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Under these Scars

Teil Vier der BtB Serie
von

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Cat and dog in slaughterhouse

Als er vor dem Einwegspiegel des Observationsraums stand, spähte Ibiki in die Verhörzelle und musterte seine Beute. Doch was er sah, konnte seinen sadistischen Appetit nicht anregen. 

 

Tz. Ich lasse nach.

 

Klein und geschrumpft saß Dr. Mushi zusammengesackt auf einem klapprigen Stuhl, bei dem eins der vier Beine ein kleines bisschen kürzer geschnitten war, als die anderen drei, was den Stuhl zu einer Neigung zwang und den Mann sowohl physisch, als auch psychisch aus dem Gleichgewicht brachte. Er hatte seine Ellbogen auf den breiten Metalltisch gestützt; ein Rechteck, das so kalt und klinisch war wie eine medizinische Liege. Ein passender Gedanke, wenn man die psychologischen Autopsien bedachte, die Ibiki bereits in diesem Raum und über genau diesen Tisch hinweg durchgeführt hatte. 

 

Zeit, deine Nerven auf die Probe zu stellen. 

 

Mit den Knöcheln klopfte Ibiki gegen das Einwegglas. 

 

Sofort wurde Dr. Mushi aufmerksam und fiel beinahe vom Stuhl, als er mit wilden Augen umher stierte und sich mit einer bandagierten Hand über das Gesicht fuhr, sich trockene Lippen und eine schwitzige Stirn rieb. Sein Teint sah übel aus und hatte inzwischen die Farbe von gelblich weißem Wachs angenommen. 

 

Gut.

 

Ibiki hatte ihm Feuer unter’m Arsch gemacht und wartete jetzt geduldig darauf, dass der gute Doktor seinen Siedepunkt erreichte. Oder Schmelzpunkt. Mushi sah aus, als wäre er ganz kurz davor. Seine Finger zitterten, als er seine gesprungene Brille abnahm und versuchte, sie mit den Enden seines blutbesudelten Haoris zu reinigen. Er wimmerte leise, drückte seine verletzte Hand gegen die Brust und bewegte vorsichtig seinen wunden Kiefer. Da, von wo aus Ibiki ihn in seinem Büro ins Traumland geschickt hatte, war die Haut verfärbt und aufgeplatzt. 

 

Ibiki hatte ihm nichts gegen die Schmerzen gegeben. Er war kein Samariter. 

 

Gelassen ließ Ibiki eine weitere Minute verstreichen und zog an den Enden seiner Handschuhe, als er steife Finger in das warme Leder drückte. Gottverdammte Arthritis. Er ließ seine Knöchel knacken und griff nach der Tasse, die er beiseite gestellt hatte. Shizune lag ihm ständig in den Ohren, er sollte endlich aufhören, Kaffee zu trinken; irgendwas wegen des Koffeins und eines rheumatorischen Faktors, die zusammen nicht gut funktionierten. 

 

Wie Wasser stürzte Ibiki den Kaffee hinunter. 

 

Scheiß auf Rheumatismus, er arbeitete inzwischen mit 0,0 Schlaf und so viel Stress, dass es ein Magengeschwür verursachen könnte. Stimulanzien waren das einzige, was diese Gleichung ausbalancieren konnte – das und der Dampf, der sich aufbaute und entwich wie bei einer Maschine. Es kam nur sehr selten vor, dass er die Fassung verlor, immerhin wusste er, wie er diese Hitze kanalisieren musste. Eine menschliche Dampfmaschine in Betrieb. 

 

Zeit, Mushi ein bisschen an der Nase rumzuführen und ein paar Dinge aus ihm raus zu kitzeln. 

 

Mit einem Klacken stellte er seine Kaffeetasse ab, verließ den Observationsraum und begab sich zu der Tür, die zu Mushis erbärmlicher, kleiner Zelle führte. Öffnete sie. Laut. 

 

Der Doktor erstarrte und seine Augen weiteten sich hinter verschmierten Brillengläsern. 

 

Bedächtig schloss Ibiki die Tür hinter sich mit einem Klicken des Riegels, das unheilvoll und bedrohlich klang. Unter einer gesenkten Stirn starrte er den Doktor an und wusste nur zu gut, dass er im Licht dieser einzelnen Niedrigwattbirne sowohl in Form als auch Größe verzerrt aussehen würde; wie eine granitene Statue, die ein wenig gruselig und sehr grimmig aus einem Grabstein wuchs. Eine Kombination, die dazu gedacht war, eingeschissene Hosen zu fördern. 

 

Doch sehr zu Mushis Anerkennung, machte er sich nicht ins Hemd, sondern benahm sich wie ein tapferer kleiner Scheißhaufen, der sich an seine Würde klammerte. „Dein Verhalten ist unentschuldbar“, wisperte er mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Krächzen, kaum mehr als ein Raspeln war. Das Zirpen eines Insekts. 

 

Schmunzelnd bleckte Ibiki die Zähne. 

 

Sofort drückte Mushi seine bandagierte Hand an sich, als er sich offenbar an dieses Schmunzeln entsann und daran, was es alles ankündigte. „Wenn die Hokage erfährt, was du getan hast.“

 

„Was ich getan habe?“, wiederholte Ibiki wispersanft. 

 

Mushi verstummte, zog sich zurück und seine Insektenaugen flackerten hinter seiner Brille – oder vielleicht war das auch nur diese abgeranzte Glühbirne, deren Licht von den Linsen reflektiert wurde. Der Stakkatoeffekt funktionierte, wenn auch ungeplant, sehr gut. Er sorgte dafür, dass Ibikis Bewegungen in einer Reihe rapiden Zwinkerns unheimlich und verzerrt wirkten, als er sich dem Tisch näherte. 

 

Auf dem klapprigen Stuhl lehnte sich Mushi nach hinten, wobei sein knochiger Arsch wackelnd nach Balance suchte. Er schluckte sichtbar, wagte es nicht, zu blinzeln, hatte aber gleichzeitig genug Eier, um zu feilschen. „Unabhängig von dem, was du glaubst, was ich getan habe, denk an all die Anklagen gegen dich selbst, Morino. Körperverletzung, unbefugte Inhaftierung-“

 

„Ich bin immun gegen Drohungen, Doktor“, erwiderte Ibiki in einem weichen Tonfall, sein kaltes, weißes Lächeln noch immer an Ort und Stelle, so tot und flach wie seine Augen. „Aber nur, damit wir uns verstehen, ich habe eine unglaubliche Menge an Freiraum, wenn es darum geht, sich mit den Kakerlaken auseinanderzusetzen, die aus Konohas Untergrund gekrochen kommen. Was glaubst du wohl, wie die Hokage reagieren wird, wenn sie herausfindet, dass du eine davon bist?“

 

Daraufhin wurde Mushi regungslos wie ein Käfer unter einem Mikroskop. 

 

Ibikis Schmunzeln erstarb zu einer dünnen, harten Linie. „Ja, so sieht’s aus. Inoichi hat mir alles erzählt. Über Tenka. Über Danzō. Über dich. Was glaubst du wohl, wie dieser alte Kriegshabicht reagieren wird, wenn ich ihm die Wahrheit über Shikamaru erzähle?“

 

„Das kannst du nicht!“, rief Mushi und erhob sich dabei fast schon aus seinem Stuhl, bevor er zurück auf seinen Ellbogen zusammensackte, um seinen Kopf zu umklammern. „Bei allen Göttern, Ibiki. Das kannst du nicht tun.“

 

Natürlich hatte Ibiki überhaupt keine Intentionen, so etwas zu tun, aber Mushis Vehemenz war interessant, um nicht zu sagen überraschend. Was oder wen beschützte der Doktor? Seinen Klienten? Sein Gewissen? Seine Fallstudie?

 

Mit geschürzten Lippen ließ sich Ibiki auf der Tischkante nieder und breitete die Hände aus. „Sag mir einen guten Grund, aus dem ich es nicht tun sollte.“

 

„Derselbe Grund, aus dem ich Shikamaru behandelt habe, als er zu mir gekommen ist“, erwiderte Mushi mit rauer Stimme wegen dieses Geständnisses. Als würde es ihn unbeschreiblich schmerzen, ein Patienten-Arzt Privileg zu brechen. „Amida…du musst verstehen. Alles, was ich getan habe, habe ich getan, um Shikamaru zu schützen. Als KERN Tenka halb tot an ihrer Tür gefunden haben und ich gerufen wurde, um ihn zu untersuchen, hatte ich keine Ahnung, dass er derselbe ANBU Agent war, der Shikamarus Erinnerungen an Kusagakure versiegelt hat.“

 

„Fang doch von vorne an“, lockte Ibiki. Er hatte nichts dagegen, Gewalt anzuwenden, aber der Doktor schien dazu bereit zu sein, zu kooperieren. Also würde er das ruhig angehen. 

 

Erstmal.

 

Eine kurze Pause entstand, in der Mushi zaghaft seine Fingerspitzen gegen seinen geschwollenen Kiefer drückte, doch seine Beschwerden lösten nichts weiter als ein blankes Starren bei Ibiki aus. 

 

Unter diesem Blick schrumpfte der Doktor noch etwas weiter zusammen und nach einem Räuspern fuhr er fort: „Shikamaru war zwei Wochen bei mir in Behandlung, nachdem er von einer Nebenmission in Kusagakure zurück gekommen ist. Ich habe ihn privat getroffen. Er hat mich bei mir zuhause aufgesucht und daraufhin habe ich auch dort die Behandlung durchgeführt.“

 

„Was genau hat das beinhaltet?“ Angesichts von Mushis zwiegespaltenem Blick schnaubte Ibiki und hob eine Hand, um an der Glühbirne zu drehen, die über dem Tisch hing. Das Flackern hörte auf. So war es leichter, das Gesicht des Seelenklempners zu lesen. „Ist ein bisschen spät für Doktor-Patienten Schweigepflicht, Mushi.“

 

Mushis Gesicht verkrampfte sich. „Shikamaru ist im Vertrauen zu mir gekommen.“

 

„Und dennoch hast du den Jungen in der Sekunde betrogen, als du zugelassen hast, dass er einen Fuß über deine Schwelle setzt“, hob Ibiki mit verschränkten Armen hervor. „Warum hast du ihn behandelt, wenn du doch wusstest, dass es dir verboten war, dich mit irgendeinem Nara außer Shikaku zu treffen?“

 

„Weil ich der Beste auf meinem Gebiet bin, Ibiki“, sagte Mushi mit klar werdenden Augen, als sein Konflikt von Überzeugung ersetzt wurde. „Weißt du, wie viele Psychiater Dissoziative Identitätsstörung nicht einmal als echten, ernstzunehmenden Zustand betrachten? Es ist erschreckend. Ich wollte nicht, dass Shikamaru noch einmal psychisch verletzt wird, weil irgendjemand seinen Zustand einfach abweist und eine Falschdiagnose stellt.“

 

„Meine Güte, du bestehst nur aus gut gemeinten Intentionen, was?“

 

Angesichts des Sarkasmus versteifte sich Mushi, aber schon wieder musste man bewundernswerter Weise sagen, dass das Feuer in seinen Augen nicht erlosch. Unbeirrbar begegnete er Ibikis düsterem Starren. „Ich habe ganz präzise begriffen, was ihm zugestoßen ist, Ibiki. In Anbetracht von Shikakus Tragödie war es offensichtlich, dass sich die Geschichte bei seinem Sohn wiederholt hat. Warum hätte ich ihn an einen anderen Psychiater überweisen sollen? An irgendwen, der absolut keine Ahnung, keinen Einblick, keine Erfahrung und auch kein Verständnis von der Psychologie der Nara hat?“

 

„Das klingt extrem territorial, Doktor“, merkte Ibiki an, da er nach Wegen suchte, um ein bisschen weiter in dieser ganzen Scheiße zu rühren und zu sehen, was letztendlich hängen bleiben würde. „Vater und Sohn in denselben dissoziativen Topf zu werfen? Das kommt deiner Fallstudie über die Nara sehr zugute. Deine Krallen darin zu versenken; sieht das einem Seelenklempner nicht ähnlich?“

 

Doch statt daran Anstoß zu nehmen, zog Mushi leicht den Kopf zurück und sah beinahe neugierig aus. „Sprichst du aus persönlicher Erfahrung, Morino? Ich war mir nicht bewusst, dass du jemals in Behandlung gewesen bist.“

 

Blöder Zug.

 

Ibikis Hand schoss über den Tisch und Mushi würgte, bevor er überhaupt realisierte, dass er am Kragen gepackt worden war. Sein Stuhl kippte auf die Hinterbeine und er schlug schwächlich um sich, als er nur von dem schraubstockartigen Griff um seine Kehle oben gehalten wurde. Die lederbekleideten Finger bissen sich tief. 

 

Beinahe beiläufig beugte sich Ibiki zu ihm, seine Stimme so leise, dass sie kaum zu hören war. „Die letzte Person, die versucht hat, Seelenklempnerspielchen mit mir zu spielen, hat für sechs Monate Blut gepisst. Und diese Person mochte ich. Dich mag ich nicht, Mushi. Verstehst du die wirklich mehr als simple Geschichte, die ich dir gerade erzähle?“

 

Mit weiten Käferaugen stotterte Mushi mit lilarotem Gesicht eine Antwort hervor: „J-ja!“

 

Ein langsames Nicken und Ibiki riss ihn in die Aufrichtung, bevor er den Doktor festhielt, sodass er vor lauter Zittern nicht aus seinem Stuhl fiel. Mushis Atmung brauchte einige, lange Sekunden, um sich wieder zu stabilisieren und bis sich seine benebelten Brillengläser klärten. 

 

Ibiki tätschelte ihm die Wange. „Guter Mann. Und jetzt erzähl mir von dieser Diagnose. Anders als bei Shikaku, hast du Shikamarus Dissoziative Identitätsstörung als unspezifiziert eingestuft. Erklär mir das.“

 

Zittrig rieb sich Mushi über seine eingedrückte Kehle und schluckte schwer. Er brauchte zwei Anläufe, bevor er die Worte hervor krächzen konnte. „Ich habe sie überhaupt nicht ‚in einen Topf geworfen‘, Morino. Obwohl er viele Faktoren einer DIS aufgewiesen hat, zeigte Shikamaru eine mentale Infrastruktur, die sich sehr von Shikakus unterschied.“

 

„Inwiefern unterschied?“

 

„Naja, mehr verheilt. Kohäsiver.“

 

„Erklär mir das.“

 

Sich immer noch über den Hals reibend spähte Mushi durch den Raum, als würde er nach etwas suchen, um es demonstrieren zu können. Letztendlich legte er seine unverletzte Hand auf seinen Tisch und ballte sie zu einer festen Faust. „Eine vollständige Persönlichkeit sieht so aus. Solide. Integriert. Eine dissoziative Persönlichkeit sieht so aus.“ Er spreizte die Finger auf eine Weise, die auf Brüche hinwies. „Also, als Shikaku zu mir gekommen ist, war es genau das, wie seine mentale Infrastruktur ausgesehen hat. Abgetrennt. Distanziert. Fragmentiert. Mit mehreren Persönlichkeiten – oder Alter Egos – die alle um die Kontrolle gewetteifert haben. Verstehst du, was ich mit Alter Egos meine?“

 

„Eine ausgeprägte Persönlichkeit, die jederzeit die Dominanz übernehmen kann“, sagte Ibiki flach, um Mushi wissen zu lassen, dass er weder von Terminologie noch von Psychogeschwafel manipuliert, oder untergraben werden konnte. „Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, also red weiter.“

 

„Sicher.“ Mushi wackelte mit seinen gespreizten Fingern. „Dieser dissoziative Zustand ist das, was ich auch bei Shikamarus Verstand bei unserem ersten Treffen erwartet hatte. Allerdings – ganz anders als bei seinem Vater – sah Shikamarus Psyche mehr so aus…“ Mushi formte eine sehr lockere Faust, die ein paar Lücken zwischen den Fingern aufwies. 

 

Ibikis Brauen hoben sich ein Stück. „Also sagst du, dass Shikamarus Alter Egos beinahe integriert waren?“ 

 

„Beinahe“, stimmte Mushi zu, seine Miene erhellte sich leicht angesichts dieses Austausches auf Augenhöhe und er schien jetzt auch zuversichtlicher zu sein, da sie sich auf sein Fachgebiet begeben hatten. „Tatsächlich war Shikamarus Verstand schon viel mehr ‚zusammengeklebt‘ als bei seinem Vater. Die fragmentierten Teile arbeiteten bereits auf eine Integrierung hin. Wir nennen das eine Teilfusion oder partielle Zusammenführung. Stell dir meinen Schock vor, als ich herausgefunden habe, dass er diesen Punkt bereits erreicht hatte? Ich wusste, dass ihm irgendjemand geholfen, oder ihn behandelt haben musste. Aber er hatte keine Erinnerungen daran.“

 

„Tenka“, raunte Ibiki, erstaunt über die Aufgabe, die Naoki in diesen letzten Augenblicken noch zu bewältigen versucht hatte, bevor er Genma gesagt hatte, er solle mit Shikamaru wegrennen. „Also hat er nicht einfach nur versucht, die Erinnerungen in Shikamarus Verstand zu versiegeln, sondern er hat auch versucht, eine partielle Integration zu erreichen?“

 

„Ja!“, sprudelte es aus Mushi heraus, während er mit den Handflächen auf den Tisch klatschte, unfähig seine Begeisterung in sich zu halten, auch wenn der Schmerz in seiner Hand ihn etwas zügelte. „Eine phänomenale Leistung, auch wenn sie fehlerhaft war. Agent Tenka hat fast eine vollständige Integration der Alter Egos geschafft. Shikaku hat über sieben Jahre gebraucht, aus eigener Kraft eine Teilfusion zu erreichen. Weitere drei Jahre waren nötig, um eine vollständige Vereinigung der Teile zu erreichen. Und das war, nachdem Inoichi bereits eingeschritten war, um diese Bemühungen zu unterstützen und das Schlimmste davon auszulöschen.“ Er schüttelte den Kopf. „Was Tenka getan hat, war vorbildlich und noch nie vorher dagewesen. Nicht einmal Inoichi war dazu in der Lage.“

 

Ibikis Augen verengten sich ein wenig. „Und wie lange hast du gebraucht, um die Punkte zu verbinden, dass der Agent, den du auf Danzōs Anweisung behandeln solltest, derselbe war, der an Shikamarus Verstand rumgedoktort hat?“

 

„Nicht sehr lange“, gab Mushi zu und legte seine Hände auf dem Tisch zusammen. „Aber bis dahin hatte Tenka bereits seinen Verstand mit diesem Kinjutsu komplett abgeriegelt…“

 

„Du musst verzweifelt gewesen sein“, sagte Ibiki trocken, wobei sich seine Lippen zu einem harten, humorlosen Feixen verzogen. „Eine weitere verdeckte Gelegenheit zu verlieren, ein brillantes halb Nara, halb Yamanaka Hirn zu sezieren. So eine Chance wird sich nie wieder bieten.“

 

Seufzend presste Mushi die Lider aufeinander und schien dabei in zehn Sekunden zehn Jahre zu altern. „Ich weiß, was du denkst, Ibiki…“

 

„Ich wette, dass du das zu allen deinen Klienten sagst.“

 

„Die Arbeit, die ich im KERN leiste. Das ist nicht für Danzō. Ich mache das für den Agenten.“ Hier hielt er inne, öffnete die Augen und stierte auf den Verband an seiner Hand. „Ich sorge mich um meine Patienten. Ganz entgegengesetzt zu dem, was du glaubst, sind sie nicht einfach nur Fallstudien für mich. Ich werde sicher nicht lügen und behaupten, dass mich mein Arbeitsgebiet nicht fasziniert oder dass ich nicht die Gelegenheit ergreifen würde, meine Forschungen und mein Verständnis auszuweiten, sollte sich eine solche Chance bieten. Absolut, das würde ich tun. Aber du täuschst dich, was meine Motive angeht.“

 

„Willst du das vielleicht aufschreiben? Ist ein guter Werbespruch.“

 

Mushi wurde regungslos und seine Augen hoben sich. „Ich lüge nicht. Und ich denke, dass du das auch weißt.“

 

Mutiger Zug. Hätte den Doktor seine andere Hand gekostet, wenn er damit nicht recht gehabt hätte.

 

Ibikis Schmunzeln schnitt sich etwas tiefer. „Spielt sowieso keine Rolle. Du musst nicht mich überzeugen, sondern die Ältesten. Und die sind ein schwieriges Publikum. Denkst du wirklich, dass du auch sie mit diesen Worten für dich gewinnen kannst? Viel Glück dabei. Du kannst dich schonmal von deiner Praxis, deinen Patienten und deinem Beruf verabschieden.“

 

Angst; sie flammte wie ein Scheiterhaufen hinter diesen dunklen Insektenaugen auf. „Aber ich sage die Wahrheit!“

 

Ibiki bellte ein düsteres Lachen hervor und stellte sich wieder auf die Füße, um sich von dem Tisch fort zu bewegen. „Du denkst, die Wahrheit spielt in einem System aus Lügen eine Rolle? Du wirst ihnen eine ganze Menge mehr geben müssen, als die Wahrheit, Doktor.“

 

„Was dann?“, flehte Mushi und rappelte sich bebend auf die Füße, als Ibiki ihm den Rücken zuwandte. „Was wollen sie von mir? Sag mir, was ich für sie tun soll! Meine Arbeit ist meine Welt, Morino!“

 

Ibiki blieb stehen. 

 

Ah, da war sie. Die Öffnung, auf die er gewartet hatte. Verzweiflung. Ein Druckmittel, wo er den Hebel ansetzen konnte. Er war darauf vorbereitet gewesen, den Doktor aufzumischen, sollte es nötig sein, aber psychische Manipulation zu nutzen, war viel besser. Außerdem wollte er nicht, dass Mushi noch zerzauster oder verdächtiger wirkte als ohnehin schon. 

 

Ibiki machte auf dem Absatz kehrt und lief zurück zu dem Tisch. 

 

Sofort sank Mushi bei seiner Rückkehr wieder auf den Stuhl, sah verängstigt und besorgt aus, die Augen fiebrig grell in seinem wächsernen Gesicht. Er strahlte die Verzweiflung in schwitzigen und stinkenden Wellen aus.

 

Für einen Moment ließ Ibiki ihn schmoren, nahm sich Zeit, um die Arme zu verschränken und lehnte seine Hüfte gegen den Tisch, während er hinunter auf den kleinen Mann stierte, die Konturen seines Gesichtes in schroffe Linien geschnitten.  Und dann ergriff er das Wort. „Du hast Zutritt zu KERNs Intensivstation?“

 

Ruckartig nickte Mushi und stolperte zitternd über seine Worte. „J-ja. Danzō hat Inoichi und mir die Passwörter gegeben, sodass wir Zugang zu Tenka haben.“

 

Ibiki lehnte sich sehr nah zu ihm und blockierte dabei jedes Licht. „Du weißt Bescheid über ihre Wachwechsel? Über ihr Sicherheitssystem?“

 

Ein weiteres bebendes Nicken. „Ja…auf der Intensivstation an sich gibt es da nicht viel. Mehr Personal als Wachen. Ich war überrascht.“

 

Ibiki nicht. KERN hatte weit sensiblere Bereiche, auf die man Defensiven konzentrieren musste. Forschungslabore, Archive, Waffenlager und Gott weiß was sonst noch. Danzō war niemand, der Ressourcen für ein Medizinzentrum verschwendete, wenn er Mittel und Arbeitskräfte anderswo investieren konnte. Außerdem erachtete alle seine KERN Agenten als entbehrlich.

 

Stirnrunzelnd verkrampfte sich Ibikis Kiefer. „Kann Tenka verlegt werden?“

 

„Nur mit Autorisierung.“

 

„Ich meine physisch; kann er verlegt werden?“

 

„Mit dem richtigen Equipment, ja…“ Langsam brach Mushi ab und schüttelte den Kopf, als seine Käferaugen hinter den Linsen rund wurden. „Was du vorschlägst, ist unmöglich. Wahnsinnig.“

 

Ibiki stierte ihn an…und dann lächelte er. Ein kaltes Aufblitzen von Zähnen in der Dunkelheit. „Ich habe nie für mich in Anspruch genommen, geistig gesund oder vernünftig zu sein.“

 

~❃~

 

„Mann, also irgendjemand hat hier unten auf jeden Fall mal so richtig verrückt gespielt. Riecht, als wären die Innereien von ein paar Leuten nach außen gekehrt worden.“

 

„Ugh, ewww und WIESO? Einen ekligen Dauerkommentar brauche ich jetzt wirklich nicht, Kiba.“

 

„Dann begeistere mich doch mit ein bisschen Fachchinesisch, Prinzessin.“

 

Ino rümpfte irritiert die Nase, da sie dem Ganzen nichts forensisch Intelligentes hinzuzufügen hatte. Sie konnte keine verdammte Sache sehen. Die Notfalllichter entlang dieses Teils des Ganges waren durchgebrannt und tauchten den Streifen voraus in totale Dunkelheit. 

 

Ein Hoch auf Werkzeuge!

 

Rasch zog sie eine Taschenlampe hervor, drückte auf den Knopf am Ende und ließ den Strahl über Kibas Schulter fallen, um ihn in die Eingeweide des Korridors zu richten, der sich vor ihnen erstreckte, wobei sie Spritzer aus Rot auf den Wänden erhaschte. Doch dann beendete Kiba ihre Suche, indem er eine Hand nach hinten hielt, um den Lichtstrahl mit seiner Hand abzufangen. 

 

„Hey!“

 

„Du fuckst meine Nachtsicht ab“, sagte er nur. „Mach das aus. Brauchen wir nicht.“

 

Du brauchst das nicht“, knurrte sie, stopfte die Taschenlampe aber trotzdem zurück in ihre Ninjatasche. „Es ist rabenschwarz da unten, wie soll ich also-?“

 

Er packte ihre Hand, zögerte kurz und griff dann stattdessen nach ihrem Handgelenk. „Einfach mir nach.“

 

Inos Puls taumelte wild unter seinen Fingern und ihr Atem geriet ins Stocken, bevor sie ihn mit einem belästigten Seufzen ausstieß und Zickigkeit erzwang, um ihre Nervosität zu überdecken. „Wow. Wie Alpha von dir. Ich würde wetten, dass das als Kind dein Lieblingsspiel war.“

 

Kiba lachte leise. Es war ein rohes, kehliges Geräusch, das die Härchen auf Inos Armen aufstellte. Dann begann er zu laufen und zog sie hinter sich her, seine Berührung warm, fest und ein bisschen rau…wie sich auch seine Arme letzte Nacht um sie gelegt hatten. 

 

Okay. MISSION.

 

Priorität Nr. 1. Kiba hatte sie bisher noch nicht einmal eine Nummer zugewiesen. Nervig, denn sie konnte sich nicht so von ihren interferierenden Emotionen loslösen wie Shikamaru und sie befand sich inzwischen weit jenseits davon, das zu verleugnen, was sie letzte Nacht gefühlt hatte. 

 

Scheiß auf Abtrennung, scheiß auf Verleugnung. 

 

Sie hatte eine gesündere Taktik, die sie „Verschieben“ nannte. Darin war sie gut. Dinge aufschieben, ohne sie lahmzulegen. Bei dieser Akatsuki Mission mit Hidan und Kakuzu hatte es funktioniert. Sie hatte ihre Trauer bis nach der Mission verschoben, hatte ihren Schmerz verschoben, bis der Gerechtigkeit Genüge getan worden war. 

 

Das war ihr narrensicheres Vorgehen: Prokrastination. 

 

Die Emotionen nicht verleugnen, sondern sie verschieben und sich später damit auseinandersetzen. Und die ganze Zeit seit dieser letzten Nacht hatte diese Taktik ihre unkomplizierte Magie entfaltet, bis Neji den Befehl gegeben hatte, Team B aufzuteilen. Er war mit Tenten nach links gegangen und hatte Kiba und Ino einfach zurückgelassen, um den rechten Flügel der Untergeschosse auszukundschaften. 

 

Das hätte ich SOWAS von kommen sehen müssen…

 

Schmallippig hatte sie es gerade so geschafft, ihre kühle und gefasste Haltung beizubehalten. Aber es war klar, dass Kiba einfach drauf los marschieren und sie wieder anfassen würde. Völlig egal, wie ungeplant. Völlig egal, wie unschuldig. 

 

Unschuldig? Kiba? 

 

Auf gar keinen Fall. Er wusste, was er mit seinen Fingern tat, die sich heiß gegen die dünne Haut ihres Handgelenkes drückten. Wahrscheinlich konnte er spüren, was für Sätze ihr Puls machte. 

 

Ugh!

 

Der kindische Drang, mit dem Fuß aufzustampfen war ebenso peinlich, wie er falsch war. Sie holte langsam Luft, schlug mental nach den Gefühlen, die in ihrem Inneren flatterten und konzentrierte sich auf die derzeitige Aufgabe, die momentan auch beinhaltete, nicht auf den Arsch oder ihr Gesicht zu fallen. 

 

Ein Schritt nach dem anderen. 

 

Der Untergrund neigte sich leicht, wahrscheinlich zu Drainagezwecken im Falle von irgendwelchen Lecks. Vor sich konnte sie hören, wie Akamarus Krallen leise auf dem Beton klackten. Nach den Grundrissen und dem zu urteilen, was sie vorhin in dem von Notfalllichtern beleuchteten Bereich gesehen hatte, besaßen die Untergeschosse ein typisch rudimentäres Design, einfacher Beton und wartungsarmes Zeug. 

 

Pft. Erklärt auch die billigen, echt beschissenen Notfalllichter.

 

Ein leises Wuff und Akamarus klackende Krallen blieben stehen. 

 

Auch Kiba hielt inne und drückte leicht Inos Handgelenk. „Da ist was.“ Er ließ sie los und musste in die Hocke gegangen sein, denn sie stand nahe genug, um bei der Bewegung von seinem Hintern gegen die Hüfte gestoßen zu werden. „Oi, bleib etwas mehr zurück.“

 

Grummelnd wich Ino einen Schritt nach hinten und verschränkte dabei die Arme, da sie sich ohne seine Orientierung gebende Berührung plötzlich verletzlich in der Dunkelheit fühlte. „Was ist es?“

 

Sie hörte, wie er in die Luft schnupperte und würgte, als hätte er einen Hauch von etwas Widerlichem eingefangen. Sie fragte nicht weiter nach. Sie fürchtete sich vor irgendwelchen weiteren Kommentaren darüber, wie Eingeweide und Blut für eine Inuzuka Nase rochen. Stille senkte sich unheimlich um sie herum, die nur angefüllt war von Akamarus leisem Schnaufen und dem leichtesten Pfeifen der Luftschächte über ihnen. Außerdem war da noch ein seltsam zirpendes und klickendes Geräusch, als hätte sich etwas in diesen Kanälen verfangen. 

 

Ein plötzlicher Schlag ließ sie zusammenzucken. 

 

„Au“, knurrte Kiba, gefolgt von dem kratzenden Geräusch eines Riegels, der ausprobiert wurde. „Shit. Hast du diese Taschenlampe zur Hand?“

 

Schnaubend tastete Ino ihre Hüfttasche ab, als sie nach der Taschenlampe suchte. „Was ist denn mit deiner tollen Nachtsicht passiert?“

 

„Ich kann nicht durch Wände sehen, Schätzchen.“

 

Das ging nach hinten los. Peinlich berührt verzog Ino das Gesicht und war dankbar für die Dunkelheit. „Nenn mich nicht so“, grollte sie und kratzte genug Geistesgegenwart zusammen, um eine Hand um das Ende der Taschenlampe zu schließen und sie anzumachen, während sie das Licht in ihrer Handfläche einfing, um Kibas Retinae zu schonen. Den gedimmten Strahl ließ sie über die Wand wandern und ihre Augen wurden überrascht rund. 

 

Kiba hockte neben einer hohen, schmalen Tür mit einem Glasfenster, die Hände auf den Schenkeln abgestützt. Mit dem Kopf deutete er auf das Glas. „Siehst du irgendwas?“

 

Ino blinzelte durch die Düsternis, schüttelte aber den Kopf. „Zu dunkel auf der anderen Seite.“

 

„Na schön.“ Er sah zu Akamaru und ruckte mit dem Kinn. „Geh mal jagen, Kumpel.“ Der Hund stieß etwas aus, das wie ein nasses Schluckgeräusch klang und trottet dann den Korridor entlang, die Nase auf den Boden gerichtet. Kiba hingegen wandte sich wieder um und klopfte mit den Knöcheln leicht auf die Angeln. „Leuchte mal hierher, Ino. Ich will wissen, in welche Richtung die Tür schwingen wird.“

 

Stirnrunzelnd neigte Ino ihrer Arme und tat, wie ihr geheißen. „Warum? Hast du vor, da einzubrechen?“ 

 

Eine rasche Inspektion der Scharniere und Kiba setzte dieses Piratengrinsen auf. 

 

Oh Gott.

 

Seufzend schüttelte Ino den Kopf. Sie wich ein paar Schritte zurück und hielt dabei das gedämpfte Licht nah an die Brust gedrückt. „Hast du überhaupt irgendeine Ahnung, was sich auf der anderen Seite dieser Tür befindet?“

 

Kiba rappelte sich auf die Füße, überprüfte die Position des Türknaufs, um einschätzen zu können, wo genau das Schloss montiert war. „Ich kann kein Blut oder Eingeweide riechen, nur irgendwas Blumiges und Beißendes, das wahrscheinlich dafür sorgen wird, dass unsere Ärsche diese bonbonfarbenen Wände entlang hüpfen werden.“

 

Inos Brauen hoben sich mit gewecktem Interesse. „Du hast die Pflanzenopiate gefunden?“

 

„Glaub schon.“

 

Auch wenn das definitiv ein Punkt auf der Liste ihrer Missionsziele war, war es kein gutes Zeichen, dass Kiba das hier draußen so stark riechen konnte. „Wenn sie die Opiate und Nahrungspillen dadrin kochen, dann haben sie da wahrscheinlich auch Filtermasken. Aber wenn da keine sind, dann solltest du lieber drauße-“

 

„Hör auf, dir Sorgen zu machen. Das wird ein Kinderspiel. Ich halte einfach die Luft an.“

 

„Bei jeder anderen Gelegenheit, hätte ich so gar nichts dagegen.“

 

Immer noch grinsend wich Kiba einige Schritte von der Tür zurück, stemmte sich auf seinen linken Fuß und rollte locker mit den Schultern. Mit wackelnden Brauen sah er zu ihr. „Verdammt, das wollte ich schon immer mal machen.“

 

Ino rollte mit den Augen. „Wenn du dir dein Bein brichst, dann werde ich es nicht wieder richten.“

 

„Das einzige, was bricht, ist diese Tür.“

 

„Wirklich erstklassige letzte Worte“, murmelte Ino und bemühte sich hart um ein Lächeln. Mit vorgetäuschter Verärgerung fuchtelte sie in seine Richtung. „Na dann mach schon.“

 

Kiba klatschte die Hände zusammen, rieb sie sich aufwärmend…dann hielt er inne. „Scheiße. Vielleicht wäre ein Dropkick cooler.“

 

„Kiba.“

 

„He, dräng mich nicht.“

 

„Oh mein Gott.“

 

„Ach scheiß drauf.“ Mit golden funkelnden Augen rammte er die Ferse nach vorn, lehnte sich mit in den Aufprall und donnerte seinen rechten Fuß direkt neben das Schloss. 

 

Das Holz splitterte und die Tür explodiert mit einem trockenen Schnappen nach innen. 

 

Erfolgreich. 

 

Mit gebeugten Knien ließ Kiba den Kopf nach hinten kippen und stieß eine triumphale Faust in die Luft, während er einen kleinen Kreis drehte und sein Mund wortlos einer imaginären Zuschauermenge dankte – oder vielleicht auch einem Gott, denn sein Ego sonnte sich auf jeden Fall in diesem erfolgreichen Tritt. 

 

Ino beobachtete ihn und ein Kichern blubberte hinter ihren Lippen. Rasch presste sie ihren Mund zu einer schmalen Linie zusammen und schnaubte. „Du bist so ein Trottel.“

 

Mit ausgebreiteten Händen wirbelte er zu ihr herum. „Ein einziger Versuch, Süße.“

 

„Anfängerglück.“

 

„Die nächste werde ich mit einem Dropkick eintreten.“

 

„Wow. Denn dabei kannst du ja auch gleich beide Beine aufs Spiel setzen.“

 

Unbeeindruckt grinste Kiba schon wieder und kam mit weit ausgebreiteten Armen auf sie zu, seine Schritte schwingend und spielerisch. „Dein Fauchen und Spucken ist einfach nicht dasselbe, wenn du mich so anlächelst.“

 

„Das mache ich gar nicht.“

 

„Oh doch, das tust du.“

 

Wegen seiner plötzlichen Nähe sog Ino scharf die Luft ein und ein Erröten kroch dabei über ihren Hals. Die Faust um die Taschenlampe gekrallt drückte sie sich das Ding gegen die Brust und das gedämpfte Glühen warf Kibas Gesicht in scharfe, verwinkelte Schatten, als er einen Arm direkt über ihrem Kopf gegen die Wand stützte. 

 

So gut sie konnte, presste sich Ino gegen den kalten Beton, war sich der Hitze viel zu sehr bewusst, die zwischen ihnen aufstieg. „Wir sind auf Mission, Kiba.“

 

Schmunzelnd lehnte sich Kiba nach unten und seine Tieririden glühten mit diesem unheimlichen Leuchten. „Ich habe gerade den Pflanzensaft-Jackpot gewonnen und das ist der Dank, den ich dafür bekomme?“

 

Schniefend reckte Ino das Kinn. „Erwartest du immer eine Belohnung, wenn du ein Kunststück aufgeführt hast?“

 

Die Hunde-Stichelei verfehlte ihr Ziel. Es amüsierte ihn nur und sein Grinsen streckte sich noch etwas weiter, um diese sexy Lachfältchen in seine tätowierten Wangen zu graben. „Ich habe schon ein paar Kunststückchen auf Lager, die eine Belohnung wert sind. Du solltest meine spät abendliche Version von ‚Auf den Rücken rollen‘ und ‚betteln‘ sehen.“

 

Der Schalk in seinen Augen rettete ihn vor einer Ohrfeige. Ebenso wie sein Lächeln. Es war ein gefährlich ansteckendes Schmunzeln; die Art, die an Inos Mundwinkeln kitzelte, als sie versuchte, nicht zurück zu lächeln und den Humor zu teilen. 

 

Kibas Grinsen wurde etwas weicher und seine Augen richteten sich auf ihren Mund. 

 

Verrückt, wie schnell sich ihre Lippen einladend teilten und ihr Atem angesichts der Erinnerung an ihren letzten gemeinsamen Kuss stockte. 

 

Mein erster Kuss…

 

Er hatte ihn sich gestohlen. Dieser schamlose Dieb. Und wahrscheinlich wusste er das nicht einmal. Es brachte sie dazu, dass sie im Gegenzug auch etwas von ihm stehlen wollte…etwas, das ihn nachts wach halten würde, etwas, das ihn ebenso zeichnen würde, wie dieser Kuss sie gezeichnet hatte. 

 

Zähne und Klauen kamen ihr in peinlich kräftigen Bildern in den Sinn. 

 

Sie errötete heftig wegen ihrer Gedanken und war geschockt von der Fähigkeit ihres Geistes, trotz ihrer mangelnden Erfahrung solch wilde, erotische Details heraufzubeschwören. Sie schob die Schuld dafür auf die Verführungslektionen für Kunoichi mit Anko. Oder vielleicht kam das alles auch von einem ganz anderen Ort. 

 

Ruft er das in mir hervor? Oder übernehme ich das von ihm? 

 

Ihr Herz sprang in ihre Kehle, als sich Kiba noch näher beugte und den Kopf neigte. 

 

Küss mich, küss mich.

 

Akamaru bellte von irgendwo den Gang hinunter und durchbrach den Bann. 

 

Mit vernichtender Miene drehte Kiba den Kopf. „Ernsthaft?!“

 

Schluckend nutzte Ino die Gelegenheit, um sich unter seinem Arm hindurch zu ducken und zu entkommen, während ein nervöses Lachen von ihren Lippen fiel. Kiba reagierte auf dieses spielerische Geräusch, wirbelte herum und versuchte, sie zu greifen. Behände tänzelte sie aus dem Weg, bevor er sie um die Taille einfangen konnte, schlug leicht nach seiner Hand und stach dann mit einem Finger in seine Richtung. 

 

„Kiba, nicht“, warnte sie, da sie, verspätet beschämt, dass sie so herum alberten, versuchte, die verantwortungsbewusste Erwachsene zu sein. „Wir sind auf Mission.“

 

Das ruckte an der Leine. Kiba blies die Luft durch die Lippen, hob seine Hände und wich vor ihr zurück, während sich seine Miene zu einer schuldbewussten Grimasse verzog. 

 

Das überraschte sie. 

 

Es kam ihr niedlich vor…und so nah an zerknirscht, wie es bei Kiba überhaupt möglich war. 

 

Pfft. Er ist unverbesserlich.

 

Auch wenn er es nicht sehen konnte, lächelte sie. Seine Aufmerksamkeit war auf einmal auf die Türöffnung gerichtet. Offenbar bewunderte er sein Werk. Oder vielleicht versuchte er auch einfach nur, die Unbeholfenheit zu ignorieren…denn er stierte ziemlich heftig auf das schmale Maul der offenen Tür statt sie anzusehen, sein Körper war angespannt und er hielt den Atem an. 

 

Er wartet darauf, dass ich die Stille durchbreche…ugh…Männer sind so nutzlos…

 

Schnaubend lief Ino zu dem Raum. „Na, worauf wartest du de-?“

 

Akamaru stieß ein plötzliches, scharfes Jaulen aus. 

 

Ino wollte sich umwenden, doch Kiba rammte sie so schnell seitwärts, dass sie unter ihm zu Boden ging. Die Taschenlampe flog aus ihrem Griff und schlitterte außer Reichweite. Hart traf sie auf dem Beton auf und Kibas Gewicht presste ihr die Luft aus den Lungen. Ihr hohes Japsen verlor sich unter Akamarus aufgeschrecktem Bellen. 

 

Etwas Nasses bespritzte ihren Hals und ihre Brust und ein heißes Brennen durchstach ihre Schulter. Sie hatte keine Luft mehr, um schreien zu können, aber Kiba schon.

 

Sein Brüllen schnitt sich schärfer als der Schmerz durch sie. 

 

Ihre Augen flogen auf und ihr Mund öffnete sich in einem leisen Schrei. Über ihr auf den Handflächen abgestützt, hatte Kiba die Lider krampfhaft und qualerfüllt geschlossen – und da, aus seiner Schulter herausragend, war ein langes, grotesk stacheliges Ding; ein zuckendes und zappelndes Insektenbein, das wie der Greifarm einer Gottesanbeterin gekrümmt war…schimmernd nass von Blut…

 

Diese Klaue hatte sich direkt durch Kiba hindurch und in sie gebohrt, wodurch beide festgepinnt waren. 

 

„S-Shit“, zischte Kiba, während sein Blut warm auf Inos Brust tropfte. Sein Körper bebte, als er versuchte, sich nach hinten zu stemmen und die Klaue aus ihr zu ziehen, indem er sich selbst auf dem Stachel aufspießte. 

 

Ino schluckte einen Atemzug und versuchte, ihm zu sagen, dass er aufhören sollte. 

 

Und dann baute sich eine Gestalt hinter ihm auf, der Strahl der Taschenlampe strich über wächserne Schuppen. Inos Stimme stockte ihr in der Kehle und ihr Körper sackte entsetzt gegen den Boden zurück. 

 

Oh mein Gott…

 

Im Lichtschein sah sie zu, wie sich ein riesiger Insektenkopf über Kibas Schulter erhob – das herzförmige Gesicht einer Mantis. Zwei seelenlose Facettenaugen stierten sie breit und flach und fleckig mit winzigen schwarzen Pupillen an. Ino wurde eiskalt; ein Empfinden, das von den nassen, zirpenden Klick Geräuschen der kurvigen und blutigen Mandibeln noch verstärkt wurde. Kraftvolle, zangenförmige Kiefer zerkauten Klumpen verrottenden Fleisches. 

 

Galle stieg in Inos Rachen auf, schierer Horror packte ihr Inneres und verdrehte es hart. Zuerst diese Hyänen-Affen-Hybriden und jetzt diese Abscheulichkeit?

 

Bastarde. Irre, kranke Bastarde. 

 

Nur vage konnte sie das Knurren und die schnappenden Geräusche von Akamaru hören, der sich in den Kampf stürzte. 

 

Kampf…Kampf…KÄMPF…

 

Zorn pflügte sich einen heißen Pfad durch ihre Blutbahn, Adrenalin pumpte schnell und spülte das Entsetzen fort. Kiba musste es an ihr gerochen haben, denn seine Augen flammten wie flüssiges Gold auf, Krallen gruben Rillen zu beiden Seiten ihres Kopfes in den Boden, als er sich darum bemühte, aufrecht zu bleiben und nach hinten zu drücken. 

 

„So eine Scheiße“, zischte er. 

 

Ino nickte ruckartig, während sie versuchte, ihre Arme freizubekommen und gleichzeitig hart die Zähne zusammenbiss, als sich die Spitze dieser zuckenden Klaue noch tiefer in ihre Schulter grub und sich noch ein paar Zentimeter weiter in Kiba schnitt.

 

Blut tropfte dickflüssig nach unten. 

 

Laut aufschreiend befreite Ino einen Arm, streckte ihn mit brennenden Fingern nach der Taschenlampe aus. 

 

Komm schon, komm schon!

 

Sie packte sie in dem Moment, als sich die Mantis mit weit geöffneten Kiefern auf Kibas Hals stürzte. 

Mit einem gellenden Schrei schwang Ino die Taschenlampe wie einen Knüppel und hämmerte das glühende Ende in eins dieser riesigen, grünen Augen. Das Insekt kreischte und der Kopf drehte sich um 180 Grad auf dem spindeldürren Hals. Brüllend rammte Kiba seinen Schädel nach hinten und erwischte das Monster direkt im Gesicht. 

 

Fassungslos krabbelte es vor ihnen zurück. 

 

Der stachelige Unterarm löste sich mit einem nassen, quetschenden Geräusch aus ihnen. 

 

Keuchend sackte Kiba zusammen, rollte und packte seine aufgerissene Schulter. Ino rollte sich in die andere Richtung, kam rasch wieder auf die Füße und warf sich mit einer Wildheit in die Offensive, die ebenso heftig wie plötzlich war, als Brutalität auf einem finsteren Schrei in ihr aufstieg. Kunai flogen in ihre Finger und sie hackte und schlug um sich, als wäre sie besessen, ihre Sicht wusch sich rot. 

 

Die Mantis ging um sich tretend zu Boden…

 

Schreiend…

 

Schrilles Insektenkreischen und ersterbendes Klicken…

 

Bewegungen über ihnen. Ein plötzliches Klacken. Und dann brachen drei weitere Kreaturen aus den Lüftungsschächten nach unten wie Kakerlaken, die aus einem verfaulten Dach herab regneten. Sie konnte sie kaum sehen, aber sie hörte sie, das Übelkeit erregende Knacken, Zirpen und Klicken. 

 

Sie riss ein Leuchtsignal hervor, entschärfte es und ließ es fliegen. 

 

Der Gang flammte mit Funken auf und das rosarote Glühen der Leuchtfackel brannte wie Glut. 

 

Es reichte, um etwas zu sehen.

 

Es reichte, um abzuschlachten. 

 

Schreiend ließ Ino das Kunai um ihre Finger wirbeln und machte sich an die Arbeit, ritt auf dieser schwarzen Welle, bis sie alle Wände mit Rot getüncht hatte. Ihr Blut, das von denen, ihre Nase füllte sich mit dem klebrigen Gestank von dem, was auch immer diese Monster jenseits von Wissenschaft und Sadismus zusammenhielt.

 

Stirb. Stirb. Stirb!

 

Sie stieß sich von der Betonwand ab und ließ ihr Knie in die Unterseite dieser riesigen, klackenden Kiefer krachen, während sie ihre Kunai in einem bösartigen Scherenschnitt überkreuzte, um Panzer und Stücke schuppigen Fleisches zerfetzte. 

 

Die Leuchtfackel fing an zu flackern und die Dunkelheit kroch wieder heran. 

 

Aber sie brauchte das Licht auch nicht länger. 

 

Es ist vorbei.

 

Wie lange hatte es gedauert? Sie hatte das Zeitgefühl verloren. Schwer keuchend starrte Ino weitäugig auf die Monster zu ihren Füßen, sah zu, wie sie zuckten und zirpten, ihr Thorax aufgerissen. Ein finaler, zorniger Schrei und sie trat hart genug gegen den hässlichen Kopf, um ihn vom Körper zu lösen. Er segelte den Korridor entlang und traf auf die ersterbende Leuchtfackel. 

 

Dunkelheit kehrte zurück und schloss die Szene. 

 

Nach Luft schnappend taumelte Ino mit einem erstickten Schrei zurück, halb blind von der Dunkelheit des Ganges und halb geblendet von der Raserei, die von ihr Besitz ergriffen hatte. Adrenalin bebte in ihr und ließ ihre Zähne klappern. 

 

Noch mehr Klicken den Gang hinab. 

 

Sie wirbelte auf dem Absatz herum, die Kunai erhoben und ihre Augen flammten wild, aber blind auf. 

 

Dunkelheit, Dunkelheit überall um sie herum. 

 

Klick, Klick, Klick.

 

„Kiba?“, keuchte sie mit stockender Stimme. 

 

Ein leises, nasales Winseln echote zu ihr zurück…das Klick, Klick, Klick löste sich zu dem vertrauten Geräusch von Akamarus Krallen auf, die über den Beton kratzten. Ino zuckte leicht zusammen, als sich eine nasse Nase gegen ihre Hand drückte und eine warme Zungen an ihren Fingern leckte. 

 

Sie berührte den Kopf des Hundes und wandte sich um. „Kiba?“, rief sie noch einmal.

 

Akamaru war ihr bereits voraus und strich an ihr vorbei. Sofort machte Ino ein paar stolpernde Schritte in dieselbe Richtung, während sie versuchte, sich irgendwie zu orientieren. Sie legte eine Hand an die Wand und tastete sich ihren Weg zurück zur Tür. Als sie näher kam, zog ein dumpfes Glühen ihre Aufmerksamkeit zu der Taschenlampe, die noch immer in der blutigen Augenhöhle der Mantis begraben war. Zittrig ging sie in die Knie, riss sie mit einem Schmatzen heraus, Sie machte keine Anstalten, diesen Befehlen zu folgen. Noch nicht. 

 

Gleich. 

 

Es war nicht ihre oberste Priorität. Hätte es sein sollen. War es aber nicht. 

 

Wo bist du?

 

Gott, wenn sie nur nicht so herumgealbert hätten…

 

Hör auf. Finde ihn einfach nur.

 

Sie setzte ihre Suche fort und erhaschte einen Blick auf Akamaru. Sie konnte hören, wie die Krallen des Hundes irgendwo zwischen den Arbeitstischen über den Boden kratzten, gefolgt von dem dumpfen Summen eines Generators und dem beständigen Tropf, Tropf, Tropf von Wasser.

 

Bitte sei Wasser…

 

Als sie ein Ecke umrundete, wo sich das Labor in einen weiteren Anbau erstreckte, stolperte sie in einen gigantischen Kakerlakenkopf und ließ ihn beinahe in einem reflexartigen Tritt durch die Gegend wirbeln. Das Ding rollte von der Spitze ihrer Sandale fort, die Mandibeln immer noch zuckend, lebendig trotz der Enthauptung. Ino schluckte Galle hinunter und erspähte mehrere Körperteile, die in dem angrenzenden Gang verstreut lagen. 

 

Der Kopf war einfach abgerissen worden – genau wie die Flügel, Beine und der Brustkorb. 

 

Nicht geschnitten. 

 

Gerissen.

 

Mit bloßen Händen. 

 

Das konnte sie an den Knorpelsträngen und Schleimfäden erkennen, die sich immer noch von Stück zu Stück erstreckten. 

 

Kiba…

 

Sie kämpfte einen Schluckauf der Panik hinunter. Er musste sich im Biestmodus befunden haben. Ein wildes Tier auf Beutezug und er hatte eine blutige Spur zurückgelassen, der sie folgen konnte; abgerissene Körperteile und blutige Stücke, ein hässliches Puzzle, das eine sehr graphische Darstellung des Kampfes zeichnete, der hier stattgefunden hatte. 

 

Beschädigtes Equipment kam ins Sichtfeld…

 

Zusammen mit ein paar mehr Segmenten zuckender Körper…

 

Ino atmete schwer durch die Filtermaske, hielt inne und griff in die Tasche an ihrer Hüfte. Sie holte einen kleinen Behälter mit Shinos Kikaichūs heraus und setzte sie auf den Boden, um sie davon krabbeln und den Virus verbreiten zu lassen. Jede Insektenchimäre, die immer noch zuckte oder um sich trat oder noch darauf wartete, überhaupt erst zu schlüpfen, würde sich schon bald im Todeskampf befinden. 

 

Nachdem sie das erledigt hatte, bewegte sie sich tiefer in den Anbau, wo die Dunkelheit langsam dünner wurde. Sie wurde von undurchdringlich zu suppig und letztendlich wich sie dem dämmrigen Glühen mehrerer Tanks, die wie Aquarien in die Wände eingefasst waren. 

 

Pflanzenexemplare schwebten bauchig und fremdartig aussehend in trübem Wasser. 

 

Einer der Tanks war zersplittert und Scherben hingen und standen wie gezackte Zähne. Ein riesiger Mantiskopf war auf einer der Scherben aufgespießt. Kiba musste das Vieh mit dem Gesicht voran in den Tank gerammt haben. 

 

Akamaru stierte auf das tote Monster und winselte leise. 

 

Wo bist du, Kiba?

 

Als sie über eine Pfütze rostroten Wassers hinweg trat, lief Ino an Akamaru vorbei und folgte dem Glühen der Tanks bis zu einer Tür, die hinaus in einen schiefen Gang führte. Mit der Taschenlampe leuchtete sie den verwinkelten Korridor entlang. Er endete in einer Doppeltür. Sie schwang lose in den Angeln, dazu gedacht, in beide Richtungen aufgedrückt werden zu können wie Kantinetüren. 

 

Er muss hier lang gekommen sein.

 

Akamaru tauchte an ihrer Seite auf und stierte mit eingezogenem Kopf auf die Tür. 

 

Er machte keine Anstalten, sich zu nähern. 

 

Ino spähte auf den Hund hinunter und deutete seine Zurückhaltung als Warnung. Sie hatte nicht Kibas animalische Instinkte, aber sie hatte genug Gruselfilme gesehen, um zu wissen, dass es Hunde immer besser wussten als die völlig beschränkten Menschen. 

 

Trotzdem kann ich nicht einfach nur hier rumstehen…

 

Ino justierte ihre Maske neu, beruhigte ihre Atmung und näherte sich wachsam, das Kunai zwischen weißen Knöcheln gepackt. Akamaru folgte ihr auf dem Fuße wie ein Schatten an ihrer Seite. Langsam streckte sie eine Hand vor sich aus und griff nach den Schwungtüren, ihre Finger streckten sich, streckten sich…

 

Und dann explodierten sie nach außen.

 

Aufgeschreckt schwang Ino ihr Kunai. 

 

Es prallte von einem Stirnband ab und schlug Funken. 

 

Goldene Augen fingen den Lichtstrahl auf und funkelten hell und weit.

 

Kiba.

 

Inos Herz sprang ihr in die Kehle. Keuchend stolperte sie einen Schritt zurück und kollidierte dabei beinahe mit Akamaru. Der Ninken tänzelte einen Kreis um sie herum und bellte laut mit wedelndem Schwanz. 

 

Ino brauchte eine lange Sekunde, um ihren Atem wiederzufinden; ihre Augen stachen. „Du Trottel!“

 

Kiba hob mit einem breiten, dämlichen Grinsen die Brauen, seine Iriden brannten. 

 

Aber es waren nicht nur seine Augen, die mit diesem animalischen Schimmern leuchteten. Da, von der blutenden Schulter des Inuzuka hängend, war der fuchsgesichtige Nagu, Yako.

 

___________________

Hey meine Lieben :) 
 

Wieder ein Kapitel mit ziemlicher Verspätung, aber ich habe mich ziemlich in Fachliteratur vertieft für dieses Kapitel, um die ganze Sache mit der DIS, die Mushi erklärt, so realistisch wie möglich darzustellen und um auch zu verstehen und beschreiben zu können, was da eigentlich in Shikakus und Shikamarus Verstand abgeht ^^ Sollte euch das Fachjargon irritieren, oder euch irgendwas unklar erscheinen, dann zögert bitte nicht, zu fragen :) 

Ansonsten haben wir in diesen Kapitel noch einen langen Teil zu Ino und Kiba und immerhin hat Kiba einen der Nagu gefunden ;) 

Ich hoffe auf jeden Fall sehr, dass es euch gefallen hat und würde mich wie immer sehr über ein paar Worte von euch freuen!! <3
 

Ganz liebe Grüße, 

Scatach



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2023-04-22T13:38:48+00:00 22.04.2023 15:38
Spannend wie immer . Auch sehr informativ was Ibiki angeht. Hoffentlich legt bald mal einer die drei Alten an die Leine.
Antwort von:  _Scatach_
23.04.2023 19:19
Hey, freut mich, dass du es weiterhin so spannend findest :)
Na, dafür ist Ibiki leider viel zu loyal :/


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