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Cruel, bloody Paradise

Ihr heiliges Spiel um meine verdammte Seele
von

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Der Märchenwald

„Endlich kommst du mir wieder näher“, frohlockte Destinya und beugte sich zu ihrem Lieblingsfaden herab, „Vielleicht sogar näher als erwartet…“.

Das Haar fiel seidenweich von ihren schmalen, kindlich zarten Schultern. Die Augen glommen in schönstem blutrot auf.

Mit glockenheller Stimme fuhr sie fort: „Ich glaubte beinahe, du würdest dich vom Himmel entfernen. Doch plötzlich scheinst du dem Licht nähere als dem Schatten. Ich habe Zeit, Rion. Ich habe die Ewigkeit um dich kennen zu lernen. Um zu verstehen wer und was du wirklich bist. Um dich zu sehen, wie die Menschen dich sehen können, mein schöner, reiner Bindfaden. Dafür möchte ich sein wie du. Ich wünschte ich könnte fühlen wie du. Ich möchte dich treffen, dich berühren, dir in die Augen sehen. Du bist etwas, dass die Menschen eine Sehnsucht nennen würden. Mein sehnlichster Traum…“.
 

Während Destinya lächelnd ihren Träumen nachhing, spielten sich tief unten im Königreich der Dämonenfamilie ganz andere Szenarien ab…

„Das kann nicht wahr sein!“, durchflutete Wendigos Stimme die leeren Palastgänge und Korridore, „So ein verdammter Mist!“.

„Was schreist so herum?“, fuhr Elaiodora ihn von ihrer gepolsterten Liege her an.

Sie hatte sich der Länge nach ausgebreitet. In der rechten Hand ihren kleinen, kunstvoll verzierten Handspiegel. Mit der linken Hand durchfuhr sie ihr dichtes, schwarzes Haar mit den spitzen, langen, elfenbeinfarbenen Fingern: „Mach nicht ständig ein solches Getöse. Dein Vater schläft und es schadet meinem Teint, wenn ich mich aufrege“.

„Ja, sicher eure Hoheit“, verbeugte er sich tief und ballte die Hände zu Fäusten, „Ich bitte euch tausendfach um Vergebung“.

Sie deutete ihm an sich zu entfernen, was Wendigo umgehend tat. Er ließ die schwere Holztür hinter sich ins Schloss schnappen. Mitten im Raum blieb er stehen und bohrte vor Wut seine langen Nägel tief in die Handinnenflächen: „So langsam werde ich mir etwas einfallen lassen müssen…“.

Er stapfte innerlich sichtlich angespannt auf und ab. Die Hauptschlagader pochte vor Wut und Anspannung. Die verkrampften Hände erinnerten an ausgefahrene Krallen eines Raubtieres.

„Aber das wird er mir büßen. Irgendwann hat alles ein Ende. Meine Geduld und vor allem meine Verhandlungsbereitschaft haben ihre Grenzen. Oger ist vernichtet… das ist nicht gut, das ist gar nicht gut. Durch diesen kleinen Widerling Trench kann ich nicht mehr auf die Riesen oder die Feuerläufer bauen. Wie stehe ich denn jetzt da? So völlig ohne irdische Unterstützung. Aber unser Pretty Boy wird sich noch wundern, Komet ist mein größter Trumpf und diese Karte werde ich gnadenlos ausspielen. Du wirst dir noch wünschen nie geboren worden zu sein...“.
 

Die langen, dünnen Finger zucken, versuchten etwas zu spüren. Es war kühl an seinen Fingerkuppen. Kühl und weich. Rion kam nur langsam zu sich. Er drehte den Kopf zur Seite. Die Augen blinzelten, von der Sonne geblendet, zum Himmel empor. Es war gespenstisch still um ihn herum. Die gebräunten Arme schützten die Augen vor dem grellen Licht. Sein blaues Augenpaar durchwanderte langsam die Umgebung. Er sah unzählige Baumgipfel aus seiner Liegeposition auf dem Rücken. Dichte, stattgrüne Laubbaumkronen neben bläulich grünen Tannenspitzen. Seine Hände ruhten im tiefen, noch feuchten Gras. Nur behäbig richtete er sich auf. Ein Schulterblick zeigte ihm die Anderen, welche verstreut um ihn herum lagen. Ein kaum spürbarer Tauschleier hatte sich über seine Haut gelegt. Er genoss die warmen Strahlen, der Morgensonne, die seinen Körper erwärmten. Als er sich aufgesetzt hatte, bemerkte er, wie Maideya zu sich kam.

„Rion…“, lächelte sie verschlafen und wischte über ihre Augen, „Wo sind wir hier?“.

Er zuckte mit den Schultern: „Ich würde sagen auf der anderen Seite des roten Kontinents. Jedenfalls sollte dies laut Xia und Trench so sein. Es war die aufgezeichnete Stelle von welcher wir gesprungen sind“.

Sie nickte zu ihm herüber.

„Das ist wissenschaftlich absolut nicht zu erklären“, staunte Rafahl und klopfte sich die Kleidung ab, „Es ist einfach faszinierend“.

„Seht nur Jungs, es sieht einfach wundeschön aus. Diese Landschaft ist ein Traum. Alles ist so herrlich grün“, erfreute Maideya sich an der sommerlichen Pracht um sie herum.

„Wonach suchen wir?“, wollte Geroh wissen.

„Das weiß ich auch noch nicht so genau…“, musste Rion ihm entgegnen, „Was hatte Xia darüber gesagt?“.

Maideya nahm Geroh den Rucksack ab und durchblätterte das Buch nach einer Antwort darauf.

Nach kurzer Zeit legte sie den Finger auf eine der Textstellen: „Ich hab es…als hier steht weiter: Die Antwort ist gut versteckt inmitten eines geweihten Ortes. Den gesuchten Schlüssel birgt eine heilige Frucht - viel besungen“.

Rion pustete leicht gegen eine lange Haarsträhne. Maideya seufzte und zuckte mit den Schultern.

„Die wichtigen Anhaltspunkte sich wahrscheinlich der geweihte Ort und die heilige Frucht“, zog Rafahl einen ersten Schluss aus dem Rätsel.

„Gut möglich“, stimmte Rion ihm zu, „Dann bleibt noch zu klären welcher Ort genau gemeint ist und welche Frucht wir darin suchen sollen“.

Es herrschte allgemeine Ratlosigkeit. Die nachdenkliche Stille wurde einzig durch Gerohs knurrenden Magen durchbrochen.

„Geroh, du hast doch erst gegessen…“, empörte Maideya sich.

„Ich kann nichts dafür. Diese ganze Hektik macht mich ganz irre. Ständig irgendwelche komischen Rätsel und Gefahren und Abenteuer. Kein wunder, dass ich nur noch essen könnte. Den ganzen Tag…“, verteidigte er sich, „Und dann redet ihr auch noch vom Früchten“.

Sie schüttelte resignierend den Kopf.

„Es bringt nichts sich jetzt hier den Kopf zu zerbrechen“, meinte Rafahl knapp.

Rion nickte: „Du hast Recht. Wir müssen uns hier ein wenig umsehen. Vielleicht stolpern wir ja über etwas Wichtiges“.

„Wollen wir uns aufteilen?“, fragte Rafahl ihn.

Rion zögerte: „Hm… ich denke erstmal ist es besser, wenn wir zusammen gehen. Wir wissen nicht, was es hier auf der Insel so alles an Monstern oder sonstigen Nervtötern gibt“.

Rafahl hatte ein Einsehen und war innerlich natürlich sehr froh, dass die Gruppe zusammen blieb. Denn wenn er ganz ehrlich war, war er selbst ein sehr lausiger Kämpfer und auch Geroh war nur eingeschränkt als solcher zu gebrauchen. Ihr Weg führte sie ein Stück weit am Meer vorbei. Das Gras ging dort, wo es auf das Meer traf in einen schlammigen Boden über. Der Rest war dicht mit sattem Grün bewachsen. Die Mitte dieser Insel schien völlig vom Wald bedeckt zu sein. Die Gipfel einzelner Bäume konnte man kaum sehen. Sie mussten uralt sein. Überhaupt schien das Eiland unbewohnt zu sein. Man sah keine Menschen, kein Haus. Gar nichts. Die Luft war einzig vom Gesang der Vögel, dem Rauschen eines nahen Flusses und dem Summen der Bienen erfüllt. Die Wiesen waren übervoll mit den verschiedensten Blumen, auf welchen bunte Schmetterlinge tänzelten.

„Rion, das ist das Paradies“, seufzte Maideya fröhlich, „Sieh dir das an. So stelle ich mir den Garten Eden vor“.

Er lächelte kopfschüttelnd zu ihr herüber: „Träumerin…“.

„Doch ganz bestimmt. Wenn ein guter Mensch stirbt, dann kommt er ins Paradies…“, war sie sich sicher.

„Und was ist mit den schlechten Menschen?“, fragte er sie, „Wohin kommen die? In die Hölle?“.

„Ja, natürlich. Das weiß doch wohl jedes Kind“, meinte sie ganz selbstverständlich.

Er musste lachen: „Ja dann weiß ich ja was mich erwartet“.

„Du bist aber kein schlechter Mensch!“, sagte sie sofort.

Er hob die Augenbrauen und blickte zu den Wäldern herüber: „Ich wünschte es wäre alles immer so leicht wie in deiner Traumwelt…“.

„Das könnte es sein…“, ihre Stimme hatte einen traurigen Klang.

„Vielleicht“, nickte er zögerlich, „Aber die Menschen machen es sich nie leicht“.

„Nein…“, stellte sie für sich fest und blickte ihm nach, wie er scheinbar nachdenklich an ihr vorüberging, „Seit ich dich kenne ist nichts mehr so leicht wie ich dachte. Aber eines Tages, wenn all das hier endet, dann werde ich mit dir im Paradies sein“.

Da es hier nichts zu geben schien, beschlossen sie ihr Glück im Inneren des Waldes zu versuchen. Vorsichtig stiegen sie durch das Unterholz und über hohe Wurzeln, die sich teilweise versteckt unter dem Moos des Waldbodens erhoben und so durchaus fiese Stolperfallen bildeten. Ihre Knie waren teilweise ziemlich zerschrammt und versehen mit unschönen, blauen Flecken.

Es dauerte eine Weile, bis sie eine größere Lichtung erreichten. Vom leicht erhöhten Zentrum der Lichtung aus hielten sie Ausschau nach dem genannten Ort, welchen sie laut Xia aufsuchen sollten. Sie stellten sich auf die Anhöhe und blickten um sich. Alles wurde vom dichten Wald umschlossen. Man sah nichts als Baumgipfel wohin man auch schaute.

Geroh schnaubte und setzte sich auf den noch kühlen Boden, den Kopf mit den Händen gestützt.

„Hilf uns“, stieß Maideya ihn leicht am Arm an.

Er seufzte: „Was soll ich da sehen? Es gibt nichts als Bäume um uns herum“.

„Du bist wirklich ein furchtbarer Faulpelz“, empörte sie sich.

„Lass ihn…“, meinte Rion knapp, „Er hat recht. Von hier aus sehen wir echt nichts. Ich werde es von dort oben versuchen“.

Maideya´s Augen folgten Rion´s Finger, der auf einen einzelnen, riesigen Baum mit vielen, tiefen Ästen deutete.

Er ging herüber und schwang sich galant die Äste hinauf. Schnell und sicher erklomm er die oberen, noch stabilen Äste und ließ den Blick schweifen.

„Was siehst du?“, erkundigte Rafahl sich und zog es vor unten zu warten.

„Bäume…“, war seine ernüchternde Antwort.

Maideya ließ den Kopf sinken: „Aber Xia hat sich noch nie geirrt. Es muss hier etwas geben“.

„Naja, er kann ja auch nichts herzaubern“, entgegnete Rafahl ihr.

Sie musste ihm zustimmen.

Rion setzte sich auf einen der Äste und lehnte sich mit dem Rücken gegen den dicken, festen Stamm. Von seinem Platz aus wanderten die wachen Augen noch immer die Gegend ab. Er wollte schon herunterklettern, da tat sich etwas vor seinem Augenwinkel. Rion musste nochmals hinsehen. Es sah so aus, als verschwammen die Baumkronen direkt vor ihm. Er sah sie verzerrt und verschwimmend. Es glich einer Erscheinung bei großer Hitze, wenn Gegenstände zu tänzeln oder sich durch die heiße Luft zu bewegen scheinen. Rion erinnerte dies an die rätselhafte Nebelwand, durch die er einst musste. Vielleicht handelte es sich hierbei um eine ähnliche Erscheinung. Der Verdacht lag in jedem Fall nahe. Kein Wunder, dass dieses Schauspiel jedem normalem Auge entgeht. Er selbst hätte es beinahe übersehen. Geübt sprang er vom Baum herunter und rollte sich ab.

„Hast du doch was gefunden?“, fragte Maideya nach einem einzigen Blick in sein Gesicht.

Er grinste: „Du kennst mich zu gut…“.

Alle blickten gespannt.

„Dort hinten scheint es etwas interessantes zu geben“, deutete er den Weg.

„Dann sollten wir das untersuchen“, nickte Rafahl.

Rion ging voraus, der Rest folgte ihm über die Lichtung, eine Böschung herunter und einen schmalen Pfad entlang.

„Hier ist es“, war er sich sicher, als er auf den sich wandelnden Wald zuging.

„Was ist da?“, wollte Geroh wissen, „Ich sehe nichts“.

„Die Bäume verschwimmen, seht ihr das nicht?“, wunderte Rion sich.

„Nö“, war die knappe Antwort von Geroh.

„Geht es dir nicht gut?“, wollte Maideya wissen, „Es ist ziemlich warm heute…“.

Rion blickte viel sagend zu ihr herüber und versuchte vorsichtig die unbekannte Materie zu berühren. Als seine Finger darauf trafen, warf sie Wellen aus, wie die Wasseroberfläche, wenn ein Stein hineinfällt. Die Anderen staunten und fanden keine Worte dafür.

„Es sieht aus wie die Nebelwand damals. Wir müssen einfach nur hindurchgehen“, erinnerte Rion sich.

Alle zögerten und sahen zu ihm herüber.

Rion verzog das Gesicht: „Alles klar, dann gehe ich halt vor“.

Er teilte die zähe Materie und stieg hindurch. Sie schloss sich hinter ihm und die aufgewühlte Oberfläche beruhigte sich langsam.

„Er ist wirklich hindurch gestiegen“, konnte Rafahl es nicht fassen und folgte ihm mit einem für ihn überraschendem Mut.

„Eh…ja. Dann müssen wir ihnen wohl folgen…“, schlussfolgerte Geroh widerstrebend.

Nur zögernd setzte er einen großen Schritt durch die eigenartige Wand und war auch schon verschwunden.

„Dann müssen wir jetzt“, ermutigte Maideya Cassandra.

Doch als sie den Jungs folgen wollten, da gab die Materie nicht nach. Diese wurde zu einer undurchlässigen Wand. Es schien, als wolle es sie abstoßen.

„Rion? Geroh? Rafahl? Jungs? Hallo? Wir kommen nicht durch!“, rief Maideya überrascht.

Sie bollerte gegen die Wand, doch es tat sich nichts. Niemand schien die Mädchen zu hören.

„Was, wenn sie alle nicht mehr am Leben sind?“, stellte Cassandra plötzlich in den Raum.

„Das darfst du nicht mal denken“, bat sie.

Cassandra starrte auf die Wand: „Was machen wir, wenn sie nicht wiederkehren?“.

„Hör jetzt auf!“, fuhr Maideya sie an.

In Cassandras Augen lag etwas Eigenartiges. Es wirkte so, als wolle sie, dass es so ist. Sie hatte etwas Herausforderndes an sich. Maideya war innerlich angespannt und versuchte ihrem durchdringenden Blick, ihren leblosen Augen etwas entgegenzusetzen.

„Wo bleibt ihr?“, riss Rion sie aus den Gedanken.

Die Mädchen sahen ihn überrascht an.

Sein Blick war ebenso fragend wie der ihre: „Braucht ihr eine Extraeinladung? Manno Mädels, jetzt aber zack“.

„Die Wand lässt uns nicht durch“, versuchte Maideya sich zu erklären.

Er schien ihr nicht zu glauben: „Och Maideya, da hab ich aber schon bessere Ausreden gehört…“.

„Wirklich. Ich zeige es dir“, fuhr sie fort und demonstrierte es ihm.

Die Materie ließ sie wahrhaftig nicht hindurch.

Rion streckte die Hand durch die Wand, er hatte keine Schwierigkeiten hindurchzufassen: „Eigenartig. Bei Rafahl und Geroh hatte es doch auch geklappt. Warum bei euch nicht?“.

Sie zuckten mit den Schultern. Da trat ein gebückter Mann mit Kapuze und Bart durch die Wand. Niemand von ihnen hatte ihn zuvor gesehen oder bemerkt. Er trug ein uraltes Mönchsgewand und einen schwarzen Rosenkranz. Wenige silbergraue Strähnen schimmerten unter der großen Kapuze hervor, welche einen gespenstischen Schatten über sein eingefallenes Gesicht warf. Die Augen wirkten dadurch wie leere Höhlen.

„Es funktioniert nicht, weil sie Mädchen sind“, klärte er die Situation auf, seine Stimme klang dabei überraschend tief und düster.

„Wie diskriminierend!“, empörte Maideya sich, „Was soll das?“.

Er hob die faltige Hand: „Nur reine Wesen dürfen diesen heiligen Ort betreten. Es ist ein göttlicher, geweihter Ort“.

„Ich bin eine Priesterin“, entgegnete sie ihm entrüstet.

„Trotzdem nicht“, schüttelte er das schüttere Haar.

Rion seufzte: „Man, in Zeiten der Gleichberechtigung ist so was doch wohl total überholt und mehr als lächerlich. Lass die Weiber jetzt da rein, ich hab echt wenig Zeit…“.

„Das ist nicht möglich“, lehnte der Mann ab, „Nicht mal wenn ich es wollen würde“.

Rion gab sich keine Mühe sein Unverständnis zu verbergen: „Na das ist ja wieder mal sehr großzügig und hilfsbereit“.

Er blickte ihn verdutzt an, als Rion Maideyas Handgelenk umfasste und mit ihr zur rätselhaften Wand herüber ging.

„Was hast du vor?“, frage der Alte.

„Das sehen sie doch, wir gehen da jetzt rein“, entgegnete er ihm schroff.

Er versuchte ihn daran zu hindern: „Junger Mann, das ist nicht möglich. Weibliche Wesen haben hier keinen Zutritt!“.

„Das sehen wir noch…“, meinte Rion knapp.

Der Mönch griff nach Rion Arm und versuchte ihn zurück zu halten: „So höre doch auf meine warnenden Worte. Erinnere dich an das Leid, welches die Frauen über diese Welt gebracht haben. Frauen sind falsch und schlecht! Sie tragen an allem die Schuld“.

„Das sind doch nur alte Geschichten“, schob Rion seine Argumente beiseite, „Ich gehe nicht weiter ohne die Mädchen“.

„Dann kehre um. Dieser Ort ist nicht gemacht für die Falschheit und Niedertracht einer Frau“, beharrte er.

Rion seufzte: „Ich bin zu weit gekommen um jetzt noch umzukehren“.

„Ich beschwöre dich!“, zischte der Alte und hinterließ bereits eine rötliche Druckstelle auf Rions Arm, „Wende dich ab vom Einfluss der Frauen. Wegen ihnen warfen uns die Götter aus dem Paradies, wegen Frauen wie ihnen brachen Kriege aus, gab es Leid und Elend und Unterdrückung“.

„Ich habe keine Zeit für so einen Scheiß“, unterbrach Rion ihn, „Seit Jahrhunderten sind es meist die Männer, die Kriege führen. Keine Chance Alter“.

Rion zückte Aura und trat nahe an die Nebelwand heran.

Der Mönch schüttelte den Kopf und entschwand auf die andere Seite der Materie: „Ich sehe schon, hier hat die Vernunft keinen fruchtbaren Boden. Was für ein Verlust. Es wird alles im Chaos versinken. Denke an diese Worte. Armer verlorener Junge, besiegt durch die Hexenkünste der Weiber“.

Rion spaltete die Materie mit der Klinge und deutete den Mädchen an hindurch zu laufen. Maideya und Cassandra rannten so schnell sie konnten auf die andere Seite. Rion warf dem Mann einen triumphierenden Blick zu und folgte ihnen.

„Das wird furchtbare Folgen haben…“, vernahm er die Stimme des Mannes ohne ihn noch sehen zu können.

Die Materie floss bereits wieder in sich zusammen. Rion schüttelte die Worte ab und folgte den Mädchen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  alana_chan
2010-07-14T21:09:03+00:00 14.07.2010 23:09
Krass, der Alte hat wirklich Mut. Aber es war ja schon immer so das Frauen böse und gemein sind. Mal sehen welche folgen da kommen mögen :-)

lg lana


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