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Final Review: Cute High Earth Defense Club LOVE! LOVE! Cute High Earth Defense Club LOVE!, AKIBAPASS, Anime on Demand, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Kazé, Simulcast

Autor:  Jitsch

Cute High Earth Defense Club LOVE! LOVE!
美男高校地球防衛部LOVE!LOVE![Binan Kōkō Chikyū Bōei-bu LOVE! LOVE!]

Anbieter:

Crunchyroll ►Link
AoD ► Link
AKIBAPASS ►Link

Kosten:

CR: 0€ (SD/Werbung) / 4,99 € monatl. (HD)
AoD: 11€ (Leihe) / 30€ (Kauf) /
9,95€ monatl. (Abo)
AP: 8€ monatl. (Abo)

Lief seit: 7.7.2016
Episoden: 12

Siehe auch:

►Review-Reihe Bouei-Blog zur 1. Staffel

 

Story

Die Jungs vom Erdverteidigungsclub sind froh, endlich ihre Ruhe zu haben, jetzt, da ihre ehemaligen Gegner von Caerula Adamas zu Freunden geworden sind. Doch der Frieden währt nicht lange: plötzlich taucht ein neues Monster im Kurotama-Bad auf... und zerstört die Lovracelets, mit denen sie sich in die Battle Lovers verwandeln konnten! Doch als sie echt in der Klemme stecken, taucht das sprechende pinke Wombat wieder auf und verleiht ihnen neue Kräfte.

Auch wenn außer Yumoto keiner so richtig motiviert ist, schlagen sich die Battle Lovers nun wieder mit seltsamen Monstern herum. Denn von denen tauchen immer neue auf - geschickt vom illustren Idol-Duo "the VEPPer". Doch was wollen die beiden eigentlich von den Battle Lovers? Und was hat es mit den Beppu-Zwillingen auf sich, die gerade neu an die Binan Highschool gewechselt sind und jetzt gegenüber vom Kurotama-Bad wohnen?

Jitsch findet...

Die Parodie um die Magical Boys der Binan-Oberschule waren letzten Sommer ein Überraschungshit. Die Verbindung von Magical-Girl-Tropes mit einem männlichen Cast voller hübscher Jungs, die regelmäßig halb nackt im Bad zu sehen sind, kam einfach gut an. Bei all der Unterhaltung, die das Konzept versprach, hatte die Serie aber auch ein interessantes Ende, das mit einem unerwarteten Twist aufwartete. Und wie das immer so läuft, wenn ein Konzept gut ankommt: Man macht eine neue Staffel. Gerade bei Magical Girl Serien ist das ja Gang und Gäbe: Sailor Moon hatte 5 Staffeln, Pretty Cure geht derzeit ins 12. Jahr (hat aber fast jedes Jahr neue Hauptcharaktere). Und bei beiden ist es nicht die erste Staffel, die die meisten Fans hat.

Bei Boueibu wartet man allerdings vergeblich auf etwas Besonderes, das die Fortsetzung sehenswert macht. Dem Klischee zufolge gibt es natürlich neue Outfits und neue Attacken, aber beides ähnelt dem aus der Vorgängerstaffel, abgesehen von Details, zu sehr um wirklich neu zu wirken. Auch neu sind die Gegner, da die aus der alten Staffel ja jetzt Freunde sind - und, um die Machtbalance nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, mal eben in einen Flieger nach Europa gesetzt werden, um die ganze Serie abwesend zu sein. Die neuen Gegenspieler sind nur zu zweit und noch dazu eineiige Zwillinge. Haruhiko alias Salty Sol und Akihiko alias Melty Luna kann man kaum auseinanderhalten - sie sehen nicht nur fast gleich aus, auch charakterlich lassen sich kaum Unterschiede beobachten. Re:ZERO zeigt mit Rem und Ram, dass man auch Zwillinge als Individuen anlegen kann, das gelingt den Machern dieser Staffel aber nicht. Der einzige Vorzug an VEPPer als Bösewichte ist, dass sie ihre Opfer mit einem Song zu Monstern machen, der verdammt schnell im Ohr hängenbleibt.

Der Hauptkonflikt zwischen Erdverteidigungsclub und VEPPer bleibt lange Zeit schwammig: Anders als Caerula Adamas verkünden VEPPer kein konkretes Ziel sondern haben einfach persönlich etwas gegen Yumoto. Der steht damit noch mehr im Zentrum als durch seine vorlaute Art sowieso schon, entsprechend wenig Fokus wird auf die anderen vier Clubmitglieder gelegt. Die Auflösung des persönlichen Konflikts ist wie in der ersten Staffel fast trivial, sobald erst einmal darüber geredet wird. Leider kann man das nicht wie damals noch durch einen Twist zur Motivation des bösen Maskottchens toppen. Man muss den Machern zugutehalten, dass die Gegenspieler mit den vorherigen Gegnern etwas zu tun haben (in Magical Girl Serien kommen sie gerne aus dem Nichts), aber dafür baut ihre Hintergrundstory so sehr auf schon Gesehenem auf, dass es langweilig wird.

Wie schon die erste Staffel bleibt die Serie ziemlich episodisch. Die Opfer der Woche und ihre Komplexe werden zunehmend abgefahrener, zum Beispiel der Austauschschüler, der seinen Zwillingsbruder um seine Brusthaare beneidet und als Monster ein sprechendes Stück Brusthaar wird. Auch bei den Hauptfiguren bietet die Serie kaum Erkenntnisgewinne: Es wird mit zusätzlichen Rückblicken illustriert, wie nahe sich Yumoto und sein Bruder Gōra stehen und wie sich Ryū und Io kennengelernt haben. Interessant sind neue Szenen aus Gōras Zeit als Magical Boy. Konflikte zwischen den Magical Boys, die in der ersten Staffel noch für emotionale Höhepunkte sorgten, bleiben dagegen völlig aus. Seltsam ist auch, dass die Serie im Sommer ausgestrahlt wurde, aber in der zweiten Schuljahreshälfte spielt und sogar eine Weihnachtsepisode hat. Die ist übrigens die einzige erwähnenswerte Episode, bei der auch der Humor an den der Vorgängerstaffel heranreicht.

Anschauen kann man das Ganze, so man denn jetzt noch will, frei nach Wahl auf Crunchyroll, Anime on Demand oder AKIBAPASS, je nachdem wo man sein Abo hat (bzw. auf Crunchyroll auch kostenlos). AoD und AKIBAPASS zeigen beide die Version mit Subs von Kazé, Crunchyroll eigene. Die deutschen Untertitel von Crunchyroll sind dabei stellenweise etwas ungenauer übersetzt, aber einen großen Qualitätsunterschied gibt es nicht.

Fazit

★★☆☆☆  (2 von 5 Sternen)

Wer die erste Staffel geliebt hat, wird mit dieser Fortsetzung eher enttäuscht. Der Flair des Neuartigen ist vergangen, der Plot schwächer als der der ersten Staffel und auch bei den Charakteren fehlen neue Impulse, die es lohnend machen würden, die neue Staffel zu schauen statt die alte zu wiederholen. Eine Fortsetzung die die Welt nicht braucht.

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Datum: 13.10.2016 15:47
Ich sehe das genau umgekehrt! Die zweite Staffel legt nochmal eine gehörige Schippe drauf, was das Ausschlachten von Fanservice und Klischees angeht und man muss die Brothers-senpais einfach lieb haben. Ich bin jede Woche gestorben und hab mir eine Folge teilweise sechsmal angeguckt, weil ich die so bombig fand^^

Durch die sinnlose Motivation der beiden wird es einfach noch lächerlicher. Der Schülerrat wirkt gegen die beiden echt blass, aber wer kann schon gegen ein Team Rocket anstinken?! Meinetwegen könnten die sogar den Erdverteidigungsclub in Rente gehen lassen und eine neue Staffel namens "Binan Koukou School Idol-bu SHINY!" machen, wo sie dann Mermaid Melody und PriPara parodieren XP
"Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten."
(Oscar Wilde)
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Datum: 13.10.2016 23:10
Also vom rein parodistischen Ansatz her fand ich die zweite Staffel nicht schlecht, aber so neu und dadurch überraschend wie in der ersten Staffel war vieles halt nicht mehr, deswegen kann ich verstehen, dass es etwas langweiliger wurde. Ich hab mich am Ende absolut kringelig gelacht ob der Parodie auf Idol-Anime, gerade weil auch hier die Jungs wieder so sind: "Eh, ne, finden wir blöd, wollen wir eigentlich nicht mitmachen!" - Und Kinshiros Weigerung, zu singen, was für mich ein eigener Lachflash. Für mich waren die Vepper-Jungs mit ihrer absoluten Nicht-Persönlichkeit halt das parodistische Element der Idol-Anime-Figuren, die eben auch nicht mehr als ihr Äußeres und ihre Klamotten sind.
 
Mir hat die zweite Staffel Spaß gemacht, aber ich kann dein review auch total nachvollziehen. Danke, dass du dir die Mühe machst, Serien so ausführlich zu rezensieren!
Vorsicht, dieser Diskussionspartner könnte für Kinder ohne Ahnung nicht geeignet sein, da er pedantisch und mit linguistischer Feinheit Argumente zerfleddern kann.
("A man shouldn't die with no understanding of why he's been murdered" - Matthew Stover)
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Datum: 14.10.2016 20:01
@Atsusa,  Azamir: Interessant, wie verschieden man das wahrnehmen kann, aber ist ja eigentlich immer so :D Auf jeden Fall vielen Dank für eure Stimmen dazu, die zeigen, dass es ganz stark Geschmacksfrage ist.

Ich hatte mir wohl irgendwie was radikal neueres gewünscht statt eine zweite Staffel die nach fast dem gleichen Prinzip funktioniert wie die erste. Weiß gar nicht so recht woher diese Anspruchshaltung kommt, mir wird wohl einfach schnell langweilig XD
Mein Manga Vampire Blues - wöchentlich neue Seiten der völlig kitschfreien urbanen Vampirjäger-Action.
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Datum: 14.10.2016 23:25
Ich fand schon die erste Szene mit den Beppus so super:
"Meine Hobbies sind Bonsais und Reiten." - "Ich betreibe Kalligrafie und spiele gerne ungarische Hirtenweisheiten auf der Querflöte." (Ja nee, ist gut, der eine kann gut reiten und der andere gut blasen, ehm...)
Das war schon einfach so ... random!! Und dann die Namen! Salty (angepisst) und Melty (zu weich). Oder kurz: S und M. Sado und Maso. Passend zu "Ich will Gora fesseln!" und "Ich will, dass Gora mich schlägt!".

Hab mal eine Rezension gelesen, in der sinngemäß Folgendes stand: Die beiden nehmen sich selbst den lächerlichsten Problemen an (BRUSTHAAR!). Ihre eigene Motivation ist dabei noch lächerlicher. Sie wollen, dass Senpai sie bemerkt. Und wenn Senpai sich eher für andere interessiert, dann müssen die anderen einfach aus dem Weg geschaffen werden.

Was war eigentlich die Motivation des Schülerrats? Kinshiro hat sich mit Atsushi verkracht, weil der lieber mit En-chan Curry essen gegangen ist, anstatt mit ihm zu spielen. Und deswegen ist Kinshiro stinkig auf alle und will die Welt so verändern, dass keiner mehr so doof zu ihm ist wie Atsushi.

Ich fand die zweite Staffel einfach soviel besser, weil die Autoren den Fanservice teilweise mit dem Holzhammer durchgeprügelt und damit bloßgestellt haben. In Staffel 1 war die Strandfolge schon hart, aber die Valentinstags-Folge ist noch schlimmer. Da werden sämtliche Boys Love Klischees parodiert. "Ryuu-senpai, du sagst zwar, dass du auf Frauen stehst, aber eigentlich liebst du uns doch am meisten!" Mitsamt dem obligatorischen Wall Smash.

Natürlich ist der Plottwist in Staffel 1 besser, aber auf der Meta-Ebene hat mir Staffel 2 einfach soviel mehr gegeben. Charaktere, die sich selbst in der Serie in Frage stellen. En-chan, der Applaus für sein inszeniertes "Naaaanda~tteee?!" bekommt, kurz nach dem "Ihr könnt mich nicht besiegen, ich hab 20 Seiten Hintergrundgeschichte!" und "Hintergrundgeschichte ist nur sinnvoll, wenn sie in das Szenario mit eingebaut wird!".
Staffel 1 hat einfach ein bisschen der Mut gefehlt, sich auf diese Ebene zu begeben. Das macht für mich den Unterschied in der Bewertung aus X3
(...und natürlich bin ich ein Beppu-Ape!! *unschuldig die CDs zur Seite schiebt* *pfeif*)
"Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten."
(Oscar Wilde)


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