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Einzelposting: Reggae


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Von:    PenAmour 17.08.2010 12:23
Betreff: Reggae [Antworten]
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Diese homophobe Einstellung lässt sich mMn daraus herleiten, dass abgesehen vom Roots-Reggae, die Künstler sich selbst auf 5/6 Themen eingegrenzt haben, über die sie dann sprechen:
1. Sex (gerade beim Dancehall und Ragga ist dies ein sehr geläufiges Thema)
2. Liebe (wobei man hier sagen muss, dass eher selten Unterschiede zwischen körperlicher Liebe und Liebe gemacht werden)
3. Gewalt
4. Drogen (Das Klischee kommt nicht von ungefähr)
5. Politik (gerade im Ragga sehr eng auch mit Gewalt verbunden)
6. Religion/Spiritualität (ebenso wie die Politik eher im Roots-Reggae zu finden)

Und zum anderen: Wenn man dann schaut, welche Wurzeln der Reggae hat und aus welchen Kulturkreisen er stammt, dann ist es nicht verwunderlich, dass Homophobie bis hin zu Aufrufen von Gaybashing dort zu finden sind. Man bedenke, dass Homosexualität bzw. das Ausleben auf Jamaika auch heute noch strafbar ist!

Dass was die meisten unter Reggae verstehen ist der sogenannte Roots-Reggae, welcher ja stark von Bob Marley und Eric Clapton geprägt wurde. Hier geht es natürlich um Religion, Spiritualtität, Politik und Freiheit, aber sehr oft in "Praying"-Form, weshalb es wesentlich ruhiger und relaxter ist.

Dabei handelt es sich aber eigentlich nur eine Grundform des Reggaes. Ragga und Dancehall sind sehr viel basslastiger und dadurch auch lauter und schneller. Ganz klar, dass sie sich deshalb für andere Themen und eine andere Ansprach der Themen eignen. Dadurch wirkt alles wesentlich aggressiver.
Und dann muss man auch bedenken, dass viele Künstler auf dem gleichen Riddim (sprich Rythmus) sprechen/singen, da die Auswahl wesentlich kleiner ist, als bei HipHop-Beats o.ä. Und dadurch wachsen diese dann zwangsläufig zusammen und besonders innovativ ist es dann nicht mehr.

Zum französischen HipHop:
Ich finde, dass der französische HipHop klanglich wesentlich besser passt, als englisch (besonders ae) oder deutsch. Erst mal, weil es sich fließender anhört und zweitens weil, es weniger hart klingt, gerade dadurch dass es viele l, ou etc. Laute gibt. Lautmalerisch wirkt es daher schöner - obwohl alle drei Sprachen zur Indogermanischen Sprachfamilie gehören und romanischen Ursprungs sind.

Deshalb finde ich Japanisch ja auch so ungeeignet, mit sehr harten Worten, vielen z, k etc. wirkt es eben auch sehr abgehack. Ich kenne auch nur Mute Beat, die sich stark an jamaikanischen Reggae und klassischem Jazz orintiert haben und vergleichsweise sehr viel Instrumentales gemacht haben und dafür weniger gesungen, (trotzdem klasse Musik, wer also daran Interesse hat, sollte wirklich mal reinhören!). Wie gesagt, da passt dann eher Ska, wie zb. beim Tokyo Ska Paradise Orchestra (Ska Para, sehr zu empfehlen)

Allerdings sollte man sich von den Franzosen nicht von täuschen lassen, auch der französische HipHop ist kein Kind von Traurigkeit und die Texte sind teilweise nicht weniger brisant als die eines amerikanischen Gangsta Rappers.
In der Hinsicht sind viele Parallelen zwischen Frankreich (gerade die pariser Vorstädte) und der USA zu ziehen. Viele Migranten, viele unterschiedliche Kulturen und dadurch auch einhergehend viele Probleme über die gesprochen wird, und die wütend machen können.
Arguments are to be avoided;
they are always vulgar and often convincing.

Zuletzt geändert: 17.08.2010 14:49:26

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