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Under these Scars

Teil Vier der BtB Serie
von

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Barely any cost

Der Schutzraum war ein Schlachthaus und in alle möglichen Rotschattierungen getaucht. 

 

„Oh mein Gott“, würgte Tenten mit erstickter Stimme in ihre Armbeuge.

 

Neji stand am Maul des geschmolzenen Durchgangs, starrte in den Bunker und atmete langsam durch seine Zähne. Tod verstopfte seine Nase und der Fäulnisgeruch offener Abwasserkanäle überlagerte das korrosive Brennen von Metall und den ekelerregenden Gestank chakraverstärkten Schleims und Speichels. 

 

Kami…ihr Gift hat sich einfach so durch die Tür geätzt…

 

Und auch direkt durch die Wissenschaftler und Aikoku-Ninja, die sich in diesem Höllenloch verschanzt hatten, zusammengeschmolzen von Säure und lebendig gefressen von Tieren, die niemals hätten existieren sollen. Monster, die niemals hätten existieren sollen. Fliegen umschwirrten den Bunker in einem summenden Schwarm, der sich an den verstreuten Teilen, die einmal Menschen gewesen waren, labte und seine Eier hinein legte. 

 

Tenten taumelte zurück, drehte sich und übergab sich. 

 

Auch Neji lenkte seine Schritte um, bis er neben ihr stand und seine Fingerspitzen strichen über ihre gepanzerten Schultern. Er sagte nichts, sondern ließ ihr einfach nur die Zeit, sich ohne viel Aufhebens zu erholen. 

 

„Sorry“, wisperte sie. 

 

Neji schüttelte den Kopf, während sich sein eigener Magen langsam drehte. Rasch wechselte er seinen Fkoust von Geruch zu Sicht. Glücklicherweise funktionierten die Notfalllichter noch und gedämpfte rote Glühbirnen brannten über ihren Köpfen in Gitterkäfigen. Neji suchte die Betonwände des Ganges ab, die von dem Bunker fort führten und ließ die blutigen Fußabdrücke und rostigen Schmierereien forensisch zu ihm sprechen.

 

Ein paar Leute haben es definitiv raus geschafft…

 

Allerdings, waren besagte Leute auch immer noch am Leben…?

 

Neji starrte noch eine weitere Sekunde und wartete darauf, das Tenten zu ihm kam. Gemeinsam schritten sie den Gang entlang, bedacht darauf, nicht die Wände zu berühren. Chimärengift zischte wie heißes Öl und tropfte in schwarzen Strängen nach unten. 

 

„Denkst du, wir haben es hier mit den gleichen Chimäre-Speiern zu tun wie der, den wir in der Rüstkammer der Akimichis gesehen haben?“, fragte Tenten leise. 

 

Nickend spähte Neji zu ihr hinüber. „Denk daran, ihnen nicht in die Augen zu sehen.“

 

„Wer hätte gedacht, dass Chimären Genjutsus nutzen würden?“ Tenten schnitt eine Grimasse, als sie einer Pfütze aus Gift auswich. „In Zeiten wie diesen wünsche ich mir, ich wäre eine Uchiha. In so einer Situation könnten wir Sasuke echt gut brauchen, huh?“

 

Nicht nur in dieser Situation.

 

Neji ruckte mit dem Kinn, um auf eine Biegung im Korridor vor ihnen hinzudeuten. Als sie sich näherten, wurde der Leichengestank immer dichter und schwerer…zusammen mit der Luft. Sofort hielt er eine Faust nach oben, um Tenten neben sich innehalten zu lassen. Sie verharrten im Türrahmen eines großen Laboratoriums, die zerstörte Einrichtung erhellt von den Funken zerfetzter Kabel, die aus den Wänden hingen. 

 

„Whoa“, hauchte Tenten. 

 

Stroboskopblitze offenbarten zertrümmerte Maschinerien und das Wrack mehrerer breiter Arbeitsplätze mit herausgerissenen Schränken und Schiebewägen, der Inhalt lag überall verstreut und Gerätschaften lagen auf dem blutig glitschigen Boden herum. 

 

„Die Luft ist so stickig hier“, sagte Tenten, als sie vorsichtig in den Raum trat. 

 

Neji blinzelte und seine Byakugan Venen kräuselten die Haut an seinen Augenwinkeln, während seine Schläfen zuckten. 

 

Chakra.

 

Wie Nebel über einem See kam es in Sicht und schwamm grell vor seinen Augen. Ein blauweißer Schleier hing schwer in dem zerstörten Labor. Es umgab die Arbeitsplätze und schlüpfte zwischen den Reihen hindurch. 

 

Hier unten müssen Kusa-nins gekämpft haben…

 

Oder die Nagu. Vielleicht auch beide. Er konnte kein Chimärengift ausfindig machen, aber das bedeutete nicht, dass die Monster nicht bis hierher gefolgt waren. Hinter Tenten trat nun auch Neji ein und bewegte sich zur anderen Seite des Labors, wobei er ihr gleichzeitig bedeutete, die angrenzenden Räume zur Rechten auszukundschaften. Keine Leichen in unmittelbarem Sichtfeld, aber Blutspuren bedeckten den Boden wie gemalte Wartungslinien, die dazu gedacht waren, Handwerkern den Weg zu weisen. 

 

Auf alles vorbereitet folgte Neji ihnen. 

 

Das Chakra in der Luft wurde dünner und ein Lagerraum für Ausrüstung kam in Sicht. Er war mit einem Schiebetor aus Gitterdraht und einer Maschendrahtumzäunung gesichert, ganz ähnlich den Sicherheitszäunen um die Rüstkammern. Das brachte ihm seine letzte Begegnung mit diesem Chimären-Speier in den Sinn. Der, den Shikaku in der Rüstkammer der Akimichi auf ihn losgelassen hatte.

 

Er war echt nicht in der Stimmung für eine Wiederholung dieser Situation. 

 

Die Augen starr auf das Tor gerichtet, musste er feststellen, dass es verschlossen und gesichert war. Hier endete auch die Blutspur. Und dort, direkt jenseits des suppigen Glühens der Notfalllichter, sah er zusammengesunkene Körper…nein, zusammengebunden.

 

Weitäugig blinzelnd trat Neji näher und sah das Funkeln von Hitai-ate. 

 

Aikoku Kusa-nins…

 

Lebendig, atmend, aber außer Gefecht gesetzt. Neji konnte nur annehmen, dass die Nagu diese Aikuku Verräter festgesetzt und hier eingesperrt hatten, um sie vor den Chimären zu schützen. Immerhin wollte Nogusa seine eigene Gerechtigkeit walten lassen. Die Vergeltung für Verrat wäre unzweifelhaft der Tod…aber der Tod durch eine Klinge war gnädiger als von Monstern zerfetzt zu werden. 

 

Neji wich vor dem behelfsmäßigen Gefängnis zurück und berührte sein Mikrofon. „Shino, bitte kommen!“ 

 

Ein Zischen von Statik, gefolgt von einer knackenden Antwort. „Bestätige.“ Sakura.

 

Rasch zählte Neji die Gefangenen. „Sakura, ich habe hier zehn Aikoku, die momentan in einem der Labore festgehalten werden. Müssen die Nagu gewesen sein. Tenten und ich drehen noch eine letzte Runde. Wie ist euer Status? Ist Shino in Ordnung?“

 

„Ja. Er hat nur gerade einen Schwarm der infizierten Kikaichū in die Labore gelassen. Sie vernichten gerade ein Nest aus Insektenchimären.“ Eine kurze Pause und ein Kratzen von Statik. „Wir haben Sui gefunden. Sie ist verwundet, lebt aber. Neji, sie sagt, dass die Nagu circa ein Drittel der Chimären eliminiert haben. Mit diesen gefangenen Aikoku Shinobi ist unsere Mission halb erledigt.“

 

Flüchtig schloss Neji die Augen, bedacht darauf, nicht zu weit in Erleichterung abzurutschen. Die abgeschlachteten Wissenschaftler nicht mitgerechnet, waren diese Neuigkeiten fast zu gut, um wahr zu sein. „Lasst nicht in eurer Wachsamkeit nach. Irgendein Zeichen von Katsu, Yako oder Yuki?“

 

„Negativ, was Katsu und Yako angeht“, erwiderte Sakura. „Sui meinte, das Yuki Ujihara nach ist. Sie wird Verstärkung brauchen, wo auch immer sie gerade ist.“

 

Verdammt. Neji nickte zu sich selbst. „Verstanden. Ich werde mit Tenten nach ihr suchen, sobald wir diesen Bereich gesichert haben. Halt mich auf dem Laufenden.“

 

„Alles klar. Ich melde mich, sobald wird sonst noch irgendwas finden.“

 

„Verstanden.“ Neji löste die Verbindung und verließ den Lagerraum, um nach Tenten zu suchen. 

 

Der Weg, den sie genommen hatte, führte aus dem Labor hinaus zu einem riesigen Warenlager, wo der Geruch von Kalk und Beton schwer und feucht in der Luft hing. Ein seltsames Frösteln ergriff die Luft und brachte Nejis Atem dazu, vor seinem Gesicht zu Nebel zu werden. Stirnrunzelnd folgte er einer kalten, rostigen Metalltreppe, die sich zickzackartig an mehreren modularen Büros auf einer Zwischenebene vorbei schlängelte, bevor sie zu einem riesigen, unterirdischen Ladedock abfiel. 

 

Handelspunkt.

 

„Neji“, rief Tenten und winkte ihn näher. 

 

Außerhalb eines von vier großen Schmugglertunneln gesellte er sich zu ihr. Jeder davon wies in eine andere Himmelsrichtung und war von Schienen gesäumt, wie sie in Bergwerken genutzt wurden. Ohne Zweifel für Loren und Wagons. 

 

„Verdammt“, bemerkte Tenten mit den Händen an ihren gepanzerten Hüften und den Kopf in den Nacken gelegt. „Die müssen das schon seit Jahren in Betrieb haben, um so ein unterirdisches Netzwerk anlegen zu können.“

 

Neji summte, während seine Byakugan Augen die Dunkelheit durchdrangen. „Die Tunnel sind sauber.“

 

„Das ging schnell. Kein Verschleierungsjutsu?“

 

Kopfschüttelnd suchte Neji weiter, um auf Nummer sicher zu gehen. „Das Netzwerk ist zu weitläufig.“

 

Fürwahr, diese Tunnel erstreckten sich meilenweit und reichten bis über die Grenzen von Kusagakure hinaus. Noch dazu waren sie tief genug unter der Oberfläche angelegt, um den Bedarf eines Verschleierungsjutsus überflüssig zu machen. Strukturelle Giganten, die durch Balken verstärkt und von Fackeln beleuchtet wurden, die von einer Substanz befeuert werden mussten, die ebenso potent und dauerbrennend war wie Krötenöl. Die perfekten Kanäle für die Chimären, illegale Chakrapillen und was sonst noch, was die Aikoku direkt unter der Nase ihres Daimyōs zusammengebraut hatten. 

 

„Äußerst beeindruckend“, bemerkte Neji und sah aus dem Augenwinkel zu Tenten, um ihr den leichtesten Hauch eines Schmunzelns zu schenken. „Was für eine Schande, dass du es einstürzen lassen musst.“

 

Nach Luft schnappend leuchteten Tentens Augen auf und ein Lächeln erblühte auf ihrem Gesicht. „Habe ich schon erwähnt, wie sehr ich dich vermisst habe? Wenn ich Lee wäre, dann würde ich voller jugendhaften Enthusiasmus an dir hängen.“

 

Die Hände gegen jugendliche Überraschungen jeder Art erhoben, wich Neji außer Reichweite zurück. „Stell einfach nur sicher, dass du den richtigen Zeitpunkt hinbekommst. Ich erinnere mich da an einen bestimmten Vorfall vor fünf Jahren, als du mich fast lebendig begra-“

 

„Ich wusste, dass du mir das immer noch vorhältst“, grummelte Tneten, aber sie war viel zu aufgeregt wegen des Gedankens, dass sie mit ihren pyrotechnischen Spielzeugen spielen durfte, um sauer zu werden. „Lee hat die Zündschnur abgefackelt, bevor ich fertig werden konnte, also eigentlich war es gar nicht meine Schuld.“

 

„So hab ich das nicht in Erinnerung.“

 

„Du warst bewusstlos.“

 

„Das ist genau mein Punkt.“

 

„Das ist längst Geschichte, Neji.“

 

„Geschichte hat die Angewohnheit, sich zu wiederholen.“

 

„Auf keinen Fall. Lee ist diesmal nicht hier, um dir Mund-zu-Mund-Beatmung zu geben und dich im Brautstil zu tragen. Nicht, dass ich nicht Platz machen würde, um das nochmal miterleben zu dürfen.“

 

Mit unendlicher Gefasstheit schloss Neji die Augen und verzog innerlich das Gesicht, als seine Haut unangenehm wegen dieser Erinnerung kribbelte, von der dankbar war, dass er sie gar nicht besaß. Doch unglücklicherweise hatte Tenten überhaupt keine Probleme damit, routinemäßig diese Lücken für ihn zu füllen, wobei sie besonderes Augenmerk auf die Details seiner Rettung legte und Lee unter ein romantisches und blendend jugendliches Licht stellte, das intensiv genug war, um Gai-sensei zu Tränen zu rühren. 

 

Tenten giggelte. „Du denkst daran, stimmt’s?“

 

„Überhaupt nicht“, log Neji und bewegte sich fort, um alter Kameradschaft und ihrer vergessenen Wärme zu entkommen. 

 

Mach das nicht noch härter.

 

Seit Monaten, vielleicht sogar seit Jahren hatte er die Wasser zwischen sich und seinen Teamkameraden gerademal noch lauwarm gehalten, da er wusste, dass er diese Wasser eines Tages vollständig würde einfrieren müssen. Es beunruhigte ihn, wie leicht ihn diese Erinnerungen an alte Missionen auftauten und berührten. So, wie es auch Shikamaru getan hatte…und es immer noch tat…

 

Nein. Er taut mich nicht auf. Er verbrennt mich. Und wenn ich auf diesem Weg weiter gehe, dann wird er mich wieder vollständig brechen…

 

Ein teilweises Umbringen, eine teilweise Heilung – wie verrückt es war, zu wissen, dass er ohne das alles niemals überlebt hätte. Die Komplexität ihrer Dynamik erstaunte ihn immer wieder. 

 

Oder lenkt mich ab. Konzentrier dich.

 

Rasch richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Sammelpunkt, während Tenten Sprengkörper in den Tunneln anbrachte. Die Kisten und Käfige standen in ordentlichen Reihen da, einige mit Rampen und verstärkten Gittern zwischen den Stäben. Stirnrunzelnd fragte sich Neji, wie zur Hölle man die Chimären von ihren Gehegen zu diesem Teil der Einrichtung transportiert hatte. 

 

Es muss noch einen weiteren Tunnel oder einen anderen Zugangsweg geben. 

 

Auf der Suche nach diesem Weg, schritt er die Reihen aus Kisten und Käfigen entlang und passierte dabei einige Regale, bis er zu einem Punkt kam, wo der Boden zu einer Versorgungsrampe abfiel. Sie war flach und senkte sich in die Mündung eines weiteren Tunnels, um dort in den Schatten zu verschwinden. 

 

Neji prüfte das Gebiet erst einmal mit den Augen. 

 

Sein Byakugan flammte erneut auf und zog sich gleich darauf verwirrt zusammen, bevor es sich überrascht weitete. 

 

Innerhalb der monochromen Welt seines Dōjutsus, glühte das schattige Maul des Tunnels mit dem geschmolzenen Leuchten weißer Lava. Ein gigantischer See aus Chakra, so konzentriert und kraftvoll, dass es Löcher in sein Sichtfeld brannte und seine Augäpfel schmerzten. 

 

Was zur Hölle?

 

Rasch deaktivierte er sein Dōjutsu, presste die Lider aufeinander und öffnete sie dann wieder. Das schattige Maul stierte ihn an. Hämisch dunkel gab es keinerlei Hinweis auf das Chakra, das er gerade gesehen hatte. Er griff nach einer Taschenlampe, schaltete sie an und stieg vorsichtig die Rampe hinab. Zu seiner Überraschung war der Tunnel vergleichsmäßig kurz und endete in einer riesigen, gusseisernen Tür – und zwar nicht die Art, die man an einem Industriestandort erwarten würde. 

 

Diese Tür war reich verziert und mit mythischen Tieren geschmückt. 

 

Wie die Tür zu einem Tempel.

 

Während er noch immer die Punkte fort blinzelte, die in seinem Sichtfeld tanzten, ließ Neji den Lichtstrahl über ein großes, kompliziertes Ziffernblatt wandern, das mit einer ganzen Reihe von Zahnrädern verbunden war. Ein hoch stilisiertes Kombinationsschloss. Er streckte die andere Hand aus und presste sie zwischen einem Drachen und einem Phönix flach gegen die Tür. Seine Brauen hoben sich und ein leises Grunzen entwich seinen Lippen. Das warme Metall einfach nur zu berühren reichte bereits aus, um das Chakra zu fühlen, das auf der anderen Seite dieser Türe summte. 

 

Was zur Hölle ist das? Irgendeine Art Tor?

 

Er trat einen Schritt zurück, streckte den Nacken und blinzelte aufwärts, während er auch die Taschenlampe nach oben richtete, wo die Spitze der Tür auf die Tunneldecke traf. Ein dicker Eisensims krönte die Tür und die abgeschrägte Oberfläche davon flachte sich zum Zentrum hin zu einer Plakette ab. Die Tafel war mit einer Reihe aus Symbolen graviert. Darauf stand: Shinjūmon.

 

Tor der Göttlichen Bestien?

 

Stirnrunzelnd wich Neji noch einen weiteren Schritt zurück. Dann griff er nach seinem Mikrofon. „Nara, bitte kommen!“

 

Ein Rauschen in seinem Ohr, eine zwei sekündige Verspätung. „Jo. Was gibt’s?“

 

„Ich bin mit Tenten bei der Andockstelle. Wir haben die Tunnel lokalisiert, aber ich habe etwas gefunden, von dem ich mich nicht entsinnen kann, es auf den Grundrissen gesehen zu haben.“

 

„Eine Sekunde.“ Ein kurzes Zischen von Statik, dann kam er wieder zurück. „Alles klar. Sag mir, was du siehst.“

 

„Es ist direkt hinter dem Ladebereich und eine Rampe hinunter. Irgendeine Art des Durchgangs. Es ist seltsam verziert und scheint mit einem Ziffernblatt verriegelt zu sein.“

 

„Was für eine Art Ziffernblatt?“

 

„Ein Kombinationsschloss käme in den Sinn.“

 

Eine lange Pause. 

 

Mit zusammengezogenen Brauen legte Neji scharf den Kopf schief und tippte gegen seinen Ohrstöpsel. „Shikamaru? Bist du noch da?“

 

„Jo. Weiter.“

 

„Auf der anderen Seite befindet sich eine ganze Menge rohes, konzentriertes Chakra“, fuhr Neji fort, während seine Augen zurück nach oben zu der Plakette zuckten. Mit dem Lichtstrahl strich er über die Symbole. „Da oben ist eine Tafel, auf der Shinjūmon steht. Ich schätze mal, das passt zu der bestienartigen Thematik dieses ganzen Desasters.“

 

Eine weitere lange Pause…Sekunden verstrichen…langsam hob sich Nejis Braue. „Langweile ich dich, Nara?“

 

Shinjūmon…“, sagte Shikamaru plötzlich und scharf. „Bist du dir da sicher?“

 

„Positiv. Wieso? Ist dir das vertraut?“

 

Jikūkan ninjutsu“, erwiderte Shikamaru. „Es ist ein Portal.“

 

Neji blinzelte, völlig aus dem Konzept gebracht von dieser abrupten Antwort. Ein Raum-Zeit-Ninjutsu erklärte auf jeden Fall, wie die Chimären transportiert worden waren…aber nichts erklärte, wie um alles in der Welt Shikamaru davon wissen konnte. Diesmal war es Neji, der schwieg und sein Atem verfing sich heftig in seiner Kehle, als er darüber sinnierte, wie klug es wäre, Shikamaru jetzt über den Transmitter auszufragen. 

 

Ein trockenes Schnauben. „Langweile ich dich, Hyūga?“

 

Irritiert zuckte Nejis Braue. „Bist du dir da sicher?“

 

„Fundierte Vermutung, aber ja.“

 

Lügner.

 

Neji sprach ihn nicht darauf an. Jetzt war definitiv nicht die Zeit dafür. „Denkst du, es ist sicher anzunehmen, dass es mehrere weitere Portale irgendwo innerhalb der Einrichtung und des Dorfes gibt?“

 

„Ganz sicher.“

 

Neji seufzte und schaltete die Taschenlampe aus. „Nogusa muss darüber informiert werden. Und die Nagu müssen eine Suchaktion starten, um diese Portale zu schließen.“

 

„Bin dabei. Sonst noch was?“

 

Neji holte Luft, hielt sie. Die Worte wollten nicht kommen. „Nein“, murmelte er. 

 

Die Verbindung brach ab. 

 

Zurück zu Statik und Stille. 

 

Seufzend ließ Neji seine Hand vom Mikrofon sinken und lenkte seine Schritte die Rampe entlang zurück, während er diese Stelle auf seiner mentalen Karte markierte und die Sache mit dem Portal Shikamarus Händen überließ. 

 

Beende du die Abriegelung der Einrichtung und finde Ujihara. 

 

Neji behielt das Bild des Aikoku Anführers im Kopf, verließ den Lagerbereich und lief zurück zu dem großen, industriellen Zwischengeschoss mit den integrierten Büros. Als er sich der Treppe näherte, benebelte sich schon wieder sein Atem. 

 

Seltsam.

 

Während er ein Kunai zog, nahm er zwei Stufen auf einmal, um das erste Stockwerk der Büros zu erreichen, wobei er leicht das Geländer packte. Seine Haut kribbelte gegen die Kälte. Das Kunai in seiner Hand fühlte sich an wie Eis. 

 

Woher kommt dieser Temperaturabfall?

 

Wachsam lief er über den groben Bretterboden auf das erste Büro zu und hielt inne, als er sah, dass die großen Glasfenster vollständig überfrostet waren und den Blick ins Innere verhinderten. Neji aktivierte sein Byakugan und bewegte sich auf die Tür zu, probierte den Türknauf aus. Er war festgefroren und drehte sich nicht. 

 

Verdammt.

 

Aber das alarmierte ihn weniger als die dicken Wände voll von eisigem Chakra, das das Bürogebäude umgab und grell genug schimmerte, um seine Sicht auf alles zu verdecken, was sich auch immer im Inneren abspielte. 

 

Und dann zersplitterte das Fenster, das ihm am nächsten war. 

 

Nein, es explodierte. 

 

Fluchend machte Neji einen Satz nach hinten, um der über zwei Meter großen Masse aus fauchender und spuckender Raserei auszuweichen, die gegen das Geländer krachte und mit genug Wucht zurückprallte, um es seitwärts und nach oben zu katapultieren, zurück auf die scheußlichen Hinterläufe, während der riesige Klapperschlangenschwanz um Balance suchend schwankte. 

 

Scheiße!

 

Neji wich zurück. 

 

Mit den kurzen Vorderläufen ausgestreckt folgte die Chimäre ihm und die große, gefleckte Halskrause fächerte sich auf, die Kiefer öffneten sich, als sich das Vieh darauf vorbereitete, ihn anzuspucken. 

 

„KAITEN!“

 

Das ätzende Gift prallte von seinem blauweißen Schild ab und bespritzte das Deck, wobei es Löcher durch die Planken fraß und Teile des Geländers schmelzen ließ. Mit einem Angriff der Lufthandfläche löste sich Neji aus dem Kaiten. Der intensive Chakraschlag rammte den Speier zurück gegen den zweiten, der gerade aus den Büros gesprungen kam, wodurch die Biester in einem Chaos zappelnder Gliedmaßen ineinander verheddert wurden. 

 

Ein Schrei erscholl von jenseits der eingefrorenen Wände. 

 

Weiblich und zornig, vielleicht verletzt.

 

Während er sich unter einem massiven, rasselnden Schwanz hindurch duckte, stürzte sich Neji in einer raschen Drehung seitwärts durch das zerborstene Fenster, mit der er anmutig gelandet wäre, wenn der Boden nicht von Eis bedeckt gewesen wäre. 

 

Shit!

 

Er rutschte weg. 

 

Aber dieser Schlittern rettete ihn. 

 

Ein dicker Klumpen schwarzen Speichels flog über seinen Kopf hinweg und traf den Speier, der versuchte, ihm zurück in das Büro zu folgen. Wirkungslos glitt das Gift an den Schuppen des Biests nach unten, aber etwas davon musste das Vieh in die Augen getroffen haben, denn es taumelte mit einem schrillen Kreischen aus der Bahn und krachte in einen Schreibtisch. 

 

Eins erledigt.

 

Nur Kami wusste, wie viele noch übrig waren. Er konnte den Lärm eines Kampfes hören, der um ihn herum und in den angrenzenden Büros ausgetragen wurde, die Geräusche gedämpft von all dem Eis. Wenn er jetzt so darüber nachdachte, dann hatte er nichts davon gehört, als er noch draußen gewesen war. Das Eis war ebenso schalldicht, wie es die Wände sicherte. Zumindest bis jetzt. 

 

Eis…finde die Frau. 

 

Es musste einfach Yuki sein. 

 

Sie benutzt das Eisversteck, oder nicht? 

 

Doch unabhängig davon, wer auch immer das Jutsu gewirkt hatte, derjenige musste geschwächt sein, denn das Eis, das die Büros versiegelt hatte, fing an zu tauen und Neji konnte jetzt an den Schleiern blendenden Chakras vorbei sehen. 

 

Lauf. Lauf. Lauf. 

 

Mit scannenden Byakugan Augen schlitterte Neji weiter einen Gang aus Tischen entlang und rutschte dann in einen Spurt, als seine chakrageladenen Füße Halt auf dem glitschigen Boden fanden. 

 

Ein unmenschliches Kreischen zu seiner Linken. 

 

In einer Drehung stürzte er über einen Schreibtisch hinweg, trat ein Monster, das ihn gerade anspucken wollte, nach unten auf den Rücken und schlitterte auf dem Vieh den nächsten, eisigen Gang entlang, während er sich duckte, um den Schnellfeuer-Speichelklumpen auszuweichen, die über seinen Kopf flogen. 

 

Ein weiterer Schrei erklang. 

 

Diesmal männlich. 

 

Rasch rammte Neji einen Fuß gegen den dürren Hals der Chimäre, um Knochen und Knorpel zersplittern zu lassen. Er wirbelte herum und legte seinen Kopf zur Seite, um dem Kunai auszuweichen, das ein seiner Wange vorbei schoss und dabei sein langes Haar aufwühlte. 

 

Mit zu Schlitzen zusammengezogenen, weißen Augen, wandte er sich um. 

 

Ein Aikoku Kusa-nin blinzelte ihn durch den Raum hinweg an, die Zähne zu einem blutigen Grinsen gebleckt. Überrascht zuckte Nejis Braue nach oben. 

 

Es war fast schon komisch, wie sie sich anstierten und das menschliche Element des Kampfes inmitten dieses von Monstern angefüllten Chaos‘ erkannten und zu schätzen wussten. Der Aikokusha lachte und Neji war versucht, zu schmunzeln – tat es aber nicht. Stattdessen jagte er sein Kunai zwischen die Augen dieses Bastards. 

 

Ein geschockter Gesichtsausdruck und der Mann fiel zu Boden. 

 

Sofort warf sich Neji zurück in den Kampf, wich Gift und Kunai aus, als Monster und Menschen ihren Kampf in dem Raum austrugen. Er zählte sechs Aikoku und acht Speier. Die Speier gewannen. Und der Sinn von Gerechtigkeit entging Neji nicht. Diese Männer hatten die Erschaffung dieser Bestien angestrebt und jetzt wurden sie von der Flamme der Ambitionen ihres Anführers verbrannt. 

 

Sie befolgen nur Befehle, genau wie du. 

 

Während er diesen gnädigen Gedanken abschüttelte, glich er die Seiten dennoch etwas aus, indem er zwei der Bestien auf seinem Weg in das nächste Büro ausschaltete, was den Aikoku eine faire Chance auf einen Kampf gab, als er links und rechts mit einem neuen Kunai um sich schlug. 

 

Er würde für die zurückkommen, die überlebten. 

 

Spielt ohnehin keine Rolle.

 

Ihnen stand der Tod mit ihren Köpfen auf Nogusas Richtklotz bevor. Alles, worum sich Neji sorgte, war, Ujihara festzusetzen. Die Politik regelte wie immer die Bestrafung. 

 

Als er in den nächsten Raum stürzte, krachte er beinahe in eine Eisskulptur. 

 

Besagte Skulptur stellte sich als eine Chimäre heraus, die mitten in einer Drehung eingefroren war. Der riesige Körper war von Raureif eingefasst und steifgefroren. Mehrere weitere standen in verschiedenen, tiefgefrorenen Stadien in dem Zimmer und manche von ihnen zuckten, als Teile des Jutsus aufzutauen begannen. 

 

Und mitten in dieser bizarren Szenerie erblickte Neji einen Ring aus zehn Aikoku Shinobi, die eine kleine, wie ein Albino aussehende Frau mit pinken Augen und schwarzen Lippen eingekreist hatten.

 

Yuki. 

 

Nejis Augen weiteten sich. 

 

Auf die Knie gezwungen war Yukis langes, weißes Haar um die blutige Faust des Anführers der Aikoku-nins gewickelt, seine Klinge ruhte unter ihrem Kiefer, nur kurz davor, ihre Kehle von Ohr zu Ohr aufzuschlitzen. Neji erkannte den Mann auf den ersten Blick. 

 

„Ujihara“, knurrte er. 

 

Seine Stimme war nur sehr leise, aber es war zu spät, seine Anwesenheit zu verbergen. Mehrere Aikoku Shinobi hatten bereits ihre Augen auf ihn gerichtet und musterten ihn für eine entscheidende Sekunde. 

 

Niemand sagte etwas. 

 

Niemand startete einen Angriff. 

 

Abgesehen von den Kampfgeräuschen im anderen Raum, herrschte bis zu diesem Moment absolute Stille…durchbrochen nur von dem Klang knackenden Eises, als Yukis Jutsu immer mehr nachließ. Gelbe Augäpfel rollten hinter dem Eis und Schlangenschwänze und Echsengliedmaßen zuckten. 

 

Gott…sie sind immer noch lebendig.

 

Lebendig und bereit, den Raum in ein Blutbad zu verwandeln, sobald das Eis brach. 

 

Was jede Sekunde der Fall sein kann… 

 

Die Zeit arbeitete gegen sie alle. Selbst den feindlichen Ninjas schien das bewusst zu sein. Mit unendlicher Ruhe und einer fast schon zeremoniellen Haltung gingen die Aikoku Shinobi wie eine Einheit um einen immer noch stehenden Ujihara auf die Knie, der im Zentrum des Kreises verharrte, seine Klinge noch immer an Yukis Hals. 

 

Nejis Blut verdünnte sich zu einem eisigen Kribbeln. 

 

Der Augenblick nahm ein fröstelnd rituelles Gefühl an, als jeder der Aikokusha sein Tantō im Schoß drehte, die Hände um die Hefte geschlossen und die Klingen nach innen auf ihre Bäuche gerichtet. Ritueller Suizid. Genau wie bei ihrem einstigen Anführer, Ashihara. 

 

Langsam schüttelte Neji den Kopf und trat mit einer erhobenen, nach unten zeigenden Handfläche näher. „Nicht so, Ujihara.“

 

Ujihara hob seine dichten, grau werdenden Brauen und ein träges, müdes Lächeln breitete sich auf seinem bärtigen Gesicht aus, so fröstelnd wie das Blut, das seine Zähne benetzte. „Wie sonst? Am Galgen hängend? Oder vielleicht durch Enthauptung? Es war immer klar, dass es darauf hinauslaufen würde.“

 

Aufmerksam musterte Neji die knienden Shinobi, sah ihre entschlossenen Gesichter, ihre ruhigen Augen. Sie akzeptierten ihr Schicksal vollkommen. Ihre Befehle. Ihre Bestimmung, zu sterben. Dieser Gedanke trieb Splitter aus Eis in seine Seele. Er versteifte sich gegen die drohende Empathie und trat einen weiteren Schritt nach vorn, was aber keine Reaktion bei den Aikoku auslöste, nur gefasstes Starren. 

 

„Du liebst dein Land“, argumentierte Neji, während seine Augen flüchtig zu Yuki zuckten. „Das tun die Nagu auch. Dein Bruder hat behauptet, Nogusa und dieses Land zu lieben. Du wirst nichts dadurch erreichen, eine Nagu zu töten…es wird nur deine Intentionen kompromittieren und den reinherzigen Patriotismus beflecken, der dich zu solchen Extremen getrieben hat.“

 

Ujihara neigte die Klinge an Yukis Kehle. Der Stahl blitzte kalt auf. „Ich bin zum Handeln gezwungen worden, lange bevor sich der Hals dieses Kindes unter meiner Klinge befunden hat. Es ist genau so, wie die Nagu und auch jeder andere Ninja leben. Mit ihren Herzen unter dem Messer.“

 

„Vielleicht. Aber nur du kannst dieses Messer kontrollieren“, sagte Neji, als er seine Stirn in Richtung der Klinge neigte. „Hierbei hast du eine Wahl.“

 

„Nein. Es gab niemals eine Wahl.“

 

„Es gibt immer eine Wahl.“

 

Ujiharas Lächeln verwelkte zu einem sonderbaren Ausdruck – ebenso reuevoll wie seine nächsten Worte. „Nicht immer.“

 

Nejis Brust zog sich bei diesen Worten schmerzhaft zusammen. Die eisigen Splitter sanken noch tiefer. Verdammt. Er wusste nur zu gut, wie sich das anfühlte. 

 

Ich sollte eigentlich überhaupt nichts fühlen.

 

Ujihara wandte den Blick ab und legte den Kopf schief, als würde er nach etwas lauschen. Eine leise Stimme der Vernunft, wie Neji hoffte. Oder vielleicht waren es auch die Rufe und Schreie in dem Raum, aus dem Neji gekommen war. Die Schreie, sowohl von Männern als auch Monstern, nahmen einen höheren und verzweifelteren Tonfall an. Der Kampf entwickelte sich in die eine oder andere Richtung, aber Neji drehte sich nicht um, um nachzusehen, er wagte es nicht, auch nur eine Sekunde seine Augen von Ujihara abzuwenden. Er brauchte diesen Mann lebend. Yuki auch. Sie beobachtete ihn ausdruckslos und schien ebenso eingefroren zu sein, wie ihr Jutsu. Die Klinge an ihrer Kehle schimmerte, als sich Ujiharas Finger um das Heft krümmten. 

 

Nejis Puls machte einen Satz. „Ujihara“, versuchte er es noch einmal, machte einen weiteren halben Schritt und gestikulierte zu einem der eingefrorenen Speier. „Diese Monster, diese Waffen, die du erschaffen hast…du hast gesehen, was sie deinen eigenen Leuten angetan haben. Auf diese Weise kannst du dein Land nicht beschützen.“

 

„Mein Land“, lachte Ujihara leise – etwas brannte in seinen Augen. Und Neji brauchte einen fassungslosen Moment, um zu realisieren, dass es Tränen waren. „Konohagakure und Iwagakure haben unsere Leute zu Asche auf dem heißen Wind ihrer Kämpfe und Kriege verbrannt. Ihr habt eure Monster in unser Land gebracht, lange bevor wir unsere eigenen erschaffen haben.“ 

 

Es gab keine Verteidigung gegen diese Wahrheit…und all ihre Tragödie. Neji schüttelte den Kopf. „Ujihara…solch diabolischen Fehler sollten nach stärkeren Menschen rufen, die führen, nicht nach stärkeren Monstern, die losgelassen werden. Was du und dein Bruder getan habt, wird dein Land nicht retten oder stärken. Es wird es verdammen.“

 

„Ein kleines Vergehen“, wisperte Ujihara. „Für all die Verbrechen, die vorher geschehen sind.“

 

Der Zirkel der Aikoku Shinobi regte sich bei diesen Worten und gemeinsam murmelten sie sanft wie ein Gebet: „Für Verbrechen gegen das Land, für Verbrechen gegen die Sippe, zu vergeben und zu vergessen macht mich zum Muhonnin.“

 

Angesichts dieser Worte weiteten sich Nejis Augen…

 

Und dann bewegte sich die Welt in Zeitlupe…

 

Als ob das Skandieren ihres Mantras die Macht hatte, Augenblicke zu Minuten auszudehnen, streckte sich die Zeit zu unergründlichen Sekunden…Sekunden, die so langsam und dennoch schnell durch Nejis Finger flossen…eine Reihe von Ereignissen, die nicht aufgehalten, nicht verhindert werden konnten…

 

Sie entfalteten sich in Nanosekunden wie in einer Bild-für-Bild-Sequenz…

 

Die Aikoku stießen sich ihre Klingen in ihre Bäuche…

 

Neji stieß sich von seinen Füßen ab…

 

Yukis Blick wanderte über Nejis Schulter…

 

Ihre Augen trafen auf etwas, jemanden, auf der anderen Seite des Raumes…

 

Sie lächelte das leichteste Lächeln – und dann warf sie ihr Gewicht nach vorn, schnitt sich ihre eigene Kehle auf Ujiharas Klinge auf und warf den erschrockenen Aikoku Anführer damit direkt über ihre Schulter hinweg in Nejis Arme. 

 

„NEIN!“

 

Neji hörte den gellenden Schrei der Verleugnung…seinen eigenen und den des Mannes direkt hinter ihm. 

 

Katsu.

 

Und dann brach der Eispanzer um die Chimären auf. 

 

~❃~

 

Timing.

 

Es war alles. 

 

In der Sekunde, als Shikamaru den Anruf mit Neji abgebrochen hatte, war sein Verstand bereits zehn Schritte voraus gespurtet, ebenso wie mehrere Stunden über seine minutiöse Planung hinaus. Keine Zeit für inaktives Meisterhirnen, es war an der Zeit, einen Zug zu machen. 

 

„Mach ihn schnell“, sagte die Finsternis. 

 

Shikamaru erhob sich und spürte Sais Augen auf sich ruhen. „Wir müssen ins Innere des Dorfes.“

 

Für ein paar Sekunden starrte Sai ihn ausdruckslos an. „Du wirst Nogusa nicht von den Shinjūmon erzählen?“

 

„Noch nicht.“

 

„Du vertraust ihm nicht.“

 

„Nicht unbedingt. Aber ich will zuerst ein bisschen Aufklärung betreiben. Bei allem, was wir wissen, könnten sich Unterstützer der Aikoku unter den Nagu befinden. Für unsere Mission ist es besser, wenn wir auf Nummer sicher gehen.“

 

Sai neigte den Kopf, seine ausdruckslose Contenance unbewegt von Argwohn oder Überraschung. „Dem stimme ich zu. Woher weißt du von den Shinjūmon?“

 

Da war er. Der Haken an Sais Folgschaft. Er würde nicht geben, ohne etwas im Gegenzug zu bekommen – ganz zu schweigen davon, dass er einiges von Shikamarus kurzem Austausch mit Neji mitbekommen hatte. Und dazu kamen auch noch die wie auch immer gearteten, sorgfältig ausgewählten Informationen, die Neji mit Sai geteilt hatte, bevor er den Künstler mit seiner Babysitterrolle betraut hatte. 

 

„Die Uhr tickt, Genie.“

 

Täuschung würde hier nicht funktionieren. 

 

Aber vielleicht Unterlassung. 

 

Rasch blätterte Shikamaru durch die Informationen in seinem Verstand, ließ einen ganzen Haufen Erläuterungen beiseite und präsentierte die kürzeste und zweckmäßigste Erklärung. „Als vor zwei Jahren die Chūnin Prüfungen hier in Kusa abgehalten wurden, war ich Proktor. Habe mich mit ein paar politisch wichtigen Leuten getroffen. Habe auch ein paar Orte gesehen, die ich nicht hätte sehen sollen. Ich kann mich erinnern, dass ich ein Tor wie das gesehen habe, das Neji beschrieben hat.“

 

Ehrlichkeit aus nächster Nähe. Es war auf jeden Fall genug, um Sais Kopf ein Stück zurückzucken zu lassen und seine dunklen, tintigen Augen huschten über Shikamarus Gesicht, als würde er nach irgendwelchen Tics oder Hinweisen suchen. Es hatte schon etwas für sich, sich in direktem Sichtfeld zu verstecken. Shikamaru konnte auch mit der Wahrheit lügen, wenn es sein musste. Es war alles nur eine Sache des Arrangierens von Tatsachen – und der Lücken dazwischen.  

 

Nickend schlüpfte Sai in eine dieser Lücken. „Wir haben keine Karte des Dorfes“, sagte er. Pragmatisch wie immer. 

 

Shikamaru tippte sich gegen die Schläfe. „Alles hier drin.“

 

„Wie kommen wir an den Nagu Butai vorbei?“

 

Shikamaru antwortete mit Aktion, als er über den Tisch griff, durch ein paar Karten und Grundrisse wühlte, bevor er einen Papierfetzen packte und zu Sai hinüber schob. Darauf war ein vertrautes Symbol gestempelt. Das Wappen des Daimyō des Landes der Verschlungenen Wurzeln. Das gleiche Wappen, das von Aikoku übernommen worden war: zwei Wurzeln, die sich in einem Unendlichkeitszeichen ineinander verwoben, umgeben von einem Kranz verflochtener Ranken. 

 

Aufmerksam musterte Sai das Symbol und spähte zu Shikamaru – wartete. 

 

Mit einem Finger tippte der Nara auf das Bild. „Kannst du das bis zu Perfektion replizieren?“

 

„Ja.“

 

„Und die Chakrasiegel, die die Nagu auf unsere Hände gestempelt haben, um die Barrieren durchschreiten zu können. Kannst du die auch replizieren?“

 

„Ja.“

 

Ein schmales Lächeln legte sich auf Shikamarus Lippen, ein Schatten seines einstigen Humors. Wenn er sich über irgendetwas freute, dann war es einzig und allein das Voranschreiten des Spiels. Sai war gerade zu seinem beweglichen Turm geworden. 

 

~❃~

 

Eis zersplitterte als silberner Regen in einem Raum voller Monster. 

 

Ein Raum voller Monster…und Katsu war eines davon. 

 

Sein gelbgrünes Auge brannte vor Hass und er explodierte zu Raserei. Tötete mit perfekter Brutalität. Entfesselte Tod und tauchte die Luft in Rot, sein animalisches Brüllen entsetzlicher als die sterbenden Schreie der Chimären. 

 

In Nejis Armen hing Yuki schlaff wie eine zerbrochene Puppe. 

 

Ujihara lag bewusstlos an den Füßen des Hyūga, verloren in einer Dunkelheit, die weit weniger endgültig war wie die, in die Yuki hinüber geglitten war. Absolut hilflos und nicht in der Lage, sie zurück zu bringen, sah Neji zu, wie sie ging, sah, wie das Licht hinter ihren Augen flackernd erstarb und sie glasig und leblos wie Juwelen aus Rosenquarz zurückließ…und als sie ging, ging sie lächelnd. 

 

Lächelnd.

 

Gott…

 

Ein bebendes Zischen ließ Nejis Kopf nach oben zucken und seine weißen Augen wurden kalt wie Frost. Ein Speier löste sich aus dem Rudel, das Katsu attackierte und bewegte sich schnurstracks auf Neji zu. Da es ihn kniend und mit Yukis Blut bedeckt sah, machte das Vieh den verheerenden Fehler, anzunehmen, dass er verletzt war.

 

Und es war der letzte Fehler, den dieses Monster machen würde. 

 

Behutsam legte Neji Yuki ab und stellte sich vor den bewusstlosen Ujihara, obwohl er die Versuchung bekämpfte, die Chimäre diesen Bastard einfach in Fetzen reißen zu lassen. 

 

Ich brauche ihn lebend.

 

Und so bestrafte Neji stattdessen die Bestie. 

 

In der Sekunde, als sich diese Kiefer öffneten, ging Neji zum Töten über und führte den Kill mit einer Effizienz und Schnelle aus, die mit einem nassen Knacken von Knorpel und dem trockenen Schnappen von Knochen endete. 

 

Das Monster fiel. Tot, bevor es auch nur auf dem Boden aufschlagen konnte. 

 

Eine durchdringende Stille erfüllte den Raum. 

 

Neji wandte sich um, scannte das Gemetzel und fand nichts mehr, das man abschlachten konnte. Katsu kniete auf dem Boden, sein gebräunte Haut rot gewaschen von Blut. Er wiegte Yuki in seinen geäderten Armen, stierte sie mit verständnisloser Miene an und die vernarbte Seite seines Gesichtes war nicht in der Lage, die Emotionen zu formen, die an den paralysierten Muskeln zerrten. Mit einer seltsamen und fast schon rituellen Zärtlichkeit küsste er ihre schwarzroten Lippen, ihre Stirn und ihre geschlossenen Lider. 

 

„Katsu…“, begann Neji, brach dann aber ab. 

 

Abrupt stand der Nagu auf, Yuki leblos in seinen Armen hängend. So klein, so fragil, sie sah aus wie eine Kindsbraut, ihre geisterhafte Blässe wurde im Tod geradezu ätherisch. Mit verschlossener Miene trat Katsu über Ujiharas regenden Körper hinweg und bewegte sich auf die Tür zu – driftete beinahe, als hätte er seinen Weg verloren. 

 

Um sich vom Starren abzuhalten, beugte sich Neji nach unten und riss Ujihara auf die Füße. „Steh auf“, murmelte er. 

 

Stolpernd und knurrend richtete sich der Aikokusha auf, doch sein Kampfgeist verließ ihn in der Sekunde als er den Ring seiner loyalen Gefolgsleute erblickte, ausgeweidet von ihren eigenen Klingen. Seine Augen füllten sich und er würgte hervor, was wohl ein Gebet sein musste – denn es konnte keine Bitte um Verzeihung gewesen sein. 

 

Mit verkrampftem Kiefer fesselte Neji Ujiharas Handgelenke hinter seinem Rücken und rammte seinen Handballen in die gebeugte Wirbelsäule des Mannes, um ihn vorwärts zu schubsen. „Lauf.“

 

Kein Widerstand. Es war so surreal, das zu beobachten. Fast schon…enttäuschend. Diese seltsame Aufdeckung eines Anführers, der solch fanatische Loyalität kommandiert und solch unverzeihliche Gräueltaten begangen hatte. Ein patriotischer Terrorist, der jetzt in den Händen seines Feindes geradezu lammfromm und gefügig war, zertrümmert unter dem Gewicht einer Niederlage, die fast schon zu einfach gewesen und fast ohne Kosten vonstatten gegangen war.

 

Fast ohne Kosten? Du kaltherziger Bastard. 

 

Fürwahr. Die Kosten lagen in Katsus Armen…und sie lagen tot unter den Trümmern der Explosion, die Neji befohlen hatte. Kinder waren umgekommen. Unschuldiges Personal war umgekommen. Eine der Nagu hatte ihr Leben geopfert, um den Erfolg einer Mission zu gewährleisten, die von einer fremden Nation ausgeführt wurde und dennoch war alles, was Nejis eiskalter, von ANBU bestimmter Verstand zu schätzen wusste, die günstige Natur des Ergebnisses; es hatte niemanden seiner eigenen Leute getroffen. Es war nicht sein Problem. Es war niemals seine Aufgabe gewesen, sie zu beschützen. 

 

Kollateralschaden…

 

Er versteifte sich gegen diese Gedanken, den mentalen Drill der Gleichgültigkeit. Aber war diese Apathie, diese emotionale Abtrennung, nicht genau das, was er wollte? Was er brauchte?

 

Was ich gewählt habe.

 

Vor ihnen blieb Katsu im Türrahmen stehen. 
 

Auch Ujihara blieb einen Schritt hinter dem Nagu stehen und taumelte dann scharf zurück, wobei er fast in Neji krachte. 

 

Knurrend packte Neji Ujiharas Nacken in einem quetschenden Griff und wollte ihn gerade wieder nach vorn schubsen, nur um zu erstarren, als sein Blick über die Schulter des Aikokusha und an Katsu vorbei wanderte. 

 

Weiße Augen flogen weit auf. 

 

Eine Chimäre stand direkt vor Katsu, der Kopf nur wenige Zentimeter vom Gesicht des Nagu entfernt. Der lange Schlangenhals mäanderte in einem gewundenen Kobratanz von einer Seite zur anderen, an den sich Neji auch von der Rüstkammer erinnern konnte – hypnotisch und tödlich. Mit glühenden, gelben Augen verharrte das Vieh wie gebannt und die gefleckte Halskrause zitterte und flatterte, scheinbar kurz davor, sich aufzufächern. 

 

Neji wusste, was als nächstes kam. 

 

Der Nacken würde sich in einem fatalen ‚S‘ zurückziehen, die Kiefer würden sich öffnen und das Gift würde fliegen. Nur passierte überhaupt nichts davon. 

 

Katsu legte den Kopf auf eine Seite und die Chimäre spiegelte seine Aktion – präzise und unmittelbar. Katsu trat nach vorn und das Biest trat zurück, der Kopf nickte vogelhaft und diese gelben Iriden blieben auf Katsus Gesicht fixiert. Ein weiterer Schritt nach vorn, ein weiterer Schritt zurück. Wie ein Tanz. Eine tödliche Balz. 

 

„Lauft weiter“, sagte Katsu mit einer Stimme wie Rost. 

 

Neji verstärkte seinen Griff an Ujiharas Nacken und schob ihn vorwärts. Direkt hinter Katsu betraten sie das nächste Büro und spiegelten dabei seine Schritte. Die Chimäre wiederum wich weiter zurück, als Katsu weiter voran lief, hielt niemals in ihren Bewegungen inne oder brach ihr Starren. 

 

Unglaublich.

 

Verstörend. 

 

Wie zur Hölle kontrollierte Katsu dieses Monster?

 

Sie machten mit diesem unheimlichen Tanz durch den Raum weiter, traten über Leichen hinweg und um Möbel herum, während sie sich immer näher zu dem bodentiefen, zerborstenen Fenster bewegten, das Neji genutzt hatte, um die Büros zu betreten. 

 

„Stop“, murmelte Katsu. 

 

Sofort blieb Neji stehen, hielt seinen Griff an Ujihara aber bei. 

 

Langsam holte Katsu Luft, drehte sich an der Hüfte zur Seite, ohne den Kopf zu bewegen, während er Gesicht und Aufmerksamkeit auf die Chimäre gerichtet hielt. Das Vieh kopierte seine Bewegungen und drehte den schuppigen Torso, während der Hals kurvig und der Kopf fixiert blieb. 

 

„Nimm mir Yuki ab.“

 

Neji tat, wie ihm geheißen, erstaunt über die Art und Weise, wie das Monster ihn vollständig ignorierte, die gesamte Aufmerksamkeit weiterhin auf den Nagu gerichtet, als befände sich das Vieh unter einer Hypnose. Behutsam nahm Neji Yukis schlaffen Körper in seine Arme und wich wieder zurück, um Ujihara in Richtung des kaputten Fensters zu schubsen, bevor er ihm folgte. 

 

Als er an Katsu vorbei schritt, warf Neji einen raschen Blick auf das vernarbte Gesicht des Nagu. 

 

Und da war es. 

 

Das einsame, gelbgrüne Auge des Nagu brannte wie eine giftige Flamme in seiner Höhle, die Pupille geschlitzt – fast schon identisch zu dem Auge der Echse. 

 

Dōjutsu…

 

Eine Form von Kekkei Genkai. Sofort kamen Neji Shinos Worte in den Sinn: ‚Das könnte vielleicht auch sein anderes beschädigtes Auge erklären. Wenn er ein mächtiges Dōjutsu besitzt, dann macht es Sinn, dass ihn jemanden erblinden lassen will.‘

 

Das war allerdings eine Frage für eine andere Zeit. 

 

Da er Ujihara hinaus auf das Deck des Zwischengeschosses folgte, sah Neji den Kill nicht. Aber er hörte es. Ein gellendes Kreischen, das in einem nassen Spritzen erstarb. Katsu tauchte wieder auf, sein Gesicht in blutige Linien geschnitten. Er nahm Yuki mit einer Sanftheit aus Nejis Armen, bei der man den Eindruck gewinnen konnte, er würde denken, sie schliefe nur. 

 

Aber sie ist fort…

 

Weil er nicht schnell genug gewesen war. 

 

Und schon wieder erscholl diese kalte Stimme der Vernunft: Es war nicht deine Aufgabe, sie zu beschützen.

 

„NEJI!“

 

Aufgeschreckt wirbelte Neji bei Tentens Schrei herum und sah, wie sie ihm vom Ladebereich weiter unten zuwinkte. Langsam näherte er sich dem Geländer und seine Byakugan Augen suchten nach Gefahren, als er nach seinem Mikrofon griff. „Was ist los?“

 

„Das wollte ich dich fragen“, schnaufte sie und warf die Arme in die Luft. „Du hast dir ziemlich Zeit gelassen! Hast du Ujihara?“

 

„Ja.“

 

„Klasse. Ich werde jetzt die Siegel aktivieren. Die Tunnel sind bereit zum Sprengen. Wir haben vierzig Minuten, bevor alles zusammenbricht.“

 

Nickend hob Neji eine Hand, um ihr zu zeigen, dass er verstanden hatte. Das würde ihnen genug Zeit geben, die Gefangenen zu holen und sich zu sammeln. Während er Ujihara hinter Katsu zu der Treppe schob, wechselte Neji den Kanal. „Shino, bitte kommen!“

 

Tote Statik. Dann Leben. „Bestätige.“

 

„Ich habe Ujihara. Katsu ist bei mir…Yuki auch. Die Tunnel sind mit Explosionssiegeln versehen und bereit zum Sprengen. Statusbericht?“

 

„Alle Zielvorgaben erreicht. Wir haben die Nahrungspillen und Proben gesichert, zusammen mit einigen Aikoku-nins und Wissenschaftlern. Wir begeben uns jetzt zurück zum Treffpunkt.“

 

„Ausgezeichnet. Beeilt euch. Wir haben vierzig Minuten.“ Noch einmal wechselte Neji den Kanal und nahm inzwischen zwei Stufen auf einmal. „Kiba, bitte kommen!“

 

Rauschender Lärm füllte die Leitung, gefolgt von einem seltsam schmatzenden Geräusch, das vielleicht ein zurückgehaltenes Lachen oder ein unterbrochenes Niesen war. „Yoooo!“

 

Neji hob eine Braue. „Kiba? Wie ist euer Status?“

 

„Völlig zugedrööööhnt, Baby.“

 

Am Ende der Treppe erstarrte Neji und legte den Kopf schief, als hätte er sich gerade verhört. „Was?“

 

Zischendes Lachen, sogar ein bisschen hysterisch. 

 

Aber bevor Neji weiter nachfragen konnte, hämmerte sich Inos Stimme durch seinen Ohrstöpsel. Sie klang leicht außer Atem. „-els willen. Ugh. Neji? Wir haben Yako gefunden und die Opiate. Haben ein paar gruselige Insektennester gesäubert und-“

 

Ein explosives Krachen erscholl die Leitung entlang. „DROPKICK, FUCHSI! JAAA, NA DAS IST MEIN JUNGE!“ 

 

Neji riss scharf den Kopf zurück und knurrte in sein Mikrofon. „Ino. Was zur Hölle ist da los?“

 

„Umn. Die Opiate.“ Sie zögerte. „Ich habe eine Maske gefunden, aber Kiba und Yako haben, naja…ah…was abbekommen.“

 

„Abbekommen?“, echote Neji, während er sich alle Mühe gab, seine Stimme ruhig zu halten. „Wie viel abbekommen?“

 

Sie wimmerte leise. „Umm. Ein bisschen.“

 

„SEHR VIEL!“, lachte Kiba, hustete, schnappte nach Luft, als würde er sterben und lachte gleich darauf noch ein bisschen mehr. „Neji, Neji, du musst…du musst einfach…Inos Gesicht sehen…Inos Gesi-“ Noch mehr explosives Lachen in der Leitung. 

 

Seufzend ignorierte Neji Tentens fragenden Blick, als sie sich an der Türschwelle zu dem Labor zu ihm gesellte. „Ino. Können sie laufen?“

 

„Pfft. Bin mir ziemlich sicher, dass sie im Moment fliegen könnten.“

 

Energisch bekämpfte Neji dieses Bild und zwickte sich in die Nasenwurzel. Um die Wahrheit zu sagen, war er eher besorgt, als verärgert. Seine eigene Erfahrung mit den Opiaten war immer noch bestenfalls verschwommen und schlimmstenfalls äußerst peinlich. „Ino. Bring sie zum Treffpunkt. Du hast vierzig Minuten, bevor die Einrichtung in die Luft geht…und Kiba?“

 

„Yo?“

 

„So sehr es mich auch schmerzt, das zu sagen, aber es wäre mir sehr unangenehm, wenn du stirbst, bevor diese Mission vorbei ist. Also versuch bitte, das zu unterlassen.“

 

„Scheiße, ja.“

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Niccolino
2023-11-26T09:27:01+00:00 26.11.2023 10:27
Wieder sehr spannend und fesselnd geschrieben, freue mich schon auf hoffentlich baldige, neue Kapitel...
Antwort von:  _Scatach_
26.11.2023 13:36
Hey :) Freut mich sehr, dass dir die Geschichte so gut gefällt und du sie so spannend findest.
Ich werde mich bemühen, die Kapitel regelmäßig auf Animexx einzustellen, nur leider muss ich ganz ehrlich sagen, dass Animexx als Plattform für mich als Autorin recht...frustrierend ist.
Du kannst die Geschichte aber auch gerne auf fanfiktion.de lesen, dort ist sie schon bedeutend weiter.
Ich möchte dich aber in diesem Zuge auch bitten, dass wenn du dich entschließt, auf FF.de weiterzulesen, mir auch dort zu den einzelnen Kapiteln ein paar Worte dazulassen, denn leider ist vielen Lesern gar nicht bewusst, wie wichtig und vor allem motivierend es für Autoren ist, auch zu sehen, dass die Geschichte nicht einfach ungelesen und unbeachtet in den Tiefen des Internets versauert. :)
Würde mich also sehr freuen, wieder von dir zu lesen :)

Ganz liebe Grüße und vielen vielen Dank für deine Worte! <3 Scatach

https://www.fanfiktion.de/u/Scatach


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