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Kommentar zu "Smallville" [Achtung: Spoiler] Superman, DC Comics (Sonstige), Geile Scheiße, Serie, Superman

Autor:  DavidB

August 2013 habe ich mir alle Smallville-Staffeln auf DVD gekauft und vor wenigen Tagen habe ich die Serie endlich beendet. Was für eine Serie! Zehn Staffeln und somit auch zehn Jahre lang lief sie, hatte Höhen und Tiefen, bizarre Wendungen und auch einige (dank Comic-Vorlage) vorhersehbare Enden.

Was mir gefiel:

  • die Kamerafahrten.
    Schon in der ersten Folge startete eine Kamerafahrt wie eine Steadycam über der Schulter einer gehenden Person, kreist dann um zwei Personen, um sich dann ganz gegen Ende als Kamerakran zu entpuppen, der nach unten filmend gegen Himmel abdüst.
    Und das alles in einem Schnitt.
    Die Kamera folgt einer Figur in den Raum, die Figur stoppt vor einer anderen, die Kamera umkreist die Figur (der Kameramann geht also zwischen den beiden Leuten durch) und wechselt mitten im Umkreisen die Person, die Kamerafahrt endet bei einer Schulter-Einstellung.
    Kaum zu glauben, dass eine Fernsehserie, die oft ja jede künstlerische Kreativität killt, sobald diese nicht zur Story gehört, solche Aufnahmen beinhaltet. Zwei Cinematografen haben den Großteil der Serie gefilmt: Glen Winter und Barry Donlevy. Beide arbeiten noch immer an Serien, Winter sogar an den neuen DC-Serien (Cinematograf bei Arrow und The Flash, Regie und Produzent bei Supergirl und Legends of Tomorrow).
  • Lex, Pete, Chloe, Lois. Alles (damals) Nachwuchs-Schauspieler mit unterschiedlichem Talent und Charme.
    Das Duo Lionel und Lex war ideal, zwei gute Schauspieler stachelten sich gegenseitig hoch. Je schmieriger und spottender Lionel wurde, desto verbitterter und zurückgezogener wurde Lex. Leider hat die Serie mit der Rückkehr beider Figuren sehr lange gewartet, aber man will ja nicht pingelig sein.
    Pete ist irre sympathisch! Dem habe ich gegönnt, dass er der erste ist, der Clarks Geheimnis erfährt - und er ist auch immer gut damit umgegangen. Nun ja, bis auf die eine Folge, bei der sie ihn zurückgebracht haben, aber die streiche ich lieber aus meinem Gedächtnis. Schade, dass Pete in der finalen Staffel nicht zurückkehrte.
    Chloe blieb der Serie bis zum Ende treu! Obwohl sie nicht die vielseitigste Schauspielerin ist (oder war?), hatte auch sie etwas sehr sympathisches und ein Gesicht, in dem man lesen kann wie in einem Buch. Außerdem hatte sie zum Glück immer eine unterhaltsame Story-Arc bekommen!
    Lois fand ich anfangs nicht wirklich passend. Im Vergleich zu den anderen "jungen" Schauspielern sah sie immer alt aus und so deplatziert. Und wie sympathisch kann schon eine selbstverliebte Figur sein, die andauernd nur brabbelt? Im Lauf der Folgen hat sich das aber geändert, Lois war taff, clever und in der Lage, Lektionen zu lernen (was Clark zum Beispiel selten ist). Bald war Lana völlig vergessen!
  • Lionel, Martha und Jonathan.
    Ein schlechter Schauspieler kann ein gutes Skript ruinieren, aber ein guter Schauspieler kann auch schlechte Skripte retten. Lionels Geschichte war immer interessant - und gegen Ende ergab sie noch immer Sinn, obwohl das Staffeln voller Twists beinhaltete.
    Clarks Eltern hatten nicht immer die unterhaltsamsten Storys, aber eins eint die drei Schauspieler: Sie waren immer glaubwürdig und haben ihre Rollen ernst genommen. Und sie sind ziemlich gute Schauspieler.

Was mir nicht gefiel:

  • die Hexen-Staffel und die finale. Wie bei Supernatural hat man bei den meisten Staffeln das Gefühl, dass die Serie auf etwas hinaus möchte, dass sich das Smallville-Universum verändert und älter wird.
    Ausgerechnet die Staffel mit Supernatural-Star Jensen Ackles war nicht nur fast irrelevant für die ganze Rahmenhandlung der Serie, sondern auch noch voller unnötigem Drama. Klar, die Teagues waren für Veritas noch wichtig, aber das macht die Lana-ist-eine-Hexe-Staffel nicht besser.
    Die finale Staffel war unterhaltsam und schloss die Serie gut ab. Aber als Staffel an sich war sie eher schwach. Dinge tauchten auf, um dann nie erklärt zu werden, andere konnte man nur mit Comic-Vorwissen erraten. Und dann wird auf die letzte Folge gewartet, um all das noch rein zu schreiben, worauf Smallville-Fans schon ewig warten? Ich weiß ja nicht.
  • der Kampf gegen Doomsday. Im Vergleich zu dem langen Aufbau, der den Zuschauer langsam zum Kampf führte, war der eigentliche Kampf viel zu kurz.
  • viel zu viele Fremdscham-Folgen.
    Auf einmal ist Clark hypnotisiert oder unter Einfluss von rotem Kryptonit oder entdeckt seinen Hitzeblick (wenn ihr wisst, was ich meine) oder sein böser Doppelgänger aus einem Paralleluniversum - irgendeinen Grund gab es immer, in nur einer Folge den ganzen Fortschritt, den Freundschaften zuvor hatte, zunichte zu machen, weil Figuren sich wider ihrer Natur auf einmal wie Arschlöcher benehmen.
    Wenigstens haben die Freunde der betroffenden Figur irgendwann gelernt, wie man z.B. Clark und Arschloch-Clark unterscheiden kann. Das riesige Vertrauen in den letzten zwei Staffeln ist enorm, aber auch absolut verdient.
    Verdammt, so negativ war das also doch nicht!

Wo ich im Wechselspiel der Gefühle bin:

  • wie die Serie mit Jimmy umgeht.
    Jimmy war eine der besten Figuren. Dann stirbt er. Dann reist Clark in einer anderen Folge in die Zukunft und nimmt eine Daily-Planet-Ausgabe in die Hand. Darauf steht (Pause-Taste sei dank) als Fotograf Jimmy Olsen! Und in der allerletzten Folge kommt auch raus, wie das sein kann: Der Olsen der Zukunft ist Jimmys Zwillingsbruder.
    Ähm, ja. Okay. wenigstens haben sie diese Logik-Lücke gefüllt.
  • Die Superhelden-Auftritte, vor allem in Staffel 10.
    Blue Beetle und Booster tauchen in derselben Folge auf, aber wie dieser mysteriöse Ted Kord an einen magischen Skarabäus kam und wer diese Stimme namens Skeets ist, wird nicht geklärt.
    In einer der letzten Folgen sieht man einen ganzen Trupp von Schurken, der beauftragt wird, die Superhelden zu erledigen - aber wir sehen sie alle nicht wieder. Adieu, Captain Cold und Manta! Es wäre so schön geworden!
    Im Vergleich dazu war die Doppelfolge mit der JSA richtig gut durchdacht und erklärt! Aber die war ja auch nicht in der zehnten Staffel ;)
  • Tess.
    Tess taucht als Erbin von Lex Luthor auf und dient als Staffel-Schurkin. Ihr Nachname ist Mercer, sie entspricht also vermutlich Lex' Helferlein Mercy.
    Dann wird sie gut und hilft Clark immer wieder.
    Dann erfährt sie, dass sie wirklich die Erbin von Lex ist, da sie dessen Halbschwester ist. Wie auch immer sie vorher als Alleinerbin gerechtfertigt wurde, kommt nicht raus.
    In der Serie ist Mercy also mit Lex verwandt und lässt sich von Clark bekehren... okay, das ist unerwartet, aber gefällt mir soweit.
    Dann beginnt sie ein Techtelmechtel. Süß.
    Und dann wird sie umgebracht. In der letzten Folge. Das... was nicht notwendig. Es war nicht mal zwingend story-relevant.
    Fies.
    Außerdem ist die Schauspielerin verdammt heiß.


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