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Blind

...und doch am Leben (Yami&Yugi) Neues Kapitel on!
von

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Thoughtfull

Hier wie versprochen das Kapitel vor der Sommerpause! Keine Angst die dauert nur zwei Wochen!

Viel Spaß damit!

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Kapitel 7
 

Yami´s POV
 

Ich bin verdammt froh das Yugi so schnell reagiert hat.

Wäre ich noch da gewesen als Marik wieder auf die Beine gekommen war, hätte ich bestimmt mein blaues Wunder erleben können.

Wir rennen immer noch, doch da ich keine Schritte hinter uns hören kann, beschließe ich anzuhalten.

„Yugi, warte!“ rufe ich ein wenig atemlos und befreie mich von seiner Hand.

Augenblicklich kann ich hören wie seine Schritte langsamer werden und er stehen bleibt.

Vorsichtig taste ich nach der Wand und als ich sie gefunden habe, lehne ich mich dagegen. Ich habe plötzlich Probleme stehen zu bleiben, denn meine Beine fühlen sich an als wären sie aus Butter. In meinem Kopf dreht sich alles.

„Ist alles in Ordnung Yami?“ fragt Yugi mich besorgt und einem Moment später spüre ich seine Hand an meiner Schulter.
 

Nein, verdammt noch mal gar nichts ist in Ordnung!

Auch wenn ich mir nichts habe anmerken lassen, hat Mariks Schlag mich aus dem Konzept gebracht.

Seit ich blind geworden bin, habe ich kaum Schläge einstecken müssen und diese Wenigen waren eher lasch gewesen. Wer schlägt schon einen Blinden?

Aber der hier hat mich getroffen wie ein Hammerschlag, was wohl auch daran lag, dass mein Kopf an die Wand geknallt ist.

Ich hab furchtbare Kopfschmerzen.

Dazu kommt noch das ich durch Yugis abbiegerei in die verschiedenen Gänge vollends die Orientierung verloren habe.

Mir ist schwindlig und selbst mit der Wand im Rücken habe ich Mühe nicht daran herunterzurutschen oder einfach zur Seite wegzukippen.

Ich fahre mir mit der Hand über die Augen.

Meine Sonnenbrille dürfte dann wohl auch im Eimer sein.
 

„Keine Angst mir geht’s gut.“ Sogar ich sehe ein, dass das nicht gerade sehr überzeugend war! „Ich brauch bloß einen Moment.“ versuche ich ihn zu beruhigen.

Die Aktion `Beruhigen wir Yugi´, schlägt allerdings völlig fehl, da meine Beine letztendlich doch noch einknicken und ich auf dem Boden gelandet wäre, hätte Yugi nicht so schnell reagiert.

Ich halte mich an seinen Schultern fest und öffne meine Augen wieder. Aber das Gefühl das die Welt um mich herum schwankt lässt sich einfach nicht vertreiben. Kein Wunder bedenkt man dass es keinen Unterschied zwischen der Dunkelheit geschlossener und der Schwärze geöffneter Augen bei mir gibt.
 

„Wir gehen ins Krankenzimmer!“ beschließt Yugi so selbstsicher wie er kann, damit ich gar nicht erst auf die Idee komme ihm zu widersprechen. Aber ich glaube, dazu bin ich im Moment echt nicht in der Lage. „Halt dich fest, ich stütze dich!“

Er legt sich meinen Arm über die Schulter und führt mich vorsichtig zum Krankenzimmer, wo sofort eine besorgte Krankenschwester um mich herumwuselt.

Ich bin unglaublich froh darüber dass sie Yugi darüber ausfragt was denn passiert ist und ich nichts weiter tun muss als mich hinzusetzen. Noch immer benommen höre ich zu wie Yugi sich irgendeine haarsträubende Geschichte ausdenkt von wegen ich wäre gestürzt oder so.

Nach einer Viertelstunde erfolgt dann ihre Diagnose: leichte Gehirnerschütterung und für den weiteren Unterricht heute nicht mehr geeignet.
 

„Dann werd ich dich nach Hause bringen.“ meint Yugi nachdem die Krankenschwester verschwunden ist um bei der Sekretärin Bescheid zu geben das ich vom weiteren Unterricht befreit bin.

„Aber du musst doch wieder in den Unterricht?“

„Ich kann dich doch nicht den halben Tag hier sitzen lassen und Sayuri kann dich auch nicht bringen.“

„Stimmt die schreibt heute irgend so eine Kontrolle.“ erinnere ich mich schwach an etwas was sie gestern erzählt hat. Mein Kopf dankt es mir in dem er wieder anfängt zu pochen.

„Ich werd unserer Klassenlehrerin sagen, dass ich dich nach Hause bringe. Sie ist zwar sonst sehr streng, aber das wird sie einsehen.“ meint Yugi zuversichtlich und mit einem „Bin gleich wieder da!“ verschwindet er ebenfalls durch die Tür und lässt mich hier allein zurück.
 

Eigentlich bin ich ganz froh das Yugi mich heimführt. Es wäre mir sogar sehr recht, wenn er dann noch etwas bleiben könnte.

Gesellschaft würde mir gut tun.

Yugis Gesellschaft würde mir gut tun, schränke ich ein und muss unwillkürlich lächeln.

Das merke ich schon daran, dass ich mir unglaublich verlassen vorkomme, obwohl ich erst ein paar Minuten allein bin. Früher war das nie so.

Sayuri war ja auch nicht immer bei mir. Im Gegenteil, es war mir ganz lieb wenn sie mal weg war und ich meine Ruhe hatte. Um mit mir selbst ins Reine zu kommen und meine Gedanken zu ordnen.

Nur von einem wollte ich mich nie trennen ...

Ich breche den Gedanken bewusst ab.

Mein Kopf tut weh, mir ist immer noch schlecht und Depressionen helfen grade auch nicht weiter. Ich sollte mich irgendwie ablenken.

...

Nur wie?

Alles um mich herum ist schwarz, niemand ist zum reden da und mein Kopf scheint unfähig zu sein Gedanken hervorzubringen, die nichts damit zu tun haben.

Verbittert und wütend auf mich selbst beiße ich mir auf die Lippe.

Yugi wird mich nicht weiter als bis zur Haustür bringen!

Es geht eben nicht!
 

Plötzlich höre ich Schritte draußen auf dem Gang. Gespannt lausche ich ob mein Yu... ob Yugi vielleicht schon zurückkommt und stelle erstaunt fest, das es dieses typische Klacken von Stöckelschuhen ist das ich höre.

Enttäuscht seufze ich.

Also ganz sicher nicht Yugi ...

Gerade will ich meine Gedanken wieder in eine andere Richtung lenken, da brechen die Schritte schlagartig ab. Direkt vor der Tür.

Ich runzele die Stirn. Die Krankenschwester kann es nicht sein, deren Schritte waren schlurfend, da tippe ich eher auf Sandalen oder Badelatschen. Hochhackige Schuhe wären in dem Beruf ja wirklich nicht sehr praktisch.

Es dauert nur einen Moment bis ich das leise Quietschen der Türangeln vernehme und mittlerweile echt neugierig bin wen es mitten im Unterricht hierher verschlägt. Doch mein Gegenüber macht keine Anstalten sich vorzustellen oder ein Gespräch anzufangen. Also muss ich das wohl oder übel übernehmen!

„Hallo?“ frage ich erst mal unverbindlich und hoffe die Andere damit zu irgendeiner Aktion zu bewegen, aber es bleibt wieder still.

Ok, jetzt wird mir etwas mulmig. Da ist es wieder das altbekannte Gefühl der totalen Hilflosigkeit, wenn man mit den Sinnen die einem geblieben sind einfach nichts anfangen kann.

„Wer ist denn da?“ Diesmal klinge ich gereizt. Bewusst! Das Letzte was ich jetzt gebrauchen kann ist mir meine Unsicherheit anmerken zu lassen.

Dieses Mal reagiert mein Gegenüber und setzt sich in Bewegung.

Genau auf mich zu!

Direkt vor mir stoppen die Schritte und ich schrecke wahnsinnig zusammen als ich plötzlich eine zarte Mädchenhand auf meiner Wange spüre.
 

„Na, hab ich dich erschreckt?“ flüstert mir Niko unmittelbar ins Ohr und lacht leise.

Dass ich diese Art Witze nicht besonders komisch finde hätte sie sich eigentlich denken können! Blöde Ziege!

Und trotzdem bin ich erleichtert.

Denn wenn ich ehrlich bin ist die Antwort auf ihre Frage `Ja´. Sie hat mir echt Angst eingejagt.
 

Aber eher friert die Hölle ein als das, ich das zugebe!

„Es braucht schon mehr um mir einen Schrecken einzujagen als ein notgeiles Prinzeschen, dessen Witze lahmer sind als die meiner Großmutter!“ erwidere ich echt sauer und zu meiner unendlichen Erleichterung so selbstbewusst wie sich das gehört! Niko holt tief Luft, aber ich lasse sie gar nicht erst zu Wort kommen, da kommt eh nur Blödsinn bei raus. „Und jetzt tu mir den Gefallen und nimm deine Griffel aus meinem Gesicht sonst werd ich wirklich ungemütlich!“

Einen Moment lang habe ich Angst dass sie sich ihrer Überlegenen Position bewusst wird und sich meine Blindheit wieder zum Vorteil macht, so wie eben als sie rein gekommen war. Doch ich habe Glück.

Ihre Finger verschwinden genauso schnell von meiner Wange wie sie gekommen waren und ich kann hören wie sie einen Schritt zurück geht. Sie seufzt leise.
 

„Weist du ... Ich glaube wir beide haben ganz falsch angefangen ...“ meint sie schließlich leise und mit versöhnlicher Stimme. „Wir sollten noch mal von vorn anfangen. Ich will doch bloß das wir Freunde werden.“ Sie macht eine kurze Pause und scheint darüber nachzudenken wie sie fortfahren soll. „Ich will dich doch nur kennen lernen!“ fügt sie noch verzweifelt hinzu.
 

Vielleicht meint sie es ja doch ehrlich ...

Die meisten Menschen wissen nicht wie sie mit Blinden umgehen sollen.

Vielleicht wollte sie mir durch die Anfasserei in der Cafeteria nur zeigen dass sie da ist. Sich eben bemerkbar machen.

Ohne es wirklich zu bemerken gerate ich mit meiner Meinung über Niko ins Wanken. Sie scheint das auch zu bemerken und fährt fort.

„Ich weis ja nicht was Yugi dir über mich erzählt hat. Er hat zweifellos übertrieben, immerhin mag er mich nicht. Ich glaube sogar das liegt daran, dass ich ihn mal habe abblitzen lassen und das will er mir jetzt eben heimzahlen. Aber so schlimm bin ich echt nicht!“
 

Das war wohl gerade der blödeste Fehler den sie machen konnte!
 

Das Ganze Yugi in die Schuhe zu schieben ... darüber kann ich nur den Kopf schütteln. Er hatte von Anfang an Recht was Niko angeht und ich muss kurzzeitig mein Gehirn ausgeschaltet haben. Das ich es ernsthaft in Erwägung gezogen habe sie falsch eingeschätzt zu haben. Das ist doch lächerlich!
 

„Ich glaube du tätest besser daran dir deine Kommentare über Yugi in meiner Gegenwart zu verkneifen!“ erwidere ich kühl. „Für wie dumm hältst du mich eigentlich das ich dir diese Story abkaufen soll? Ich bin zwar blind, aber nicht blöd!“
 

Ich kann förmlich spüren wie sich die Stimmung im Raum abkühlt. Als wäre die Raumtemperatur plötzlich um ein paar Grad gefallen.

Und Niko ändert anscheinend ihre Taktik.

„Du weist gar nicht was für Möglichkeiten du mit mir hättest! Wenn du mein Freund wärst würden die Anderen zu dir aufsehen! Du würdest der coolste Typ der ganzen Schule werden können! Die anderen Kerle würden platzen vor Neid, wenn du mit dem schönsten Mädchen der Schule gehen würdest!“

Ich kann nicht anders und muss über ihr Verhalten und ihre ach so wichtigen Argumente lächeln. Aber ich spüre selber, das es mir nicht ganz so glückt ...

„Du vergisst dabei nur eine Kleinigkeit.“ sage ich leise aber ernst. „Ich habe nichts von den bewundernden Blicken oder deiner (imaginären) Schönheit. Wenn es etwas gibt womit du einen Blinden nicht ködern kannst, dann mit Äußerlichkeiten. Unsere Welten sind vollkommen verschieden.“ Ich seufze leise. „Lass die Finger von mir bevor du dich verbrennst! Ich bin kein Kerl den man vorführen kann wie ein Haustier.“

„Ich weis. Du lässt dich nicht einschüchtern wie die Anderen.“ meint sie und ihre Blicke brennen geradezu auf meiner Haut. „Du bist eben wild. Aber das macht das Ganze doch nur interessanter!“

Ich kann einfach nicht glauben wie viel Ignoranz und Arroganz in ein Mädchen passen. Die muss doch schon aus allen Nähten platzen!
 

Doch bevor ich noch etwas erwidern kann, quietscht die Zimmertür wieder als sie jemand öffnet.

„Frau Kobayashi erlaubt das ich dich heimbringe und ...“ doch Yugi bricht ab als er Niko bemerkt. „Was macht die denn hier?“ fragt er in so einem abwertenden Ton das ich mir das Grinsen einfach nicht verkneifen kann.

„Vielleicht hat sie gehofft die Krankenschwester könnte den Gehirnschaden heilen den sie ganz offensichtlich hat, aber ich fürchte da ist nichts mehr zu machen!“

Niko schnaubt empört und ich kann hören wie sie wütend davon stöckelt, während Yugi in schallendes Gelächter ausbricht.
 

Ein leises Klacken sagt mir das Yugi die Tür wieder geschlossen hat.

„Was wollte sie denn nun wirklich?“ fragt er nachdem er sich wieder beruhigt hat.

„Mir sagen was für ein toller Kerl ich doch bin und das sie nicht ohne mich leben kann!“ entgegne ich grinsend, werde jedoch gleich wieder ernst. „Langsam geht mir diese Schnepfe echt auf den Geist! Was wolltest du eigentlich noch sagen als du rein gekommen bist?“ wechsle ich diplomatisch das Thema. „Das du mich heimbringen darfst und ...?“

„Oh na ja ...“ druckst Yugi plötzlich herum. „Eigentlich nur das sie gesagt hat ich soll solange bei dir bleiben bis Sayuri nach Hause kann, damit du nicht einfach umkippst oder so was.“ Er zögert kurz. Meine Laune sinkt gerade wieder steil in den Keller, was Yugi natürlich auch bemerkt. „Bist du böse?“

„Warum denn?“ frage ich gallig. „Etwa weil meine Klassenlehrerin, die mich eine Ewigkeit von nicht einmal einer Woche kennt, der Meinung ist das ich nicht mal einen halben Tag alleine zu Hause überlebe? Das ärgert mich doch nicht!“

„Du bist böse!“ stellt Yugi leise fest und seine enttäuschte und traurige Stimme ist es, die mich meinen Groll beiseite schieben lässt.

„Nein bin ich nicht.“ beruhige ich ihn. „Ich hab bloß überreagiert, das ist alles. Ich würde mich freuen, wenn du mir Gesellschaft leisten würdest!“ Und dieses Mal ist mein Lächeln echt.
 

Ich habe kurz das Gefühl das Yugi dazu etwas sagen will, aber er schweigt. Eine Stille breitet sich zwischen uns aus, die mich mit jeder Sekunde, die sie andauert, verlegender werden lässt und ich glaube Yugi geht es da genauso.

Er ist es auch der sich zuerst einen Ruck gibt und das Schweigen bricht.

„Wir sollten dann los, oder?“ meint er unsicher und nachdem ich meine Zustimmung gegeben habe und er unsere Sachen geholt hat, führt er mich vorsichtig durch die Schule nach Hause.

Während Yugi voll darauf konzentriert ist mich sicher heim zu kriegen, nutze ich die Zeit um nachzudenken.
 

Wahrscheinlich ist es ganz gut, wenn wir uns bei mir zu Hause näher kommen würden ... um uns besser kennen zu lernen natürlich!

Ich glaube wir haben eine Aussprache bitter nötig ...

So viele Fragen sind offen!

Warum hasst Marik ihn so?

Was könnte Yugi getan haben das es dieses Verhalten rechtfertigen könnte? Wenn es dafür überhaupt irgendeine Rechtfertigung geben kann ...

Hat er denn gar keine Freunde?

Und dann ist da auch noch unsere Beziehung ...

Das ist etwas, wobei ich mir so unsicher bin wie sonst nie!

Im Grunde weis ich, dass ich für ihn mehr empfinde als ich eigentlich will oder sollte.

Aber wie steht er überhaupt dazu?

Die Show in der Cafeteria hat ihm bestimmt ebenso viel Spaß gemacht wie mir, aber war das alles wirklich nur gespielt?

Immerhin hätte ich ihn danach beinahe geküsst!

Aber hätte er das überhaupt gewollt?

Sind seine Gefühle für mich mehr als nur Freundschaft, oder ist das einfach nur Wunschdenken?
 

Yugi´s POV
 

Seit wir aus der Schule raus sind hat er kein Wort mehr gesagt ...

Gott! Das ist echt zum Haare raufen!

Ich weis, dass er über irgendetwas nachdenkt, nur worüber?

Ich wüsste zu gern, was Niko von ihm wollte.

Was sie ihm wohl erzählt hat? Bei dem Gedanken, was für Lügen sie über mich verbreitet haben könnte, wird mir richtig mulmig und ich konzentriere mich lieber wieder voll darauf ihm zu führen.

Es ist das erste Mal, dass ich ihn auch auf der Straße allein führe. Normalerweise übernimmt Sayuri sonst immer auf dem Schulhof. Es ist schon irgendwie ungewohnt und ich bin plötzlich so unsicher, wie damals als ich ihn an seinem ersten Tag auf den Hof geführt habe. Vielleicht liegt das auch daran, dass er seinen Stock nicht ausgepackt hat.

Bisher hat er ihn auch benutzt, wenn ich mit ihm in der Schule gelaufen bin, warum hat er ihn also jetzt weggelassen, wo es hier draußen doch so viel gefährlicher für ihn sein kann?

Hat er schon so viel Vertrauen in mich?

Anscheinend.

Denn an der ganzen Art, wie er sich bewegt und wie er sich an meinem Arm festhält, spüre ich keinen Funken Unsicherheit. Er scheint noch etwas angeschlagen, aber seine Bewegungen wirken selbstsicher.
 

Ich bin echt heilfroh, dass nichts passiert ist als wir vor seiner Haustür ankommen.

Na und jetzt?

„Wir sind da.“ meine ich bloß etwas unbeholfen, habe im Grunde doch keine Ahnung, ob er sich den Weg gemerkt hat oder überhaupt darauf geachtet hat, wo wir hinlaufen.

Yami sagt erst mal gar nichts dazu, sondern quittiert meine Worte nur mit einem belustigten Lächeln. Unwillkürlich erröte ich und frage mich für wie dämlich er mich jetzt wohl hält.

Schüchtern beobachte ich ihn dabei wie er in seiner Tasche kramt.

Ich beobachte sein Gesicht um zu ergründen was mir sein Lächeln wirklich sagen will.

Glaubt er echt ich wäre dumm, weil ich nicht weis wie Sayuri sich für gewöhnlich in solchen Situationen verhält?

Besorgt suche ich nach solchen Anzeichen in seinem Gesicht, doch zu meiner Erleichterung bemerke ich, dass sein fast schon spöttisches Lächeln durch einen liebevollen Zug in den Augenwinkeln seine Wirkung verliert.

Es erweckt fast den Eindruck als würde er mich einfach nur süß finden.

Mich?

Halt Fehler!

Mein Verhalten!

Nicht mich!

Und selbst das entspringt vermutlich nur dem verqueren Wunschdenken meines Gehirns.
 

Ein wenig niedergeschlagen beobachte ich wie er versucht die Tür aufzuschließen. Mit einer Hand hält er den Schlüssel, während die andere seitlich am Schloss liegt und so versucht dem Schlüssel Führung zu geben.

Doch das hört sich leichter an als es eigentlich ist und so kommt es das Yami ganz schön fummeln muss.

Ich überlege schon wieder ernsthaft ob ich ihn nicht fragen soll, ob ich ihm helfen kann. Damit er mir wieder so ein spöttisches Lächeln schenkt?

Nö, danke. Darauf kann ich verzichten.
 

Also stehen wir eben noch etwas länger vor der Tür und mit wachsender Schadenfreude sehe ich, wie sich Yamis Wangen langsam rot färben.

Tja, er bräuchte sich nicht schämen wenn er einfach gefragt hätte!

Aber das scheint ihm schwer zu fallen. Und als ich bemerke wie sein Gesichtsausdruck immer verbissener wird, verschwindet auch mein Grinsen und ich greife ein.
 

Vorsichtig stelle ich mich seitlich hinter ihn und fasse mit meiner Hand sanft um seine, die den Schlüssel hält. Vorsichtig führe ich sie so dass der Schlüssel ohne Probleme ins Schloss gleitet. Da meine Arme aufgrund meiner geringen Körpergröße allerdings nicht die Längsten sind komme ich ihm dabei ungewollt nahe. Meine Wange berührt seine Schulter und da ich mich vorbeugen muss, bin ich gezwungen mich mit dem freien Arm an ihm festzuhalten.
 

Natürlich bemerkt er auch dass er jetzt bequem aufschließen könnte, aber genau wie ich rührt er sich kein Stück.

Ich kann ihm nicht ins Gesicht sehen und will das auch gar nicht. Stattdessen verharre ich genau so und hoffe dass er sich nicht allzu bald von mir löst.

Ich genieße einfach nur seine Nähe.
 

Allerdings schrecke ich jäh zusammen als er sich plötzlich umdreht.

„Was wird das? Ne Anmache?“ fragt er mich mit einem Lächeln und einem Tonfall den ich partout nicht deuten kann.

So kenn ich ihn gar nicht!

„Ich also ... ich ...“ stottere ich einfach nur vor mich her. Zwar finde ich seine Worte verletzend und unpassend, aber vielleicht ist das ja keine Absicht!

Und außerdem ist mir sein Gesicht so nahe das ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann.

„Ich dachte nur ...“ Und in diesem Moment schaltet mein Gehirn plötzlich ab.
 

Ohne dass ich weis was passiert ist liegen meine Lippen auf Seinen und ich kann spüren wie er gerade zur sprichwörtlichen Salzsäule erstarrt.

Oh nein, hier läuft gerade was ganz gewaltig schief!

Wenn ich das jetzt versaue ist vermutlich auch unsere Freundschaft im Eimer und so versuche ich zu retten, was noch zu retten ist und wage die Flucht nach vorne.

Ich schließe meine Augen und versuche meine Panik und das rasende Herzklopfen auszublenden. Ich konzentriere mich bloß noch auf seine weichen Lippen und beginne sanft daran zu knabbern.

Einen Moment lang bleibt mein Herz stehen bis ich plötzlich spüre wie er erwidert.

Ich bin so erleichtert dass ich meine Arme um ihn lege und ihn noch näher ziehe um ihn ja nicht wieder weg zu lassen. Er zögert kurz und erwidert dann auch meine Umarmung. Ich kann spüren wie er über den ersten Schock hinweg ist und noch mehr? Gefühl in den Kuss legt.

Wow! ist eigentlich alles was mir einfällt.

„Wow!“ flüstere ich auch leise als wir den Kuss dann ganz langsam lösen.

Unsicher weil er nichts sagt, lehne ich mich einfach an ihn.

Doch zu meinem Schrecken schiebt er mich von sich weg und dreht sich wieder zur Tür.

Während ich noch immer total gebannt auf seinen Rücken starre und einfach nicht verstehe was hier gerade passiert war, betritt er den Hausflur und hält nur noch mal kurz inne als er die Tür hinter sich schließen will.

„Du solltest besser heimgehen.“

Und mit einem leisen Klack ist er einfach weg.
 

Total verdattert stehe ich vor der Haustür und spüre meine Tränen erst als sie mir vom Kinn auf meine Hand tropfen, die ich noch immer nach ihm ausgestreckt halte. Ich bin in einer völligen Starre gefangen und kann immer noch nicht glauben was er gerade getan hat. Erst hat er meinen Kuss erwidert und dann hat er mich eiskalt abserviert.

Einfach so ...

Aber warum denn Yami?
 

Als mir klar wird das er wohl nicht zurückkommen wird und das hier keiner meiner Albträume ist, drehe ich mich um und schleiche noch immer in Gedanken über die Straße.

Ich weis nicht, wie ich die Tür aufgeschlossen habe und durch den Flur gegangen bin. Ich komme erst wieder zu mir als ich die Stimme von meinem Großvater höre, der besorgt auf mich einspricht, doch seine Worte wollen einfach nicht zu mir durchdringen.

Das was mein Denken so völlig einnimmt ist die Frage warum?

Warum musste ich ihn bloß küssen?

Warum war ich nur so dumm zu glauben er könnte solche Gefühle für mich hegen?

Warum musste ich mich bloß in ihn verlieben?
 

Warum weis ich so genau das ich in derselben Situation noch einmal das gleiche tun würde?

Warum hast du mich erst geküsst und dann abgewiesen?
 

Schließlich seufzt mein Opa leise und drückt mich aufs Sofa, denn anscheinend bin ich im Wohnzimmer gelandet.

Irgendwie zaubert er einen Tee vor meine Nase und verschwindet wieder.

Er lässt mich allein und dafür bin ich ihm unendlich dankbar. Er kennt mich eben und weis das ich jetzt unmöglich mit ihm reden könnte. `Das Reden kommt später.´ hat er zu mir gesagt als ich den EINEN Abend blutend und total verheult nach Hause gekommen bin.

Der Abend der alles verändert hat ...

Ich bete zu Gott, das der heutige Tag nicht genauso endet ...
 

Das Klopfen an meiner Zimmertür schreckt mich aus dem Schlaf.

Einen Moment lang ist mir unklar wie ich überhaupt hier hoch gekommen bin, aber die Erinnerung an den trostlosen Marsch über die Treppe kehrt nur allzu schnell zurück.

„Ja?“ frage ich unsicher und wie erwartet tritt mein Großvater ein. Die Überraschung ist allerdings das er nicht allein ist.

„Du hast Besuch.“ meint er nur und zwinkert mir verschwörerisch zu, während er Yami ins Zimmer führt und ihn vorsichtig auf meinem Bett ins Sitzen bugsiert.

Ich bin total geschockt!

Was denkt mein Großvater sich überhaupt einen für ihn wildfremden Jungen einfach so in mein Zimmer zu lassen ohne mich vor zu warnen!

Die Röte schießt mir in die Wangen als mir bewusst wird, dass ich mir nach dem Duschen nichts mehr angezogen habe. Meine Gedanken waren einfach wo anders!
 

Mein Herz beginnt zu rasen als mein Opa aus meinem Zimmer verschwindet und mich mit Yami allein lässt.

Seinem Gesicht kann man unmöglich etwas ablesen, nur ein wenig traurig scheint er zu sein.
 

„Ich glaube wir sollten reden ...“ beginnt er und ich kann ihm nur zustimmen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

So, wieder ein Kapi fertig!

Jetzt hab ich mir meinen Urlaub aber verdient, oder?
 

Ich freu mich immer sehr über eure Kommis und hoffe das ihr mir auch weiterhin so fleißig schreibt!

Im nächsten kap wird dann einiges geklärt z.B. was es mit marik auf sich hat!

Lasst euch überaschen!

Eure Lana



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von:  LostTenshi
2006-08-06T21:07:16+00:00 06.08.2006 23:07
WOW! Das kappi ist echt der hammer! Ich bin total begeistert. Aber yami kann doch sowas nicht bringen, erst den kuss erwiedern und dann Yugi die Tür vor der nase zuschlagen! Hmpf! Yami schäm dich! Aber das Yugi sich das getraut hat. Genial. Jaja, immer diese genialen Schreibstile. *sfz* Ich kann nur hoffen das es ganz schnell weiter geht. Sonst muss ich gerade mal so platzen. ^^

*knuddel*
LG Kumo
Von:  Ewigkeit
2006-08-01T17:10:33+00:00 01.08.2006 19:10
Kommi Nummer Hundert!
*wir uns wieder wegschleichen tun, da alles gesagt sein tu**

Kura-chan und dat Meerschwein
Von:  Lillyko
2006-07-26T17:53:57+00:00 26.07.2006 19:53
Ich liebe sie! einfach alles daran!
Ich finde es wahnsinnig schwer aus der ich Perspektive zu schreiben, aber dir scheint es so leicht zu fallen. und ich liebe das bild, das du von Yami gezeichnet hast (bildlich gesprochen ^^)
so stark und gleichzeitig doch so verletzlich. Als er im Matheunterricht den Geolehrer hat auflaufen lassen hab ich mich so für ihn gefreut.
Und auch wie unsicher er in Bezug auf Yugis Gefühle ist, fand ich sehr schön dargestellt.
Die Szene in der ihn Yugi wieder aus seiner Depression gezogen hat war bewegend.
Ich fand es so niedlich, das er Yugi nicht mehr losgelassen hat, und sein Hikari ihn in den Schlaf gekrault hat. Süüüüß!!!!
Auch Yugi kommt sehr gut rüber. Am Anfang ist er noch so einsam und traurig, aber durch Yami scheint er selbst bewusster zu werden. Als sie sich auf dem Schulflur fast geküsst hatten! ^^
Ich hätte Marik erschlagen können! Und Niko! *sie in die tone drück* *grrr*
Und dann haben sie sich vor der Tür wirklich geküsst! *hyperventilier*
Nun wünsche ich dir erst mal eine schöne Sommerpause und hoffe du schreibst dann bald weiter!
Ich bin sehr gespannt, was Yami Yugi sagen will, und ich möchte natürlich auch gern wissen, was zwischen Marik, Yugi und Jonouchi passiert ist. ist dem Hündchen was zugestoßen? *traurig guck*
dickes knuddl von dat Lilly!!!
Von: abgemeldet
2006-07-25T19:44:05+00:00 25.07.2006 21:44
So ich bin dazu gekommen, deine Story richtig zu lesen. und ich kann nur sagen....wie geil. Ich liebe deine FF.
Die idee ist schon so toll udn die umsetzung erst. Ich kann nur sagen genial.
Die stimmungen sind total gut beschrieben und auch die Intrigen udn Schwierigkeiten fehlen nicht. Ich bin ja gespannt was Yu angestellt hat, das marik so sauer auf ihn ist. Und niko.........ich spar mir jetzt das kommi, das wäre dann nciht mehr jugendfrei*g*
Freu michs chon rießig aufs nächste chap
Bis bald
Honeymausi
Von:  Marmotje
2006-07-22T19:33:11+00:00 22.07.2006 21:33
Armer Yami!
ganz arm! *auf marik losgeh** sei bloß lieb zu denen... dududu...
und gut das yami nicht auf niko reingefallen ist! *ihr bald an die kehle geh**
sie soll bloß still sein! gggrrrrr....
und yuu soll sich doch nicht selbst so fertig machen... der arme... *patpat** yami mag dich doch...
*anfang zu flennen** auch wenn er dich vor der haustür hat stehen lassen... gemeiner yami...
aber zumindest kam er zurück...
beeil dich bitte mit dem nächsten kapitel *fleh**
*knuiddel**
dat meerschwein
Von:  inulin
2006-07-18T16:29:37+00:00 18.07.2006 18:29
wiedermal ein schönes kappi
supi *.*
also inhaltlich wie immer erste sahne ^^ bis auf so nen paar grammatikale dinge wie "weiß" mit "ß" und nicht mit "s". aber des ist ja nicht der weltuntergang! stört ja eigentlich nicht großartig...

also des mit marik interessiert mich jez auch mal brennend... vllt is zwischen denbeiden ja irgendwann mal was vorgefallen was dem guten nen knick im ego verpasst hat... wer weiß?? ^o^
aber ich find es auch schön das yami bei yugi nochmal vorbei geht und offensichtlich mit ihm darüber reden will und ihn nicht im regen stehen lässt...

aber wie jez?? OO yugi hat nichts an? nichts wie NICHTS??? *g* wolln wa doch nicht hoffen, das würde ja noch peinlicher wenn ihn der herr atem mal zufällig berührt... *rofl*

ich freu mich schon wenn de dich dazu durchringst (nach deinem urlaub, wohlgemerkt!!) weiter zu schreiben...

lg
Von: abgemeldet
2006-07-15T21:18:36+00:00 15.07.2006 23:18
So !!!
Sorry das ich so spät komm!!!
War im Urlaub.*grins*du bist die erste die ich heute noch kommitiere obwohl ich heute shcon viel nachgeholt habe*aber hier musste ich es sofort tun *-*

Zum Kap !!!
Das war so GEILLL *-----* .Ich kann das gar net beschreiben so geil war das.Atemu und Yugi sind schon süß.Aber schon komisch irgendwie trend Yugi zu küssen und dann stehen zu lassen.XDDDD *-* (wie Polarstern) XD
Das Yugi dann stehen gelassen wir wurde nimmt mich immer so mit fast geweint hättet +-+ .
Armer Yugi´,aber Ati tut mir auch leid.
Ich bin gespannt wie es zu ausprache kommt und was sie so reden.
*gespannt ist*
Was marik angeht bin ich auch mal gespannt was er noch so macht.

Ich wünsche dir viel Spaß im Urlaub!!!
HDGSMDL und freue mich schon auf fortsetzung
Von: abgemeldet
2006-07-14T17:03:08+00:00 14.07.2006 19:03
Waaah! Cliffhanger!!! XD Sowas steigert die Freude auf neue Kapitel!
Das war wieder mal ein super Kapitel! Toll geschrieben und endlich ein Kuss! Dem Gespräch entgegenfieber! Maaann, ich freu mich auf die nächsten! Solang wart´ ich mal hier, okay? *kleines Zelt aufbau*
Schönen Urlaub! Und bald wiederkommen und schreiben! XD
Von:  Ewigkeit
2006-07-13T06:36:04+00:00 13.07.2006 08:36
Hi.
Also eins muss ich dierkt am Anfang mal sagen. Ich hätte nie damit gerechnet, dass die beiden sich da vor der Tür noch küssen! (Die Situation war aber auch ein Sprung.)
Ich wäre an Yugi´s Stelle nur puderrot angelaufen und hätte mich umgedreht glaube ich... Aber na ja, das hat mir besser gefallen. *gg**
Besonders das Yugi in die Offensive gegengen ist, nach dem Motto, kann man denn vielleicht noch was retten?
So und dann warte ich natürlich gespannt auf das Gespräch von Yami und Yugi. ^^
Und jetzt mal ganz unschuldig gefragt... Du machst doch noch was aus der Situation in der Yugi da unbekleidet im Bett liegt oder??? Also ich meine nicht umbedingt ein Lime, sondern vielleicht noch so ein paar blöde Situationen? *mir beides recht wär**

Also dann noch schönen Urlaub.
*kiss**
Kasumi
Von:  plaspoo
2006-07-12T18:15:35+00:00 12.07.2006 20:15
schönes Kapitel...

viel Spaß im Urlaub... aber nur, wenn wir danach neue Kapitel bekommen *kapitelsüchtigsei* ^^

noch ma viel fun im urlaub, wo immer du auch hin fährst...

tanni


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