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Die Legende von Sorecal

Anaria
von

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~Das Ende der Kindheit~

1. Das Ende der Kindheit
 

Ein junges Mädchen stand vor dem kleinen Schloss ihres Vaters, das sich auf einem Hügel befand. Dort hatte sie die ganze Stadt Faranko gut im Blick, deren Herrscher ihr Vater war. Das seidige, lange, schwarze Haar des Mädchens fiel ihr wellig über den Rücken. Ihre dunkelgrünen Augen waren erwartungsvoll auf das Stadttor gebannt. Sie trug nur ein schlichtes Kleid in der Farbe ihrer Augen, aber es betonte ihre schlanke Gestalt und das Weiß ihrer Haut.

„Anaria, Liebes! Dein Handarbeitsunterricht beginnt jetzt. Außerdem wirst du dich erkälten. Es ist bereits Frühling, aber die Luft ist noch recht kühl“, sagte die Dame, die zu dem Mädchen getreten war.

„Mutter“, erwiderte Anaria genervt, „Gräfin Dorisan ist schon da? Es ist noch zu früh. Ich werde gleich, wenn es Zeit ist, in den Gesellschaftssaal gehen.“

Lady Sarifinia war eine schöne Frau, mit hochgesteckten Locken und dunklen, gütig blickenden Augen. Nur einpaar Silberfäden im Braun ihres Haares verrieten ein wenig ihr Alter, denn ihr schmales Gesicht war faltenlos. Anaria liebte ihre liebevolle Mutter über alles, die sogar selbst nach ihrer ungezogenen Tochter sah, anstatt eine Zofe zu schicken, aber heute wollte sie nicht gestört werden. „Lasst mich bitte in Ruhe, Mutter.“

„Was ist das für ein Ton?“, mahnte die Lady, doch sie lächelte dabei. „Sag mir auf wen du bereits den ganzen Tag wartest und ich werde gehen, doch lass die werte Gräfin bitte nicht mehr so lange warten. Das ist sehr unhöflich. Du bist gestern sechzehn Jahre alt geworden und somit im heiratsfähigen Alter, also benimm dich auch dementsprechend. Dir ist es bis jetzt noch nicht einmal gelungen schlichte Muster zu sticken!“

„Ich habe nicht vor sobald zu heiraten, Mutter“, erwiderte Anaria heftig, „und ich warte auf niemanden. Ich genieße nur die Aussicht.“

„Die du seit sechzehn Jahren jeden Tag bewundern kannst“, meinte Lady Sarifinia schmunzelnd. „Wenn es dein Vater und dein Bruder sind, nach denen du Ausschau hältst... ; du weißt doch, dass sie für zwei Wochen in die Hauptstadt gereist sind. Sie sind erst vor fünf Tagen abgereist und die Distanz zwischen Faranko und Ecoli beträgt mindestens vier Reittage hin und zurück. Es ist unmöglich, dass sie nur einen Tag dort geblieben sind. Besuche beim König sind immer verbunden mit politischen Besprechungen und Bällen. Komm jetzt rein!“ „Ich habe aber gesehen, dass Vater und Leas heute nach Faranko zurückkehren werden!“, rief Anaria so energisch, dass ihre Mutter sogar leicht erschrak. „Ich meine, ich spüre es, dass sie bald eintreffen werden“, korrigierte sie sich schnell, als sie den musternden Blick der Lady sah, „aber ich gehe jetzt zum Unterricht, wie Ihr es wünscht, Mutter.“

Anaria folgte ihrer Mutter mit gesenktem Kopf, die mit ihrer Predigt fortfuhr: „Immerhin ist dein Vater der Vetter des Königs und sein engster Vertrauter. König Victoris von Sorendian legt großen Wert auf die richtige Etikette. Anstatt immer bei den Pferden zu sein solltest du endlich Sticken lernen.“

Anaria musste sich sehr beherrschen um nicht gleich zu schreien. Sie war genauso gut in allen Fächern wie ihr neunzehnjähriger Bruder Leas und konnte sogar besser reiten als er. Warum war sie also weniger wert? Er wird eines Tages die Nachfolge des Lords von Faranko antreten und sie? Ihre einzige Bestimmung wird es sein eine stille Ehefrau zu werden, die viele Söhne gebar. Warum wurde sie bloß als Mädchen geboren? Das Leben war ungerecht! Im Schlossflur drehte sich Lady Sarifinia zu ihrer verzweifelten Tochter um und lächelte tröstend. „Ich weiß, dir liegt diese Arbeit nicht und du möchtest dasselbe machen wie dein Bruder, doch manchmal muss man sich mit seinem Schicksal als Frau abfinden, mein Kind.“

„Eine Sklavin der Männer zu sein?“, erwiderte Anaria zynisch.

„Akzeptiere dich so wie du bist“, erklärte die Lady ruhig und nahm Anaria liebevoll in den Arm. „Das mag manchmal sehr schwer sein, doch du musst immer versuchen das Beste aus deinem Leben zu machen, ganz gleich wer dir aus dem Spiegel entgegenblickt.“

Anaria wunderte sich, weshalb ihre Mutter auf einmal so ernst und traurig klang, doch dann zuckte sie plötzlich kurz und riss sich aus der Umarmung los. „Mutter, bereitet alles vor. Vater und Leas sind zurück!“

„Woher willst du das so plötzlich wissen? Anaria!“, rief Lady Sarifinia, doch das junge Mädchen war bereits verschwunden. Die Lady lachte kopfschüttelnd über dieses unbändige, stürmische Kind, das ihr Mann und sie viel zu sehr verwöhnt hatten.
 

Leas sah seinen Vater vorsichtig von der Seite an, während er neben ihm durch Faranko ritt. Lord Alonius von Faranko wirkte erschöpft und besorgt. Das Haar des Lords war einst so dunkelblond wie das seines Sohnes gewesen, doch nach dieser kurzen Reise überwiegte das Grau noch mehr als sonst. Auch die Falten hatten sich vermehrt, dachte Leas. Er fragte sich, ob die Ursache für die Besorgnis seines Vaters die Neuigkeiten aus Ecoli waren, oder der Umstand, dass ihn bald jemand, den er über alles liebte, verlassen musste.

„Was gedenkt Ihr nun zu tun, Vater?“ Endlich hatte er sich getraut diese Frage zu stellen, die ihm schon auf der gesamten Rückreise auf der Zunge gelegen hatte.

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Uns bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten“, antwortete Lord Alonius. „Wenn der König nicht auf mich hören will, müssen wir es selbst regeln, was praktisch unmöglich ist, denn Calenias’ Truppen haben sich seit Jahren auf diesen Augenblick vorbereitet.“

„Darf König Celden den Friedensvertrag einfach brechen?“

„Das war kein Friedensvertrag“, berichtigte der Lord seinen Sohn und schaute ihn mahnend an. Dieser wurde rot, denn er wusste, dass der zukünftige Lord von Faranko die Geschichte seines Landes kennen sollte. „Dieser Vertrag, den der alte König Calenias’ mit unserem König vor siebzehn Jahren gemacht hatte, war nur ein Waffenstillstandsvertrag. Die Person, die als Pfandstück nach Calenias geschickt wurde, war zwar schon längst verstorben, doch König Calem von Calenias war alt und wollte keinen Krieg mehr entfachen. Sein Sohn Celden ist allerdings im besten Alter und vor allem nicht so friedfertig wie sein Vater.“

Leas schluckte, ihm wurde bei dem Gedanken schlecht, dass Calenias wirklich Faranko als erstes angreifen könnte. Die Schäden wären unbeschreiblich, für Faranko und dem ganzem Land. Außerdem fragte er sich wer das Pfandstück gewesen war, aber er traute sich nicht seinen Vater darauf anzusprechen.

„Vater! Leas!“, rief eine fröhliche Mädchenstimme. „Wieso seid ihr so früh heimgekehrt?“ Schlagartig hellten sich die Mienen der beiden Männer auf. Der Klang dieser Stimme weckte in Leas immer ein unvorstellbares Glücksgefühl und ließ ihn all seine Sorgen vergessen. Wie sie stolz und aufrecht auf ihrer Stute zu ihnen ritt, das Haar ungebunden im Wind fliegend, war sie einfach wunderschön. So wie immer.

„Anaria“, sagte der Lord erfreut, „wir wollten euch Damen eigentlich mit unserer frühen Heimkehr überraschen! Bist du in der kurzen Zeit noch schöner geworden?“

„Vater, in sechs Tagen verändert man sich doch nicht so schnell!“ Das Mädchen lachte. „Ich... ich habe Euch zufällig von Weitem gesehen und bin hierher geritten.“

„Nachträglich alles Liebe zum Geburtstag“, sagte Leas liebevoll lächelnd.

„Auch von mir alles Liebe, mein Kind.“ Das Gesicht des Lords verfinsterte sich seltsamerweise wieder. „Wir sind zwar zu spät, aber deinen sechzehnten Geburtstag werden wir gebührend feiern. Garantiert.“

„Erinnert mich bitte nicht daran, dass ich jetzt sechzehn Jahre alt bin!“ Anaria stöhnte. „Sonst muss ich immer an Mutters Worte denken: „Du bist nun im heiratsfähigem Alter“. Schrecklich!“

„Heiraten“, murmelte Leas. „Das ist doch noch zu früh... .“

„Für dich als Mann vielleicht, aber du solltest trotzdem langsam ein hübsches Mädchen in deinem Alter suchen, da ich nicht will, dass meine zukünftige Schwägerin so endet wie ich und einen alten Opa ehelichen muss. Jetzt siehst du ja noch ganz passabel aus. Zwar nicht gut, aber passabel!“

„Danke für das Kompliment. Bei deinem Charme kriegst du gar keinen!“, rief Leas und wuschelte ihr liebevoll über den Kopf. Lord Alonius lachte mit seinen Kindern. Er war als ein gefürchteter General bekannt und viele munkelten, dass er seinem Vetter König Vitoris in vielen Dingen weit überlegen war, doch inmitten seiner geliebten Frau und seiner Kinder war er nicht wiederzuerkennen.

Als sie beim Schloss angekommen waren und die Stallburschen die Pferde an sich nahmen, blickte der Lord Anaria ernst an. Sie erschauderte, denn ihr Vater hatte sie noch nie so angesehen. „Komm bitte heute Abend in mein Arbeitszimmer. Leas habe ich das bereits aufgetragen.“

„Jawohl, Vater. Wie Ihr wünscht“, sagte Anaria leicht verschreckt. Lord Alonius lächelte sie daraufhin beruhigend an und ging in das Schloss um seine Frau zu begrüßen.

„Leas“, wandte sich Anaria an ihren Bruder, „ist etwas schlimmes vorgefallen?“

Leas wusste nicht so recht, was er ihr sagen sollte. Die eine Sache sollte sie wohl lieber von den Eltern erfahren.

„Geht es Königin Tara oder König Vitoris nicht gut?“

„Nein“, beruhigte Leas sie, „der Königsfamilie geht es blendend.“

„Warum ist Vater so bedrückt? Sag es mir, Leas, du kannst mir nichts verheimlichen!“

„Der neue König Calenias’ hat Sorendian den Krieg erklärt.“

„Wie bitte?!“ Anaria wusste, was das bedeutete. Faranko war schließlich eins der zwei Gebiete, die sich an der Grenze zu Calenias befanden und im Gegensatz zu Prax auch noch in der Nähe der Hauptstadt Ecoli. „Wieso hat uns Seine Majestät keine Truppen mitgegeben?“, fragte sie entsetzt. Farankos Truppen allein reichten im Falle eines Angriffs bei weitem nicht aus.

„König Vitoris meinte, dass Calenias zuerst in Prax einmarschieren wird, wenn es sich überhaupt traut uns anzugreifen. Er ist außerdem davon überzeugt, dass König Celden es nicht wagen wird Vater herauszufordern.“

„Aber er muss doch trotzdem alles berücksichtigen und sicher gehen!“ Anaria war entsetzt. Wie konnte König Vitoris König Celden so unterschätzen?

„Das hat Vater ihm auch versucht klar zu machen, doch Seine Majestät vertraut mehr auf die Ratschläge seiner Minister, weshalb wir so eilig wieder abgereist sind. Vater ist natürlich fürchterlich aufgebracht und wollte Faranko keine Sekunde länger alleine lassen.“

„Wie kommen die Minister auf solche Äußerungen? Du hast mir doch erzählt, dass der Ministerpräsident Graf Belius ein weiser Mann sei.“

„Er ist leider vor kurzem verstorben. Der neue Ministerpräsident ist Graf Mul, ein machthungriger, geiziger Mann ohne Ehrgefühl. Er behauptet, dass König Celden zu jung ist um kluge, taktische Kriegsführung betreiben zu können. Er könne uns nicht gefährlich werden. Ich verstehe nicht, weshalb Seine Majestät ihm so blind vertraut, doch er tut es und wir stecken nun in Schwierigkeiten.“

„Hat Vater dir gesagt, was er zu tun gedenkt?“

„Vater meinte, er wisse es noch nicht, doch ich denke er hat natürlich schon einen Plan und wollte es seinem unfähigem Sohn nur nicht erzählen.“

„Leas von Faranko!“, rief Anaria vorwurfsvoll. „Badest du schon wieder in Selbstzweifeln? Bruder, du bist Vaters einziger Erbe und er ist stolz darauf dich als Erben zu haben! Na ja, vielleicht solltest du mehr lernen und mehr trainieren und mehr auf dein Aussehen achten, aber sonst.... .“ Leas schaute Anaria grinsend an. „Ach was, war das alles? Jetzt fühl ich mich doch gleich besser.“

„Vielleicht solltest du auch netter zu deiner reizenden Schwester werden. Dann wärst du perfekt!“

Jetzt musste Leas lachen. „Welche reizende Schwester meinst du? Ich sehe nur ein Mädchen, dem ich netter Weise Kampfunterricht gebe, obwohl es ihm nicht erlaubt ist. Ich nehme die Gefahr auf mich erwischt und bestraft zu werden. Ist das nicht nett genug?“

Anaria musste bei dem Gedanken grinsen, dass niemand erwarten würde, dass sie, die zierliche Adelstochter, fast so gut mit Schwert und Bogen umgehen konnte wie Leas. Sie hatte ihn solange angebettelt bis er ihr heimlich Kampfunterricht gab. Er war zwar der Meinung, dass Frauen beschützt werden sollten anstatt selbst zur Waffe zu greifen, doch er konnte es nicht ertragen sie so traurig zu sehen, wenn er Kampfunterricht bekam. Außerdem tat er das auch um ihr wenigstens irgendetwas zurückgeben zu können, denn sie half ihm durch Neckereien oder Aufmunterungen immer seine Selbstzweifel zu bekämpfen.

„Siehst du? Du bist einfach toll!“, rief Anaria und umarmte ihn. Er hielt sie so lange im Arm wie möglich.
 

Neben der Tür, die zum Arbeitszimmer ihres Vaters führte, hing eine Landkarte, welche die Überschrift „Kontinent Sorecal“ trug. Anaria stand davor und studierte die Karte eingehend, denn sie traute sich nicht anzuklopfen, da ihre Eltern während des Abendmahls so ernst und still gewesen waren. Auf ihrem Kontinent Sorecal gab es nur zwei Länder. Im Osten lag Sorendian, umgeben vom Vitameer. Im Westen, umgeben von der großen Wüste, lag Calenias. Zur Zeit König Vitors, dem Vater König Vitoris’, herrschte unerbittlicher Krieg zwischen den beiden Ländern. Denn weder Vitor noch König Calis von Calenias wollten aufgeben. Als beide Könige vor siebzehn Jahren im Kampf starben und ihre Söhne an die Macht kamen, schlossen die neuen Könige, König Vitoris, der damals noch sehr jung war, und der bereits etwas ältere König Calem einen Waffenstillstandsvertrag. Bis heute herrschte deshalb Frieden auf Sorecal. Anaria verstand nicht, was der neue König Calenias’ mit erneutem Leid und Tod erreichen wollte. Neues Land erobern? Die Karte endete seltsamerweise kurz vor Calenias. Es waren nur noch der Elfenwald und das Drachengebirge zu sehen. Anaria erinnerte sich an ihren Landeskundeunterricht, als ihr Lehrer Ansgaras ihr das Wenige über Calenias erzählte, das bekannt war. Er meinte, nur der König und seine engsten Vertrauten wussten mehr über das Nachbarland. Sorendian war in sieben Regionen aufgeteilt. Jedes dieser Gebiete unterstand einem Lord, Mitglieder der Königsfamilie. Diese verweilten in der Hauptstadt, die den Namen der Region trug. In ihrem Gebiet hatten sie das Recht wie Könige über das Volk zu herrschen. Einzig allein König Vitoris waren sie unterstellt. Er lebte in der Hauptstadt des Landes.

Calenias war jedoch völlig anders aufgebaut. Der Mittelpunkt dieses Landes war seine Hauptstadt Clay. Dort residiert der König. Clay war mehr eine Insel, die sich auf dem Vitasee befand, welcher sich auf die vier Sektoren des Landes ausstreckte: Ady, Woy, Say und Bey. Der König Calenias’ herrschte alleine über diese Sektoren. Anaria hatte ihren Lehrer gefragt, wo denn der Ursprung des Vitasees war, denn Calenias lag schließlich an der großen Wüste und keine der Flüsse Sorendians flossen in den Westen, doch darauf konnte er ihr keine Antwort geben. Warum die höchsten Mitglieder der Königsfamilie das Wissen über Calenias geheim hielten, war auch ihm ein großes Rätsel.

„Was machst du da, Anaria? Die Karte kennst du doch schon in und auswendig. Sogar besser als ich.“

Anaria schreckte aus ihren Gedanken auf und drehte sich um. Es war Leas, der nun selbst die Karte betrachtete. „Hat sich etwas verändert, während ich weg war?“

„Nein, ich habe mich nur mal wieder gewundert.“

„Gewundert?“

„Ach, nichts“, erwiderte Anaria schnell. Leas hielt nicht soviel von Calenias und würde ihr raten, ihre Gedanken nicht an dieses Land zu verschwenden, das angeblich nicht so weit entwickelt war wie Sorendian.

„Glaubst du an dieses Gerücht, das besagt, dass die Elfen ihren Wald verflucht haben als Konsequenz aus dem Krieg?“

„Diese Geschichte, die besagt, dass der Wald für Menschen unpassierbar ist? Alle, die es versucht haben, sind angeblich nie wieder zurückgekehrt. Ich halte das für Unfug“, meinte Leas bestimmt. „Es gibt keine Elfen. Genauso wenig wie diese Drachenmenschen, die sich angeblich im Drachengebirge befinden sollen. Alles nur Legenden um kleine Kinder zu erschrecken und große Kinder zu unterhalten.“

„Aber Legenden entstehen stets aus einer Wahrheit und früher gab es Elfen! Priester Ansgaras hat mir gesagt, dass früher viele Elfen unter den Menschen weilten.“

„Der alte Lehrer hat dir zu viele Flausen in den Kopf gesetzt!“ Leas wurde ärgerlich. „Das sind Dinge, die nichts in den Gedanken einer Frau zu suchen haben. Jetzt sollten wir endlich reingehen. Vater wird sehr ungehalten sein, wenn wir uns noch mehr Zeit lassen.“ Er schob Anaria energisch vor die Tür, doch sie zögerte einen Moment.

„Keine Angst, ich bin bei dir“, versicherte ihr Leas, „ich werde immer bei dir sein.“

„Danke, Bruder.“ Anaria beruhigte sich etwas und klopfte an. Wenn ihr großer Bruder bei ihr war, konnte sie sich sicher fühlen. Sie wusste nicht wie sehr sie Leas mit dieser Anrede jedes Mal verletzte. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nichts.
 

„Herein.“

„Vater, Mutter“, begrüßte Anaria den Lord und die Lady ängstlich. Leas nickte nur und stellte sich an die Wand.

„Setz dich, Anaria“, sagte Lord Alonius und zeigte auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Lady Sarifinia saß etwas abseits neben ihm, ebenfalls auf der anderen Seite.

„Anaria“, begann der Lord, „hast du schon einmal Dinge bewirkt, die über das normale menschliche Verständnis hinausgehen?“

„Wie meint Ihr das, Vater?“ Anarias Herz klopfte noch schneller als ohnehin schon.

„Oder hast du schon einmal Bilder gesehen, die später wirklich eingetroffen sind?“, fragte Lady Sarifinia. „Hab keine Angst. Du hast doch vorausgesehen, dass Vater und Leas so frühzeitig nach Hause zurückkehren werden, nicht wahr?“

Anaria zögerte und wich den Blicken ihrer Eltern aus.

„Vertraust du uns nicht?“, fragte Lord Alonius.

„Bin... bin ich nicht normal?“, flüsterte Anaria ängstlich. Sie atmete erst erleichtert auf, als ihre Eltern anfingen herzlich zu lachen.

„Nein, Kind, nein!“, rief Lady Sarifinia.„Das ist eine besondere Gabe der Götter, die dir geschenkt wurde. Du beherrscht Feuermagie. Als du klein warst, hat doch einmal ein Vorhang wie aus dem nichts Feuer gefangen, erinnerst du dich? Immer wenn du sehr zornig wurdest, brannte irgendwann etwas."

„Außerdem besitzt du die Gabe des Blickes“, ergänzte Lord Alonius. „Diese Gabe besitzen nur die Auserwählten der Auserwählten. Sie ermöglicht es dir in die Zukunft oder die Vergangenheit zu blicken, aber auch Dinge der Gegenwart sehen zu können.“

„Ich soll magische Fähigkeiten besitzen? Magie wird doch vererbt... .“ Anaria blickte ihre Eltern fassungslos an.

„Mit sechzehn Jahren werden die magischen Kräfte ausgeprägter und unkontrollierbarer, weshalb du nun das Recht hast zu erfahren, woher deine Magie stammt“, erklärte der Lord traurig. „Du hast diese Kräfte von deiner Mutter geerbt.“

Anaria sah nun Lady Sarifinia verwundert an. „Nein“, sagte die Lady und Tränen standen in ihren Augen. „Ich bin nicht deine leibliche Mutter.“

„Wir sind nicht deine leiblichen Eltern“, gestand der Lord. „Leas ist unser einziges Kind.“ Anaria sprang auf und lachte als sei es ein Scherz gewesen, was sie gerade gehört hatte. „Wenn Ihr nicht meine Eltern seid, wer ist es dann? Das kann nicht wahr sein.“

Lady Sarifinia stand auf, ging zu ihrer fassungslosen Ziehtochter und hängte ihr ein Medaillon um den Hals. Es hatte die Form eines Herzens. Auf der Oberfläche befand sich ein Symbol: Ein achtzackiger Stern, der einen grünen Edelstein in der Mitte hatte. Hinten waren die Worte „Für meine Zelina“ eingraviert.

„Diese Kette gehörte deiner leiblichen Mutter“, erzählte die Lady. „Prinzessin Zelina war die geliebte jüngste Schwester unseres Königs. Du wirst ihr mit jedem Tag ähnlicher.“

„Sie war noch sehr jung als ihr Vater starb, weshalb sie von König Vitoris erzogen wurde, aber es war ein schwieriges Unterfangen, denn sie war genauso stur wie ihr Bruder und vertrat ihre eigenen Überzeugungen. Trotz aller Strafmaßnahmen konnte er sie nicht bändigen“, fuhr der Lord fort und lächelte liebevoll bei dem Gedanken an seine Base Zelina. „Sie war eine hervorragende Feuermagierin, welche die seltene Gabe des Blickes besaß und die Abschlussprüfung der Magierakademie von Ecoli nach nur zwei Jahren Ausbildung bestand. Dieser Stern auf dem Medaillon ist das Symbol der Magierakademie.“

„Wer hat die Widmung eingraviert?“, fragte Anaria leise. Es war, als ob sie neben sich stehen würde und nur zusah wie ihr Körper das Medaillon öffnete und ein Bild einer wunderschönen Frau mit langen schwarzen Locken erblickte, die einen kleinen Säugling im Arm hielt.

„Wir nehmen an, dass es dein Vater war, der ihr dieses Medaillon geschenkt hatte.“

„Wer ist mein Vater?“

„Wir wissen es nicht. Niemand außer deiner Mutter weiß es“, antwortete Lady Sarifinia, als ihr Gemahl dazu schwieg. „Zelina ist eines Tages... verschwunden und als sie wiederkam, war sie mit dir schwanger.“

„König Vitoris war natürlich sehr zornig über diese Schande für die Königsfamilie. Er versteckte seine Schwester vor der Öffentlichkeit und wollte dich nach deiner Geburt aussetzen oder gar töten. Um dein Leben zu retten musste Zelina vor ihrem eigenen Bruder flüchten. Sie suchte Schutz hier in Faranko, weil sie in mir nicht nur einen Vetter sah, sondern einen älteren Bruder, denn Vitoris war immer eher wie ein Vater für sie gewesen. Sie hat mir vertraut.“

Anaria hatte noch nie diese unendlich tiefe Trauer und Bitterkeit in der Stimme ihres Vaters, nun, er war „nur“ ihr Ziehvater, gehört. Er musste seine Base wirklich über alles geliebt haben. „Was ist mit ihr geschehen?“

Lady Sarifinia nahm die Hand ihres Mannes und drückte sie. „Sie ist wenige Monate nach deiner Geburt gestorben. Sie ist nur zwanzig Jahre alt geworden. König Vitoris war sehr bestürzt über ihren Tod. Er beschloss dich als seine Nichte anzuerkennen und mit nach Ecoli zu bringen.“

„Obwohl ich so eine Schande bin?“, fragte Anaria und schloss die Augen. Sie wünschte sich immer noch, dass diese ganze Geschichte ein Scherz war, doch sie wusste schon, dass dem nicht so war. Ihre Ähnlichkeit mit der Frau auf dem Portrait war eindeutig und sie hatte sich früher schon manchmal gefragt, weshalb ihre Eltern und ihr Bruder solch helle Haare und braune Augen hatten und sie dieses pechschwarze Haar und grüne Augen.

„Du warst die Tochter seiner über alles geliebten kleinen Schwester und die einzige Erinnerung an sie. Außerdem-“, die Lady zögerte kurz ehe sie fortfuhr, „außerdem hatte Seine Majestät Schuldgefühle, weil er sich vorwarf am Tod Zelinas Schuld zu sein. Hätte er sie nicht zur Flucht getrieben, hätte sie nicht als hochschwangere Frau den weiten Weg nach Faranko gehen müssen.“

Anaria blickte das Bild der Frau, die ihre Mutter sein sollte, noch einmal an. Zelina sah weder krank, noch irgendwie schwach aus, sondern strahlte eher wie eine glückliche Mutter, doch warum sollten sie ihre Zieheltern belügen?

„König Vitoris wollte dich mit an den Hof nehmen, doch Zelinas letzte Bitte war es, dass du bei uns aufwachsen solltest. Sie hatte ihren Tod vorausgesehen und wollte nicht, dass du mit den Intrigen und Sünden des Hofes aufwachsen musst“, begann wieder Lord Alonius erzählen. „Ich überzeugte ihn davon, dass du als uneheliches Waisenkind nicht glücklich am Hofe leben könntest und dass es das beste sei, wenn du als unser Ziehkind aufwächst. Mit sechzehn Jahren solltest du dann nach Ecoli an den königlichen Hof gehen und die Magierakademie besuchen. Das entsprach auch Zelinas Wünschen. Nun ist es so weit. Du bist sechzehn Jahre alt geworden. Es ist Zeit dich nach Ecoli zu schicken. König Vitoris wird dich vor allen Augen als seine leibliche Tochter anerkennen. Als eine Prinzessin Sorendians wird dir niemand etwas tun können, obwohl sich selbstverständlich alle fragen werden, wer denn deine Mutter sein könnte.“

„Ich... ich möchte in Faranko bleiben“, widersprach Anaria zögerlich. „Wenn ich allerdings eine Last für Euch bin, werde ich selbstverständlich gehen, Vat-.“

„Anaria“, sagte Lady Sarifinia liebevoll lächelnd, „ du warst, bist und wirst immer unsere geliebte Tochter bleiben. Ich hoffe, dass dir bewusst ist wie sehr wir dich lieben und dich auch nicht fortschicken wollen, doch leider wurde das vor vielen Jahren so beschlossen. Trage uns nicht nach, dass wir dich all die Jahre belogen haben.“

„Ihr wisst doch, dass ich Euch niemals hassen könnte. Ich habe keine anderen Eltern gekannt und ich liebe Euch über alles. Ihr ward immer so gut zu mir. Ich möchte Euch und Leas nicht verlassen. Lasst mich in Faranko bleiben, bitte.“ Sie unterdrückte ihre Tränen, denn weinen tun nur schwache Mädchen.

„Deine Mutter und Leas werden dich begleiten.“

„Wie bitte, Vater?“, meldete sich Leas verblüfft zu Wort.

„Du wirst deine Mutter und deine Schwester sicher nach Ecoli bringen“, sagte Lord Alonius bestimmt. „Ich möchte, dass meine Familie in Sicherheit ist, wenn Calenias Faranko angreift. Wir werden Anarias Geburtstag morgen gebührend feiern und dann werdet ihr übermorgen abreisen.“

„Vater“, rief Leas aufgebracht, „Ihr wollt alleine hier bleiben? Das bedeutet Euren sicheren Tod! Ich werde an Eurer Seite bleiben-.“

„Schweig!“, unterbrach Lord Alonius seinen Sohn zornig. „ Du enttäuschst mich, wenn du mir das anbietest. Habe ich dich nicht gelehrt meine Nachfolge anzutreten, wenn ich eines Tages nicht mehr sein werde? Wie willst du deine Pflicht erfüllen, wenn du aufgrund von kindischer Naivität mit mir stirbst?“

Leas senkte sofort seinen Kopf. „Verzeiht mir, Vater. Ich werde natürlich meiner Pflicht nachgehen und an Eurer Stelle meine Mutter und Anaria beschützen.“, murmelte er, doch Anaria merkte an seinem Ton, dass es gegen seinen wahren Willen war. Das bestätigte sich, als Leas sich daraufhin durch die dunkelblonden Locken fuhr. Das war seine typische Geste, wenn er seinen Zorn unterdrücken musste.

„Beschütze Anaria so weit es in deiner Kraft liegt, mein Sohn“, sagte die Lady und versuchte mit ihrem beruhigenden Lächeln ihn Milde zu stimmen, „denn du wirst von nun an der Einzige an ihrer Seite sein. Ich werde mit eurem Vater hier in Faranko bleiben.“

„Sarifinia!“, rief der Lord erschrocken.

„Versucht erst gar nicht mich umzustimmen, Mylord“, sagte Lady Sarifinia ruhig. „Was wäre ich denn für eine Gemahlin und Landesherrin, wenn ich meinen Mann und mein Land in Stich ließe? Die Kinder sind die Zukunft und schon alt genug auf sich selbst zu achten. Weshalb sollte ich also mit ihnen fliehen? Ich würde sie doch nur behindern. Deshalb werde ich hier bleiben und die Verletzen verarzten, wie es meine Pflicht ist.“

„Mutter“, begann Leas verzweifelt, doch wieder einmal wurde er von seinem Vater zum Schweigen aufgefordert, der ihn scharf anblickte und den Kopf schüttelte.

„Es war für uns alle ein anstrengender Tag“, begann die Lady und stand auf. „Lasst uns früh zu Bett gehen, um für die nächsten schweren Tage ausgeruht zu sein. Ich werde veranlassen, dass man eure Sachen packt.“

„Ihr habt gehört, was eure Mutter gesagt hat“, stimmte der Lord zu und bewunderte insgeheim den Mut seiner Frau. Man hatte ihn verachtet, als er eine gewöhnliche Frau aus dem Volk geehelicht hatte, doch ihre Intelligenz und ihre Anmut überzeugten alle Adligen, auch wenn sie es sich nicht eingestehen mochten.
 

Eine große Armee von Soldaten. Anaria sah den Banner Calenias’ Sie sah wie diese Soldaten in Faranko einmarschierten und sie sah wie ihre Heimatstadt in Flammen aufging. Die Bürger kämpften um ihr Leben und versuchten zu fliehen, doch sie wurden von Calenias’ Truppen gefangen genommen oder getötet.

Ein Mann trat aus den Flammen, es war Lord Alonius von Faranko. Ihm gegenüber sah sie einen anderen Mann. Er war groß und kräftig, hatte braunes Haar und einen dichten Bart. Sie konnte noch eine längliche Narbe an seiner rechten Wange sehen und wie beide Männer ihre Schwerter gegeneinander schlugen. Gerade als das Schwert des Gegners auf ihren Vater niedersauste schrie Anaria und wachte auf.

Sie lag in ihrem Bett. War es eine Vision oder nur ein Traum gewesen? Sie wünschte es wäre letzteres, doch sie wusste, dass es nicht so war. Die Tränen, die sie die ganze Zeit unterdrückt hatte, flossen nun in Strömen.

„Anaria! Was ist passiert?“ Leas, der im Gemach nebenan schlief, hatte ihren Schrei gehört und war sofort zu ihr geeilt. Er setzte sich auf ihr Bett und nahm sie in die Arme. „Es ist alles gut“, sagte er ihr beruhigend ins Ohr und wiederholte es einpaar Mal. „Es war nur ein Albtraum.“

„Nein“, schluchzte Anaria. „Ich habe es gesehen! Faranko wird in die Hände Calenias’ fallen und Vater wird gegen einen Mann kämpfen. Das war sicherlich kein einfacher Albtraum. Es war so deutlich und real gewesen!“

„Bist du dir sicher?“, fragte Leas nur, weil er die erschreckende Wahrheit nicht sehen wollte. „Bitte, glaub mir!, rief Anaria verzweifelt. „Wir müssen etwas tun, es wird bald eintreten!“

„Wir glauben dir.“ In der Tür standen Lord Alonius und Lady Sarifinia. „Wann werden die Truppen bei uns einfallen?“

„Im Traum habe ich die Mitternachtsglocken gehört.“

„Mitternacht ist in ungefähr drei Stunden. Holt meine Hauptmänner sofort hierher und sorgt dafür, dass die Bevölkerung versucht aus Faranko zu fliehen. LOS!“ Lord Alonius schrie so laut, dass spätestens jetzt die gesamte Dienerschaft auf den Beinen war.

„Zieht euch an und kommt zu den Ställen. Ich werde den Stallburschen Bescheid geben.“ Lady Sarifinia lächelte ihre Kinder traurig an und versuchte ihre Tränen zu verstecken.

„Es tut mir Leid, mein Kind“, sagte Lord Alonius bevor er ging um sich ebenfalls umzuziehen. „Ich hätte gerne noch deinen Geburtstag gefeiert.“
 

Anaria ging langsam zu den Ställen. Sie hatte das Gefühl in ihrem Reisekleid zu ersticken. Es erschien ihr alles wie ein nie enden wollender Albtraum. Ihre Zieheltern und Leas warteten bereits auf sie.

„Lasst mich hierbleiben!“ Anaria schlang ihre Arme verzweifelt um Lady Sarifinia. „Ich möchte weder Euch noch Faranko verlassen.“

„Veränderungen gehören zum erwachsen werden dazu, Anaria.“ Lady Sarifinia drückte sie zärtlich von sich. „Nur durch Veränderungen kann man reifen.“

Lord Alonius legte seine Hand liebevoll auf ihren Kopf. „Du bist eine wundervolle starke junge Frau geworden. Hab keine Angst. Unsere Gedanken werden immer bei dir sein und Zelina beschützt dich schon die ganze Zeit.“ Nun nahm er sie in den Arm und küsste sie auf die Stirn, was er noch nie getan hatte. Weshalb hatte sie das Gefühl, dass es das erste und gleichzeitig das letzte Mal war? „Enttäusche mich nicht, mein Sohn“, sagte der Lord streng zu Leas. „Pass gut auf deine Schwester auf.“

„Jawohl, Vater.“

Lady Sarifinia gab ihren Kindern ebenfalls noch einen Kuss auf die Stirn, dann ritten Leas und Anaria los um Ecoli so schnell wie möglich zu erreichen. Sie betete zu den Göttern, dass sie ihre Kinder an ihrer Stele beschützen mögen, denn sie wusste, dass es ein Abschied für lange Zeit, vielleicht sogar für immer war.

„Glaubt Ihr, dass sie irgendwann die Wahrheit erfahren wird?“, fragte Lord Alonius plötzlich.

„Sie besitzt die Gabe des Blickes, Mylord. Sie wird es früher oder später herausfinden.“

„Ich hoffe, dass sie dann reif genug dafür ist, um unsere Beweggründe zu verstehen und uns nichts nachzutragen.“ Lady Sarifinia ergriff seine Hand. „Es war zu ihrem besten. Ihr müsst kein schlechtes Gewissen haben."

Er blickte seiner Gemahlin liebevoll in die Augen. „Seid Ihr Euch wirklich sicher, dass Ihr bei mir bleiben wollt, meine Herrin?“

Die Lady erwiderte sein Lächeln genauso liebevoll. „Diese Frage habt Ihr mir schon einmal gestellt, erinnert Ihr Euch? Ihr habt mich gefragt, ob ich mir denn wirklich sicher sei Euch zu heiraten und bei Euch zu bleiben , obwohl ich dann den Intrigen und den Sticheleien, welche die Welt des Adels mit sich bringt, ausgesetzt wäre. Was habe ich Euch damals geantwortet?“

„Ihr würdet alles ertragen, wenn Ihr nur an meiner Seite sein dürft.“

„Dies, mein Herr und Gebieter, ist auch heute meine Antwort auf Eure Frage.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2007-02-08T14:42:18+00:00 08.02.2007 15:42
Ja, das 1. Kapitel hat mir gefallen ^-^ Inhaltlich und schreibtechnisch... *daumenhochhalt* Ich hab auch nur einen einzigen Fehler gefunden... bei der einen Stelle wo Leas Anarie durch die Haare wuschelt... da war ein Tempusfehler. Da bist du (wahrscheinlich ein Flüchtigkeitsfehler) plötzlich vom Imperfekt ins Präsens gerutscht ^^ Ja und sonst... an manchen Stellen hätte ich einen Punkte gesetzt anstatt eines Kommas aber das ist glaube ich nicht so wichtig ^.-
Von: abgemeldet
2007-02-02T22:42:44+00:00 02.02.2007 23:42
So, nun mein versprochenen Kommi. Den Anfang kennst du ja bereits, wollte es dennoch posten.

Hab mir schonmal die Charakterbeschreibungen angeguckt um dir schon Mal meine erste Meinung so zu geben. Sagt jedoch noch lange nichts über meine gesamtmeinung für die Geschichte aus ^.~

Ich musste schlucken und wir etwas verkneifen als ich Anaries Besonderheit las. Auch dass sie ALLE mit ihrem Äußeren um den Finger wickeln kann ist etwas missverständlich formuliert, denn jeder steht auf einen anderen Typ Frau. Hinzu kommt dass Anarie 16 ist und bei allen wären ja auch die Männer (dass man damit auch Frauen mit einbeziehen könnte, kann bei den wort "alle" auch passieren) gemeint, die 40 oder so sind.
Ich würde es eher so formulieren dass Anaria vom Aussehen her den typischen Frauenbild in dieser Welt/Stadt sehr nahe kommt und sie daher viele junge Männer anziehend finden.

Ihr Charakter, finde ich, wiederspricht sich.
intelligent - handelt zuerst bevor sie nachdenkt
Für mich ist es das genaue Gegenteil, denn wenn man intelligent ist macht man doch nichts unüberlegtes.
Oder ist es im Sinne gemeint, dass sie in Gefühlsdingen nicht nachdenkt? Wenn das nämlich so ist passt es wieder.

Ansonsten ist die Person gut ausgearbeitet und du hast dir anscheinend wirklich Mühe dabei gegeben, finde ich gut.

Nun zu Leas:

Genau das gleiche Problem mit dem Charakter bei bei Anaria. Wenn man stur ist, setzt man sich für eine Sache ein udn ist fest entschlossen dies auch durchzusetzen und will es um jedenfall schaffen. Aber man kann keinen biss haben, wenn man zweifelt und mutlos ist. Auch wirkt man nicht aorgant wenn man Selbstzweifel hat, weil dann die Gestik und Mimik verrät dass man zweifelt und eigentlich keinen Mut hat. Die Gestik und Mimik ist bei Unsicherheit immer anders als wenn man arogant ist. Wenn man nämlich arogant ist/wirkt, ist die Gestik und Mimik selbstsicher und nicht verschlossen wie beim Zweifeln.
Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Aber noch eines zu Leas:
Wenn er meint dass Frauen nicht kämpfen sollten, warum bringt er Anarie das Kämpfen bei? Das passt doch dann gar nicht.

abe einen typischen Sachfehler gefunden:
Typische Adelige sind nicht naiv, sondern misstrauisch, deswegen wollen sir ihr Volk auch kontrolieren, weil sie sich eigentlich vor der Macht des Volkes fürchten (Sofern du das Mittelalter meinst und nicht die heutige Zeit)

Zum Schluss kann ich vielleicht noch sagen dass mir die Person Leas so schonmal gefällt. Kommt ja nicht oft vor dass man einen unsicheren Adeligen in der Geschichte hat, zumindest habe ich es noch nie gelesen. Anaria leider ist typisch für viele Fantasiegeschichten.

Nun zu den Kapitel.
Als erstes nenne ich die Fehler, die mir spontan auffallen oder Fragen eben. Danach kommt aber alles positive, also nicht abschrecken lassen.

Auf Seite 4 sind mir gleich 2 Fehler direkt ins Auge gesprungen. Einmal hast du Zeheltern statt Zieheltern und du hast statt Magierakademie "Magerakademie" geschrieben.

Gleich auf der zweiten Seite, zweiter Absatz und da den ersten Satz, ich finde den verwirrend. Weiß nicht wieso, aber ich kann den so oft lesen wie ich will, ich finde da fehlt was.

Dann finde ich es auch seltsam dass wenige Sekunden nachdem Leas ins Gemach von Anaria eingetroffen ist, auch plötzlich ihre Zieheltern schon in der Tür stehen. Leas war ja direkt nebenan, das geht ja. Aber der König und die Königin können ihren Schrei doch eigentlich gar nicht gehört haben und wenn, dann bräuchten sie doch länger um zu ihr zu gelangen.

So, nun zum Lob, soll ja nicht zu kurz kommen.
Ich fand es wirklich toll dass du die Sprache von Früher so ein wenig beibehalten hast, schon Mal großes Lob von mir. Ich weiß wie schwer das ist.
Die Absätze und Zeilenumbrüche sind gut gewählt und erleichtern einen den Lesefluss, genau wie deine Sätze, man gerät nicht aus dem Takt. Außer einmal, bei diesen einen Satz den ich oben schon erwähnt habe. Die Sprache deiner Charas würde ich auf jedenfall beibehalten, auch wenn es schwieriger ist als die Umgangssprache, aber es kommt wirklich gut.
Vorallem der Schluss hat mich doch gerührt. Ich mag kein Kitsch (soll jetzt nicht im beleidigen Sinne gemeint sein und auch nicht im negativen), aber das fand ich wirklich mal schön. Eigentlich mag ich solche Liebessachen in Geschichten ja gar nicht, finde sie meist nur störend. Aber das war schön *nick*

Ansonsten wünsche ich mir persönlich noch mehr Beschreibungen der Landschaft, der Häuser, von Einzelheiten, einfach alles. Ich finde es wahnsinnig toll wenn Dinge ausführlich beschrieben werden und es trotzdem nicht langweilig wird. Ich weiß dass das nicht alle mögen, deswegen schreibe ich das auch zum Schluss.
Es wäre höchstens was worüber du Mal nachdenken könntest, ob es zu deinen Stil passen würde.
Deinen Stil solltest du behalten und nicht ändern, denn dein Stil gefällt mir.

Ich hoffe du glaubst jetzt nicht dass bei mir die negative Kritik mehr Gewicht hat, so ist es nicht. Ich schreibe das negative nur immer ausführerlicher hin, damit keine Missverständnisse auftreten.

Liebe Grüße
Chaos_Phoenix

PS: Auch wenn viele den Satz nicht mögen, aber nach der Kritik kann einen diesen Satz auch mal schreiben.
Bitte schreib schnell weiter ^.^
Von:  Nochnoi
2007-02-02T18:56:31+00:00 02.02.2007 19:56
Hallo ^.^ Ich hab deine Geschichte durch Zufall entdeckt und schreib dir jetzt einfach mal ein Kommi, falls du nichts dagegen hast XDDDD
Also dein Schreibstil sagt mir schonmal sehr zu ^^ Leicht und flüssig zu lesen und bis auf ein paar kleine Tippfehler (wirklich nur GANZ wenige ^^) auch fehlerlos ^_____^ Gefällt mir sehr gut!!!
Auch inhaltlich spricht mich deine Story an, ich liebe Fantasy einfach ^.^ Und Anaria ist mir sehr sympathisch ;p
Also mach auf jeden Fall schnell weiter!!!

Liebe Grüße
Nochnoi
Von:  hanni-chan
2007-01-30T16:21:37+00:00 30.01.2007 17:21
Hey dein Schreibstil gefällt mir ziemlich gut ^.^
Bisher war es ja schon recht spannend und ich find es schön, dass es dir gelungen ist diesen Stil, den du im Prolog begonnen hast, im 1.Kapitel aufzugreifen und weiter zu führen.
Du hast mich mit dieser Geschichte wirklich neugierig gemacht, hab jetzt endlich mal wieder eine Originalgeschichte gefunden, die mich vom Inhalt und vom Stil her völlig anspricht ^-^
Dass keine Rechtschreibfehler vorhanden sind hat mir auch gut gefallen, denn sie sind schon sehr störend beim Lesen.
*froiz*
schreib schnell und fleißig weiter, mich interessiert es sehr wie du die Geschichte weiterschreiben wirst ^.^
Von:  Dayce
2007-01-29T19:49:42+00:00 29.01.2007 20:49
Interesant geschrieben,und schönes langes Kapitel,ich lesse auf jeden Fall weiter.


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