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Einzelposting: atheistisches Kinderbuch


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Von:    sweet_miko 05.04.2012 14:23
Betreff: atheistisches Kinderbuch [Antworten]
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Auch nach den vielen Jahren, die mittlerweile vergangen sind, kann ich die Aufregung über dieses Buch immer noch nicht verstehen. Die Eltern haben das Recht ihr eigenes Kind nach ihren eigenen Wertvorstellungen zu erziehen. Sie können es komplett im Sinne Gottes (egal welchen) erziehen oder auch so, dass es an keine Götter glaubt.

Ich bin überzeugt davon, dass es genug christliche Kinderbücher gibt, die z.B aufgrund fehlender Alternativen, die Existenz Gottes als unumstößliche Wahrheit präsentieren. Über diese Bücher regt sich aber niemand auf. Zusätzlich bin auch überzeugt davon, dass es eine Unmenge von Kinderbüchern gibt, die keine besondere Moral beinhalten oder überhaupt keinen Sinn ergeben.

Ich stelle mich doch auch nicht auf die Barrikaden, wenn Kinder mit der Bibel groß gezogen werden. Strenggläubige (bzw. überhaupt tatsächlich Gläubige) kenne ich kaum, aber zwei oder drei wurden tatsächlich streng religiös erzogen und waren Zeit ihres Lebens nicht besonders aufgeschlossen gegenüber Andersdenkenden. Es gibt Eltern die erziehen ihre Kinder so, dass die alleinige Wahrheit in Gott liegt und andere erziehen sie eben zu atheistischen Ignoranten. Das gibt es auf beiden Seiten und so unschön es auch klingen mag, man kann nichts dagegen tun. Jeder erzieht seine Kinder wie er will und mit welchen Hilfsmitteln auch immer. Wer ein Buch nicht mag soll es nicht kaufen, so einfach ist das.

Ein Buch ersetzt außerdem keine Erziehung und ich finde es amüsant und traurig zugleich, dass man ein schlechtes Kinderbuch, vor allem eines der ersten dieser Art, an den Pranger stellt und so ein rießen Trara darum macht. Zumal es keine objektiven Kriterien von ‚guten‘ oder ‚schlechten‘ Büchern gibt.

Außerdem finde ich die Vorwürfe etwas unfair. Ein einziges Buch kann keinen Charakter formen. Wenn das Lesen der Bibel Kinder nicht indoktriniert, macht es dieses eine Buch auch nicht. Wenn ich mich unbedingt beleidigt fühlen möchte, könnte ich auch ganz schnell ein paar biblische Verse und Textausschnitte aus christlichen Büchern finden und erläutern zu was für einen niederträchtigen Menschen man damit erzogen werden kann. Aber ich mache es nicht, weil diese Sachen mich nicht interessieren und niemand mich dazu zwingt sie zu kaufen.

Ich persönlich halte diese ganze Aufregung für künstlich hochgepuscht und überdramatisiert. Das ganze hinterlässt leider auch einen etwas bitteren Nachgeschmack und ich frage mich, ob sogar aufgeklärte Christen sich auf den Schlips getreten fühlen, wenn in diesem Jahrhundert konkurrierende Ansichten öffentlich gemacht werden und eventuell auch Zuspruch finden. Man muss das Buch nicht mögen und kaufen schon gar nicht, aber diese vehemente Ablehnung macht mich ziemlich stutzig.

Außerdem möchte ich hier nur kurz anmerken, dass diese Anfeindungen gegenüber abgemeldet (vielleicht gibt es ja eine Vorgeschichte, aber die kenne ich nicht und diese heftigen Vorwürfe kann ich nicht nachvollziehen) nicht gerade von mehr Toleranz zeugen. Im Grunde genommen gilt das auch für diese ganze Debatte.
In Wirklichkeit sieht die Realität ganz anders aus

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