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Final Review: Mr. Osomatsu Mr. Osomatsu, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Lange nachdem die Serie abgeschlossen wurde (die letzte Folge lief am 28.3., also vor genau einem Monat) schaffe ich es endlich auch mal, mein Final Review dazu zu schreiben.

Mr. Osomatsu

おそ松さん
Osomatsu-san

Anbieter: Crunchyroll

Link zur Serienseite

Kosten:

keine (SD, Werbung)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei)

Lief seit: 5.10.2015
Episoden: 25

SimulReview:

Hier

 

Story

Die Sechslinge der Matsuno-Familie sind erwachsen geworden, so lautet zumindest die Theorie. In der Praxis hängen sie den ganzen Tag zu Hause ab oder machen sich gegenseitig das Leben unerträglich. Obwohl keiner von ihnen stolz darauf ist, noch zu Hause zu wohnen, hat keiner wirklich Bock, ernsthaft zu arbeiten oder sich um eine Freundin zu bemühen. Dann geht man doch lieber zum Pferderennen oder zum Konzert von Nachbarmädchen Totoko, die auf dem Weg zum Idol ist...

Jitsch findet...

Im Abschnitt "Story" überhaupt etwas zu schreiben fiel mir ehrlich gesagt schwer. Sagen wir es ruhig so wie es ist: Der Anime hat keine zusammenhängende Story. Stattdessen ist er eine Varietéshow, die ihresgleichen sucht. Einzelne Episoden bestehen gerne mal aus inhaltlich völlig zusammenhangslosen Mini-Episoden, es gibt aber auch welche, die die Sendezeit ausfüllen. Die einzige wirkliche Konstante sind die Charaktere, allen voran die Matsuno-Sechslinge, aber auch der Mann mit dem markanten Überbiss Iyami, der Oden-Verkäufer Chibita oder der kindlich aussehende aber überraschend geschäftstüchtige Hatabou.

Das ganze basiert auf einer Serie aus den 60-er Jahren, deren verstorbener Schöpfer Fujio Akatsuka letzes Jahr, als die Serie startete, 80 Jahre alt geworden wäre. Man hat aber mit viel Kreativität den Staub herunter geblasen. Die Sechslinge müssen im Original schwer unterscheidbar gewesen sein und hatten wohl ein paar Catchphrases, die heute keinen mehr zum Lachen bringen würden. Das weiß ich auch nur, weil die erste Folge im Originalstil einsteigt. Diese Folge ist allerdings auf Crunchyroll nicht mehr verfügbar, weil die Macher es darin mit Anspielungen auf andere Serien anscheinend doch etwas übertrieben haben. 

In der modernen Version schaffen es die Macher vor allem, jedem der Sechslinge eine deutlich von den anderen unterscheidbare Persönlichkeit zu geben. Klar hilft es auch, dass jeder einen Pullover in einer anderen Farbe trägt, aber vor allem erkennt man sie eben an ihrer Verhaltensweise - der dauerfaule Osomatsu, der übertrieben auf cool machende Karamatsu, der Otaku Choromatsu, der soziophobe Katzenfreund Ichimatsu, der verrückte Jyushimatsu und der immer lieb tuende Todomatsu sind einfach Figuren mit Charakter. Obwohl oder gerade weil sie stellenweise unglaublich überzeichnet sind, wachsen sie einem schnell ans Herz. Und ja, es gibt auch ein paar Episoden, die die Charaktere und ihre Sorgen ernst nehmen und regelrecht herzerweichend sind.

Aber ansonsten blödelt die Serie auch einfach herum. Manche Episoden bleiben bei relativ realistisch dabei, den Alltag der NEET-Sechslinge oder die Dynamik zwischen ihnen zu beschreiben (wie teilt man vier Kekse durch sechs?). Es gibt eine Handvoll Uta no☆Prince-sama♪ Parodien, in denen die Sechslinge Super-Bishōnen sind - eine davon übrigens gleichzeitig eine Mad Max Parodie, wie das zusammenpasst muss man selbst sehen. Ein paar Teilepisoden zeigen "Mädchenmatsu", Genderbender-Versionen der Sechslinge. Und dann gibt es noch die ganz abgefahrenen Experimente, wie den sehr realistisch gezeichneten Teil "Sanematsu-san" oder der, in dem Dayon und Dekapan zusammen durch die USA reisen und außer ihrem jeweils charakteristischen "dayooon" und "hwe-hwe" kein Wort fällt.

Mr. Osomatsu präsentiert sich dabei die meiste Zeit in einem Stil, der eher Richtung Cartoon ist und eine leicht modernisierte Version der ursprünglichen Charakterdesigns benutzt. Die Serie ist auch sehr bunt. Das macht alles einen sehr harmlosen Eindruck, der aber von der Serie Lügen gestraft wird. Der Humor ist oft derbe und wird auch gerne mal vulgär, in manchen Folgen stapeln sich wortwörtlich Leichen oder es wird ein Charakter nach dem anderen in die Luft gesprengt. Es erinnert ein wenig an Gintama, verzichtet aber zum Glück weitestgehend auf Fäkalienwitze, dafür erlaubt das Prinzip der nicht zusammenhängenden Folgen auch viel drastischere Gags. Es ist vielleicht nicht für jeden was, aber definitiv anders als der typische Anime-Humor.

Fazit

★★★★☆  (4 von 5 Sternen)

Mr. Osomatsu ist eine quietschbunte Serie, die sich selbst keine Denkverbote auferlegt. Stellenweise witzig, manchmal über die Stränge schlagend, hin und wieder auch nachdenlich und berührend. Man weiß nie, was einen in der nächsten Folge erwartet und unter den Sechslingen findet wohl jeder seinen Lieblings-Matsu. Die Serie zumindest anzutesten kann ich sehr empfehlen.



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