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Der Tod ist kein Ende - Er ist eine Chance

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Please don't take my heart away

Legende

„…“ jemand sagt etwas

//…// jemand denkt etwas
 

Kap 14 *Please don’t take my heart away….*
 

Es regnete in Strömen. Dicke, schwere Tropfen prasselten auf die nasse, aufgeweichte Erde. Donner grollte leise im Hintergrund. Immer wieder dieses monotone Platschen. Es war als wollte der Himmel Kagome aufhalten zu gehen.
 

Ι

Don’t forget: I love you.
 

„Kagome-chan, gehst du jetzt wirklich?“, fragte ein kleines Mädchen mit weinerlicher Stimme. Dabei richtete sie sich an eine junge Frau, die traurig in den Regen blickte. Die beiden standen vor dem Schloss Sesshoumarus. Es war der Tag gekommen. Der Tag, an dem Kagome gehen würde. Zurück in ihre Zeit. Fort von Sesshoumarus Schloss. Aus ihrem Leben? Rin hatte große Angst.

Kagome sagte, sie würde wieder kommen. Aber was war, wenn das nicht stimmte? Was war, wenn Kagome weg blieb? Nein, sie wollte nicht darüber nachdenken. Nicht darüber nachdenken müssen. Alles wäre viel einfacher, wenn Kagome einfach bleiben würde. Bei ihnen bleiben würde.

Ihre Freundin meinte, dass es besser für sie wäre. Damit sie über den Tod ihres Freundes hinwegkam. Aber war es denn das Beste für sie, Rin? Sie wollte, dass Kagome glücklich war, ja. Natürlich wollte sie es. Aber gab es denn keinen Weg, damit sie hier glücklich wurde? Mit ihr. Bei ihr.

Kagome hatte ihr erklärt, dass sie Sesshoumaru nicht ertragen konnte, weil er so aussah wie Inu Yasha. Aber es musste doch einen Weg geben. Sesshoumaru war schließlich nicht Inu Yasha. Es musste doch eine Lösung geben. Sie wollte schließlich, dass Kagome blieb.

Sie musste schnell denken. Gleich würde Kagome gehen. In dem Regen verschwinden. Aus ihrem Leben verschwinden. Einen Moment. Sicher würde sie gleich eine Idee haben. Moment. Gleich. Gleich, sie musste einen Weg finden. Einen Weg, bei dem alle glücklich waren und alle beieinander waren. Nur noch einen Moment. Gleich. Gleich würde sie es haben.
 

„Ja, Rin-chan.“ Kagome hockte sich vor Rin und sah die Kleine ernst an. Tränen schwammen in Rins Augen. Sie würde es nicht schaffen. Sie würde nicht schnell genug eine Lösung finden. Kagome würde gehen. Sie schluckte. Versuchte die Tränen mit herunter zu schlucken, aber es ging nicht. Nein, sie würde Kagome verlieren. Die Tränen lösten sich aus ihren Augen. Liefen die Pausbäckchen herunter. Hinterließen nasse Spuren.

Versetzten Kagome einen Stich ins Herz. War es richtig zu gehen? Wieso fiel es ihr dann so schwer?

Schnell schob sie diese Gedanken zur Seite. Jetzt war es zu spät, um noch darüber nachzudenken. Sie holte eine Kette aus dem Rucksack. Inu Yashas Kette. Sie hatte sie damals mitgenommen… als er gestorben war. Ihr einziges Erinnerungsstück. Das einzig Wertvolle, was sie besaß. Inu Yasha. Sie blinzelte ihre Tränen weg.

Sanft öffnete sie Rins Hand, drückte ihr die Kette in die Hand und schloss diese Finger für Finger. Ja, in Rins Händen war die Kette gut aufgehoben. Sehr gut. Kagome lächelte aufmunternd.

„Hier. Damit du nicht vergisst, dass ich dich liebe. Und dass ich zurückkomme. Ich habe es dir versprochen. Ich komme zurück.“

Kagome glaubte es selbst. Sie glaubte, dass sie nur wenige Wochen weg sein würde. Es würde schnell gehen in ihrer Zeit über Inu Yashas Tod hinwegzukommen. Damit zu leben. Die Tragödie zu verarbeiten. Ja, es würde nicht lange dauern. Und wie es dann hier aussehen würde, nun, das würde sie dann sehen. Aber sie würde zurückkommen. Sie würde es schaffen. Für Rin. Für ihre kleine Freundin. Für das Mädchen, das sie bereits als Tochter ansah. Ja, für Rin würde sie es schaffen.
 

„Dankeschön.“ Rin schaute auf die Kette. Sie lächelte leicht. Sie war lila. Rins Lächeln wurde breiter. Lila. Eine schöne Farbe. Lila stand für Gefühle, Nächstenliebe. Ja, es war eine wirklich schöne Kette.

„Wann kommst du wieder?“

„Ich weiß es nicht. Aber sobald ich über seinen Tod hinweg gekommen bin, komm ich wieder.“

Sie versprach nicht, wann sie wieder kommen würde. Sie wollte Rin nicht enttäuschen. Das würde sie nicht übers Herz bringen. Aber sie würde bald wieder kommen. Bald. Ja, das war sicher.
 

ΙΙ

Machtkämpfe
 

Sesshoumaru saß in seinem Arbeitszimmer. Hier fühlte er sich wirklich wohl. Es war für ihn die Quelle der Entspannung. Eine Wohlfühloase. Er erlaubte sich leicht zu lächeln.

Es klopfte an der Tür. Sesshoumaru neigte den Kopf. Jaken. Er schnaubte. Was wollte dieser Gnom? Nicht, dass er Jaken nicht mochte. Aber nun ja, von mögen konnte man auch nicht gerade sprechen. Dennoch war es praktisch ihn um sich zu haben…

Er knurrte ein leises „Herein“.

„Meister Sesshoumaru-sama.“ Jaken verbeugte sich tief und übersah dadurch das belustigte Funkeln in den Augen seines Meisters.

„Was kann ich für dich tun?“ Seine Stimme klang kühl und reserviert, seine Mine war ausdruckslos.

„Nun.. ich wollte mich nur nach diesem Menschenweib erkundigen, das hier im Schloss weilt.“

Sesshoumaru zog nur fragend eine Augenbraue hoch. Jaken beeilte sich weiter zu sprechen.

„Also, sie ist wirklich euer Gast?“
 

Er konnte es sich nicht vorstellen. Sein Meister würde doch kein Menschenweib als Gast dulden, oder? Nein, der Gedanke war absurd. Wahrscheinlich war dieses Weib längst tot. Ja, so musste es sein. Aber wie war sie herein gekommen? Sesshoumaru hätte sie doch sicher bemerkt? Nun, das war unwichtig. Es machte keinen Sinn darüber nachzudenken. Es war ihm sowieso zu hoch.

„Sie ist Rins Gast und ebenso meiner“, sprach Sesshoumaru deutlich. Jaken entglitten die Gesichtszüge. Sie war wirklich Gast hier im Schloss. Nein, das war jetzt nicht wahr, oder? Es konnte doch einfach nicht wahr sein. Und wie Sesshoumaru von Rin sprach… So als wäre sie seine Tochter, dabei war sie doch nur ein Mensch. Nur ein Mensch. Nur ein Mensch. Jaken konnte es nicht begreifen. Was war mit Sesshoumaru los?

„Noch etwas, Jaken?“, fragte Sesshoumaru kühl.

Sollte er sich über dieses Weib beschweren? Aber wenn sie ein Gast war, kam das vielleicht nicht so passend… Nun, sie war sehr unverschämt gewesen. Sollte er? Oder lieber doch nicht?

„Noch etwas, Jaken?“, fragte Sesshoumaru nun deutlich kühler.

„Nun…“ Er stotterte. Er war sich immer noch nicht im Klaren darüber, ob er es sagen sollte oder nicht. Aber wenn dann dieses Menschenweib bestraft wurde… Ein Versuch war es wert. Oder?

„Sie war sehr unverschämt zu mir.“
 

Sesshoumaru musste innerlich grinsen. Ja, das sah ihr ähnlich. Wenn Jaken sie so verachtend behandelte, wie er es normalerweise pflegte, würde sie sich nicht zurückhalten. Wie gern hätte er es gesehen. Und es sah Jaken ähnlich sich darüber zu beschweren…

„Was hat sie denn gemacht?“, fragte er belustigt.

„Sie…“ Jaken schnaubte. „Sie hat mich doch tatsächlich von oben herab behandelt. Als wäre sie etwas Besseres, dieses Weib.“ Die letzten Worte spuckte er förmlich aus. Nie wäre er auf den Gedanken gekommen, dass sich Sesshoumaru, Sesshoumaru! über ihn lustig machte. Nein, auf die Idee kam er nicht.

„So? Und was hat sie noch alles gemacht?“

Sesshoumaru stellte sich Kagome vor, wie sie vor Jaken stand. Die Hände in die Hüften gestemmt. Das Gesicht gehässig verzogen. Er schmunzelte. Unbemerkt natürlich.

„Sie hat euch mit Sesshoumaru angesprochen, Meister Sesshoumaru-sama! So geht das doch nicht! Was denkt sich dieses Weib dabei?“

//Nun, du wirst es nicht glauben, Jaken, sie duzt mich sogar//, dachte Sesshoumaru. Dennoch tat er das alles nur mit einem Nicken ab.

„Noch etwas?“

Jaken wurde rot. „Sie war die ganze Zeit so gönnerhaft und hochnäsig. Also wirklich, Meister Sesshoumaru-sama, wie könnt ihr so etwas in eurem Schloss beherbergen?“

Sesshoumaru knurrte. Jaken wich zurück.

„Willst du meine Entscheidungen in Frage stellen?“, knurrte er leise.

„Ne…Nein… auf die Idee würde ich nie kommen.“ Jaken versuchte noch weiter zurückzuweichen.

Sesshoumaru trat drohend auf ihn zu. Hach, er liebte diese Art Stress abzubauen. Allerdings sollte er aufpassen, dass Jaken nicht einen Herzanfall erlitt. Wäre schade… Er grinste bösartig auf.

„Es tut mir Leid, Meister Sesshoumaru“, beteuerte Jaken immer und immer wieder. Die Todesangst stand ihm ins Gesicht geschrieben.

„Du hast Glück“, meinte der Daiyoukai auf einmal. „Ich habe keine Zeit mich noch weiter mit dir zu beschäftigen.“

Jaken seufzte erleichtert auf. Er lebte noch. Eilig verbeugte er sich und trat so schnell er konnte aus dem Zimmer heraus. Er lebte noch. Wahrhaftig, er lebte noch. Dieses dämliche Weib, sie war schuld daran, dass Sesshoumaru so wütend gewesen war. Dieses verfluchte Weib. Leise meckernd lief er den Gang entlang. Dieses dämliche Menschenweib. Sie war doch nur ein Mensch… Wieso durfte sie ihm Schloss wohnen?! Nur ein Mensch…
 

Sesshoumaru blieb noch ein Weilchen in seinem Arbeitszimmer. Jaken. Er grinste. Es war doch sehr amüsant ihn als Diener zu haben. Wirklich sehr amüsant. Und Kagome wirkte sich auch sehr gut auf seine Laune aus… Verflucht, wie kam er jetzt schon wieder auf dieses Weib? Er knurrte. Nun, sie trug meistens zu seiner guten Laune bei… oder das Gegenteil war der Fall.

Wie auch immer, sie würde heute abreisen. Damit war das Thema gegessen. Er glaubte nicht daran, dass sie schnell wieder kommen würde. Nein, das glaubte er nicht. Er hoffte es nur. Wieso auch immer…
 

ΙΙΙ

It’s hard to say goodbye.
 

„Ich werd ich so vermissen, Kagome-chan.“ Rin weinte schon wieder. Es schien, als wollte sie gar nicht mehr aufhören damit. Kagome spürte, wie schwer es wurde, doch noch zu gehen. Am besten verabschiedete sie sich jetzt schnell von Sesshoumaru und ging dann fort. Je länger sie blieb, desto schwieriger wurde es. Sie wollte bleiben. Alles in ihr schrie danach. Schrie danach bei Rin zu bleiben. In dieser Zeit zu bleiben. Hier zu bleiben. Nicht fort zu gehen. Nicht wegzulaufen. Denn im Grunde machte sie ja genau das. Sie lief weg. Es war feige. Sehr feige. Aber hatte sie denn nicht das Recht dazu? Das Recht wegzulaufen? Feige zu sein? Alles vergessen zu wollen? Sie hatte so viel durchgemacht. Den Krieg. Den Tod. Die Trauer. Sie hatte so viel gesehen. Inu Yashas Tod. Leichen. Leid. Sie hatte soviel verschuldet. Die Suche. Die Kämpfe. Den Krieg. Und Inu Yashas Tod… Sie hatte doch das Recht feige zu sein, oder?

„Ich werde dich auch vermissen, Rin-chan. Sehr sogar“, flüsterte sie leise und drückte die Kleine an sich. Es tat gut. Rin. Sie würde sie sehr vermissen. Es zerriss ihr das Herz, sie so traurig zu sehen. Sie war doch nur egoistisch. Dachte nur an sich. Nicht an Rin. Aber hatte sie nicht schon genug an andere gedacht? Sie hatte Inu Yasha die Freiheit mit Kikyo gegeben. Sie hatte sich selbstlos in den Kampf gestellt. Sich ihrem Schicksal geschlagen gegeben. Sie hatte soviel eingesteckt. War es nicht okay, wenn sie einmal egoistisch war? Einmal? Warum tat es dann so weh? Warum? Sie wollte schreien. Ihr Leid in die Welt hinaus schreien. Ihre Sorgen. Ihr Leid. Ihre Trauer. Es gab so viele Menschen, denen es schlechter ging als ihr. Wieso fühlte sie sich dann so schlecht? Wieso dachte sie dann, dass es nicht mehr schlimmer ging? Wieso war sie so undankbar? So egoistisch?

Sie seufzte leise. Selbstmitleid brachte ja doch nichts. Und Selbstvorwürfe auch nicht. Es brachte sie einfach nicht weiter. Nein, es brachte sie kein Stück weiter.
 

ΙV

It doesn’t seem there’s hope for me…
 

„Ich werde mich noch schnell von Sesshoumaru verabschieden, Rin-chan“, meinte Kagome. „Möchtest du mitkommen?“

Rin klammerte sich an ihre Hand. Sie wollte so viel Zeit wie möglich mit Kagome verbringen. Und viel Zeit hatten sie ja nicht mehr. Nein, wirklich nicht.

„Ähm, Rin-chan, du weißt doch sicher den Weg zu seinem Arbeitszimmer, oder?“, frage Kagome verlegen. Es wäre wahrscheinlich nicht schlecht, sich in diesem Schloss auszukennen oder irgendwann mal nach einer Führung zu fragen. Sie schmunzelte leicht. Sie hatte es völlig vergessen, als sie hier war. Sie hatte ihr Zimmer ja kaum verlassen. Ja, irgendwann einmal für sie nach einer Führung fragen.

„Klar“, meinte Rin schon wesentlich fröhlicher als vorher. Sie war froh, etwas tun zu können. Etwas für Kagome tun zu können.
 

Schweigend liefen sie nebeneinander her. Beide tief in Gedanken versunken. Kagome würde gehen. Ja, es war beschlossen. Die letzten Minuten zusammen liefen. Wie lange würden sie sich nicht sehen?

Auf halbem Wege kam Sesshoumaru ihnen entgegen. Er spürte die melancholische Stimmung. Er seufzte innerlich. Es würde schwer werden, Rin wieder aufzupäppeln. Sehr schwer.

„Sesshoumaru-sama“, quiekte Rin begeistert und warf sich ihm in die Arme. Nun, vielleicht würde es doch einfacher werden, als er gedacht hatte. Aber Kagomes Verlust wäre für Rin sehr schmerzhaft… und nicht nur eine Weile. Er bemerkte es schon länger. Rin vergötterte diese Frau, fast so sehr wie ihn. Anscheinend war sie der perfekte Mutterersatz. Ja, es würde hart werden. Sehr hart. Für Rin. Und für ihn. Dem wurde er sich auch bewusst, als er sich die junge Frau anschaute. In ihren Augen schwammen Tränen und doch wollte sie stark wirken. Ihr Herz war gebrochen und doch nahm sie jeden darin auf. Er wollte sie beschützen. Wollte nicht, dass es ihr schlecht ging. Dass sie traurig war. Er wollte sie ihn den Arm nehmen. So wie schon einmal. Er wollte sie ihn den Arm nehmen und ohne sich im Nachhinein sagen zu müssen, dass sie nur ein Menschenweib war. Er wollte so viel… zu viel. Er war nicht der Typ für Gefühle. Nein, er war der Lord der westlichen Länder, verdammt. Wäre bloß dieser Titel, dieser Druck nicht, dann könnte sein Leben ganz einfach verlaufen. Er könnte eine Familie haben. Vielleicht sogar eine menschliche Familie. Rin würde Geschwister haben. Ach, er sehnte sich so nach Geborgenheit. Auch wenn er dies nie zugeben würde. Nein, er würde es nie zugeben.
 

„Sesshoumaru, ich werde jetzt abreisen. Ich wollte mich nur noch bei dir abmelden und mich bedanken. Es war lieb von dir, dass du mich wieder belebt hast und mich bei dir aufgenommen hast.“ Kagome lächelte ihn an.

Lieb? Sesshoumaru zog die Augenbraue hoch. Diese Frau bezeichnete ihn doch tatsächlich als ‚lieb’?!

„Kein Problem“, meinte er nur Schulter zuckend.

„Das war echt nett zu dir. Hätte ich gar nicht erwartet.“

Woher kam diese Ehrlichkeit? Sie hatte keine Ahnung, was sie dazu veranlasste, so direkt ihre Gedanken vor Sesshoumaru auszusprechen, aber sie tat es. Und sie fühlte sich gut dabei.

Sesshoumaru nickte ihr einfach zu. Was sollte er auch darauf sagen? ‚Kein Problem, ich bin nett. Für dich immer wieder’?! Er seufzte innerlich. Diese Frau…
 

Kagome musterte Sesshoumaru. Er sah Inu Yasha ähnlich, ja. Aber er war komplett anders. Er war nicht Inu Yasha! Doch wie oft sie sich das auch klar machte, der Gedanke schmerzte trotzdem.

Aus einem plötzlichen Impuls trat sie zu dem Youkai und schlang die Arme um ihn.

„Danke“, flüsterte sie an seinem Ohr. Die Tränen, die sie die ganze Zeit zurückhalten wollte, flossen nun ungehemmt. Tropften auf seinen Kimono. In sein Ohr.
 

Sesshoumaru war überrascht, dennoch erwiderte er die Umarmung. Sie tat ihm gut. Besser als er je erwartet hätte.

Nach einigen Minuten löste sich Kagome von Sesshoumaru.

„Ich werd jetzt echt gehen…“ Sie schluckte. Sie hatte es sich so viel einfacher vorgestellt. „Ich werde euch echt vermissen.“

„Wir dich auch, Kagome-chan.“ Rin hatte, während der Umarmung, schweigend neben ihnen gestanden. Innerlich spürte sie ein klein wenig Freude aufsteigen. Die beiden waren doch wie geschaffen für einander. Würde Kagome bleiben, würde ein kleiner Schubs in die richtige Richtung reichen. Aber so…
 

V

A last walk into the past
 

„Weißt du, wie du von hier aus zum Brunnen kommst?“, fragte Sesshoumaru sachlich und Kagome hätte sich an den Kopf schlagen können. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Sie wäre ‚froh und munter’ losspaziert und hätte gesehen, was kommt. Sie hasste Abschiede.

„Nein“, gab sie zu.

„Jaken wird dich begleiten“, meinte Sesshoumaru mit einem Anflug von schwarzem Humor. Schade, dass er da nicht dabei sein konnte…

Das würde sicher lustig werden. Kagome stöhnte.

„Jaken…“

„Ja, Jaken. Ein Problem für dich?“, fragte der Daiyoukai belustigt.

„Nein, nein, geht schon.“

Sie würde sich jetzt keine Blöße geben. Und Jaken, nun was konnte der ihr anhaben? Joa, wenn sie so drüber nachdachte… Es könnte wirklich lustig werden…

„Okay.“

Schnell lies Sesshoumaru Jaken rufen, welcher auch ‚sichtlich erfreut’ angewatschelt kam.
 

Sesshoumaru schaute der davon gehenden Kagome hinterher. Ihr dunkelrotes Regencape schwang bei jedem Schritt mit und ihre Haare flogen im Wind. Er spürte einen Stich im Herzen, konnte ihn allerdings nicht zu ordnen. Er spürte, wie er traurig wurde. Wusste allerdings nicht warum. Er spürte, dass er sie vermisste. Er wollte es allerdings nicht.
 

Rin kuschelte sich an den Youkai. Tränen rannen über ihre Wangen. Wie sehr sie sich wünschte, dass Sesshoumaru sie jetzt in den Arm nahm. Ihr Trost geben würde. Aber sollte sie danach fragen?

„Sesshoumaru?“

„Ja, Rin?“

Sie schluckte. Sollte sie?

„Nichts.“

Sesshoumaru nahm Rin auf seine Arme. Rin war sichtlich überrascht, doch der Youkai lächelte nur und ließ ein, „Ich kenn dich doch“, verlauten.

Auch Rin musste lächeln.

„Ich vermiss Kagome-chan jetzt schon.“

//Ich auch. Irgendwie...//

Und gemeinsam schauten sie sie der verschwindenden Kagome hinterher. Selbst als sie nicht mehr zu sehen war, standen sie noch da und schauten in den Regen.
 

„Wie lange lebst du schon bei Sesshoumaru?“ Kagome war langweilig. Der Weg war weit und sie wollte ihn nicht mit Schweigen und Trauern zubringen. Ihr Tränenvorrat war aufgebraucht und ihr Schluchzen verklungen.

„Was geht dich das an, Weib. Und für dich immer noch Sesshoumaru-sama.“

Jaken war nicht unbedingt erfreut über das Gespräch. Dieses Weib. Als ob er mit ihr reden wollte. Und überhaupt war es schon eine Unverschämtheit so dumm herum zu heulen. Schwächling.

Kagome knurrte.

„Ich versuche uns den Weg nur ein wenig angenehmer zu gestalten. Mir passt es auch nicht, dass du mich zum Brunnen begleitest.“

„Sesshoumaru-sama wäre dir wohl lieber gewesen“, spottete der kleine Jaken.

„Ja, der gibt nämlich nur halb so viel Müll von sich wie du.“

Jaken lief mal wieder tomatenrot an. Dieses Weib… Eine Unverschämtheit! Was mutete ihm sein Meister nur zu? Er würde sich wohl mal wieder beschweren müssen. Also wirklich!

„Also, mein lieber Jaken“, fragte die junge Frau zuckersüß. „Was machst du denn so bei Sesshoumaru-sama?“

„Pff“, stieß Jaken nur hervor.

Na toll, das konnte ja noch ein langer Weg werden.
 

Lange liefen sie schweigend nebeneinanderher. Kagomes Gedanken schweiften ab. Wie sehr hätte sie jetzt eine Ablenkung gebraucht. Aber nein, Jaken war sich ja zu gut, um mit ihr zu reden. Reden, mein Gott!

Was Sesshoumaru wohl veranlasste, Jaken Arbeit zu geben? Sesshoumaru. Sie seufzte. Immer wieder kam sie auf das Thema zurück. Sie spürte, dass sie Sesshoumaru sehr vermisste. Das hätte sie nie erwartet. Sie hatte gewusst, dass die Trennung von Rin hart sein würde. Aber Sesshoumaru? Nun, bei dieser Umarmung.. Sie hatte sich so geborgen, so wohl gefühlt. Und nun vermisste sie ihn so. Sie seufzte erneut auf. Das Leben war so ungerecht.
 

Ohne dass Kagome es bemerkte, waren sie am Brunnen angelangt und Jaken stoppte wortlos.

„Oh, danke“, brachte Kagome hervor. Danach stand sie minutenlang ohne eine Bewegung vorm Brunnen. Sollte sie wirklich? Tränen kullerten über ihr Wangen. Sollte sie? Ein letzter Blick über die Landschaft. So schön würde es ihn ihrer Zeit nicht sein. Die kleinen Dörfer, der Wald, das Grün. Nein, so würde es nicht sein. Ein letztes Nicken zu Jaken. Dann sprang sie. Zurück in ihre Zeit. Fort von allem, was sie noch hielt. Es war endgültig. Vorbei.
 

Sodele, jetzt bin ich erstmal bis zum 5. im Urlaub. Ich werd sehen, ob ich dort ne Idee kriege, wie ich das neue Kap umsetzen kann... ansonsten dauerts halt noch länger ... sry.

Jo, danke schön für die ganzen Kommis. Hab mich sehr darüber gefreut. *knuddel*



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Denryuu
2006-10-02T11:37:26+00:00 02.10.2006 13:37
Sehr traurig...
Vorallem Rin, sehr gut beschrieben, da möchte man am liebsten mitheulen ^^
Von: abgemeldet
2006-08-19T10:06:57+00:00 19.08.2006 12:06
*schnief* Das war ja voll traurig...
Bitte schreib bald weiter. Rin tut irgendwie richtig Leid...
Deine Aydia
Von: abgemeldet
2006-08-16T09:36:49+00:00 16.08.2006 11:36
Nein, nein, Kagome soll nicht gehen XD Wie findet sie denn dann wieder zurück? Das muss sie noch bedenken...
Von: abgemeldet
2006-08-14T14:40:33+00:00 14.08.2006 16:40
hi^^
wollt ma gucken,was du so für ff´s hast^^ich find die ff echt geil!!
musst manchma schon fast heuln...;^;
mach bitte ganz schnell weiter!!
*fleh*
schickste mir dann bitte ne ens?? danke^^

lG,
laura^^
Von:  Somi
2006-08-12T14:41:17+00:00 12.08.2006 16:41
klasse kapi
ich hoffe du machst schnell weiter
freu mich schon riesig darauf *mega freu*
mach weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi
Von:  Vj45
2006-08-07T17:52:51+00:00 07.08.2006 19:52
Trariges Kapitel, aber schön.
äSchreib bitte ganz schnell weiter.
Bussi
Vanny
Von:  Goettin_Isis
2006-08-07T16:13:38+00:00 07.08.2006 18:13
Hi^^
Das kappi war echt spitze!!!!!!!!
Da tut der gute Sessy sie also vermissen. *fg*
Ich hoffe doch kagome bleibt nicht lange in ihrer zeit. ich glaube Sessy und Rin kommen sonst um vor sehnsucht. ^0^
Schreib schnell weiter. freu mich schon.

Bye Isis
Von:  angel90
2006-08-07T15:44:09+00:00 07.08.2006 17:44
hey!!!
echt tolles kappi geworden!!!
freu mich schon jz auf das wiedersehen zwischen den dreien^^

cucu deine angel *kiss*
Von:  Lionness
2006-08-07T15:11:08+00:00 07.08.2006 17:11
Das ist ja so traurig, aber sehr gut geschriben muss ich schon sagen.Mach weiter so und schick mir bitte wieder eine ens ja?
bye Lionness
Von:  Shahla
2006-08-07T14:40:02+00:00 07.08.2006 16:40
schlurz .. schnief
die armen, hoffentlich kommt kagome schnell zurück
und rin und sesshoumaru sind nicht allzu lange alleine
er soll verdammt nochmal seine gedanken in tatsachen umwandeln
mach schnell weiter hörst du?

HDL
Maron


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