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Lebe deine Träume

~*~Nur wer an die Hoffnung glaubt wird sie erleben~*~
von

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Rachegefühle

Besorgt drückte Protoman seinen NetOp an sich und entfernte sich immer weiter von der Unfallstelle. Das Einzige was er noch wollte war, dass Chaud endlich in Sicherheit ist. Am frühen Morgen kam er in einer Stadt an.

„Na toll, und jetzt?“, fragte er sich und ging die Einkaufsstraße entlang.

Zwei Damen kamen an den beiden vorbei.

Die bondhaarige Frau kicherte: „Weiß du, mein Mann hat extra für mich Urlaub genommen, dabei hat er sich mit seinem Chef angelegt.“

„Wo arbeitet dein Mann gleich?“, fragte die braunhaarige.

„Bei Denta. Herr Cyno ist so schlechter Laune, dass er es gar nicht zulassen wollte. Dann hat mein Mann glatt gesagt, dass er sonst kündigt, aber ich wollte ihn natürlich…“

„Denta? Wo ist die Firma?“, unterbracht Protoman sie wütend.

Ängstlich sah die blondhaarige Frau ihn an: „Der Straße entlang und die fünfte Kreuzung links. Auf der rechten Seite, es ist gar nicht zu übersehen.“

Das NetNavi drehte sich weg und ging den beschriebenen Weg. Leicht irritiert sahen die Frauen ihm hinterher. Nach einer Stunde hatte Protoman die Firma endlich gefunden und ging rein. Kail kam ihm direkt entgegen.

„Da seid ihr ja endlich. Ich dachte schon, dass ihr gar nicht mehr kommt“, begann er.

Das NetNavi brüllte: „Schweig! Du wolltest doch, dass man uns töten!“

„Ich? Ich wollte gar nichts. Das ist ein Missverständnis.“

„Ist es nicht! Dein Name ist gefallen! Versuch dich nicht rauszureden! Du wirst das noch mit deinem Leben bezahlen! Genauso wie der andere Typ!“

„Beruhig dich erst Mal. Was ist mit Chaud? Wie geht’s ihm?“

„Das geht dich gar nichts an! Ich sage dir nur eins. Sobald es Chaud besser geht, bist du dran. Und sollte er es nicht überleben, dann werde ich deine ganze Familie ausrotten!“

Protoman drehte sich um und verließ die Firma. Verwundert blickte Kail ihm noch hinterher. Er lief zur Rezeption und nahm sich ein freies Telefon.

„Ich brauch es nur kurz“, sagte er zu einer Mitarbeiterin.

Aus dem Telefon kam: „Hikari.“

„Hallo Frau Hikari, hier ist Kail. Dürfte ich bitte Lan haben?“

„Ein Moment… Lan! … Er kommt.“

„Okay, ich warte.“

„Ja, hier Lan.“

„Hey, hier ist Kail. Chaud und Protoman sind wieder in der Stadt, aber es ist irgendwas vorgefallen. Protoman hat mir gedroht mich umzubringen. Und auch wenn Chaud wegen was weiß ich was überleben oder sterben wird, will er mich umbringen. Er meinte, falls er sterben würde, dann will er meine ganze Familie ausrotten.“

„Wie kommt das?“

„Er macht mich für alles Verantwortlich, aber du weißt ja, dass das nicht stimmt.“

„Na ja, zu Hundertprozent ja nicht, aber es würde dir nichts bringen. Erinnerst du dich noch an die Worte von den Engelmädchen? Sie sagten doch, dass dein Vater etwas damit zu tun hat. Vielleicht benutzt er dich dafür.“

„Ich weiß nicht. Meinst du? Aber was soll ich denn dann machen?“

„Keine Ahnung. Vielleicht sollten wir uns nachts in deine Firma schleichen und Informationen suchen.“

„Wir sollen einbrechen?“

„Nicht so laut. Wenn du in der Firma bist, könnte jemand etwas davon mitbekommen.“

„Okay, ich komme heute Abend bei dir vorbei. Dann können wir alles klären.“

„Wird gemacht, bye.“

„Bye, Lan.“

Kail legte auf, nahm seinen Rucksack und ging aus der Firma.

„True? Durchsuche bitte die Datenbank der Firma. Versuche aber nicht entdeckt zu werden“, meinte der NetOp.

Sein NetNavi fragte: „Warum denn? Ist irgendetwas vorgefallen?“

„Du hast doch die Diskussion von Protoman und mir mitbekommen, oder?“

„Klar, das war nicht zu überhören. Das haben glaube ich auch alle aus der Firma mitbekommen.“

„Wir müssen herausfinden, ob mein Vater krumme Dinge dreht. Wer sollte sonst meinen Namen verwenden?“

„Wird erledigt, Kail. Sobald mir etwas auffällt, werde ich Bescheid geben.“

„Danke.“

Der schwarzhaarige Junge ging über die Straße in ein Lebensmittelgeschäft und machte ein paar Besorgungen.

„Eigentlich wollten wir eine Überraschungsparty machen, aber das wird wohl nichts…“, murmelte der Junge.

Eine bekannte Stimme drang zu ihm nach vorne: „Das ist doch wohl ein schlechter Scherz oder?“

„Nein, Dye. Das war mein ernst. Du kannst nicht nach drei Wochen einfach wiederkommen, als sei nichts gewesen.“

„Dye…“, sagte Kail und ging zu ihm.

„Hey Junge, dich sieht man ja auch mal wieder“, grinste er.

Der schwarzhaarige Junge grinste: „Du bist auf braun umgestiegen. Früher hattest du blonde Haare.“

„Braun steht mit eindeutig besser, meinst du nicht auch?“

„Na komm, in der Schule hat doch keiner was gesagt.“

„Mir gefiel es aber nicht mehr. Du bist doch auch schon 19, oder?“

„Klar. Ich habe doch zwei Monate nach dir Geburtstag. Deswegen hast du mich in der Schule aufgezogen, weil ich der Jüngste war und nicht du. Auch wenn es nur zwei Monate waren.“

„Das waren Zeiten. Was treibt dich eigentlich hier her?“

„Das könnte ich dich fragen, Dye. Mein Vater möchte, dass ich einige Besorgungen erledige und außerdem wollten paar Freunde und ich ne Party feiern.“

„Kann ich vielleicht auch kommen? Wir haben uns sicher viel zu erzählen.“

„Ich streite nicht ab, dass ich dich mag, aber du passt nicht da rein. Es sind alles neue Freunde von mir und ich würde gerne in dem kleinen Kreis bleiben.“

„Schade, aber was soll’s. Man sieht sich im Leben immer zweimal, oder Kail?“

„Du mit deinen Sprüchen. Man sieht sich, bye.“

„Bye.“

Kail winkte Dye noch hinterher und beendete seine Besorgungen. Er machte sich danach auf den Weg nach Hause und stellte die Sachen ab.

„Du bist schon zurück?“, wunderte sich eine Frau.

Kail lächelte: „Wieso auch nicht, Mum? Ich sollte doch Einkäufe machen.“

„Stimmt ja. Das hatte ich ganz vergessen. Übrigens, du hast Besuch.“

„Besuch? Von wem denn?“

Seine Mutter brachte ihn ins Wohnzimmer, zeigte auf Cindy und ging dann wieder.

„Was willst du hier?“, fragte der Junge genervt.

Das grünhaarige Mädchen blickte nach unten: „Ich weiß, du kommst nicht besonders gut mit mir klar, aber es gibt ein kleines Problem. Die Firma meines Vaters…“

„Das interessiert mich nicht. Geh bitte. Du hast schon genug angestellt.“

„Nein, darum geht es nicht. Mein Vater hatte letztens irgendetwas von Denta geredet. Frag mich nicht genau was, aber es hörte sich nicht gut an. Es begann die Diskussion, ob sie nicht bald Konkurs gehen würde.“

„Konkurs? Du hast sie nicht mehr alle. Unsere Zahlen sind hoch im grünen Bereich.“

„Und wenn sie bald rote Zahlen schreiben würden?“

„So schnell geht das nicht. Dann müsste irgendjemand unsere Firma ruinieren. Und wenn du nur Informationen willst zisch ab, die erhältst du nicht von mir.“

„Es geht nicht um Informationen, Kail. Es ging nicht nur um Denta. Mein Vater hatte gestern ein Meeting gehabt. Zufällig kam ich an dem Raum vorbei und habe zugehört.“

„Stopp. Das interessiert mich nicht. Du brauchst nicht weiter zu reden.“

„Es ist aber wichtig. Jetzt hör mir bitte zu, Kail. Mein Vater hat über Blaze Quest und Denta geredet. Er meinte so etwas wie, sie werde schon sehen was sie davon haben. Außerdem sagte er noch, da Chaud eh Tod wäre, würde Blaze Quest eh in den Ruin stürzen.“

„Chaud ist aber nicht Tod. Und warum erzählst du mir das?“

„Weil… Nicht so wichtig. Ich muss gehen.“

„Nein. Du erzählst deinem Vater jetzt groß das Chaud lebt und er bringt ihn noch um. Das ist doch dein Plan, oder?“

„Ist es nicht, Kail. Aber du würdest mir eh nicht glauben. Man sieht sich.“

Cindy stand auf und ließ den Jungen allein zurück. Kail nahm seinen Rucksack und verließ wieder das Haus. Sein Weg führte ihn zu Lan und er klingelte. Doch keiner öffnete.

„Kail“, ertönte es aus seinem PET.

Erschrocken fragte der NetOp: „Was ist los, True?“

„Ich sollte doch Informationen suchen. Irgendjemand hatte sich eingehackt. Mir scheint es so, dass eine Menge Daten gelöscht wurden. Über Chips und soweit ich es sehe, fehlt euch Geld.“

„Cindy, ich wusste sie hat etwas damit zu tun.“

„Cindy? Meinst du?“

„Sie war bei mir. Warum also nicht.“

„Ich habe gehört, dass auf dem Vorplatz ein Sommerfest ist. Die Vorbereitungen laufen noch, aber in fünf Stunden ist die Eröffnung. Vielleicht ist Lan dort.“

„Wie kommst du jetzt auf ihn? Eben waren wir noch bei der Firma.“

„In deinem Terminkalender steht, dass du ein Treffen mit Lan hast.“

„Stimmt. Du weißt ja eigentlich alles über mich, True.“

Kail grinste leicht, machte sich dann aber auf den Weg zum Vorplatz. Dort angekommen viel ihm direkt eine kleine Hütte ins Auge. In einem schnellen Schritt begab er sich dorthin. Ein schwarzhaariges Mädchen, in dunklen, langen Sachen gehüllt drehte sich zu ihm um.

„Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie in einer rauen und dunklen Stimme.

Kail zögerte leicht: „Wer… Wer sind Sie?“

„Ist das Ihre Art eine Frau anzumachen?“

„Nein, so meine ich es nicht. Aber Sie kommen mir verdächtig vor.“

„Verdächtig? Ich komme Ihnen verdächtig vor? Was erlauben Sie sich?“

„Bitte beruhigen Sie sich. So war das wirklich nicht gemeint. Nur, sehen Sie sich doch einmal um. Es ist Sommer. Alle Leute tragen kurze helle Kleidung und Sie, Sie tragen schwarz.“

„Ja und? Ist das verboten? Gehen Sie bitte, oder ich fühle mich gezwungen die Polizei zu rufen.“

„Ist okay.“

Der Junge ging erst ein paar Schritte zurück, drehte sich dann um und setzte sich auf eine Bank.

True fragte verwundert: „Was war das denn jetzt?“

„Sie ist verdächtig“, antwortete sein NetOp nur.

„Das sagtest du eben schon, aber was ist an ihr verdächtig? Die Farben? Das ist nicht dein ernst, oder?“

„Nicht nur das. Sie scheint irgendetwas zu verbergen. Ich glaube heute Abend wird etwas passieren.“

„Soll ich vielleicht rauskommen? Dann kann ich auf dich aufpassen.“

„Das ist lieb gemeint, True, aber ich brauche keinen Bodyguard. Ich werde die Situation einfach im Auge behalten.“

Kail saß noch mehrere Minuten auf der Bank und überlegte. Plötzlich packte ihm jemand auf die Schulter. Er schreckte auf und drehte sich zu dem Unbekannten um. Er beruhigte sich, als er bemerkte, dass es Lan war.

„Warum bist du so schreckhaft? Das kennt man gar nicht von dir“, meinte der braunhaarige Junge.

Die Antwort war: „Ich bin einer Person hier gegenüber Misstrauisch und sie weiß es auch. Außerdem hast du mich fast zu Tode erschreckt. Ich wollte eigentlich zu dir kommen und die Sache mit Chaud klären, aber du warst ja nicht da.“

„Das mit Chaud ist dumm gelaufen, an sich müsste er doch denken, dass wir Tod sind. Hat er irgendwas dazu gesagt?“

„Der Kleine war nicht bei Bewusstsein. Ich habe nur mit Protoman geredet, aber wie mir scheint erinnert er sich wieder an Chaud oder er hat gelernt ihn zu mögen. Das ist schwer zu sagen.“

„Ich habe mir überlegt Megaman heute Abend rauszuholen. Er hat dann mal die Möglichkeit sich das hier anzusehen.“

„Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Wir sind hier in Gesellschaft. Vielleicht ist genau das der Plan. Lass es lieber sein.“

„Aber ihm würde es auch Spaß machen. Komm schon.“

„Was du mit Megaman machst ist mir egal. True wird in seinem PET bleiben.“

„Aber wieso? Er wird doch nicht mehr gelöscht.“

„Das ist nicht der Grund. Es ist doch ganz allein mein Ding.“

„Ich wäre aber gerne wieder mal draußen“, fügte True hinzu.

Megaman grinste: „Kommt, lasst uns beide raus. Das wird sicherlich spaßig.“

„Du willst raus?“, fragte Kail etwas unsicher.

Sein NetNavi antwortete: „Klar. Wieso auch nicht. Mir gefällt es draußen.“

„Okay. Lan, lass uns in irgendeine Ecke gehen. Wir holen die zwei raus.“

„Ey, ey, Sir“, lachte der braunhaarige Junge.

Eine bekannte Stimme meinte: „Du hier? Ich dachte du magst solche Veranstaltungen nicht.“

„Dye“, schreckte Kail auf und drehte sich zu ihm um.

„So sieht man sich wieder. Solange ist es ja noch nicht her. Wollen wir heute gemeinsam über den Platz gehen. Wir haben uns viel zu erzählen.“

„Tut mir Leid, aber ich gehe schon mit Lan und seinen Freunden über den Platz.“

„Das ist Schade, aber wenn du nicht willst. Dabei muss ich dir etwas Wichtiges erzählen. Na ja, es kann ja warten.“

„Etwas Wichtiges? Sag es mir hier und jetzt.“

„Es geht diesen Lan aber nichts an.“

„Dann gehen wir jetzt über den Platz hier, okay? Dann kannst du es mir hier erzählen.“

„Okay.“

Lan sah Kail an: „Soll ich hier warten?“

„Das wäre nicht schlecht“, antwortete er.

Dye meinte: „Lass dein NetNavi aber auch hier. Ihn geht es nichts an.“

„Okay. Lan kümmere dich bitte darum.“

Er gab dem braunhaarigen Jungen sein PET und ging mit Dye über den Platz. Es dauerte eine Zeit, bis sie mit einem Gespräch begannen.

Kail fragte: „Du bist jetzt Polizist oder?“

„Ja und der Beruf wäre auch etwas für dich“, lächelte Dye.

„Meinst du? Ich arbeite lieber in der Firma meines Vaters.“

„Dann kommen wir doch direkt zum Thema. Es geht um deinen Vater.“

„Was ist mit ihm? Hat er irgendwas verbrochen?“

„Nein, nein. Das sollte es nicht heißen, aber…“

„Was aber? Sprich doch endlich.“

„Wir haben Informationen erhalten, dass einen Verräter gibt. Jemanden, der etwas mit der Entführung von Chaud zu tun hat.“

„Wer ist es? Der wird was erleben.“

„Wer? Die ganzen Informationen haben ergeben, dass nur du der Täter sein kannst.“

Kail blieb abrupt stehen und sah seinen Freund geschockt an: „Das ist nicht dein ernst.“

„Doch. Ich habe mit deinem Vater geredet, entweder du stellst dich selbst oder du verlässt noch heute Abend das Land. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht.“

„Aber ich habe Beweise für meine Unschuld.“

„Beweise? Du kannst vieles mit Geld erreichen, glaub mir. Es würde dir nicht helfen. Du bist sehr raffiniert.“

„Ich… ich dachte wir wären Freunde…“

„Trotzdem. Freunde hin oder her. Es ist mein Job. Für was entscheidest du dich?“

„Sagte ich nicht, dass ihr unter einer Decke steckt“, meinte eine Stimme.

Kail drehte sich in die Richtung: „Protoman.“

„Verdammt“, zischte Dye.

Protoman kam näher auf die Beiden zu und boxte Dye in den Magen, danach stellte er sich vor Kail.

„Was meinst du mit ich stecke mit ihm unter einer Decke?“, fragte der schwarzhaarige Junge.

Chaud stellte sich neben Protoman: „Ich dachte wirklich man könnte dir Vertrauen. Wie es scheint doch nicht.“

„Vertrauen? Ihr könnt mir vertrauen. Dye ist ein alter Freund von mir.“

„Ein alter Freund. Du hast ihm doch den Auftrag gegeben uns aus dem Weg zu schaffen“, zischte Protoman.

Kail sah ihn verwundert an: „Ich?“

Böse blickte er in Dyes Richtung: „Von wegen ich werde Verdächtigt. Du steckst dahinter. Sag mir wenigstens eins, Dye. Hat mein Vater auch etwas mit der Sache zu tun.“

„Tse. Du hast mich entlarvt, schade, aber was willst du dagegen tun? Ich bin ein Polizist. Wem glaubt man wohl mehr?“, lachte der braunhaarige Junge.

Protoman zischte: „Ihr beide werdet dafür büßen. Ihr hättet euer Testament schreiben sollen.“

Das NetNavi griff Dye an und schlug ihm einige male in den Magen. Der Junge flog gegen eine Hütte, die in sich zusammenfiel. Panisch liefen die Leute umher und verließen den Platz.

„Was ist da los?“, wunderte sich Lan, stand auf und ging dahin.

Protoman sah zu Kail: „Kommen wir zu dir.“

„Ich habe damit nichts zu tun. Dye will mir das nur anhängen“, versuchte er sich zu verteidigen.

„Schweig! Du wirst sterben!“

Er griff den schwarzhaarigen Jungen an, jedoch konnte er einigen Angriffen ausweichen. Schließlich aber landete er in einer anderen Hütte, die in sich zusammenfiel. Dye erhob sich aus den Trümmern und nahm seine Waffe in die Hand.

„Lass es sein oder du bist Geschichte!“, brüllte er und hielt Protoman die Waffe entgegen.

Das NetNavi lachte: „Meinst du wirklich die Waffe hat eine Chance gegen mich?“

„Nein, aber gegen deinen NetOp“, grinste er und schoss auf Chaud.

Protoman stellte sich schützend vor den Jungen und bekam den Schuss in den Arm. Er kniff seine Augen vor Schmerzen zusammen. Die Wunde blutete stark und Chaud sah sein NetNavi erschrocken an.

Er stotterte: „Protoman… Protoman… Was ist mit dir?“

Besorgt nahm der Junge ein Tuch aus der Tasche und band dies um den Arm seines Freundes.

Dye hielt die Waffe an Chauds Kopf und grinste: „Lass es besser sein. Das sind nur Daten. Die kann man ersetzen. Warum bist du nicht davon gerannt? Du hättest dein Leben retten sollen.“

„Mein Leben? Du spinnst doch!“, schrie Chaud.

„Ach ja? Und warum? Ist dir dein Leben denn nichts wert?“

„Nichts wert? Du hast keine Ahnung! Protoman hat sein Leben für mich riskiert! Er hat sich die Tage um mich gekümmert, mich versorgt und war immer für mich da! Ich lasse ihn nicht einfach im Stich!“

„Denkst du das beeindruckt mich?“

Dye bekam von hinten einen Schlag und krachte bewusstlos zu Boden. Kail stand leicht erschöpft dahinter und kramte aus seiner Tasche ein Verband.

„Ich glaube das hilft mehr als ein Stück Tuch“, lächelte er, machte das Tuch ab und verband die Wunde richtig.

Protoman öffnete leicht seine Augen und versuchte seinen Arm wegzuziehen, doch ihm fehlte die Kraft.

Chaud sagte ruhig: „Ist schon okay. Er hat mir geholfen. Ich glaube nicht, dass er wollte dass wir sterben. Sicher.“

„Okay…“, meinte Protoman leise.

Kail seufzte: „Ich glaube aber, dass er ins Krankenhaus sollte. Schließlich sollte die Kugel entfernt werden. Was meinst du, Chaud?“

„Ich weiß nicht…“, sagte er leise.

Eine weibliche Stimme lächelte: „Ich kümmere mich darum. Schließlich war ich lang genug im Krankenhaus beschäftigt.“

„Asuka?“, wunderte sich Kail und drehte sich zu ihr um.

„Wer sonst. Überlasst es mir. Ich bräuchte nur eine Pinzette um die Kugel zu entfernen. Den Rest habe ich bei mir.“

„Wo bekommen wir das denn her?“

„Hier“, lächelte Lan und gab Asuka die Pinzette.

Verwundert musterte das Mädchen ihn: „Woher wusstest du, dass ich das brauche?“

„Ich habe es gerade mitbekommen und da ich hier so einen Laden gesehen habe, habe ich direkt eine gekauft.“

„Danke.“

Asuka lächelte ihn leicht an, worauf Lan rot wurde. Sie widmete sich Protomans Wunde und verarztete ihn richtig. Ein Polizist kam auf sie zu.

„Ich hörte, dass der Junge hier Passanten angegriffen hat“, meinte er und zeigte auf das NetNavi.

Kail schüttelte den Kopf: „Nein, nein. Wir hatten eine Auseinandersetzung gehabt, das stimmt, aber mehr nicht. Dye wollte Chaud umbringen und er hat ihn nur beschützt. Er ist sein Bodyguard.“

„Dye? Er ist doch ein Polizist.“

„Das dachte ich auch, aber er hat auf ihn geschossen, außerdem wollte er sie umbringen.“

„Das stimmt“, meinte Chaud „aber wir haben nicht mehr Informationen außer seinen Namen. Irgendwer hat es auf Protoman und mich abgesehen und er war vermutlich nur der Laufbursche.“

„Wo ist er denn?“, fragte der Polizist.

Kail wollte ihn gerade zeigen, doch er war nicht mehr da: „Verdammt. Er ist abgehauen.“

„Ich weiß ja wie er aussieht. Wir werden ihn suchen lassen, okay?“

„Danke.“

Der Polizist ging wieder weg. Kail, Lan, Chaud und Asuka halfen die zerstörten Hütten aufzubauen. Protoman saß auf einer Bank und schonte, auf den Wunsch seines NetOps, den Arm. Nachdem sie fertig waren, setzten sie sich zu dem NetNavi.

Chaud sagte leise zu Asuka: „Danke…“

„Kein Problem. Hab ich doch gerne gemacht“, lächelte sie.

Protoman zischte: „Ich bringe diesen Dye um. Er wird es noch bereuen sich mit mir angelegt zu haben.“

„Überlass es doch der Polizei. Sie wird ihn schon finden. Er bekommt sicher zehn Jahre oder so“, meinte Kail.

Das NetNavi sah beleidigt zu ihn: „Ich riskiere nicht, dass er noch mal versucht Chaud umzubringen. Er wird dafür mit seinem Leben bezahlen.“

„Ich kann dich ja verstehen, aber sind deine Rachegefühle nicht etwas übertrieben?“

„Nein. Er wird sterben und damit basta.“

Chaud sah verlegen nach unten und Lan saß leicht kichernd neben ihm.

„Lach nicht“, maulte Chaud leise.

Lan grinste: „Aber du verhältst dich gerade so niedlich.“

„Ich bin nicht niedlich.“

Protoman wuschelte über Chauds Haare und grinste: „Nicht so verlegen, Kleiner.“

„Bin ich nicht“, sagte er nun noch verlegender.

Die andern lachten, aber auch Chaud lachte nach einer Zeit mit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-03-17T21:46:51+00:00 17.03.2009 22:46
asuka in einem krankenhaus xD
das ist sehr lustig
mmhh~~
protoman wird ja immer normaler ^.~


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