Zum Inhalt der Seite

Umwege einer Beziehung

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hajimes Geschenk

Sonntag, 24.12. / Montag, 25.12.
 

Das dunkelgrüne Sofa vor dem sandsteinfarbenen Kamin war wirklich groß und mit all den grünen und beigen Kissen und Decken so flauschig, dass Toru für sich beschloss, die nächsten Tage lieber gar nicht aufzustehen. Dafür war das hier viel zu bequem, wie er sich eingerichtet hatte. Sein Freund war gerade kurz in der Küche, um Essen und Trinken zu holen, sodass er einen Moment lang seinen Gedanken nachhängen konnte. Was es wohl gab? Er war so gespannt – ob Iwa selbst gekocht hatte? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen! – und hatte auch ziemlichen Hunger. Das Mittagessen mit Makki und Mattsun war ja schon ein paar Stunden her.

Seine Gedanken wanderten zu vorhin, als sie draußen gestanden hatten. Es war wirklich ein blödes Timing von Hodaka gewesen, aber er hatte Iwa und ihm nur frohe Weihnachten wünschen wollen. Trotzdem konnte der Setter verstehen, dass sein Freund da etwas zickig reagiert hatte. Es war ja auch super süß von ihm, dass das hier – im wahrsten Sinne – ihre kleine Insel sein sollte, wo sie zur Ruhe kommen konnten, aber er dachte jetzt schon darüber nach! Denn ihn beschlich das Gefühl, dass Iwaizumis Reaktion mehr zu bedeuten hatte. Dabei konnte er das nicht mal genauer beschreiben oder so, es war nur eine Ahnung. Ach Mann, so würde er den Ausflug doch nicht genießen können … Er musste mit Hajime reden. Es half ja alles nichts, denn dieses Haus war viel zu schön, um sich mit solchen Gedanken zu beschäftigen.

Das Wohnzimmer war gefühlt so groß wie ihre halbe Wohnung und in beigen und grünen Tönen gehalten. Goldene Bilderrahmen, Kerzenleuchter, Vasen und andere Dekoelemente passten hervorragend und unterstrichen das warme Ambiente. Das teilweise dunkle Grün der Decken und anderer Dinge erinnerte ihn irgendwie an Slytherin, was ihn breit grinsen ließ. Er wäre in Hogwarts auf jeden Fall in Slytherin gesteckt worden, während Iwa-chan bestimmt in Gryffindor gelandet wäre. Schließlich war das Ass so mutig und selbstbewusst, dass das perfekt passen würde. Er hatte auch das Herz am rechten Fleck. Er selbst hingegen konnte hinterlistig werden, wenn es drauf ankam und von daher blieb nur ein Haus übrig. Es war zwar ungewohnt, aber in diesem Raum gab es auch keinen Fernseher. Eine sehr moderne Stereoanlage hatte er schon entdeckt, aber wenn es hier einen Fernseher gab, dann in einem anderen Raum. Doch das störte ihn nicht wirklich. Hajime würde ihn sicherlich noch genug unterhalten gleich, da brauchte er nichts anderes.

Als würde Iwa Gedanken lesen, betrat er in diesem Moment wieder das Wohnzimmer. In den Händen hatte er ein großes Tablett, dass er auf dem gläsernen Couchtisch mit dunkelgrünem Deckchen darauf abstellte. Auf mehreren Tellern waren Sushi, andere Kleinigkeiten und in zwei Tassen grüner Tee. Uhh, Tee war eine großartige Idee bei der angenehmen Stimmung hier. „Iwa-chan!“ Fröhlich grinste er ihn an, hob die Decke an und öffnete die Arme. Schmunzelnd legte sich das Ass zu ihm und kuschelte seinen Kopf an seinen Oberkörper. Sie entspannten so einen Moment und lauschten dem Knistern des Feuers.

Dieses Mal war er es, der seinen Freund über den Rücken streichelte. Sonst lagen sie fast immer andersherum. Hoffentlich konnte er ihm so zeigen, wie sehr er ihn liebte. Und trotzdem musste er das Thema jetzt noch mal ansprechen. Damit der Urlaub schön weitergehen konnte. „Ich weiß, du wolltest jetzt nicht reden, aber du kennst mich –“ „Schatz …“, murrte das Ass gegen seine Brust, doch er ließ sich nicht beirren und fuhr fort: „Ich werde die ganze Zeit darüber nachdenken müssen, deswegen lass uns das jetzt kurz klären, okay? Ich will doch auch keinen Streit … Aber ich möchte das hier auch richtig genießen können, wo du dir so viel Mühe gegeben hast. … Wenn du möchtest, werde ich nicht mehr so viel Kontakt mit Hodaka haben. Wäre das ein Deal?“

Kurz seufzend setzte sich Iwaizumi auf, die Unzufriedenheit war ihm deutlich anzusehen, aber er musste jetzt hart bleiben. Also richtete er sich ebenfalls auf und schaute ihm in die Augen. Vorsichtig nahm er eine Hand in seine und sagte: „Ich möchte nur, dass wir beide hier das schönste Weihnachten verbringen können. Das möchtest du doch auch, oder?“ „Natürlich möchte ich das. Deswegen habe ich das ja alles geplant. Es ist halt nur, dass … Ich bin froh, dass Hodaka sich so gut um dich kümmert, wenn ich es nicht kann. Das hat mich in den letzten Monaten oft beruhigt, aber … Ach, ich weiß auch nicht.“ „Aber was? Sag es mir bitte, Hajime. Was denkst du?“ Sein Freund strich sich mit der freien Hand durch die Haare und seufzte. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen und Oikawa gab ihm die Zeit, sich zu sortieren. „Aber irgendwie fühle ich mich ersetzt. Ich meine, wir sind jetzt ein Paar und es gibt bestimmt Themen, die du lieber mit jemand anderem besprechen möchtest als mit mir und das ist vollkommen ok. Geht mir ja nicht anders, aber bisher war halt immer ich dein Ansprechpartner, egal um was es ging. Doch nun ist das Hodaka und ich tu mich schwer damit, dass sich unsere Rollen so verändert haben.“

Einen Augenblick ließ Toru die Worte sacken, wollte nicht vorschnell etwas sagen, was er nachher bereute. Er hatte aus dem Gespräch nach dem überraschenden Besuch von Kana gelernt. Sein Freund fühlte sich ersetzt. Weil sie mehr waren als beste Freunde. In seinen Glücksgefühlen, dass Iwa ihn nach seinem Geständnis nicht abgewiesen hatte, hatte er sich darüber bisher gar keine Gedanken gemacht. Dennoch konnte er das irgendwie nachvollziehen. Hajime hatte einen ausgeprägten Beschützerinstinkt bei ihm und wenn er Hilfe brauchte, war er da gewesen. Doch jetzt, wo sie ein Paar waren, hatte sich die Lage verändert. Dann hatte er ihm auch noch wehgetan und war dementsprechend nicht in der Lage gewesen, ihm zu helfen – für ihn da zu sein.

„Ich glaube dir, dass das eine große Veränderung ist. Erst recht nach so vielen Jahren … Aber du wirst immer der wichtigste Mensch in meinem Leben sein, Hajime. Es ist auch so viel passiert im letzten Jahr. So viele Umbrüche, das ist nicht leicht, hm?“ Liebevoll strich er über den Handrücken und spürte, dass die Innenseite leicht schwitzig wurde. So unangenehm war es ihm? Es musste doch eine Lösung geben. Vielleicht … Da von seinem Freund noch keine Reaktion gekommen war, redete der Setter einfach weiter: „Was hältst du davon, wenn wir beide uns mit Hodaka treffen und darüber sprechen? Damit es in Zukunft keine Missverständnisse gibt und er auch Bescheid weiß …“ Ihm war klar, dass er da sehr viel von Iwaizumi verlangte. Die Therapie hatte gerade erst begonnen und Iwa würde nie der Mensch sein, der mit anderen über seine tiefgehenden Gefühle sprechen würde. Sein Blick, den er zwischenzeitlich auf die Hand zwischen seinen Händen gerichtet hatte, wanderte erneut hoch zum Gesicht seines Freundes und er konnte zusehen, wie das Ass innerlich mit sich haderte, das für und wider abwog.

„Toru, gib mir einfach bitte noch etwas Zeit, okay? Ich werde mich mit der Situation arrangieren können. Es war wahrscheinlich einfach alles etwas viel in letzter Zeit. Wie du schon sagtest …“, murmelte er und der Violetthaarige spürte einen kleinen Stich. Doch das war ihm gegenüber nicht fair. Er musste ihm die Zeit geben, die er noch brauchte. Seine Lage war immerhin fast noch schlimmer, wo Hajime noch nie als böser Mann von anderen angesehen worden war. Das war eine völlig neue Situation für ihn und mit dem Schamgefühl bestimmt sehr schwer für ihn.

Plötzlich räusperte sich das Ass leise. Überrascht schüttelte er kurz den Kopf, um die Gedanken loszuwerden und hing ihm förmlich an den Lippen. „Aber ähm … Es … Ich würde“, stammelte Iwaizumi und seufzte genervt auf. Er raufte sich die Haare erneut und atmete tief durch. „Ich weiß, das ist nicht fair, aber … könntest du vielleicht wirklich etwas weniger mit Hodaka schreiben und telefonieren? Ich meine, wenn es wichtig –“ „Klar, wenn du das möchtest, werde ich das reduzieren“, antwortete Toru lächelnd und zog seinen Freund an sich, schlang ihm die Arme um den Nacken und setzte sich auf seinen Schoß.

In den nächsten zwei Wochen würde er eh kaum zum Schreiben kommen, da er hier mit Iwa nicht die ganze Zeit am Handy hängen wollte, danach war aufräumen und putzen angesagt, die Vertragsunterschrift – er war schon so nervös! – und Neujahr bei ihren Eltern in Miyagi. Da würde er wahrscheinlich fast gar keine Zeit fürs Smartphone haben. Und danach würde er mit Hodaka reden und das reduzieren. Das würde sicherlich kein Problem darstellen.

Jetzt aber, wo das geklärt war, wollte sich der Setter ganz dem Urlaub widmen und er hatte auch schon eine Idee, wie er seinen Freund dazu bekam.

„Danke, dass du mit mir gesprochen hast, Schatz. Ich weiß das wirklich zu schätzen.“ Liebevoll lächelnd legte er seine Hände auf die leicht erröteten Wangen und er verwickelte die Lippen in einen unschuldigen, sanften Kuss, den sie beide genossen. Die erste Ablenkung dürfte damit schon geglückt sein, doch er hatte noch eine zweite Idee, die er unbedingt umsetzen wollte.

Etwas widerwillig löste sich der Setter etwas von seinem Freund und griff nach einem Sushi, ohne aufzustehen. „Mund auf, Iwa-chan!“, rief er vergnügt und hielt ihm grinsend das Stück vor den Mund. „Aber To –“ Weiter kam er nicht, da hatte er schon das Essen zwischen den Zähnen und war mit Kauen beschäftigt. Zufrieden griff er nach einem zweiten, welches er sich selbst schmecken ließ und kuschelte sich an seinen Freund, drängte ihn förmlich dazu, sich mit dem Rücken an das Rückenteil zu lehnen. Iwa tat ihm den Gefallen und er machte es sich auf ihm bequem. Sofort begann das Ass ihn zu streicheln und Toru schnurrte leise zufrieden wie ein Kater.
 

Leise murrend spürte der Setter eine Hand an seiner Wange und reflexartig kuschelte er sich an. „Guten Morgen, du Schlafmütze“, hauchte Hajime nah an sein Ohr und küsste ihn sanft. Sofort erwiderte er, griff in das Schlaftop seines Freundes und zog ihn zu sich runter. Etwas ungelenk landete das Ass halb auf ihm und er wollte sich nicht ganz auf ihn legen, doch Toru wollte ihn nah bei sich haben und zwang ihn sich fallen zu lassen.

Die letzte Nacht war der Hammer gewesen. Sein Kopf kam während des Kusses langsam wieder in Gang und Erinnerungen durchzuckten seine Gedanken. Sie hatten nach dem Essen noch lange gekuschelt und gequatscht und die ruhige Atmosphäre vor dem Kamin genossen, doch irgendwann war die Stimmung gekippt und sie waren beinahe hungrig übereinander hergefallen. Sie hatten sogar zwei Mal Sex gehabt und verdammt, es war wirklich heiß gewesen! Allein bei den Erinnerungen bekam er warme Ohren. Zumal Iwa sich auch wieder mehr hatte gehenlassen, was das ganze für ihn noch befriedigender gemacht hatte. Aber Oikawa musste jetzt an andere Dinge denken, bevor er direkt wieder scharf wurde.

„Weißt du, was uns hier fehlt, Iwa-chan?“, fragte er leise und sein Freund erhob sich jetzt doch etwas, um ihn anschauen zu können. Noch immer verschlafen öffnete er blinzelnd die Augen und blickte in die von der Sonne angestrahlten Smaragde. Kurz wanderten seine Augen zu den bodentiefen Fenstern und er bemerkte den blauen Himmel. Es schien ein wundervoller Tag zu werden.

„Nein, was denn?“, erkundigte sich das Ass neugierig und zog sofort wieder seine Aufmerksamkeit auf sich. „Na, ein Butler! Damit wir gar nicht mehr aufstehen müssen …“ „Du bist echt unmöglich, Assikawa“, brummte sein Freund und schüttelte grinsend den Kopf. Aber es war doch so! Und er hatte auch nach letzter Nacht etwas Bedenken, sich zu bewegen … Ganz vielleicht hatten sie doch etwas in ihrer Lust übertrieben. Trotzdem. Er hatte es so sehr genossen und bereute nichts. Ein heißeres Weihnachten hatte er noch nie erlebt.

„Ah!“ „Was ist!?“ Iwa schaute ihn besorgt an und Toru war sich sicher, dass seine Augen Unterteller groß waren. „Ich hab dir noch gar nicht mein Geschenk gegeben!“ „Ich dir meins doch auch noch nicht. Wir machen das ganz in Ruhe heute, hm?“, hauchte Iwaizumi und gab ihm noch einen Kuss, setzte sich dann leider auf und meinte: „Was hältst du davon, wenn wir den Whirlpool ausprobieren, hm? Danach was frühstücken und dann schauen wir mal wegen der Geschenke. Ist das ein Plan?“ „Das klingt großartig!“, stimmte Toru zu und grinste ihn an. Sein Freund war der fürsorglichste Mensch, den er kannte und während das Ass das Wasser im Bad einließ, blieb er noch etwas liegen und entspannte auf diesem traumhaft weichem Bett, in dem er so gut wie schon lange nicht mehr geschlafen hatte.

Hajime schien der Ausflug auch gut zu tun, er wirkte jedenfalls besser drauf als in den letzten Wochen. Vielleicht war es das, was sie gebraucht hatten. Eine kleine Auszeit, damit sie sich auf sich selbst und ihre innige Verbindung konzentrieren konnten, die sie trotz allem hatten.

Bedächtig wollte Toru aufstehen, doch ein Schmerz durchzuckte seinen Hintern. Mist, er hatte es doch befürchtet! Da waren sie etwas übereifrig gewesen. Und dennoch würde er das jedes Mal genauso tun! Das war einfach viel zu gut gewesen, aber wie sollte er es jetzt ins Bad schaffen? Missmutig schaute er zur Badtür, die er vom Bett aus im Flur erkennen konnte. Womit er wieder beim Butler wäre, der ihn hätte tragen können. Sowas Blödes!

Ein paar Minuten später kehrte Iwaizumi ins Schlafzimmer zurück und musterte ihn grinsend. „Willst du nicht baden? Das Wasser ist soweit.“ „Natürlich will ich das, aber du hast meinen Hintern letzte Nacht sehr beansprucht! Nicht, dass mir das nicht gefallen hätte … Aber aufstehen will ich gerade wirklich nicht“, entgegnete Toru und obwohl er wahrscheinlich etwas zickig klang, konnte er das versaute Grinsen nicht ganz lassen. „Habe ich dir wehgetan?“ Geradezu erschrocken schaute das Ass ihn an und er schüttelte schnell den Kopf. „Nein nein, keine Sorge. Aber wir hatten noch nie zwei Mal hintereinander Sex. Das ist alles, versprochen.“ Normalerweise hätte er ihn weiter breit angegrinst, aber Iwa hätte das bestimmt falsch verstanden und deswegen lächelte er nur leicht, damit sein Freund ihm auch glaubte. Er hatte einen sehr guten Blick für seine verschiedenen Lächelarten, da musste er aufpassen.

„Okay, sonst musst du es mir sagen …“, brummte Angesprochener und kam zu ihm. Behutsam schob er seine Arme unter seine Kniekehlen und den oberen Rücken und nahm ihn vorsichtig hoch. „Dann musst du jetzt eben mit Hose baden, Schatz.“ Die Stimme des Braunhaarigen klang etwas zu vergnügt für seinen Geschmack, doch kaum dass er sanft in das warme, sprudelnde Wasser gelegt wurde, entkam ihm ein wohliges Seufzen. Himmel, das war traumhaft. Warum konnte er sowas nicht jeden Morgen haben? Gab es denn etwas Besseres, als vom Bett auf Händen vom Liebsten in den Whirlpool getragen zu werden?

„Wow, so zufrieden sieht man dich um die Uhrzeit auch selten“, gluckste die freche Stimme von der Seite und Toru öffnete ein Auge und musterte seinen grinsenden Freund kurz. „Ich wäre noch zufriedener, wenn du einfach mal die Klappe halten könntest“, entgegnete er schnippisch und zog theatralisch die Nase hoch. Zum Glück verstand das Ass seinen Spaß und kicherte gut gelaunt. Also schloss er das Auge wieder, kuschelte sich an Hajime und genoss die Luftblasen, die seinen Körper massierten. Das war alles so herrlich.

Ihm war gar nicht klar, wie lange er da vor sich hindöste, als es heller wurde. Beinahe widerwillig öffnete der Setter die Augen etwas und bemerkte, dass die Außenjalousie hochfuhr. „Wow, was für eine Aussicht!“ Sofort war er hellwach und schwamm zur Fensterfront. Draußen war noch ein gut gepflegter Garten mit Blumenbeeten und einem Mini Pavillon – dahinter der große See. In einiger Entfernung war noch das Ufer mit der hohen Böschung zu erkennen. „Hammer, oder? Ich habe das vorhin genossen, als ich das Wasser angemacht habe. Echt cool!“ Der Braunhaarige grinste breit und Toru nickte wild. „Supercool!“

Und als wäre die Aussicht nicht schon toll genug, näherte sich sein Freund und frech, wie er war, legte er sich ungeniert auf ihn drauf. An seinem ganzen Rücken spürte er den muskulösen Körper und sofort durchzuckten ihn wieder Erinnerungen von letzter Nacht. Verdammt, er musste sich beherrschen. Sein Hintern war noch lädiert genug. „Aber weißt du, was noch cooler ist?“, raunte Iwaizumi in sein Ohr und Toru unterdrückte das Keuchen. Dieser Mann trieb ihn in den Wahnsinn! „Nein“, murmelte er konzentriert und entdeckte vor sich zwei sehr bekannte Hände, die ein ungefähr handgroßes, etwas unsauber eingepacktes Geschenk hielten. „Frohe Weihnachten, Schatz.“ „Ah, mein Geschenk?“, fragte Oikawa aufgeregt und nahm es vorsichtig in die Hand. Mit der Unterlippe zwischen den Zähnen packte er es aus, achtete dabei darauf, dass es nicht noch nasser wurde. Das Papier war an den Stellen, wo ihre Finger es berührt hatten, schon feucht. Und dann war da auch noch der heißeste Typ der Welt auf ihm. Wie sollte er sich denn da konzentrieren?

So dauerte das Auspacken etwas länger als üblich und seine Augen funkelten bestimmt gerade, als er die Schatulle entdeckte. „Schmuck?“, fragte er und eine Hand fasste sofort an den Volleyballkettenanhänger, den er nach wie vor trug. Iwas Geschenk der Freundschaft. Neben dem Volleyball von seinem Papa sein wichtigster Besitz.

„Sieh nach“, hauchte Hajime und Toru erwiderte: „Du machst mich ganz wuschig, Iwa-chan!“ „Jetzt sag mir nicht, dass ich aufhören soll.“ „Auf keinen Fall!“ „Dachte ich mir.“ Das Grinsen war so deutlich aus der Stimme herauszuhören und der Violetthaarige bekam eine Gänsehaut. Neugierig öffnete er die Schatulle und schnappte kurz nach Luft. „Iwa-chan!“ „Gefällt es dir?“ „Das … Das ist … wunderschön!“ Bedächtig holte er den Anhänger heraus. Er war ungefähr 7x5 cm groß und aus Gold – also wahrscheinlich eher vergoldet. Und auf beiden Seiten waren Fotos. Auf der einen Seite war ein Foto der Geburtstagsfeier letzten Jahres, wo alle drauf waren. Er wusste noch genau, dass Makkis Mama heimlich ein paar Fotos gemacht hatte und er dachte so gern an diesen Tag zurück. Das war und wird immer der beste Geburtstag sein! Der Setter drehte den Anhänger um und auf der anderen Seite war ein Selfie von Hajime und ihm. Sie waren da am Strand und er erinnerte sich daran, wie sie im Spätsommer nochmal spontan für drei Tage ans Meer gefahren waren. Es war bestes Wetter gewesen und sie hatten eine super schöne Zeit gehabt. Dabei hatte er auch ein paar Fotos mit Iwa gemacht und eins davon hatte er offenbar ausgewählt. Sie sahen aber auch beide so glücklich aus. Eine tolle Wahl!

„Das ist ein großartiges Geschenk, Iwa! Ich danke dir so sehr!“ „Das freut mich. Und am Schlüsselbund kannst du es immer bei dir tragen und weißt, dass wir da sind, falls du in deiner Karriere doch mal eine Niederlage wegstecken musst.“ „Meine Karriere … Ich werde wirklich in ein paar Tagen einen Vertrag bei den Tokyo Samurais unterschreiben. Ich kann das noch immer nicht fassen, Iwa-chan“, hauchte Toru und strich über den Anhänger. Es war der krönende Abschluss für ein unfassbar aufregendes Jahr. Und der Setter konnte es kaum erwarten, das nächste zu erleben.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück