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Wettbewerb: Meine Werkzeuge Wettbewerb

Autor:  engel_jacky
Mein Weblog bezieht sich auf den Wegblog Wettbewerb von miss_zipangu

Meine Werkzeuge, die ich benötige um ein Gedicht zu schreiben:

Was benötige ich wirklich dafür? Darüber macht man sich in erster Linie nicht wirklich viele Gedanken. Ich für meinen Teil brauche für ein richtig gutes und auch tiefgründiges Gedicht Zeit, Ruhe und einen klaren Kopf. Denn mir ist aufgefallen, wenn ich über viele Sachen nachdenke, dann kann ich kein gutes Gedicht vergassen. Manchmal ist es aber auch so, dass mir einfach keine gute Idee kommen will. In dem Fall höre ich japanische Musik, treffe mich mit meinen Freunden, gehe raus, spiele mit meinen Katern, oder lass mich einfach von meiner Umwelt ablenken. Oft funktioniert dies ganz gut doch in meinen dunklen Stunden möchte ich einfach nichts zu "Papier" bringen, da mir dafür die Kraft und auch ein wenig der Mut fehlt. Denn meine Augenkrankheit (Retinitis pigmentosa) raubt mir wirklich oft den letzten Nerv. Sie sorgt dafür, dass ich mich mit mir beschäftigen muss und damit wie es weitergeht, denn die Krankheit endet - da es noch keine Heilung gibt - immer mit der Blindheit. Ich will kein Mitleid, aber ich möchte offen darüber reden.

Mein Leben ist ein Kampf und das merke ich zur Zeit am besten. Da ich vor Jahren normal gesehen habe und sich mein Sehen jetzt dem Nullpunkt neigt habe ich Angst und bin so oft verzweifelt, dass ich Angst habe überhaupt daran zu denken. Ich bin jetzt 22 Jahre alt und jeder sagt mir immer ich soll einen guten Umgang damit finden und die Hoffnung nicht aufgeben. Doch kann man das wirklich uneingeschränkt von einem Menschen verlangen? Das glaube ich nämlich nicht, denn ich weiß wie oft ich schon die Hoffnung aufgegeben habe und trotzdem ging es weiter. Das ist irgendwie das Merkwürdige am Schicksal man muss nicht verstehen warum man so ist wie man ist, aber man selbst muss damit leben. Und genau darum drehen sich meine Gedichte. Ich will damit versuchen all den Schmerz und die Trauer zu verarbeiten, was mir ehrlich gesagt mäßig gelingt.

Ich stelle mir auch immer vor, dass es für jeden Topf den passenden Deckel gibt und werde jedes Mal enttäuscht - auch davon handeln meine Gedichte. Ich versuche mein Leben zu "Papier oder Laptop" zu bringen, um nicht an mir selbst zu verzweifeln, denn gerade im Moment bin ich sehr anstrengend und mir tut das dann immer wieder leid, da ich meine Freunde nicht überansträngen will, aber ich ein Ventil brauche um mir Luft zu machen, denn sonst platze ich. So fot habe ich dennoch den Eindruck, dass ich meine Freunde zu sehr belaste. Ich denke mir immer, dass sich das niemand antun muss. Jeder kann selbst entscheiden, ob er sich mich und meine Krankheit antun will oder nicht.

Leider ist es auch nicht einfach so eine Beziehung zu finden. Ich bin seit 3 Jahren nun fast schon single und oft denke ich mir "Klar du packst dein Leben du brauchst keinen Freund" und an Tagen an denen es mir gar nicht gut geht denke ich mir immer "Ich will nicht allein sein, denn allein kriege ich es nicht hin auf dieser Welt zu sein." Deshalb ist es gerade jetzt nicht einfach eine gute Mitte zu finden.

Doch gerade solche Momente veranlassen mich dazu in mich zu gehen, mir meiner Gefühle bewusst zu werden und diese aufzuschreiben. Wenn ich mir darüber klar geworden bin was ich schreiben möchte versuche ich zu erörtern welchen Hintergrund das Ganze hat. Ich versuche immer darauf zu achten, dass in meinen Gedichten Gefühle stecken doch oft bemerke ich selbst nicht wie viel Gefühl ich hineinlege. Das sind dann diese Momente in denen ich mich innerlich betäubt fühle. Denn das was ich schreiben möchte kommt mir entweder gar nicht oder sehr schwer über die Lippen bzw. Finger. Doch ich bin nicht der Mensch dafür, der einfach lächelt, wenn es ihm nicht gut geht. Ich versuche so gut es geht damit umzugehen und werde sehr oft enttäuscht - so oft das ich momentan einfach aufgeben möchte - und genau aus solchen Situationen entstehen die besten meiner Gedichte.

Im Moment habe ich die Einstellung, dass keiner je gern mit einem behinderten Menschen zusammen sein will und in diesen Situationen bekomme ich Angst vor dem Alleinsein - daraus entstanden schon zählige Gedichte, denn ich muss dafür nicht viel tun um ein gutes Gedicht zu haben. Ich brauche nur einen ruhigen Moment, in dem mich niemand stört, ich brauche einen funktionsfähigen Laptop, der während des Schreibens nicht abstürzt oder Updates macht, ich brauche (zur Zeit immer häufiger) mein iPHone, auf dem ich mir schon einmal Notizen gemacht haben. Wenn ich immer nur drauf los schreibe können schöne Werke entstehen jedoch muss ich immer sehr stark aufpassen, dass ich nicht zu viel meiner Gefühle preisgebe, da es sonst zu negativ wird. Da die Gedichte mein Leben widerspiegeln muss ich immer abwägen wie viel Gefühl man anderen Menschen zutrauen darf.


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