erste Sequenz ( Bakura+Atimw 1 )
Das hier ist ein ConHon-Eintrag bei Lil-san. Es ist spontan entstanden, weil ich keine Lust hatte, was zu malen. Der stil ist also etwas ... eigenwillig. Spontan eben ... ^^°
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erste Sequenz
Seit Stunden schon saß er dort, im Fenster, in den Rahmen gelehnt, den Blick aus dem Fenster geworfen. So starrte er gedankenverloren in die Wüste, den eigentlich feindlichen Lebensraum. Doch dort, hinter einem der Berge, hinter einer der Dünen wohnte er. Nicht er selbst, nein, sondern der, den er zu sehen hoffte. Sein eigener Platz war hier, inmitten von Samt, Tüll und anderen luxuriösen Stoffen und Gegenständen. Eingesperrt in diesem Palast, bewacht, beobachtet und nie auch den Augen gelassen.
Nur hier war er wirklich für sich. Hier in diesem kleinen Raum, den er sonst nur zum Schlafen nutzte. Doch jetzt saß er hier, die Beine an den Körper gezogen, die Arme darum geschlungen und den Kopf auf den Armen abgelegt. So saß er im Fenster, auf dem Fensterbrett, den Blick starr auf den beigen Wüstensand gerichtet.
Er wartete darauf, den Wüstenbewohner zu sehen, der in letzter Zeit regelmäßig kam. Immer an der gleichen Stelle und immer abends, doch nie genau gleich. Jedoch immer kurz vor oder im Sonnenuntergang, damit er ihn sehen konnte. Sonst wäre es zu dunkel gewesen, sich zu sehen. Es war zwar hell genug in seinem Zimmer, sodass sein Wüstenbewohner ihn hätte sehen können. Doch er selbst hätte nichts erkennen können. Deshalb kam er aus der Wüste kurz vor Nachtanbruch. Dann, wenn man ihn nicht erwartete und wenn der Pharaoh ihn noch sehen konnte, wenn es noch nicht zu dunkel war.
Sand stub auf hinter einer der Dünen und sofort hob er ruckartig den Kopf, kniete sich hin und sah erwartungsvoll zu der Sandstiebe, die näher kam. Er lehnte sich mit den Händen an den äußeren Rand des Fensters und lehnte sich nach vorn. Jeder vorbeikommende Passant hätte angenommen, er wolle sich hinausstürzen, hätte er nicht so gebannt in die Würste gestarrt.
Erwartungsvoll sah er das weiße Pferd, das sich am Berg der Düne zeigte, jedoch ungebremst weiter rannte, reiterlos, ohne Ziel. Einen Moment sah er dem zu, bevor er etwas niedergeschlagen den Blick zur Düne wieder hob. Doch daraufhin musste er lächeln. Sein Wüstenbewohner kam, bedächtigen Schrittes, im Wind tanzen lassenden Mantels hinauf, mit einem Grinsen, die Hände zu Fäusten geballt. So sah er zum Palast hinüber, den Ort, wohin er nicht durfte und wo er trotzdem regelmäßig Einlass bekam. Doch nicht etwa, weil er ihm gestattet wurde, sondern weil er regelrecht dazu getrieben wurde.
Noch einmal lächelte der Pharaoh, setzte sich zurück auf die Füße und hob die Arme zu den Seiten weg, als wolle er ihm um den Hals fallen. Doch jetzt wollte er lediglich eine kleine Kreatur rufen, die ihm helfen würde. Eine Kreatur, die seinem Wüstenbewohner helfen würde.
So empfing er den Räuber, der vor langer Zeit bei einem Raubzug nicht nur das begehrte Gold gestohlen hatte.
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