Halloween-Teaser (Ausschnitte)
Nichts Böses ahnend, probierte auch Osiris das Spiel und kaum, dass er in der Kiste Platz genommen hatte, verschlossen die Umstehenden den Sarg mit einem Deckel und Blei.
Anschließend warf Seth seinen Bruder in den Nil und der König ertrank.
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Die Oase im Rücken, breitete sich vor mir ein Kosmos voller Sand und Geröll aus; ein leichter Wind kam mir entgegen. Ich blinzelte und rieb mir die Augen, wobei Bogen und Köcher an meiner rechten Schulter verrutschten. Ich erhob mich, richtete sie, den Speer in der Linken. Im Sand waren keine Spuren zu erkennen. Keine Anhaltspunkte, wo er zu finden war, dieser angeblich menschenfressende Löwe ...
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Stundenlang konnte ich ihn so im Dunkel beobachten, bis die frühen Morgenstunden auch mir Schlaf brachten, Hypnos, den süßesten aller Liebhaber. Denn obwohl er mich regelmäßig durchrüttelte und mich nicht minder erschöpft als vorher zurückließ, musste ich ihn mögen. Wer sonst sollte mir jemals Erlösung bringen, wenn nicht die Götter?
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Ich spürte bereits des Schlafs Bruder über meine Haut kriechen: Er versprach mir ewige Treue. Kein Leiden mehr. „Antinoe ...“, flüsterte er mir ins Ohr. „Komm zu mir ...“ Und als er mich auf die Lippen küsste, zog er meinen Atem mit sich, umschloss meine Gliedmaßen in diesem angenehmen ... Nichts ...
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Ich wich einen Schritt zurück gegen Apollon, suchte die Halle atemlos mit den Augen ab. Wer war da? Wer schlich durch den Kaiserpalast und wollte nicht gesehen, nicht erkannt werden? Wer würde sich gleich mit seinen Schritten verraten? Würde er womöglich auf mich zustürmen? Welche Gestalt würde er annehmen? Würde er mich mit sich reißen, wie Zeus Ganymed der Stadt Troia entrissen hatte? Mein Herz schlug wie eine Trommel, während meine Hand nach hinten griff, um sich an Apollons Beinen festzuklammern: Wer immer mir nachstellte, konnte unmöglich göttliches Asyl überwinden.
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Mal was anderes. :D Na, jemand neugierig?