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Kapitel 4

Take ging jetzt wieder langsam, schlenderte beinahe durch die Straßen. Er brauchte Zeit zum nachdenken. Er beachtete kaum die einladenden Leuchtreklamen, die ihn mit hinterhältiger Freundlichkeit einluden einzutreten und ignorierte die Menschen, die wie ein schwirrender Bienenschwarm schwatzend in seinem Blickfeld auf- und abtauchten. Jedenfalls versuchte er es. Wann immer ihm ein Pärchen begegnete, fing der Strudel seiner Gedanken wieder an sich zu drehen.

Er hatte sich nie für einen Mönch gehalten, aber er hatte auch nicht gewusst, dass er ein notgeiler Bock war, der alles besprang, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Er hatte einen Jungen (einen Gast in seinem Haus und noch dazu verletzt!) schamlos geküsst.

Das war falsch! Ganz falsch!

...Aber dieser Mund... Er hatte süß geschmeckt, nach mehr. Die Wärme des Körpers unter ihm und dann diese Augen, in denen man ertrank – Nein, das waren absolut falsche Gedanken! Er musste jetzt an Kanae denken!

Er hatte sie – genau genommen – betrogen, in Gedanken und Taten. Was hatte er sich bloß dabei gedacht?

Er liebte Kanae! Sie war die Eine, die Einzige! Mit ihr wollte er sein Leben verbringen!

Er blieb stehen und atmete die Nachtluft ein, die nach Abgasen und billigem Parfüm schmeckte. Sie fehlte ihm. Ihre Art, ihr fröhliches Lächeln, ihr wütendes Gesicht, wenn er sie mal wieder auf die Palme gebracht hatte, ihr Körper...

Er fröstelte und zog sein Handy aus der Tasche. Besser er beichtete gleich und fragte sie bei der Gelegenheit, was er mit Mamoru machen sollte, ob er ihn rauswerfen sollte.

Drrr! Drrr! Drrr! Es klingelte schier endlos, dann: „Hallo?“

Klick. Take hatte aufgelegt. Es ging einfach nicht, noch nicht. Er würde es ihr sagen, wenn sie wieder kam – das würde reichen!

... Ihre Stimme hatte trotz des mitschwingenden Ärgers, um drei Uhr nachts geweckt worden zu sein, müde und erschöpft geklungen. Sicher war ihre Arbeit hart; er sollte ihr das nicht auch noch aufbürden.

Tief in Gedanken versunken, war er stehen geblieben und hatte vor sich hin gestarrt. Jetzt erst nahm er wahr, worauf er gestarrt hatte: es war ein Neonschild einer Bar, das mit dem Spruch „Go! Go! Go!“ potentielle Kunden anzulocken suchte.

Ja, er sollte gehen, zurück gehen und die Sache mit Mamoru klären, bevor die Verwirrung überhand nahm.
 

Er hatte geschlagenen fünf Minuten vor der Tür gestanden und sich nicht vom Fleck bewegt.

/Das ist doch lächerlich!/ schallt er sich schließlich selbst. /Das ist meine Wohnung!/ und er drehte den Schlüssel im Schloss.

„Mamoru! Wir müssen reden!“
 

Mamoru lag immer noch auf dem Boden vor dem Waschbecken. Plötzlich schlug er die Augen auf, ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er richtete sich vorsichtig auf und warf einen Blick auf das Waschbecken und die nahe Umgebung. Seine Augen weiteten sich und er sprang auf, drehte schnellstens den Wasserhahn zu. Das ganze Bad stand unter Wasser und durch die nasse Kleidung, die sich mit Wasser voll gesogen hatte, als er am Boden gelegen hatte, fing er an zu zittern.

Mamoru schaute sich schnell im Bad um, nahm sich dann die Handtücher und begann das Wasser vom Boden aufzuwischen. Sein Kopf war leer, begann wieder zu pochen.

Auf einmal hörte er hinter sich ein Geräusch, drehte sich um – und er blickte Take in der Tür.

Still schweigend blickte er seinen Freund an, sagte nichts. Dann löste sich langsam eine einzelne Träne aus seinen Augenwinkeln und rann seine Wange hinab.
 

Take bekam keine Antwort und ging in Richtung Arbeitszimmer, um nach Mamoru zu sehen, den er im Bett vermutete, blieb aber wie angewurzelt in der Badezimmertür stehen, als er den Gesuchten dort auf dem schwimmenden Boden erblickte.

Er verdrehte die Augen: Verdammt, was war das denn? Jetzt hatte dieser unmögliche Junge auch noch sein bad geflutet.

Wut stieg wie eine Welle in ihm auf. Wie konnte er es wagen, auch noch in dieser chaotischen Lage noch so sexy auszusehen?!

Die nassen Klamotten schmiegten sich viel zu vorteilhaft an seinen Körper und mit dieser Leidensmiene war es einfach nur süß. Es versetzte ihm einen Stich, Mamoru weinend vorzufinden, doch das schürte seine Wut nur noch: ER war es, der weinen wollte! SEINE Beziehung war es, die darunter leiden würde!

Sein Ärger explodierte und er war mit zwei Schritten in dem See, in den sich sein bad verwandelt hatte und packte Mamoru hart am Oberarm. Er zerrte ihn auf die Beine, wobei er überging, das Mamoru vor Schmerz zusammenzuckte.

„Was hast du getan?“ er brüllte; wütend und Mamoru direkt ins Gesicht. „Warum bist du nur so...?!“

Ihm fielen tausend Worte gleichzeitig ein, die Hälfte davon ungewollt schmeichelhaft. Er wollte, musste, ihm sagen, dass er so schnell wie möglich ausziehen musste (wobei er in Gedanken das „sich“ raus strich), dass er, Take, eine Freundin hatte, die er liebte, die er heiraten wollte, dass er verdammt noch mal nicht so attraktiv sein sollte und das-

Alles war leer, was blieb war Mamoru direkt vor ihm, so nah.

Take tat das, was er immer tat, wenn alles überhand nahm. Sein Griff um Mamorus Arm wurde sanfter und gleichzeitig legte er Mamoru den anderen Arm um die Taille und zog ihn noch näher zu sich.

Er beugte sich hinunter und küsste ihn. Setzte die Energie, die er für den Streit aufgehoben hatte, in einen leidenschaftlichen Kuss. Take brachte ihn leicht dazu seinen Mund zu öffnen und ließ seiner Zunge und Phantasie freien Lauf.

Sein Kopf war leer. Er merkte weder, wie viel Zeit verstrich, noch wie sehr er gerade gegen seine Prinzipien handelte. Sie küssten sich scheinbar unendlich.

Doch Take kam je zurück in die Wirklichkeit, als er registrierte, dass Mamoru zitterte. Er ließ ihn los, trat vorsichtig zurück und spürte sein Gesicht heiß werden (und noch was anderes...)

„Ähm, du solltest dir was trockenes anziehen. Ich mach, äh, das hier weg...“
 

Mamoru fühlte sich überfordert, mit der gesamten Situation. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte, noch wie Take reagieren würde. Er hatte sich schon ausgemalt, dass dieser wütend sein würde, aber das es so enden würde...

Er wurde von Take kurzerhand grob nach oben gezogen. Der Schmerz durchzuckte ihn und ihm entfuhr ein kleiner Schrei. Als Take ihn dann auch noch anbrüllte, wollte er am liebsten im Boden versinken.

Er hatte es Take doch versprochen. Versprochen, dass er ihm keine Unannehmlichkeiten mehr bereiten würde.

Und nun hatte er auch noch sein Bad geflutet.

Mamoru war kurz davor, etwas zu erwidern, als der Griff um seinen Arm plötzlich sanfter wurde und auch die Wut aus Takes Blick wich. Etwas verwirrt sah er ihn an, spürte dann eine Hand an seiner Taille. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen.

Take beugte sich zu ihm herunter und legte seine Lippen zuerst federleicht, dann immer fordernder auf Mamorus. Dieser wusste nicht, was er machen sollte, wurde durch die stupsende Zunge dazu animiert, seinen Mund ein Stück zu öffnen.

Als die warme, weiche Zunge des anderen in seinen Mund eindrang, umhüllte ihn ein Gefühl, dass Mamoru noch nie vorher gespürt hatte. Take begann in seinem Mund zu räubern und auch Mamoru wurde mit der Zeit mutiger, ließ seiner Zunge freien Lauf und erkundete seinerseits Takes Mund.

Nach Sekunden, Minuten oder Stunden, Mamoru konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, lösten sie sich wieder voneinander.

Während des Kusses war Mamoru warm gewesen, man konnte sogar sagen heiß, nun kam die Kälte der nassen Sachen allerdings zurück und er begann wieder zu zittern. Er nahm sich Takes Ratschlag zu Herzen und ging in sein Zimmer, um sich trockene Sachen anzuziehen.

Als er wieder kam, sah er, dass Take den Großteil des Bades wieder aufgeräumt hatte. Da es Mamoru immer noch fröstelte, ging er in die Küche und kochte eine Kanne Tee. Er stellte die Kanne zusammen mit zwei Tassen auf ein Tablett und trug raus auf den Wohnzimmertisch. Dort setzte er sich auf die Couch und kuschelte sich in die Decke, die er aus seinem Zimmer mitgebracht hatte.
 

Sobald Mamoru aus dem Raum verschwunden war, kam über Take eine große Erleichterung. Erleichterung darüber, dass Mamoru jetzt außer Reichweite und in Sicherheit war. Er stürzte sich kopfüber und voller Enthusiasmus in die Aufgabe, sein Bad trocken zu legen und erlaubte weder seinem Gewissen, noch seiner Begierde irgendwelche Forderungen an ihn zu stellen – er wollte jetzt nicht darüber nachdenken, was er angerichtet hatte und was er noch hätte anrichten können, wäre er nur einen Schritt weiter gegangen.

Die Arbeit nahm seine Konzentration in Anspruch und so bemerkte er nicht einmal, dass Mamoru seinem Tun einen Augenblick zusah.

Als Take fertig war, verfluchte er den Wasserhahn und beschloss, sich mal Mamorus Fußgelenk anzusehen (wobei er sich in Gedanken sagte, NUR das Fußgelenk anzusehen) und verließ das Bad in Richtung Wohnzimmer mit der vagen Ahnung das Objekt seiner Begierde, quatsch: Bemühung, dort zu finden. Allerdings kam er nicht weit.

Schon beim Anblick des eingekuschelt dasitzenden Jungen meldete sich unmissverständlich seine Lust wieder. Er verharrte mitten im Schritt, drehte sich dann entschlossen um und marschierte stracks zurück ins Bad, wo er beabsichtigte eine kalte Dusche zu nehmen und sich erstmal zu beruhigen.
 

Mamoru saß nun mittlerweile schon seit bald zwanzig Minuten auf dem Sofa und wartete auf Take. Nach einiger Zeit wurde es ruhig, Mamoru hoffte schon, dass er kam, ließ aber einen enttäuschten Seufzer hören, als man im Bad wieder Wasser fließen hören konnte.

/Was macht er denn jetzt?/ schoss es ihm durch den Kopf, machte sich aber keine weiteren Gedanken darüber.

Er nahm sich eine Tasse des Tees und trank ein paar Schlucke. Die Wärme durchspülte ihn von Innen und gab ihm wieder etwas Kraft, um mit Take reden zu können.

Als dieser dann endlich kam, blickte Mamoru auf und sah ihm in die Augen.

„Sorry...“ Mehr sagte er nicht. Konnte nicht mehr sagen, wusste nicht, was es zu sagen gab.
 

Das kalte Wasser hatte nicht nur seinen Körper, sondern auch seinen Verstand abgekühlt. Er sah die Dinge jetzt klar. Er musste mit Mamoru reden, das wusste er, doch war es nicht dieses aggressive Reden, dass er noch vor einer Stunde geplant hatte.

Er seufzte und hielt sein Gesicht direkt in den kalten Duschstrahl. Er fühlte sich von Mamoru so stark angezogen, dass bei ihm alles aussetzte. Das Gefühl hatte er schon lange nicht mehr bei irgendjemandem gehabt. Das letzte Mal als er Kanae kennen gelernt hatte.

Kanae... es stand nicht zur Debatte, dass er sie verließ, um seinem Verlangen nachzugeben, da musste schon was anderes kommen. Wenn er sich z. B. in den Jungen verliebt hätte...

Es hatte keinen Sinn. Obwohl ihn die Tatsache, dass er einen Mann interessant fand, zwar irritierte, aber nicht wirklich störte und obwohl er ihn wollte, würde er sich zusammenreißen und auf nichts mehr einlassen!

Er griff sich ein Handtuch und drehte das Wasser ab. Als er ins Wohnzimmer kam, spürte er zwar einen Stich, ließ sich aber dennoch nichts anmerken. /Sei vernünftig!/

Die Entschuldigung kam etwas überraschend. Take lächelte unwillkürlich.

„Ist okay. Ein Rohrbruch wäre schlimmer gewesen... oder wenn du ertrunken wärst.“ Er spürte sein Lächeln schmerzhaft werden. /Verdammt! Reiß dich zusammen!/

„Also... du und ich... das kann nichts werden. Es tut mir Leid, dass ich dich so überfallen habe. Ehrlich. Wahrscheinlich hältst du mich für verrückt... oder wenigstens für pervers. Mh, was ich damit eigentlich sagen will...“

Er rang nach Worten, so etwas konnte er einfach nicht gut.

„... wenn du hier bleiben willst – dich traust – mir vertraust – äh, dann bleib.“
 

Nachdem er Take alles gesagt hatte, was es von seiner Seite aus zu sagen gab, senkte er seinen Blick wieder gen Boden. Er fühlte sich schlecht, wenn nicht gar hundeelend. Es freute Mamoru, dass Take kein großes Theater um die Sache machte, aber der Knoten in seinem Bauch wurde dadurch nicht gelöst.

Nachdem auch Take alles gesagt hatte, rang Mamoru hörbar nach Luft.

Bleiben?!

Nach allem was er angestellt hatte, durfte er wahrhaftig hier bei ihm bleiben?!

Er versuchte die Tränen, Glückstränen, Tränen der Freude, zurückzuhalten, was ihm erstaunlicher Weise auch gelang, sah auf, Take mitten in die Augen.

Dann zog er vorsichtig eine Hand unter der Decke hervor und griff damit nach der Takes. Er drückte sie kurz, in der Hoffnung, dass dieser verstand, was es bedeuten sollte.

Ja, er würde hier bleiben. Er würde nie wieder von Takes Seite weichen, wenn es nach ihm ginge.
 

Am liebsten hätte Take sich einfach auf ihn gestürzt oder einfach seine Hand abgeschüttelt – er tat nichts von beidem. Es war seltsam.

Tick, tack. Tick, tack.

Take sah auf die Uhr und stellte fest, dass man als Frühaufsteher um diese Zeit durchaus schon frühstücken konnte. Gleichzeitig mit dieser Erkenntnis kam die Müdigkeit. Er gähnte ausgelassen. Das war vielleicht ein Tag gewesen.

„Also, Guten Morgen, Schatz!“ witzelte er, plötzlich bester Laune. „Soll ich dich ins Bett bringen?“ fragte er, unschuldig auf Mamorus Knöchel weisend. Dabei konnte er ein süffisantes Grinsen nicht unterdrücken und setzte nach kurzer Pause hinzu. „In deins natürlich.“

Es war gut, dass alles geklärt war – die Erleichterung machte ihn schon beinahe übermütig.
 

Mamoru war von der Formulierung Takes mehr als überrascht, ließ sich aber nicht mehr als eine flüchtige Rötung der Wangen anmerken.

Dann stützte er sich sachte auf Takes helfende Hand, die ihn ins Schlafzimmer bugsierte. Dort ließ er sich auf dem Bett nieder und blickte verwundert auf seinen Knöchel.

Er war blau... und dick. Und er tat weh!

In dem ganzen Durcheinander vorhin war es Mamoru nicht weiter aufgefallen, jetzt allerdings merkte er den Schmerz mehr als deutlich. Vorher hatten die Kopfschmerzen wie ein Schleier über ihm gehangen, waren jetzt jedoch vollständig verschwunden.

Als Take begann, seinen Fuß vorsichtig abzutasten, zuckte er bei der kleinsten Berührung sofort zusammen.

Es tat weh. Der Schmerz schrie ihm förmlich von seinem Knöchel entgegen. Es lag keineswegs an Take. Dessen Hände waren weich, warm und einfach nur angenehm.
 

Mm, er war zwar kein Arzt, aber Take war sich ziemlich sicher, dass der Fuß nicht gebrochen war. Und er war im Begriff, dies Mamoru mitzuteilen, aber was er tatsächlich sagte, klang so: „Tut mir Leid, aber ich glaub dein Fuß ist gebrochen, also solltest du morgen wohl besser keine großen Ausflüge machen.“

/Und keinen Makler suchen!/ fügte er in Gedanken hinzu.

„Schlaf jetzt. Du kannst ja morgen – heute – ausschlafen. Ich bin mittags wieder da aus der Uni. Machs dir hier so lange bequem.“ Damit verließ er das Arbeitszimmer und zog vorsorglich noch die Tür hinter sich zu. Er gähnte erneut, diesmal tiefer und ärgerte sich über seine eigene Nachlässigkeit. Statt jetzt noch ein paar Stunden zu schlafen, musste er jetzt noch arbeiten. Er rieb sich die Augen und ging in die Küche, um sich einen Kaffee aufzusetzen. Koffein brauchte er jetzt dringend.
 

„Gebrochen?“ Mamoru erbleichte. „Bist du dir sicher?!“

Sein Herzschlag setzte einige Sekunden aus. Heißt das, er würde ins Krankenhaus müssen?

Mamorus Magen begann gefährlich zu rebellieren. Es gab nichts was er mehr verabscheute als Krankenhäuser und Ärzte.

„Meinst du, wir können das auch so hier klären? Ohne ins Krankenhaus zu fahren?“ Leise Angst schwang in Mamorus Stimme mit. Nachdem Take dann allerdings gesagt hatte, dass er sich nur nicht so viel bewegen sollte, wurde er wieder ruhiger.

Doch kein Krankenhaus. Zum Glück.

Als Take sein Zimmer wieder verlassen hatte, begann sein Knöchel unangenehm zu Schmerzen. Mamoru legte sich richtig ins Bett, in der Hoffnung ein bisschen Schlaf zu finden. Sein Kopf schien damit aber nicht einverstanden zu sein.

Er begann vorsichtig sich die Schläfen zu massieren und gab nach einigen Minuten auf, da diese Aktion seine Schmerzen noch zu verstärken schien. Mamoru atmete tief durch und stand vorsichtig auf. Er humpelte zur Tür, öffnete diese und ging zur Küche. Dort sah er noch eine Rest Kaffee in der Kanne und nahm ihn sich.

Von Take war nirgendwo auch nur eine Spur.

Dann würde er die Kopfschmerztabletten wohl selber finden müssen. Zuerst begann Mamoru die Küche zu durchsuchen, in der er allerdings nichts fand und gleich zum Bad weiterhinkte. Dort wurde er nach kurzem Suchen fündig. Er nahm sich zwei Tabletten und spülte sie mit zwei Schlucken Wasser hinunter. Dann ging er zu seinem Kaffe zurück in die Küche und setzte sich auf einen der Stühle.

Mit einem glücklichen Seufzer stellte er nach einigen Minuten fest, dass die Tabletten zu wirken schienen.

Dann musste er ja nur noch seinen Fuß behandeln und alles wäre bestens.
 

Der Boden schwankte und kippte. Take fiel kopfüber in schwarze Finsternis, fiel und merkte plötzlich, dass er rannte. Chiyo, seine Schwester, erschien an seiner Seite. Sie sah merkwürdig aus: sie trug eine riesige Uhr in ihren Kinderhänden.

„Keine Zeit, keine Zeit, keine Zeit!“ sang sie vor sich hin und die Wörter verwandelten sich in Paragraphen-Zeichen, sobald sie ihren Mund verließen und wirbelten um ihn herum.

Da war Mamoru. Er grinste breit und hüpfte von einem tanzenden Zeichen zum nächsten, während seine Katzenohren und der lange gestreifte Schwanz zum Takt von Chiyos Singsang zuckten.

Take versuchte gegen den ohrenbetäubenden Lärm anzuschreien und Mamorus Namen zu rufen.

„AB MIT DEM KOPF!“

Kanae schwang eine große Axt und zielte auf seinen Kopf.

„Nicht Kanae!“

Ein schrilles Klingeln mischte sich in den Lärm und steigerte den Geräuschepegel. Take setzte sich schweißgebadet in seinem Bett auf und fuhr sich fahrig mit den Händen übers Gesicht.

/Ein Albtraum./ Er stapfte in die Küche und suchte verwirrt den Kaffeerest, den er in der Kanne gelassen zu haben glaubte und da er ihn nicht fand (auch nicht unter dem Tisch) entschloss er sich, mit Seitenblick auf die Uhr, auf alles außer anziehen zu verzichten.

Er verließ das Haus zweimal (beim ersten mal hatte er die Motorradschlüssel vergessen), nachdem er vergeblich versucht hatte den linken Schuh auf den rechten Fuß zuziehen und startete mit pochenden Kopfschmerzen in Richtung Uni.

Der Wind weckte ihn besser als der Wecker, den er heute eine halbe Stunde überhört haben musste und er spürte die Verwirrung von ihm abfallen. Er hatte kaum zwei Stunden geschlafen und Albträume hatten ihn gequält, die seine Schuldgefühle Kanae gegenüber und seine aufkeimenden Gefühle Mamoru gegenüber widerspiegelten. Der Traum-Singsang hing noch in seinen Ohren und ein Blick in seinen Seitenspiegel zeigte ihm, dass er rotgeränderte Augen und eine unaussprechliche Frisur hatte. Er lächelte müde und legte den Helm auf die Maschine. Da hatte er die ganze Nacht für diesen Test gelernt und alles, was jetzt noch in seinem Kopf war, war der Augenblick gestern Nacht als er Mamoru geküsst hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Angle-Moon
2007-02-23T16:41:30+00:00 23.02.2007 17:41
das ist echt ein tolles kappi geworden. du bist dafür geboren story´s zu schreiben. ;)
mach weiter so. ich freu mich schon rieseg auf das nächste kappi.
*knuddel*ggg*knuff*
Von: abgemeldet
2007-02-20T09:31:27+00:00 20.02.2007 10:31
Wow, wieder ein Supi Kapi!^^
Und diemal wieder ein Kuss (hahaha, ich will mehr davon lesen)! Ich freu mich schon auf das nächste Kapi! xDDD
Von:  Rees
2007-02-13T14:48:49+00:00 13.02.2007 15:48
hi^^
wiedermal ein neues tolles kap. du kennst ja meine begeisterung. *grins*
wollt nur sagen, dass ich es schade finde, dass take mamoru nicht bewusstlos gefunden hat. hätte nämlich gerne gewusst, wie take darauf reagiert. aber nicht so schlimm. das hast du ja mit dem Kuss wieder wett gemacht. freu mich auf das nächste kap.
*umarm*
hab dich leib
Von:  Love-chan
2007-02-12T23:19:51+00:00 13.02.2007 00:19
der Teil ist echt süß und ich freue mich auf den
nästen Teil^_^


Love-chan
Von:  Kerstin-S
2007-02-12T19:19:17+00:00 12.02.2007 20:19
hey ^^

das chap ist super...
armer take.. der tut mir richtig leid... dass ihm auch immer solche sachen passieren müssen...
bin schon gespannt wie mamoru dass mit seiner freundin regelt ^^
ich hoffe es geht bald weiter =)

*knuddel*
Kerry


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