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Fighting through the Shadows of Past

von

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Mut zur Hoffnung

Am nächsten Morgen erwachte Gine wieder als Erste und ging schon mal nach unten um das Frühstück zu machen.

Bardock wurde kurz nach ihr wach, als er die Körperwärme seiner Frau nicht mehr bei sich spürte.

Herzhaft gähnend streckte sich der alte Krieger ausgiebig, ehe er das Bett ordentlich machte und die Felldecken glatt strich.

Weit öffnete er das Fenster, um die frische Morgenluft ins Zimmer zu lassen.

Tief sog er die kalte Luft durch die Nase ein und sah einen Moment ernst in die Ferne am Haus seiner Nachbarn vorbei.

Eine junge Mutter starrte ihn mit ihren beiden Söhnen unsicher fast schon angewidert entgegen.

Als Bardock seinen Blick auf sie richtete, wurde seine Miene noch finsterer.

„Tz…!“

Nach einigen Minuten drehte er ihr den Rücken zu und ging ins Bad um sich frisch zu machen.

Sollten sie doch von ihm denken was sie wollten. Dann ließen sie ihn wenigstens in Ruhe, ja vielleicht fürchteten sie ihn sogar ein wenig.

Er hatte sich in seinem kleinen Dorf bereits einen Namen gemacht und man kannte ihn inzwischen auch schon in den umliegenden Tavernen.

Bardock war skrupellos, blutrünstig und brutal.

Ja, selbst seinen eigenen Kindern und seiner Frau gegenüber.
 

Er ging nach wenigen Minuten zurück ins Schlafzimmer, wo die kleine Familie immer noch am Fenster stand und zu ihm rüber blickte.

Ein mürrisches Knurren stieß der Krieger aus, ehe er das Fenster schloss und die Vorhänge zuzog.

„Elendige Gaffer!“, grollte er und trat auf seinen Brustpanzer zu und holte ein kleines Reagenzgläschen mit einem weißen Pulver aus der Innentasche.

Kaum wollte er den Flur und die Treppen nach unten gehen, kam ihm sein Erstgeborener entgegen.

Den Schwanz schliff er kraftlos hinter sich her, der Kopf war gesenkt, ehe er kurz vor den letzten beiden Treppenstufen stehen blieb und nach oben zu seinem Vater sah.

„Guten Morgen, Raditz“, begrüßte er ihn mit eiserner Miene.

Die Augen waren leicht gerötet und geschwollen und der Ausdruck kraftlos geschwächt, fast schon apathisch.

„Guten Morgen, Vater…“, erwiderte der Langhaarige mit kratziger Stimme, ehe er mit hängenden Schultern an ihm vorbei trottete.

Bardock rümpfte die Nase, als ihm der Geruch von altem Urin in die Nase stieg und sah seinem Sohn nach, der kurz in seinem Zimmer verschwand.

Mit einer sauberen Shorts, schlurfte der Langhaarige ins Bad, während er sich mit der rechten Hand unter der Mähne an den Nacken fasste.
 

Bardock ging nach unten in die Küche zu seiner Gefährtin und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, ehe er sie mit einem halbherzigen „Guten Morgen“, begrüßte. Gine lächelte ihn an und wendete den Ladráp in der Pfanne einmal.

Nachdem er sich eine Tasse Kártev eingegossen hatte, schüttete er sich das weiße Pulver hinein, ehe er es mit einem kleinen Löffel verrührte.

Das Reagenzgläschen ließ er in der langen Hose auf Hüfthöhe verschwinden und sah eine Weile nach draußen.
 

Raditz besah sich das getrocknete Blut auf seinen Fingern und biss sich auf die Unterlippe.

Er spürte deutlich die tiefen Bissspuren an seinem Nacken, wenn er über die verletzte Haut fuhr.

Er zog sich die schmutzigen Shorts aus, warf sie in den Wäschebehälter und stopfte sie fast schon peinlich berührt unter den Haufen Wäsche. Ohne das Wasser auf die richtige Temperatur einzustellen, stieg der Langhaarige in die Wanne und schaltete die Duschbrause an.

Das kalte Wasser ließ seinen kleinen Körper sofort verkrampfen, ehe er es etwas wärmer stellte.

Gründlich wusch er sich Körper und Haare und immer wieder flammten die Bilder der vergangenen Nacht vor seinem inneren Auge auf.

Es war also kein Traum gewesen…
 

Auch Kakarott und sein Zwilling Tales schälten sich allmählich aus den Federn. Kakarott hatte es nicht ganz so eilig, wie sein älterer Zwilling und kuschelte sich noch einige Sekunden mit Zaru ins Kissen.

„Komm aufstehen, Kakarott, sonst schimpft Papa wieder!“, vernahm der Jüngste die nervige Stimme seines Bruders.

„Ja, ich komme schon!“

Tales klopfte an die Badezimmertür und riss Raditz aus seinen Gedanken, der erschrocken zusammenzuckte.

„Gleich, warte noch einen Moment!“, rief er und stellte die Brause aus, ehe er sich mit seinem Ki trocknete und sich seine saubere Shorts über zog.

„Okay, du kannst reinkommen“

Und sogleich wurde die Tür geöffnet und sein kleiner Bruder Tales begrüßte ihn strahlend.

„Guten Morgen, großer Bruder! Hast du gut geschlafen?“, fragte der Dunkelhäutige und umarmte ihn.

„Guten Morgen… äh… es ging… und wie hast du geschlafen?“, fragte er leise nach und strich ihm durchs schwarze Haar.

„Prima! Kaki, kommst du jetzt endlich! Waschen und Haare bürsten! Oh, warst du duschen? Darf ich dir wieder die Haare bürsten?“, fragte der ältere Zwilling, als auch schon Kakarott schläfrig ins Bad getrottet kam.

Raditz zwang sich ein entschuldigendes Lächeln auf.

„Heute mache ich das selber, okay? Beim nächsten Mal wieder, guten Morgen Kaki“, sagte er und sah zu seinem jüngsten Bruder.

„Guten Morgen, Raditz“, murmelte er schläfrig und umarmte den Älteren ebenfalls herzlich.

Tales nickte ein wenig enttäuscht und begann sich zu waschen, ehe er sich die Haare bürstete.
 

Raditz zog sich seinen Brustpanzer, Handschoner und Stiefel über, ehe er nach unten ging.

Sonst wartete er immer oben an der Treppe auf seine kleinen Brüder und sie gingen gemeinsam zum Frühstück, das fiel besonders Kakarott leichter, der unter den strengen Blicken ihres brummigen Vaters am meisten zu leiden hatte.

„Guten Morgen, Mama“, sagte er und zwang sich ein leichtes Lächeln auf, ehe er auch schon von Gine liebevoll umarmt wurde.

„Guten Morgen, mein Großer, hast du gut geschlafen?“, fragte sie, ehe sie den letzten Eierkuchen auf den Stapel legte und auf den Tisch stellte.

„Es ging…“, murmelte er leise und setzte sich auf seinen Stammplatz.

Dem ernsten Blick seines Vaters wich er aus und sah nur auf seinen leeren Teller.

Als auch die letzten Familienmitglieder eintrafen und ihre Mutter liebevoll begrüßten, füllte Gine ihnen auf.

Raditz aß lustlos, obwohl sein Magen immer wieder am Knurren war und nach Essen verlangte.

Immer wieder schielten Tales und Kakarott zu ihrem Vater rüber und bemerkten, dass er nichts aß, immer wieder an seiner Tasse nippte und Raditz mit seinem ernsten Blick durchbohrte.

Auch Gine sah von ihrem Teller auf und wechselte kurz einen Blick zwischen ihrem Gefährten und Raditz.

„Ist alles in Ordnung bei euch beiden?“, hakte sie nach und sah Bardock eindringlich an.

„Natürlich, was sollte nicht in Ordnung sein?“, fragte der Krieger trocken, ehe er seinem Sohn einen leichten Klaps mit dem Schwanz auf den Oberschenkel gab.

Erschrocken sah der Langhaarige auf und sein Vater deutete nur auf seine nicht aufgegessene Portion.
 

„Iss Raditz! Du brauchst deine Kraft für nächste Woche“, brummte das Familienoberhaupt, ehe er anfing sein Frühstück zu essen.

„Ja, Vater…“, erwiderte der Langhaarige leise und aß weiter.

Tales hatte aus dem Augenwinkel gesehen, dass sein großer Bruder nach dem Schlag zusammengezuckt war.

Ob er wegen Freezers Ankunft so war?

Raditz aß nun etwas schneller und nahm sich noch einen Eierkuchen, ehe er sein Glas Niriku, was man auf der Erde mit Milch vergleichen konnte in einem Zug austrank.

„Fertig… darf ich aufstehen und trainieren?“, fragte der Langhaarige seinen Vater direkt, der ihm ernst zunickte.

Schnell sprang er vom Stuhl, räumte noch seinen Teller in die Spüle und wusch ihn ab, ehe er ihn in den Schrank stellte.

Ohne einen weichen Fellschal oder sonstige warme Kleidung bei der kalten Witterung, rannte Raditz aus dem Haus und hob in die Luft ab.
 

Der Wind peitschte ihm erbarmungslos ins Gesicht und er kniff die Augen ein wenig zusammen. Nach etwa 30 Minuten kam er im Hóraz-Gebirge an und landete auf einem schneebedeckten Felsen.

Sein kleiner Körper zitterte und sein Schwanz legte sich angstvoll um seinen linken Oberschenkel.

Verzweifelt sah der kleine Unterklassekrieger über die weiße Landschaft und Tränen füllten seine Augen.

Er hatte am eigenen Leib erfahren müssen, wie es sich anfühlte, wenn man sich überschätzte und einen viel stärkeren Gegner vor sich hatte.

Er holte einmal tief Luft, ehe er seine ganze Verzweiflung in die Welt hinaus schrie.

Erschöpft sackte er auf die Knie und stützte sich mit geballten Fäusten ab, seine Finger gruben sich tief in den Schnee und wieder fegte eine Schneeböe von Osten über ihn hinweg.

„Ich schaffe das nicht… ich schaffe das einfach… nicht…“, flüsterte er leise und seine Tränen tropften in den Schnee.

Klein rollte er sich zusammen und zog die Beine zitternd an seinen Körper.
 

Tales und Kakarott saßen in ihrem Zimmer, jeder auf seinem Bett und sahen hinaus.

Sie beide machten sich große Sorgen um Raditz.

Kakarott hatte Raditz‘ Stofftier vor der Kellertür gefunden und es mitgenommen.

„Raditz scheint wohl ziemliche Angst vor diesem Freezer zu haben…“, bemerkte der jüngere Zwilling nach einer Weile und sah zu seinem Bruder rüber.

„Mhm… dieser Freezer muss ziemlich stark sein… aber Raditz wäre nicht er, wenn er sich von so jemanden unterkriegen lässt, er hat sich auch mit Papa angelegt“, erwiderte Tales und lächelte leicht, als er daran dachte, wie sein Bruder sich für ihn eingesetzt hatte.
 

Raditz hatte die Augen geschlossen und seine Haare wehten immer wieder von seinem Rücken zur linken Seite.

Doch langsam öffnete er sie einen Spalt breit und bemerkte ein grünes Blitzen in der Ferne.

Er spürte eine ihm vertraute Aura und hob den Kopf etwas an.

Der kleine Legendäre schwebte auf ihn zu und landete vor ihm.

Der kleine Junge hielt schnuppernd seine Nase in die Luft, als er Raditz‘ Geruch erkannte.

„Du bist doch Kakarotts Bruder… was machst du hier?“, fragte er und senkte sein Ki ein wenig, sodass sich seine Schutzbarriere auflöse.

Vorsichtig hockte sich Broly vor ihn hinunter, als ihm der Geruch von Angst in die Nase stieg.

Sanft strich er dem Älteren über die lange Mähne, in der sich schon einige Eiskristalle gebildet haben.

Nach einer Weile raffte der Langhaarige seinen steifen Körper auf und setzte sich aufrecht hin.

Raditz seufzte schwer und wischte sich mit den Händen über das Gesicht.

„Ich… bin letzte Nacht Alkatar begegnet… ich konnte mich nicht aus seinem Griff befreien… ich hatte solche Angst… ich bat ihn mich loszulassen… und ehe ich mich versah… hat er mich in den Nacken gebissen… er ließ mich im Keller alleine zurück… selbst als die Lähmung vorbei war, traute ich mich nicht, mich zu bewegen… ich wollte mein Herz prüfen… ich war entschlossen, mich nicht von ihm brechen zu lassen!“, erzählte er leise und Broly hörte ihm aufmerksam zu.
 

Der Jüngere keuchte auf, als er von Alkatar und dem Biss hörte. Sanft nahm er Raditz‘ Hände in seine.

„Papa sagt, dass es nicht schlimm ist Angst zu haben, solange man die Hoffnung nicht aufgibt… als ich noch ein Baby war wurde ich von den Elitesoldaten des Königs an die Decke gekettet, für einen Test, wie mir Papa erzählte… ich erinnerte mich an einen Jungen mit roten Augen, der die Frisur des Königs hatte… er hatte meinen Papa getreten, immer wieder und mein Ki war gesunken, doch ich wurde so wütend und wollte ihm helfen!

Ich spürte eine brennende Hitze durch meinen Körper fließen, bis ich die Ketten sprengte und den Jungen attackierte! Keiner verletzt meine Familie, dachte ich mir und das gab mir Hoffnung.

Ich… ich habe durch einen Wutanfall Papa und Lupi schwer verletzt… aber immer wenn ich sie besuche, geht es ihnen etwas besser und das gibt mir die Hoffnung, dass sie bald wieder gesund werden“, versuchte Broly dem Langhaarigen Mut zu machen und lächelte sanft.
 

Raditz dachte über Brolys Geschichte einen Moment nach und sah auf ihre beiden Hände.

„Du bist auch unglaublich stark, Broly… was würdest du tun… wenn es da draußen im Universum jemanden gäbe der stärker ist als du… bei weitem… stärker als du…?“, fragte er ihn ernst.

Broly sah Raditz einen Moment mit fragendem Blick an, ehe er ernst auf ihre Hände sah.

„Hm… ob es da draußen wirklich jemanden gibt, der mich übertreffen kann… kann ich irgendwie nicht so recht glauben… selbst mit König Vegeta würde ich spielend fertig werden… aber Papa hat mir gesagt, dass ich ihm gegenüber gehorsam sein soll, egal was er getan hat… er hat meine Mama getötet… kurz nach meiner Geburt…“

Tränen sammelten sich in Brolys Augen und sein Ki stieg etwas an. Raditz weitete erschrocken die Augen, als er das hörte und starrte den Legendären fassungslos an.
 

Tief atmete der Langhaarige zittrig durch die Lippen ein und aus, ehe er den Jüngeren fest in die Arme nahm.

Die Anteilnahme und Empathie für die Hinterbliebenen eines Verstorbenen Saiyajin, vor allem bei befreundeten Familien war unter Saiyajins sehr stark ausgeprägt.

„Das tut mir sehr leid, Broly… Ich hatte noch keine Gelegenheit mit Lupi zu sprechen… kurz nachdem ihr in euer neues Haus eingezogen seid, haben wir uns sehr lange nicht gesehen… er wollte lieber mit eurem Vater trainieren… zu mir hat er gesagt, dass er keine Zeit hätte und lieber alleine wäre… jetzt weiß ich… wieso…“, erwiderte Raditz und strich Broly sanft durch das lange Haar.

Broly nahm den Trost gerne an und krallte seine Finger in Raditz‘ Mähne, während noch mehr Tränen seine Wangen hinab liefen.

„Ich hätte sie so gerne kennengelernt… als ich Kakarott wieder zurückgebracht habe und seine Mutter ihn auf den Arm genommen hat, fühlte ich einen schmerzhaften Stich in meiner Brust… ich sagte ihm noch nicht mal auf Wiedersehen…“, schluchzte er leise und vergrub sein Gesicht am linken Schulterpanzer des Langhaarigen.
 

Eine ganze Weile saßen die beiden Jungen noch Arm in Arm auf dem schneebedeckten Felsen, bis sie sich langsam voneinander lösten.

Sanft leckte Raditz Broly die Tränen vom Gesicht.

Der Langhaarige war Broly nicht böse, dass er keine Antwort mehr auf seine eigentliche Frage bekam.

Der Legendäre sah Raditz entschlossen an.

„Wenn ich erwachsen bin, werde ich meine Mutter rächen, Raditz! König hin oder her… sollen die rotäugigen Saiyajins nur her kommen! Ich habe keine Angst!“

Raditz‘ Herz machte im selben Moment einen Sprung und klopfte kräftiger in seiner Brust.

Brolys Worte gaben ihm Mut.

Langsam erhob er sich und sah lächelnd auf den Jüngeren herab.
 

„Danke, für dein Vertrauen, Broly… grüße Lupi und deinen Vater bitte von mir“, sagte er und strich ihm durchs Haar.

Broly lächelte leicht zurück und nickte ihm zu, ehe er Raditz nachsah, nachdem er abhob und nach Hause flog.

Der Legendäre sah entschlossen in den Himmel.

„Ich werde dich rächen… Mama…“



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