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Das andere "Ich" oder "Abgründe der Seele" Arnika, Ethik, Philosophie, Schatten

Autor:  Hauskater
Mal wieder Zeit etwas Psychologisch-Philosophisch zu werden.

Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit den Abgründen der menschlichen Psyche/Seele. Viele meiner "momentanen Obsessionen" führen mich irgendwann wieder an diesen Punkt, selbst die Unerwarteten.
Je mehr ich über die Sache nachdenke, je mehr ich dazu lese und je mehr ich die Menschen beobachte, desto mehr komme ich zu einem Ergebnis:

Das Dunkle, der Schatten, der Wahnsinn, egal wie man es nun nennen will, existiert in Jedem von uns. Das ist natürlich keine neue Erkenntnis, Jung hat sich schon lange vorher intensiv damit befasst. Dennoch ist es ein interessantes Phänomen.

Egal wie lieb, nett, naiv und harmlos jemand nach außen hin wirkt, jeder hat eine andere Seite, ein anderes "Ich". Manche sind sich dessen bewußt, viele jedoch nicht. Manche verdrängen diese Seite, versuchen sie in sich zu einsperren und nie rauszulassen. Andere hassen diese Seite an sich und gehen aktiv dagegen vor. Und Einige versuchen sie zu zähmen, zu integrieren und so zu kontrollieren.
Aber egal wie man es dreht und wendet, Jeder ist davon betroffen, der Eine mehr, der Andere weniger. Sei es, das man insgeheim sich am Leid der Anderen erfreut, es tief geniesst wie sie sich winden. Sei es, das man zur "Perversion" neigt (okay, im Mexx wird diese Seite recht offen ausgelebt wenn man sich Shota und Rape anschaut. Aber viele verstecken es. Sei es ein krankhafter Sadismus, sei es die Erregung durch den Sex mit Tieren, oder sonstioges), oder aber das einfache destruktive Potential mit dem Mann Dinge die schön sind zerstören muss, rein um des Zerstörens Willen.
Okay, wieder einmal merke ich, wie sehr ich an die Grenze der Sprache stoße, aber ich denke Jeder was was gemeint ist. All jene Dinge eben, die man als das Böse in sich bezeichnet, die dämonische Stimme, etc.

Interessant ist es jedenfalls, wie sich die einzelnen Formen des Umgangs mit diesem Schatten auswirken. Wir alle kennen die Extremgeschichten: Priester die kleine Jungen mißbrauchen, viele Kinderskelette unter Klöstern, der liebe Durchschnittsfamilienvater der seine Kinder ertränkt, die Frau mit der Axt erschlägt und sich dann erhängt, usw. Sind wie gesagt Extremfälle, aber mit zeigt das doch, dass auf Biegen und Brechen Unterdrücken nicht der beste Weg ist. In harmloseren Fällen bricht es dann beim Ehekrach durch, wenn man den Ehepartner bewußt verletzt, nur um ihm weh zu tun.
Ähnlich sieht es beim Verdrängen aus. Auf Dauer scheint das schließlich nicht zu funktionieren, sieht man sich mal an, wie ausgebucht Psychologen meist sind.
Auch mit dem Ausleben sieht es nicht besser aus. Ist ja schön und gut, das mein nachbar dennoch sanftmütig und freundlich ist, wenn er aber ab und an kleine Kinder auf dem Grill hat, oder er ein Unterweltimperium aufbaut und sich über Zuhälterei und Falschgeld finanziert, so ist das auch nicht wirklich gut.
Bleibt noch die Sache mit dem Akzeptieren und Integrieren. Klingt wieder mal schön und gut, aber wie funktioniert das nun genau? Von einem Patentrezept habe ich bisher noch nie gehört. Künstler verarbeiten diese Dinge in ihren Werken, sein es nun Bilder, Bücher oder Songs. Aber so wirklich scheint das auf Dauer auch nicht immer zu helfen, wenn man sich das Leben der Stars so anschaut. Vielleicht ist das der Preis für die Kreativität? Oder aber es sind die Begleitumstände, der schnelle Ruhm, der noch zusätzlich verarbeitet werden muss. Wer weiß?

Ich denke der wichtigste Ansatzpunkt ist wirklich erst einmal das Akzeptieren. Und das bedeutet nicht nur, anzuerkennen, dass da etwas ist, wie viele denken. Viel mehr ist es eine spontane Erkenntnis, das Wissen darum und das akzeptieren als einem Teil von sich selbst, den man vielleicht nicht mag, der aber eben da ist und Beachtung will. Einfach dieser Stimme zuzuhören scheint schon zu helfen. Und mit ihr zu diskutieren, sich mit ihr vielleicht sogar anzufreunden. So zähmt man diesen Teil dann. Dennoch verlangt er Auslauf, wie wohl jedes Haustier. Und wenn man ihm den nicht gibt, dann muss man sich auf Ausbruchsversuche gefasst machen. Mir persönlich hilft als Möglichkeit für den Auslauf das Rollenspiel und Schauspiel. Es macht Spaß den Bösewicht zu spielen, Intelektuell alles durchzugehen und zu sehen wo man landet.
Sicherlich kann man hier einwenden, dass auch dies nur eien kümstlerische Bewältigung ist wie oben. Stimmt ja auch. Aber die Prämsise sieht anders aus. Wichtig ist eben jenes Akzeptieren. Diese Triebe, Phantasien und Ideen sind nicht schön, ja, aber sie sind eben da, sie gehören zum Menschsein mit dazu. Man kann daran zerbrechen, oder aber man akzeptiert es eben. Mehr Auwahlmöglichkeiten gibt es nicht, das ist zumindest meine Erfahrung.
Vor Allem aber ist es wichtig nicht beim künstlerischen Ausdruck aufzuhören. Stress sammelt sich an, das ist eine Tatsache. Man muss einen Weg finden im Alltag runter zu kommen. Laute Musik, Videospiele, Meditation, Tee trinken, Sport treiben. Egal was es ist, einen Weg gibt es immer um Stress abzubauen. Nur scheinen viele zu faul zu sein sich so einen Weg zu suchen. Sie setzen sich dann lieber stundenlang vor den Fernseher. Traurig, aber okay, jedem das Seine. Solange die Personen nicht Amoklaufen ist mir das egal. Und wenn sie doch den Drang haben: Selbstmord funktioniert auch ohne vorher wild um sich zu schießen.

So, das war's von mir. Wie sieht es aber nun bei meinen werten Lesern aus? Wie nehmt ihr die Sache wahr? Stimmt ihr zu, seht ihr es Grundlegend anders? oder denkt ihr, dass ich etwas wichtiges Vergessen habe? Ihr wisst ja, Kommentare sind immer willkommen, vor Allem, wenn sie neue Denkanstöße beiten.
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Datum: 02.11.2009 19:41
ich denke eher dass diese "böse" seite (blöder begriff) eher dann erscheint, wenn der Mensch nicht ausgeglichen ist.

Solange ein Mensch mit sich und seinem Umfeld zufrieden ist, wird der wohl kaum Amok laufen etc

Wer es also auch schafft sich innerlich nicht aufzuregen, der benötigt auch kein Ventil auf andere Weise.


Ich denke mir das Menschen generell Spiegelbilder dessen sind, was sie erlebt haben, wie man sie erzogen hat etc.
Und da wohl kaum ein Mensch immer und überall mit offenen Armen und ohne Missverständnisse aufwächst, wird auch kaum einer auf totale innere Ruhe zurück greifen können.


Auf der anderen Seite wird es allerdings auch so sein, dass eine gewisse Form von Gewalt vielleicht doch in jedem Schlummert, einfach weil die Evolution das vom Lebewesen verlangt, dass man sich auch zur wehr setzen kann.


Ich hab schonmal darüber nachgedacht, ob viele Dinge untert Menschen vielleicht auch deswegen aus dem Ruder laufen, weil der Mensch heutzutage keine "natürlichen Feinde" in der Tierwelt hat.
Eigentlich ein Zustand den es vor der Zivilisation vielleicht nicht wirklich gegeben hat. Und somit sucht er sich seine "Feinde" innerhalb der Art (und das nichtmal bezogen auf die natürliche Hierarchiebildung, die vermutlich auf gewisser Weise in jeder Kultur besteht)



Dass aber körperliche Tätigkeit eher Stress abbaut als das Vor-der-Glotze-hocken ist ja auch bewiesen. Normalerweise fordert Stress eine körperliche Reaktion heraus. Fehlt diese, kann das nicht wirklich raus.
Vielleicht wären die Menschen in sich ausgeglichener und allgemein "sozialer", wenn sie auf körperliche Art Stress abbauen würden (ohne destruktiv zu werden).
ist alt....meine Sig...vielleicht fällt mir ma watt neues ein
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Datum: 02.11.2009 20:15
Nun,
ich erkenne meine "dunkle" seite in mir vollkommen an, man kann sie nicht nur aktzeptieren, nein, ich habe sie lieben gelernt^^
nicht dass was ihr schon wieder denkt o.O
in manchen situationen ist es einfach nützlich,abzuschalten und den "aggro" rauszulassen^^

man könnte sagen das ich schizophren bin, eine seite des dunklen, der spontanität und verrücktheit und eine seite für das logische, das helle und freundliche.
quasi wie im tao, nur dass sich nicht beides geschmeidig ineinanderübergeht sondern das das dunkle sich anstaut und druck macht, ich lasse ihn dann im geieigneten zeitpunkt ab.

bisher laufe ich damit ganz gut und es gab keine wirklichen komplikationen, ausser vielleicht dass mir jeder der mich näher kennt (viell. zurrecht) alles zutraut^^

an dieser stelle merke ich noch an das mich in einer normwelt, schon immer das chaotische, spontane, ja das dunkle an sich angezogen hat^^
darraus resultiert wohl auch mein nick...

die theorie von Unkraut kann ich nicht voll zustimmen
>Dass aber körperliche Tätigkeit eher Stress abbaut als das Vor-der-Glotze-hocken ist ja auch bewiesen. Normalerweise fordert Stress eine körperliche Reaktion heraus. Fehlt diese, kann das nicht wirklich raus.
>Vielleicht wären die Menschen in sich ausgeglichener und allgemein "sozialer", wenn sie auf körperliche Art Stress abbauen würden (ohne destruktiv zu werden).
in meinem beruf (galabau) hat man viele möglichkeiten sich körperlich abzuarbeiten, dennoch kenne ich viele die immernoch die aggresiven, explosiven und unsozialen tie.. ähm menschen sind wie man sie von der schulzeit aus kannte o.o

so denke ich dass zum abbau von stress man sich auch dessen bewusst werden muss

wenn man den stress aber abbauen will ist körperliche auslebung wohl am besten, wobei künstlerische verarbeitung auch nicht schlecht ist, man bewegt sich dann auch meist

dass auf permamente unterdrückung oder ignorieren des "triebes" meist ein overkill für die psyche folgt, dem kann ich zustimmen
Für die Rechtschreibung und den Inhalt des Textes wird nicht gehaftet, es liegt am Leser was er hineinintepretiert!

Die große Stärke der Narren ist es, daß sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.
Jean Cocteau
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Datum: 04.11.2009 22:41


Du hast sehr interessante Ansätze! Wie sagt man doch in einem bekannten Lied?: "Wo ist deine dunkle Seite? Die ist, was ich an dir mag."

Man kann es wirklich als Abgründe der Seele bezeichnen. Ich für meinen Teil habe festgestellt, dass Menschen, die zu Perversionen neigen meistens einen Grund haben, der der Anstoß und Anfang dieser Perversion war. Natürlich sind genetisch Bedingte "Ausartungen" auch möglich.

Doch, wenn man sich die Biografien der extremeren Kriminellen anschaut, findet man oft Antwort auf die Frage: Warum?

Eine kleine Handlung der Mutter, ein Wort, ein ungeklärtes Erlebnis, ein schreckliches Erlebnis ... all das kann Anstoß für einen späteren Fetisch (wie hier in Animexx Rape oder Shota) sein.
Auch hat jeder ein anderes Empfinden. Es ist nicht alles gleich schlimm für alle.

Es kam vor Kurzem eine Dokumentation über solche Perversionen. Man hat festgestellt, dass ein blosser Verbot einer Sache einem Kind so eine Lust darauf machen kann, dass es eine solche wahnsinnige Neigung hat. Häufen sich die ungeklärten, unverarbeiteten, schrecklichen Erlebnisse kann es sehr unangenehm werden: Es artet aus. Wie du schon sagtest, solche Beispiele wie "durchschnittlicher Vater tötet Kinder" und Ähnliches.

Auch gute Taten haben oft einen Grund. Man hatte eine schlechte Kindheit und verhält sich im Hintergrund dessen ungewöhnlich nett zu "sozial schwächeren" Kindern.

Es ist selten, dass man etwas tut aufgrund eigener reiner Vernunft; es beruht immer auf Erfahrungen. Was der Geist aus diesen schöpft ist aber sehr unterschiedlich.
Es ist die Aufgabe des Geistes Eindrücke, Wahrnehmungen und Erlebnisse zu verarbeiten und für sich Schlüsse zu ziehen. Oft aber, begrenzen sich die Menschen auf diese Erfahrung und bedenken nicht die allgemeine Regel: Für sie ist die Regel, die sie aus den meist wenigen Erfahrungen geschöpft haben die einst Richtige, ganz gleich, ob anderes oder Ausnahmen auch möglich seien.

Ich glaube ich bin in die Erkenntistheorie abgeschweift ...
Es ist doch etwas zu spät für mich *nach einer Ausrede such*.
Die Buchstaben verschwimmen schon ... ^^''


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