Zum Inhalt der Seite

Fighting through the Shadows of Past

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Lähmende Angst

Als Raditz im Garten seines Heimes landete und die Haustür öffnete, verflog sein Mut augenblicklich wieder, als er durch den Flur zur Kellertür sah. Ein beklommenes Gefühl der Angst machte sich in seinem Magen breit, während er langsam ins Wohnzimmer trat.

„Hallo mein Großer, hast du schön trainiert?“, fragte Gine ihn mit einem warmherzigen Lächeln, doch ihr Sohn brauchte eine kurze Weile, bis er ihr antwortete.

„Äh… ja habe ich, ich werde noch etwas Zeit mit Kakarott und Tales verbringen, morgen muss ich wieder zurück in die Kaserne“, erwiderte der Langhaarige und zwang sich ein kleines Lächeln auf.

Doch Gines mütterlichem Instinkt entging es nicht, dass ihren Sohn etwas beschäftigte.

Der Besuch von Freezer?

„Raditz komm doch mal bitte zu mir“, bat sie ihn und klopfte neben sich auf das Sofa.

Der Körper des Jungen wurde einen Moment ganz steif, und er tat die ersten drei Schritte auf seine Mutter zu.

Als sein Vater jedoch aus dem Bad kam und streng auf ihn heruntersah, blieb Raditz augenblicklich stehen.

„W, wir reden später, in Ordnung, Mutter?“, sagte er flüchtig, ehe er nach oben in sein Zimmer lief und die Tür mit dem Rücken hinter sich schloss.

Besorgt sah sie ihrem ältesten Sohn nach, ehe ihr Blick auf ihren Mann fiel, der langsam die Treppen hinunter kam.

„Aus den Kindern wird nie etwas, wenn du sie immer nur an deine Brust drückst“, brummte Bardock genervt und sah abfällig auf seine Gefährtin herab.

Abrupt sprang Gine vom Sofa und ihr Schwanz peitschte gesträubt vor Wut durch die Luft.

„Du weißt ja gar nicht wie wichtig Nähe für die Familienbindung ist! Ich sehe Raditz nur an den Wochenenden, also will ich wenigstens hier ein bisschen Zeit mit ihm verbringen! Trainieren tut er in der Kaserne genug! Er entfernt sich immer mehr von uns, Bardock! In einigen Monaten hat er vielleicht sogar seine erste Mission! Dann fliegt er ganz alleine ins Weltall auf einen völlig fremden Planeten!“, schrie sie ihrem Gefährten entgegen und fletschte die Zähne.

Streng verschränkte Bardock die Arme vor der Brust.

„Je eher er von deinem Schwanz wegkommt umso besser… dann fällt ihm auch das Töten leichter… du machst es ihm nur unnötig schwer, Gine! Willst du, dass Tales auch so weich wird?!“, erwiderte er knurrend und auch seine Rute schwang gesträubt vor Wut hinter ihm durch die Luft.

Gine liefen die Tränen über die Wangen, bei dem was ihr Mann ihr vorwarf.

„Sie sind Kinder und keine Krieger, Bardock! Lass sie ihre Kindheit genießen im Schutze der Familie!“, keifte sie zurück und ihr Körper zitterte.
 

„Raditz wird zum Krieger ausgebildet… er ist 12 Jahre alt! Er ist kein Kind mehr!“, brummte er und verließ das Haus um zu trainieren.

Gine stand unschlüssig im Wohnzimmer und starrte zur Haustür rüber. Damit war das Thema für ihn erledigt? Einfach so?!
 

Nach wenigen Minuten öffnete Raditz die Tür und schnupperte vorsichtig in den Flur. Erst als er sicher war, dass sein Vater nicht im Haus war, ging er mit Tales und Kakarott an je einer Hand nach unten und alle drei umarmten ihre Mutter liebevoll.

Gine zuckte kurz zusammen als sie die kleinen Hände an ihrem Körper spürte und sah ihre drei Söhne, die sie aus großen besorgten Augen ansahen.

„Papa hat unrecht… natürlich sind wir Kinder… und wir sind so froh, dass wir dich haben, Mama“, meldete sich Tales nach einer Weile des Schweigens zu Wort.

Gine kniete sich zu ihren Kindern hinunter und drückte alle Drei fest an sich.
 

Nach etwas mehr als 10 Minuten löste Gine ihre Umarmung langsam und lächelte ihre Söhne warmherzig an.

„Kommt mit, wir wollen Sadur im Témrak besuchen“, schlug sie vor und schnell sprangen die Zwillinge als erste auf die Beine und nahmen je eine Hand ihrer Mutter.

Raditz ging voran und öffnete seiner Mutter die Tür. Er versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, als sie an ihm vorbei ging und ihre Rute sanft über sein Gesicht strich.

Kurz warf der Langhaarige noch einen unsicheren Blick in Richtung der Kellertür, ehe er sie hinter sich schloss und zu seiner Familie aufholte.
 

Sie gingen gemütlich zu Fuß durch die Stadt zum nächstgelegenen Témrak.

Nach etwas über einer Stunde kamen sie endlich an einer der Gebetsruinen an. Raditz zog sich als einziger die Rüstung aus und stellte sie vor den Mauern ab.

Mit wehmütigem Blick sah Gine ihrem ältesten Sohn hinterher, als er das uralte Gemäuer betrat.

Er musste den Streit zwischen ihr und Bardock mitbekommen haben. Nur die Krieger zogen sich den Brustpanzer aus, um dem Gott ihre friedliche Absicht zur inneren Einkehr zu präsentieren.

„Müssen wir uns auch ausziehen, Mama?“, fragte Kakarott und sah sie aus großen Augen an.

Milde lächelnd schüttelte sie mit dem Kopf.

„Nein, Kakarott… ihr beide seid noch keine Krieger… und Raditz auch nicht…“, erwiderte sie, den letzten Teil nur flüsternd.

Dann trat auch der Rest der Familie ein, wo sie beinahe sofort von einem dunklen Flur umgeben waren.

Doch einige Meter weiter, sah Gine ihren ältesten Sohn vor der mächtigen Statue des Kriegsgottes Sadur stehen.
 

Unsicher sah der Langhaarige in die steinigen Augen Sadurs und schien mit sich zu hadern, den Gott zu begrüßen.

Das drei malige Aufschwingen des Schwanzes und die rechte Faust auf die Brust über dem Herzen gedrückt, war Begrüßung und Abschied des Gottes.

Während Gine den Zwillingen zum wiederholten Male die Begrüßung Sadurs vormachte und sich dann auf Knien auf den Boden setzte und mit den Handflächen den rauen Stein berührte, stand ihr Ältester noch immer fast wie versteinert da.

Sein kleines Herz raste in seiner Brust und ein heftiges Zittern erfasste seinen Körper.

Er bemerkte nicht, wie seine Mutter auf seine lange Mähne sah und ihn besorgt musterte. Der gesträubte Schwanz, der hinter ihm wild hin und her schlug.

So als versuchte Raditz die Angstreaktion seines Schwanzes mit aller Kraft zu verhindern.

Sie erhob sich langsam und legte ihren Pelz locker um ihre Taille, ehe sie auf den Langhaarigen zu ging und ihn mehrmals laut ansprach.

„Raditz! Ist alles in Ordnung mit dir? Raditz!“

Als ihre feingliedrigen Finger seine nackte linke Schulter berührten, wirbelte ihr Sohn zu ihr herum und rannte fluchtartig aus dem Gemäuer.

Gine sah zu den Zwillingen und strich ihnen durchs Haar.

„Bitte wartet hier… lauft nicht weg, ich bin gleich wieder zurück“, versicherte sie und folgte Raditz.
 

Schnell hatte sich der Langhaarige seine Rüstung gepackt und übergezogen, ehe er sich kraftvoll vom Boden abstieß.

Wut, Scham und Angst beherrschten seinen Geist und die ersten Tränen verschleierten seine Sicht.

Energisch wischte er sie sich immer wieder fort und flog ziellos umher.

Schnell überflog er die Kaserne in die er morgen wieder musste und ein Gefühl der Übelkeit machte sich in seinem Magen breit.

Doch etwa 10 Minuten später kam am Hóraz-Gebirge an und landete auf einem Felsvorsprung.

Etwas weiter weg sah er seinen Vater inmitten einer Kadaverherde trainieren. Das Blut kitzelte in seiner kleinen Nase und er schluckte den dicken Kloß in seinem Hals hinunter.
 

Er hatte seinen ersten Blutrausch schon längst hinter sich, aber seitdem hatte er kein Bedürfnis mehr danach gehabt.

Doch der kleine Krieger wusste, dass er Töten musste um zu überleben.

Seine Augen weiteten sich, als sein Vater sich erhob und zu ihm auf sah. Beinahe das ganze Gesicht und die Hände waren voller Blut.

Langsam schwebte Bardock auf Augenhöhe zu Raditz auf, ehe er mit rasender Geschwindigkeit auf ihn zuschoss.

Raditz‘ erster Impuls war die Flucht, da er nicht die geringste Chance gegen seinen Vater hatte. Und er erinnerte sich noch zu gut an seine Abreibung dafür, dass er seine Brüder und seine Mutter verteidigt hatte.

So schnell er konnte stieß sich der Langhaarige ab und flüchtete vor seinem Vater.

Ein wütendes Knurren entrann Bardocks Kehle und er legte einen Zahn zu, bis er ihn einholte.

Abrupt blieb Raditz in der Luft stehen und starrte den Älteren aus furchtsamen Augen an.
 

Sein Vater schwebte langsam auf ihn zu, doch sofort flog Raditz erneut davon. Und wieder schnitt Bardock seinem Jungen erneut den Weg ab und packte ihn sich kurzerhand an den Haaren.

Sie landeten in einem nahegelegenen Wald und kurz darauf wurde Raditz schmerzhaft mit dem Rücken gegen einen massiven Baumstamm gedrückt.

Mit der anderen Hand wischte Bardock seinem Sohn seine blutige Hand ins Gesicht.

Sein Sohn wendete den Kopf von ihm ab und schlug ihm die Hand weg.

„N, nein! Papa… hör auf! Bitte!“, bat er inständig, doch seine Rute begann zu kribbeln und sein Herz schlug schneller.

Grob riss Bardock den Kopf seines Sohnes in den Nacken und zwang ihn ihm in die Augen zu sehen.

„Und so willst du Meister Freezer morgen in die Augen sehen?! Er wird uns Saiyajins für Rückgratlose Feiglinge halten!“, knurrte der Saiyajinvater und zwängte dem Jungen seinen blutigen Daumen zwischen die Zähne.

Verzweifelt gab der älteste Sohn Bardocks seine Gegenwehr auf und öffnete den Mund einen Spalt breit.

„Bardock! Lass unseren Sohn sofort los!“, schallte plötzlich die wütende Stimme von Gine durch die Bäume.

Überrascht sah Bardock zu seiner Gefährtin rüber, ehe er seinen Sohn abrupt los ließ.

Raditz sackte in sich zusammen und starrte mit leeren Augen zu Boden, während der Speichel gemischt mit Blut über seine Unterlippe hinab tropfte.

Das Fell seiner Rute sträubte sich und stellte sich im gleichmäßigen Takt seines Pulses immer wieder auf.
 

Sofort trat Gine auf ihren Sohn zu und kniete sich zu ihm hinunter, ehe sie sich besorgt sein blutverschmiertes Gesicht ansah. Fest drückte sie ihn an ihre Brust und legte ihren Schwanz um seinen Bauch.

Enttäuscht sah Bardock auf das armselige Bild seines Ältesten herab und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Siehst du, genau das meine ich, Gine! Du machst es Raditz nicht leichter!“, brummte er und leckte sich das Blut von den Fingern.

„Und was machst du?! Du zwingst ihn nochmal zu einem Blutrausch! Damit er keine Angst mehr hat?!“, keifte sie bissig zurück und funkelte ihren Mann böse an.

„Natürlich! Wir sind ein Volk von stolzen Kriegern und keine Waschlappen!“, erwiderte ihr Gefährte und seine Rute peitschte gereizt durch die Luft.
 

„Wo sind die Zwillinge?“, fragte Bardock nach einer Weile des Schweigens.

„Im Témrak nördlich von hier…“, erwiderte sie und wiegte Raditz ein wenig in ihren Armen.

„Bring Raditz nach Hause… ich hole die Jungs!“, befahl der Krieger und duldete keinen Widerspruch.

Langsam erhob sich Gine mit ihrem ältesten Sohn und hob ihn auf ihren Rücken, ehe sie leichtfüßig abhob.

Die ersten Stunden in einem Blutrausch sind die Schlimmsten, doch Gine hatte keine Angst, dass Raditz ihr etwas antun könnte.

Nach etwa 5 Minuten landete Bardock beim alten Témrak und zog sich den Brustpanzer aus, ehe er eintrat.
 

Tales und Kakarott hatten sich kaum gerührt und machten sich beide große Sorgen um ihren großen Bruder.

Als sie die Stiefelsohlen hörten, sahen sie auf und drehten die Köpfe in Richtung Ausgang.

Doch als sie ihren Vater aus der Dunkelheit treten sahen rückten sie näher zusammen und Tales vergaß für den Moment seine Streitereien mit seinem verhassten Bruder.

Der Dunkelhäutige drückte Kakarott etwas enger an sich und beäugte seinen Vater skeptisch.

Bardock sah ernst auf seine Söhne herab, ehe er den Kopf zur stolzen Statue Sadurs empor hob und ihn begrüßte.

„Ich frage mich ernsthaft was ich mir für Kinder erzogen habe… keinen Funken Stolz im Herzen! Wir fliegen nach Hause!“, knurrte er enttäuscht und verabschiedete sich wieder von Sadur, ehe er sich umdrehte und zum Ausgang schritt.

Kakarott und Tales sahen sich einen Moment an und verabschiedeten sich ebenfalls von Sadur.

Der Jüngere der Zwillinge wusste noch nicht so recht was es mit dem Stolz der Saiyajins auf sich hatte und umso größer trafen Tales die Worte.

Kakarott nahm die Hand von Tales und lächelte ihn aufmunternd an, während sie beide den Témrak verließen.

Der Dunkelhäutige nahm seinen jüngeren Bruder auf den Rücken und folgte seinem Vater mit etwas Abstand, während er über die Worte Bardocks nachdachte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tales_
2022-12-04T10:18:56+00:00 04.12.2022 11:18
Oh Gott!
Bardock ist so stur!
Für ihn gibt es nur seinen Weg und wie Gine das sieht, ist ihm egal
Unfassbar!

Gine veruscht ihren Kindern zu helfen, dass spürt man deutlich.
Aber Bardock macht es ihr so schwer.

Und mir tat Radditz so leid, als er vor Sadur einfach wie eingefroren stand.
Oder eher vor der Statue.
Der Arme macht gerade viel durch und trifft dann ausgerechnet auf seinen Vater.

Und Bardock zwingt ihn auch noch zu einem Blutrausch 0o
Ich könnte Bardock hauen!

Aber wieder ein sehr schönes Kapitel meine Liebe!
Ich finde es richtig schön, wenn auch etwas traurig *knuddl

Antwort von:  Kakarotto
04.12.2022 11:27
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar meine Liebe :)

Ohja das ist er Oo
Unterstützen tut Bardock Gine überhaupt nicht -.-

Ja mir auch ._.
Erst Alkatar und dann sein Vater!

Ja ich könnte Bardock auch richtig verprügeln <.<
Er weiß doch, was ein Blutrausch bei einem Saiyajin auslöst und wie gefährlich er ist!

Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat :)
Ja, ich fand es auch etwas traurig, hoffentlich fängt sich der kleine Raditz wieder :) *reknuddel


Zurück