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Blind

...und doch am Leben (Yami&Yugi) Neues Kapitel on!
von

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Ruhe und Gemütlichkeit

Ich weis, ich weis!

Ich hab lange auf mich warten lassen, deswegen quatsche ich euch auch erst hinterher zu! *gg*

Viel Spaß beim lesen!

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

*Yami´s POV*
 

Ich weis noch immer nicht, was ich ihm denn nun darauf antworten soll, als Sayuri mir das glücklicherweise aus der Hand nimmt.

„Ach … sag ihm doch was du willst. Du weist doch, dass dir mein großer Bruder sowieso nichts abschlagen kann!“ meint sie lustig und ihr halb ehrlicher, halb spöttischer Tonfall treiben mir noch weiter das Rot auf die Wangen.

Ich kann ihr Grinsen förmlich spüren.

Eigentlich will ich ihr irgendetwas Spöttisches erwidern, doch ehe ich mich versehe muss ich selbst lächeln.

„Ich gebe es nur ungern zu, aber sie hat Recht. Na ja …“ schränke ich dann aber doch ein. „Wie heißt es so schön? Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn!“ lächle ich so vor mich hin und Yugi muss Lachen.

Ich mag sein Lachen.

Es klingt so hell und ehrlich …

„Ich pack nur schnell noch Schlafzeug ein.“ Meint Yugi und bevor noch einer von uns etwas dazu sagen kann, trägt ihn schon das leise Geräusch seiner Schritte von uns fort, die Treppe hinauf.

Mein Yu wird bei mir übernachten! freue ich mich innerlich wie ein kleines Kind.

Das wird sooo schön!

Den ganzen Abend schmusen und dann im Bett kuscheln, wenn Sayuri dann endlich schläft

Yugi und ich ganz alleine in meinem Bett …

Halt mal!

Welche Richtung nehmen meine Gedanken denn jetzt?

Also nein Yami, das gehört sich nicht!

Sooo lange sind wir ja nun auch wieder nicht zusammen.

Aber seine Haut ist so furchtbar weich und …

Nein, Yami!

Du wirst bestimmt nicht hier vor Sayuri anfangen zu sabbern!

Über mich selbst grinsend schüttle ich leicht den Kopf und strecke mein Gesicht lieber noch etwas dem wärmenden Gefühl der Sonne entgegen.
 

*Yugi´s POV*
 

Wieder in meinem Zimmer kann ich es immer noch nicht so ganz glauben.

Sicher, ich habe meinen Yami gestern wirklich vermisst. Wir kennen uns zwar noch nicht so furchtbar lange, doch in den letzten Wochen habe ich mich daran gewöhnt immer bei ihm zu sein. Sieben Tage die Woche, fast rund um die Uhr. Gleich nach dem Aufstehen mit ihm zur Schule, am Wochenende gleich zu ihm rüber. Immer bei ihm, auch wenn es manchmal nur unter dem Schein der Hausaufgaben war, die wir erledigen mussten … Es ist immer was Besonderes mit ihm. Auch einfach nur bei ihm zu sein.

Ihm nah zu sein.

So schnell ich kann packe ich meine Sachen in meinen Rucksack.

Dann hechte ich wieder nach unten.

„Opa, ich werd drüben übernachten. Wir gehen ja morgen ins Kino, also komm ich morgen früh nicht erst noch mal her.“

„Ja, ist gut. Viel Spaß euch dreien noch!“ kommt es fröhlich von ihm.

„Bis morgen Nachmittag!“ Ich küsse ihn noch glücklich auf die Wange und verschwinde auch schon wieder zu Yami an die Tür.

„Wir können los!“

Ich weis selbst nicht so ganz, was mich gerade überkommt, aber ich bin einfach unglaublich glücklich. Voller Begeisterung schlinge ich meine Arme um seinen Hals und drücke mich an ihn. Yami lacht überrascht und erwidert die Umarmung, zwar nicht ganz so stürmisch, aber schon ziemlich fest. Er vergräbt das Gesicht in meinen Haaren was mich Schmunzeln lässt.

„So gut gelaunt?“ raunt er mir ins Ohr.

„Immer wenn ich bei dir bin!“ flüstere ich zurück und hauche ihm ein Küsschen auf die Wange.

Bevor er noch antworten kann, mischt sich Sayuri auch schon ein.

„Ist ja süß wie ihr rumturtelt, aber könnt ihr das mal lassen, damit wir endlich los können?“

Yami lacht leise und ein leichter Rotschimmer legt sich auf seine Wangen, der ihn einfach nur noch wunderschöner macht.

Obwohl er es nicht sehen kann, lächle ich ihn lieb an. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er es trotzdem spüren kann.

Ich hake mich bei ihm ein und wir gehen los.

Ich bin richtig kribbelig vor Aufregung.

Ich habe versucht mir nichts anmerken zu lassen, doch ich bin schon sehr neugierig wie ein Fernsehabend mit den Zweien, insbesondere mit Yami aussieht. Immerhin … Ich weis zwar, dass es Blindenfilme gibt, aber gesehen hab ich so etwas auch noch nicht.

Ich kuschle mich an seinen starken Arm und aus den Augenwinkeln sehe ich, dass er immer noch lächelt.

Sayuri hopst uns voraus und öffnet die Türen.

In der Wohnung angekommen ziehe ich meine Schuhe und die Jacke aus.

„Ich stell meine Tasche nur schnell in dein Zimmer, Yami.“

„Ja mach das, wir sind dann im Wohnzimmer.“ Lächelt er mir zu und ich gehe durch den langen Flur bis zu seiner Zimmertür.

Sein Zimmer ist wie immer akribisch ordentlich.

Ich stelle meine Tasche vor den kleinen Nachttisch neben dem Bett, um sicher zu gehen, dass er nicht versehentlich darüber stolpern kann.

Ich finde sein Zimmer ja eigentlich ganz schön, nur diese dunklen fast schwarzen Vorhänge gehen mir ganz gewaltig gegen den Strich. Ich ziehe sie vollständig auf um mehr Licht herein zu lassen. Es macht den ganzen Raum gleich viel gemütlicher.

Mit einem Lächeln verlasse ich das Zimmer wieder und gehe zu den Zweien ins Wohnzimmer. Der Fernseher läuft bereits und Sayuri hängt mit dem Kopf in einem der Schränke. Yami hat es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht. Auf dem Tisch stehen einpaar Knabbereien, drei leere Gläser und verschiedene Flaschen, Selters, Cola und Limonade. Lächelnd bleibe ich hinter dem Sofa stehen und kraule Yami mit einer Hand leicht im Nacken. Er scheint nicht sonderlich überrascht über meine kleinen Streicheleinheiten und mit einem Lächeln auf den Lippen schließt er genüsslich die Augen. Seine Sonnenbrille hat er bereits abgenommen und als ich mich weiter umsehe entdecke ich sie auf einem Regal in der Schrankwand.

„Komm setz dich!“ meint Yami, nachdem er sich noch einen Moment zufrieden zurückgelehnt hat und klopft leicht neben sich auf das Sofa.

War ja klar.

„Also Yugi! Du hast die Wahl!“ plappert Sayuri, während ich um das Sofa herumgehe und mich neben ihren Bruder setze. „Entweder schauen wir `V wie Vendetta´ oder eine alte Verfilmung von Shakespeares `Macbeth´.“ Erwartungsvoll sieht sie mich an.

„Äh …“ ist erstmal alles was ich dazu sage, denn ich kenne beides nicht.

Yami hingegen lacht erstmal leise.

„Meine kleine Schwester ist im Moment auf einem Shakespeare - Trip also solltest du dich darauf einstellen, dass sie bei `Macbeth´ sämtliche Szenen mitspricht.“ schmunzelt er vor sich hin und verdreht die Augen.

„Ist ja nicht jeder so ein Kulturbanause!“ schießt Sayuri sofort zurück, funkelt ihren Bruder böse an und streckt ihm frech die Zunge raus.

„Lass den Waschlappen drin, dass gehört sich nicht!“ ermahnt Yami sie daraufhin locker und sowohl Sayuri als auch ich schauen ihn erstmal verdutzt an.

„Manchmal ist es unheimlich wie gut du mich kennst, Bruderherz!“ meint Sayuri und schüttelt sich leicht. „Ich hab dann immer das Gefühl du kannst durch mich durchgucken, das ist voll gruselig!“

„Ist ja nicht jeder so ein unsensibler Trampel wie du!“ grinst Yami bloß zurück und damit ist die Sache für die zwei dann auch erledigt. Sayuri ist wieder ganz die Alte und sie zanken munter weiter, was ihnen beiden einen heiden Spaß zu machen scheint.

Dennoch bin ich beeindruckt.

Yami scheint Sayuri wirklich sehr gut zu kennen, dass er ihre Reaktionen und sogar ihre Mimik in so einer Situation erahnen kann.

Ich lehne mich leicht an ihn und wie erwartet schließt er sofort seine Arme um mich.

Ich muss schmunzeln.

Manchmal ist er aber auch wirklich berechenbar …

„Also, was magst du nun sehen?“ fragt Yami mich schließlich einfach ohne Sayuri zu beachten, die noch fleißig am meckern ist. Empört verzieht sie das Gesicht und ich muss schmunzeln.

„`V wie Vendetta´, bitte.“

„Gute Wahl!“ grinst Yami mich an und Sayuri brabbelt beleidigt vor sich hin, während sie die DVD einlegt und sich dann in den freien Sessel setzt. Wobei liegen wohl eher zutrifft, denn sie rollt sich darauf wie eine kleine Katze zusammen und sieht dabei einfach nur unheimlich niedlich aus.
 

Nachdenklich betrachte ich sie.

Ob Yami diese Seite seiner Schwester auch so gut kennt?
 

Yami zieht mich heraus aus meinen Gedanken und tiefer in seine Arme hinein, wobei ich fast auf seinem Schoß lande. Dann lässt er sich einfach mit mir zur Seite fallen, wobei wir beide liegend auf dem Sofa landen. Bei der Aktion musste ich erstmal ein erschrockenes Geräusch runterschlucken. Yami dagegen zieht mich seelenruhig weiter an sich und bettet unsere Köpfe auf zwei Kissen. Dann kuschelt er sich wieder gemütlich von hinten an mich und schlingt seine Arme um mich. Leicht lächelnd verflechte ich meine Finger mit den seinen und schaue mir den Film an.

Ich habe noch nie vorher so einen Film gesehen oder besser gehört! Töne und Geräusche werden besonders hervorgehoben und ein Sprecher erklärt die einzelnen Details des Filmes, wie die Ausstattung der Räume und so weiter.

„Audiodiscription nennt man das.“ flüstert mir Yami auf meine Frage hin zu und erklärt mir, dass diese Filme mit einem Sprecher unterlegt werden um Blinden alles das zu erklären, was sie ja eben nicht sehen können.

Ich finde das irgendwie faszinierend und probeweise schließe ich meine Augen. Allerdings stelle ich schon bald fest, dass es ziemlich anstrengend ist und immer wieder gehen meine Augen von ganz alleine auf, um zu schauen wie all das aussieht, fast so als wollten sie den Worten des Sprechers nicht so ganz trauen.

Nach einer Weile fängt Yami hinter mir an herum zu zappeln und schließlich setzt er sich kurz auf und schnappt sich die Decke vom Fußende um uns beide darin einzukuscheln. Mir ist zwar eigentlich nicht kalt, aber ich muss zugeben, dass es mit Decke viel gemütlicher ist und als sich Yamis Hand ihren Weg unter mein Shirt sucht und sanft meinen Bauch streichelt, bin ich wirklich froh, dass Sayuri durch die Decke nichts sieht.

Genießend lehne ich mich nach hinten und mir ist als würde ich sein Lächeln spüren.
 

„Yami!“ quengelt Sayuri plötzlich los als sich der Film bereits dem Ende neigt. „Wann gibt es denn Abendbrot?“

„Wenn du welches machst!“ grummelt Yami hinter mir nur mürrisch und ich muss mir ein Grinsen verkneifen.

Jetzt geht das schon wieder los …

„Aber Yugi hat doch bestimmt auch Hunger!“

Wer? Ich?

„Also eigentlich …“ setze ich an, aber ein „Scht!“ von beiden bringt mich zum schweigen. Sayuri schaut mich an als müsste es mein innigster Wunsch sein, jetzt sofort etwas zu essen bekommen und Yami … tja, wenn ich jetzt sage, dass ich Hunger habe muss er aufstehen.

Da halte ich mich lieber gleich raus.

Eine Weile lang versuchen sie das Essen machen noch auf den jeweils anderen abzuladen, bis Yami schließlich aufgibt.

„Der Klügere gibt nach!“ nuschelt er nur und mit einem Küsschen zu mir verschwindet er in die angrenzende Küche und Sayuri dreht sogar den Ton etwas lauter damit Yami auch in der Küche noch etwas hört.

„Sollten wir ihm nicht helfen?“ frage ich sie leise.

Immerhin …

Als Blinder ganz allein für drei Leute Abendessen machen?

Na ich weis ja nicht …

„Ach was!“ meint Sayuri allerdings nur und schaut mich dann aber ernst an. „Wenn ich dir mal einen Rat geben darf?“ Ich nicke. „Nimm ihm nie Arbeit ab, weil du glaubst, dass er es nicht könnte, weil er blind ist.“ meint sie ernst. „Bei den ersten Malen würde er noch nichts sagen, aber irgendwann würde er explodieren.“ Sie zog ungemütlich den Kopf zwischen die Schultern. „Glaub mir, dass willst du nicht ausprobieren! Aber er würde dann eben glauben, dass du ihm nichts zutraust und so etwas beleidigt ihn. Wenn du dir mal nicht sicher bist, frag ihn einfach. Es ist gut, wenn du ihn ab und zu daran erinnerst, dass du auch nicht alles wissen kannst und ihn so vielleicht auch dazu bringst, dass er mal zugibt, dass er Hilfe braucht. Er ist da manchmal furchtbar stur. Zeig einfach Interesse an seinem Leben, dann klappt das schon!“ Lächelnd zwinkert sie mir zu und widmet sich dann wieder dem Fernseher vor ihr.

Wow!

Diese 13-jährige hat die Weisheit anscheinend auch mit Löffeln gefressen!

Ich tue es ihr gleich und pünktlich zum Ende des Filmes kommt Yami mit einem Tablett wieder.

„Sayuri, sei so gut und hol bitte die Teller!“ meint er und stellt das Tablett, auf dem sich viele kleine Schnittchen befinden, auf dem Tisch ab. Sayuri tut ausnahmsweise mal was man ihr sagt und verschwindet in Richtung Küche.

Ich setze mich auf und als Yami sich neben mir niederlässt schlinge ich meine Arme um ihn und ziehe ihn in einen liebevollen Kuss. Er lächelt kurz und erwidert ebenso sanft wie ich es an ihm liebe. Als sich unsere Lippen wieder trennen kuschelt er sich noch etwas an mich, bis Sayuri schließlich mit den Tellern wiederkommt.
 

Nachdem wir gegessen haben, verkrümelt sich Sayuri in ihr Zimmer. Sie nuschelt etwas von vergessenen Hausaufgaben und das sie ja morgen früh raus muss.

Im Gegensatz zu uns.

Bei Yami und mir steht morgen ja der Kinobesuch an, weshalb wir erst gegen 9.00 Uhr aufstehen müssen.

Wir kuscheln uns wieder zusammen auf das Sofa und schauen eine weitere DVD von ihm. Diesmal `Der talentierte Mr. Ripley´. Nun da Sayuri nicht mehr da ist scheint Yami auch etwas mehr Körperkontakt zu wollen, denn er kuschelt sich noch weiter an meinen Rücken und bereits nach 5 Minuten verschwindet seine Hand wieder unter meinem Shirt. Spätestens als ich nach 10 Minuten auch noch seine Lippen an meinem Nacken spüre, kann ich mich gar nicht mehr auf den Film konzentrieren.

Mit einem Schlag wird mir wahnsinnig heiß und ich kann spüren wie sich meine Nackenhaare aufstellen. Ich wusste gar nicht das ich dort so empfindlich bin, doch mit einem Mal nehme ich alles überdeutlich war: seine Hand auf meinem Bauch, die mich zart streichelt; seine weichen Lippen auf meinem Nacken; sein warmer Atem, der gleichmäßig über meine Haut streicht…

Ich atme laut aus, fast schon ein Keuchen und drehe mich zu ihm um.

Er scheint überrascht.

„Yugi, ich…“ fängt er an, doch ich unterbreche ihn sofort indem ich meine Lippen auf die seinen lege.

Diesmal ist es allerdings nicht so ein sanfter liebevoller Kuss wie vorhin, sondern es liegt deutlich mehr Leidenschaft darin.

Leidenschaft, die von mir ausgeht, denn noch immer ist da diese unglaubliche Wärme in mir, die mehr will, als die wenigen Berührungen.

Die mehr will von Yami …
 

Yami´s POV
 

Ich weis, es ist nicht ganz fair, aber als Sayuri endlich ins Bett verschwindet bin ich zugegebener Maßen froh darüber. Ich rutsche noch näher zu Yugi und gebe endlich meinem Drang nach mehr Körperkontakt nach. Es scheint ihm zu gefallen wie ich mit meiner Hand sanft seinen Bauch streichle und als sich meine Lippen auf die zarte Haut seines Nackens legen spüre ich wie er beginnt tiefer zu atmen und schon unnatürlich still hält, wahrscheinlich damit ich nicht aufhöre ihn zu liebkosen.

Aber das habe ich eigentlich auch gar nicht vor …

Deshalb bin ich auch völlig überrascht als er sich so plötzlich umdreht.

„Yugi, ich…“ setze ich an, werde allerdings äußerst angenehm durch seinen Kuss unterbrochen. Ich erwidere ihn ebenso leidenschaftlich und voller Gefühl.

In Momenten wie diesen, wenn wir beide uns so nah sind und der Rest der Welt so furchtbar unwichtig wird, wünsche ich mir ihn sehen zu können.

Angeblich sieht er mir sehr ähnlich und dennoch …

Ich habe nie den Mut gefunden ihn um etwas bestimmtes zu bitten.

Es ist mir schon öfter durch den Kopf geschossen, aber ich habe den Gedanken immer wieder zurück gedrängt.

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür?
 

In Gedanken und Zweifel versunken fällt es mir zugegebener Maßen immer schwerer den Kuss ebenso leidenschaftlich zu erwidern wie er mir von Yugi geschenkt wird, was dieser nach einer Weile auch zu bemerken scheint denn er löst sich sanft von mir.
 

Einen Moment herrscht Schweigen.

Nur unterbrochen von meinem gleichmäßigen tiefen Atmen und dem etwas schnelleren von Yugi…
 

„Stimmt etwas nicht?“ fragt er nach einem Moment vorsichtig und ich kann die Zweifel aus seiner Stimme heraushören.

Bestimmt fragt er sich jetzt ob er etwas falsch gemacht hat …

Mein armer Yu-chan, seufze ich in Gedanken. Ich wollte ihn nicht verunsichern, besonders nicht in einem Moment wie diesem, wo er endlich mal selbstbewusster geworden ist …

Ich bin so ein Idiot …

Warum muss ich solche schönen Momente mit meinen Zweifeln nur immer kaputt machen?

„Es tut mir leid, Yugi. Es ist nicht deine Schuld“ bringe ich heraus und mir fällt selber auf wie seltsam meine Stimme dabei klingt.

„Was ist denn los, hm?“ fragt er mich wie gewohnt fürsorglich und er legt seine schöne schlanke Hand an meine Wange, wo er sie erst ruhen lässt und mir dann die blonden Strähnen hinters Ohr klemmt um einen besseren Ausblick auf mein Gesicht zu haben.

Wie gerne würde ich es ihm Gleichtun und seine Gefühle in seinem Gesicht lesen können …

„Ach Yugi …“ seufze ich leise und fasse seine Hand sanft mit meiner nur um sie dann wieder auf meine Wange zu legen und mein Gesicht hinein zu schmiegen.

Soll ich … ?

„Worüber grübelst du, hm?“ fragt er mich sanft, offen mir zu zu hören.

Wie dankbar ich ihm dafür bin …

Das er sich so um mich kümmert … mich verstehen will … so wie ich wirklich bin.

Egal was ich tue er hat sich noch nie mit der Maske begnügt die ich der Welt zeige, er wollte immer nur mich sehen.

Einfach nur mich …

„Darf ich dich um etwas bitten, Yugi?“ Bevor mein Kopf bereit war diese Entscheidung zu treffen, es nun doch zu versuchen, hat mein Mund sie ihm schon abgenommen. Ich beiße mir auf die Lippe und verfluche mein vorlautes Mundwerk doch jetzt wo es einmal raus ist, kann ich nicht mehr zurück.

„Natürlich, Yami-chan!“ kommt es sofort von Yugi. Anscheinend ist er froh darüber das ich mich ihm öffne. Er hat es ja auch verdient, aber es fällt mir so schwer … „Was möchtest du denn?“

„Ich …ich würde gerne … dürfte ich wohl …“ Oh, man! Es ist echt frustrierend!

Es ist doch nur eine einfache Frage, also reis dich zusammen und stell sie endlich!

Ich hole einmal tief Luft.

„DürfteichwohlbittedeinGesichtberühren?“ schießt es ziemlich schnell aus mir heraus, damit ich es endlich hinter mir habe.

Gespannt warte ich auf seine Reaktion mit der er auch nicht lange auf sich warten lässt.
 

„Hä?“
 

Na toll.

Da habe ich mich schon dazu überwunden ihn endlich zu fragen und dann rede ich so schnell und undeutlich das er es nicht versteht. Ich bin echt ein Idiot, ich könnte mich selber in den Hintern treten…

Da bleibt wohl nichts anderes als noch mal fragen.

„Ich …“ setze ich wieder an und rufe mir noch mal in Erinnerung, dass er mir deswegen keineswegs den Kopf abreißen wird. Ich schlucke. „Ich würde sehr gerne dein Gesicht, na ja … berühren, eben …“ Ich hoffe er versteht was ich meine … Ich will nicht das Wort abtasten benutzen, das hört sich so an als wäre er irgendeine Schale oder so …

Gespannt warte ich auf seine Antwort.
 

„Ach so.“ meint Yugi der anscheinend gerade einen Aha-Effekt hatte. „Jetzt weis ich was du meinst. Du möchtest mein Gesicht berühren um dir ein Bild von mir zu machen? Na da hab ich natürlich nichts dagegen, im Gegenteil“ seine Stimme wird fröhlicher. „Ich freu mich, dass du danach fragst.“

Das er sich freut hört man zweifelsfrei aus seiner Stimme heraus.
 

Ein leises Rascheln folgt und ich kann spüren wie er mir noch näher rückt.

„Ich gehör ganz dir!“ flüstert er mir leise zu und fasst meine Hände bestimmt mit den seinen um sie an seine Wangen zu legen.

Bei seinen Worten wird mir ganz warm und ich könnte schwören das meine Wangen gerade rot werden.

Er ist ja so süß.
 

Und ich bin aufgeregt!

Zaghaft beginne ich damit meine Fingerspitzen über seine Wangen gleiten zu lassen. Er hat ja so unglaublich weiche Haut! Zuerst wandere ich nach außen zu seinen Ohren, wobei ich meine Hände immer synchron zueinander bewege. Seine Ohren sind relativ klein und schön geschwungen. Danach wandern meine Fingerspitzen seine Gesichtskonturen entlang nach unten, wo sich meine Hände an seinem Kinn treffen. Dann nach oben, wo sie sanft über seine Lippen streichen und hauchzart an ihnen entlangfahren um ihre Konturen zu erahnen. Wobei Yugi mich allerdings necken will, denn plötzlich macht er sich einen Spaß daraus meine Finger mit seinen Lippen zu fangen oder kleine Küsschen darauf zu hauchen.

„Yugi!“ kommt es ermahnend von mir woraufhin ein leises „Entschuldige.“ meines Schatzes folgt. Seine Stimme zeigt ehrliche Zerknirschung doch meine Finger spüren das Lächeln um seine Lippen. Gegen meinen Willen muss ich grinsen.

Meine Finger verlassen seine Lippen und wandern zu seiner Nase, wobei Näschen besser passen würde, denn allem Anschein nach hat mein Yu-chan eine ziemlich süße Stupsnase. Passt zu ihm, finde ich.

Ich fahre die zarten Wangenknochen entlang, über seine empfindlichen Schläfen und die Stirn, dann die Augenbrauen entlang und nachdem ich ihn gebeten habe die Augen zu schließen, streiche ich so sanft wie möglich über seine geschlossenen Augen wobei ich mir besonders viel Mühe gebe mir die Form gut einzuprägen. Mein Yu-chan hat violette Augen, hat Sayuri gesagt und ihr zufolge muss es ein besonders schöner Farbton sein. So ähnlich wie Veilchen nur nicht ganz so blau. Sie sind groß und irgendwie schleicht sich mir die Vorstellung ein das sie etwas kindlich unschuldiges an sich haben, so wie seine Seele …

Zu guter letzt wandern meine Finger wieder zu seinen Lippen die ich einen Moment später wieder mit meinen in vereine.

„Danke, Yu-chan!“ hauche ich ihm sanft und überwältigt von meinen Gefühlen in sein Ohr, nachdem wir diesen wunderbaren Kuss gelöst haben.
 

„Immer wieder gerne. Das hat sich schön angefühlt.“ Meint er daraufhin und haucht mir noch einen Kuss auf. „Verrätst du mir etwas?“

„Was denn?“ frage ich überrascht.

„Warum warst du so nervös als du mich gefragt hast? Oder überhaupt, warum hast du mich das nicht früher gefragt?“
 

Yugi hat es mal wieder geschafft das Problem auf den Punkt zu bringen.

Er hat ja eigentlich Recht, ich habe ziemlich viel Aufhebens um diese Angelegenheit gemacht.

Warum eigentlich?
 

„Weist du, Yugi … es ist mir einfach unangenehm jemanden danach zu fragen…“ nuschle ich vor mich hin und kuschle meinen Kopf an seine Brust um mein Gesicht vor ihm zu verstecken. „Es … es zeigt so deutlich das ich blind bin…“

Natürlich wissen es die meisten, das ich nichts sehen kann, aber dennoch versuche ich es eigentlich immer so gut es geht zu überspielen. Die Sonnenbrille ist ein gutes Beispiel dafür. Solange ich sie aufhabe sieht niemand die Leere in meinen Augen. Sie ist wie ein Schutz, damit meine Umwelt meine Hilflosigkeit nicht sieht.

Doch in Momenten wie diesem, merkt man es einfach überdeutlich … dass ich eben doch nicht normal bin…

Wenn ich anderen das Gesicht befühle, habe ich immer das Gefühl Schwäche zu zeigen …

Es kratzt an meinem Stolz, obwohl das vermutlich Unsinn ist …
 

Ich kann fühlen wie meine Wangen rot werden.

„Manchmal bin ich sehr seltsam, oder?“ frage ich ihn leise, bedrückt.

„Was heißt hier `Manchmal´?“ fragt er neckend zurück und ich muss schmunzeln. Allerdings verschwindet das Lächeln sehr schnell wieder von meinen Lippen.

Ich weis selbst, dass ich mich manchmal blöd anstelle, was meine Blindheit angeht. Ich habe es trotz all der Jahre nie gelernt diese Tatsache, nichts sehen zu können einfach anzunehmen. Für mich ist das alles immer noch ein böser Traum aus dem ich einfach nicht aufwachen kann.

Ich seufze leise.

„Weist du“ setzt Yugi an. „Du machst die Dinge manchmal problematischer als sie sind, aber ich weis ehrlich nicht, ob ich es in deiner Situation anders machen würde.“ Seine Stimme ist ernst, sehr mitfühlend und dennoch vermittelt er mir nicht das Gefühl, das er von oben herab auf mich blickt und Mitleid mit mir hat, so wie ich es von einigen anderen kenne, die meinen Blinde seien die bemitleidenswertesten Menschen überhaupt. Er klingt einfach nur sehr verständnisvoll und dafür mag ich ihn so sehr… „Ich bin mir sicher, dass wir das alles noch in den Griff kriegen, wenn du erst etwas mehr Vertrauen zu mir hast. Ich weis, solche Dinge geschehen nicht über Nacht, aber wir haben doch Zeit.“ Seine Hand krault mir sanft durchs Haar und ich schließe meine Augen. „Sehr viel Zeit.“

„Danke, Yu-chan.“ flüstere ich leise. „Ich weis gar nicht womit ich dich verdient habe.“

Er lacht leise.

„Irgendwas wirst du schon angestellt haben, wenn du mich jetzt auf dem Hals hast!“

Ich lache ebenfalls.

Und diesmal bleibt mein Lächeln …
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

So, endlich geschafft...

Das nächste kapitel dürfte dann auch nicht lange warten lassen ich muss nur noch ein bissl am anfang umschreiben, aber ansonsten ist es ja schon fertig.

Also, ich hoffe euch gefällts und wir lesen uns bald wieder.
 

lg

Lana



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Kommentare zu diesem Kapitel (24)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ewigkeit
2007-05-24T13:11:19+00:00 24.05.2007 15:11
10 Jahre später kriegst du auch noch von mir nen Kommi. ^^
*drop*
Sorry, dass es so lange gedauert hat, bis ich lesen konnte. ><
Aber ich muss schon sagen, das Kapitel ist interessant. ^^
Der Stil ist recht gut und die Einlage zum Schluss fand ich am besten. Auch, wenn die Sache mit dem Fernsehen ebenfalls toll geschrieben war, ein bisschen kurz, aber schön. ^^
Nur in einen satz hatest du Aufhebens geschrieben glaube ich, wo aufsehenderregend gemeint war oder etwas in der Art.
Vielleicht kenne ich aber auch nur das Wort nicht. xDDD
Freu mich auf nächste Chapter. ^.~
Von:  Serenatus
2007-05-08T19:29:59+00:00 08.05.2007 21:29
Menno schon zu ende mach weiter ^^
ach übringens ein überwältigendes kapitel das muss ich dir schon lassen^^
Von:  Ewigkeit
2007-05-06T13:33:00+00:00 06.05.2007 15:33
Du kriegst gaaaaaaanz bestimmt noch nen Kommi!!!
>< Aber ich hab im Moment echt keinen Nerv/keine Zeit FF´s zu lesen.
Tut mir soooo leid!!!
*um vergebung fleh**
Von:  Otoya-Ittoki
2007-05-05T17:37:27+00:00 05.05.2007 19:37
das war echt süpi gemacht das kapi.
Ich freue mich auf das nägste
Von:  LyraSummers
2007-05-05T14:13:40+00:00 05.05.2007 16:13
cooool^^
die FF wird von kapi zu kapi immer besser^^
schreib bitte schnell weiter *einfach viel u neugierig is*
Von:  Yuugi-Mutou
2007-05-02T21:09:38+00:00 02.05.2007 23:09
wann geht's weitaaaa~haaaaa~haaaaa~aaaaaa??? ToT
*lesen mag* ;_;

für das ganze Kapi geb ich dann auch ein vernünftiges Kommi! u_uV
xD

LG
Yuu~ ^^
Von: abgemeldet
2007-04-29T18:27:11+00:00 29.04.2007 20:27
ich finde die beiden einfach niedlich.
so auf einen sofa sich kuscheln und zugedeckt mag ich auch sehr und eine tolle idee von dir.
aber wie yami die reaktion seiner schwester vorher gesehen zeit wirklich das sich beide sehr gut verstehen.
freu mich wenns weiter geht.
Von: abgemeldet
2007-04-25T20:23:18+00:00 25.04.2007 22:23
oO WOAH! ES geht weiter! Ich hatte die Hoffnugn schon fast aufgegeben - deshalb kommt das kommentar auch erst so spät ^^" aber heyyyy war putzig :D süßes kap - hach yami is sympathisch hrl. mach ruhig weiter so - ich fand das kapitel gut :)

grüße
Von:  CherryBella
2007-04-25T17:48:43+00:00 25.04.2007 19:48
Hallo!
ich muss sagen dass du unglaublich gut schreibst!!! ich liebe diese FF! und ich hoffe dass du die restliche hälfte dieses und das nächste pitel schnell hochlädst!!! *schon ganz hibbelig bin*
also ein ganz ganz gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz ganz dickes lob von mir!!! respekt übrigens du beschreibst die einzelnen szenen (v.a. die aus yamis perspective) absolut autentisch und überzeugend! ich hab absolut keine ahnung wie du das machst... Oo
*schwärm*
tschüßi
hdl
~Pica~

ps: *flausch*
Von: abgemeldet
2007-04-16T09:08:49+00:00 16.04.2007 11:08
So jetzt komme ich auch endlich dazu meinen Kommi abzugeben ^^

Das Kapitel ist wirklich schön geworden. Yami scheint sich in Yugis Nähe immer sicherer und wohler zu fühlen und sieht ihn scheinbar auch als Halt an. *smile*
Das mit dem Film war gut rübergebracht. Ich habe so einen Film auch schon einmal durch Zufall gesehen und muss sagen, dass du es gut beschreiben hast.
Ob Yugi es wohl schafft das Licht in Yamis Leben zu bringen, so wie er es mit dessen Zimmer tat?
Freu mich schon darauf wie es weitergeht ^^

Gruß Kiree


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