Aw!
Autor: -Broeckchen-
--- Eigentlicher Eintrag ---
Scheiß auf Romeo und Julia, Bonny und Clide, Harold und Maude...
Das süßeste Pärchen auf dem Bildschirm sind Atze Schröder und seine Bine!
Und die gesamte Baggage dazu. >.< Goddammit! War die ganze verfluchte Serie nichts weiter als ein Build-up zu dieser obergenialen Folge??
Wer nicht weiß wovon ich rede: "Alles Atze" ist die TV-Serie eines Comedians, dessen vornehmliche Kunstfigur Atze Schröder dort auch den Protagonisten verkörpert. Diese Serie gehört zu einigen ausgewählten... Verserienierungen von solchen Kunstfiguren, an denen ich echt einen Narren gefressen habe. Aber bleiben wir dabei.
Atze ist eine der wenigen Comedy-Serien, die das Rad wenigstens ein bisschen neu erfindet. Der Protagonist erhebt keinen Anspruch darauf, sympathisch gefunden zu werden. Er ist ein Semimistkerl mit großer Klappe, die als Ventil für jede Menge heiße Luft fungiert. Aber genau das ist irgendwie der Clou daran. "Atze" zu gucken ist, als würde man - hier verfalle ich in Geekisch - einen extrem auf Charisma geskillten Schurken/Händler aus einer beliebigen Mittelalter-Fantasy-Welt in die Gegenwart versetzen und ihm dort einen kleinen Kiosk nebst Miniwohnung als Lebensraum zur Verfügung stellen. Atze kann im Prinzip nichts. Außer reden. Aber mit dieser einen Waffe, seiner Poserei, behauptet er sich quasi die Welt so zurecht wie er sie braucht. Das findet der Mensch an sich vielleicht unsympathisch, weil genau dieser Wesenzug die Parasiten der Menschheit auszeichnet. Aber Atze ist damit nicht super erfolgreich. Er hat seinen kleinen Kiosk und seine Stammkundschaft. Das wars. Nix da mit plötzlichem Reichtum oder Einfluss.
Seine Stammkundschaft, seine süße Freundin und sein Angestellter/bester Freund sind übrigens eine weitere Quelle für Zuschauerfreude. Am niedlichsten ist wirklich seine Beziehung zu seiner Bine. Er ist ein Mistkerl. Er ist ein Angeber. Und er ist ein Idiot.
Aber er liebt sie und das merkt man.
Einfach toll.
Die Serie hat viele leise Untertöne und ist eine echte Geschmackssache. Wenn man sie nicht mag, dann halt nicht.
Die anderen beiden Serien von einem ähnlichen Schlag die ich sehr gern hab sind "Bernds Hexe" und "Ritas Welt". "Bernds Hexe" geht dabei dezent in Fantasy über - es geht um einen Mann namens Bernd, der sein Herz ausgerechnet an eine freche Hexe verloren hat. Diese Serie besitzt einen charmanten Sabrina-Flair und ist das was "Die Zauberer von Weaverly Place" hätte werden können wenn die Macher sich Mühe damit gegeben hätten. "Ritas Welt" derweil ist deutlich trivialer als die beiden anderen. Die Protagonistin Rita ist Kassiererin in einem Supermarkt und obendrein verheiratete Mutter eines Sohnes. Das ist alles. Trotzdem ist diese Serie mein absoluter Favorit unter den dreien: Charmant, liebevoll gemacht und nah am Leben dran. Und witzig natürlich. Das sind sie alle drei, aber mir als Berlinerin gefällt der schnoddrige Galgenhumor von Rita einfach am meisten.
Vielleicht schauts sich ja mal jemand von euch an.