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CD's of my Life bewertung, Musik

Autor:  Anemia
Hallo...



Wie ihr seht, bin ich wieder hier und habe heute fünf CD's im Gepäck. Aber nicht irgendwelche, sondern wahrscheinlich die besten der Musikgeschichte...na ja, ich übertreibe wohl, aber wenn es nach meinem Geschmack ginge, hätten die fünf Bands sicher schon einen Preis gewonnen für ihre Werke.

Noch was vorweg: Ich habe nicht sonderlich viel Ahnung von Musik und sollte irgendein Fakt nicht hinhauen, köpft mich bitte nicht gleich. Vieles ist wie gesagt auch eine Frage des Geschmacks und der ist bekanntlich verschieden.
Also keine Hate-Kommentare von wegen "Die find ich aber voll kacke".

Und ja, ich weiß, dass mein Geschmack extrem vielseitig ist und viele wahrscheinlich wie ein Auto gucken lassen wird. xD

Also, here we go, ich stelle in ungeordneter Reihenfolge vor:





D'espairs Ray - Mirror

Oftmals empfinde ich japanische Musik als ziemlich schwer zugänglich, da die Melodieführung für westliche Ohren recht fremd klingt und sich nicht so leicht im  Gehörgang festsetzen kann.
Nicht so bei D'espairs Ray. Es mag sein, dass auf "Mirror" deutliche Einflüsse von Marilyn Manson und seinen industriellen Metalfreunden vertreten sind, aber ich finde, genau das macht den Reiz aus. Die Platte prügelt und knüppelt nicht nur vor sich hin wie bei manch anderen Bands, sie besitzt auch interessante Keyboard-Arrangements, die z.B. "Kogoeru Yoru ni Saita Hana" oder "Angeldust".
Wer jedoch sanftere Töne sucht, wird bei Songs wie "Screen" oder teilweise auch "Kaleidoscope" bedient, wenn auch Ersterer im Chorus ziemlich losprescht. Im Großen und Ganzen findet man keine wirkliche Ballade auf dem Werk, was aber nicht weiter schlimm ist, da keine Erholpause nötig ist.
Die ganze Sache kommt sehr scream- und shoutlastig daher, aber doch klingt keiner der 15 Titel der Platte gleich. Meine Favoriten "Mirror" und "Trickster" sind recht eingängig und man könnte, wenn man in der Lage ist, die japanischen Lyrics zu verstehen, auch fröhlich mitträllern - bis zu dem Part mit extremen Gesang natürlich.

Im Großen und Ganzen eine Platte, die nur bedingt melancholisch stimmt und, was das Strapsenmädchen auf dem Cover schon verrät, auch eine Menge Sexappeal hat. Kräftige Songs, die einen an schlechten Tagen aufzubauen wissen - das ist das, was ich so an D'espairs Ray liebe. Und auch, wenn es die Band (leider) nicht mehr gibt, so finden speziell Mirror und die anderen Platten noch häufig ihren Weg in meinen CD-Player.



 


 
Nachtblut - Antik

Eindeutig eine Platte der härteren Schiene, wahrscheinlich nichts für empfindliche Ohren, denn damit 'Antik' ihre volle Wirkung entfalten kann, muss man die Lautstärke schon ziemlich hochschrauben.
Was einen nach Einlegen der CD erwartet ist eine Mischung aus Gothic Metal und Black Metal mit dem typischen Geschreih und Gekreisch. Im Allgemeinen kann ich speziell Black-Metal-Bands nicht viel abgewinnen, klingen ihre Lieder in meinen Ohren alle extrem ähnlich und weisen keine Gesangsmelodie auf, die ich jedoch als sehr wichtig erachte.
Bei Nachtblut ist es anders. Die Band hat ihre Lyrics ausschließlich auf deutsch verfasst, sodass man den Inhalten besser lauschen kann, wenn man Englisch nicht gerade als Muttersprache spricht.
Eröffnet wird die CD mit meinem Lieblingstrack der CD und einer meiner absoluten Lieblingssongs - Antik. Dessen Lyrics drehen sich darum, dass man häufig für seine Überzeugungen und Lebenseinstellung kämpfen muss, "was als Krieg verstanden werden kann. Wer diesen Krieg gewinnt und sich treu bleibt, der wird antik, was einen im übertragenen Sinne unsterblich macht", um Den Vocalisten der Band, Askeroth, zu zitieren. Daneben werden die Blutgräfin Elisabeth Báthory thematisiert und Kritik an den Religionen und den Kreuzrittern geübt.
Doch wenn man nun glaubt, die Herren und die Dame verständen aufgrund der ernsten und nachdenklich stimmenden Themen keinen Humor, wird man eines besseren belehrt. Als Bonustrack und für mich besonderes Schmankerl findet man im Anschluss an den letzten Track ein Cover des Prinzen-Songs "Alles nur geklaut".

Die Platte hat in meinen Augen Hitpotenzial, erfährt aber noch immer zu wenig Beachtung.
Also Leute, Matten geschwungen und Pommesgabeln in die Höhe gereckt!







 Blood on the Dance Floor - Epic

Unter dem Namen Blood on the Dance Floor - kurz auch BOTDF - formierten sich Dahvie Vanity und Jayy von Monroe zu einem Duo, welches sich grob gesagt der elektronischen Musik verschworen hat. Hier und da mischen sich Elemente des extremen Gesangs zwischen die eingängigen Melodien und auch Rap-Parts werden nicht verschmäht. Alles im Allen ein großer, quietschbunter Popzirkus, optisch wie musikalisch - aber doch so viel mehr.
Ich muss sagen, ich liebe alle Songs dieser Band, manche mehr, manche weniger, aber ich habe mir an dieser Stelle mal meine wahrscheinlich liebste Veröffentlichung von ihnen, "Epic", rausgepickt. Die Platte, welche man hierzulande und auch in Amerika fast ausschließlich im MP3-Format erwerben kann, umfasst sage und schreibe 22 Titel. Und jeder von ihnen klingt anders.
So geht es im Eröffungstrack "Death to your heart" noch eher dancelastig zu (bereits die Keyboards am Anfang sind ein Earcatcher), so werden bei "It's on like Donkey Kong" nicht jugendfreie Texte gerappt, die in dieser Richtung nicht so empfindliche Leute breit Grinsen lässt. Wer die bereits angesprochenen Screams sucht, der sollte sich "Lose Control" und "Scream for my Icecream" auf keinen Fall entgehen lassen.
Neben Versautheiten lassen sich jedoch auch bedeutungsschwangere Songs finden, wie "You done goofed", welcher ein wichtiges Thema in Dahvies Leben thematisiert oder "Believe", welches wohl sicher nie mein Lieblingssong werden wird, aber einer toten Freundin der Band gewidmet ist.
Man sieht,  hier ist für jeden Geschmack etwas dabei und wenn man sich mit der Platte eingehend befasst, wird man merken, dass hier nicht nur einfache Popsongs ohne Sinn komponiert wurden, sondern dass eine Menge Herzblut in die Lieder gesteckt wurde, um den Menschen etwas Freude im Leben zu schenken, ihnen Mut in schlechten Zeiten zu geben und sie auch mal nur zum Tanzen und Mitsingen zu animieren - oder auch die Eltern der vorwiegend jugendlichen Fans zu schocken.
Lieb' es oder hass' es, etwas dazwischen gibt es bei dieser Band nicht!
 
Don't believe the haters, listen and form your own opinion.
 





Schwarzer Engel - Träume einer Nacht

Schon beim Betrachten des Covers und des Artworks wird einem auffallen, mit was man es hier zu tun hat. Sehr mystisch und geheimnissvoll angehaucht präsentiert sich der Schwarze Engel auch in seinen Songs, die Fans von Gothic Metal sicher lieben werden.
Düstere Texte treffen auf Dave Jasons tiefe, fast schon etwas majestätische Stimme, welche die Atmosphäre von Songs wie "Traum einer Nacht" oder "Fieber im Blut feat. Alexander Kaschte" perfekt dem Hörer zu übermitteln weiß.
Besonders der zweite Hälfte der Scheibe weiß zu überzeugen, befinden sich da auch meine Favoriten "In Zwei geteilt", das bereits angesprochene "Traum einer Nacht" und der krönende Abschluss "Wiegenlied (Totgeboren)". Wer einmal so richtig Gänsehaut haben möchte und Lust hat, mit den Tränen zu kämpfen, sollte dieses Stück auf keinen Fall verpassen, thematisiert es doch den Tod eines geliebten Menschen. Doch auch wer nicht so auf Drama steht, wird hier reichlich bedient. Trotz dunkler Texte sind Songs wie "Geister und Dämonen" und "Fieber im Blut" sehr tanzbar und werden vielleicht sogar Headbangern gefallen.

Tretet ein in das Krähenheer und folgt dem schwarzen Engel in seine Welt!

 





AFI - Sing the Sorrow

Dies war die erste 'heftige' Platte, die ich mir zulegte, und ich muss sagen, ich war ganz schön überrascht, wie diese Jungs loslegen.
"Sing the Sorrow" ist der Vorgänger des etwas gemäßigteren "Decemberunderground", welches auch nicht schlechter ist, diese Platte jedoch ist meine liebste von der ehemals als Horror-Hardcore-Punk-Combo betitelten Band aus Orange County, welche sich hier von der ungestümeren Gangart ziemlich entfernt hatten und nun auf mehr Tiefe und weniger teenagertypische Rebellion setzen.
Titel wie "Dancing through Sunday" und "Death of Sesons" (meine Favoriten) preschen zwar noch immer mit vollem Karacho los, aber dafür auch bei weitem druckvoller und authentischer als noch bei den älteren Alben. Leute, die sich gerne im Moshpit austoben, sollten sich diese Songs unbedingt zu Gemüte führen, enthalten sie jede Menge extremen Gesang und Instrumentation im Punkappeal, aber als Höhepunkt einen cleanen Chorus.
Wer eher etwas ruhigere Songs sucht, wird bei "Leaving Song" oder "Silver and Cold" fündig, letzterer jedoch bringt auch jede Menge Power mit, dafür aber einen sehr zum Nachdenken anregenden Text und melancholischen Gesang.

Eine wundervolle Platte, auch nach sehr häufigem Hören wird sie einfach nicht langweilig. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich zuerst diese zulegen und nicht das aktuelle Werk "Crash Love", denn auch wenn dieses nicht schlecht ist, fehlen mir einfach die Screams und Shouts und dieses ganz besondere AFI-Feeling, welches keine Band nachahmen kann.

Tipp: Unbedingt die Live-DVD "I heard a voice" zulegen - denn wer da noch stillsitzen kann bei dieser Energie, die die Band an den Tag legt, ist entweder schon tot oder liegt im Koma.
Man kann sagen, dass A fire inside - so die Ausschreibung der Abkürzung - ihrem Namen alle Ehre machen. Da ist echt jede Menge Feuer drin. Hoffen wir, dass es niemals verglüht.



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