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Saiyuki

It's A long Way Going Down
von

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»Blaze of Glory« - Kapitel 86

In dem kleinen grünen Jeep herrschte äußerst gedrückte Stimmung. Sie waren direkt nach ihrem kleinen Zickenstreit aufgebrochen um ihren Weg durch das doch schon recht unebene Bergland fortzusetzen und waren wieder seit geraumer Zeit unterwegs. Ursprünglich hatte Sanzo fahren wollen, doch nachdem er den Wagen schon in den ersten fünf Minuten ungefähr fünf Mal gegen das nächstbeste Hindernis, sprich Felsen und Bäume, gesetzt hatte, hatte Hakkai energisch darauf bestanden selbst fahren zu wollen. Auf diesen eindringlich vorgebrachten Vorschlag hin, hatte es erneut Gezeter gegeben, was darin resultiert hatte, dass Hakkai Jeep den Befehl zur Rückverwandlung gab und die vier Insassen höchst unsanft bei 100 km/h im Staub und auf dem Hosenboden landeten. Nachdem sie auch diesen Vorfall handgreiflich besprochen hatten, setzten sie ihre Fahrt fort, immer Richtung Gebirge und somit Richtung Schlechtwetterfront. Die Räder rappelten lautstark über den geröllreichen Boden und die Sanzo-Party wurde gehörig durchgeschüttelt. Das Krönchen auf Sanzos Kopf ruckelte munter hin und her, setzte von Zeit zu Zeit zum Sprung an und musste hastig wieder eingefangen werden, damit es bei seinem Regentanz nicht abhanden kam. Diese Aufgabe hatte Goku gewissenhaft übernommen, erstens weil er eh nichts zu tun hatte und sich so wenigstens etwas beschäftigen konnte und zweitens weil Sanzo von alldem nichts mitzubekommen schien. Der blonde Priester saß, seit Stunden unverändert, still auf dem Beifahrersitz und starrte blicklos in die Ferne. Unvermeidlich kreisten seine Gedanken wieder und wieder und wieder um diese eine Person, mit der er die letzen drei Tage verbracht hatte. Ehrlich gesagt war ihm zum Heulen, doch er würde nicht weinen, da er noch nie geweint hatte und solche Sitten gar nicht erst einreißen lassen wollte. Außerdem hatte er schon viel Schlimmeres erlebt. Ihm fiel zwar gerade nichts ein, was sein Herz so derart zum Schmerzen gebracht hatte, aber es hatte da bestimmt Momente in seinem Leben gegeben. Er sah trübsinnig vor sich hin, schwieg und seufzte von Zeit zu Zeit gedankenverloren. Es war furchtbar. Sie ging ihm nicht aus dem Kopf. Jeder noch so kleine See an dem sie vorbeizogen, hatte das Blau ihrer Augen, jedes grüne Blatt war so weich auf seiner Hand wie ihre Haut, jedes leise Lied eines Vogels war ihr Lachen und jeder Sonnenstrahl erinnerte ihn an den Morgen in der Höhle. Sie war einfach allgegenwärtig. Er schloss die Augen und versuchte verzweifelt an etwas anderes zu denken. Ohne Erfolg. In seinen Schläfen machte sich nach und nach ein stechender Kopfschmerz breit, sein Magen krampfte sich zusammen und sämtliche Glieder taten ihm weh. Er legte erschöpft den Kopf in den Nacken und schlief bald darauf ein.
 

Hakkai weckte ihn unsanft.

„Wir müssen zu Fuß weiter, komm schon, steh auf!“

Er packte ihn an beiden Schultern und rüttelte ihn so lange bis er sich entnervt ins Stehen zog. Er rieb sich perplex die Augen. Sie standen direkt vor einer Felswand. Vor ihnen ragte der erste Berg der Gebirgskette massiv und dunkel in den grauen wolkenverhangenen Himmel. Dicke kalte Regentropfen platschten nun unlustig auf sie herab und durchnässten im Eiltempo sämtliche Klamotten. In weniger als zehn Minuten waren sie nass bis auf die Knochen, jedoch nicht einmal hundert Meter vorangekommen. Der Fels war glitschig und ihre Kletterausrüstung mehr als dürftig, was den Aufstieg deutlich erschwerte. Allen voran kletterte Goku, der sich als Äffchen mit dem Klettern auskannte und so den schnellsten und sichersten Weg fand. Nichtsdestotrotz dauerte es eine schiere Ewigkeit, bis sie das nächste Plateau erreicht hatten und erkennen mussten, dass auch hier mit einem Geländewagen nichts zu holen war. Also setzten sie fluchend ihre Klettertour fort, gegen den eisigen Regen und den aufkommenden böigen Wind, der sie von der Felswand zu pusten drohte.

„Wenn dieser Idiot nicht da ist oder das Sutra eine Fehlinformation war, dann bring ich erst ihn um, dann den Tempelvorsteher und dann den ganzen Rest der mir noch in die Quere kommt!!“

„Ein Teppich wäre jetzt ideal, ein fliegender zum Beispiel!“, neckte Goku. Hakkai hielt inne. Seine Kräfte hatten ihn nun endgültig verlassen, er warf einen scheuen Blick nach unten, stellte fest, dass er den Boden nicht mehr sehen konnte und drückte sich wieder näher an den Berg. Das scharfkantige Gestein der Felsvorsprünge schnitt hart in die Haut ein und hatte durch die stundenlange Belastung tiefe Risse hinterlassen, aus denen unbeirrt Blut sickerte und den Untergrund nur noch rutschiger machte.

„Verdammt…“

Schauer der Ermüdung und der Kälte überliefen ihn und schüttelten ihn durch. Seine Hände wurden erst klamm, dann taub und nahmen ihm so jegliches Gefühl. Er spürte mit wachsender Panik wie der Halt unter seinen Füßen nachgab und er langsam weiter nach unten abdriftete, auf den Abgrund zu.

„Hakkai!“, brüllte Sanzo zu ihm hinunter. Keine Antwort. Langsam aber sicher blendete sein erschöpfter Körper die Welt um ihn herum mehr und mehr aus, seine Grenze war erreicht.

„Gojo, hilf mir!“, brüllte Sanzo nun nach oben, zu dem rothaarigen Wasserdämon, der nach unten sah, zunächst auf den Priester, dann auf Hakkai, jedoch verweilte wo er war.

„Komm schon endlich!“

Widerwillig kletterte er wieder zu ihnen nach unten und mit vereinten Kräften hievten sie den Bewusstlosen auf den nächsten Felsvorsprung. Keuchend hielt der Trupp inne. Vor ihnen führte eine steile in den Fels gehauene Treppe hinauf.

„Fast geschafft…“, ächzte Sanzo, stützte Hakkai und zerrte ihn mit sich voran.
 

Auch die Treppe war eher schwer passierbar, da sie sehr schmale Stufen hatte, wenig Möglichkeit zum Festhalten bot und ebenfalls glitschig war. Wasser lief ihnen in wahren Sturzbächen entgegen, rann über die Stufen und über ihre Körper und bahnte sich seinen Weg nach unten. Die vier Reisenden schleppten sich Stufe um Stufe empor, dampfend und mit von unzähligen Stürzen aufgeschürfter Haut, immer dem einladenden Schimmer des Lichtes nach, das am Ende der Treppe auf sie wartete. Als sie ihr Ziel endlich erreicht hatten fanden sie dort ein altes verwittertes Holzschild vor mit der Aufschrift „Von hier noch 40 Minuten“.

Sanzo und Gojo fluchten synchron, über den elenden Priester der sich für besonders witzig hielt und über die Tatsache, dass Zigaretten im Regen schlecht brannten. Goku wischte sich im Sekundentakt das Wasser aus den Augen und machte dabei einen leicht hektisch- mechanischen Eindruck und Hakkai ächzte nur auf Sanzos Schulter gestützt auf. Zu ihrem großen Glück durften sie aber feststellen, dass es sich bei der verbleibenden Wegstrecke um eine Gerade handelte, die sie mit Jeep zurücklegen konnten. Mit quietschenden Reifen und wahren Fontänen als Rückstoß starteten sie zum Endspurt durch und nahmen Kurs auf den kleinen Tempel am Ende des Plateaus. Als sie dort nach zwanzig minütiger Fahrt ankamen und Sanzo seine Wagentür öffnete, brach ein wilder Gebirgsbach aus dem Wageninneren los, wo sich ein kleines Wasserreservoir angesammelt hatte.

„Super.“, brummte Sanzo unwillig und steuerte mit dem Rest seines Gefolges den Tempel an, rückte das Krönchen gerade und schlug mit der Faust gegen die Tür. „Aufmachen! Mach die scheiß Tür auf!“

Von innen waren schlurfende Schritte zu hören und eine heisere Stimme antwortete: „Wer ist dort?“

„Genjo Sanzo. Und jetzt MACH AUF!!!“

„Schon gut, schon gut…!“

Die Tür öffnete sich geräuschlos in den Angeln und ein großer, schlanker Mann in schwarzer Kutte erschien vor ihnen.

„Tretet ein, Fremde!“

„Wird auch Zeit…!“

Sanzo setzte einen nassen Schuh über die Schwelle, zog Hakkai nach sich und lies sich, so triefend wie er war, in einen der teuren Stoffsessel fallen.

„Wir suchen deinen Herrn.“, setzte er ohne Umschweife an, nachdem seine Begleiter es ihm gleichgetan hatten und nun ebenfalls saßen. Der Diener, ohnehin schon mit wehmütigem Ausdruck angesichts der unerhörten Beschädigung der wundervollen Möbel, setzte nun eine fast schon weinerliche Miene auf und ließ sich schwermütig ihnen gegenüber auf eines der Sitzkissen sinken.

„Aus welchem Grund, wenn ich fragen darf?“

„Weil ich sein Sutra brauche. Ich bin im Auftrag der Götter hier, wenn du es unbedingt wissen musst.“

„Ich würde euch sehr gerne helfen und auch mein Meister, Gott habe ihn selig, wäre euch gerne zu Diensten gewesen, aber er ist vor noch nicht einem Jahr verstorben.“

„Schade für dich, aber das interessiert uns im Moment nicht. Alles was wir brauchen ist das Sutra.“

Sanzos Gesichtszüge hatten sich verhärtet. Das Ziel war so nah gewesen und nun spürte er förmlich wie es wieder in weite Ferne rückte.

„Nun, da liegt das Problem. Mein Herr, Gott habe ihn selig, wurde auf einer seiner Meditationsreisen hinterhältig von einem Dämon ermordet, der das Sutra an sich riss und seither habe ich es nicht mehr gesehen. Ich habe meinem Herrn, Gott habe ihn selig, jedoch geschworen diese Zuflucht in den Bergen aufrecht zu erhalten, sollte er eines Tages nicht zurückkehren.“

Sanzo schloss die Augen und ballte die Fäuste. Das durfte doch nicht wahr sein! Gojo kramte nach seinen nassen Zigaretten, Goku war blass geworden und Hakkai legte matt den Kopf auf die verschränkten Arme. Es war alles umsonst gewesen. Sie hatten schon wieder mal keine Ahnung mehr wie weiter.

„Da erscheint es fast schon als ausgleichende Gerechtigkeit, dass der Dieb selbst wiederum von anderen Dieben bestohlen wurde, zumindest tratschen die Leute es so herum.“

„Weiß man denn irgendwie von irgendwem irgendwas wer das Sutra haben oder wo es sein könnte?!“

„Nun, wenn es noch bei den beiden Diebinnen ist, dann könntet ihr es vielleicht im Westen des Landes finden, wenn nicht, dann…“

„DIEBINNEN?!“, riefen die vier synchron.

„Nun, man munkelt, dass es zwei Diebinnen waren, die den Dämon überwältigt haben und ihm das Sutra abnahmen. Sie sollen weiter im Westen ihr Unheil treiben…eine von ihnen hieß…ach ich habe so ein fürchterlich schlechtes Namensgedächtnis…etwas mit t… Ta…to…und mit r…ri…rie…ich weiß nicht mehr, verzeiht.“

„Tan Rieko und Okijin Suki.“, knirschte Sanzo und vergrub die Fingernägel in den Stoff unter ihm.

„Ja, genau, so hießen sie.“

Der Diener strahlte stolz in die Runde.

„Ich hasse sie, ich hasse sie alle!!“, grollte Sanzo nach wie vor erbittert.

„Und jetzt?“, seufzte Goku matt.
 

Etwa 100 Kilometer weiter südlich warf Rieko ihrer Kumpanin einen soeben gediebten Schlüssel zu, diese führte ihn in das Schloss des Tresors ein und begann konzentriert zu drehen, während erstere angestrengt in die Nacht hinaus lauschte. „Beeil dich endlich, die können jeden Moment hier sein...!“

„Ich hab’s!“, rief Suki erfreut zu ihr hinüber, als das Schloss klickend nachgab.

„Yes man, wir sind die besten!“

Beide stürmten vorwärts, hinein in den kleinen Raum und auf die funkelnden Münzen zu.

„Scheiße is das viel Geld! Lass uns das einpacken und dann schnell…verschwinden…“, fügte sie hinzu, drehte sich langsam um und sah auf die Tür. Ihr Gehör hatte sie also nicht getäuscht. Sie war ins Schloss gefallen. „Bitte sag mir, dass du den Schlüssel nicht von außen hast stecken lassen…“

Suki schluckte schwer…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shanti
2009-12-26T21:26:04+00:00 26.12.2009 22:26
hiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

büdde schreib endlich weiter *liebguck*

lg
shanti^^
Von:  Shanti
2009-08-30T01:07:34+00:00 30.08.2009 03:07
ey mädls wie könnt ihr den schlüssel nur draußen stecken lassen nenene.
weiter so mit den kappis ich verstehe net warum es net so viele kommi gibt obwohl die ff super geil ist.freu mich schon auf die nächsten kappis.^^

lg

shanti


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