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Einzelposting: Nagalyas Herz (?) und Dragic Master


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Von:   abgemeldet 26.06.2002 10:37
Betreff: Nagalyas Herz [Antworten]
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Ich kenne nicht nur die Bilder auf der HP, sondern habe mir auch x-mal den Manga selbst vorgenommen und durchgeblättert. Zum Kauf hat er mich allerdings nicht angspornt. Und ich bleibe bei meinem Urteil: Dafür, daß Herr Marx ein, angeblich studierter Illustrator ist, (wobei 'Illustrator' keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Jeder Hempel, der einen Stift grade halten kann, könnte sich auch Illustrator nennen.) hat er einen äußerst ungeübten und unprofessionellen Strich. Ansonsten hat ja OniBaba mir, wie immer auch vorgegriffen.


> 6. Wenn ein bekannter (und GUTER) Mangaka zu seinem Vergnügen und zu seiner Übung andere Mangaka kopiert, so KENNZEICHNET er diese Werke auch entsprechend. Und ich kann mich an kein Bild erinnern, das ein Mangaka einfach 1:1 übernommen und nur anders eingekleidet hätte. Das ist nämlich extremst schlechter Stil!

Oder auch gar kein Stil. Was in meinen Augen sogar noch schlimmer ist, weil der Verdacht aufkommt, daß er nicht in der Lage ist was Eigenständiges zu kreiieren.

> 7. Selbst wenn ich jemals abgezeichnet hätte (was ich vor etwa zehn Jahren aufgegeben habe, da es einen irgendwann nicht weiterbringt), würde ich Abgezeichnetes niemals-nie-nicht öffentlich ausstellen. Und hätte ich das getan es spätestens dann von meiner HP entfernen, wenn ich einen professionellen Status anstrebe.

Japp....

Jetzt will ich mal dem häufig gebrachten Argument vorgreifen, daß man durch die Anzahl der Bilder in einem Comic tendenziell schlechter zeichnen würde, als bei großen Einzelbildern. Dem schließe ich mich nicht an! Ich hocke zur Zeit(immernoch) an einem Comicprojekt und arbeit an den Vorzeichnungen. Bei einer Konzeptionierung kommt immer zuerst das Storyboard, wo Handlungsverlauf, Szenen, das Seitenlayout und auch was in den Panels zu sehen sein wird, grob festgelegt. Die Zeichnungen oder auch Skribbels sehen dann auch aus wie hingerotzt. Aber, außer eventuell einem späteren Hardcoresammler, würde diese Vorstufe niemand zu sehen bekommen. Danach kommen die Vorzeichnungen, in denen wird das endgültige Layout, Storyverlauf und die einzelnen Bilder in den Panels festgelegt. Das ist schon weit ansehnlicher, bedarf allerdings noch einiger Korrekturen. Diese Produktionsstufe könnte man schon in eine Bewerbungsmappe legen.
Danach kommt endlich das Endprodukt, die Reinzeichnung. Die baut auf den Vorzeichnungen auf, und das wird letztenendes der Leser zu sehen bekommen. Für mich ist diese Arbeitsweise, einwenig wie abschreiben in Schönschrift mit Korrekturen. Wobei ich betonen möchte, daß hier nach selbstgestalteten Vorlagen gezeichnet wird. Das Gestalten im Produktionsprozess langsam dem reinen Handwerk weicht.
Deshalb denke ich mal sollte ein professioneller Comiczeichner immer das Storyboard für die kommenden Bände schon in der Schublade haben, während er an der Reinzeichnung der ersten Bände arbeitet. Gut die Arbeit wird dadurch nicht unbedingt stressärmer. Aber man sollte nicht versuchen einen Zeichner darauf hinauszureden, daß er beim Comiczeichnen schlechter zeichnet, wegen des Termindruckes und der Menge an Bildern, obwohl durchaus zu erkennen ist, daß betreffender Zeichner grundsätzlich mit Themen wie, Anatomie, Perspektive, Tiefenraum, Seitenlayout etwas auf dem Kriegsfuß steht. Denn, nur weil man einen Comic zeichnet, vergisst man doch nicht auf einen Rumms alles, was man über diese Themen gelernt hat! Das würde ja den Experten geradezu in Hände spielen, die Comic generell für minderwertig halten!
Es ist schon richtig, daß ein Zeichner etwas 'schlechter' oder vielleicht besser gesagt etwas 'steifer' zeichnet, wenn er mit den Reinzeichnungen anfängt, aber meistens hat er sich schon im Verlauf des ersten Bandes 'warmgezeichnet' und man merkt, dann die Routine, die er beim Zeichnen zeigt (und die er auch beim Bewältigen dieser Arbeit braucht).
Es gibt aber auch Fälle, daß ein Zeichner irgendwie bei den Seiten seinen schlechten Tag hatte. Das ist mir beim 6. Band von NGE aufgefallen, wo ich bei einigen Seiten das Gefühl hatte "irgendwie hatte Herr Sadamoto keine rechte Lust mehr auf die Figuren." Die Figuren wirkten sehr fahrig und weniger sorgfältig gezeichnet.
Sowas kommt vor, aber kann nicht als Vorwand dazu dienen, Jemanden mit grundsätzlichen zeichnerischen Defiziten zu entschuldigen!
Sollte eigentlich nur eine kleine Ergänzung werden, herausgekommen ist ein Roman -____-°°°°

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