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Saiyuki

It's A long Way Going Down
von

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»Disenchanted Lullaby« - Kapitel 85

„Wo sind wir hier?“, fragte Suki, als sie wieder zu sich kam und sich in einem heruntergekommenen Zimmer wieder fand. Sie lag auf einem großen Strohballen und richtete sich langsam auf. Ihr Kopf fühlte sich zermürbt an und das Fassen eines klaren Gedankens fiel ihr, betäubt durch die Kopfschmerzen, schwer.

Rieko, die ihr auf einer Kiste gegenübersaß und zuvor aus dem kleinen Fenster gesehen hatte, kam auf sie zu und betrachtete Sukis Kopf.

„Tut es noch sehr weh?“

„Definiere sehr weh. Wenn du damit unerträgliche Kopfschmerzen meinst, die dir fast das Hirn sprengen und du dich fühlst, als wäre jemand mit nem Traktor über dich drüber gefahren, dann ja!“

„Wenigstens kannst du schon wieder viel Nonsens reden.“, antwortete Rieko und rang sich zu einem Lächeln durch.

„Aber jetzt sag schon. Wo sind wir?“

„In irgendeiner Stadt in irgendeinem verwahrlosten Haus am Stadtrand.“

Suki verzog angestrengt die Augenbrauen, was sie immer dann tat, wenn sie etwas nicht genau verstand. Sie versuchte sich an das zu erinnern, was vorgefallen war. Ein wütender Gojo, der sie bewusstlos geschlagen hatte…

„So ein verdammtes Arschloch!“, spie sie aus und ballte ihre Hände zu Fäusten.

„Was?“, Rieko sah sie irritiert an.

„Gojo! Er dachte, ich hätte was mit Hakkai!“

„Und hattet ihr?“

„Natürlich nicht! Er hat es wieder mal in den falschen Hals bekommen! Wie kann man nur so bescheuert sein!!! Wo ist er?! Wenn ich ihn erwische, kann er so richtig was erleben!“

Suki richtete sich auf, wurde von Rieko jedoch schnell wieder auf den stacheligen Strohballen zurückgedrückt.

„Sie sind nicht hier…!“

„Bitte?!“

„Nachdem du bewusstlos warst, hat Sanzo uns beschuldigt die Gruppe nun vollkommen auseinander gebracht zu haben. Er denkt, dass wir für Kogaiji arbeiten und ist vollkommen ausgerastet.“, Rieko machte eine Pause, in der sie ein Holzscheit vor Wut zerbrach, „Dann bin ich mit dem Teppich abgehauen, als er das Sutra gegen uns beschwor.“

Sukis Augen verengten sich zu Schlitzen, „WAS? Er hat WAS?! Er denkt WAS?!“

„Richtig, dass wir für Kogaiji arbeiten…!“

„Hat er gesagt warum?“

„Nein, das ging alles viel zu schnell… Wir haben uns die ganze Zeit nur angeschrieen.“

„Shit…“, Suki sah Rieko in die Augen und bemerkte ihren seltsamen Gesichtsausdruck, „Aber da war noch was, oder? Sonst würdest du nicht so angefressen gucken.“

„Na ja, irgendjemand hat ein Schutzschild um uns herum beschworen, sonst hätten wir nicht entkommen können.“

„Hakkai…“, murmelte Suki gedankenverloren.

„Wir müssen hier weg. Sie werden uns spätestens dann finden, wenn sie wissen, dass das letzte Sutra in unserem Besitz ist. Und ich möchte ihnen nicht mehr über den Weg laufen.“

„Du guckst schon wieder so!“, sagte Suki. Schlagartig fiel ihr ein, dass ihre Freundin mit Sanzo den Hang hinunter gefallen und die letzten Tage allein mit ihm gewesen war, „Da war doch irgendwas zwischen Sanzo und dir, hab ich recht?!“

Rieko verzog die Lippen und nickte.

„Und???!!“

„Das heißt, dass er uns von Anfang misstraut hat und sich nur deshalb an mich rangeschmissen hat, um uns auszuhorchen!“

„Nein… das meinte ich nicht. Wo wart ihr denn die drei Tage? Ist was Erwähnenswertes vorgefallen?“

„Wir waren in irgendeiner Höhle in so nem beschissenem Wald, dann hat uns irgendwann ein Dämon angeg- Hey?! Was schaust du so?“

Suki ging zielstrebig zwei Schritte auf Rieko zu, schob ihren Kragen etwas nach unten und fand einen ihr sehr vertrauten dunklen Fleck an Riekos Hals.

„Ha! Wusst ich’s doch! Ihr habt rum gemacht!“

„Ja haben wir…“, Rieko zog den Kragen wieder an Ort und Stelle und blickte verstimmt drein.

„Ich verstehe, dir hat es gefallen und denkst, dass er dich nur verarscht hat.“

„Hab ich doch grade schon gesagt…Aber der Kerl ist für mich gestorben!“

„Dann sind wir schon mal zu zweit…! Ich werde Gojo so dermaßen in den Arsch treten, dass er ne Woche lang nicht sitzen kann!“

Das Prasseln des Regens war dumpf auf dem Dach zu hören, worauf es neben Suki zu tropfen begann und sie sich einen Meter weiter weg setzte.

„Na toll…Und was machen wir jetzt?“

„Keine Ahnung…“, gab Rieko ebenso enthusiastisch zurück und stützte ihr Kinn auf ihrer Hand ab, „Aber ich hab Hunger.“

„Hör mir auf. Du klingst wie Goku.“

„Ich weiß… Er fehlt mir irgendwie…“

„Mir auch.. aber der Rest kann bleiben, wo der Pfeffer wächst!“

„Und Hakkai?“

„Hm…Ich weiß nicht… wir haben uns in den paar Tagen eigentlich recht gut verstanden… Aber das ist noch lange kein Grund für Gojo so auszuflippen!“

„Er ist halt eifersüchtig, dass seine tolle Freundin auch noch für andere Männer interessant ist.“

„Wir haben nie gesagt, dass wir zusammen sind. Sein ganzes Getue ist total überflüssig…!“

„Würde es dir denn auch missfallen, wenn sich eine andere für ihn interessiert?“

Suki begann zu grinsen: „Welche denn?! Er hat doch nicht so die Auswahl“, setzte sie mit fiesem Ton hinterher. Rieko hüstelte, um ein Lachen zu unterdrücken.

„Was sollen wir eigentlich mit dieser verdammten Schriftrolle machen?“, fragte sie nach einer Weile, holte das Sutra aus ihrer Manteltasche und schmiss es vor sich auf den Boden, „Dieses Scheißding hat uns alles eingebrockt und jetzt sitzen wir hier in nem scheiß Schuppen irgendwo in den scheiß Bergen, haben weder Geld noch Essen und nen scheiß langen Rückweg!“

„Ja, im Moment ist wirklich alles ziemlich beschissen…!“, muffelte Suki und trat das Sutra lustlos mit dem Fuß, „Wir könnten es immer noch an Kogaiji verkaufen. Dann hätten wir auch wieder Geld.“

„Ja, aber wollen wir das überhaupt? Schließlich wissen wir ja jetzt, wozu er es braucht.“

„Auf diesen scheiß Dämon hab ich auch keinen Bock…“

„Und wenn wir es behalten, müssen wir mit unangenehmen Besuchern rechnen.“

„Beides scheiße…!“

„Jep…“

„Sind ja tolle Aussichten.“

„Wir könnten es einfach verbrennen.“, sagte Suki, kramte das Feuerzeug aus ihrer Tasche und hielt es provokativ an ein Ende der vergilbten Schriftrolle, „Dann wären wir das verdammte scheiß Ding für immer los!“

„Mach! Ist wahrscheinlich das Beste…!“

Suki klappte ihr Zippo auf und hielt das Papier über die Flamme. Nichts geschah. Sie versuchte es erneut, doch das Sutra wollte nicht in Flammen aufgehen.

„Na toll…! Selbst das funktioniert nicht!“, muffelte Suki erneut, „Wär ja auch zu einfach gewesen…“

Das Sutra landete erneut auf dem mittlerweile schon sehr nassen Holzboden.

„Suki?“

„Hm?“

„Wir sinken…“

„Ist ja auch ne ziemliche Bruchbude, die du dir hier ausgesucht hast.“

Rieko nickte und verlagerte ihren Fuß aus der Pfütze heraus, einige Zentimeter nach rechts.

„Wir sollten morgen früh aufbrechen und einfach drauf los fliegen. Wie sonst auch immer. Hier in der Gegend können wir sicher einige brauchbare Dinge einstecken.“

„Aber nicht wieder die Arzt- Nummer.“

„Auf keinen Fall!“

Beide sahen sich fest in die Augen. Auf beiden Gesichtern zeichnete sich absolute Ratlosigkeit ab. Suki unterbrach die Stille zuerst: „Und wie ist unser Priesterchen denn so?“

Rieko fiel aus allen Wolken und begann erneut künstlich zu hüsteln.

„Bitte? Was? Ich versteh dich grad ganz schlecht.“

„Du hast mich genau verstanden.“

„Der Regen ist zu laut.“

„Hmmm.. bestimmt.“, Suki verdrehte die Augen.

„Du hast meine Frage auch nicht beantwortet.“

„Welche Frage?“

„Ob sie überall rot sind.“

Die grünhaarige Frau begann zu grinsen, was sich schnell in einen Lachkrampf umänderte.

„Das kannst du dir doch denken.“

„Ach, kann ich das?!“, Rieko zog eine Augenbraue hoch.

„Lass deiner Fantasie freien lauf…So, jetzt will ich aber wissen, was die Blondine alles im Bett drauf hat.“

„Hey! Die Frage ist immer noch nicht beantwortet.“

„Das ist doch jetzt uninteressant!“

Rieko verschränkte die Arme vor der Brust und setzte ein Schmollen auf.

„Besser als Kogaiji?“

„Bitte was???!!!“

„Och komm… ich will das jetzt wissen…“, jetzt war es Suki, die zu schmollen begann.

„Sagen wir so…“, begann Rieko endlich und ihre Freundin sah sie wissbegierig an, „Er wusste, was er zu tun hatte.“

„Ha!“, Suki klatschte begeistert in die Hände und setzte ein zuckersüßes Grinsen auf, „Dann ist er also doch nicht schwul.“

„Wie kommst du denn darauf, dass er schwul sein könnte?“

„Seine Robe, das Krönchen, dass er so lange gebraucht hat, um dich anzugraben…soll ich noch weiteres aufzählen?“

„Nein, lass mal…Aber da wären wir schon wieder beim Thema, dass dieses Schwein alles nur gespielt hat, um mein Vertrauen zu gewinnen und ganz nebenbei mal was Vergnügen zu haben! Sollten wir uns je noch mal begegnen, lebt er nicht mehr lange!!!“

„Willst du ihm deinen Stiefel in den Arsch rammen?“

„Ganz woanders hin!“

„Hui! Das scheint ja interessant zu werden!“

„Und wie… ich freu mich schon richtig drauf…“, gab Rieko zornig von sich und sah in den Augen ihrer Freundin so wütend wie noch nie aus.

„Der Regen hat aufgehört.“, stellte Suki fest, als sie kein permanentes, penetrantes Tropfen vernahm.

„Stimmt…“

„Lass uns in der Stadt etwas für Unordnung sorgen.“

„Gerne, immer doch.“

Mit diesen Worten machten sich beide Frauen auf und lenkten ihre Schritte über schlammigen Boden in die nahe gelegene Stadt. Die Sonne ging hinter den Bergen, von denen sie vor ein paar Stunden geflohen waren, bereits unter und tauchte die Umgebung in ein milchiges bizarres Licht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shanti
2009-08-30T01:01:38+00:00 30.08.2009 03:01
ohhhhhhhhh nein bitte ihr müsst doch alle zusammen kommen *wein* weiter so die kappis sind sooooooooooooooo geil xD


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