Mangas sind keine Kinderpornos
Autor: Ben
Inhalt:
In Schweden wurde ein Comic-Experte wegen dem Besitz von Kinderpornographie (Hentais) angeklagt und von 2 Gerichtsinstanzen auch verurteilt (Geldstrafe) ... Das oberste Gericht sprach ihn nun von allen Anklagepunkten frei, denn: "es handelt sich um Phantasiefiguren, die nicht mit richtigen Kindern verwechselt werden können."(Quelle: n-tv.de)
Quellen:
http://www.n-tv.de/panorama/Comic-Experte-freigesprochen-article6513916.html
http://www.stern.de/news2/aktuell/manga-zeichnungen-sind-keine-kinderpornographie-1841333.html
Ich mein: es gibt ja durchaus in Japan ein paar Sachen, von denen man immer wieder mal liest (Shota).
Und da Mangas ja gerne mit Hentais verwechselt werden, und häufig geglaubt wird es handle sich um Kinder wegen der großen Augen, gibt der Artikel irgendwie garnicht her, ob es sich beispielsweise um Shota oder ähnliches handelt, oder eher 08/15 Hentai.
Mal abgesehen davon dass ja auch die Definition da sein muss, was "Kinder" sind. Pornos mit 14jährigen sind in Deutschland z.B. nicht erlaubt, ich wette auf dem Hentai-Sektor gibt es dazu manches. Wäre aber nicht das, woran ich denken würde, wenn ich das Wort "Kinderporno in Mangaform" denken würd, weil die Darsteller ja deutlich Geschlechtsreif sind. Aber wer weiß wie die das definieren?
> Was die Artikel nicht hergeben: Was waren das für Mangas?
Es ist in meinen Augen völlig irrelevant, ob es sich um 'normale' Hentais handelte oder eher um Shota/Loli (obwohl der Vorwurf der Kinderpornographie durchaus auf letzteres schließen lässt). Ich stimme nämlich mit der Begründung des Richters, dass ein deutlicher Unterschied zwischen gezeichneten und realen Figuren besteht, absolut überein.
Das ist ein Punkt, der in der Pro/Contra-Shota/Loli-Diskussion gerne vernachlässigt wird und den ich persönlich ziemlich wichtig finde: mit einem Comic schadet man niemandem. Ob ich mir Hentai, Yaoi, Shota oder irgendeinen Metzel-Porno anschaue - es musste lediglich etwas Tinte daran glauben.
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aber dennoch wird der "fetisch" weiter ausgebaut im Hirn desjenigen, der sich mit Mangas dann befriedigt.
Das heißt nicht, dass derjenige dann auch loszieht und sich richtige Kinder sucht, könnte aber die Hemmschwelle senken oder die Moral verschieben.
(Andererseits sollte man sowas durch Studien oder andere psychologische Kenntnisse überprüfen usw. Angeblich sind Kinderschänder ja häufig selbst als Kind missbraucht worden, wenn ich das richtig verstanden hab. Ist vermutlich viel zu komplex das ganze Thema)
Sofern es wirklich um Sexualität geht (und nicht um Machtausübung, wie oft bei früheren Missbrauchsopfern), sind diese Vorlieben sozusagen angeboren und treten meist mit der Pubertät oder später zu Tage.
Sogesehen kann man sagen, niemand wird wirklich pädophil, nur weil ihm Loli-Manga gefallen. Zudem ist der Unterschied zwischen gezeichneten und realen Szenarien mMn doch zu groß, als dass man einfach so wechselt, wenn die Veranlagung nicht ohnehin vorhanden war (kann man auch anhand vieler Yaoi-Fangirlies sehen, die die Mangas ganz toll finden, bei einem echten Schwulen-Porno aber das große Kotzen kriegen).
Laut einer Reportage, die ich mal sah, gibt es genug pädophil veranlagte Menschen, die trotz ihrer Neigung keinem Kind Schaden zuzufügen wollen. Für die sind Manga u.ä. die einzige Lösung, da sie nicht mal auf Pornos zurückgreifen können, da bei deren Produktion Kindern Leid zugefügt wurde. Und im Zweifelsfall ist es mir persönlich lieber, ein Pädophiler lebt seinen Trieb mit Manga oder ähnlich fiktiven Medien aus, als dass er in irgendeiner Weise einem Kind etwas antut.
Ich persönlich bin zudem der Meinung, dass man ab einem gewissen Alter den Unterschied zwischen Realität und Fiktion ohne weiteres erkennen sollte.
Etwas zu verbieten, nur weil einzelne Personen dazu (aus welchen Gründen auch immer) nicht in der Lage sind, finde ich grundsätzlich ziemlich fragwürdig.
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> Etwas zu verbieten, nur weil einzelne Personen dazu (aus welchen Gründen auch immer) nicht in der Lage sind, finde ich grundsätzlich ziemlich fragwürdig.
Wenn es ohne gehen würde, bräuchte man 9 von 10 Gesetzen, Verordnungen, bla nicht.
Das hat nix mit Alter zu tun.
Ich denke es hat zum teil eher mit Bewusstsein und Unterbewusstsein zu tun. Oder, wenn ich nach Freud gehen würd, Über-Ich, Es und "Ich". (Auch wenn das nur ein Model ist)
Das "Über-Ich" kann sehr gut zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Ohne "Es" wär auch in dem Punkt alles in Butter.
Dummerweise sind die wenigsten Menschen reine Kopfmenschen, selbst die, die das behaupten sind es nicht in allen Belangen.
Ich glaube gewisse Hirnbereiche verarbeiten Informationen so, wie sie reinkommen. Nicht alles geht, bevor es verarbeitet wird, durch die "Realitätsprüfung" durch. Sonst würden Filme zum Beispiel überhaupt nicht funktionieren, weil das Hirn einem permanent sagen würde "Nein, das ist alles nur Fiktion, du darfst nicht fühlen und dich mit dem Hauptcharakter freuden oder mit ihm leiden. Das sind blos Pixel auf einem Bildschirm, das ist blos ein Schauspieler/eine Zeichentrickfigur".
Und ich muss zugeben ich glaube nicht an "starre angeborene" Eigenschaften. Ich kann mir vorstellen, dass es genetische Präferenzen für gewisse Fetische gibt, aber ob die Entwickelt werden oder nicht hängt immernoch vom Leben des Einzelnen ab.
Also soziales Umfeld, Erziehung, generell Lebensereignisse usw formen einen Menschen zu großen Teilen. Genetik setzt da vielleicht nur Grenzen und Richtungspfeile.
> Wenn es ohne gehen würde, bräuchte man 9 von 10 Gesetzen, Verordnungen, bla nicht.
Die meisten Gesetze etc. braucht man allerdings nicht, weil Leute nicht in der Lage sind, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, sondern aus ganz anderen Gründen.
Unkraut:
Okay, da sind wir stellenweise unterschiedlicher Auffassung.
Bezüglich des Freud-Modells denke ich zwar, dass es gute Ansätz hat.
Aber wenn ich jetzt zB mal von mir ausgehe (subjektive Sichtweise) - ich bin mir bei einem Film oder Buch stets bewusst, dass es Fiktion ist. Zwar bringt mich Phantasie (und in gewisser Weise auch meine Empathie) dazu, mitzufiebern etc.; das bedeutet aber nicht, dass ich da ernsthaft Gefahr laufe, etwas zu verwechseln. Und so sollte es mMn bei jedem 'normalen', sprich geistig gesunden und mental erwachsenen Menschen sein.
Bezüglich der Entwicklung einzelner Vorlieben gehe ich davon aus, dass die Veranlagung immer da ist, aber eventuell durch Erziehung etc. unterdrückt wird oder einem schlicht nicht bewusst ist, dass man etwas mag, weil man evtl. nicht mal wusste/daran dachte, dass es das überhaupt gibt. Wenn man dann 'darüber stolpert', ist das eine Art Trigger; die Vorliebe, die immer in einem schlummerte, tritt zu Tage.
Ob man sich dann dazu entscheidet, diese Präferenz auszuleben oder nicht, ist eine andere Sache und hat vermutlich wieder viel mit den eigenen Moralvorstellungen und denen der Gesellschaft zu tun.
Wie gesagt, wir sind recht verschiedener Meinung. Und nach dem derzeitigen Stand der Forschung kann man vermutlich nur raten, wer von uns näher an der Wahrheit ist... ^^°
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