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Film-Review: Independence Day 2 - Resurgence Sonstige Fernsehserien und Filme, Independence Day, Review

Autor: Calafinwe

Titel: Independence Day 2: Resurgence
Genre: Drama, Science Fiction, Short Story
Regie: Roland Emmerich
Produktionsland/-jahr: USA, 2016
Länge: ca. 120 Minuten
Altersfreigabe: FSK12
Hauptdarsteller: Jeff Goldblum, Bill Pullman, Liam Hemsworth, Jessie Usher

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Plot
20 Jahre sind vergangen, seid Aliens auf ihrem Streifzug durch das Weltall die Erde plündern wollten. Nur mit Mühe und Not gelang es der Menschheit damals, die feindliche Invasion abzuwehren. Davin Levinson, seines Zeichens Fernsehtechniker und maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Erde 1996 entkam, hat seither jede freie Minute darauf verwendet, seinen Heimatplaneten auf eine mögliche weitere Invasion vorzubereiten. Doch als die Aliens tatsächlich wieder auf der Bildfläche auftauchen, erscheint die Situation auswegsloser denn je...


Meinung - hier nicht weiterlesen, wenn man nicht gespoilert werden will ;-)
Okay, hier dann auch endlich die versprochene Review zum Film, nachdem ich mich ja selber schon so extrem angefixt habe in meinem Vorschaueintrag. Was ich jedem an dieser Stelle raten möchte: Geht nicht mit der Erwartungshaltung in den Film, dass er so gut ist wie der erste Teil von 1996. Dann kann man sich durch diesen Film tatsächlich gut unterhalten lassen.

Wenn man mal von der Europapremiere absieht, die zuvor in Berlin stattgefunden hat, war ich mit einer der ersten in Deutschland, die den Film gesehen hat. Und scheinbar gab es für die ersten ein kleines Gimmick zum Film, denn als die Kinowerbung durch war, ging das Licht noch mal an und eine Kinomitarbeiterin kam mit einer großen Kiste rein und hat kleine Dinger verschenkt. Das hatte einen gewissen Unterhaltungswert, weil sie nicht so viele hatte und die auch noch in zwei anderen Sälen verteilen wollte, in denen der Film fünf bzw. zehn Minuten später gezeigt wurde. Deshalb gab's die Dinger immer paarweise:
Mitarbeiterin: "Kehrt's ihr zam?"
Zuschauer A: "Naa!"
Mitarbeiterin: "Aber IHR kehrt's zam!"
Zuschauer B: "I hob koan Bes'n..."
Zuschauer C: "Wos is' des?"
Mitarbeiterin: "I woas ned!"

Publikum: "..."
Mitarbeiterin: "I WOAS NED!"

Jedenfalls, ich fand es schön, wie das Leben 20 Jahre später auf der Erde dargestellt wurde. Mit Hilfe der Alientechnologie konnte die Technologie der Erde weiterentwickelt werden, es gibt eine Späheinrichtung auf einem der Saturnmonde, die Ausschau nach den Aliens halten soll. Zudem gibt es eine Mondmission, wo viele Leute stationiert sind und wo eine der Hauptabwehrwaffen gegen die Aliens aufgebaut wird. Seit 1996 gab es auf der Erde keine Kriege mehr, die verschiedenen Länder leben in friedlicher Eintracht zusammen, da sie wissen, dass sie einen gemeinsamen Feind haben. Wenn man sich die Situation in der realen Welt anschaut, ist das für mich eine der erschreckensten Botschaften des Films: Setzt euch auf euren Hosenboden und sorgt dafür, dass es Frieden in der Welt gibt. Letztendlich kann man das aber nur erreichen, wenn hier tatsächlich mal ein paar Aliens vorbei kommen würden und die Erde in eine Schießbude verwandeln. Traurig aber wahr.

20 Jahre später arbeiten die Menschen also Hand in Hand, um sich für einen weiteren Angriff zu wappnen. Afrikanische Warlords kooperieren mit US-Wissenschaftlern, wann hat's das schon mal gegeben? Gut fand ich auch die Darstellung der Aliens, die beim ersten Film doch ziemlich kurz gekommen ist. Bei den Abstürzen der Raumschiffe haben viele überlebt und fristen ihr Dasein nun als Gefangene auf der Erde, nachdem sie auf dem Boden von den Menschen in die Ecke gedrängt wurden. Die anderen, die tief im Weltall sind, haben ihrerseits sowas wie psychische Probleme bekommen dadurch, dass es ein Planet mal geschafft hat, ihren Angriff abzuwehren. Es gibt also auf beiden Seiten wieder was gut zu machen.

Was auch mehr thematisiert wurde, sind die psychischen Kräfte der Aliens. Der ehemalige Präsident Whitmore, den sie trotz allem immer noch Mister President nennen, leidet unter starken Visionen, ebenso der afrikanische Warlord, der mit seinen Leuten zehn Jahre lang gegen die Außerirdischen gekämpft hat und daher lange Zeit deren Psyche ausgesetzt war, dadurch aber in der Lage war, deren Sprache zu lernen. Und Dr. Okun, der im ersten Film direkten Körperkontakt hatte, liegt seit 20 Jahren im Koma. Hatte mich schon gefragt, wie sie ihn reingebracht haben, aber dazu später mehr. Also warum wachen die Aliens nach 20 Jahren Stockstarre wieder auf? Die Erdlinge sind ziemlich schnell dabei, eins und eins zusammen zu zählen und schließen daraus, dass ihnen ein weiterer Angriff bevor steht.

Ex-Präsident Whitmore, todesmutig wie immer, stellt sich einer direkten Konfrontation und die Menschen erfahren, dass sie alles ist. Weiteres eins plus eins, die Aliens sind offensichtlich wie ein Termitenschwarm mit einer Königin und vielen Arbeitern. Neues Ziel: besagte Königin auszuschalten in der Hoffnung, dass die anderen dann wieder abhauen. Aber das ist natürlich viel leichter gesagt als getan, denn während die normalen Arbeiter ca. zwei Meter groß sind, ist die Königin um ein hundertfaches Größer, also so 100 Meter hatte die sicher. Und man muss die Gute erst einmal aus ihrem Nest locken. Aber da kommen die Feinde des Feines ins Spiel, die dann im Verlauf des Films zu Freunden werden.

Wie man daran vielleicht erkennen kann, ist das zum Teil eine ziemliche Hetzerei und das ist meiner Meinung nach eines der großen Mankos an diesem Film. Ich habe das Gefühl, dass Emmerich zu viel erzählen möchte in nur 120 Minuten. Gibt einige Sachen, die man bei weitem mehr hätte ausbauen können. Das andere, was mir sauer aufstößt, ist dieser künstliche Humor, den Roland Emmerich bei seinen letzten Filmen versucht, immer reinzubringen. Der erste Stargate Film, der erste Independence Day, The Day After Tomorrow, 2012 - das waren alles ziemlich ernsthafte Filme, weshalb die Katastrophen glaubhaft gewirkt haben. Aber seit White House Down hab ich das Gefühl, dass die Filme auf lustig getrimmt werden, obwohl es eigentlich ein bierernstes Thema ist. Es fehlt bei Emmerich-Filmen inzwischen einfach die Natürlichkeit, weshalb sie wohl auch nicht mehr soooooo gut sind wie früher.

Was mich auf die Dauer auch etwas genervt hat, waren die ständigen Schläge mit dem Zaunpfahl, weil am Titel allein erkennt man ja noch nicht, dass es sich um eine Fortsetzung von Independence Day (1996) handelt. Ich hatte das Gefühl, dass da zum Teil eins zu eins Sätze aus dem ersten Film übernommen wurden, das fand ich ziemlich übertrieben. Die Zuschauer sind nicht so dumm, als dass sie die Charaktere nicht wiedererkennen würden.

Gay Couple
Ja, es gibt ein homosexuelles Pärchen in dem Film. Emmerich wollte das drin haben, weil er selbst auch homosexuell ist und die Studiobosse haben deswegen nix gesagt. Vermutlich aus Angst, dass der Regisseur öffentlich darüber reden würde. Und tada, es ist Dr. Okun. Man sieht ihn das erste Mal, wie ein anderer Mann mit Orchidee bepackt zu ihm ins Krankenzimmer und anfängt, mit ihm ein Gespräch zu führen, obwohl Okun ja im Koma liegt. Fand ich ziemlich süß gemacht, auch im allgemein, wie die Beziehung der beiden dargestellt wurde und dass Okuns Partner ihm etwas Selbstgestricktes mitbringt. Tragisch, dass er am Ende von den Aliens nieder gemacht wurde .__.

Fazit:
Alles in allem eine nette Fortsetzung des Originals und wenn man durch einen Kinofilm vornehmlich unterhalten werden will, macht man bei Independence Day - Resurgence nichts verkehrt. Natürlich macht der Film in weiten Teilen nur Sinn, wenn man auch den ersten Teil gesehen hat und er hat hier und da auch einige Macken, wie oben beschrieben. Insgesamt aber gutes Popcornkino.

 

Quellen: Filmcover, erstes Bild von mir selber, zweites Bild, drittes Bild, viertes Bild
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