das triefende Fleisch mit einem Biss herunter.

Mit genießerischem Knurren ließ sie das Youki der Schlange in sich hineinströmen, registrierte zufrieden, wie sie mit neuer, weiterer Kraft erfüllt wurde.

Nur wenig, noch lange nicht genug, um ihren immerwährenden Hunger zu stillen.

Sie wurde niemals wirklich satt, gleich, wie viele Dämonen sie getötet hatte.

Und nur niedere Youkai hatte sie in all der Zeit und all den Wanderungen finden können, zahlreich, aber schwach…Nur einmal, einmal wollte sie dieses befriedigende Gefühl wieder spüren, völlig ausgefüllt und zufrieden zu sein. Und seitdem sie in dieses Land gekommen waren, hatte die Bestie Hoffnung geschöpft!

Der Hanyou war eine immens verlockende Beute gewesen, so neu, so frisch und besonders.

Niemals zuvor war es ihr vergönnt gewesen, die ungeheurer nahrhafte seelische Energie eines Menschen kosten zu dürfen, doch dieses Mal… vermischt und genießbar gemacht durch die dunkle Energie eines Dämons… es hatte ihren Hunger fast bis ins Unerträgliche ansteigen lassen, ihn ziehen zu lassen zu müssen.

Doch dann hatte sie diese eine andere Aura gespürt, so machtvoll und überwältigend, dass es sie vor Gier fast den Verstand gekostet hätte…

Wie ihr Herr es ihr versprochen hatte.

Und sie war nah…

So nah…

Und diese Beute würde sie nicht jagen müssen.

Der Blutgeruch und das ersterbende Youki waren für Dämonen wie ihn selbst durch den Sturm wahrnehmbar.

Diesmal würde die Beute zu ihr kommen!
 


 


 


 


 

TBC…
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ja, ich bin gemein, ich weiß. Ich glaub, das waren evtl gleich zwei Cliffhanger…? Immerhin geht die Handlung voran. o,O°

Wenn ihr wollt, es darf auf den Marder eingehauen werden, nach Herzenslust.

Dafür geht’s es aber im nächsten Kapitel dann mit Sesshoumaru UND den Leutchen in der Burg weiter. Und es wird klar, wer die Angreifer sind und wer da noch seine Finger mit im Spiel hat- wenn das irgendwie zu trösten vermag *Räusper*
 

Eine kleine Anmerkung zu Samûn und den Drachen: hierbei handelt es sich um eine Hommage an Hrafnas FF „Drachenseele“, die ich persönlich sehr gerne mag.

Die Vorstellung von mächtigen, uralten Drachenstämmen, die die vier Elemente verkörpern fand ich so schön, dass ich sie hier einfach einbauen musste.

Und auch, wenn die Drachen hier nicht in Persona auftreten, hat ihr Kampf eine gewichtige Auswirkung auf diesen Teil der Geschichte, einerseits sorgt er für eine gewisse „Chancengleichheit“, da ja Youkai und Menschen gleichermaßen unter dem Wetter leiden und bei ersteren die sonst überlegenen Sinne ausgeschaltet werden, andererseits verhilft er Samûn wieder zu altem Glanz und Kraft- die er noch bitter brauchen wird.
 

Zum nächsten Uploadtermin sag ich besser gar nichts mehr.

Ich hoffe einfach, dass es euch noch weiter Spaß macht diese zähe Geschichte zu verfolgen.
 

Liebe Grüße,

der kleinlaute Marder



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Teilchenzoo
2011-03-28T16:06:32+00:00 28.03.2011 18:06
Oha. Die Burg ist also letzten Endes eine Falle geworden. Naja, Shahi dürfte auch in ihrer menschlichen Gestalt den Jägern auffallen ... so viele dunkelhäutige "Barbaren" gibt es in Japan eben nicht. Erst recht nicht mit diesen Verletzungen.
Ich hoffe doch aber, dass die Pfeile nur betäubend waren ?! Du kannst schließlich ja nicht einfach die "entliehenen" Figuren umbringen! Betäubt wäre ja schon bedrohlich genug ...

Die Heilerin ... ich verstehe sie, aber sympathisch ist sie mir nicht ein bisschen. Vor allem, weil ihre Fantasie mit ihr durchgeht. Auch der Burgherr sollte sich was schämen, wenn er etwas mit den Übergriffen zu tun hat. Wobei er ja rachemäßig da vermutlich gute Gründe für hat.

Samûn, kehre zu deiner Gefährtin zurück! Genug getobt.

Der Schlangendämon kann wohl von glück sagen, dass mit dem Genickbruch sämtliche Nervenbahnen für den Schmerz blockiert wurden. Sonst wäre dieses unschöne Ableben noch um einiges heftiger geworden.

Ob Sesshoumaru auf diesen Lockvogel eingehen wird? Nötig wäre es nicht.

So, und jetzt, Marder, schreib weiter! Zwei Jahre Pause ist schon etwas ... mehr. Und ich will nicht, dass das Ganze womöglich nach weiteren drei Jahren abgebrochen wird. Versprich mir also wenigstens, das irgendwann bis zum Ende durchzuziehen. Auf wieviele Kapitel ist es eigentlich ausgelegt?

Lg neko
Von:  chaska
2009-03-15T17:36:24+00:00 15.03.2009 18:36
Das Warten lohnt sich immer wieder. Ein tolles Kapitel. Man hat das Gefühl hautnah dabei zu sein. Unsere Freunde ein in der Sicherheit einer Burg untergekommen.
Doch eine wahrlich trügerische Sicherheit. Draußen von den entfesselten Elementen bedrohrt und drinnen lauern andere, aber nicht weniger tödliche, Gefahren. Offensichtlich sind da ein paar Bewohner nicht ganz mit der Entscheidung des Hauptmannes einverstanden diese gemischte Gruppe auszunehmen. Oder sind es gar Jäger, die sich immer noch auf der Fährte der fremden Youkai bewegen?
Nicht nur ein, sondern gleich zwei Cliffhänger beenden dieses Kapitel. Ich hoffe es geht bald weiter und Du erlöst uns von der Spannung.
Liebe Grüße
chaska
Von:  Thuja
2009-02-01T06:23:28+00:00 01.02.2009 07:23


ich hatte ehrlich vor mich diesmal kurz zu fassen
aber….
es klappt nicht
das ist einfach zu fantastisch, da kann ich nicht nur ein Lob schreiben und dann abzischen

Die Zusammenfassung am Anfang war sehr hilfreich
Aber ich weiß wie das mit dem Stress ist
bin nur noch am lernen für ein paar verdammte Prüfungen

laut Lehrer und der Welt beginnt Kritik immer mit Positiven und dann negativen
ich mach es heut mal andersherum
warum
a) mir ist halt so
b) ehe ich das Positive fertig formuliert hab, hast du alle Bänder von .. ähm "Der dunkle Turm gelesen". ja ich denke soviel gutes gäbe es in etwa zu sagen

aber zuerst zu einem altbekannten Fehler, der sich durch deine Fanfic zieht
diese megalangen Sätze
nicht das ich an sich was gegen lange Sätze hab, will ja nicht diskriminierend sein und Kurze vor Lange ziehen. Im Gegenteil die klingen sogar richtig gut
aber bei dir sind es soviele
dadurch wirkt die fanfic überladen
und du benutzt dieses Stilmittel zu oft, dass du länge Sätze einbaust, dass es dadurch schon störend wirkt und man sich fast nach was knackig kurzen sehnt
nur mal als Beispiel
diese 3 Sätze sind ja schon sehr lang
klingen geil
einer von der Art wäre aber besser gewesen. Sonst wird es auch schon fast zu anstrengend zu lesen
"Eine erstickende Finsternis legte sich über das Land, lichtloser als eine Neumondnacht, sternenleer, nur angefüllt mit dem Echo einer Schlacht, dem Kampf von Luft und Wasser selbst, verkörpert in mächtigen, schuppenbesetzten Leibern und gewaltigen Rachen…

Samûn flog dahin, ein silbergrauer, sich in den Windwirbeln und Wolken auflösender, geisterhafter Schemen, trunken von dem Gefühl der unendlichen Freiheit und der Kraft, die nun endlich wieder durch ihn pulsierte, ihn wieder zu dem werden ließ, was er einmal war, dem wilden, freien Sturm

, dass lediglich der gewaltsame Tod eines Elementherrschers es ihm ermöglichte, wieder vorübergehend zu seinem wahren Selbst zu finden, darüber, das sich die ehemals gewaltigsten Stämme dieser Welt noch immer bekämpfen und gegenseitig in den Tod trieben, sich so selbst ihrem Untergang immer näher brachten… doch er bedauerte lediglich, dass die süße Extase, die ihm das frei gesetzte, noch nachhallende Youki des toten Drachen brachte ein nur vorübergehendes Geschenk war"

so jetzt aber zum Guten:
deine Beschreibungen sind so bildhaft
ich kenne kaum jemanden der so gut, das was er vor seinen Auge sieht, aufschreiben kann
ich glaub einige Profis sind da schlechter
ich kann gar nicht sagen wie begeistert ich von deiner Wortgewalt bin, von den Bildern die du uns gibst. Es ist wirklich wie ein Geschenk das du uns damit gegeben hast
man denkt sich, dass man einfach dankbar sein muss in deine Welt eintauchen zu dürfen


schon bei der Beschreibung der Gruppe aus der Sicht des Samurais lief mir eine Gänsehaut hinunter
So tiefsinnig und wunderbar
Dafür gibt es keine Worte mehr
Vor allen die Beziehung zwischen Kagome und Inuyasha
Eine einfache Geste, und du holst soviel raus
Das ist als würde man das Leben ganz neu erblicken
Den Dingen eine neue Bedeutung geben
Bei dieser Geschichte kann man nur ins schwärmen geraten

Selbst die Dialoge haben mich in eine andere Zeit versetzt
Es klang so angemessen
Nicht diese kindische Jugendsprache wie in vielen anderen Fics

Außerdem ist alles so gigantisch
Die Ereignisse hauen einen fast um
So wie der Sturm ^^
Obwohl wäre man da draußen gewesen, der hätte einen wohl mehr als einfach mal umgehauen
Die Burg war ihre Rettung
Zumindest anfangs
Im Wind des Sturmes hat sich das Blatt schnell gedreht :D
Wie es da jetzt wohl weiter geht

So ich hör jetzt mal lieber auf
Will es ja nicht übertreiben mit der Länge


glg

Von:  Hrafna
2009-01-31T20:23:06+00:00 31.01.2009 21:23
Heyho!
Was bin ich froh, dass du ein neues Kapitel hochgeladen hast. =)

Ich liebe deine Beschreibungen, die so plastisch und anschaulich sind, das man sich richtig ins Geschehen reinfühlen kann. *schmacht*
Herrlich!
Das fängt mit dem Sturm an, über die Drachenseelen hinweg bis zum Tod des Schlangenyoukai (den fand selbst ich dann etwas heftig...).

Interessant finde ich auch deine Zufluchtswahl: eine Menschenfestung.
Das konnte ja nicht gutgehen!
Die Alte ist mir ja so gar nicht sympathisch, obwohl ihre Handlungsweise durchaus verständlich und gerechtfertigt ist. Und immerhin täuscht sie ihre Intuition bezüglich Shahi wohl weniger.
Die ganze Sache nimmt sicher kein gutes (gewaltfreies) Ende.
(Die Handlung geht voran! *yay*)

Gut gefallen hat mir auch, dass du auf nahezu alle Charaktere irgendwie eingehst - das Verhältnis Inu Yasha/Kagome ist gut beschrieben, ich hoffe, zwischen Sango und Miroku wird so etwas auch noch zu erkennen sein.
(Apropos: an welchem Stand des Anime/Manga orientierst du dich...?)

Es sind diverse schöne Stellen dabei, die ich hier gar nicht alle zitieren kann und will. Ich finde dienen Stil z.T. sehr einprägsam. =)

Sind noch ein paar wenige Schnitzer drin, was Groß-/Kleinschreibung angeht, aber das kann man vernachlässigen.


Freu mich jetzt schon auf das nächste Kapitel!

Hrafna
Von:  HiYasha
2009-01-31T19:34:22+00:00 31.01.2009 20:34
Hi Marderchen...ich lass den Kommi auch gleich mal hier...ist ja egal wo du ihn liest...


Also schon der erste Abschnitt...mal die Schilderung eines Gebäudes, das WIRKLICH japanisch ist...ich bin dankbar...echt. Von diese eruopäischen Mittelalterburgen mag ich einfach nimmer lesen...denn kaum einer packt es, ein solches Gebäude auch so zu schildern, wie es wirklich ist. Warum eigentlich nicht? Ist es sooo schwer? Gefallen uns hier unsre Burgen zu gut, dass wir uns Holz und Reispapiertüren nicht vorstellen mögen?

Kreisch...schon das erste Kapi...einfach toll..die Beschreibung des Sturmes...schmacht-

Schmelz...ihre Finger hatten seinen Unterarm umschlossen, nur sanft, aber doch mit einer eindeutigen Geste. Wie schön beschrieben.

Was ist nur in dem Sturm? Wer verursacht ihn? Spannend...
Also wie du den Sturm schilderst..dem Kampf von Luft und Wasser selbst, verkörpert in mächtigen, schuppenbesetzten Leibern und gewaltigen Rachen…einfach wunderschön. Man kann sich die sich windenden Drachen so richtig vorstellen.

Der Satz ist auch toll: Um ihn herum heulte, donnerte und toste es, die entfesselte Macht seines Elements, vermengt mit der Energie eines der machtvollsten Wesen dieser Welt.
Ich hab doch auch so eine Elemente-Geschichte...und wenn ich das lese, dann fällt mir wieder ein, wie die mal werden sollte. Irgendwie sind wir da arg vom Ziel abgekommen...deine Beschreibung ist geil!!!!!!

Höhöhö..fast unsittlich ausgeprägten Fraulichen Merkmalen...kurz gesagt, die Gute hat Mördermöpse... wuahahaha...schon hübsch...und doch so männlich...

Ha, wenn man sich vorstellt, was passieren würde, wenn der Krötendämon tatsächlich das kleine Mädchen fressen würde...oh je...

Heul, der arme Schlangendämon...der wird ja bei lebendigem Leibe zerfetzt. Wie grausam.

So, haaaaaaaaaaaach. Fertig. Jetzt heißt es leider wieder warten. es war schön, genial, toll geschrieben, super Wortwahl. Ab und zu hast du mal Groß- und Kleinschreibung verwechselt. Das war auch schon alles.

Ganz ehrlich: du zeichnest absolut perfekt, und diese Story hier ist ein absolutes Sahnestück. Schade, dass es so schwer ist, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Schreib, weiter, für uns...

Drück dich ganz feste, kleiner Marder

Hi-chan
Von:  Schalmali
2009-01-31T10:47:09+00:00 31.01.2009 11:47
Nettes Kapitel. War an und für sich gut lesbar zumindest kam ich mit den Sprüngen doch noch immer ganz gut mit. Die Stimmung ist ja richtig gemein für die Leutchen in der Burg und bin gespannt was da noch so auf sie zukommen wird. Das unbekannte böse Wesen dass am liebsten den Herr Hanyou verschlungen hätte steht ja auch noch im Dunkeln... glaub ich, ist schon länger her mit deiner Geschichte *schmunzel* Die erlegte Schlange schien es ja wohl auf Rin, Jaken und Ah-Uhn abgesehen zu haben... dummerweise viel sie dem bösen Unbekanntem zum Opfer, arme Schlange ^^
Von: abgemeldet
2009-01-30T22:12:08+00:00 30.01.2009 23:12
Salut,

da hat sich die Zuflucht wohl doch eher als Falle entpuppt, hoffen wir mal, dass nicht alle 6 ins Koma geschickt werden, sondern sich aus der Misere noch rechtzeitig retten können und bald so etwas wie Ruhe und Erholung finden.

Mit seiner Ehre scheint es der Fukutaishou ja dann doch nicht so genau genommen zu haben oder handeln die Soldaten ohne sein Wissen? Ich weiß nicht, welche Variante übler wäre, denn in jedem Fall dürfte Shinozuka inzwischen so gut wie tot sein.

Die detailgenauen Schilderungen der Vorgänge waren wieder mitreißend und spannend zu lesen, mir hat die Stelle mit Samûn und den Drachenseelen gut gefallen, ebenso wie dieses winzige Bild von InuYasha und Kagome die sich gegenseitig stützen und Shippou hätte ich gern mal in den Arm genommen...

Der Tod des Schlangendämon am Schluss war... hui! Mir fehlen ein bißchen die Worte, mitzubekommen wie man allmählich aufgefressen wird, liest sich für mich alles andere als angenehm, irgendwie tut mir die Schlange leid, auch wenn sie kurz zuvor noch Rin essen wollte.

Bin mal gespannt, wie Sesshoumaru auf die Schattenbestie und ihren Hunger reagieren wird und wie die erste Begegnung, wenn es denn eine im nächsten Kapitel geben wird, ausgeht.

LG - und auf geduldiges Warten eingstellt ;)

Zwiebel


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