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Der Tod ist kein Ende - Er ist eine Chance

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Wenn ein Nein das Ende bedeutet... und eine Geste Leben rettet

Legende

„….“ Jemand sagt etwas

//….// jemand denkt etwas
 

Kap 8 *Wenn ein Nein das Ende bedeutet… und eine Geste Leben rettet*
 

Zurück ließ er eine gebrochene Kagome. Er ging. Er ging einfach. Er konnte es nicht mit ansehen. Er konnte ihr nicht helfen. Vielleicht konnte er es. Doch er war zu stolz. Er war zu sehr Sesshoumaru. Er konnte ihr nicht helfen. Er musste es verdrängen. Sie würde damit klar kommen. Er ließ sie zurück. Ließ zu, dass sie auf die Knie fiel und wimmerte. Ließ sie allein. Ließ sie in ihrem Schmerz allein.
 

Nein. Er hatte ‚Nein’ gesagt. Einfach ‚Nein’. Sie konnte es nicht begreifen. Sie wollte es nicht begreifen. Es war ein ‚Nein’. Ein ‚Nein’, dass für sie ein Ende war. Der Punkt, an dem sie nicht mehr konnte. Der Punkt, an dem sie nicht mehr wollte. Sie wollte nicht mehr leben. Sie konnte nicht mehr leben. Sie wollte sterben.

Sie war wie in Trance. Durchlebte Zeit und Raum. Ohne jede Regung. Ohne jegliches Wahrnehmen. Wieso? Wieso hatte er sich nicht einmal überwinden können? Wieso?

Bilder zogen an ihr vorbei. Sie versuchte sich Inu Yashas Bild vor Augen zu halten. Aber sie konnte es nicht. Wieso konnte sie es nicht? Wieso war es verschwommen? Inu Yasha. Wieso konnte sie ihn nicht sehen? Nicht erkennen? Erneut versuchte sie sich sein Bild ins Gedächtnis zu rufen. Es ging nicht. Sie konnte ihn nicht sehen. Sie hatte vergessen, wie er aussah. Alles war verschwommen. Sie sah eine große Statur, lange weiße Haare und bernsteinfarbene Augen, die liebevoll auf sie herab sahen. Doch dann veränderte sich das Bild. Der Blick wurde härter, die Haare länger. Wo waren die Ohren? Wo war Inu Yasha?

Lautlos lief eine Träne aus ihrem Augenwinkel. Sie merkte es nicht. Sie realisierte es nicht. Für sie zählte nichts mehr. Es war ihr egal. Sie wollte zu Inu Yasha. Zu ihrem Inu Yasha. Sie hatte sich Hoffnungen gemacht. Hoffnungen auf eine Zukunft. Hoffnungen auf Glück. Hoffnungen auf Inu Yashas Rückkehr. Und nun… nun war es vorbei. Nun war es endgültig vorbei. Sie hatte ihre Antwort erhalten. Die Antwort, die über Leben und Tod entschied. Es war der Tod. Sie zitterte leicht. Bekam eine Gänsehaut. Es war der Tod. Sie spürte seine Anwesendheit. Spürte seinen kalten Atem. Hörte seine Stimme, die sie so verlockend rief. Hörte seine Versprechen. Fühlte seine Hände, die nach ihr greifen wollten. Sie wollte es. Sie wollte zu ihm. Sie wollte zu Inu Yasha.
 

Langsam schritt Sesshoumaru zurück zum Lager. Er wollte keine Gewissensbisse haben. Er wollte keine Schuldgefühle. Er wollte kein Herz. Er wollte kein mitfühlendes Herz.

Zufrieden stellte er fest, dass Rin schon schlief. Er lächelte sachte. Sie war sehr selbstständig geworden. Es machte ihn stolz, das zu sehen. Sie machte ihn stolz. Und wieder erwärmte sich das Herz, das er nicht haben wollte. Das Herz, das schmerzte. Und wieder sah er Bilder. Bilder von einer jungen Frau, die zusammengekauert am Boden lag. Die sich vor Schmerzen zu winden schien. Schmerzen. Ihr Herz blutete. Ihr Herz. Sein Herz. Herzen. Was hatte es für einen Sinn? Man wurde immer nur verletzt. Man musste immer trauern. Es gab keine Perfektion. Es gab Schmerzen. Es gab Trauer. Brüche. Konnte man es flicken? Herzen. Verdammt unsinnig. Er knurrte leise in die Nacht hinein. Herzen. Nein, er wollte keins. Er brauchte keins. Er hatte keins.

Er sah Rin. Sah sie friedlich im Schlaf lächeln. Und ihm wurde klar, er hatte ein Herz.
 

Sachte strich er Rin über die Haare. Wollte so seine Schuld wieder gut machen. Wollte die Schmerzen wieder gut machen. Die Schmerzen, die er Kagome zugefügt hatte. Schmerzen. Er seufzte. Wieso war es soweit gekommen? Wieso war es zu der Entscheidung gekommen? Wieso hatte er entscheiden müssen? Er mochte es, wenn er Macht hatte. Macht über Leben und Tod. Schon oft hatte er dies ausgenutzt. Schon zu oft… Aber er hatte so entscheiden müssen. Vielleicht würde er es Kagome irgendwann einmal erklären, aber nein, sie war ein Mensch. Er würde es ihr nicht erklären. Er seufzte. Es wäre besser, wenn er nicht zu viel über die Sache nachdenken würde. Er musste es vergessen. Er musste sie vergessen. Er musste ihren Gesichtsausdruck vergessen, als er ihr seine Entscheidung mitgeteilt hatte. Doch immer wieder sah er sie vor Augen. Am Boden liegend. Verzweifelt. Weinend. Wimmernd. Und immer wieder hörte er ihr leises ‚Warum’. Immer wieder wünschte er sich, es wäre anders gekommen. Er hätte anders entscheiden können. Aber er hatte an sich gedacht. An sein Land. Seine Macht. Seinen Ruf. Erneut musste er leise seufzen. Das Leben… Es war nicht immer fair. Je früher es diese junge Frau begriff, desto leichter würde sie es im Leben haben. Sie würde es einsehen. Man verlor immer Menschen. Man musste lernen, mit dem Verlust, mit der Leere zu leben.
 

Lange lag sie dort. Lange lag sie auf dem kalten Waldboden. Sie konnte nicht schlafen. Sie konnte nicht mehr weinen. Sie hatte keine Kraft mehr.

Nicht nur, dass sie jetzt wusste, dass Inu Yasha nicht wieder kommen würde. Nicht nur, dass die Schuld auf ihr lastete. Nicht nur, dass sie trauerte, dass sie schuld war, dass andere trauerten. Nein, sie hatte einen Moment lang echt gedacht, Sesshoumaru hätte genug Herz, genug Mitgefühl, um Inu Yasha das Leben zu schenken. Sie hatte sich getäuscht. Sie war enttäuscht. Sie hatte Sesshoumaru gemocht. Sie hatte ihn mögen wollen. Sie verstand ihn nicht. Er war immer nett zu Rin, er war immer politisch korrekt. Er war nicht böse, nein. Er war nicht egoistisch, nein. Aber er hasste Menschen. Aber er hasste Hanyous. Das war es doch. Sie seufzte. Sie hatte gedacht, er würde sie akzeptieren. Aber sie war nur geduldet gewesen. Wieso sonst war er einfach weggegangen? Wieso hatte er sie in ihrem Schmerz allein gelassen?

Leise rollte sie sich auf dem Boden zusammen und war binnen weniger Minuten eingeschlafen. Ein leichtes Lüftchen bewegte sich. Ließ das Laub sachte rascheln. Trieb langsam Wolken heran. Ließ alle Sterne verstecken. Kein Licht war zu sehen. Kein Mond war mehr zu sehen. Es war dunkel.
 

Die Sonne ging auf. Die Wolken aus der Nacht waren verschwunden und ihr Licht ließ alles glänzen.

Noch immer müde rieb Rin sich den Schlaf aus den Augen. Blinzelnd schaute sie sich um.

„Guten Morgen, Sesshoumaru-sama“, meinte sie verschlafen.

Sie rechnete nicht mit einer Antwort. Sie erwartete noch nicht einmal eine Reaktion.

„Guten Morgen, Rin“

Verdutzt schaute Rin Sesshoumaru an. Er saß einfach da. Keine Regung. Keine Bewegung. Was war los? Und… wo war Kagome?

„Sesshoumaru-sama, wo ist eigentlich Kagome hin?“

Der Youkai schwieg.

„Sesshoumaru-sama, wo ist Kagome hin?“

Noch immer brachte der Youkai kein Wort heraus. Er wusste nicht, wie er es Rin erklären sollte. Er wusste, sie würde es nicht verstehen. Dazu war sie noch zu jung. Seine Gedanken wanderten, wie schon so oft in der Nacht und am Morgen, zu Kagome. Wie ging es ihr? Wo war sie? Was würde sie jetzt machen?

„Sesshoumaru-sama, wo ist Kagome?“

„Ich weiß es nicht“, meinte er schlicht. Er würde ihr einen Teil erzählen müssen. Aber alles zu seiner Zeit.

„Aber, Sesshoumaru-sama…“ Rin schaute ihn geschockt an. Kagome war weg und er wusste nicht, wo sie war. Ihre Augen weiteten sich und Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln. Stumm flossen sie ihre Wangen herab. Sie wollte Kagome nicht verlieren. In ihr hatte sie eine Freundin, wenn nicht gar einen Mutter-Ersatz gefunden. Sie hatte Kagome lieb. Sie wollte nicht, dass sie weg war. Und ganz ohne Verabschiedung. Nein, das hätte Kagome-chan doch nie getan, oder?! Rin war verzweifelt. Sie wollte nicht erneut einen Menschen verlieren.

„Du, Sesshoumaru-sama, wir werden sie doch zurückholen, oder?!“, fragte sie leise.

Sesshoumaru sah sie an. Er roch ihre Tränen. Er sah sie weinen. Er fühlte ihren Schmerz. Und er merkte, dass auch er weinen wollte. Er merkte, dass auch sein Herz schmerzte.

„Rin, Kagome war bei uns, weil sie wollte, dass ich ihren Freund wieder zum Leben erweckte. Sie wollte, dass ich Inu Yasha das Leben schenke. Aber ich hasse meinen Halbbruder und ich bin froh, dass er tot ist. Ich kann ihr ihren Wunsch nicht erfüllen. Wir hätten sie so und so verloren. Hätte ich ihn wieder belebt, so wäre sie zu ihm gegangen. Und nun ist sie gegangen, weil ich ihn nicht wieder erwecken werde.“

Es war raus. Er hatte es Rin erzählt. Er seufzte. Er merkte ja selbst, dass seine Geschichte sich merkwürdig anhörte. Er würde es auch nicht verstehen.

„Wieso hasst Ihr Euren Halbbruder?“

Sesshoumaru stutzte. Wieso hasste er Inu Yasha? Weil er ein Hanyou war? Weil er Tessaiga hatte? Weil Inu Yashas Mutter den Platz von seiner Mutter eingenommen hatte? Er wusste es nicht genau. Hasste er ihn, weil er einfach eine Nervensäge war? Oder… hasste er Inu Yasha, weil Kagome diesen liebte? Weil er Kagome an ihn verloren hätte, egal was er gemacht hätte?

„Er ist ein Hanyou…“, meinte er nur lahm.

„Sesshoumaru-sama, hasst Ihr mich auch?“

Wie bitte? Ob er Rin hasste? Wie kam sie jetzt darauf?

„Nein, Rin… wieso sollte ich dich hassen?“

„Nun ja“, meinte Rin leise. „Ich bin ein Mensch und ich werde nie so stark sein oder so besonders sein, dass Ihr stolz auf mich sein könntet. Und Ihr verachtet Menschen…“

Sesshoumaru stockte der Atem. Sie dachte, dass er sie hasste, bloß weil sie ein Mensch war? Es stimmte, er mochte Menschen nicht besonders. Aber er hatte festgestellt, dass es auch einige Ausnahmen gab.

„Rin, du bist wie eine Tochter für mich. Ich bin auch stolz auf dich, wenn ich dich nur ansehe.“

Er wusste nicht, warum er plötzlich so offen war. So ehrlich. Er wusste nicht, warum er gerade diese Schwäche eingestand. Aber er wusste, er hätte es schön früher tun sollen. Rin strahlte über das ganze Gesicht. Freudig lief sie zu ihm und schmiss sich ihm in die Arme.

„Sesshoumaru-sama…“, brachte sie stockend hervor. „Danke…“

Lange standen sie so da. Der Youkai hielt das kleine Menschenmädchen fest im Arm. Er war glücklich. Es war ein schönes Gefühl geliebt zu werden. Und es war ein schönes Gefühl, diese Liebe zu erwidern.

Nach einer Zeit der Stille fragte Rin dann leise: „Aber Sesshoumaru-sama, wieso hasst Ihr Kagome?“

Sesshoumaru war erneut überrascht.

„Ich hasse Kagome nicht. Wieso sollte ich sie hassen?“

„Weil Ihr zulässt, das die Trauer sie zerstört. Weil Ihr ihr nicht helft, obwohl es so einfach für Euch wäre. Schaut doch, Ihr möchtet sie nicht um dich haben, weil sie ein Mensch ist. Aber Ihr könntet ihr auch helfen und dann wäre sie auch fort und ihr würde es gut gehen… Also müsste ihr sie hassen.“

Sesshoumaru atmete hörbar aus. Rins Worte waren viele kleine Stiche. Rins Worte waren die Wahrheit. Er könnte ihr helfen.

Vorsichtig setzte er Rin auf dem Boden ab.

„Du hast recht, Rin. Wir werden sie suchen gehen.“

Rin lächelte sachte.

„Ihr hasst sie nicht?“

„Nein, Rin, ich hasse sie nicht. Ich vermisse sie….“ Und wieder wusste er nicht, warum er sich dies eingestand. Warum, er es laut aussprach. Warum, er Rin gegenüber so ehrlich war.

Sanft nahm er Rins kleine Hand in seine großen Pratzen. Er wusste, dass dies Rin glücklich machen würde. Und er spürte, dass es ihn auch glücklich machte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Denryuu
2006-10-02T10:49:15+00:00 02.10.2006 12:49
So, es war wieder mal Mittagspause und ich hab die letzten drei Kapitel ausgedruckt und gelesen, und weil ich so faul bin, mach ich ein Kommentar draus ^.~

Kann mich den anderen Kommi-Schreiber nur anschliessen, sehr gut geschrieben, sehr gefühlvoll, richtig Gänsehaut bekommt man, wie lieb Sessy sein kann, usw. =))
Von:  Somi
2006-07-13T17:19:49+00:00 13.07.2006 19:19
klasse kapi
ich hoffe du schreibst schnell weiter
freu mich schon riesug darauf *mega freu*
mach weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi
Von:  Vj45
2006-07-13T15:14:49+00:00 13.07.2006 17:14
Wunderschönes kapitel. Ich mag es,wie du die Gefühle der Charas beschreibst. Mein Kommi kommt zwar etwas spät,aber besser spät als nie. Mach weiter so. Ich freu mich auf das nächste Kapitel.
Bussi
Vanny
Von:  myuki-chan
2006-07-13T09:43:46+00:00 13.07.2006 11:43
geiels kappi^^ amchs chnellw eiter jaaa??? h d l myu-chan
Von: abgemeldet
2006-07-13T09:02:48+00:00 13.07.2006 11:02
:( die geschichte ist echt toll auch wenn sie traurig ist, das sess mal so offen spricht zu lesen ist wirklich sehr interessant...... hoffe doch es geht bald weiter. wäre nett wenn du mir einen ens schreiben würdest wenn es soweit ist.
lg blu3ros3
Von: abgemeldet
2006-07-12T15:26:27+00:00 12.07.2006 17:26
Hi!^^

Also ich finde deine Story gut. Hoffentlich hilft Sesshoumaru Kagome endlich und entscheidet sich nicht noch irgendwie anders… -doll hoff-
Kagome tut mir richtig Leid… durch ihren eigenen Pfeil, und dann wird sie nicht einmal selbst erlöst…
Ich warte schon gespannt auf das nächste Kapi!
P.S. Ja, ja die liebe Rin. Was würde Sesshoumaru nur ohne sie machen? -lächel-
Deine Aydia
Von:  Schalmali
2006-07-10T17:18:18+00:00 10.07.2006 19:18
Hihi einfach süß in der Tat. Ist zwar alles ein wenig OOC aber was solls, schön geschrieben :)
Von:  Kagome-Chan17
2006-07-10T13:40:47+00:00 10.07.2006 15:40
wunderschönes kapi und super FF =) richtig joa wie sag ich das, mir fällt überhaupt nichts passendes ein =( schreib mir bitte ne ENS wenns weiter geht, wäre super lieb =)
Von:  Grinsender-Kyuubi
2006-07-10T07:29:35+00:00 10.07.2006 09:29
süß
bitte schnell weiter schreiben
shippo
Von:  MangaMaus85
2006-07-10T07:03:07+00:00 10.07.2006 09:03
Bin begeistert... einfach super geschrieben...

Sagst mir BEscheid, wenn du nen neues Kapitel online hast???

Lg, MangaMaus85


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