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Zwei Gesichter

von

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Sehnsucht

Kapitel 10
 

Kai seufzte lautlos. Nun war es schon fast zwei Monate her, seit sein Bruder nach Japan gefahren war. Er selbst war überrascht und traurig zugleich gewesen, als Kou ihm mitteilte, er würde für einige Zeit nach Japan reisen, da er dort etwas sehr Wichtiges zu erledigen hatte, das keinen Aufschub mehr duldete.

Er erinnerte sich noch genau an den Abend, an dem sie gemeinsam zur Arbeit gegangen waren und der Brünette ihm seinen Entschluss mitgeteilt hatte.
 

~Flashback~
 

Es war bereits Zeit zum Arbeiten geworden und Kai war mit seinem Bruder unterwegs Richtung ‚Stinger’. Schweigend gingen sie nebeneinander her und Kai genoss still die Nähe seines Bruders. Dieser lief lässig neben ihm her und der Blonde musste abermals feststellen, dass Kou in diesen engen schwarzen Klamotten verdammt gut aussah.
 

Plötzlich blieb dieser jedoch stehen und Kai drehte sich verwirrt zu seinem Bruder um.

„Kai, ich muss dir etwas sagen und es fällt mir nicht gerade leicht…“, begann Kou und blickte tief in die Augen seines Gegenübers, dessen Herz einen Schlag ausgesetzt hatte, er befürchtete das Schlimmste.

„Keine Angst, es ist nichts Schlimmes, ich muss nur für einige Wochen nach Japan reisen, da ich dort etwas Wichtiges erledigen muss, dass nicht mehr aufgeschoben werden kann! Es tut mir Leid!“, sagte Kou und lächelte bitter, wollte er seinen Bruder doch nicht alleine lassen.
 

Dieser allerdings reagierte nicht, blickte den Brünetten nur unidentifizierbar an. Auch wenn sein Ausdruck keine Gefühle verriet, war es in seinem Inneren jedoch ganz anders. Er wollte nicht, dass Kou wegging, wollte nicht von ihm getrennt sein. Nicht jetzt, wo sie sich so gut verstanden, doch er zeigte keine Gefühlsregung, nickte nur und ging anschließend weiter, ließ seinen Bruder einfach stehen.
 

~Flashback Ende~
 

Wieder einmal war ihm schmerzlich bewusst geworden, wie gern er doch diesen brünetten Engel hatte und wie viel er ihm bedeutete. Abermals seufzte er lautlos und blickte aus dem Fenster.

Er beobachtete einen Wassertropfen, der sich seinen Weg über die durchsichtige Scheibe bahnte, dabei immer wieder einen weitern Tropfen dazu animierte, mit ihm zu kommen und die glatte Fläche hinunter zu gleiten.

Es hatte gerade aufgehört zu regnen und die Sonne, die die Wolkendecke durchbrach, ließ die Landschaft, die vom Regen mit einem nassen Film überzogen worden war, glitzern und glänzen.
 

Kai liebte solche Momente und wünschte sich im Moment nichts sehnlicher, als seinen Bruder wieder zu sehen. Die glänzenden smaragdgrünen Augen, das sanfte Lächeln in diesem fein geschnittenen Gesicht, die schlanken Hände, die ihn zum Gruß zuwinkten, die dunkle Stimme, die ihm eine Gänsehaut bescherte und die Schmetterlinge in seinem Bauch aufscheuchte, die seit geraumer Zeit darin wohnten.

Er konnte und wollte nicht mehr leugnen, dass er sich in seinen Bruder verliebt hatte, dass war ihm in den vergangenen Wochen nur zu deutlich bewusst geworden. Er sehnte sich nach ihm und es wurde immer schlimmer, umso länger er wegblieb. Eine einsame Träne bahnte sich den Weg über die blasse Wange hinunter.
 

Das Schlimmste war, dass er nicht einmal mit jemandem reden konnte, da sein bester Freund Teru, dem er immer so gut wie alles erzählt hatte, ebenfalls verreist war und langsam aber sicher zerfraß ihn die Sehnsucht nach dem Brünetten immer mehr.

Schlafen konnte er seit ein paar Tagen fast gar nicht mehr und Hunger hatte er auch fast keinen.
 

Mit starrem Blick beobachtete er, wie die Sonne sich dem Horizont näherte und somit ankündigte, dass es Abend und schon bald dunkel werden würde.

Lautlos seufzend wand Kai sich schließlich ab und machte sich fertig für die Arbeit, die in zwei Stunden beginnen würde. Er entkleidete sich und ging unter die Dusche, wo er sich das warme Wasser über den blassen Körper fließen ließ.

Wie er ihn doch vermisste, diesen miesen kleinen Bastard, der sich bei ihm kein einziges Mal gemeldet hatte. Jeden Tag hatte er auf eine Nachricht von ihm gewartet, doch sie kam nicht, war nie gekommen.
 

Abermals bahnten sich perlende Tränen ihren Weg aus den kristallblauen Augen, vermischten sich dabei mit dem glänzenden Wasser und wurden hinuntergespült, um auf nie mehr wieder sehen zu verschwinden. Kai schlug mit der geballten Faust gegen die Wand, lehnte dabei den Kopf dagegen und wurde von lautlosen Schluchzern geschüttelt. Morgen war sein Geburtstag und er wünschte sich nichts sehnlicher, als das Gesicht dieses Engels zu sehen, doch dieser Wunsch würde wohl unerfüllt bleiben, ein Traum.
 

Nach schier endloser Zeit stieg er aus der Dusche und machte sich fertig für die Arbeit. Als er schließlich fertig war und es Zeit war zu gehen, verabschiedete er sich noch kurz von seiner Mutter und ging aus dem Haus.

Langsam ging er den Weg Richtung ‚Stinger’ und dachte wieder daran, wie er vor zwei Monaten den gleichen Weg gemeinsam mit Kou gegangen war.
 

Kai schluckte seine aufkommenden Tränen hinunter und betrat die Lokalität, wo ihn die laute Musik und das Gelächter der Leute begrüßten und ihn für kurze Zeit vergessen ließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-09-14T19:40:00+00:00 14.09.2008 21:40
Kurz, aber herzzerreißend!
*heul*
*Kai knuddel*
Gott, der Arme vermisst ihn so...
T_T
Von: abgemeldet
2008-01-22T18:01:19+00:00 22.01.2008 19:01
End süße story!!! ich hoffe du schreibst jetzt noch weiter 0.0....wäre nämlich wirklich schade wenn nicht!!!
Sag mir bitte bescheid, wenn du weiterschreibst :D
Baiibaiii
Von: abgemeldet
2007-10-18T14:26:24+00:00 18.10.2007 16:26
deine ff find ich echt krasssss
bin scho ganz aufgeregt wie es weiter geht
*zitter*
Von:  ReinaDoreen
2007-08-19T15:13:18+00:00 19.08.2007 17:13
Du warst ja mehr als fleißig. Kai tut mir richtig leid. Er ist traurig und einsam und dann hat er auch noch Geburtstag und es sieht fast so aus, das er diesen auch alleine verbringen muss.
Reni


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