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Willst du für mich sterben?

von

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Prolog

Schwer atmend stand Radditz da und ballte seine linke Hand zur Faust. Blut lief aus diversen Wunden an seinem Körper hinab und seine Rüstung war größtenteils zerstört. Zitternd hob er die rechte Hand und bündelte sein restliches Ki.

„Radditz… “, flehte eine schwache Stimme. Langsam öffnete er die Augen und sah auf den Saiyajin zu seinen Füßen herab. Tränen traten in seine Augen und er verlor seine Konzentration. Ernst blickte er in die verzweifelten Augen seines jüngeren Bruders und biss sich auf die Unterlippe. Tales‘ Körper zierten etliche Wunden und er war kaum mehr in der Lage sich zu bewegen. Ein Anblick, der Radditz schier das Her zerriss. Erst recht die Tatsache, dass er dafür verantwortlich war.
 

Sie hatten es sich geschworen…
 

Dass sie bei diesem kranken Spiel mitmachen würden, damit einer von ihnen wenigstens mit dem Leben davonkam. Doch jetzt, wo er hier stand, als Sieger….

Da konnte er es nicht mehr, er hätte es wohl niemals gekonnt.
 

Zitternd sank er vor Tales auf die Knie und strich ihm sanft über die Wange. Vorsichtig, um ihn nicht noch mehr zu verletzen hob er ihn auf seine Arme.

„W…was tust du?“, fragte der Dunkelhäutige leise und sah verzweifelt in seine Augen. Doch Radditz erwiderte nichts, erhob sich stattdessen langsam mit seinem Bruder und wankte kurz. Erst jetzt wurde er sich der tosenden Menge wieder bewusst, die ihren Kampf verfolgt hatte. Auch sein Vater war unter ihnen. Er konnte nur hoffen, dass Kakarott und ihre Mutter sich dieses grausame Schauspiel nicht ansahen.
 

Direkt vor dem Podest, auf dem der König und sein Sohn saßen, blieb er stehen. Tief verbeugte er sich und schloss einen Moment die Augen.

„Mein König, verzeiht mir… aber ich werde meinen Bruder nicht töten!“, sprach er mit fester Stimme. Sein Schweif zog sich eine Spur fester um seinen Körper, während er angespannt auf eine Reaktion des Königs wartete.

„Radditz… nicht“, wisperte Tales verzweifelt und legte eine Hand an die Wange des Älteren.

„Ist schon gut, kleiner Bruder“, antwortete dieser leise.

„Du wagst es dich meinem Befehl zu widersetzen?“, fragte der König mit lauter Stimme und kniff die Augen zusammen. Solch eine Dreistigkeit von einem kleinen Unterklassesaiyajin, ließ er sich nicht gefallen!

„Es tut mir leid, König Vegeta. Wir bereuen unsere Tat und würden es gerne wiedergutmachen, sofern Ihr es erlaubt“, sprach Radditz weiter. Seine Stimme zitterte leicht und er wusste, dass jetzt alles von ihm abhing. Es war ein verzweifelter Versuch, alles doch noch zum Guten zu wenden. Doch seine Chancen waren erschreckend gering. Der König wollte gerade etwas erwidern, als der Prinz ihm eine Hand auf die Schulter legte.

„Vater lass mich“, bat er ruhig und grinste, als sein Vater zustimmte.

„So, also ihr wollt das wiedergutmachen?“, fragte der Prinz mit eisiger Stimme.

„Ja, Prinz Vegeta“, erwiderte Radditz mit fester Stimme und sank auf die Knie. Seine Kraft war beinahe aufgebraucht und nicht mehr lange und er würde gänzlich zusammenbrechen.

„Und was seid ihr bereit dafür zu tun?“, wollte der Prinz wissen. Kurz stockte Radditz und schloss die Augen, ehe er in Tales‘ Gesicht sah. Dieser nickte leicht. Auch wenn sie beide Angst vor den Konsequenzen hatten, so war es doch die einzige Chance, dass sie beide am Leben blieben.

„Was immer Ihr als Wiedergutmachung verlangt, mein Prinz“, sagte er mit zitternder Stimme. Das Grinsen des Prinzens wurde eine Spur breiter, genau das hatte er hören wollen.
 

„Also gut, ich sehe ab von dem Kampf und ihr beide bekommt eine Chance auf Wiedergutmachung.“, sprach der junge Prinz mit lauter Stimme und bekam einen überraschten Blick von seinem Vater.

„Sofern ihr, dass überlebt…“, fügte er finster hinzu und gab den Wachen, die die Ausgänge der Arena bewachten ein Zeichen. Bevor Radditz auch nur reagieren konnte, bekam er einen harten Schlag in den Rücken ab. Durch die Wucht, stürzte er nach vorne und krachte in die Wand. Krampfhaft hielt Radditz seinen jüngeren Bruder fest, der schmerzverzerrt die Augen zusammenkniff. Benommen rappelte er sich auf und rutschte etwas vor Tales. Blut lief ihm aus einer Platzwunde an der Stirn, in sein linkes Auge, sodass er es schließen musste. Sechs Saiyajins kamen mit erhobenen Händen auf ihn zu und bündelten allesamt ihr Ki. Die Menge um sie herum tobte…
 

Plötzlich feuerten die Saiyajins alle gleichzeitig und der Langhaarige konnte nichts weiter tun, als sich schützend über seinen Bruder zu werfen.
 

Die Kugeln trafen ihn überall am Körper, zerstörten auch den Rest seiner Rüstung und verbrannten seine Haut. Stöhnend kniff er die Augen zusammen und versuchte Tales weitestgehend abzuschirmen, doch einige Angriffe trafen ihn trotzdem. Schmerzerfüllt schrie der Dunkelhäutige auf und wurde schließlich ohnmächtig. Nach schier endlosen Minuten oder auch nur Sekunden hörten die Krieger auf und blinzelnd drehte Radditz sich auf die Seite. Sein gesamter Körper schmerzte und er konnte sich kaum mehr bewegen. Eine der Wachen trat an ihn heran und sah gehässig auf ihn herab.

„Ganz schön zäh“, grinste er und holte mit dem rechten Bein aus. Hart und rücksichtlos trat er auf Radditz' Oberkörper. Schmerzhaft stöhnte dieser auf und krallte seine Hände in Tales' lädierten Brustpanzer. Verzweifelt sah er in das Gesicht seines jüngeren Bruders. Immer wieder traf ihn der Stiefel hart im Brustkorb und ließ seine Rippen bedrohlich knacken. Schmerzerfüllt stöhnte Radditz auf und versuchte dem zu entkommen, doch seine Kraft war aufgebraucht. Schließlich hörte es auf und blinzelnd blickte Radditz in das Gesicht des Saiyajins. Abgehackt schnappte er nach Luft und jeder Atemzug schmerzte.

„Schlaf schön, Unterklasse“, lachte der Elitäre und trat noch einmal zu. Schließlich verlor auch Radditz das Bewusstsein.

Familie Bardock

Äußerlich ganz ruhig folgte Bardock dem Geschehen in der Arena. Seine Fringer krallten sich krampfhaft in seine Oberarme. Es war schwer diesem grausamen Spiel zuzusehen. Als die Saiyajins allesamt seine Söhne angriffen, knurrte er leise. Welch feiges Verhalten auf Saiyajins loszugehen, die sich nicht mehr wehren konnten. Wütend warf er einen Blick zu König Vegeta und seinem Sohn, während dieser feige Saiyajin immer wieder auf den Brustkorb seines Ältesten trat.
 

Wütend bleckte er die Zähne und es kostete ihn all seine Kraft, jetzt nicht zum König zu fliegen und ihn anzuschreien. Sanft legte ihm jemand die Hand auf die Schulter und kurz zuckte Bardock zusammen. Ernst sah er zu seinem Freund, der seinen Blick genauso ernst erwiderte. Anschließend warf er einen weiteren Blick in die Arena, aus der man gerade seine schwerverletzten Söhne trug. Mit einem Ruck erhob er sich und ging einfach los. Er wollte nicht eine Sekunde länger hierbleiben. Schnell verließ er die Zuschauerränge und atmete erleichtert auf, als er durch den langen Gang lief und er den Ausgang bereits sehen konnte. Der König hatte ihm extra einen Platz in den untersten Reihen zugewiesen. Damit er alles im Blick hatte und beinahe hautnah dabei war, während sich seine Söhne fast gegenseitig umbrachten! Wie oft hatte er in den letzten Tagen, seit der Verhaftung von Tales und Radditz versucht mit dem König zu sprechen?

Doch man ließ ihn einfach nicht zu ihm oder ließ ihn gar nicht zu Wort kommen! Stattdessen wurde ihm von einem aus der Elite von diesen Kampf berichtet und er wurde persönlich dazu eingeladen. Was für ein krankes Spiel! Selbst für ihre Verhältnisse war das äußerst grausam!
 

Angespannt lief Bardock einfach immer weiter und beachtete die Saiyajins nicht, die ihm entgegenkamen. Die meisten unterhielten sich über den Kampf oder amüsierten sich. Natürlich, es waren auch nicht ihre Kinder! Beinahe erleichtert atmete Bardock auf, als die Geräusche leiser wurden und mit jedem Schritt weniger deutlich zu hören waren. Die tosende Menge, die die Königfamilie feierten, wurde immer leiser.

„Bardock!“, rief eine Stimme laut und nur widerwillig blieb dieser stehen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und sein Körper zitterte vor unterdrückter Wut. Langsam drehte er sich zu Paragus um, der direkt auf ihn zulief. Einen langen Augenblick sahen sie sich einfach nur in die Augen, ehe Paragus ihn in die Arme schloss.

„Es tut mir leid, mein Freund“, wisperte er Mittelklassekrieger und hielt ihn einfach bei sich. Bardock reagierte im ersten Moment überhaupt nicht, ehe er sich langsam entspannte und seine Hände auf den Rücken des Älteren legte.
 

„Sie leben noch, Bardock… beide“, wisperte Paragus leise.

„Ich werde sie daraus holen, Paragus… ich lasse nicht zu, dass sie sterben!“, presste der Krieger hervor. Ernst legte Paragus eine Hand an seine Wange und nickte grimmig.

„Das weiß ich mein Freund und ich werde dir helfen, das verspreche ich dir!“, antwortete Paragus ernst. Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie sein Freund sich fühlen musste. Wenn man das mit Broly tun würde… nein, daran wollte er noch nicht einmal denken!

„Ich werde jetzt zu Gine und Kakarott fliegen“, murmelte Bardock schließlich und löste sich von dem Älteren.

„Tu das mein Freund! Wenn ihr mich braucht, melde dich einfach“, meinte der Mittelklassekrieger und hauchte einen Kuss auf die Lippen des Jüngeren. Mit einem Nicken wandte sich Bardock um und rannte aus der Arena heraus. Anschließend erhob er sich in die Lüfte und flog nach Hause. Es dauerte etwa gute vierzig Minuten bis nach Traké, seine Heimatstadt. Leichtfüßig landete er im Garten und schloss noch einen Moment die Augen. Die Tür wurde geöffnet und ehe er sich versah, hatte er seine weinende Gefährtin an seiner Brust.
 

„Gine“, wisperte er leise und strich ihr durchs Haar. Liebevoll nahm er sie in die Arme, ehe sein Blick zur Tür glitt. Seine Augen trafen auf die Verweinten seines Jüngsten. Kakarott sah ihn beinahe angstvoll an und zitterte ein wenig. Broly war bei ihm und hielt ihn die ganze Zeit bei sich. Ohne ihn würde Kakarott wohl zusammenbrechen.

Blinzelnd hob Gine den Kopf und blickte ihn mit bebenden Lippen an. Ihr Mund öffnete sich, bereit die Frage zu stellen vor der sie sich am allermeisten fürchtete. Doch stattdessen entfloh ihr nur ein weiteres Schluchzen. Alleine der Gedanke daran, einen ihrer Söhne zu verlieren zerriss ihr das Herz. Sie traute sich gar nicht zu fragen, wen von beiden sie gerade verloren hatten…
 

„Gine… beruhig dich Schatz“, bat der Krieger ernst und strich ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Sie leben beide noch“, sagte er mit fester Stimme und ein gequältes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er war froh darüber, doch machte er sich weiterhin große Sorgen um seine Ältesten. Sie waren noch lange nicht außer Gefahr.
 

„W…was?“, fragte Gine mit zittriger Stimme und sah ihn überrascht an.

„Ist… das wahr, Vater?“, fragte Kakarott hoffnungsvoll und krallte seine Hände in Brolys Oberkörper.

„Radditz hat gewonnen, aber konnte Tales nicht töten. Er hat stattdessen um Vergebung gebeten“, erklärte der Krieger ernst.

„Oh… Radditz“, wisperte Gine und ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Zitternd atmete sie ein und lehnte ihren Kopf gegen die breite Brust ihres Mannes. Sie war einfach nur froh darüber, dass die beiden noch am Leben waren.

„Einfach so?“, wollte Broly wissen, da er sich das kaum vorstellen konnte.

„Nein, der Prinz wird sich der beiden annehmen… ich habe keine Ahnung was er vor hat“, gab Bardock zu und ballte seine rechte Hand zu einer Faust. Gine stockte bei den Worten der Atem und verzweifelt klammerte sie sich an ihren Gefährten.

„Ausgerechnet der Prinz…“, wisperte sie leise.

„Wir müssen etwas tun“, sagte Kakarott entsetzt und sah verzweifelt zu seinem Liebsten auf, der leicht nickte.

„Das werde ich, Kakarott. Ich werde zum König gehen und mit ihm sprechen. Ich werde alles tun was ich kann um die beiden da wieder rauszuholen“, versprach Bardock und hob den Blick. Finster sah er in den Himmel und dachte nach. Er würde nicht nachgeben, ehe er eine Audienz bekam!
 

***
 

Es vergingen mehrere Stunden bis einer der Brüder die Augen öffnete. Dieses Mal war es Tales, der sich desorientiert umsah. Gequält stöhnte er, als er langsam das ganze Ausmaß seiner Verletzungen zu spüren bekam. Schwer atmend schnappte er nach Luft und versuchte sich zu sammeln. Blinzelnd blickte er zu seiner rechten und seine Augen weiteten sich, als er Radditz neben sich sah. Wimmernd drehte er sich auf die Seite und kroch auf seinen großen Bruder zu.
 

Geschockt weiteten sich seine Augen, als er die ganzen Verletzungen auf Radditz‘ Körper bemerkte. Zitternd legte er eine Hand an das blutverschmierte Gesicht des Älteren und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. Sanft strich er ihm mit einer Hand durch die langen Haare und legte sich direkt neben ihn, jedoch ohne hin zu berühren. Um ihnen beiden nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen.

„Du… hättest mich töten… sollen“, nuschelte er mehr in Gedanken. Ihm war von vorneherein klar gewesen, dass Radditz ihren Kampf gewinnen würde und er hatte es akzeptiert. Da so wenigstens sein großer Bruder weiterleben konnte.

„Mh... die Aufgabe eines… großen Bruders ist es, seine Brüder zu beschützen…“, antwortete Radditz und öffnete die Augen einen Spalt. Das Atmen fiel ihm schwer, der Krieger hatte ihm ein, zwei Rippen angeknackst. Dazu noch die ganzen Verbrennungen und die Wunden vom Kampf. „Außerdem könnte… ich niemals… damit leben“
 

„Radditz“, antwortete Tales und rutschte noch ein wenig näher an ihn. Der Langhaarige strich ihm mit einer Hand über die Wange. Vorsichtig lehnte Tales sich mit der Stirn an die seines Bruders und legte seinen Schweif um sein Handgelenk. Müde schloss der Dunkelhäutige die Augen.

„Lass uns schlafen… solange wir es können“, nuschelte er. Sein Körper sehnte sich nach Erholung.

„Mhm“, brummte Radditz und schlang seinen Schweif um Tales‘ Hüfte. Egal wie sehr sein Körper schmerzte, er bereute es nicht…

Tales amtete und das allein war ihm jeder Schmerz wert!
 

Einige Stunden später wurde die Tür zu dem Raum, in dem die beiden Schwerverletzten lagen aufgesperrt. Der Prinz trat in Begleitung von zwei Wachen herein. Angewidert verzog er das Gesicht, als er die zwei Brüder so nah beieinander liegen sah.

„Weckt sie!“, befahl er den Wachen. Die beiden Saiyajins verloren keine Zeit und traten auf die Brüder zu. Mit einem gezielten Tritt wurde jeder der beiden aus seinem erholsamen Schlaf gerissen. Benommen sahen die Zwei zum Prinzen auf und wurden jeweils von einer der Wachen auf die Beine gezogen. Jedoch konnten sie nicht mehr alleine stehen.

„So, nachdem ihr euch erholt habt, kommen wir zu eurer Wiedergutmachung“, sagte der Prinz und ein fieses Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Schmerzverzerrt presste Radditz die Lippen aufeinander, die Hand des Saiyajins lag genau auf einer seiner Verbrennungen und verstärkte den Schmerz um ein Vielfaches.
 

Auch Tales wurde gestützt und versuchte den Griff etwas zu lockern. Finster blickte er die Wache an, ehe sein Blick besorgt auf Radditz fiel. Bei den Worten des Prinzen wurde ihm sofort schwer ums Herz. König Vegeta war zwar grausam und seine Strafen hart. Doch der Prinz übertraf seinen Vater noch bei weitem.

„Hm, sehe ich da etwa immer noch Stolz in euren Blicken?“, fragte der Prinz amüsiert. Langsam schritt er um die beiden Saiyajins herum und packte jeweils die Schwänze von ihnen. Fest drückte er zu und stöhnend sanken die Brüder zu Boden.
 

Die Wachen traten zur Seite und sahen sich das Schauspiel interessiert an. Tales und Radditz wagten es nicht, etwas zu erwidern, da sie den Zorn des Prinzen nicht noch mehr auf sich ziehen wollten.

„Vaters Idee mit dem Kampf, war wirklich perfekt… aber das hier ist noch viel besser!“, lächelte der Prinz und riss einmal fest an den Schwänzen. Sofort bäumten sich beide schmerzerfüllt auf. Abgehackt schnappte Tales nach Atem und sah verzweifelt zu Radditz. Er hatte Angst um seinen Bruder und sorgte sich, dass der Prinz ihn mit weiteren Folterungen doch noch umbrachte. Der Langhaarige hielt seine Augen fest geschlossen und atmete schwer. Er war kurz davor die Besinnung zu verlieren.
 

„Ich werde euch beide jeden Tag für den Rest eures Lebens demütigen… ihr werdet es bereuen, was ihr getan habt, dass verspreche ich euch!“, knurrte der Prinz. Grinsend sah er auf die beiden Saiyajins herab.

„Ihr beide werdet mir ab sofort dienen“, sprach Vegeta. Geschockt weiteten sich Tales Augen und auch Radditz ballte seine rechte Hand zur Faust. Blinzelnd sah er zu Tales, ehe er den Kopf ein klein wenig drehte, um zum Prinzen aufzusehen.

„Wenn ihr denkt, dass ihr jetzt Schmerzen habt… dann wartet nur ab! Wenn ich mit euch fertig bin, bringt ihr euch freiwillig um, um dieser Hölle zu entfliehen“, prophezeite Vegeta und lachte kalt. „Jeder Fehler wird hart bestraft!“, grinste der Prinz und ließ Tales' Pelz los. Mit beiden Händen packte er den von Radditz. „Und jede Befehlsverweigerung…“, sprach er mit rauer Stimme und brach den Schweif mit einer fließenden Bewegung. Sofort bäumte sich Radditz auf und biss sich mit aller Kraft auf die Unterlippe, um einen Schrei zu unterdrücken.

„Wir haben verstanden…“, sagte Tales verzweifelt und streckte eine Hand nach seinem Bruder aus. Zitternd umfasste er die Faust seines Bruders und hielt sie einfach nur fest. Innerlich hasste er den Prinzen gerade dafür. Doch das durfte er keinesfalls zeigen.
 

„Wirklich?“, fragte Vegeta gelassen und nahm die gebrochene Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger. Langsam erhöhte er den Druck und entlockte dem Langhaarigen nun ein gequältes Stöhnen.

„Ja… bitte… Prinz Vegeta… ich flehe euch an…!“, sprach Tales stockend und sah wieder zu seinem Bruder.

„Na schön“, meinte Vegeta gelassen und ließ den Schweif los, der einfach zu Boden fiel und eine erneute Schmerzwelle durch den Körper des Älteren schickte. Gemächlich stieg er über die Brüder hinweg und gab den Wachen ein Zeichen. Diese öffneten die Türen und der Prinz ging nach draußen, während zwei Saiyajins eintraten.

„Flickt sie zusammen… in zwei Tagen beginnen eure Pflichten…“, sagte Vegeta, ehe die Türen geschlossen wurden. Die zwei Sayajins gingen zu den Verletzten und knieten sich neben ihnen nieder.

„K…kümmert euch zuerst um meinen Bruder“, bat Tales mit schwacher Stimme.

„Ich… lebe noch, Tales. K… keine Angst“, nuschelte Radditz und kniff die Augen zusammen, als ihn einer der Saiyajins herumdrehte und ihm die kläglichen Überreste seiner Rüstung und auch die Shorts auszog.

„Sorg ja dafür… dass es so bleibt“, nuschelte der Dunkelhäutige, erleichtert darüber, die Stimme des Älteren zu hören. Auch er wurde von seiner Rüstung und Shorts befreit, ehe sie beide zuerst vorsichtig von dem ganzen Blut gereinigt wurden. Die Saiyajins sagten zwar kein Wort, aber wenigstens gingen sie nicht gar so grob mit ihnen um. Die Schmerzen dabei, waren erträglich. Danach wurden sie mit einer Heilsalbe behandelt. Anschließend wurde eine große Felldecke auf dem kalten Boden ausgebreitet und Tales vorsichtig darauf gelegt. Währenddessen kümmerte sich der zweite Saiyajin um Radditz' Schwanz und verband ihn vorsorglich. Abschließend wurde er auch auf das Fell gelegt. Eine weitere Decke wurde über sie ausgebreitet und ohne ein weiteres Wort, gingen die Saiyajins. Und sie waren wieder alleine.
 

Erschöpft drehte Tales sich auf die Seite und spürte die heilende Wirkung der Salbe. Doch es würde dieses Mal eine kleine Weile dauern, bis die ganzen Verletzungen heilten. Vorsichtig rutschte er näher an Radditz heran und stupste ihn vorsichtig mit der Nase an.

„Wie geht es dir?“, fragte er leise und blickte ernst in die müden Augen des Älteren.

„Mh… ich werde es… überleben“, brummte Radditz und zog den Jüngeren nahe zu sich. Sein gesamter Körper schmerzte, auch wenn die Heilsalbe half. Doch auch sein Schweif pochte immer wieder und alleine dieser Schmerz war extrem stark und kaum aushaltbar.

„Was machen wir denn jetzt Radditz?“, fragte Tales verzweifelt.

„Ich… weiß nicht… tut mir leid, dass ich uns in diese Situation gebracht habe“, meinte der Ältere seufzend und drehte sich vorsichtig auf die Seite. Mit zitternder Hand umfasste er seinen Schweif und legte ihn behutsam zwischen ihnen ab, sodass der Bruch etwas weniger schmerzte. Sanft strich Tales mit den Fingern über das weiche Fell, ohne den Bruch zu berühren.
 

„Es ist nicht deine Schuld… du hast mich in der Arena zwei Mal gerettet“, wisperte Tales und schloss die Augen. Er war froh, dass Radditz ihn nicht getötet hatte. Aber, dass sein großer Bruder seinetwegen verletzt wurde, wollte er nicht. Er fühlte sich schlecht deswegen.

„Ich hatte überlegt… einfach aufzugeben“, gab der Langhaarige zögernd zu und sah dem Jüngeren in die Augen. „Aber ich hatte Angst… dass dich der König dann erstrecht tötet…“

„Radditz!“, hauchte Tales entsetzt und sein Herz schlug bei der Vorstellung schneller. Alleine der Gedanke daran, dass sich sein großer Bruder für ihn geopfert hätte.

„Tu nicht so überrascht… du hast nichts anderes gemacht. Wir wussten beide… das ich gewinnen würde“, meinte Radditz ernst.

„Das…“. Fast war Tales versucht zu lügen, ließ es dann aber doch sein. Radditz hatte Recht…

„Aber du bist stark geworden… ich bin stolz auf dich“, wisperte der Ältere mit einem kleinen Lächeln.

„Danke“, lächelte der Dunkelhäutige und küsste ihn vorsichtig auf die Lippen. „Lass uns etwas schlafen“, nuschelte Radditz müde.

Pläne für die Zukunft?

Am nächsten Morgen wurde Tales durch ein lautes Geräusch geweckt. Verwirrt sah er sich um und entdeckte, eine Tube Heilsalbe direkt vor der Tür und ein Tablett mit Essen. Seufzend fasste er sich mit einer Hand an die Stirn und horchte in sich hinein. Die Schmerzen waren noch vorhanden, doch deutlich besser als gestern. Zum Glück hielt ein Saiyajin so einiges aus! Nachdenklich ballte er eine Hand zur Faust und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Eigentlich hätte er diesen Kampf nicht überleben dürfen…
 

Ernst betrachtete er seinen schlafenden Bruder und seufzte schwer. Dank Radditz, lebte er noch. Aber der Preis war sehr hoch. Sanft strich er ihm mit einer Hand durch die langen Haare und legte sich vorsichtig wieder neben ihn. Zaghaft legte er seinen Kopf auf Radditz‘ Brustkorb ab und hörte dem gleichmäßigen Herzschlag zu. Gestern hatte er für ein paar Sekunden gedacht, der Prinz würde seinen großen Bruder gleich töten.
 

Dieser regte sich leicht und öffnete träge die Augen. Schmunzelnd sah er auf Tales hinab und strich ihm mit einer Hand durch die Haare.

„Horchst du ob ich noch lebe?“, fragte er mit einem schiefen Grinsen. Der Dunkelhäutige verdrehte die Augen, ehe er zu ihm aufsah.

„Wie geht es dir, Radditz?“, fragte er besorgt.

„Hm, ging schon besser. Aber das wird schon wieder“, winkte dieser ab. Auch wenn die Schmerzen ein wenig nachgelassen hatten, so waren sie immer noch recht stark. Dazu noch der gebrochene Schweif…
 

Seufzend stand Tales auf und wankte kurz, doch er fing sich recht schnell wieder. Etwas ungelenk tapste er zu dem spärlich befüllten Tablett und trug es zu ihrem Schlafplatz.

„So wie es aussieht haben wir Frühstück bekommen und eine Heilsalbe“, meinte er mit einem schiefen Grinsen. Letzteres nahm er zuerst in die Hand und setzte sich vorsichtig auf Radditz' Lenden. Die Salbe würde gerade so für sie beide reichen, doch bevor er sich etwas nahm, war zuerst Radditz dran. Aufmerksam drückte er ein wenig von dem Inhalt auf seine rechte Hand und verteilte es in beide Handflächen. Vorsichtig legte er sie auf Radditz‘ Brustkorb ab und verrieb die Salbe großzügig. Ein tiefes Seufzen entfloh seinen Lippen, als er die vielen Wunden betrachtete.
 

Radditz sah dem Jüngeren zu und schloss die Augen, als er seine Hände auf seinem Körper spürte. Es schmerzte ein wenig, doch es war erträglich. Die Wirkung der Salbe war beinahe sofort spürbar und gemischt mit den liebevollen Berührungen, entspannte er sich immer mehr. Tales lächelte leicht, als er merkte, dass sich sein großer Bruder unter ihm entspannte.

„Deine Rippen sind angeknackst“, murmelte er nach einer Weile und wurde wieder ernst. Deutlich hörte er den schweren Atem des Älteren.

„Es tut mir leid, Radditz“, meinte er mit einem tiefen Seufzen.
 

Der Langhaarige schnaubte bei den Worten und öffnete die Augen. Vorsichtig legte er seine Hände auf Tales‘ Hüfte und strich weiter hinauf.

„Deine Wunden verdankst du fast alle mir… also hör auf dich zu entschuldigen“, antwortete er ernst.

„Das ist okay, wir hatten beide beschlossen, diesen Kampf ernst zu bestreiten“, winkte Tales ab.

„Und ich habe beschlossen, dass ich nicht damit leben werde… dich getötet zu haben!“, entgegnete Radditz bestimmend. „Also sind wir quitt“

„Ich hätte dich auch nicht getötet“, gab Tales schließlich zu. Alleine die Vorstellung… nein, das hätte er auch nicht gekonnt! Langsam stand er auf und setzte sich neben seinen Bruder. „Dreh dich um“
 

Radditz lächelte leicht, als er das hörte. Dessen war er sich fast sicher gewesen, aber es war schön es von Tales zu hören. Vorsichtig schloss er seine Hand um den gebrochenen Schweif, ehe er sich langsam drehte. Der Bruch schmerzte dabei ziemlich heftig, aber es ging. Behutsam legte er ihn wieder ab und verlagerte sein Gewicht auf die Unterarme, um mit dem Oberkörper etwas höher zu kommen. Damit er etwas einfacher atmen konnte. Tales beobachtete ihn dabei besorgt und begann sofort damit die Wunden zu versorgen. Dieses Mal beeilte er sich etwas, da er nicht wollte, dass Radditz lange so liegen musste.
 

Was keiner der beiden Brüder wusste war, dass sie die ganze Zeit beobachtet wurden. Aufmerksam lagen die Augen des Prinzen auf dem großen Bildschirm und schnaubend schüttelte er den Kopf.

„Was geht Euch durch den Kopf, Hoheit?“, fragte Gargon und trat an den Thronfolger heran.

„Die Zwei scheinen eine wirklich enge Bindung zueinander haben“, meinte der Prinz beinahe beiläufig.

„Das stimmt“, bestätigte der Leibwächter. Solche Bindungen zwischen Geschwistern in der Unterklasse waren eher selten. Die beiden waren wirklich eine große Ausnahme.

„Das ist ihre größte Schwäche…“. Erstaunt blickte der Elitäre in das Gesicht des Prinzen und schluckte schwer, als er sein finsteres Grinsen bemerkte. „Es wird mir unheimlich viel Spaß machen, die beiden gegeneinander auszuspielen. Sie sind perfekt für unsere Freizeitbeschäftigung“

„Ich dachte, sie sollen Euch dienen?“, fragte Gargon überrascht und grinste breit. Wenn der Prinz so sprach, dann hatte er meist nichts Gutes vor. Es würde ihm eine Freude sein, dem Thronfolger dabei zuzusehen, wie er die beiden fertig machte.

„Das sollen sie ruhig denken… aber ich habe ganz andere Pläne mit ihnen“, lachte Vegeta und verschränkte die Arme vor der Brust. Eine Zeitlang beobachtete er die Zwei noch und rümpfte die Nase, als sie sich so nahe kamen. „Besorg ihnen was zum Anziehen und schick sie beide für zwei Stunden in den Medi-Tank… ich will nicht, dass unser neues Spielzeug zu schnell stirbt“, grinste der Prinz, ehe er den Raum verließ. Gargon verneigte sich und gab den Befehl per Scouter weiter.
 

Wenige Minuten später waren zwei Saiyajins auf dem Weg, um die Brüder abzuholen. Tales und Radditz saßen gerade nebeneinander und aßen das lieblose Frühstück. Das war nicht einmal eine ausreichende Mahlzeit für Einen und besonders gut schmeckte es auch nicht.

„Wie soll man denn da zu Kräften kommen?“, brummte Tales und kaute auf dem trocknen Brot herum, ehe er es runterschluckte.

„Als ob das dem Prinzen wichtig wäre... glaubst du ihm, dass wir ihm dienen sollen?“, fragte Radditz und aß ein kleines Stück Kurmo, eine Art Gurke, die aber schon etwas eingetrocknet war.

„Ich habe keine Ahnung, Bruder. Der Prinz ist wirklich unberechenbar“, sagte der Dunkelhäutige und schüttelte den Kopf. „Wir haben echt ein Problem“, murmelte er leise und zuckte leicht zusammen, als die Tür aufgerissen wurde. Zwei Saiyajins kamen herein und warfen ihnen etwas zu.

„Zieht euch an, wir bringen euch in einen Medi-Tank“, brummte einer der Saiyajins. Verwirrt hob Tales die Kleidung auf und rümpfte die Nase, als er die typische Krankenhauskluft erkannte. Kurz warf er einen Blick zu Radditz, der nur mit den Schultern zuckte.
 

„Na schön“, murmelte Tales und zog eher widerwillig die Kleidung an. Wenn er nicht gerade nackt durch den Palast laufen wollte, musste er wohl oder übel da durch. Auch Radditz folgte der Aufforderung und war insgeheim froh darüber, dass sie nun doch ordentlich behandelt wurden. Dann würde er morgen dem Prinzen wenigstens nicht schwerverletzt gegenüberstehen. Doch wer wusste schon, wie lange das so bleiben würde…
 

Nachdem Tales fertig war, ging er Radditz noch kurz zur Hand. Anschließend half er seinem großen Bruder auf die Beine und hielt ihn fest, als er bedrohlich wankte.

„Folgt mir“, sagte der eine Saiyajin und wirkte beinahe genervt. Schnellen Schrittes verließ er den Raum und der andere ging hinter den Brüdern her. Radditz biss die Zähne zusammen, als sein Schweif bei jeder Erschütterung unnatürlich stark pochte. Mit einem Knurren zwang er sich selbst, ihn um seine Hüfte zu wickeln. Dabei wurde der Schmerz kurzzeitig noch heftiger, ließ aber dann zum Glück nach. Erleichtert atmete er auf und warf einen Blick zu Tales, der ihn ernst musterte.

„Schon gut“, murmelte er leise. Er wollte nicht, dass sich der Jüngere ständig um ihn sorgte. Er war bei Leibe nicht der erste Saiyajin, der sich den Schwanz gebrochen hatte. Manchen passierte es unabsichtlich oder während eines Trainings. Anderen wurde er, so wie ihm absichtlich gebrochen. Doch so ein Verhalten war nicht gern gesehen und es galt als ehrlos. Der Schwanz eines Saiyajin, war sein ganzer Stolz. Verletzungen, die dieses besondere Körperteil entstellten oder ihn gänzlich abzureißen waren sogar strengstens verboten. Früher gehörte das brechen eines Schweifes auch dazu, doch da es einfach viel zu oft passierte und die Schuld anderen zugeschoben wurde, sah man in den Fällen von einer Strafe ab. Ordentlich behandelt heilte so ein Bruch und es gab keine Folgeschäden.
 

Nach ungefähr zehn Minuten, kam die kleine Gruppe auf der Krankenstation an und erleichtert atmete Radditz auf. Der Weg hatte seine kaum vorhandenen Kraftreserven fast gänzlich aufgebraucht.

Überrascht weitete Toma die Augen, als er die Söhne seines Freundes so schwerverletzt vor sich stehen sah. Sofort ging er auf die beiden zu und nahm Tales, Radditz ab, den er vorsichtig zu einem der Liegen geleitete. Erschöpft setzte sich der Langhaarige und blickt kurz zu seinem jüngeren Bruder. Die beiden Wachen, die sie hergebracht hatten, postierten sich vor der Tür.

„Zwei Stunden?“, fragte Toma kritisch an die Wachen gewandt, nachdem er sich Radditz genauer angeschaut hatte. Man hatte ihn schon vorher informiert, dass er zwei Patienten für zwei Stunden in den Tank stecken sollte.

„Keine Sekunde länger! Befehl des Prinzen“, antwortete dieser. Genervt seufzte der Unterklassekrieger und schüttelte den Kopf.
 

„Kannst du alleine in den Tank steigen?“, fragte er Tales, der nickte. „Gut, dann helfe ich Radditz“, meinte Toma und half dem Langhaarigen aus seiner Kleidung. Tales zog sich derweil selbst aus und stieg in den Tank. Er nahm sich die Atemmaske und wartete, bis Toma Radditz in den anderen Tank gebracht hatte.

„Zwei Stunden werden nicht reichen, um all deine Verletzungen zu heilen“, sagte Toma leise und seufzte tief. Vorsichtig klebte er die Elektroden auf Radditz' Körper und setzte ihm die Atemmaske auf.

„Was ist das?“, fragte er, als ihm der Verband ins Auge stach.

„Der Prinz hat mir den Schwanz gebrochen“, sagte Radditz, nachdem er nochmals kurz die Maske absetzte. Entsetzt schüttelte der Unterklassekrieger den Kopf

„Ich werde den Verband kurz überprüfen, doch der Bruch wird nach so kurzer Zeit kaum heilen“, sagte Toma seufzend und überprüfte den Verband so vorsichtig wie nur möglich. Dann schloss er den Tank und gab ein paar Daten in das Gerät ein. Der Medi-Tank füllte sich mit der heilenden Flüssigkeit und entspannt schloss Radditz die Augen. Anschließend kümmerte sich der Unterklassekrieger um Tales. Ernst sah er auf die beiden Tanks und verschränkte die Arme vor der Brust. Toma hatte von dem angeblichen Verbrechen der Beiden gehört, doch glauben konnte er es nicht wirklich. Seufzend setzte er sich auf seinen Platz und nippte an der dampfenden Tasse Kártev. Auch wenn es ihm verboten war, wollte er später noch Bardock kontaktieren und ihn über den Zustand seiner Söhne informieren.
 

***
 

Zwei Stunden später, gaben beide Medi-Tanks einen Piepton von sich und die heilende Flüssigkeit wurde abgelassen. Toma stand auf und holte Handtücher aus einem der Schränke und trat vor die Tanks. Diese öffneten sich und langsam öffneten beide Brüder die Augen. Tales stieg als Erster aus dem Trank und nahm das Handtuch entgegen. Ernst sah er zu Radditz rüber, der den Blick mit einem kleinen Lächeln erwiderte.
 

Auch Radditz nahm das Handtuch und trocknete seinen Körper vorsichtig ab. Ein Teil der Verletzungen war verschwunden und alle anderen schmerzten nicht mehr ganz so schlimm. Zumindest war es kein Vergleich zu vorher. Probehalber bewegte er seinen Schweif und verzog das Gesicht, als er immer noch einen stechenden Schmerz von seiner Rute ausgehend spürte.

„Der wird dir leider noch ein paar Tage wehtun“, sagte Toma seufzend. Er hätte gerne mehr gemacht, aber ihm waren die Hände gebunden.

„Schon okay“, murmelte der Langhaarige und warf Tales einen Blick zu. „Wie geht es dir, Brüderchen?“
 

„Die meisten Verletzungen sind geheilt und der Rest ist kaum der Rede wert“, antwortete Tales und ballte die rechte Hand zur Faust. Achtlos ließ er das Handtuch fallen und ging auf die Rüstungen zu, die direkt vor ihm auf eine der Liegen lag. Angewidert verzog er das Gesicht. Seine eigene Rüstung wäre ihm viel lieber gewesen.

„Was anderes gibt es nicht“, rief einer der Saiyajins von der Tür aus.

„Ja ja, schon gut“, murrte der Dunkelhäutige und schnappte sich die graue Rüstung. Sie war ziemlich einfach gehalten und es gab keine Schulterpanzer. Auf der linken Seite prangte das Symbol der Königsfamilie, als Zeichen das man ihrer Dienerschaft angehörte. Dazu gab es lange schwarze Hosen, ein weiterer Umstand den Tales nicht gerade toll fand. Aber er verkniff sich jeglichen Kommentar. Radditz tat es seinem jüngeren Bruder gleich und zog die Rüstung wortlos an. Kopfschüttelnd sah er an sich hinab.

„So, dann verbinde ich dir nur schnell noch den Schwanz neu“, sagte Toma und nahm Radditz den alten Verband ab. Gerade wollte er Verbandszeug holen, als sich die Wache einmischte.

„Keine Sonderbehandlung“, knurrte der Saiyajin gereizt.

„Das ist nur ein einfacher Verband“, entgegnete Toma spitz und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Der Befehl des Prinzen war eindeutig. Zwei Stunden Medi-Tank und nicht mehr!“

„Wollt ihr mir vorschreiben wie ich meine Arbeit zu machen habe?“, knurrte Toma.

„Lass gut sein, Toma. Ich lege ihn einfach um die Hüfte und halte ihn ruhig“, brummte Radditz, da er nicht wollte, dass der Freund seines Vaters ihretwegen auch noch Ärger bekam. Zähneknirschend nickte der Unterklassekrieger und trat zur Seite. Die beiden Saiyajins gingen auf die Brüder zu.

„Hände ausstrecken“, sagte er ernst. Verwirrt sahen sich die Brüder an und folgten nur widerwillig der Aufforderung. Beide Wachen legten ihnen Ki-Fesseln um, die ihr Ki sofort auf ein Minimum senkten.

„Ist das wirklich notwendig?“, fragte Radditz knurrend uns sah auf seine Hände herab.

„Ihr wolltet den Prinzen töten! Meiner Meinung nach hättet ihr beide in der Arena krepieren sollen. Seit froh, dass ihr noch atmet!“, knurrte der Saiyajin abfällig. „Und nun kommt mit, wir bringen euch zu eurem neuen Zuhause“
 

Finster sah Radditz den Elitären an und sagte nichts dazu. Ernst tauschte er einen Blick mit Tales aus, der wütend auf die Ki-Fesseln blickte. Widerwillig folgten die Brüder den Wachen zu den Gemächern des Prinzen. Jedoch gingen sie ein paar Türen weiter und öffneten diese.

„Willkommen daheim“, sagte der Elitäre hämisch grinsend. Mit einem Tritt beförderte er Radditz ins Innere, während der andere Tales hinein schubste. Mit einem Knurren landeten beide auf dem Boden und sahen böse zurück zur Tür, die gerade geschlossen wurde. Langsam erhoben sie sich und betrachteten ihre Umgebung kritisch. Direkt gegenüber von der Tür war ein kleines Fenster, vor dem sich jedoch schwere Eisenstangen befanden. Zu ihrer linken stand ein großer Schrank, wahrscheinlich für Kleidung. Ansonsten gab es in dem Raum nichts, außer einer Felldecke auf dem Boden und eine weitere, die zusammengelegt darauf lag. Rechts ging eine weitere Tür ab, die in ein winziges Bad führte, wo es gerade mal das Nötigste gab.
 

„Wow, Luxus pur“, sagte Tales spöttisch und setzte sich auf die Felldecke. Genervt zupfte er an dem Brustpanzer, ehe er zum Älteren blickte, der sich neben ihn setzte.

„Wie geht es dir, Radditz?“, fragte der Dunkelhäutige ernst.

„Viel besser als vorher. Der Schweif tut am meisten weh, der Rest ist kaum der Rede wert. Ein paar Tage und ich bin wieder ganz fit“, antwortete der Langhaarige ehrlich und entwandt seine Rute vorsichtig von seiner Hüfte. Behutsam legte er ihn in seinem Schoß ab und seufzte.

„Geht es dir wirklich gut?“

„Fast komplett geheilt“, antwortete Tales lächelnd. Doch dann wurde er wieder ernst, während seine Augen zu den Fesseln an ihren Händen wanderten.

„Ich verstehe nicht, was der Prinz damit bezweckt… er ist doch stärker als wir und was denkt er, das wir tun?“, fragte er sich leise.

„Ich glaube eher die Frage ist, was der Prinz mit uns vorhat“, murmelte Radditz bedrückt. Ihre Zukunft sah nicht gerade rosig aus und allmählich machte er sich immer mehr Sorgen darum, was der Prinz mit ihnen vorhatte. Selbst als seine Diener, wäre ihr Leben nicht gerade schön. Aber sie hatten wenigstens einander. Nachdenklich blickte Radditz zu Tales rüber und schwor sich, seinen Bruder um jeden Preis zu beschützen.
 

Auch Tales grübelte über ihre Zukunft nach und rutschte schließlich näher an den Älteren heran. Vorsichtig lehnte er seinen Kopf an seine Schulter und wickelte seinen Pelz um Radditz‘ Hüfte.

„Egal was der Prinz vorhat, wir werden das schon irgendwie schaffen“, murmelte Tales und hob den Kopf, um seinem Bruder in die Augen zu sehen. „Wir haben immer noch uns und das wird auch so bleiben“. Ernst funkelten die dunklen Irden und Radditz konnte die Kampflust des Jüngeren deutlich sehen.

„Du hast Recht! Wir lassen uns nicht unterkriegen“, antwortete er ernst und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Sie wussten beide, dass ihre Zukunft nicht leicht werden würde. Doch die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt!

Der erste Fehler

Die nächsten Stunden wurden die beiden sich selbst überlassen. Erst gegen Abend öffnete sich die Tür und der Prinz höchstpersönlich kam herein, dicht gefolgt von Gargon. Mit einem fiesen Grinsen besah er sich die beiden Brüder, die seinen Blick ernst erwiderten.

„Hm, zwei Stunden waren doch etwas viel“, sagte Vegeta beinahe bedauernd. „Morgen beginnen eure Pflichten. Am Morgen wird sich die Tür öffnen und ihr beide werdet mir mein Frühstück bringen. Anschließend werde ich euch in eure weiteren Pflichten einweisen“, sprach der Prinz kalt und ein finsteres Grinsen legte sich auf seine Lippen. Fast war er versucht, sich heute noch um die beiden zu kümmern, doch er hatte im Moment leider noch anderes zu tun. Sein Vater forderte ziemlich viel von ihm und die Liste seiner Pflichten wuchs beständig. Früher konnte er sich mehr Zeit für seine Opfer nehmen. Es gab schon viele vor ihnen, alle wurden aus den unterschiedlichsten Gründen bestraft. Jeder Einzelne hatte es verdient!
 

Als die Brüder nichts erwiderten, schritt Vegeta auf sie zu und sein Blick wurde eiskalt. Seine rechte Hand packte das gebrochene Fell des Langhaarigen und ließ es fest durch seine Finger gleiten. Radditz zuckte bei der Aktion zusammen und presste die Lippen fest aufeinander. Seine Hand krallte sich in Tales‘ Bein und ernst erwiderte er den Blickkontakt des Thronfolgers.
 

„Wenn ich euch anspreche, erwarte ich immer eine Antwort. Ist das klar?“, fragte der Prinz bedrohlich. Er ertastete mit den Fingern den Bruch und übte ein wenig Druck darauf aus. Schmerzerfüllt schnappte Radditz nach Luft.

„Wir haben verstanden, Prinz Vegeta“, antwortete Tales schnell und zog seinen eigenen Pelz eine Spur fester um seinen älteren Bruder.

„Wirklich?“, fragte dieser und blickte zu Radditz. Angespannt nickte dieser.

„W…wir haben verstanden, Prinz Vegeta“, erwiderte Radditz verbissen und atmete auf, als endlich von seinem Schwanz abgelassen wurde.

„Schön, dann sehen wir uns morgen früh. Und bitte, macht einen Fehler!“, sagte Vegeta fies grinsend, ehe er sich umdrehte und mit Gargon den Raum verließ.
 

Knurrend sah Radditz ihm nach und schloss seine Finger vorsichtig um seinen pochenden Schweif. Das Fell hatte sich komplett aufgebauscht und der Bruch schmerzte extrem stark. Finster sah Tales dem Prinzen hinterher, ehe er seinen Kopf wieder an Radditz' Schulter lehnte. Vorsichtig nahm er das aufgebauschte Fell in seine Hand und strich behutsam darüber. Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie sehr so ein Bruch schmerzen musste.

„Er will das wir Fehler machen“, nuschelte der Dunkelhäutige.

„Wir dürfen keine machen, sonst spielen wir ihm bloß in die Hand“, meinte Radditz ernst und seufzte genervt. „Wären wir nur niemals dort hingegangen…“

„Wer konnte den ahnen, dass so etwas passiert?“, murmelte Tales. „Ich dachte das wäre unsere Chance, um uns zu beweisen…“

„Das dachte ich auch, Bruder“, stimmte Radditz zu und lehnte seinen Kopf an die Wand. Das Fell seiner Rute, legte sich langsam wieder und die Schmerzen ließen nach. Tales‘ Finger bescherten ihm eine leichte Gänsehaut.

„Wie es Mutter und Kakarott wohl geht?“, fragte der Langhaarige leise. Er vermisste seine Familie jetzt schon und würde sie am liebsten wiedersehen. Das geschockte Gesicht seiner Mutter, als man sie verhaftet hatte, blieb ihm nur allzu deutlich im Gedächtnis.

„Sie werden sich bestimmt wahnsinnige Sorgen machen. Ich hoffe Vater kann Mutter beruhigen… und Kaki hat ja Broly“, meinte der Dunkelhäutige und schloss die Augen. Er vermisste seine Familie und hätte sie gerne noch einmal gesehen. Doch seit der Verhaftung, war dies nicht erlaubt. Er war wirklich froh, dass Radditz da war. Denn alleine würde er hier durchdrehen. Sollten sie wirklich ihr restliches Leben hier verbringen?

Nur wegen dieser Tat…
 

***
 

Am nächsten Morgen wurde die Tür aufgerissen und der Saiyajin von gestern trat herein.

„Aufstehen!“, rief er laut und riss die Brüder aus ihrem erholsamen Schlaf. Müde öffnete Radditz die Augen und schälte sich aus der Felldecke. Ernst blickte er zu dem Saiyajin und seufzte genervt. Langsam stand er auf und hob den Brustpanzer vom Boden auf. Tales tat es ihm gleich und streckte sich anschließend genüsslich.

„Geht in die Palastküche und holt das Frühstück. Anschließend bringt ihr es dem Prinzen und wartet auf seine Befehle“, grollte der Saiyajin und ließ die beiden zurück.

„Na komm“, murmelte Radditz und legte seinen Schweif um die Hüfte. Sein Magen knurrte laut, bis auf das spärliche Frühstück am Vortag hatten sie nichts mehr bekommen.

„Lass es uns hinter uns bringen“, murmelte Tales und gemeinsam verließen sie den Raum. Kurz sahen sie sich um und versuchten sich zu orientieren. Zwar waren sie schon ein paar Mal im Palast gewesen, doch in diesem Bereich noch nicht. Es dauerte eine kleine Weile, bis die beiden die Palastküche erreicht hatten und nur durch Fragen hatten sie überhaupt den Weg dorthin gefunden.
 

„Wir sollen das Frühstück des Prinzen holen“, sagte Radditz, als ihm ein stämmiger Saiyajin entgegenkam.

„Ihr seid ganz schön spät“, knurrte dieser und drückte jedem ein großes Tablett in die Hand. Radditz erwiderte nichts und wortlos traten die beiden den Rückweg an.

„Fehler Nummer Eins“, murmelte Tales und sah ernst zu Radditz rüber.

„Ich weiß“, stimmte der Langhaarige seufzend zu. Den Rückweg fanden sie wirklich schnell und kurz darauf standen sie vor den Gemächern des Prinzen. Tales klopfte mit dem Schweif und geduldig warteten sie darauf, dass sie eintreten durften.

„Herein!“, drang die herrische Stimme Vegetas an ihre Ohren. Seufzend öffnete Tales die Tür und ließ Radditz den Vortritt, damit er hinter ihm die Tür schließen konnte.

„Guten Morgen mein Prinz, wir bringen Euer Frühstück“, sprach Radditz so neutral wie möglich und beide verneigten sich.

„Ihr kommt zu spät“, knurrte der Prinz und verschränkte die Arme vor der Brust. Langsam trat er auf die beiden zu und besah sich zuerst das Tablett von Radditz und dann das von Tales.

„Kurmo?“, knurrte der Prinz und holte blitzschnell aus. Kräftig trat er dem Dunkelhäutigen in den Magen, sodass dieser durch die Wucht nach hinten geschleudert wurde. Das Tablett fiel scheppernd herunter und das gute Essen landete auf dem Boden. „Ich mag keine Kurmo!“, fauchte der Prinz und grinste fies. Radditz weitete die Augen und drehte sich zu seinem Bruder um, der sich langsam aufrappelte und seinen schmerzenden Magen hielt. Der Prinz nutzte den Moment seiner Unachtsamkeit und trat ihm mit voller Wucht in die Seite, sodass auch Radditz neben seinem Bruder auf dem Boden landete. Keuchend hielt Radditz sich die schmerzende Stelle und hob den Kopf.

„Räumt das auf!“, befahl der Prinz kalt und wandte sich ab. Langsam schritt er vor die große Fensterfront und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Tales kam als erstes auf die Beine und hielt sich seinen schmerzenden Magen. Ohne ein Wort hielt er Radditz eine Hand hin und half ihm auf, ehe sie Tabletts aufhoben und das Essen zurücklegten. Ein Klopfen durschnitt die Stille.

„Komm herein“, sagte Vegeta kühl und drehte sich um, als Gargon eintrat und sich verbeugte. Kalt lagen seine Augen auf den Brüdern, die immer noch beim Aufräumen waren.
 

„War ich nicht besonders großzügig, Gargon?“, fragte der Prinz kühl.

„Natürlich, Eure Majestät“, antwortete der Elitäre sofort und warf einen Blick zu den beiden.

„Ich gewähre ihnen ihr Leben und sie? Schon am ersten Tag kommen sie zu spät und bringen mir auch noch das falsche Essen“, säuselte der Prinz und seine Stimme gewann mit jedem Wort an Härte.

„Vielleicht solltet Ihr ihnen Lektion erteilen. Damit sie begreifen wo ihr Platz ist“, schlug Gargon vor und ein finstereres Lächeln legte sich auf seine Lippen.

„Ja, vielleicht sollte ich das“, erwiderte der Prinz geheimnisvoll. „Bring sie in das Spielzimmer und kette sie fest. Leider erwartet mich mein Vater, also darfst du sie bestrafen, Gargon“, sagte er mit einem fiesen Grinsen. Sofort verbeugte sich der Elitäre, ehe er auf die beiden Saiyajins herab sah.

„Aufstehen!“, forderte der Elitäre und den Brüdern blieb nichts anderes übrig, als dem Folge zu leisten. Kurz sahen sie sich in die Augen, ehe sie dem Elitekrieger folgten. Kaum, dass sie aus der Tür heraus waren, kam ihnen ein Saiyajin mit einem Wagen voller Essen entgegen. Irritiert sah Tales ihm nach und schluckte schwer, als er ihn an die Tür des Prinzens klopfen sah. Es lag nicht an der Kurmo oder ihrer Verspätung…

Der Prinz wollte sie einfach nur quälen.
 

Behutsam nahm Radditz die Hand seines Bruders in die seine und verzog seine Lippen zu einem kleinen Lächeln. Tales erwiderte diese Geste, ehe sie sich wieder dem Elitären zuwandten. Was sie nun wohl erwarten würde? Spielzimmer? Alleine bei der Bezeichnung stellten sich schon seine Fellhaare auf!

Gargon führte sie eine ganze Weile durch den Palast und kam schließlich in einen Bereich, wo kaum jemand Zutritt hatte. Eigentlich nur er und der Prinz. Vor einer Tür hielt er an und öffnete sie.

„Rein da!“, forderte er mit fester Stimme und folgte ihnen ins Innere. Vorsorglich verschloss Gargon die Tür und ging direkt in die linke Ecke. Dort hingen einige Seile, von denen er sich zwei nahm. Eins hängte er sich über die Schulter und das andere behielt er in der Hand. Grob packte er Tales‘ Hände und band sie mit dem Seil zusammen.

„Muss das wirklich sein?“, fragte dieser finster. „Wir tragen doch schon die Ki-Fesseln!“

„Sei still Unterklasse! Ihr habt den Befehl des Prinzen gehört“, knurrte der Elitäre und schob Tales in die Mitte des Raumes. Er streckte sich und zog eine der Ketten an der Decke weiter runter und verknotete das Seil damit. Anschließend ging er auf Radditz zu und fesselte auch ihn.

„Wieso tust du das? Du weißt das wir…“, wollte Radditz wissen. Er wusste genauso gut wie Tales, dass sie nichts ausrichten konnten. Sich zu wehren, brachte ihnen nur noch mehr Probleme…

„Weil es egal ist… merkt ihr das nicht?“, fragte Gargon lächelnd und zog die Fesseln noch eine Spur fester. „Der Prinz will euch quälen und das wird er. Niemanden interessiert die Wahrheit hier! Ihr seid aus der Unterklasse und habt nur einen geringen Wert“. Grob zog er Radditz mit sich und verknotete das Seil mit einer weiteren Kette. Gelassen blieb er vor den beiden stehen.
 

„Soll ich euch etwas sagen? Ihr werdet in einem dieser Räume hier elendig verrecken. Es gibt kein Entkommen und der Prinz wird nicht aufhören. Ihr solltet lieber gleich aufgeben und um den Tod betteln“, meinte der Elitäre gelassen und grinste breit.

„Niemals!“, knurrte Tales und Radditz nickte zustimmend. Gargon drehte sich um und ging zurück zur Tür. Dort war eine kleine Konsole angebracht. Kurz drückte er darauf herum und nach einem kurzen Augenblick fuhr die Kette nach oben, an der Tales' Hände festgebunden waren. Der Dunkelhäutige kniff die Augen zusammen, als seine Hände schließlich mit solch einer Spannung nach oben gezogen wurden, dass er nur noch auf Zehenspitzen stehen konnte. Anschließend fuhr die Kette bei Radditz nach oben und hielt ihn ebenfalls in der gleichen Position.

„Ich bin froh, dass ihr so denkt“, gestand Gargon und schritt auf die beiden zu. „Denn so habe ich auch meinen Spaß…“ Hart schlug er Radditz in den Brustkorb und entlockte ihm ein Stöhnen. Schmerzerfüllt krümmte sich dieser zusammen, soweit es die Fesseln zuließen. Tales knurrte drohend und bekam den nächsten Schlag in den Magen ab. Auch er krümmte sich zusammen und schloss die Augen, als sein leerer Magen rebellierte. Gargon schlug immer wieder abwechselnd zu und genoss es regelrecht sie zu quälen. Inzwischen konnte er gar nicht mehr sagen, wie viele Saiyajins er und der Prinz hier gequält hatten. Die meisten waren ehemalige Diener oder Unterklassekrieger. Der König wusste nichts hiervon. Sie schafften es geschickt, es geheim zu halten und niemand konnte sie verraten. Denn jeder, der in diesem Raum war, verließ ihn früher oder später tot!

„Gar nicht angenehm, wenn man eh schon einen leeren Magen hat“, spottete der Elitäre und hörte nach einer Weile auf. Verbissen sahen die beiden Brüder ihn an und knurrten.
 

„Leider darf ich nicht mehr machen, aber wir haben ja noch genug Zeit“, meinte Gargon lachend und ging zurück zur Tür. „Ich wünsche euch viel Spaß beim abhängen.“ Die Tür wurde geschlossen und die beiden alleine in der Dunkelheit zurückgelassen. Es gab kein Fenster, durch das wenigstens etwas Licht drang. Es war einfach nur stockdunkel.

„Ra… Radditz?“, ertönte die heisere Stimme des Dunkelhäutigen.

„Alles gut, Tales… wie geht es dir?“, antwortete der Langhaarige gepresst und schloss die Augen. Sein Magen rebellierte und er war kurz davor sich zu übergeben. Auch Tales ging es nicht anders, doch die beiden rissen sich mit aller Kraft zusammen. Plötzlich wurde die Tür wieder geöffnet und Gargon kehrte zurück.
 

„Das hätte ich es fast vergessen!“, sagte er kopfschüttelnd und trat hinter die beiden. Gemütlich band er einem nach dem anderen den Mund zu und ging wieder.

„Bis später!“

Die Lektion

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein kleinwenig Hilfe

„Ich bin so vorsichtig wie möglich“, sagte Toma ernst und erhielt ein kleines Nicken von Radditz. Tales setzte sich neben seinem Bruder und legte seinen Schweif um Radditz‘ Hand, als Beistand.
 

Toma nahm vorsichtig den Schwanz in die Hand und Radditz zuckte sofort zusammen. Gefühlt war das ganze Fell extrem empfindlich und der Schmerz verstärkte sich um ein Vielfaches. Dann öffnete Toma die kleine Arzttasche und holte die vorbereitete Spitze heraus. Kurz warf er nochmal einen kurzen Blick zu dem Langhaarigen.

„Versuch ihn ruhig zu halten“, bat er ernst. Vorsichtig setzte der Unterklassekrieger die Spitze genau an der Stelle des Schnittes an und führte die Nadel ein. Radditz zuckte heftig zusammen und es kostete ihn alle Kraft, jetzt ruhig zu bleiben. Tales packte den Oberarm des Älteren und lehnte sich eng an ihn, als er seinen schmerzverzerrten Blick bemerkte. Toma spritzte den Inhalt langsam hinein und sofort verstärkte sich der Schmerz. Radditz spürte nun auch ein starkes Druckgefühl, das erst aufhörte, als Toma die Spritze zurückzog. Erleichtert atmete Radditz auf.

„Du hast nicht zu viel versprochen“, meinte er schwer atmend. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn und ihm wurde etwas schwindelig. Solche Qualen hatte er bisher noch nie erlebt, keine Verletzungen hatten dermaßen weh getan…
 

„Ich weiß, aber das wird dir helfen, Radditz“, antwortete Toma und legte besorgt eine Hand an die Stirn des Langhaarigen. „Wann habt ihr zuletzt etwas gegessen?“, fragte er an Tales gewandt.

„Gestern Morgen, aber nicht wirklich viel“, sagte der Dunkelhäutige und warf besorgt einen Blick zu Radditz, der seinen Kopf auf seiner Schulter ablegte.

„Ich werde mit Gargon sprechen! Ich werde dafür sorgen, dass ihr etwas zu essen bekommt“, knurrte der Unterklassekrieger. „Gerade bei so einem starken Schmerzmittel musst du was essen, Radditz“

„Von mir aus gerne“, antwortete dieser mit einem kleinen Lächeln. Toma strich probehalber über Radditz‘ Schwanz.

„Spürst du das?“, fragte er ernst.

„Nein, ich spüre gar nichts“, meinte dieser und seufzte. „Die Schmerzen lassen allmählich nach“

„Das ist gut, du wirst heute deinen Schweif nicht mehr bewegen können. Aber das macht nichts, halte ihn einfach ruhig. Das Medikament fördert die Heilung und morgen sollte die Wunde sich geschlossen haben. Dann dürfte es nicht mehr so wehtun“, erklärte Toma und Radditz nickte nur.

„Danke Toma“

„Ich würde gerne mehr für euch tun…“, murmelte der Unterklassekrieger.

„Damit hilfst du uns schon“, antwortete Tales ernst und strich Radditz liebevoll durch die Haare.

„Ich werde jetzt deinen Schwanz verbinden. Morgen früh kannst du den Verband abmachen und das Fell vorsichtig reinigen. Ich lasse dir noch einen Verband da, denn du dann die nächsten Tage dranlassen solltest“, meinte Toma. Sanft rieb er den Pelz mit einer Heilsalbe ein und wickelte schließlich den Verband darum. Anschließend legte er den Schweif auf Radditz‘ Schoß ab.

„So dann organisiere ich euch mal was zu essen“, meinte Toma und stand auf. Kurz sah er nochmals zu den Brüdern zurück, ehe er den Raum verließ. Finster blickte er Gargon in die Augen.

„Er braucht etwas zu Essen, das Medikament sollte nicht auf nüchternen Magen verabreicht werden“, meinte er ernst.

„Das hält er schon aus“, winkte Gargon ab und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihm gefiel der Ton von Toma überhaupt nicht.

„Sag das dem Prinzen, wenn er morgen tot ist“, knurrte Toma. Gargon stockte und überlegte kurz. „Na schön, hol ihm was“, meinte er schultern zuckend.

„Wie großzügig“, murmelte Toma und machte sich auf den Weg in die Palastküche. Wenig später kehrte er mit einer ordentlichen Portion zurück.

„Sieht wie ein Festmahl aus“, bemerkte Gargon spitz.

„Ein trockenes Brot, wäre auch zu wenig“, fauchte der Unterklassekrieger. Genervt öffnete Gargon die Tür und ließ Toma eintreten.

„Stell es hin und dann raus, ich habe nicht ewig Zeit!“, meckerte der Elitäre. Seufzend tat Toma wie ihm geheißen, ehe er äußerst widerwillig den Raum verließ.
 

Tales erhob sich und holte das Tablett zu ihnen her. Lächelnd betrachtete er den reichlich gefüllten Teller, ehe er zu seinem Bruder sah.

„So Radditz du musst was essen“, sagte er mit einem kleinen Lächeln. Neugierig beugte sich der Langhaarige nach vorne und schmunzelte. Es gab einige Brotscheiben, verschiedene Wurstsorten, Kurmo, Domata, Papri, Rókatwurzeln und zwei Pamién. Diese Portion reichte für sie beide.

„Du isst aber auch was“, forderte Radditz.

„Du musst Essen, alleine wegen des Medikaments“, entgegnete Tales ernst. Auch wenn er schrecklichen Hunger hatte, so wollte er seinem großen Bruder das Essen überlassen.

„Das reicht für uns beide und jetzt diskutier nicht mit mir. Wenn du nichts isst, esse ich auch nichts“, sagte Radditz ernst. Tief seufzte der Dunkelhäutige, ehe er zustimmend nickte.

„Na schön, dann lass uns Essen“
 

***
 

Zur gleichen Zeit erregte ein Piepsen Bardocks Aufmerksamkeit. Ernst blickte er zu seiner Gefährtin, ehe er den Scouter aufsetzte und aufstand. Eiligst ging er nach draußen und schloss die Tür hinter sich.

„Toma?“, fragte er angespannt. Sein Freund hatte ihn erst gestern kontaktiert, um ihn auf den neusten Stand zu bringen. Seine Söhne waren im Medi-Tank, was eigentlich etwas Gutes war. Doch Radditz' Schwanz war gebrochen.

Was würde er heute erfahren?

Irgendwie graute es ihm vor diesem Gespräch.
 

„Hallo Bardock“, sagte Toma und seufzte schwer. Er wusste gar nicht wie er seinem Freund die Nachricht überbringen sollte. So etwas zu hören, war niemals leicht.

„Sag es einfach, mein Freund“, bat Bardock ruhig und sein schlechtes Gefühl verstärkte sich.

„Ich habe deinen Jungs etwas zu Essen organisiert, da sie seit gestern Morgen nichts bekommen hatten“, erzählte Toma und Bardock knurrte finster. „Es tut mir leid, Bardock. Aber der Prinz scheint deine Söhne zu foltern. Er hat heute gut die Hälfte von Radditz‘ Schwanz abgeschnitten“
 

Fassungslos weiteten sich Bardocks Augen und ungläubig schüttelte er den Kopf.

„Er hat… ihm den Schwanz abgeschnitten?“, fragte er stockend, während sich sein eigenes Anhängsel von der Hüfte löste. Aufgebracht schwang er durch die Luft und das Fell sträubte sich.

„Ja, ich habe ihn behandelt und ihm etwas gegen die Schmerzen gegeben“, besänftigte Toma ihn sofort. „Aber mein Freund, du musst etwas tun! Wer weiß was der Prinz noch alles vor hat!“
 

Ernst schloss Bardock die Augen und ballte eine Hand zur Faust. Tief holte er Luft und versuchte die Wut herunterzuschlucken.

„Ich werde morgen wieder zum König gehen! Notfalls trete ich die Tür ein, damit er mir zuhört“, sagte er entschlossen.

„Tu das, mein Freund. Ich wünsche dir viel Glück“, antwortete Toma ernst und legte auf. Er wusste wie Bardock es meinte und hoffte sein Freund war besonnen genug, um sich nicht auch noch in Gefahr zu bringen.
 

Eine Zeitlang blieb Bardock noch stehen und blickte ernst in den Himmel. Seine Gedanken drehten sich um das eben Gehörte, aber auch um seinen morgigen Besuch beim König. Dieser musste ihm endlich zuhören! Irgendwie musste er das schaffen und wenn es sein musste, kämpfte er sich wirklich seinen Weg zu König Vegeta frei und zwang ihn, ihm zuzuhören!

„Vater?“. erschrocken zuckte Bardock zusammen und drehte sich zu Kakarott um.

„W… wen haben sie den Schwanz abgeschnitten?“, fragte der Jüngere stockend und Tränen traten in seine Augen.

„Kakarott… hast du gelauscht?“, fragte Bardock und ging auf seinen Sohn zu. Liebevoll nahm er ihn in den Arm und strich ihm über den Rücken.

„Bitte… beantworte meine Frage!“, nuschelte der Jüngere und lehnte sich eng an seinen Vater.

„Der Prinz hat Radditz einen Teil von seinem Schwanz abgetrennt“, sagte der Ältere ehrlich und hörte das Schluchzen seines Sohnes. „Morgen gehe ich zu König Vegeta! Ich bekomme sie da raus, dass verspreche ich dir“, wisperte er leise.

„Das musst du auch, Vater“, wimmerte Kakarott leise und lehnte sich eng an ihn.

„Die Arena… jetzt das… sie sterben noch…“

„Ich werde das verhindern!“, knurrte Bardock und schloss die Augen. In der Arena konnte er nur machtlos dabei zusehen. Zu viele Wachen standen zwischen ihm und seinen Söhnen. Doch jetzt hatte er eine Chance, aber er musste sich wirklich beeilen!
 

***
 

Erschöpft lagen die Brüder eng nebeneinander, nachdem sie das Essen restlos aufgegessen hatten. Tales lag mit dem Rücken zu Radditz, da er nicht wollte, dass er sah wie er sich gerade quälte. Dass er Radditz solche Schmerzen zufügen musste, tat ihm unheimlich leid. Die Gedanken ließen ihn einfach nicht mehr los.

„Der Prinz hat das alles geplant. Wir waren gerade aus der Tür raus, als man ihm schon ein neues Frühstück brachte… es geht ihm nicht darum, dass wir ihm dienen. Er will uns einfach nur quälen“, sagte Tales leise. Tief atmete der Langhaarige durch und legte einen Arm um seinen Bruder. Der Schwindel war kaum mehr vorhanden und die Schmerzen erträglicher.

„Ich weiß“, antwortete Radditz ehrlich. „Das ist es aber nicht, was mir am meisten Sorgen macht.“ Fragend drehte der Dunkelhäutige sich um und blickte dem Älteren direkt in die Augen.

„Ich werde dir keinesfalls nochmal wehtun“, sagte er ernst.

„Ich will dir auch nicht wehtun“, meinte Radditz seufzend. „Aber der Prinz weiß, dass wir uns gegenseitig nicht töten werden. Keiner will den anderen sterben lassen und er wird diese Karte wieder gegen uns verwenden…“

„Du meinst, er könnte nochmal verlangen…“. Geschockt weiteten sich Tales' Augen, ehe er sie verzweifelt schloss. „Ich kann dir nicht so wehtun!“

„Ich weiß, Tales“, nuschelte Radditz. „Aber ich will nicht, dass du stirbst oder gefoltert wirst“

„Das will ich auch nicht!“, sagte Tales laut.

„Was tun wir also, wenn er wieder verlangt, dass wir uns gegenseitig verletzen?“, fragte der Langhaarige nachdenklich und zog den Jüngeren etwas näher zu sich. Bei dem Gedanken wurde ihm schlecht und am liebsten wollte er alles Leid von ihm fernhalten.

„Wenn wir nicht mitspielen, stirbt der andere oder wird gefoltert“, wiederholte Tales leise und sah Radditz tief in die Augen. „Wir werden mitspielen müssen, oder?“, fragte er wenig hoffnungsvoll, auch wenn ihm der Gedanke einfach nur unwirklich und grausam vorkam.

„Ich glaube uns bleibt nichts anderes übrig, wenn wir beide am Leben bleiben wollen“, sagte Radditz ernüchternd. Es war unvorstellbar, aber leider ihre einzige Chance. „Wir können nur hoffen, dass der Prinz bald das Interesse an uns verliert…“

„Bevor noch einer von uns stirbt“, nuschelte Tales und vergrub sein Gesicht in Radditz‘ Haar. Eng kuschelte er sich an ihn und legte seinen Schwanz besitzergreifend um seine Hüfte.

„Wir schaffen das schon“, antwortete Radditz ernst und zog seine Hände etwas fester um den Jüngeren. „Keiner von uns stirbt!“, murmelte er leise, doch seine Stimme klang nicht ganz so fest, wie er es gerne gehabt hätte.

Eine weitere grausame Lektion

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Verzweiflung

Ernst schritt Bardock durch den Palast und stoppte direkt vor dem Thronsaal. Paragus legte ihm eine Hand auf die Schulter und nickte grimmig. Nachdem Bardock ihn gestern informiert hatte, ließ er es sich nicht nehmen, mitzukommen. Es konnte doch nicht sein, dass der König seinem Freund nicht zuhörte. Paragus kannte Radditz und Tales seit ihrer Geburt und auch er wollte sie beschützen. Bardock straffte seine Gestalt und öffnete die Tür.

„König Vegeta, ich muss mit Euch sprechen!“, begann er sofort zu reden und ging auf die Knie. Doch als er den Blick hob, bemerkte er den Prinzen anstelle seines Vaters.

„Prinz Vegeta“, wisperte er leise und versuchte sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. Aus den Augenwinkeln blickte er zu seinem Freund, der leicht mit dem Kopf schüttelte. Mit dem Prinzen konnte er über dieses Thema nicht sprechen, er brauchte unbedingt den König!
 

„Mein Vater befindet sich heute für den Rest des Tages in Besprechungen. Aber ich bin sicher, ich kann dir auch helfen, Bardock“, sagte der Prinz kalt und ein fieses Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Er wusste von seinem Vater, dass Jener schon häufiger versucht hatte, bei ihm vorzusprechen. Bardock stockte und überlegte einen Moment. Kurz schloss er die Augen und holte tief Luft, als er hörte, dass er den König heute nicht sprechen konnte. Ihm war klar, dass er beim Prinzen auf taube Ohren stieß, also musste er sich etwas anderes überlegen.

„Natürlich, mein Prinz. Ich wollte Euch fragen, ob ich meine Söhne für ein paar Minuten sehen dürfte?“, fragte er ernst. Erleichtert atmete Paragus auf, als er das hörte. Der Prinz sollte den wahren Grund noch nicht erfahren, auch wenn er es sich sicher denken konnte.
 

Überrascht sah der Prinz auf ihn herab, da er doch mit etwas anderem gerechnet hatte. Im ersten Moment wollte er ihn einfach ablehnen, doch dann stockte er. Wie der Krieger wohl auf den Anblick seiner Söhne reagierte? Ein gemeines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, doch dann fiel sein Blick auf den Mittelklassekrieger.

"Und was willst du?“, fragte er mit herrischer Stimme an Paragus gewandt.

„Ich wollte die beiden auch sehen, mein Prinz. Ich kenne die beiden seit dem Tag ihrer Geburt“, antwortete Paragus sofort.

„Gargon!“, rief Vegeta laut.

„Ja, mein Prinz?“, fragte der Elitäre und trat an seine Seite.

„Bring Bardock zu seinen Söhnen. Er darf sie ein paar Minuten sehen. Aber nur er!“, befahl Vegeta. Überrascht, aber auch erleichtert sah der Krieger zu ihm auf und verneigte sich tief.

„Vielen Dank, mein Prinz“, sagte Bardock ruhig. Doch nur allzu deutlich hatte er das merkwürdige Grinsen des Prinzen bemerkt. Sofort beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Besorgt tauschten er und Paragus einen Blick aus. Sie dachten beide dasselbe. Paragus erwiderte nichts und freute sich für Bardock, dass er seine Söhne sehen durfte.
 

Gargon verneigte sich und ging schließlich voran. Bardock und Paragus folgten ihm und nach einigen Minuten erreichten sie Vegetas Gemächer. Gargon ging noch ein paar Türen weiter und öffnete sie.

„Du hast fünf Minuten“, sagte er kühl. Bardock nickte, trat ins Innere und schon wurde die Tür hinter ihm geschlossen. Paragus lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen. Sofort spürte er die niedrigen Energien der beiden und biss sich auf die Unterlippe. Besorgt fragte er sich, in welchen Zustand Bardock die Zwei vorfinden würde.
 

„Radditz“, wisperte Bardock erschrocken, als er seinen Ältesten mit Tales auf dem Schoß auf dem Boden sitzen sah. In dem Raum war es dunkel und nur das kleine vergitterte Fenster spendete etwas Licht. Schnell war Bardock an Radditz‘ Seite getreten und legte eine Hand an seine Wange. Langsam hob dieser den Kopf und sah ihn überrascht an.

„Vater“, wisperte Radditz leise.

„Radditz…“, murmelte dieser geschockt, als er den verzweifelten Gesichtsausdruck seines Sohnes bemerkte.
 

„Vater… du musst uns hier rausholen… er bringt uns noch um“, flehte Radditz leise und streckte eine Hand nach ihm aus. Vorsichtig ergriff sie der Krieger und hielt sie fest in der seinen. Ernst ließ Bardock seinen Blick über Tales schweifen und schob vorsichtig mit seiner freien Hand die Decke zur Seite. Geschockt schnappte er nach Luft, als er den aufgerissenen Rücken seines Sohnes sah.

„Was ist passiert?“, fragte er entsetzt.

„Der Prinz… er foltert uns… täglich und ohne Grund!“, antwortete der Langhaarige stockend und blinzelte die Tränen fort. Er konnte seinem Vater nicht sagen, dass er für Tales‘ Verletzungen verantwortlich war. Sein Gesichtsausdruck… nein das wollte er nicht sehen.
 

Bardock schloss die Augen, als er das hörte und kämpfte mit aller Kraft gegen die aufsteigende Wut an. Tomas Erzählungen waren schon schlimm, aber seine Söhne so zu sehen…

Nein, das hatten die beiden nicht verdient und er würde alles tun, um sie zu befreien!

„Ich werde euch da rausholen, Radditz“, sagte Bardock ernst und nahm das Gesicht seines Ältesten in beide Hände. Kurz lehnte er seine Stirn an seine und holte tief Luft. „Haltet noch ein bisschen durch. Morgen werde ich zum König gehen und dafür sorgen, dass ihr freigelassen werdet! Der König wird mir zuhören, auch wenn ich ihn zwingen muss!“, sprach der Krieger ernst und küsste ihn auf die Stirn. Es zerriss ihm das Herz Radditz und Tales so zurückzulassen, aber im Moment waren ihm die Hände gebunden.

„Vater… du musst es schaffen“, wisperte Radditz verzweifelt und schloss die Augen. Er klammerte sich an diese winzige Hoffnung. Wenn Bardock keinen Erfolg hatte, würde es nicht mehr lange dauern, bis einer von ihnen starb. Vorsichtig nahm Bardock seinen Ältesten in die Arme und spürte Radditz deutlich zusammenzucken. Besorgt sah er sich Radditz‘ Rücken an und stockte, als er dort ebenfalls etliche Wunden sehen konnte.
 

Die Tür wurde aufgerissen und Gargon kam herein. Finster sah Bardock zu ihm auf und strich Radditz über die Wange, ehe er Tales durch die Haare fuhr.

„Ich komme wieder“, wisperte er und erhob sich. Langsam trat er nach draußen, nicht ohne nochmals einen Blick auf seine Söhne zu werfen. Seine Hände ballten sich wieder zu Fäusten und sein Schwanz schwang gesträubt hinter seinem Rücken durch die Luft. Nur widerwillig verließ er den Raum und nickte Paragus wortlos zu. Ernst betrachtete der Mittelklassekrieger die angespannte Haltung des Jüngeren und folgte ihm wortlos. Schweigsam machten sich die beiden auf den Weg, als Bardocks Blick plötzlich den des Prinzen streifte. Mit verschränkten Händen stand dieser an der Wand gelehnt und beobachtete ihn mit einem breiten Grinsen.
 

Bardock erstarrte und für eine Sekunde überlegte er, ob er dem Prinzen an die Kehle gehen sollte. Doch das würde ihm wohl kaum in der Lage helfen. Gerne wäre er sofort zum König gegangen, doch wenn er es schaffen sollte, zu ihm zu kommen, hatte er bereits das Missfallen des Königs geweckt. Wie sollte er dann sein Anliegen endlich vortragen? Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als wieder nach Hause zu fliegen und bis Morgen zu warten…
 

Paragus bemerkte Bardocks Reaktion auf den Prinzen und zog ihn einfach mit sich. Kurz verneigten sich beide vor dem Thronfolger und verließen den Palast ohne ein weiteres Wort. Nach der Flugverbotszone hoben sie gemeinsam ab und flogen zu Bardock nach Hause.

„Bardock…“, sprach Paragus ihn vorsichtig an, doch der schüttelte nur den Kopf. So verbrachten sie den gesamten Weg schweigend. Bardock wollte Zuhause mit Paragus reden und war froh das Gine gerade bei ihrer Schicht in der Palastküche war. So musste er sich nicht sorgen, dass sie etwas mitbekam. Bisher hatte er ihr all die schrecklichen Details verschwiegen, da er wusste wie sie reagieren würde.
 

40 Minuten später landeten die beiden Freunde vor seinem Zuhause und betraten den Wohnbereich. Langsam setzte Bardock sich auf die Couch und legte den Kopf in den Nacken. Vor seinem Inneren Auge tauchte das Bild von Radditz wieder auf. Der Blick mit dem ihn sein Sohn angesehen hatte. So kannte er ihn gar nicht.
 

Radditz war stark, unnachgiebig und voller Leben. Doch heute hatte nur noch verzweifelt, ängstlich und beinahe gebrochen gewirkt. Dazu noch die vielen Verletzungen…

Er hatte auf seinen Missionen schon viel gesehen, doch niemals hatte ihn etwas so mitgenommen, wie der Anblick seiner Söhne. Verzweifelt ballte er die Hand zur Faust und wütend knurrte er. Wie gerne würde er jemanden dafür zur Verantwortung ziehen. Dem Prinzen sein dämliches Grinsen eigenhändig aus dem Gesicht schlagen…
 

Paragus setzte sich neben den Jüngeren und beobachtete ihn eine Weile. Sanft nahm er die Faust in seine Hand und seufzte tief.

„Wie geht es den beiden?“, fragte er leise.

„Er foltert sie Paragus! Sie tragen Ki-Fesseln… Tales' Rücken ist komplett aufgerissen, Radditz wurde ebenfalls ausgepeitscht“, erzählte Bardock leise und blickte dem Älteren in die Augen.

„Wenn ich sie nicht da raus bekomme, wird es nicht mehr lange dauern, bis er sie umgebracht hat!“, murmelte der Krieger leise. Entsetzt schüttelte Paragus den Kopf und nahm den Jüngeren fest in die Arme.

„Dazu wird es nicht kommen, mein Freund! Wir werden morgen früh sofort mit dem König sprechen!“, sagte der Mittelklassekrieger ernst.

„Und wenn der Prinz sie jetzt weiter quält? Paragus, Tales' Ki ist so niedrig! Sie schaffen das nicht mehr lange!“, meinte Bardock verzweifelt.

„Ich glaube nicht, dass der Prinz sie jetzt schon tot sehen will. Denk an die Arena, er will sie quälen. Hab Vertrauen, mein Freund. Sie werden bis morgen durchhalten und wir werden den König zwingen uns zuzuhören!“, sprach Paragus mit fester Stimme und sein Schweif peitschte kampflustig durch die Luft.

„Du hast Recht!“, murmelte Bardock und atmete tief durch. Paragus musste einfach Recht haben! Kakarott stand zitternd am Treppengeländer und versuchte mit aller Kraft die Tränen zu unterdrücken. Das was er eben gehört hatte, erschütterte ihn zutiefst. Leise drehte er sich um und wollte in sein Zimmer gehen, als der Boden unter seinem Gewicht knarzte. Erschrocken blickte er nach unten und öffnete den Mund. Er wollte nicht, dass sein Vater erfuhr, dass er alles gehört hatte, also tat er so, als wüsste er nichts.
 

„Vater? Hattest du Erfolg?“, fragte Kakarott leise und sprang über das Treppengeländer hinab und landete vor der Couch. Auch wenn er es überhaupt nicht leiden konnte, wenn er lügen musste, blickte er gespielt fragend zwischen den beiden Älteren hin und her.

„Was ist passiert?“ Warst du beim König?“, fragte Kakarott und setzte sich neben Bardock. Sanft legte er ihm eine Hand auf die Schulter und biss sich auf die Unterlippe.

„Der König ist heute in einer Besprechung und ich werde wohl erst morgen zu ihm können“, sagte Bardock aus einer Mischung aus Wut und Verzweiflung und fasste sich an die Stirn.

„Wir werden es morgen nochmal versuchen, Kakarott“, sagte Paragus ernst. Die Tränen, die er bis eben noch mühevoll zurückhalten versuchte, liefen nun ungehindert über seine Wangen. Zitternd lehnte sich Kakarott an seinem Vater und wickelte seinen Schweif um sein Handgelenk.

„Dann also morgen“, nuschelte er leise. Die Worte seines Vaters wiederholten sich ständig in seinem Kopf. Paragus konnte sich irren und seine Brüder lebten morgen vielleicht nicht mehr. Und das machte ihm unglaublich Angst.
 

Bardock schloss seinen Jüngsten in die Arme und strich ihm durchs Haar.

„Keine Sorge, Kakarott. Wir schaffen das!“, sagte er ernst und warf einen Blick zu Paragus, der ihm genauso entschlossen entgegen sah.
 


 

***
 

Gequält stöhnte Tales, als er die Schmerzen wahrnahm. Sein gesamter Rücken brannte wie Feuer und jeder Atemzug schmerzte. Die Qualen waren so intensiv, dass es ihm beinahe den Verstand raubte. Müde öffnete er die Augen und blickte sich desorientiert um.

„Tales“, wisperte Radditz erleichtert und schloss einen Moment die Augen. Er war beinahe wahnsinnig vor Sorge geworden, da Tales nun mehrere Stunden bewusstlos war. Das waren so ziemlich die schlimmsten Stunden in seinen Leben. Jede Sekunde hatte er Angst, dass der Jüngere plötzlich aufhörte zu atmen. Egal wie sehr er Sadur anflehte, es kam einfach niemand. Der Prinz hatte sie sich selbst überlassen…
 

Tales hob minimal den Kopf und blinzelte. Nur schemenhaft nahm er die Umrisse von Radditz wahr.

„Ra… dditz“

„Hey, kleiner Bruder. Ich bin ja da“, sagte Radditz sanft. Ein stich zog sich durch sein Herz. Immerhin war er es gewesen, der dafür gesorgt hatte, dass es seinem Bruder nun so schlecht ging!

„Was ist passiert nachdem ich…?“, murmelte Tales leise und war froh seine Stimme zu hören. Er erinnerte sich noch daran, dass Prinz Vegeta seinen Bruder gezwungen hatte, ihn auszupeitschen. Aber danach… einfach nichts.

„Der Prinz war zufrieden, nachdem du ohnmächtig warst und ist gegangen“, sagte Radditz leise. Er tat es nicht gerne, aber er wollte Tales nicht die Wahrheit sagen. Sein Bruder sollte jetzt an sich denken. Ihm ging es besser, auch wenn er ebenfalls starke Schmerzen hatte.

„Das ist gut“, nuschelte Tales und legte seinen Kopf wieder auf Radditz‘ Schoß ab. Er hatte sich Sorgen gemacht, dass der Prinz seinen Bruder auch noch gequält hatte.

„Wie fühlst du dich?“, fragte der Langhaarige leise. Sanft strich er Tales durch die Haare und merkte wie seine Hände leicht zitterten.

„Es tut ziemlich weh“, gab der Dunkelhäutige zu und schloss die Augen, als er die Hand in seinen Haaren spürte. Er konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals so schlecht gefühlt zu haben.
 

„Es tut mir leid, Tales“, wisperte Radditz verzweifelt und einen Augenblick sahen sie einander an. Tales‘ Augen hatten sich etwas an die Dunkelheit gewöhnt und nur allzu deutlich konnte er den traurigen Ausdruck in Radditz‘ Irden erkennen.

„Du trägst keine Schuld, Bruder… wir wussten beide, dass der Prinz einen von uns zwingen würde, den anderen zu verletzten. Bitte mach dir keine Gedanken“, bat er leise. Er war Radditz nicht böse, wusste er doch wie sehr dieser sich gequält hatte. Sein Bruder wollte ihm niemals wehtun, ebenso wenig wie er. Dieses Gefühl das Radditz gerade hatte, kannte er nur allzu deutlich.

„Du bist schwer verletzt und das meinetwegen“, sagte der Langhaarige verzweifelt.
 

„Nicht deinetwegen, sondern wegen dem Prinzen, Radditz!“, antwortete Tales schwach. „Ohne ihn wären wir nicht in dieser Lage!“
 

„Ich weiß“, murmelte Radditz und seufzte schwer. „Es tut mir trotzdem leid… ich hätte meinen ganzen Schwanz dafür geopfert, damit er mich nicht dazu zwingt“, sagte der Langhaarige ernst.

„Hör auf damit… ich musste dich gestern auch foltern und fühle mich deswegen schlecht. Wir können jetzt nicht auch noch Schuldgefühle haben… wir hatten beide keine Wahl“, sprach der Dunkelhäutige erschöpft. Er verstand seinen großen Bruder, wirklich! Aber er hatte jetzt nicht die Kraft um sich damit zu befassen. Sie durften ihre Zeit nicht auch noch mit Schuldgefühlen vergeuden. Minimal bewegte Tales seinen Oberkörper, um sich etwas bequemer hinzulegen. Doch der Schmerz in seinem Rücken nahm um ein Vielfaches zu und so ließ er es bleiben. Angespannt kniff er die Augen zusammen und versuchte ruhig zu bleiben. Ein gequältes Stöhnen entkam ihm, während er krampfhaft darauf wartete, dass der Schmerz endlich aufhörte. Seine Hand krallte sich ein wenig in Radditz‘ Bein und löste sich erst, als die Qualen nachließen.
 

Erleichtert schnappte er nach Luft und verzog das Gesicht. Nein, so schlimm ging es ihm wirklich noch nie! Nicht einmal nach der Arena. Bei keinem Trainingskampf oder je einer Mission, war er so zugerichtet worden, dass er nicht einmal mehr in der Lage war sich zu bewegen. Tales konnte nur hoffen, dass der Prinz sie eine ganze Weile in Ruhe ließ. Denn mehr, konnte er nicht aushalten. Sein Körper war an der Grenze der Belastbarkeit angelangt.
 

Radditz beobachtete Tales traurig und schwieg eine Weile. Er hörte mit seinen Streicheleinheiten nicht auf und hob schließlich den Kopf. Die Position wurde langsam ungemütlich, doch das war ihm egal. Wieder ruhten seine Augen auf dem Jüngeren und er beobachtete jede Regung. Er wusste, dass es Tales noch schlechter ging, als er sagte und das machte ihm Angst. Sie konnten keine weiteren Folterungen mehr durchstehen ohne Aussicht auf Heilung. Aber ob es die für sie gab? Hoffentlich erreichte ihr Vater morgen etwas…

„Vater war vorhin kurz da… er will morgen zum König und uns hier rausholen“, meinte Radditz leise.

„Wirklich?“, fragte Tales überrascht und sah zu dem Älteren auf. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen und tief atmete er durch. „Ich hoffe er schafft es!“

„Ich auch, Tales“, antwortete Radditz.

Kakarotts Opfer

Zur selben Zeit verließ Kakarott sein Elternhaus und hob ab. Zielstrebig flog er zum Palast. Seinen Eltern hatte er gesagt, dass er zu Broly wollte. Doch in Wahrheit hatte er etwas ganz anderes vor. Doch das durften die beiden nicht wissen, denn dann würden sie ihn sicher abhalten! Sein Vater würde ihm sagen, dass er morgen zum König wollte, aber das wollte er seitdem man Radditz und Tales abgeführt hatte. Wer sagte, dass der König ihn morgen empfing? Und dann musste er ihm erst einmal zuhören. Was wenn es dem König egal war und sein Vater nichts erreichen konnte?
 

Er konnte nicht mehr länger tatenlos zu Hause sitzen. Egal wie gefährlich es war, sein Plan stand! Als er die Tore des Palastes erreichte, wurde er allmählich nervös. Doch er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen und gab ein Training als Grund für seinen Besuch an. Wie viele Saiyajins trainierte er regelmäßig in den Hallen des Palastes. Dieses Mal schlug er einen gänzlich anderen Weg ein. Zum Glück war er schon einmal bei den Gemächern des Prinzen gewesen. Als er direkt vor der prunkvollen Tür stand, zitterten seine Knie ein wenig und fest schlang sich sein Schweif um seine Hüfte. Schließlich rang er sich dazu durch und klopfte. Einige Sekunden verstrichen, ehe die herrische Stimme des Prinzens ihn herein rief. Kakarott straffte seine Gestalt und trat ein.
 

„Mein Prinz“, wisperte Kakarott und sank automatisch auf die Knie. Demütig senkte er sein Haupt und wartete mit klopfenden Herzen darauf, dass er sich erheben durfte. Die Augen des zukünftigen Herrschers lagen ohne Unterlass auf ihm und bescherten ihm eine Gänsehaut. Was seine Eltern wohl sagen würden, wenn sie wüssten, dass er hier wäre?
 

Aber er musste das einfach tun!

Wie sollte er einfach still daneben stehen, während seine Brüder Tag für Tag gequält wurden?!
 

„Der dritte Bruder…“, murmelte der Prinz und ein fieses Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Steh auf!“. Mit zitternden Beinen erhob sich Kakarott und blickte seinem Gegenüber fest in die Augen. Es war gefährlich, das war ihm klar. Aber er konnte einfach nicht mehr anders. Die Stille zu Hause war einfach nicht mehr zu ertragen. Seine Mutter weinte fast die ganze Zeit und auch er musste jede Sekunde daran denken, wie es seinen Brüdern ging.

„Mein Prinz, ich…“

„Lass mich raten… du willst um das Leben deiner Brüder betteln?“, unterbrach ihn Vegeta kalt und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich möchte Euch darum bitten, sie freizulassen…“, sprach Kakarott mit fester Stimme und versuchte das Zittern zu verbergen. Kalt lachte der Prinz und schüttelte den Kopf.
 

„Ihr drei, seid wirklich faszinierend! Haben alle in deiner Familie den Drang für den anderen zu sterben?“, wollte der Prinz amüsiert wissen.

„Mit Verlaub, mein Prinz… ich weiß was meine Brüder getan haben, aber sie sind gute Saiyajins. Es gibt sicher eine andere Möglichkeit, wie sie ihre Schuld begleichen können…“, sagte der Größere ausweichend. Seine Hände schwitzten und er bekam es mit der Angst zu tun. Er wollte die beiden befreien, doch sterben wollte er hier auch nicht. Aber genauso wenig sollten es Radditz und Tales…

Nicht deswegen!
 

„Was bist du bereit dafür zu tun?“, fragte Vegeta plötzlich. Überrascht hob der Unterklassekrieger den Kopf und blickte direkt in die kalten Augen des Prinzens. Überfordert über diese direkte Frage, wusste er nicht, was er antworten sollte. Vegeta erhob sich von seinem Stuhl und schritt direkt auf den Größeren zu. Grob packte er ihn am Kinn und zog ihn zu sich runter. Es reizte ihn zu erfahren, wie weit er bei Kakarott gehen konnte. Bei dem Anblick des ängstlichen Kriegers, kamen ihm bereits neue Ideen. Weitaus gemeiner als das was er mit den anderen beiden tat. Radditz und Tales zu quälen machte ihm schon Spaß. Wie war das erst bei dem Jüngsten der Brüder?
 

Langsam kam er dem Unterklassekrieger immer näher, bis sich ihre Lippen fast berührten.

„Sag mir, wie weit gehst du für deine Brüder?“, murmelte er leise und ein fieses Grinsen umspielte seine Lippen, ehe er sie grob auf die seines Gegenübers legte. Dieses ängstliche Auftreten machte ihn an und er wollte sehen, ob er den Unterklasse Krieger soweit bekam. Kakarott zuckte heftig zusammen und wusste im ersten Moment gar nicht wie er reagieren sollte. Gequält schloss er die Augen und ein merkwürdiges Gefühl ergriff von ihm Besitz. Er wagte es nicht, sich zu wehren, aus Angst den Prinzen zu erzürnen.
 

Dieser ließ nach einer Weile von ihm ab und blickte ihm direkt in die Augen.

„Ein letztes Mal, Unterklasse. Wie weit gehst du für das Leben deiner Brüder?“, fragte er mit rauer Stimme und legte seinen Schweif um die Hüfte des Größeren. Nervös sah Kakarott an sich hinab und dachte nach. Er wusste worauf der Prinz anspielte und am liebsten wollte er sofort umkehren und davonlaufen. Doch, dass was er in den letzten Tagen gehört hatte, ließ ihn an Ort und Stelle stehen bleiben. Tales und Radditz litten jeden Tag. Wenn das so weiter ging, war das Nächste was er hörte, dass einer der beiden tot war…
 

Verzweifelt schloss er die Augen und ein immens schlechtes Gewissen drängte sich in sein Innerstes. Er wusste, wenn er jetzt das sagte, was der Prinz hören wollte, gab es kein Zurück mehr. War das wirklich ein Opfer, dass er bringen konnte?
 

Tief horchte Kakarott in sich hinein und dachte an seinen Liebsten. Wie sehr würde er Broly mit seinem Verhalten verletzten, aber andererseits. Wenn es Radditz und Tales das Leben rettete…

„Ich tue alles dafür, mein Prinz“, antwortete er schließlich leise. Vegetas Grinsen wurde breiter, als er das hörte und ohne lange zu fackeln, schob er den Größeren Saiyajin zu seinem Bett. Mit einem Ruck beförderte er ihn darauf und blieb einen Moment stehen. Kakarott blieb einfach liegen und sah mit klopfenden Herzen zum Thronfolger auf. Er hatte Angst und versuchte es zu verbergen, doch er war sich seiner Sache sicher. Für seine Brüder!

„Keine Angst… ich werde dir nicht wehtun“, versprach der Prinz spottend, ehe er sich über ihn kniete. „Dann lass uns Spaß haben!“
 

***
 

Schwer atmend versuchte Kakarott zu Atem zu kommen und schloss einen Moment die Augen. Es war nicht schlecht gewesen, zumindest nicht schmerzhaft. Doch das machte sein schlechtes Gewissen nur noch größer. Er konnte selbst kaum glauben, was er da gerade getan hatte. Schlagartig öffnete er die Augen, als er eine Bewegung neben sich wahrnahm und sah zum Prinzen auf, der sich in aller Ruhe anzog.

„Zieh dich an!“, forderte Vegeta mit eisiger Stimme, bei der es ihm kalt über den Rücken lief. Schnell sprang Kakarott auf und schnappte sich seine Rüstung, die er sofort überzog. Anschließend die Shorts, Armstulpen und Stiefel. Nervös sah er immer wieder zu Vegeta rüber, der gerade erst fertig wurde.

„Prinz Vegeta… dürfen meine Brüder jetzt…“, wollte Kakarott fragen, doch er wurde sogleich vom Thronfolger unterbrochen.

„Sie bleiben da wo sie sind“, sagte Vegeta kalt.

„Ab… aber Ihr meintet doch?“, stotterte Kakarott ungläubig.

„Ich wollte wissen, wie weit du für sie gehst. Ich habe niemals gesagt, dass ich sie anschließend frei lasse“, sprach der Prinz kühl.

„Was? Aber…“ Geschockt weiteten sich Kakarotts Augen und ein Zittern erfasste ihn. Sollte er das gerade wirklich gänzlich umsonst gemacht haben?!

„Was kann ich tun, damit Ihr eure Meinung ändert?“, wollte er wissen und klammerte sich an jede noch so kleine Hoffnung.
 

Ohne auch nur einmal das Gesicht zu verziehen, kam Vegeta ihm plötzlich wieder so nahe und legte den Kopf schief.

„Die beiden bleiben genau da wo sie sind. Hast du eine Ahnung was das für ein Spaß ist, die beiden zu quälen? Wie verzweifelt sie einander am Leben halten wollen… sie foltern sich sogar lieber gegenseitig“, erzählte der Prinz und lachte amüsiert. Kakarott blickte ihn wie versteinert an, unfähig auch nur irgendwie zu reagieren.

„Es ist interessant herauszufinden, wie weit die beiden füreinander gehen würden. Ob sie sich freiwillig meinen Soldaten hingeben, um sich zu retten? Hm, das sollte ich mal testen“, sprach Vegeta unbeirrt weiter und lachte finster. Deutlich sah er den Schock und die Angst in Kakarotts Gesicht und er genoss es sehr. „Die Beiden, sind mein Eigentum und ich werde erst von ihnen ablassen, bis einer den anderen getötet hat oder ich ein Spiel zu weit treibe…“
 

Verzweifelt schüttelte der Unterklassekrieger den Kopf und ballte die Hände zu Fäusten. Er fühlte sich so hilflos und benutzt. Er hatte sich dem Prinzen doch nur hingegeben, weil er dachte seine Brüder so zu retten! Hatte er am Ende etwa alles sogar noch schlimmer für die Zwei gemacht?!

„Ka… kann ich irgendetwas tun?“, fragte er abermals.

„Du? Nein, mein Kleiner. Für eine schnelle Nummer, warst du gerade Recht. Aber so gut bist du auch nicht, als dass ich das öfters brauche“, grinste der Prinz und schlug ihm grob gegen den Brustpanzer. „So und jetzt verschwinde! Ich will meine Ruhe“, knurrte er. Kakarott kam durch den Schlag ins Stolpern und landete auf dem Hintern. Entsetzt sah er zum dem Thronfolger auf und Tränen liefen über seine Wangen hinab. Er fühlte sich gedemütigt und hatte panische Angst um seine Brüder. Wankend erhob er sich und wollte abermals an das Gewissen des Prinzen appellieren.

„Noch ein Wort und ich quäle deine Brüder morgen extra lange!“, meinte dieser kalt und drehte sich weg. Fest biss sich der Unterklassekrieger auf die Unterlippe und verschwand wortlos aus den Gemächern des Prinzen. Er hatte auf der ganzen Linie versagt…

Vegeta blickte ihm nach und lachte leise. Die beiden in der Arena nicht zu töten, war eine gute Entscheidung. Keinesfalls würde er sie freilassen! Oh nein, er hatte noch so einiges mit den beiden vor.
 

Weinend lief Kakarott durch die Gänge des Palastes und hielt den Blick gesenkt. Er ignorierte seine Umgebung völlig und suchte unterbewusst nach der Energie seines Liebsten. Ohne darüber nachzudenken, ging er direkt zu ihm. Vor einer der Trainingshallen blieb er stehen und starrte einen Augenblick auf die Anzeige neben der Tür. Broly trainierte alleine und wollte wohl nicht gestört werden. Jedoch waren alle Hallen mit einen Notfall-Knopf ausgerüstet. Damit man in Zeiten der Gefahr, die Saiyajins im Inneren warnen konnte oder auch eingreifen konnte, falls jemand sein Training übertrieb. Diesen Knopf aktivierte Kakarott und beinahe sofort öffnete sich die Tür.
 

Seine Augen wanderten sofort zu der eindrucksvollen Gestalt, des legendären Super Saiyajin. Broly hatte sich überrascht umgedreht, doch als er seinen Liebsten sah, ließ er seinen Status sofort fallen. Ernst kam er auf ihn zu und zog ihn in seine Arme. Kurz tippte er etwas auf das Schaltpult ein und die Tür war wieder verriegelt.

„Was ist passiert, Kaksi?“, fragte Broly besorgt und für einen kurzen Augenblick schloss er die Augen und suchte den Palast nach Radditz‘ und Tales‘ Energie ab. Erleichtert atmete er auf, als er sie beide fand. Wenn auch Recht schwach, besonders Tales…

„Es… tut mir… so leid… Broly“, wimmerte Kakarott und krallte seine Hände in den Oberkörper seines Liebsten. Unzählige Tränen liefen über seine Wangen hinab und sein Körper erzitterte in einem Schluchzen.

„Was tut dir leid?“, fragte Broly verwirrt und hob das Kinn seines Liebsten an. Sanft strich er ihm die Tränen aus dem Gesicht und küsste ihm auf die Stirn. „Beruhig dich, Kaksi… erzähl mir einfach was passiert ist“, bat er ruhig. Doch innerlich machte er sich ziemliche Sorgen um seinen Freund. So aufgelöst hatte er Kakarott bisher nur wenige Male gesehen und das hatte meist einen sehr guten Grund.
 

Kakarott zerrissen die liebevollen Worte beinahe das Herz und seine Schuldgefühle stiegen ins Unermessliche. Wie sollte er seinem Liebsten beibringen, was er gerade getan hatte? Was wenn Broly ihn dafür verließ?!

Ein Leben ohne ihn, konnte er sich gar nicht mehr vorstellen!
 

Verzweifelt schluchzte Kakarott, während seine Beine nachgaben. Hätte Broly ihn nicht gehalten, wäre zu Boden gefallen. Doch so ließ sich der Legendäre mit ihm zu Boden sinken und er fand sich auf seinem Schoß wieder. Weinend sah er in die liebevollen Irden.

„Broly… bitte… ich…“, versuchte er zu sagen, doch sein Körper wurde regelrecht durchgeschüttelt von diesem heftigen Weinkrampf.

„Schhh… beruhig dich erst einmal, Kaksi“, wisperte Broly und zog ihn eng an seine Brust. Kakarott nickte und lehnte sich an seinen Freund. Es dauerte einige Minuten, bis er sich wieder halbwegs beruhigt hatte. Traurig hob er den Kopf und blickte seinem Liebsten direkt in die Augen. Seine Hände lagen auf den nackten Schultern und krallten sich leicht in die Haut.
 

„Ich liebe dich, Broly“, wisperte der Jüngere leise.

„Ich liebe dich auch, Kaksi“, erwiderte Broly und ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. Sanft legte er eine Hand an Kakarotts Wange.

„Ich will dich nicht verlieren…“, murmelte Kakarott und schloss die Augen.

„Kakarott was ist los?“, fragte der Legendäre nun etwas ernster.
 

„I…ich war bei Prinz Vegeta, wegen… wegen meinen Brüdern“, begann Kakarott zu erzählen und erneut traten Tränen in seine Augen. „Broly… er foltert sie… Vater war bei ihnen, er habe alles gehört! Ich... habe solch eine Angst, dass er sie umbringt…“

„Das tut mir leid, Kakarott“, antwortete Broly betroffen. Auch wenn er hin und wieder mit Tales aneinander geraten war, so hatten die beiden solch ein grausames Schicksal nicht verdient. Wenn er es könnte, würde er etwas tun. Doch der König würde sein Einmischen sicherlich nicht gutheißen und am Ende, machte er es für die beiden nur noch schlimmer.
 

Besorgt musterte er seinen Liebsten und konnte keinerlei Verletzungen entdecken. Prinz Vegeta war wirklich unberechenbar und es gefiel ihm gar nicht, dass sein Liebster bei ihm gewesen war. Auch wenn er verstand wieso er dort war. An seiner Stelle, würde er auch alles versuchen.

„Der Prinz… er fragte mich…“, begann Kakarott stockend, brach aber immer wieder ab. Es fiel ihm so unglaublich schwer seinem Freund zu sagen, was geschehen war.

„Was hat der Prinz gefragt?“, wollte Broly wissen. Schluchzend hob Kakarott den Kopf und schloss einen Moment die Augen.

„Er… wollte wissen, was ich bereit wäre für meine Brüder zu tun…“, sagte er mit schwacher Stimme.

„Was hast du geantwortet?“, fragte der Legendäre ernst und ihn überkam ein ganzes mieses Gefühl. Er ahnte, dass sich sein Liebster in Schwierigkeiten gebracht hatte.

„Alles...“

„Kaksi!“, hauchte der Größere entsetzt.

„Es tut mir leid… ich wusste, was er von mir wollte und ich dachte… wenn ich das jetzt tue, lässt er sie frei. Aber er hat nur mit mir gespielt, Broly“, wimmerte Kakarott und neue Tränen bahnten sich einen Weg über seine Wangen.

„Was wollte er von dir?“

„Es tut mir so leid, Broly… ich wollte dir niemals wehtun… aber ich dachte wirklich, dass ich sie damit rette… wenn ich dem Prinzen nachgebe und mit ihm schlafe…“, erzählte der Jüngere stockend und weinte bittere Tränen. Es tat ihm einfach so leid, er wollte seinem Liebsten doch niemals wehtun!
 

Broly erstarrte als er das hörte und seine Augen schlossen sich für einen Moment. Diese Worte aus Kakarotts Mund zu hören, schmerzten unheimlich. Er hätte niemals gedacht, dass so etwas jemals passieren würde. Wütend ballte er die Hände zu Fäusten und sein Ki erhöhte sich merklich. Kakarott zuckte zusammen, als er das spürte und kniff die Augen zu.

„Es tut mir leid, Broly“, hauchte er erstickt.
 

Der Legendäre reagierte nicht und sein Ki blieb auf dem Level. In seinem Kopf widerholten sich Kakarotts Worte wieder und wieder. Mit jedem Mal stieg seine Wut, jedoch nicht unbedingt auf seinen Freund. Viel eher auf den Prinzen! Kakarotts war ein herzensguter Saiyajin und setzte sich immer für andere ein. Natürlich tat er dies dann erst recht für seine eigenen Brüder! Wie sollte ihm Broly dafür Vorwürfe machen… war es nicht genau das, was er an ihm so liebte? Eben weil sein Liebster so war…
 

Doch der Prinz hatte kein Recht so mit ihm zu spielen! Diese ganze Strafe für Tales und Radditz! Das alles war doch nur ein kranker Witz! Vegeta war einfach nur ein grausamer Saiyajin! Wie gerne würde Broly ihn dafür bestrafen… doch das durfte er nicht. Auch wenn er dem Prinzen weit überlegen war, so durfte er diesem Drang nicht nachgeben! Denn das würde für ihn und alle in seinem Umfeld, alles nur noch schlimmer machen…
 

Tief holte der Legendäre Luft und versuchte sich zu beruhigen, was ihm nur langsam gelang. Seine Hände zitterten, als er sie auf Kakarotts Schulter legte. Sanft nahm er seinen Liebsten in die Arme und vergrub sein Gesicht in dem dichten Haar. Es tat ihm unendlich weh, aber er verstand Kakarott.

„Broly…“, wisperte Kakarott und umklammerte ihn mit seinen Armen und Beinen. Tränen liefen über sein Gesicht und sein Herz tat weh.
 

„Ich weiß, dass du mir nicht wehtun wolltest…“, antwortete dieser leise und holte tief Luft. „Du wolltest deine Brüder retten und das kann ich dir nicht zum Vorwurf machen, Kaksi“, wisperte Broly und legte eine Hand unter sein Kinn. Ernst sah er seinem Liebsten in die Augen und blinzelte die Tränen weg, die sich in seinen Augen sammelten.
 

„Broly“. Liebevoll strich Kakarott ihm sanft durchs Gesicht. Seine Lippen zitterten und es tat ihm weh, seinen Freund so verletzt zu sehen. „Es tut mir leid…“

„Ich weiß, Kaksi…“, meinte Broly ernst und küsste ihn kurz auf die Lippen. „Es tut weh, dass muss ich zugeben. Aber ich werde dich deshalb nicht verlassen… ich weiß, du hast es nur getan um sie zu retten“
 

Erleichtert atmete Kakarott auf und warf sich um den Hals seines Liebsten. Laut schluchzte er und zitternd hielt er ihn einfach nur fest. Er war froh das zu hören, doch ihm war klar, dass diese Sache damit nicht vom Tisch war. Es war passiert und sie beide mussten nun damit leben.

Radditz' Wahl

Leicht schreckte Radditz aus seinem Schlaf und stöhnte gequält auf. Im Sitzen zu schlafen war gar nicht angenehm. Sein Nacken schmerzte und seine Beine waren eingeschlafen. Überhaupt hatte er kaum die Augen zugemacht, da er ständig auf Tales geachtet hatte. Traurig sah er auf den Jüngeren herab und strich ihm über die Wange. Tales‘ Energie war immer noch sehr niedrig und er durfte heute nicht einmal annähernd in die Nähe des Prinzen. Radditz musste heute besonders auf ihn achten. Er konnte nur hoffen, dass man ihn für ein paar Stunden in den Medi-Tank brachte.
 

Vorsichtig hob er seinen Bruder von sich runter und legte ihn behutsam auf der Decke ab. Unbeholfen bewegte er seine Beine und verzog das Gesicht, als ihm einfach alles weh tat. Wankend stand er auf und taumelte leicht. Seine Beine schmerzten und auch sein Rücken brannte wie Feuer. Kurz sah er sich um und entdeckte seinen Brustpanzer. Langsam hob er ihn auf und zog ihn sich über. Fest biss er die Zähne aufeinander, als die Verletzungen dadurch noch mehr schmerzten. Eigentlich wäre es besser, wenn er darauf verzichtete. Aber er hatte Angst, dass Tales dann seine Wunden zu sehen bekam. Kurz lief er ein paar Schritte auf und ab, um seine Beine etwas zu bewegen. Anschließend ließ er sich neben Tales nieder und wartete geduldig bis dieser erwachte.
 

Immer wieder wanderten seine Augen zum Jüngeren, während seine rechte Hand ständig durch Tales‘ Haare strich. Er war froh, dass er noch schlief. Tales brauchte dringend Erholung, wobei eine Mahlzeit auch nicht schlecht wäre. Hoffentlich gab ihnen der Prinz heute etwas! Das würde er dann gänzlich seinem Bruder überlassen, egal was dieser sagte.
 

Einige Zeit später wurde die Tür aufgerissen. Erschrocken zuckte der Langhaarige zusammen und weitete die Augen, als niemand anderes als Prinz Vegeta gefolgt von Gargon eintrat. Nervös wanderten seine Augen zu Tales, der schlaftrunken die Augen öffnete.
 

„Auf die Knie!“, forderte Prinz Vegeta mit kalter Stimme. Ohne zu zögern folgte Radditz der Aufforderung und half Tales dabei sich aufzurichten. Vorsichtig zog er ihn an seine Seite und hielt ihn fest. Der Dunkelhäutige sah dankbar zu ihm auf, ehe er ernst zum Prinzen blickte. Sein Körper war extrem geschwächt und die Schmerzen hatten nur geringfügig nachgelassen. Viel mehr würde er nicht mehr aushalten, das war klar…
 

Prinz Vegeta betrachtete sie kühl, ehe er auf die Beiden zuschritt und Tales am Arm packte. Grob zog er ihn von Radditz weg und schubste ihn zurück gegen die Wand. Tales stieß dabei direkt mit dem Rücken dagegen und ein unfassbar heftiger Schmerz explodierte in seinem Körper. Schmerzerfüllt aufschreiend sackte er zusammen und war einer Ohnmacht nahe. Seine Sicht verschwamm vor seinen Augen.
 

Radditz sprang auf die Beine und stellte sich direkt vor den Prinzen.

„Bitte mein Prinz… ihr tötet ihn noch“, flehte er leise. Vegeta packte ihn grob an der Kehle und zog ihn auf seine Augenhöhe.

„Was tust du, damit ich ihn in Ruhe lasse?“, fragte er kalt. Röchelnd schnappte der Langhaarige nach Luft und schloss für einen Moment die Augen.

„Was soll ich tun?“, wollte er wissen. Innerlich kannte er die Antwort… er würde einfach Alles tun…
 

Vegeta ließ ihn los und verschränkte die Arme vor der Brust. Ein fieses Grinsen erschien auf seinen Lippen, während er zwischen den beiden hin und her sah.

„Euer Bruder Kakarott, war bereit für eure Freiheit mit mir zu schlafen“, sagte er gelassen. Geschockt weiteten sich Radditz‘ und Tales' Augen. Das zu hören traf die beiden wirklich hart und sie konnten kaum glauben was der Prinz gerade sagte.

„Kakarott hat…“, begann Radditz stockend, wurde jedoch von Vegeta unterbrochen.

„Er wollte euch so gerne befreien, dass er sich gleich von mir nehmen ließ“, lachte der Prinz kalt. „Leider hat er nicht bedacht, dass ich niemals sagte, dass ich euch danach freilasse. Ich wollte lediglich wissen, wie weit er für euch gehen würde“
 

„Kakarott…“, wisperte Radditz und sah zu seinem Bruder herab, der genauso geschockt war, wie er selbst. Sie konnten nicht glauben, was sie da hörten. Kakarott hatte wirklich?...

Die beiden konnten sich gar nicht vorstellen, wie das für ihren jüngeren Bruder gewesen sein musste. Ob der Prinz ihm weh getan hatte? Sie konnten nur hoffen das es nicht so war! Und Broly! Was würde er dazu sagen?!
 

„Also Radditz, ich mache dir ein einmaliges Angebot“, fing der Prinz wieder an und wartete bis er dessen volle Aufmerksamkeit hatte. „Du tust das gleiche wie Kakarott und gibst uns deinen Körper. Du gehst freiwillig mit uns und erfüllst uns alle Wünsche. Dafür lasse ich deinen Bruder in Ruhe“
 

Entsetzt starrte Radditz den Prinzen an, unfähig in diesem Moment zu reagieren. Starr sah er zu Vegeta und Gargon, der im Hintergrund breit grinste und sich über die Lippen leckte.

„Tu das bloß nicht, Radditz!“, keuchte Tales und richtete sich unter einem gequälten Stöhnen auf. Allein der Gedanke daran, dass sein Bruder sich seinetwegen dem Prinzen hingab…

Nein, das konnte er nicht zulassen! Schon schlimm genug, dass Kakarott das getan hatte!

„Ich werde dich nicht zwingen… es ist deine freie Entscheidung“, sagte der Prinz gelassen und genoss die Blicke der beiden Brüder. Die Verzweiflung, wie sehr er es liebte Saiyajins zu quälen! Radditz erwiderte nichts und starrte immer noch geradeaus. In seinem Kopf hallten die Worte des Prinzen immer und immer wieder.
 

„Schön, dann werden wir euch beide foltern, bis der Erste stirbt“, meinte Vegeta gelassen und blickte finster auf den Dunkelhäutigen herab. „Ich persönlich tippe auf dich“
 

Langsam drehte Radditz den Kopf und sah zu Tales. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und das war wohl die schwerste Entscheidung seines Lebens. Wenn er jetzt ja sagte, würde er sich an dem Prinzen und Gargon verkaufen. Demütigungen und vielleicht auch Schmerzen würde ihn erwarten. Alleine die Vorstellung, wie beiden sich seinen Körper nahmen. Das war…

Konnte er das überhaupt?

Seinen Stolz herunterschlucken und sich wie eine billige Saiyajin nackt vor dem Prinzen präsentierten?

So etwas zu tun, das war nicht er.
 

Aber wenn er es nicht tat, würde er noch heute Tales verlieren. Radditz hegte nicht einen Zweifel, dass der Prinz seinen Worten keine Taten folgen ließ. Er würde sie beide foltern und Tales würde direkt vor seinen Augen sterben. All die Schmerzen wären umsonst…

Doch konnte er das, Tales einfach sterben lassen?

Die Antwort war… Nein!
 

Ernst sah er zum Prinzen und schluckte schwer.

„Wag es bloß nicht, darauf einzugehen… Radditz!“, knurrte Tales schwer atmend und sah auf den Rücken seines Bruders. „Ich will nicht, dass du so etwas für mich tust, hörst du?!“

„Wenn ich ja sage, kommt Tales in einen Medi-Tank und bekommt etwas zu Essen“, sagte Radditz mit zittriger Stimme und ballte die Hände zu Fäusten.

„Radditz!“, keuchte der Dunkelhäutige und versuchte sich zu bewegen. Er wollte seinen großen Bruder an der Schulter packen und zu ihm herumdrehen. Ihm sagen, dass er diesen Mist sein lassen soll…

„Du bist eigentlich nicht in der Position, um zu verhandeln“, sagte der Prinz ernst. Seine Augen wanderten wieder zu Tales und er wusste, dass er fast gewonnen hatte.

„Aber ich will mal nicht so sein. Wenn du mitkommst, darf er in einen Medi-Tank. Er soll uns schließlich nicht wegsterben“, antwortete Vegeta fies grinsend.

„Dann ja, ich tue was Ihr verlangt“, stimmte der Langhaarige zu und schloss gequält die Augen.

„Radditz nicht…!“, rief Tales geschockt und versuchte erneut aufzustehen. Doch sein Körper war einfach zu geschwächt. Der Prinz grinste breit und drehte sich um, um den Raum zu verlassen. Radditz folgte ihm und warf nicht einen Blick zurück. Er ahnte, was er in Tales‘ Blick sehen würde und das würde es ihm nur noch schwerer machen. Nun hatte er sich also verkauft…
 

Gargon folgte den beiden und schloss die Tür.

„Keine Sorge, ich werde dafür sorgen, dass er auch einmal kommt“, sagte er sarkastisch und leckte sich über die Lippen. Ernst blickte er Tales in die Augen und genoss seine Verzweiflung, ehe er die Tür verschloss.
 

Tales blieb alleine zurück und blickte entsetzt zu der Tür. Tränen der Verzweiflung traten in seine Augen und ihm wurde schlecht. Radditz konnte das doch nicht einfach für ihn tun! Die Vorstellung, wie sein stolzer Bruder zwischen den beiden lag…

Nein, das durfte doch nicht passieren!

„Radditz“, wimmerte er leise.
 

Der Prinz blieb bei seinen Gemächern stehen und drehte sich zu Gargon um.

„Nimm ihn mit und tob dich aus“, sagte er mit einem fiesen Grinsen. Er hatte kein Interesse daran, mit Radditz zu schlafen. Ihm reichte das Erlebnis mit Kakarott schon. Aber er fand es unheimlich interessant, wie weit er Radditz bringen konnte. Außerdem gönnte er Gargon den Spaß, sein Leibwächter hatte sich diese Belohnung wirklich verdient!
 

Radditz weitete überrascht die Augen und blickte kurz zum Elitären, der sich grinsend verneigte.

„Vielen Dank mein Prinz“, sagte Gargon und blickte dem Prinzen nach, als dieser in sein Zimmer verschwand. Grob packte er Radditz am Oberarm und zog ihn mit sich. Als Leibwächter hatte er seine Räume nicht unweit vom Prinzen entfernt. Es brachte auch einige Privilegien mit sich, aber nicht nur das. Er und der Prinz hatten seit Jahren schon ein inniges Verhältnis. Nicht nur, dass er ihn mit Freuden bei seinen Folterungen unterstützte und sie vor dem König geheim hielten. Radditz und Tales waren nicht die einzigen. Die anderen waren in einem anderen Teil des Schlosses eingesperrt. Prinz Vegeta und er hatten auch schon oft das Bett geteilt. Der Prinz vertraute ihm und dadurch hatte er ein wirklich gutes Leben.
 

Ein paar Türen weiter, öffnete Gargon die Tür zu seinen Gemächern und schubste Radditz ins Innere. Überrumpelt stürzte dieser zu Boden und blickte finster zu dem Elitären auf. Der schloss die Tür und sah breit grinsend auf ihn herab.

„Zuerst einmal gehst du dich ordentlich waschen“, befahl er. „So lasse ich dich nicht in mein Bett“, knurrte er leise. Langsam erhob sich Radditz und bleckte die Zähne. Sein Fell sträubte sich und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Sein Körper war bis zum Zerreißen angespannt.
 

„Na los! Oder soll ich Prinz Vegeta sagen, dass du es dir anders überlegt hast?“, fragte Gargon kalt. Wiederwillig setzte sich Radditz in Bewegung und trat auf die Tür zu, auf die der Elitekrieger deutete. Nur äußerst widerstrebend betrat er das geräumige Bad und schüttelte den Kopf. Die Gemächer des Prinzens waren um einiges prunkvoller, aber der Elitäre lebte wahrlich nicht schlecht.
 

Langsam zog Radditz seine Rüstung aus und stellte sie beiseite. Nackt stieg er in die große Wanne und drehte das Wasser auf. Sofort zuckte er zusammen, da es in seinen Wunden brannte wie Feuer. Doch er ertrug die Schmerzen und fing an sich zu waschen, immer darauf bedacht nichts in die Wunden zu bekommen. Nachdenklich blickte er an sich hinab und sah dem rötlich gefärbten Wasser dabei zu, wie es im Abfluss verschwand. Er ließ sich Zeit mit seiner Wäsche und blieb länger als notwendig unter dem Wasser stehen.
 

***
 

Zur selben Zeit schritt Bardock durch die Gänge des Palastes. Dieses Mal wollte er endlich mit dem König sprechen und vorher würde er nicht gehen! Ernst warf er einen Blick zu Kakarott, Broly und Paragus. Sein Sohn und Broly ließen sich nicht davon abbringen, sie zu begleiten, sodass er und Paragus zustimmen mussten. Vor der prunkvollen Tür des Thronsaals blieb er stehen und öffnete sie schließlich. Erleichtert atmete Bardock auf, als er dieses Mal den König auf dem Thron sitzen sah. Schnellen Schrittes trat er in die Mitte des Raumes und sank auf die Knie.
 

„Mein König“, sagte er mit fester Stimme und bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Broly, Kakarott und Paragus es ihm gleichtaten.

„Bardock, was willst du schon wieder?“, fragte die herrische Stimme des Herrschers. Langsam erhob sich Bardock zu seiner vollen Größe und erwiderte den Blickkontakt.

„Ich möchte mit Euch endlich über meine Söhne reden, König Vegeta!“, sagte der Krieger mit fester Stimme.

„Dazu gibt es nichts mehr zu sagen! Mein Sohn hat ihnen in der Arena die Chance gegeben, ihre Tat wiedergutzumachen und dabei bleibt es“, sagte König Vegeta gereizt.
 

„Ihre Tat ist genau das, worüber ich mit Euch reden will!“, entgegnete Bardock ernst. „Sie haben es nicht getan!“. Laut lachend erscholl die Stimme des Königs, ehe er finster auf den Krieger herabsah.

„Der Leibwächter meines Sohnes konnte den Anschlag gerade so abwenden. Mein Sohn hat mit eigenen Augen gesehen, dass deine Söhne ihn töten wollten!“, sprach er mit eisiger Stimme und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen.

„Es ist schon merkwürdig, es waren so viele Saiyajins dort und nur die beiden haben es gesehen, findet Ihr nicht König Vegeta?“, mischte sich nun auch Broly ein. Angespannt krallte Kakarott seine Hand fester in die seines Liebsten und sah nervös zu dem Herrscher auf.

„Was willst du damit sagen, Broly?“, fragte der König drohend.

„Mein König, ich war auch dort und habe nichts dergleichen gesehen“, mischte sich nun auch Kakarott ein. Zwar war er nur zu diesem Wettbewerb gegangen, weil er Radditz und Tales zusehen wollte. Er aber hatte kein Interesse daran gehabt, der neue Trainingspartner des Prinzen zu werden. Außerdem war ihm klar, dass man sich besonders über die Herausforderer aus der Unterklasse lustig machen würde. Und das hatte er nicht nötig!
 

Tales und Radditz empfanden diese Herausforderung als eine gute Sache. Sie wollten es unbedingt beide probieren und ließen sich auch nichts anmerken, als der Prinz zahlreiche Unterklassekrieger zu Boden schickte und verspottete.
 

„Das hat nichts zu sagen! Es ist klar, dass die beiden es nicht vor aller Augen getan haben“, knurrte der König und schüttelte den Kopf.

„Und warum hat der Leibwächter eures Sohnes, sie dann beide entkommen lassen?“, fragte nun Paragus ernst.

„Meine Söhne wurden Zuhause verhaftet und hatten nicht ein einziges Mal die Chance sich zu erklären“, meinte Bardock und ballte die Hände zu Fäusten.

„Nur weil sie schlau genug waren, um Gargon zu entkommen, sind sie nicht unschuldig! Bardock du verschwendest meine Zeit! Verschwinde, wenn du nichts Besseres dazu zu sagen hast“, knurrte der König und ballte beide Hände zu Fäusten. Finster sah er auf den Unterklassekrieger herab.
 

„Oh, doch mein König! Ich habe noch mehr zusagen und Ihr werdet mir jetzt zuhören“, erwiderte Bardock eindringlich.

„Pass auf was du sagst!“, warnte ihn der König und bündelte ein wenig Energie in seiner rechten Hand. Paragus trat neben seinem Freund und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Jedoch nicht, als Zeichen, dass er aufhören sollte. Er wollte ihm damit sagen, dass er bei ihm war!

„Hört ihm bitte zu, König Vegeta!“, sagte Paragus ernst
 

„Wisst Ihr, dass meine Söhne, die Einzigen waren die Euren Sohn zu Boden geschickt haben?“, fragte Bardock unbeirrt und trat etwas nach vorne. „Euer Sohn ließ sie gemeinsam Kämpfen, da er die meisten aus der Unterklasse spielend besiegt hatte“

„Das ist wahr, König Vegeta! Meine Brüder waren so ziemlich die Letzten, die gegen Prinz Vegeta angetreten waren. Der Prinz hat sie verspottet… doch sie kämpften gemeinsam und brachten ihn zum Fall…“
 

„Und ihr wollt mir jetzt weißmachen, dass mein Sohn mir deswegen die Geschichte mit dem Mordversuch erzählt hat? Weil ihn zwei einfache Unterklassekrieger umgeworfen haben?! Das ist lächerlich!“, sagte der König schmunzelnd und die Energiekugel verpuffte.

„Mit Verlaub, mein König. Ihr wisst wie Stolz Euer Sohn ist! Er war danach stinkwütend und hat das ganze abgeblassen“, sagte Paragus mit fester Stimme.

„Wenn Ihr uns nicht glaubt, fragt die Saiyajins, die an diesem Tag dort waren! Es waren wirklich sehr viele da und alle haben es gesehen“, meinte Kakarott mit zittriger Stimme.

„Ich kenne einige davon und kann sie gerne für Euch holen“, bot Broly an, doch der Herrscher winkte nur ab.

„Ihr könnt auch den Leibwächter Eures Sohnes befragen! Er kennt die Wahrheit ebenso wie wir. Meine Söhne sind der Königsfamilie genauso treu ergeben, wie ich es bin!“, sprach Bardock ernst und ballte die Hände zu Fäusten.

„Ich habe gestern meine Söhne gesehen… Radditz fehlt ein Teil seines Schwanzes, sie sind beide ausgepeitscht worden… müssen hungern. Bitte, mein König! Ich bitte Euch inständig, forscht in dieser Sache nach! Lasst nicht zu, dass meine Söhne wegen solch einer Kleinigkeit zu Tode gefoltert werden“, bat er inständig. Überrascht weitete Kakarott die Augen, als er seinen Vater so reden hörte. Sein Vater war nicht der Mann, der um irgendetwas bat.
 

Der König schwieg eine Weile und sah dem Unterklassekrieger fest in die Augen. Sein Sohn hatte ihm mitgeteilt, dass die beiden seine neuen Diener sein würden. Wenn das stimmte, was Bardock sagte, hatte sein Sohn wirklich gelogen. Gerade das mit dem Schwanz ließ ihn aufhorchen. So etwas war strengstens verboten und noch nicht einmal er oder sein Sohn durften sich über dieses Gesetz stellen.

„Hol mir sofort Gargon!“, befahl er einem der zwei Saiyajins, die neben den Türen standen. Mit einem Nicken und einer Verbeugung machte sich Geran sogleich auf dem Weg.

Die Wahrheit

Radditz stand beinahe unbeweglich im Bad und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er wusste, dass er endlich zu Gargon zurückkehren musste, aber es fiel ihm einfach nur schwer. Zitternd öffnete er die Tür und trat nach draußen. Der Elitäre lag auf seinem Bett und sah mit einem hämischen Grinsen auf. Seine Rüstung hatte er schon längst abgelegt und seine Hand war in der engen Shorts verschwunden und massierte seine Erregung.

„Wurde auch mal Zeit!“, sagte er finster und hob eine Augenbraue. „Die Shorts hättest du dir sparen können! Zieh sie aus und leg dich auf das Bett“
 

Angespannt blickte Radditz zu dem Elitären und kam nur langsam näher. Seine Augen wanderten über die Gestalt Gargons, als sich dieser langsam aus dem Bett erhob. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er schloss die Augen, als er den Elitären plötzlich hinter sich wahrnahm.

Mit einem Ruck wurde er nach vorne geworfen und fand sich mit dem Oberkörper auf dem Bett wieder.

„Was ist los? Kneifst du?“, fragte Gargon finster und seine Augen blitzten gefährlich. Brutal packte er Radditz am Kinn und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen.
 

Der Langhaarige blieb stumm und blickte ihm einfach nur in die Augen. Seine Hände legten sich an den Bund seiner Shorts, doch er schaffte es nicht sie auszuziehen. Mit Schrecken stellte er fest, dass er es nicht konnte. Ein eiskalter Schauer durchlief seinen Körper, als er sich dessen bewusst wurde und verzweifelt schloss er die Augen.

„Ich kann nicht…“, wisperte er leise und Tränen der Verzweiflung traten in seine Augen. Er wusste, dass dies Tales' Todesurteil war. Grob wurde er losgelassen und finster sahen ihn die dunklen Irden an.

„Schön, dann teile ich dem Prinzen mit, dass du deine Meinung geändert hast“, meinte Gargon wütend und auch ein wenig enttäuscht. Achtlos ließ er den Unterklassekrieger sitzen und zog sich wieder an.
 

„Nein warte!“, rief Radditz. „Tu es nicht! Bitte… ich kann das nicht… aber mach mit mir was du willst. Foltere mich… es ist mir egal! I…ich kann mich doch eh nicht wehren. Aber… wenn du es dem Prinzen sagst, tötet er meinen Bruder… bitte“, flehte Radditz stockend und senkte den Blick. Er fühlte sich einfach nur hilflos und war verzweifelt. Früher hätte er niemals so reagiert, aber es war die einzige Möglichkeit…

Er wollte das alles nicht und aber wenn es Tales rettete, sollte Gargon ihn einfach festbinden und tun was immer er wollte. Der bloße Gedanke widerte ihn an und er presste fest die Lippen aufeinander.
 

Gargon überlegte kurz und wollte gerade den Mund aufmachen, als es an seiner Tür klopfte.

„Was?!“, blaffte er.

„Der König will dich sehen! Sofort!“, rief die laute Stimme von Geran durch die Tür. Überrascht schluckte der Elitäre und warf einen kurzen Blick zu Radditz.

„Du bleibst wo du bist! Ich komme wieder“, sagte er kühl und öffnete die Tür. Mit einem kleinen Nicken folgte er dem Saiyajin zum Thronsaal und überließ Radditz sich selbst. Wenige Minuten später kam er dort an und verneigte sich vor dem Herrscher.

„Ihr wolltet mich sehen, mein König?“, fragte er ruhig und schielte zu Bardock und den anderen.

„Ja, ich wollte von dir hören, was an dem Tag des Wettbewerbs wirklich passiert ist?“, fragte der Herrscher kühl. Sofort erstarrte der Elitäre und spannte seinen Körper an.

„Nun, dass wisst Ihr bereits. Die beiden Unterklassekrieger haben versucht Euren Sohn zu töten!“, antwortete Gargon.
 

„Wie genau ist das passiert?“, hakte der König nach und sein Blick verfinsterte sich. Gespannt sahen Bardock, Kakarott, Broly und Paragus zu und warteten ab. Dies war ihre einzige Chance! Hoffentlich brachte der König Gargon zum Reden!

„Nun, Euer Sohn wollte etwas Trinken und… es gab es eine kurze Pause. Plötzlich schossen die Beiden auf ihn zu und ich konnte sie gerade noch abwehren“, sprach Gargon stockend und senkte den Blick. Der König lehnte sich in seinem Stuhl zurück und dachte nach.

„Letztes Mal habt ihr beide mir etwas anderes erzählt“, sagte er mit kühler Stimme und erhob sich aus seinem Thron. Langsam schritt er um den Elitären herum und ließ ihn nicht eine Sekunde aus den Augen.

„W… wirklich? Dann habe ich vielleicht etwas verwechselt“, antwortete Gargon stockend und bekam es mit der Angst zu tun. Sein Anhängsel zog sich eine Spur fester um seinen Körper. Der Herrscher grinste böse und packte ihn an der Kehle.

„Nein, hast du nicht. Aber jetzt weiß ich, dass du lügst“, knurrte er finster und hob ihn hoch. „Haben die beiden versucht Vegeta zu töten oder nicht? Ich warne dich, Gargon! Du magst zwar meinem Sohn dienen, aber ich stehe weit über ihm!“, sprach er mit eisiger Stimme. Röchelnd schnappte der Elitäre nach Atem und begann zu zittern. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und er wusste nicht, was er tun sollte. Röchelnd packte er die Hand an seinem Hals und weitete die Augen angstvoll.

„Sie haben… nichts getan“, presste er angestrengt hervor und stürzte zu Boden, als er plötzlich losgelassen wurde. Hustend fasste er sich an die Kehle und kniff die Augen zusammen. Der Prinz war bestimmt unfassbar wütend, wenn er erfuhr, dass er ihn verraten hatte. Aber hätte er es nicht getan, hätte ihn der König sicherlich getötet…
 

Bardock und Kakarott atmeten erleichtert auf, als sie das hörten. Der König ballte eine Hand zu einer Faust. Er war stinkwütend auf seinen Sohn. Dass er ihm wegen so einer Kleinigkeit eiskalt ins Gesicht log! Dafür würde er noch eine Strafe bekommen!

Nachdenklich sah er zu Bardock rüber, der seinen Blick erwiderte.

„Es ist die Wahrheit, König Vegeta“, wisperte Kakarott leise und zuckte zusammen, als die kalten Augen direkt auf ihm lagen.

„König Vegeta, bitte lasst die beiden nicht grundlos weiter leiden“, sagte Paragus ernst.

„Holt mir sofort Tales und Radditz!“, befahl der Herrscher laut. Geran verbeugte sich und wollte gerade den Thronsaal verlassen, als Gargon zitternd das Wort erhob.

„Mit Verlaub… mein König. Radditz befindet sich in meinen Gemächern“, sagte er kleinlaut. Erschrocken sahen sich Broly und Kakarott an. Bei Kakarott klingelten sofort die Alarmglocken. Hatte der Prinz seine Drohung von gestern Abend wirklich wahr gemacht? Auch Bardock wunderte sich ein wenig und konnte nur hoffen, dass es den beiden nicht noch schlechter ging!

„Und wieso ist er dort?“, fragte der Herrscher scharf.

„Der Prinz hat mir erlaubt… ihn mitzunehmen…“, gab der Elitäre stotternd zu.

„Dann hole ihn!“, schrie der König wutentbrannt und gab dem Elitekrieger einen Tritt. Beinahe sofort sprang dieser auf und verließ mit Geran den Thronsaal.
 

„Was hast du da nur angestellt?“, fragte Geran brummend, doch Gargon sagte kein Wort. Stumm gingen sie zu den Gemächern des Prinzens. Kurz überlegte der Elitäre ihm Bescheid zu geben, aber dann würde er nur noch mehr den Zorn des Königs auf sich ziehen. Außerdem hatte sich der Prinz wahrscheinlich schon längst in die Trainingshallen zurückgezogen.
 

Wortlos schloss er die Tür zu seinen Gemächern auf und sah finster auf den Unterklassekrieger herab. Radditz saß wieder vollständig angezogen auf dem Boden. Die ganze Zeit hatte er überlegt, wie er den Prinzen von seinem Vorhaben abbringen konnte. Oder was er Gargon noch anbieten konnte. Aber er konnte wohl nur hoffen, dass Tales inzwischen lange genug in dem Medi-Tank war. Ernst beobachtete er Gargon und erhob sich.

„Komm mit, der König will dich sehen“, brummte der Elitäre. Überrascht blinzelte Radditz, ehe er erleichtert aufatmete. Sein Herz klopfte schnell in seiner Brust und er hoffte, dass dies mit seinem Vater im Zusammenhang stand.
 

Geran öffnete währenddessen die Tür hinter der sich Tales befand. Hoffnungsvoll hob der Dunkelhäutige den Kopf und schloss die Augen, als es nicht Radditz war. Sein Bruder war inzwischen schon eine ganze Weile weg und bisher kam niemand um ihn in einen Medi-Tank zu bringen. Doch darüber dachte er gar nicht nach. Ihn wunderte nichts mehr, wahrscheinlich hielt der Prinz sein Wort nicht einmal…

Seine Gedanken waren die ganze Zeit bei Radditz.
 

Geran rümpfte die Nase, als er den intensiven Geruch von Blut in die Nase bekam. Ernst sah er auf die zusammengesunkene Gestalt herab und weitete die Augen. Dieser Saiyajin sah wirklich übel aus. Vorsichtig griff er ihm unter die Arme und zog ihn auf die Beine. Doch Tales sackte beinahe sofort wieder zusammen und so musste er ihn stützen. Der Dunkelhäutige ließ das alles einfach über sich ergehen. Geran zog ihn mit sich nach draußen, wo Radditz und Gargon schon warteten.

„Tales!“, rief Radditz sofort und kam auf die beiden zu. Bestimmend nahm er Geran seinen Bruder ab und zog ihn an sich. Gequält schloss er die Augen, als er immer noch die vielen Wunden auf seinem Körper sah.

„Radditz“, wisperte der Dunkelhäutige schwach und krallte seine Hände in dessen Brustpanzer. Beinahe ängstlich sah er ihm in die Augen und war besorgt was er dort sehen würde.

„Es ist alles in Ordnung, Tales“, murmelte der Langhaarige leise und lächelte milde. Sanft strich er ihm durch die Haare und hielt ihn einfach fest. „Es ist nichts passiert.“ Erleichtert atmete Tales auf und lehnte seinen Kopf gegen Radditz‘ Brustpanzer. Seine Beine wollten ihn einfach nicht tragen und er hatte nicht die Kraft, um sich aufrecht zu halten.
 

„Kommt, der König will euch sehen“, sagte Geran ernst. Kurz nickte Radditz und ging vor Tales in die Knie. Der Dunkelhäutige verstand und lächelte dankbar, ehe er seine Hände um Radditz‘ Hals schlang. Kurz wankte der Ältere und er spürte einen starken, stechenden Schmerz im Rücken, den er jedoch ignorierte. Anders tragen konnte er Tales nicht, da er ihm so am Ende nur noch mehr Schmerzen zufügte, also musste es so gehen.

„Danke“, nuschelte Tales und legte seinen Kopf auf Radditz‘ Schulter ab. Seine Beine wollten ihn im Moment nicht tragen. Seufzend schloss er für den Augenblick die Augen und versuchte sich zu sammeln. Einerseits war er gespannt was der König von ihnen wollte. Ob ihr Vater mit ihm geredet hatte?! Doch auch jetzt, wo er Radditz scheinbar ohne neue Verletzungen bei sich hatte, fragte er sich, warum er so lange weg war.
 

Vor dem Thronsaal ließ Radditz seinen Bruder runter und stützte ihn sofort. Geran und Gargon gingen voraus und verneigten sich vor dem Herrscher. Die beiden Brüder waren etwas langsamer und verzichteten auf die Verbeugung. Stattdessen deuteten sie, sie nur leicht an. Tales' Beine zitterten etwas und sofort hielt Radditz ihn etwas fester an sich gedrückt.

„Bei Sadur…“, wisperte Kakarott, als er die beiden erblickte. Auch wenn sein Vater ihm erzählt hatte, wie es ihnen erging, so traf ihn der Anblick trotzdem. Radditz und Tales sahen kurz zu ihnen rüber und ihre Anwesenheit ließ sie hoffen.

„Radditz und Tales“, meinte der König kühl und verschränkte die Arme vor der Brust. Sofort hatte er die volle Aufmerksamkeit von allen Anwesenden. Vegeta kam die Stufen herab und umrundete die Brüder langsam. Seine Augen wanderten über den aufgerissenen Rücken des Dunkelhäutigen, anschließend zu Radditz, der überall noch Verletzungen trug. Schließlich blieb er bei dem braunen Pelz hängen, der sich hinter dem Langhaarigen leicht bewegte. Vorsichtig nahm er den Schwanz in seine Finger und spürte, wie der Unterklassekrieger zusammenzuckte.

„Was ist mit deinem Schwanz passiert?“, fragte König Vegeta und schmunzelte, als sich das Fell stäubte. Er ließ es wieder los und trat nach vorne. Streng beobachtete er die beiden und wartete geduldig auf eine Antwort.
 

„Der Prinz hat ihn mir abgeschnitten, nachdem er mehrfach gebrochen war“, antwortete Radditz ehrlich. Sofort verfinsterte sich des Königs Gesicht, als er das hörte.

„Und die Verletzungen?“, fragte der Herrscher weiter.

„Tales' Verletzungen kommen alle von Prinz Vegeta, während die sichtbaren Verletzungen, die ich habe noch teilweise aus der Arena stammen“, erklärte Radditz weiter. Sofort hob Tales fragend den Kopf, als er das hörte. Sichtbare? Gab es noch andere? Hatte Radditz ihm etwas verschwiegen?!
 

Der König schwieg eine Weile und ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen. Er hatte eine gute Beobachtungsgabe und wusste meist, wann man ihn anlog. Doch zu seinem Leidwesen schien dies bei seinem Sohn nicht zu funktionieren.

„Hattet ihr vor, meinen Sohn zu töten?“, fragte Vegeta schließlich.

„Nein, König Vegeta. Wir wollten an dem Wettkampf teilnehmen und die neuen Trainingspartner Eures Sohnes werden“, antwortete Tales schwach.

„Wir wussten, dass es viel Gerede geben würde. Da Niemand glaubte, dass jemand aus der Unterklasse den Hauch einer Chance haben würde. Die Ersten versagten und Prinz Vegeta ließ uns gemeinsam antreten“, erzählte Radditz weiter.
 

„Es war nicht einfach, aber wir schafften es, den Prinzen zu überraschen. Schließlich traf ich ihn mit einem direkten Treffer und er landete auf dem Boden“, sagte Tales und krallte sich etwas fester in Radditz‘ Oberkörper, als seine Beine ein wenig nachgaben. Das Stehen fiel ihm immer schwerer, obwohl sein Bruder ihn schon hielt. Diese verdammte Schwäche, wie er das hasste!

„Der Prinz reagierte sehr wütend und erklärte den Wettkampf für beendet. Wir sind nach Hause geflogen und wurden Stunden später abgeführt…“, endete Radditz. Wieder schwieg der König, ehe er sich umdrehte und sich auf seinen Thron setzte.
 

Auch wenn er äußerlich ruhig wirkte, so war er doch stinksauer auf seinen Sohn. Diese dreiste Lüge, würde Folgen für ihn haben! Es gab Gesetze, an die musste sich sogar sein Sohn halten! Lange überlegte der Herrscher, doch ihm war klar, dass er die beiden nicht weiter gefangen halten konnte. Dafür gab es inzwischen zu viele Zeugen und wenn das sich rumsprach! Er regierte sein Volk mit eiserner Strenge, jedoch folterte er niemanden grundlos. Er war ein gerechter König!
 

„Geran, bring die beiden in einen Medi-Tank und sorge dafür, dass sie etwas zu essen bekommen!“, befahl König Vegeta, ehe sein Blick wieder auf den Brüdern lag. „Ihr beide seid frei, es gibt keinen Grund für diese Strafe“. Überrascht weitete Radditz die Augen, ehe er milde lächelnd zu Tales herabsah. Der Dunkelhäutige lächelte ebenfalls und konnte es kaum glauben. Sie hatten es wirklich überstanden? Glücklich, aber auch erleichtert schlang er seinen Schwanz um Radditz‘ Hüfte. Beide verneigten sich vor dem König.

„Vielen Dank, König Vegeta!“, sagte Tales erleichtert.
 

Auch Kakarott, Bardock, Broly und Paragus freuten sich sehr über die Worte des Königs. Der jüngste Bruder lief direkt auf die beiden zu und nahm sie vorsichtig in den Arm. Tränen traten in seine Augen und er konnte es kaum fassen.

„Bardock, ich möchte dich und Paragus noch sprechen“, sagte der König ernst. Der Unterklassekrieger nickte, ehe er eine Hand an die Wangen seiner Söhne legte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen und ernst nickte er Geran zu.

„So dann ab mit euch in den Medi-Tank“, murmelte er leise. Zwar wunderte er sich, was der König von ihm wollte, aber er würde sicher nicht widersprechen.

„Danke, Vater“, sagte Radditz ehrlich, ehe er sich mit Tales umdrehte und langsam dem Mittelklassekrieger folgte. Broly und Kakarott gingen mit ihnen mit. Besorgt blickte Kakarott auf Tales wunden Rücken und ein tiefes Seufzen entkam ihm.
 

„Ich bin so froh, dass ihr endlich wieder frei seid!“, sagte Kakarott, nachdem sie die Türen des Thronsaals hinter sich ließen.

„Wir auch, Kaki“, murmelte Radditz. „Es war ein paar Mal ganz schön knapp“. Kurz wanderten seine Augen zu Broly und er fragte sich, ob er wusste was Kakarott für sie getan hatte. Irgendwann wollte er den Jüngeren darauf ansprechen, jedoch nicht heute.
 

Er war einfach nur froh, wenn sie beide endlich in diesen Medi-Tanks waren und danach nach Hause durften. Wie sehr er sein Zuhause vermisste, seine Familie und einfach die Freiheit. Ernst blickte Radditz zu Tales, den er die ganze Zeit stützte. Er wusste, dass sein Bruder sich nicht in der Gegenwart von Broly und Kakarott von ihm tragen ließ. Daher brauchten sie für den Weg etwas länger, als normal.
 

Tales atmete auf, als er endlich die Krankenstation sehen konnte. Diesen Aufenthalt im Medi-Tank hatte er wirklich bitter nötig! Dann konnte er sich mit Kakarott und Broly befassen, doch im Moment war er einfach nur erschöpft. Geran trat als erstes ein und hielt den Brüdern die Tür auf. Toma sah von seiner Arbeit auf und sah erschrocken zu den beiden.

„Die beiden dürfen in den Medi-Tank und bekommen anschließend etwas zu Essen. Befehl des Königs“, sprach Geran. Toma nickte nur und erhob sich eilig. Schnell half er Radditz, Tales auf eine der Liegen zu setzen. Geran verließ die Gruppe und Kakarott und Broly traten ein und schlossen die Türen. Fragend sah der Unterklassekrieger zu ihnen.

„Wir sind frei“, sagte Radditz mit einem kleinen Lächeln.

„Wirklich? Das freut mich für euch!“, sagte Toma erleichtert und deutete Radditz, sich zu setzen. Dieser ließ sich neben Tales nieder und wartete geduldig, während Toma ernst Tales‘ Rücken betrachtete.

„Die Wunden sind verdreckt, ich muss sie erst ein wenig reinigen bevor ich dich in den Medi-Tank stecken kann“, meinte Toma nachdenklich.

„Okay“, antwortete Tales nur.

„Und was ist mit dir Radditz?“

„Kümmere dich zuerst um Tales, mir geht es deutlich besser“, winkte der Langhaarige ab. Toma nickte und holte eine Pinzette, eine Spülung und eine kleine Schale.
 

Finster sah Tales zu seinem großen Bruder auf und fragte sich erneut was Radditz vorhin mit den sichtbaren Wunden gemeint hatte. Fast war er versucht ihn zu fragen, aber das wollte er nicht vor Kakarott tun.

„Kaki? Kannst du mir und Radditz eine von unseren Rüstungen bringen? Ich finde die hier einfach nur ätzend“, sagte Tales mit einem kleinen Lächeln. Überrascht hob Kakarott den Kopf und überlegte kurz. Eigentlich wollte er bei den Beiden bleiben.

„Ihr könnt ruhig gehen. In zehn Minuten sind die beiden im Tank und dort werden sie sicherlich vier bis sechs Stunden bleiben“, mischte sich Toma ein.

„Ihr müsst nicht so lange hier sitzen, Kaki. Der König hat uns freigesprochen und ich glaube nicht, dass er seine Meinung wieder ändert“, meinte Radditz mit einem kleinen Lächeln.

„Na gut, dann kommen wir später wieder“, stimmte Kakarott wiederwillig zu. Kurz sah er zu Broly und nahm seine Hand in die seine. „Dann erholt euch gut“, bat er leise.

„Bis später“, sagte der Legendäre und verließ mit seinem Freund das Krankenzimmer.

Die Wut eines Prinzen

Eine Weile war es still im Raum und Toma ging seiner Arbeit nach. Immer wieder verzog Tales das Gesicht, als er einen stechenden Schmerz spürte, doch er hielt es aus.

„Was meintest du mit sichtbaren Wunden?“, fragte der Dunkelhäutige nach einer Weile und sah seinen Bruder ernst an. Tief seufzte Radditz und schüttelte den Kopf. Natürlich hatte Tales das bemerkt…

„Nicht der Rede wert, nur ein paar Peitschenhiebe“, spielte Radditz es sofort runter. Leugnen brauchte er es nun auch nicht mehr, denn wahrscheinlich würde sein Bruder es sowieso gleich mitbekommen.

„Ein paar Peitschenhiebe?“, knurrte Tales finster. „Und wieso hast du mir das nicht gesagt?“

„Weil ich wollte, dass du dich auf dich selbst konzentrierst! Er wollte, dass du noch 24 Peitschenhiebe bekommst… das hätte dich getötet!“, antwortete Radditz ernst und blickte ihm direkt in die Augen. „Ich dachte, ich hätte dich getötet, Tales!“. Toma hörte den beiden zu und presste die Lippen zusammen. Tales‘ Rücken sah fürchterlich aus und er hätte sicherlich keine weiteren 24 Peitschenhiebe ausgehalten.
 

„Radditz zieh bitte deinen Brustpanzer aus. Ich möchte die Wunden sehen“, bat Toma ernst.

„Ich lebe noch, Radditz und ich will so etwas wissen, verdammt! Dann hätte ich mich doch nicht von dir herumtragen lassen“, sagte Tales wütend.

„Tales, wir haben beide alles riskiert, um uns gegenseitig zu schützen. Also mach mir jetzt bitte keinen Vorwurf“, sagte Radditz ruhig und sah dem Jüngeren fest in die Augen. Nur langsam folgte er der Aufforderung und zog sich vorsichtig den Brustpanzer aus. Es schmerzte, da manche Wunden dadurch wieder aufrissen, aber es war aushaltbar. Toma trat hinter ihm und seufzte schwer, als er die ganzen Verletzungen sah. So eine kleine Sache, wie Radditz sagte, war es dann auch nicht.

„Zumindest sieht es sauber aus, du kannst dann gleich so in den Meditank“, brummte der Unterklassekrieger. „Noch irgendwelche anderen Verletzungen?“

„Nur die, die noch nicht ausgeheilt sind und das“, sagte Radditz und deutete auf seinen Schwanz. Toma nickte nur und ging zurück zu Tales, der durch Tomas Reaktion etwas milder gestimmt war. Er musste wieder daran denken, wie weit sein Bruder im Begriff war für ihn zu gehen. Hatte er da auch gelogen oder war am Ende wirklich nichts passiert?
 

Auf all diese Fragen wollte er Antworten haben, doch für den Moment sollte es wirklich reichen. Sein Körper brauchte Erholung und er hielt sich nur noch mit aller Kraft aufrecht.
 

***
 

Zur gleichen Zeit rannte Gargon so schnell er konnte durch die Gänge des Palastes. Normalerweise war dies verboten, aber im Augenblick war das sein geringstes Problem. Der Prinz würde toben, wenn er davon erfuhr! Hoffentlich konnte Gargon ihn rechtzeitig beruhigen, bevor er zu seinem Vater ging. Hoffentlich brachte der Prinz ihn nicht um…
 

Auch wenn er dem Prinzen schon seit seiner Kindheit diente und sein Vertrauen genoss. Dieses Mal musste er ihn wirklich verraten und Gargon hatte keine Ahnung wie Vegeta darauf reagieren würde. Schwer atmend erreichte er die Trainingshalle des Prinzen und schlug auf den Schalter, damit sich die Türen öffneten. Hektisch stolperte er ein paar Schritte nach vorne und fiel demütig auf die Knie.

„M… mein Prinz“, keuchte der Elitäre.

„Wieso störst du mich, Gargon?“, fragte Vegeta finster und zerschlug einen der Trainingsroboter mit der freien Hand. Anschließend drehte er sich um und stieg über diverse Schrotteile. Vor Gargon blieb er stehen und sah ernst auf ihn herab.
 

„Mein Prinz… es tut mir so leid, aber Euer Vater hat herausgefunden, dass die beiden Brüder niemals versucht haben Euch zu… töten“, sagte Gargon stotternd und hob eingeschüchtert den Blick. Der Prinz erstarrte, ehe sich seine Hände wütend zu Fäusten ballte.

„Und wie hat er es herausgefunden?“, fragte der Prinz mit gefährlich eisiger Stimme.

„Bardock, Kakarott, Broly und sein Vater waren beim König…. Verzeiht mir mein Prinz. Euer Vater ließ mich rufen und zwang mich die Wahrheit zu sagen… hätte ich es nicht getan hätte er mich getötet“, antwortete Gargon mit zitternder Stimme. Drohend knurrte der Thronfolger und sein Schwanz schwang aufgebracht durch die Luft.

„Du hast mich verraten?!“

„I…ich wollte das nicht aber, mein Prinz. Euer Vater ließ mir keine Wahl…“, flehte der Elitäre und senkte seinen Kopf auf seine Hände, die auf den Boden lagen. Vegeta sagte einen Moment nichts und dachte nach. Er wollte wissen, was sein Vater mit Radditz und Tales nun vorhatte!

„Wie hat mein Vater reagiert?“, fragte er leise, zitternd vor unterdrückter Wut.

„Er hat veranlasst, dass die beiden sofort in einen Medi-Tank kommen und anschließend was zu Essen bekommen. Danach dürfen sie nach Hause. Sie sind frei…“, sprach Gargon eingeschüchtert und hob den Kopf.
 

Laut knurrte der Thronprinz und ließ den Elitären einfach stehen. Zielstrebig lief er durch die Gänge des Palastes und hatte nur ein Ziel vor Augen. Gargon sprang auf die Beine und rannte Vegeta nach.

„Mein Prinz… Euer Vater wünscht Euch zu sehen!“, sagte er besorgt und hoffte, dass der Prinz zu ihm ging. Doch wenn er mit solch einer Laune ankam, war Ärger schon vorprogrammiert…
 

„Zu dem komme ich später!“, fauchte der Prinz. Diese Saiyajins hatten ihn lächerlich gemacht und gedemütigt. Radditz hatte sich mehrfach seinen Befehlen widersetzt und dafür sollten sie einfach so freikommen?! Nein, dass würde er nicht zulassen! Schnellen Schrittes erreichte er die Krankenstation und trat die Tür mit einem Tritt ein. Diese flog durch den halben Raum und landete schließlich vor der Liege, auf der die Brüder saßen. Erschrocken sahen die beiden zu ihm und Toma trat schnell um die Liege herum.

„Mein Prinz, bitte beruhigt Euch!“, bat der Unterklassekrieger eindringlich. Dieser grinste böse und schoss eine geballte Ladung Ki direkt auf einen der Medi-Tanks ab und zerstörte das Glas.
 

Gargon trat um den Prinzen herum und hob beschwichtigend die Hände. Er wusste das er Vegeta jetzt stoppen musste, ansonsten würde es nur noch mehr Ärger bedeuten. Er hatte Angst vor dem Zorn des Königs, sowohl um den Prinzen, als auch für sich selbst.

„Mein Prinz! Bitte lasst es sein! Euer Vater wird darüber nicht erfreut sein!“, bat er eindringlich.

„Ist mir egal!“, knurrte der Prinz und hob seine Hand. Erneut bündelte er sein Ki. Toma stellte sich schützend vor Tales und Radditz hob die Hände.

„Prinz Vegeta. Euer Vater hat uns freigesprochen! Bitte, Ihr habt uns schon genug bestraft!“, sagte Radditz eindringlich und sah ernst auf die Ki-Fesseln herab, die er und sein Bruder immer noch trugen. Sie waren dem Prinzen ausgeliefert…

Besorgt blickte er Tales in die Augen und war froh, dass Toma ihn schützte.
 

„Wie nett von meinem Vater! Aber ich habe euch nicht freigesprochen!“, grollte der Prinz und schoss sein Ki kurzerhand auf Radditz. Er traf ihn direkt an der linken Schulter und hinterließ eine klaffende Wunde. Durch die Wucht flog der Langhaarige nach hinten und landete schließlich unsanft auf den Boden. Die Liege kippte um und Tales' Körper schlug ebenfalls hart auf dem Boden auf. Tales schnappte nach Luft, als er direkt mit dem Rücken aufkam und ihm wurde kurz schwarz vor Augen. Benommen sah er zu seinem Bruder und bemerkte die blutende Wunde an seiner Schulter.
 

Radditz rappelte sich langsam auf und hielt sich die schmerzende Schulter. Toma rannte um die Liege herum und kniete sich neben Tales nieder. Der Prinz schubste Gargon zur Seite und trat vor die beiden Brüder.

„Ihr schenke Euch auch die Freiheit“, sagte der Prinz höhnisch und hob wieder die Hand. „Doch nur einer von euch wird noch am Leben sein und es genießen!“ Finster grinsend ließ er seine Hand zwischen Radditz und Tales hin und herwandern. Schließlich zielte er auf Radditz Herz und bündelte erneut sein Ki.

„Und du wirst sterben!“, grinste er finster. Erschrocken sah Radditz zum Prinzen auf und Tales schüttelte verzweifelt den Kopf. Der Prinz schoss sein Ki ab, doch im gleichen Moment riss Gargon seine Hand zur Seite. Schmerzerfüllt schrie Radditz auf, als ihn die Attacke direkt rechts an der Hüfte traf und ein Loch in seinen Körper riss.
 

Der Prinz knurrte drohend und drehte sich zu Gargon um, den er sofort an der Kehle packte.

„Du wagst es?!“, schrie er aufgebracht.
 

Tales blickte angstvoll zu seinem Bruder und drehte sich mit letzter Kraft auf die Seite und robbte langsam zu ihm hin. Toma sprang auf und holte einige Kompressen, die er sofort auf Radditz' Wunde drückte. Gequält stöhnte dieser auf und blieb einfach liegen. Tales lehnte seine Stirn an die seines Bruders und krallte seine Hand in seinen Oberkörper.

„Halt bloß durch“, murmelte er leise und blickte direkt in die dunklen Augen des Älteren. Besorgt blickte er zu Toma und anschließend zum Prinzen, der immer noch Gargon in seinem Griff hielt.

„Vegeta. Es reicht!“, donnerte eine laute herrische Stimme, die alle Anwesenden zusammenzucken ließ. Der Prinz drehte sich um und sah finster zu seinem Vater, der mit Bardock und Paragus in der Tür stand.

„Lass ihn sofort los!“, grollte der König, doch sein Sohn reagierte nicht. Ernst hob der Herrscher seinen Arm und bündelte sein Ki. „Fordere mich nicht heraus, Vegeta! Lass ihn los und dann komm mit!“. Kalt sah der Prinz zu seinem Vater und knurrte. Grob ließ er Gargon los und warf ihn zu Boden, ehe er seine Augen über die beiden Brüder wanderten. Angewidert verzog er das Gesicht und verließ den Raum, dicht gefolgt von seinem Vater und Gargon.
 

Bardock hingegen stürmte sofort zu seinen Söhnen und besah sich Radditz‘ neue Wunden. Sanft strich er ihnen beiden durch die Haare und warf Toma einen besorgten Blick zu.

„Bardock, du musst mir helfen“, forderte der Unterklassekrieger. „Komm hierher und drück fest auf die Wunden.“ Sofort tat der Krieger worum er gebeten wurde und drückte die Kompressen auf die blutenden Wunden seines Ältesten. Die Schulter blutete nicht so stark, wie die Wunde an der Hüfte. Diese schien viel schlimmer zu sein. Paragus kam ebenfalls zu ihnen, nahm Tales vorsichtig auf die Arme und legte ihn seitlich auf die Liege. Anschließend half er Bardock, Radditz auf eine andere zu legen. Toma stand auf und holte noch mehre Kompressen. Eilig holte Toma seinen Scouter hervor und tippte, wild darauf.

„Ich brauche hier sofort einen Arzt!“, sprach er ernst, ehe er auflegte. Dieses Zimmer, war nur für Heilungen in einem Medi-Tank ausgerüstet. Früher konnte man im Palast nicht operieren, doch vor einigen Jahren ließ der König eine moderne Krankenstation mit Operationssälen in einem anderen Teil des Palastes bauen. Eine schöne alternative für die Krankenhäuser. Außerdem konnten so die schweren Wunden schneller behandelt werden, die manche sich, nicht gerade selten bei Trainingskämpfen zuzogen. Diese Station blieb nur erhalten, um die Neue zu entlasten und um die leichteren Fälle zu übernehmen. Doch dazu zählte Radditz nun nicht mehr.
 

„Radditz deine Wunden muss sich ein Arzt ansehen, ich denke, dass du zuerst einmal operiert werden musst“, erklärte er ruhig. Der Langhaarige nickte und verzog das Gesicht, als der Schmerz wellenartig stärker wurde.

„Dachte ich mir“, murmelte Radditz und schloss einen Moment die Augen.

„Halte durch, mein Sohn!“, wisperte Bardock besorgt und strich ihm mit seinem Schwanz über die Wange.

„Keine Sorge… dass bisschen bringt mich nicht um“, antwortete dieser mit einem gequälten Lächeln.

„Das ist nicht lustig, Radditz“, knurrte Tales leise und sah hilflos zu dem Älteren. Erschrocken zuckte er zusammen, als Toma seine Arbeit wieder aufnahm. Toma wollte Tales so schnell wie möglich in den Medi-Tank bringen.

„Das sind nur ein paar Fleischwunden… ich habe mir auf einer meiner Missionen schon schlimmeres zugezogen“, nuschelte Radditz. Doch jeder wusste, dass es nicht wahr war. Radditz wollte sie nur beruhigen.
 

„Was ist denn hier passiert?“, ertönte plötzlich eine Stimme. Erleichtert wand Toma den Kopf um.

„Dr. Ruco, wie schön, dass Sie da sind!“, meinte der Unterklassekrieger. „Bitte sehen Sie sich Radditz‘ Verletzungen an, ich denke das muss operiert werden“, bat Toma und deutete auf den Langhaarigen. Ernst nickte der großgewachsene Saiyajin mit schwarzen, kinnlangen, wuscheligen Haaren und trat an Bardock und Radditz heran.

„Darf ich?“, fragte er freundlich und ließ Bardock zur Seite treten. Zuerst sah er sich die Wunde auf Radditz‘ Schulter an und anschließend die auf seiner Hüfte.

„Das an der Hüfte, muss unbedingt operiert werden. Die Schulter werden wir uns nochmal genauer ansehen. Der Transport sollte in wenigen Minuten da sein und dann nehmen wir dich mit“, sagte Dr. Ruco freundlich. „Wir werden dich dann sofort operieren“
 

Schließlich ging der Arzt zu Toma und besah sich die Wunden auf Tales‘ Rücken.

„Hier dürfte der Medi-Tank ausreichen“, sagte er an Toma gewandt und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er schätzte den Unterklassekrieger sehr und war froh, ihn hierzuhaben. Schnell nahm er sich ein paar neue Kompressen und tauschte sie aus. Fest drückte er sie auf die Wunde, an Radditz‘ Hüfte. Die Schulter blutete nur noch leicht.

„Was ist hier passiert? Das sind keine Trainingsverletzungen“, fragte Dr. Ruco und sah zu Bardock und Paragus

„Sie wurden für etwas bestraft, dass sie nicht getan haben“, antwortete Bardock schlicht. Nach dem Gespräch mit dem König, durfte er vorerst mit niemanden darüber sprechen. Der König wollte sich zuerst Gedanken machen, wie er seinen Sohn bestrafen wollte.
 

Toma legte alles zur Seite und half Tales vorsichtig, sich aufzusetzen. Genervt blickte er zum zerstörten Medi-Tank. Zum Glück hatten sie hier vier Stück!

„So Tales, ich bring dich gleich mal in den Medi-Tank“, sagte er ruhig und wollte dem Dunkelhäutigen von der Liege helfen. Doch dieser schob seine Hände weg.

„Ich will zuerst wissen, wie es Radditz geht!“, meinte dieser schwach.

„Tales… lass dir helfen. Man kümmert sich schon um mich“, sagte Radditz leise. Er wusste, dass sein Bruder starke Schmerzen hatte und wollte nicht, dass er sich noch länger quälte.

„Dein Bruder wird versorgt und in wenigen Minuten in den OP gebracht. Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich gut um ihn. Wenn du wieder raus bist, wird er wahrscheinlich auch im Medi-Tank sein“, mischte sich Dr. Ruco ein. Ernst sah Tales zu ihm und nickte schließlich. Bardock trat an seine Seite und gemeinsam mit Toma, brachten sie ihn in den Medi-Tank, nachdem sie ihn aus der Shorts befreit hatten. Toma klebte ihm die Elektroden auf und setzte ihm die Atemmaske auf das Gesicht.

„Wehe du stirbst, Radditz!“, sagte Tales leise, nachdem er die Maske noch einmal von seinem Gesicht weggezogen hatte. Dieser drehte den Kopf und ein mildes Lächeln schlich sich trotz der Schmerzen auf seine Lippen.

„Bis später, kleiner Bruder“, murmelte er leise. Wiederwillig setzte Tales die Atemmaske auf und der Tank schloss sich. Mit einem zischenden Geräusch füllte sich die heilende Flüssigkeit ein und umhüllte seinen Körper. Müde schloss er die Augen und schlief kurz darauf ein. Seine Kräfte waren endgültig aufgebraucht und recht viel länger, hätte er das nicht mehr durchgehalten.
 

Radditz sah zudem Tank, in dem sein Bruder war und seufzte leise. Wenige Minuten später kamen zwei Saiyajins und man brachte ihn in einen Operationssaal. Ernst blickte Bardock seinem Ältesten nach und seufzte schwer. Toma legte ihm einer Hand auf die Schulter und lächelte milde.

„Mach dir keine Sorgen, mein Freund! Dr. Ruco ist einer der besten“, meinte er beruhigend. Bardock nickte und setzte sich vor Tales' Tank auf dem Boden. Er würde nun keine Sekunde mehr von ihm weichen. Paragus war sofort an seiner Seite und setzte sich. Sanft zog er den Jüngern zu sich und seufzte schwer.

Heilung

Einige Stunden später öffnete Tales die Augen und nahm die Atemmaske ab. Die Flüssigkeit wurde gerade abgelassen und der Tank öffnete sich. Noch etwas wackelig stieg er heraus und sofort war sein Vater zur Stelle und stützte ihn.

„Wie geht es Radditz?“, wollte Tales sofort wissen und nahm das Handtuch an, das Paragus ihm hinhielt.

„Die Operation an der Hüfte verlief problemlos und er befindet sich gerade in einem Medi-Tank“, sagte Bardock mit einem kleinen Lächeln. Er selbst war mehr als erleichtert, als er das gehört hatte. Dr. Ruco war vor gut zwei Stunden persönlich gekommen, um ihm das mittzuteilen.
 

Tales atmete erleichtert auf und trocknete sich langsam ab. Anschließend nahm er sich seinen eigenen Brustpanzer und zog sich an. Ein mildes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. So fühlte er sich gleich besser! Bardock holte den Schlüssel für die Ki-Fesseln, den Gargon ihm gegeben hatte und öffnete sie. Probehalber ballte Tales seine Hände zu Fäusten und genoss das Gefühl seiner Kraft in vollen Zügen. Es war schön, diese Dinger endlich los zu sein.

„Können wir zu Radditz?“, fragte er sogleich.

„Nichts da, erst einmal isst du etwas!“, sagte Toma anstelle seines Vaters und deutete auf einen reichlich gefüllten Teller. Genervt kniff Tales die Augen zusammen und brummte unzufrieden.

„Tales mach es einfach. Kakarott und Broly sind bei deinem Bruder und er wird noch circa 30 Minuten im Medi-Tank bleiben müssen“, sagte Bardock. Seufzend ließ Tales sich auf den Stuhl fallen und aß die Portion in Rekordzeit auf. Bardock staunte nicht schlecht, denn normalerweise kannte er so ein Verhalten nur von Kakarott. Innerhalb weniger Minuten hatte Tales den Teller aufgegessen und sprang auf die Beine.
 

„So können wir dann los?“, fragte Tales ernst. Auch wenn er es nicht zugab, so hatte ihm diese Portion äußerst gutgetan. Bardock nickte schmunzelnd und folgte seinem Sohn nach draußen. An der Türschwelle hielt Tales nochmals inne und drehte sich zu Toma um.

„Danke, Toma! Für alles!“, sagte der Dunkelhäutige ernst und wurde erstaunt von den drei Kriegern angesehen. Milde lächelte Toma und winkte ab.

„Keine Ursache, Tales.“ Er wusste, dass Bardock Sohn niemand war, der sich leichtfertig bedankte, umso mehr freute er sich darüber.
 

Tales lächelte milde, als sein Vater ihn eingeholt hatte und seufzte tief.

„Danke, dass ihr uns da rausgeholt habt“, sagte er leise. „Ich glaube recht viel länger hätten wir das nicht durchgehalten.“

„Ich wünschte, der König hätte mir früher zugehört, Tales. Ihr beide wart schon viel zu lange beim Prinzen“, sagte Bardock bedauernd.

„Du hast getan was du konntest… deinetwegen sind wir frei. Du hast genug getan, Vater“, sagte Tales ernst und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Im Moment konnte er selbst noch nicht glauben, dass sie wirklich frei waren. Das war einfach so unwirklich. Doch so richtig freuen konnte er sich auch nicht. Zuerst einmal wollte er sehen wie es Radditz nach dem Aufenthalt im Medi-Tank ging. Seine Wunden waren vollständig verschwunden, aber Radditz würde an den seinen noch einige Zeit zu knabbern haben. Operationswunden konnten nicht vollständig mit dem Medi-Tank geheilt werden. Dann noch Radditz‘ Schwanz…
 

Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus und wieder erinnerte er sich daran, wie er Radditz immer und immer wieder den Schwanz brechen musste. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis sie beide das alles verarbeitet hatten…

„Geht es dir gut?“, fragte Bardock besorgt, da ihm der abwesend, besorgte Blick seines Sohnes nicht entgangen war.

„Erst wenn ich Radditz gesund wiederhabe“, gab Tales zu und lächelte gequält. Bardock schwieg einen Augenblick, er wusste nicht was genau alles vorgefallen war, in der Zeit wo die beiden gefangen waren.

„Ich bin froh, dass ihr aufeinander aufgepasst habt“, sagte Bardock ernst. Er wusste um die enge Beziehung seiner Söhne und war schon immer stolz darauf, dass sie sich so gut umeinander sorgten.

„Das hätte uns fast umgebracht, Vater“, nuschelte Tales mehr in Gedanken versunken.

„Wie meinst du das?“, wollte der Ältere wissen. Paragus hatte den beiden bisher nur zugehört. Doch er wurde sofort hellhörig, als er das hörte. Kurz stockte Tales und schloss einen Moment die Augen. Unsicher sah er seinem Vater in die Augen und wusste nicht, ob er ihm davon erzählen sollte.

„Sagen wir mal so… der Prinz hat gewusst wie er es gegen uns verwenden kann, dass wir einander retten wollten. Dabei hätten wir uns beinahe gegenseitig getötet…“, sagte der Dunkelhäutige ausweichend und senkte den Blick. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er biss sich auf die Unterlippe.
 

Bardock weitete seine Augen geschockt und schluckte schwer, als er das hörte. Besorgt warf er Paragus einen Blick zu, der sofort den Kopf schüttelte. Für einen Moment war er versucht genauer nachzufragen, doch er spürte deutlich, wie sehr Tales das Thema zusetzte.

„Der Prinz ist ein wahres Monster“, knurrte der Mittelklassekrieger und zog somit die Aufmerksamkeit auf sich.

„Da hast du wohl Recht… ich kenne keinen Saiyajin der so eiskalt andere foltert…“, murmelte Tales und seufzte schwer. Sie löschten zwar ganze Völker aus, doch solche Art von Gewalt gab es bei ihnen nur vereinzelt.
 

Schweigend gingen die drei weiter zur Krankenstation und Paragus öffnete eine der Flügeltüren. Bardock wollte gerade an den Empfang, als er Kakarott und Broly aus dem Augenwinkel wahrnahm. Ernst lief er auf die beiden zu, die vor einem der Zimmer standen.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Bardock besorgt und strich Kakarott durch die Haare.

„Alles in Ordnung“, sagte Broly sofort und zog seinen Liebsten näher zu sich. Kakarott drückte sein Gesicht an Brolys Brust und schluchzte erstickt. Ihm war das alles einfach zu viel, die Verletzungen seiner Brüder. Die ständige Angst, dann hatte er auch noch mit dem Prinzen geschlafen und seinen Liebsten verletzt. Jetzt lag sein großer Bruder hier, da er wieder von Vegeta angegriffen wurde.
 

Blinzelnd hob Kakarott den Kopf, als er eine ihm vertraute Energie wahrnahm und sein Blick fiel auf Tales. Schlagartig löste er sich von seinem Freund und warf sich Tales um den Hals, an den er sich wie ein Ertrinkender klammerte. Tales schloss seinen jüngeren Bruder fest in die Arme und strich ihm beruhigend über den Rücken. Seine Augen trafen auf die des Legendären und ihm wurde klar, dass Broly wusste was Kakarott für sie getan hatte. Tief holte er Luft und hielt seinen kleinen Bruder fest.

„Beruhig dich Kaki… mir geht es gut“, wisperte er leise in sein Ohr und schlang seine Rute fest um den bebenden Körper. Besorgt und verwirrt beobachtete Bardock die Szene und seufzte schwer. Es tat ihm weh, seine Söhne so fertig zu sehen. Es würde lange dauern, bis seine Familie das alles überwunden hatte…
 

Paragus legte eine Hand auf Brolys Schulter und blickte ihm direkt in die Augen. Er spürte, dass ihn etwas belastete, doch Broly schüttelte nur den Kopf. Also fragte er nicht nach, sein Sohn würde zu ihm kommen, wenn er es für richtig hielt.
 

Eine Weile standen die Brüder so beieinander, bis Kakarott sich langsam beruhigte und beinahe schüchtern zu seinem Zwilling aufsah. Tales hauchte einen Kuss auf die Stirn seines Bruders und übergab ihn behutsam an Broly.

„Ich werde jetzt nach Radditz sehen“, sagte er leise und betrat das Zimmer. Kurz stockte er, ehe er auf den Medi-Tank zuging. Dieser war anders, als der in dem er gewesen war. Radditz lag auf einer Liege, in einem länglichen Tank, umgeben von Heilflüssigkeit. Diese Konstruktion war einzig und allein für operierte Saiyajins gebaut worden. Langsam schritt Tales um den Tank herum und betrachtete das schlafende Gesicht des Älteren, ehe er sich jeden Zentimeter seines Körpers ansah. An der Hüfte trug er noch einen Verband, doch die Schulter war frei. Dort konnte Tales einige Narben sehen, die wohl von der Ki-Attacke des Prinzen stammten. Doch keine sichtbaren Verletzungen. Seufzend blieb der Dunkelhäutige stehen und sah auf die Anzeige. Noch fünf Minuten…
 

Ein wenig schreckte er zusammen, als sein Vater plötzlich neben ihm stand. Bardock betrachtete seinen Ältesten ernst und seufzte tief.

„Sobald Radditz da raus ist, werde ich eure Mutter holen. Sie weiß noch nichts hiervon. Ich wollte warten bis ihr wieder geheilt seid, damit sie sich nicht sorgen muss“, sagte Bardock leise. Tales nickte nur, er verstand seinen Vater und war froh, dass seine Mutter hiervon nichts wusste. Quälend langsam verging die Zeit bis endlich ein Piepsen ertönte und die Flüssigkeit wurde abgepumpt. Blinzelnd öffnete Radditz die Augen und nahm die Maske ab. Das Glas fuhr komplett herunter und verschwand im Sockel des Tanks.
 

Vorsichtig setzte Radditz sich auf und verzog das Gesicht als er einen stechenden Schmerz in seiner Hüfte spürte. Behutsam legte er eine Hand auf den Verband und seufzte schwer. Dann fiel sein Blick auf Bardock und Tales und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Wie geht es dir Tales?“

„Mir geht es gut, Radditz. Sag mir lieber wie du dich fühlst?“, entgegnete Tales und nahm eines der Handtücher vom Tisch, die offenbar schon bereit gelegt wurden. Radditz nahm es ihm ab und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als die Tür aufging.

„Radditz, wie fühlst du dich?“, fragte Dr. Ruco und trat an den Langhaarigen heran.

„Ganz gut, die Hüfte tut noch weh und die Schulter fühlt sich recht steif an“, sagte er ehrlich und fing an sich abzutrocknen.

„Ja, das wird leider noch eine Weile dauern. Deine Verletzung an der Hüfte sollte jetzt soweit verheilt sein, dass sie nicht sofort wieder auf geht. Doch den Rest muss dein Körper alleine machen“, meinte der Arzt bedauernd. „Leg dich bitte nochmal hin.“ Radditz tat was von ihm verlangt wurde und wartete geduldig, bis der Arzt ihm den Verband abgenommen hatte. Vorsichtig reinigte Dr. Ruco die Wunde mit einem Tupfer und sah sie sich genau an. Tales schaute ihm neugierig über die Schulter und schluckte, als er die lange Wunde sah. Sie war zwar verschlossen, doch die Hautschicht schien noch nicht besonders dick zu sein. Kein Wunder, dass Radditz noch Schmerzen hatte!
 

„Die Verletzung sieht gut aus, Radditz. Aber für die nächsten fünf Wochen gibt es kein Training und so wenig Belastung, wie nur möglich. Am besten bleibst du die nächsten Tage liegen, damit sich dein Körper erholen kann. Die vielen Verletzungen haben ihm doch ganz schön zugesetzt“, meinte Dr. Ruco ernst.

„Keine Sorge, Doktor. Ich werde dafür sorgen, dass er sich ausruht“, sagte Bardock ernst.

„Wir beide!“, brummte Tales.

„Ihr tut ja gerade so, als würde ich mich nicht daran halten“, sagte Radditz fast beleidigt. Es war nicht ideal, gerne hätte er seine ersten Tage in Freiheit anders verbracht. Doch ihm war bewusst, dass er nur wieder gesund wurde, wenn er sich schonte. Dr. Ruco lachte amüsiert und schüttelte den Kopf, da brauchte er sich wohl keine Sorgen zu machen. Die meisten Saiyajins waren einfach unbelehrbar und nicht selten landeten sie wieder bei ihm.
 

„So dann kannst du dich in Ruhe abtrocknen und ich werde dir nochmal einen Verband mit einer Salbe ummachen. Den solltest du alle paar Tage wechseln und immer etwas Heilsalbe auftragen“, erklärte Dr. Ruco und ging zu einem der Schränke, um einen neuen Verband zu holen. Radditz setzte sich langsam auf und trocknete sich vorsichtig weiter ab. Wobei Tales ihm wortlos half, da er sich mit der Hüfte nicht wirklich nach unten beugen konnte.

„Ist es in Ordnung, wenn ich kurz eure Mutter hole?“, fragte Bardock und legte eine Hand auf Radditz‘ Schulter.

„Natürlich Vater, geh ruhig“, lächelte dieser. Mit einem Nicken machte sich der Krieger auf den Weg. Dr. Ruco kam mit dem neuen Verband zurück und schmierte die Wunde vorsichtig ein. Anschließend legte er ihm den Verband an.

„So, dann kannst du jetzt nach Hause“, lächelte der Arzt. Normalerweise behielt er seine Patienten nach solch einer schweren Operation mindestens eine Nacht hier. Doch Toma hatte ihm grob erzählt, was es mit Radditz‘ und Tales‘ Verletzungen auf sich hatte. Deswegen ersparte er ihm noch eine weitere Nacht hier.
 

„Ah, bevor ich es vergesse. Du bekommst gleich noch etwas zu Essen. Iss bitte auf, dein Körper braucht die Stärkung“, sagte Dr. Ruco, an der Tür.

„Mach ich“, antwortete Radditz und schmunzelte ein wenig. Er hatte wirklich riesigen Hunger, also klang ein Essen wirklich gut!
 

Tales blickte dem Arzt nach und holte schließlich Radditz‘ Rüstung, die er ihm vorsichtig überzog. Ernst sahen sie einander in die Augen, ehe Tales sich abwandte und die frische Shorts holte. Vorsichtig half er Radditz beim anziehen und lehnte sich an ihn.

„Ich bin froh, dass es dir gut geht“, nuschelte er leise und sah zu ihm auf. Radditz legte seine Arme um ihn und seufzte.

„Kaum zu glauben, dass wir das irgendwie überlebt haben“, sagte Radditz schnaubend. Doch bevor Tales antworten konnte sprang die Tür auf und Kakarott, Broly und Paragus kamen herein.

„Radditz!“, rief Kakarott erfreut und lief auf seinen großen Bruder zu, ehe er ihn sanft in die Arme nahm. Der Dunkelhäutige trat etwas zur Seite und schmunzelte. Radditz wuschelte dem Jüngeren durch die Haare.

„Hey Kaki, mir geht es gut, keine Sorge“, sagte er lachend. Lächelnd hob Kakarott den Kopf und löste sich von dem Älteren.

„Ich bin so froh, dass es euch wieder gut geht!“, sprach Kakarott ernst und seufzte. „Wir haben uns alle schreckliche Sorgen macht“, murmelte er und senkte den Blick.
 

„Das tut uns leid, Kaki“, antwortete Radditz bedauernd.

„Ihr könnt doch am wenigsten dafür! Sinn dieses Wettbewerbes war es, einen neuen Trainingspartner für den Prinzen zu finden. Ihr hättet gewinnen müssen und nicht bestraft werden dürfen“, sagte Broly ernst und sein Vater nickte zustimmend.

„Broly hat Recht!“, stimmte Kakarott sofort zu. Die Tür wurde geöffnet und ein Saiyajin kam mit einem reichlich gefüllten Teller, den er auf der Liege abstellte.

„Alles aufessen, Anordnung von Dr. Ruco!“, sagte der Saiyajin und ließ sie wieder alleine. Schmunzelnd nahm Radditz sich eines der belegten Brote und fing genüsslich an zu essen.

„Hast du schon was bekommen?“, fragte er an Tales gewandt.

„Ja, ich bin satt. Iss es ruhig alleine auf“, grinste der Dunkelhäutige. Gespielt genervt verdrehte Radditz die Augen.

„Wieso denken alle sie müssten mir sagen, dass ich aufessen soll?! Wann war unser letztes Essen noch gleich?“, fragte er kopfschüttelnd.
 

Kakarott grinste, doch als er das hörte wurde er wieder ernst. Bevor Tales antworten konnte, öffnete sich wieder die Tür.

„Tales… Radditz!“, rief die aufgebrachte Stimme ihrer Mutter und Sekunden später, war sie bei ihnen und nahm jeweils eine Hand in die ihre. Tränen liefen über ihre Wangen und trotzdem lächelte sie. Gine war einfach nur froh, ihre Söhne wieder bei sich zu haben!

Liebevoll nahmen die beiden sie in den Arm und Radditz strich ihr die Tränen aus dem Gesicht. Lächelnd löste sie sich von den beiden und sah sie sich genau an. Auf den ersten Blick, konnte sie keine Verletzungen sehen. Bis auf einen kleinen Teil von Radditz‘ Verband. Bardock hatte ihr davon schon erzählt. Beinahe hätte sie ihm eine reingehauen, als sie davon erfuhr, dass er schon seit Stunden wusste, dass die beiden freikamen! Aber sie verstand ihren Gefährten und wusste, dass er es nur gut gemeint hatte. Doch der Schock über die ganzen Verletzungen, die ihre Kinder in der Zeit erlitten hatten, saß tief.
 

Schließlich fiel ihr Blick auf Radditz‘ Schwanz und traurig nahm sie das kurze Anhängsel ihres Sohnes in ihre Hände. Sanft strich sie darüber und hob den Blick. Milde lächelte Radditz und seufzte schwer.

„Schon in Ordnung, Mama. Er wächst wieder“, meinte der Langhaarige ruhig.

„Wie geht es euch?“, fragte sie leise, ohne das braune Fell loszulassen.

„Mir geht es gut und Radditz bekommt noch ein paar Tage Schonfrist und fünf Wochen Trainingsverbot. Dann ist er auch wieder fit“, sagte Tales lächelnd und zwinkerte seiner Mutter zu. Er konnte es nicht ertragen, sie so weinen zu sehen.
 

Gine lächelte leicht und legte jeweils eine Hand an die Wangen ihrer Ältesten. Dann fiel ihr Blick auf den Teller und sie stemmte die Hände in die Hüften.

„Das soll ein gutes Essen sein? So kommt ihr mir ja nie zu Kräften!“, sagte Gine empört. „Aufessen und dann geht es ab nach Hause. Ich werde euch ein ordentliches Essen zubereiten und ihr zwei werdet euch hinlegen und ausruhen“, beschloss sie kurzerhand und ein breites Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Bardock schmunzelte, als er das hörte und legte einen Arm um seine Gefährtin.

„Wieso wir beide? Radditz soll sich ausruhen“, meinte Tales blinzelnd.

„Du wirst ihm natürlich Gesellschaft leisten. Es schadet dir auch nicht, es etwas langsamer anzugehen“, sprach Gine und grinste. Schmunzelnd aß Radditz weiter und freute sich schon auf das gute Essen seiner Mutter. Tales öffnete den Mund und schloss ihn dann aber wieder. Er hätte seinen Bruder sowieso nicht alleine gelassen, wozu also widersprechen.
 

„Wir helfen dir beim kochen“, mischte sich nun auch Kakarott ein und sah zu seinem Liebsten auf, der sofort nickte. Radditz schob sich das letzte Brot in den Mund.

„Wollen wir?“, fragte er. Er konnte es kaum erwarten, endlich hier rauszukommen und auch Tales erging es dabei nicht anders.

„Du bist natürlich auch herzlich eingeladen, Paragus!“, sagte Gine sanft. Der Mittelklassekrieger wollte gerade dankend ablehnen, als er seinen Freund aus den Augenwinkeln den Kopf schütteln sah.

„Vielen Dank, Gine“, stimmte Paragus ergeben zu.

Freiheit

Langsam machte sich die kleine Gruppe auf den Heimweg. Tales stütze seinen großen Bruder ein wenig, da dieser nicht so gut laufen konnte. Gerade die Bewegung fiel ihm schwer, da die Verletzung sofort schmerzte und er sich nur etwas ungelenk bewegen konnte. Radditz war froh, als sie endlich den Palast hinter sich ließen und schloss einen Moment die Augen, als er die kühle Brise im Gesicht spürte. Lächelnd sah er zu Tales herab, der seinen Kopf entspannt in den Nacken gelegt hatte. Wie sehr einem solche Dinge, schon nach so kurzer Zeit fehlen konnten!
 

Gine blickte lächelnd zu ihren Söhnen und lehnte sich an Bardock. Sie war so glücklich, die Zwei widerzuhaben. Zum Glück hatte ihr Gefährte niemals aufgegeben und auch so viel Unterstützung erhalten. Sie wüsste nicht, wie sie reagiert hätte, wenn einer oder beide gestorben wären. Aber daran wollte Gine nun auch nicht denken! Bardock legte einen Arm um sie und gemeinsam lief die kleine Gruppe weiter. Hin und wieder wurden sie von verschiedenen Saiyajins beäugt, die sie wohl in der Arena gesehen hatten. Nachdem sie die Flugverbotszone hinter sich gelassen hatten, hoben sie ab und flogen nach Hause.
 

Das Fliegen fiel Radditz leichter, da er dabei seine Hüfte einigermaßen ruhig halten konnte. Trotzdem flogen sie etwas langsamer als gewohnt. Vor ihrem Zuhause landeten die kleine Gruppe und Tales lächelte leicht. Sein Schweif schwang freudig durch die Luft. Auch wenn er und Radditz geplant hatten, sich ein eigenes Häuschen zu suchen, wollte er gerade nirgendwo anders sein! Ein kurzer Blick zu seinem großen Bruder, reichte ihm um zu wissen, dass es diesem genauso erging.
 

„Kommt rein, ihr Zwei“, sagte Gine mit einem lieblichen Lächeln auf den Lippen. Sanft führte sie ihre Söhne nach drinnen und strich ihnen beiden kurz durch die Haare. „Und jetzt ab nach oben mit Euch! Ich bringe ich euch dann das Essen“, meinte sie halb ernst und gab ihnen einen Klaps.

„Wir können doch auch hier unten essen“, entgegnete Radditz überrascht, wurde jedoch streng von seiner Mutter angeschaut.

„Mit deiner Verletzung? Du legst dich schön hin, mein Großer“, meinte Gine und duldete keine Widerworte…

„Hört auf eure Mutter! Ruht euch aus“, grinste Bardock, da er genau wusste, dass seine Frau keine Ruhe geben würde, bis sie ihren Willen bekam. So liebevoll sie war, sie konnte ihren Willen durchaus durchsetzen. Gerade wenn es um die Gesundheit eines Familienmitglieds ging!
 

„Komm Radditz“, murmelte Tales und zog seinen älteren Bruder mit sich. Langsam stiegen sie die Treppen hinauf und verschwanden in ihrem gemeinsamen Zimmer. Gine sah ihnen lächelnd hinterher und atmete tief durch.

„Ich bin so froh sie wieder bei uns zu haben“, wisperte sie und lehnte sich an die breite Brust ihres Gefährten.

„Ich auch“, murmelte Bardock und küsste sie auf die Stirn. Eine Weile standen die beiden so da, bis Gine sich umdrehte und auf Paragus zuging. Kurz nahm sie ihn in die Arme.

„Ich danke dir für deine Hilfe, Paragus“, sagte Gine ernst und schloss nun auch Broly und Kakarott in die Arme. „Und euch beiden natürlich auch!“

„Das war doch selbstverständlich“, antwortete Paragus lächelnd.

„Wir konnten nicht einfach tatenlos zusehen, Mama“, lächelte Kakarott verlegen und nahm die Hand seines Liebsten in die seine. „Was sollen wir den beiden kochen?“, fragte er neugierig. Das Essen sollte wirklich etwas besonderes sein, die beiden mussten so lange darauf verzichten…
 

***
 

Lächelnd sahen sich die Brüder in ihrem Zimmer um. Es war alles noch genauso, wie sie es verlassen hatten. Es war zwar nicht so groß, aber sie waren zufrieden. Eigentlich wollten sie ja nur Trainingspartner des Prinzen werden, um damit etwas mehr zu verdienen. Immerhin sparten sie schon eine Weile auf ein Eigenheim. So gerne sie hier lebten, irgendwann wurde es einfach mal Zeit für einen Auszug. Aber das konnte jetzt noch warten. Langsam löste sich Radditz von seinem jüngeren Bruder und zog sich den Brustpanzer aus. Sorgsam stellte er ihn neben seinem Bett ab und legte sich darauf. Eigentlich wollte er seine Stiefel auch noch ausziehen, doch im Moment fühlte er sich nicht dazu in der Lage. Seine Hüfte schmerzte von der Bewegung ganz schön unangenehm. Aber das war nichts, was er nicht aushalten konnte.
 

Tales blieb noch einen Moment stehen, ehe er wortlos Radditz‘ Stiefel auszog und sich neben seinem Bruder auf das Bett setzte. Seine Augen wanderten zu den Narben auf Radditz‘ Schulter.

„Danke“, nuschelte der Ältere.

„Ich bin gleich zurück“, murmelte Tales und sprang wieder auf. Schnell flitzte er ins Bad und holte eine Salbe. Mit dieser kehrte er zu seinem großen Bruder zurück und setzte sich wieder neben ihn.
 

Vorsichtig nahm er ein wenig von dem Inhalt und verteilte sie auf der Narbe. Diese Salbe half gegen die Narbenbildung. Viele Sayajins waren stolz darauf, wenn Wunden Narben hinterließen. Aber das hier, war nichts woran er oder Radditz sich gerne erinnern wollten. Radditz ließ ihn gewähren und wartete geduldig bis er fertig war.

„Zeigst du mir deinen Rücken?“, fragte er leise. Tales blickte ihn überrascht an, nickte dann aber. Seufzend drehte er sich um und zog seinen Brustpanzer aus. Radditz schluckte schwer, als er die vielen Narben sah, die kreuz und quer über Tales‘ Rücken verliefen. Vorsichtig drehte er sich auf die Seite und nahm Tales die Salbe ab. Anschließend zog er ihn bestimmend zu sich aufs Bett, sodass Tales nun vor ihm lag. Sanft strich Radditz mit den Fingern jede einzelne Narbe nach und lehnte seine Stirn an den Rücken des Jüngeren.

„Ist egal“, murmelte Tales, da er ahnte was in Radditz vor sich ging.

„Nein, ist es nicht!“, antwortete dieser bestimmend und küsste ihn im Nacken. Großzügig drückte er etwas von der Salbe auf seine Finger und verteilte es auf alle Narben. Liebevoll massierte er sie ein und achtete darauf, dass er wirklich alles bedeckte.
 

Tales schloss dabei die Augen und genoss die kleine Massage. Als Radditz fertig war, legte er seinen Arm um den Jüngeren und lehnte sich eng an ihn.

„Die Narben tun mir leid… auch, dass ich dir so weh getan habe…“, nuschelte er leise. Tief atmete Tales durch und wickelte seinen Pelz um den von Radditz.

„Und mir tut das leid“, murmelte er leise. „Ich wollte dich genauso wenig verletzen, wie du mich… wir sollten uns deswegen nicht fertig machen“, nuschelte der Dunkelhäutige.

„Ich weiß, aber es ist gar nicht so einfach“, antwortete Radditz. Schweigend blieben die Brüder eine Zeitlang so liegen und regten sich erst, als die Tür geöffnet wurde. Lächelnd trat Gine ein und stellte ein reichlich gefülltes Tablett auf Radditz‘ Nachttisch ab. Kurz weiteren sich ihre Augen, als sie die Narben auf seinem Rücken bemerkte, doch sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.

„So ihr Zwei, dann lasst es euch schmecken“, sagte sie bemüht fröhlich.

„Danke Mutter“, antwortete Radditz erfreut und auch Tales bedankte sich.

„Das war ich nicht allein. Euer Bruder, Broly und sogar Euer Vater und Paragus haben mir geholfen“, meinte sie lächelnd und ließ die beiden alleine. Unten setzte sie sich auf ihren Stammplatz und ihre Augen huschten zu Radditz‘ und Tales‘ Platz. Doch heute stimmte sie der Anblick der leeren Stühle zum ersten Mal nicht mehr traurig.
 

Tales stieg aus dem Bett und stellte das Tablett vorsichtig vor Radditz ab, der sich etwas aufrecht hingesetzt hatte. Dann nahm er sich seine Portion und setzte sich neben ihm.

„Mh… Mutters Voráke!“, sagte Tales begeistert und ihm lief beinahe das Wasser im Mund zusammen, als er die gefüllten Teigtaschen mit würziger Fleischsoße betrachtete. Radditz grinste breit und nahm sich eine Gabel voll. Genießend schloss er die Augen.

„Oh, wie hat mir das gefehlt!“, meinte er grinsend und sein jüngerer Bruder nickte nur. Innerhalb kürzester Zeit waren ihre Teller leer und Tales stellte sie wieder auf das Tablett. Seine Augen wanderten über Radditz‘ Rücken und die vielen Narben. Diese Verletzungen waren sicherlich auch keine Kleinigkeit, aber er sagte nichts dazu. Ernst zog er seine Stiefel aus und setzte sich wieder zu seinem Bruder.

„Ist da wirklich nichts passiert?“, fragte Tales leise. Es beschäftigte ihn einfach immer noch. Verwirrt hob Radditz den Kopf und blickte ihm direkt in die Augen.

„Mit Gargon und Prinz Vegeta…“, nuschelte Tales.

„Nein, das habe ich doch gesagt“, entgegnete Radditz ernst.

„Du hast auch gesagt, dass dich der Prinz nicht verletzt hat. Aber er hat dich ausgepeitscht!“

„Da habe ich gelogen, weil ich nicht wollte, dass du dich sorgst! Als… du ohnmächtig geworden bist… ich dachte du stirbst vor meinen Augen, Tales. Dir ging es so schlecht!“, versuchte Radditz sich zu erklären und schluckte schwer, als er den Moment wieder deutlich vor Augen hatte.
 

„Ich hätte es trotzdem wissen wollen“, murrte der Dunkelhäutige leise. „Es ist also wirklich nichts passiert?!“

„Der Prinz hat mich bei Gargon gelassen, der mich zuerst einmal duschen geschickt hat. Danach wollte er…“, kurz stocke Radditz und sein Schweif sträubte sich. Ernst blickte Tales zu ihm auf und sein ganzer Körper spannte sich an.

„Ich konnte es nicht… Tales“, nuschelte Radditz leise. „Er wollte zum Prinzen… ich habe versucht ihn davon abzubringen, weil ich einfach so verdammt große Angst um dich gehabt habe… aber das konnte ich einfach nicht…“, sprach der Langhaarige mit zittriger Stimme. Stumm sah der Jüngere ihn an und nahm ihn fest in die Arme.

„Ich bin froh, dass du es nicht konntest… ich will nicht, dass du sowas für mich tust!“, antwortete Tales ehrlich und schloss die Augen. Sein großer Bruder sollte niemals so etwas für ihn tun müssen! Alleine der Gedanke daran… nein!

„Das weiß ich… ich würde das auch nicht wollen“, stimmte Radditz langsam zu und ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Kurz darauf wurde Gargon zum König zitiert und wir beide abgeholt…“

„Vater kam genau richtig“, sagte Tales erleichtert. Er war seinem Vater, Paragus, Broly und Kakarott so unendlich dankbar. Er wüsste nicht, ob er noch leben würde, wären sie nicht gekommen. Vielleicht wäre auch Radditz gestorben… aber das wollte er sich alles gar nicht vorstellen.
 

Ein leises Klopfen durschnitt die Stille, ehe sich die Tür zögernd öffnete. Kakarott schaute neugierig herein und lächelte verlegen.

„Ich wollte nur kurz die Teller holen“, murmelte er und nahm das Tablett in die Hand.

„Kakarott?“, fragte Radditz. Fragend drehte dieser sich um.

„Danke für alles“, sprach Radditz ernst. Er meinte damit nicht direkt das Opfer, dass sein kleiner Bruder für sie gebracht hatte. Sondern dafür, dass er sich für sie eingesetzt hatte. Gerne wollte er mit Kakarott darüber reden, doch er wusste nicht wie er reagieren würde…

„Vielen Dank, Kaki“, sagte Tales ehrlich und seufzte schwer. Auch ihm lag es auf der Zunge, doch er wusste nicht so recht, ob er es wirklich ansprechen sollte. Verwirrt blickte Kakarott den beiden in die Augen, ehe er erschrocken nach Luft schnappte. Ihm wurde bewusst, dass die beiden genau wussten, was er für sie getan hatte. Hektisch blinzelte er die aufkommenden Tränen weg und senkte den Blick.

„I… ist schon in Ordnung“, antwortete er mit zittriger Stimme.

„Wenn du jemanden zum reden brauchst… wir sind immer für dich da, Kaki“, sagte Radditz leise.

„Danke… aber im Moment will ich nicht darüber reden“, nuschelte der Jüngste.

„Das ist okay. Wenn irgendwas ist, dann komm bitte zu uns, Kaki.“, sagte Tales ernst.

„Es tut mir leid, dass du da hineingezogen wurdest“, meinte Radditz bedauernd und senkte den Blick. Er selbst konnte nicht, was sein kleiner Bruder für sie getan hatte. Wie sehr er sich wünschte, Kakarott hätte niemals so weit gehen müssen...

„Es war meine eigene Entscheidung… ich habe gehört wie Vater und Paragus über euch redeten. Vater hatte Angst, um euch… und ich konnte nicht tatenlos daneben stehen“, murmelte der Jüngere erstickt und wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht.

„Können wir dir nicht irgendwie helfen, Kaki?“, fragte Tales leise und wollte sich erheben, doch Kakarott schüttelte sofort den Kopf.
 

„Broly und ich… wir versuchen damit klarzukommen… also kümmert euch um euch… ihr wart solange in dieser Hölle und ich will, dass es euch besser geht… wir müssen alle nach vorne schauen“, sagte Kakarott ernst und er meinte es keineswegs böse. Seufzend drehte er sich um, um das Zimmer zu verlassen. Doch in der Tür hielt er inne und sah nochmal zu Radditz und Tales.

„Radditz? Wieso warst du in Gargons Gemächern?“, fragte er leise und sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Er hoffte wirklich, dass er mit seiner Vermutung falsch lag. Überrascht blinzelte der Langhaarige und seufzte schwer.

„Es ist nichts passiert, falls du das denkst“, antwortete er ausweichend. Lange blickte Kakarott ihm in die Augen und ging schließlich. Er glaubte seinem großen Bruder. Doch die Frage hatte er ihm trotzdem nicht beantwortet.
 

Müde lehnte Radditz sich zurück und seufzte schwer. Tales legte sich neben ihm und sah nachdenklich an die Decke.

„Und das alles nur, wegen Prinz Vegetas Stolz“, brummte er leise.

„Der Prinz hat ziemlich viel kaputt gemacht“, stellte Radditz fest und fasste sich an die Hüfte. In der ganzen Zeit, wo sie gefangen waren, konnten sie kaum an Zuhause denken. Doch ihre Eltern und Kakarott mussten ihretwegen ganz schön leiden.

„Wir kriegen das alles wieder hin, Radditz. So einfach lassen wir uns nicht unterkriegen!“, meinte der Dunkelhäutige leise und drehte sich etwas. Nachdenklich legte er den Kopf auf Radditz‘ Brustkorb ab. Seine Finger strichen hauchzart über den Verband und ein tiefes Seufzen entfloh ihm.

„Der Prinz hat nicht gewonnen! Wir leben noch und wir lassen uns von diesem Mistkerl nicht noch mehr kaputt machen“, meinte Tales mit fester Stimme. Lächelnd schloss Radditz die Augen und nickte.

„Natürlich nicht! Wir sind frei und lassen uns von dem Idioten nichts mehr zerstören“, antwortete er mit einem frechen Grinsen.

Epilog

Vier Tage später zog Radditz sich langsam an. Die Schmerzen hatten etwas nachgelassen und die Wunde sah noch besser aus. Doch trotzdem klappte es mit seinen Bewegungen noch nicht so gut.

„Soll ich dir nicht doch helfen?“, fragte Tales, während er geduldig wartete.

„Ich kann mich gerade noch alleine anziehen, Brüderchen. So alt bin ich nicht“, antwortete Radditz neckend und zog sich den letzten Stiefel an. Tales schüttelte grinsend den Kopf.

„Du bist einfach nur stur“, meinte er gelassen.

„Mh… eine Fähigkeit die du nicht besitzt?“, fragte der Ältere lachend. „So wir können los“

„Das habe ich nicht gesagt“, entgegnete der Dunkelhäutige amüsiert und gemeinsam stiegen sie die Treppen hinab. Bardock und Gine warteten schon auf sie.

„Ich habe keine Lust dahinzugehen“, murmelte Tales und verdrehte die Augen.

„Das kann ich mir vorstellen, Tales. Aber ihr müsst leider“, sagte Gine seufzend und schloss ihn fest in die Arme.

„Das ist nur eine Kleinigkeit“, sagte Radditz schultern zuckend. Ihr Vater hatte ihnen erst einen Tag nach ihrer Ankunft davon erzählt, dass sie heute nochmals in den Palast mussten. Der König wollte seinen Sohn für diese Tat bestrafen, jedoch wusste er nicht genau wie. Heute wollte er darüber entscheiden und ihnen die Strafe mitteilen. Radditz hatte sich so seine Gedanken gemacht, aber bisher nicht mit der Familie darüber geredet. Mal sehen, was der König von seinem Vorschlag hielt.
 

„Als ob der König seinen eigenen Sohn bestraft“, murrte Tales finster und sein Schweif schwang gereizt durch die Luft. Am liebsten würde er zu Hause bleiben. Der Palast war ihm einfach zuwider und egal wie die Strafe aussah, es änderte nicht das Geringste an dem was ihnen angetan wurde! „Ich würde ihm stückchenweise den Schwanz abschneiden, bis nur noch ein kleiner Stummel übrig wäre… anschließend Vierzig Peitschenhiebe und dann soll er mal sehen wie er das ohne Medi-Tank überlebt!“

„Tales!“, mahnte ihn Gine ernst. „Behalte so etwas für dich, ich will nicht das man euch wieder einsperrt!“, murmelte sie besorgt.

„Keine Sorge, Mutter. Ich gebe dem König sicher keinen Grund“, versprach der Dunkelhäutige und küsste sie auf die Stirn.

„Das ist nur eine Formalität, Mutter. Keine Angst“, versuchte Radditz sie zu beruhigen.

„Du hast sicher Recht“, meinte Gine mit einem kleinen Lächeln und schloss sie beide in die Arme.

„Wollen wir?“, fragte Bardock.

„Bringen wir es hinter uns“, meinte Tales zustimmend und gemeinsam brachen die Drei auf. Fast 50 Minuten später standen sie vor den großen Türen zum Thronsaal. In den Palast kamen sie ohne Probleme, doch wieder wurden sie von allen Seiten beäugt.
 

Tief atmeten Tales und Radditz durch, ehe sie ihren Vater zunickten. Dieser öffnete die Tür, gemeinsam traten sie ein und verbeugten sich vor dem König. König Vegeta deutete ihnen an, sich zu erheben und seine Augen wanderten zu seinem Sohn und Gargon, die zu seiner Linken standen. Hasserfüllt lagen die Augen des Prinzen auf den Brüdern.
 

„Nun ich habe mir viele Gedanken, bezüglich der Strafe meines Sohnes gemacht“, sagte König Vegeta und fasste sich nachdenklich an den Bart. Der Prinz knurrte nur und fing sich einen finsteren Blick seines Vaters ein.

„Es ist in der Tat nicht einfach, eine gerechte Strafe zu finden. Ich weiß unsere Gesetze sind eindeutig…“, lange schwieg der Herrscher. Wäre Vegeta nicht sein Sohn, würde die Strafe vorsehen, dass man ihn in die Arena führte. Tales und Radditz dürften ihn für die Folterungen und der Freiheitsberaubung vor aller Augen bestrafen. Doch wenn er das mit seinem Sohn tat, dann würde man am Ende den Respekt vor ihm verlieren und das durfte er sich als König nicht erlauben. Aber keine Strafe, war den beiden Kriegern nicht fair und würde auch wieder negative Auswirkungen haben, sollte das herauskommen.
 

„Mein König, dürfte ich Euch eine Idee vorschlagen?“, fragte Radditz ruhig. Überrascht wurde er von allen Anwesenden angeschaut.

„Sprich!“, forderte ihn der König auf.

„Ich verstehe, dass Ihr Euren Sohn nicht einfach so bestrafen könnt. Also habe ich mir überlegt, was wäre, wenn wir die Angelegenheit unter uns klären?“, fragte der Langhaarige und blickte aufmerksam zum Herrscher auf.

„Sprich weiter!“

„Wir wurden wegen versuchten Mordes an dem Prinzen festgenommen. Wir könnten doch einfach sagen, dass sich herausgestellt hat, dass nicht wir den Prinzen töten wollte, sondern jemand anderes. Mein Bruder und ich wollten den Prinzen lediglich beschützen“, erzählte Radditz seine Idee und wurde von seinem Bruder mit großen Augen angeschaut. Wenn der König dem zustimmte, wären sie ja quasi… Helden.
 

„Nur ein guter Ruf, ist doch sicherlich nicht alles was du damit bezweckst?“, wollte König Vegeta wissen und fixierte ihn mit seinem Blick.

„Nein, mein König“, stimmte Radditz und senkte den Kopf. „Ich möchte Euch bitten, meine gesamte Familie in die Mittelklasse zu erheben“. Bardock und Tales blieb regelrecht die Spucke weg und mit großen Augen sahen sie zu dem Herrscher auf. Dieser grinste und schüttelte den Kopf. Eine eher dreiste Bitte, die Radditz ihm da stellte. Natürlich konnte er das tun, aber das kam nur ganz selten vor.

„Die Kampfkraft meines Vaters ist schon weit über die eines Unterklassekriegers. Meine Mutter kocht in der Palastküche und mein Bruder und ich sind stark genug für Mittelklasse Missionen“, sprach Radditz unbeirrt weiter.

„Du gibst diesem Gewürm doch wohl nicht nach?!“, grollte der Prinz und ballte beide Hände zu Fäusten.

„Sei still, Vegeta!“, donnerte die Stimme des Königs durch die Hallen. Nachdenklich fasste er sich ans Kinn, er hatte sich über Bardocks Familie informiert und musste dem älteren Spross durchaus rechtgeben.
 

„Also schön, wenn ich dem zustimme, dürft ihr Niemandem außerhalb des Palastes davon erzählen. Ihr bleibt bei der Geschichte!“, forderte König Vegeta streng.

„Vater!“, grollte Vegeta und biss sich auf die Unterlippe, als dieser drohend die Hand hob. Die Sache mit Gargon und Vegeta zu vertuschen war ein leichtes, keiner der Saiyajins im Palast würden es wagen, etwas zu sagen. Radditz und Tales wären mehr als ausreichend entschädigt und wen er als Schuldigen nahm, wusste er schon jetzt!

„Natürlich, mein König!“, sagte Radditz sofort und verbeugte sich tief. Tales und Bardock taten es ihm gleich.

„Dann werde ich das veranlassen“, sagte der König zufrieden und lehnte sich zurück. „Ihr dürft jetzt gehen“. Sofort verbeugten sich die Drei und verließen den Thronsaal.

„I… ist das gerade wirklich passiert?“, stotterte Tales und blickte ungläubig zwischen Radditz und seinem Vater hin und her. Letzterer nickte nur und schüttelte den Kopf.

„Du hast es selbst gesagt. Egal welche Strafe es gewesen wäre… es würde nichts ändern. Als Mitteklassekrieger verlieren wir den schlechten Ruf, den wir seit der Arena haben. Wir können nochmal von vorne anfangen und ein gewisser Jemand, kann uns auch nicht so leicht an den Kragen“, sagte Radditz verschwörerisch.

„Wirklich schlau, Radditz. Das war eine gute Idee“, meinte Bardock kopfschüttelnd und klopfte seinem Ältesten auf die Schulter. Wie lange versuchte er schon in die Mittelklasse aufzusteigen und jetzt endlich durften sie alle aufsteigen! Irgendwie freute ihn das, auch wenn er es sich unter anderen Umständen gewünscht hätte.
 

Ihr Leben würde sich nun bessern, er musste nicht mehr so viele Missionen annehmen und konnte mehr bei seiner Frau sein. Vielleicht konnte er Gine nun ihren Wunsch, ein Mädchen zu bekommen doch noch erfüllen. Die Wunden, die das alles hinterlassen hatten, würden irgendwann heilen. Es gab eine Zukunft… für sie alle!
 

Die Strafe des Prinzen, wurde noch am selben Tag verkündet. Der König verurteilte niemand anderen, als Gargon für den versuchten Mordes an seinem Sohn. Der Prinz musste ihn höchstpersönlich in der Arena auspeitschen. König Vegeta wusste, dass es seinen Sohn traf. Denn an dem Elitekrieger schien ihm doch etwas zu liegen. Gargon verlor seinen Stand und seine Räumlichkeiten. Als einfacher Unterklassekrieger durfte er dem Prinzen nun zwar weiterhin dienen, doch solche Folterungen sollten niemals mehr vorkommen. Die Zweite Strafe erhielt der Prinz von seinem Vater persönlich und als niemand die beiden sehen konnte. Vegeta hatte danach seine Lektion gelernt.
 

Alle Saiyajins, die die Wahrheit kannten, schwiegen beharrlich. Denn sie alle kannten die Strafe! So wichen die abwertenden Blicke gegenüber Bardock und seiner Familie, schnell Bewunderung. Tales und Radditz bekamen ihr Ansehen zurück und noch mehr. Auch wenn sie die Zeit unter Prinz Vegeta niemals vergaßen, so wussten sie, dass sie gewonnen hatten. Denn sie lebten beide!
 

Ende


Nachwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen,

ich freue mich, euch bei meiner neuen Fanfic begrüßen zu dürfen!
Die Geschichte ist schon fertiggestellt, da ich sie neben Lost geschrieben habe.
Die Kapitel werden jeden Sonntag online gehen. Das gibt mir Zeit, einige Projekte gleichzeitig fertigzustellen.

Ich hoffe es hat euch gefallen!

lg Tales Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen,

einen schönen Sonntag euch allen :)
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und vielen Dank für eure lieben Kommentare!

lg Tales Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen,

und jetzt ist auch diese Geschichte beendet...
Es hat Spaß gemacht sie zu schreiben. Rückblickend, hätte ich vielleicht Prinz Vegetas Strafe ruhig auschreiben können. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen :)

Vielen Dank für die lieben Kommentare!
Für nächste Woche Sonntag, habe ich auch schon ein neues Projekt.

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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  Saicke
2019-11-11T19:24:12+00:00 11.11.2019 20:24
Ich habe heute die FF fertig gelesen und ich finde sie mega toll! =)
Ich habe wirklich mitgefiebert mit den beiden wie sie die ganzen Folterungen und Strapazen durchlebten und das nur wegen dem Stolz des Sayajins-Prinzen. Und als sie praktisch frei waren, aber dann nochmal von Vegeta attackiert wurden, da dachte ich schon, dass einer stirbt, aber glücklicherweise wurde Vegeta aufgehalten! =D
Und das Ende! Was für eine mega gute Idee von Radditz, da wäre ich selbst nicht darauf gekommen! :D Hast du sehr gut beschrieben und eingefädelt, Respekt für deine wundervolle Kreativität!
Aber jetzt mal so zu den Charakteren:
Tales & Radditz: Das ist wahre Bruderliebe! Ich fand es so super wie sie zueinander gehalten haben. Am schlimmsten fand ich aber, wie sie gezwungen waren sich gegenseitig zu foltern. Radditz Schwanz oder wie Tales ausgepeitscht wurde. Das größte Opfer war natürlich, als Radditz seinen Körper angeboten hatte. Größten respekt dafür, ich denke mal für viele ist da die Grenze erreicht. Im Endeffekt konnte Radditz es ja doch nicht, aber es war so herzzereißend wie er um das Leben seines Bruders gebangt hatte. Zum Glück kam da Bardocks Aktion beim König noch rechtzeitig.

Bardock: Bester Papa des Jahres! Was er um seine Söhne gekämpft hat, ich finde ihn toll! Eine mega smarte Aktion war seine Improvisation, als er den Prinzen statt dem König im Thronsaal angetroffen hatte. Zu behaupten, dass er seine Söhne sehen möchte, darauf wäre ich nicht so schnell gekommen. Einer meiner Lieblingsszenen in deiner FF! -^^-

Kakarott: Er tut mir soooo Leid! Erst überwindert er sich, Vegeta gegenüber zu treten und dann nutzt dieser ihn auch noch schamlos aus. Ich muss ja gestehen, ich bin ein Fan vom Pairing VegetaxKakarott/Goku xD deswegen war ich positiv überrascht über diese Szene. Aber dennoch tut mir Kaki leid, dass er so ausgenutzt wurde. Wie gut, dass Broly so ein verständnisvoller Partner ist! =)

Vegeta und Gargon: Du hast die zwei echt gut getroffen, um sie so richtig schön gemein darzustellen! =) Ich kann mir nicht vorstellen, dass denen diese Dinge spontan einfallen, die müssen schn viel zu viele gefoltert haben. wurde ja auch ein paar Mal so in der FF angedeutet. Aber ihre Bruderliebe gegeneinander zu verwenden, ist schon echt mies. Und natürlich wusste er immer genau wie er da ansetzen musste. Gargon war der typische Speichellecker, der sich auf seinen Posten als die rechte Hand vom Prinzen natürlich ausruhte und sich was darauf einbildete. Und dann verrät dieser Arsch seinen Prinzen auch noch! xD Also wäre ich Vegeta, dann würde ich von meinem Untergebenen erwarten, dass dieser die Klappe hält und für mich sterben würde.
Tja, am Ende waren es sie beide, die eine angemessene Strafe in der Arena erhielten. Ich staunte nicht schlecht als ich gelesen habe, dass Gargon für den versuchten Mord an den Prinzen an den Pranger gestellt wurde und so öffentlich von ihm ausgepeitscht wurde. Heftig...aber mega eindrucksvoll!

Die restlichen Charaktere waren auch nett eingefädelt, vor allem den König hast du sehr gut getroffen! ^^ Alles in Allem hast du eine runde FF abgeliefert und spannend noch dazu!
Dein Schreibstil ist super und ich lese ihn sehr gerne. Wie du es schaffst einem immer wieder zum Staunen zu bringen und dann auch mit Schrecken solche Folterszenen zu lesen, sehr gut!
Ich bin schon gespannt auf die nächste FF. -^^-
Antwort von:  Tales_
24.11.2019 15:19
Hey,

so endlich komme ich mal dazu deinen Kommentar zu beantworten!
Entschuldige, dass es so lange gedauert hat.

Danke, für deinen ausführlichen Kommentar, ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut :)
Schön, dass dir die Fanfic gefallen hat!

Um ehrlich zu sein, habe ich es nicht übers Herz gebracht, einen von beiden zu töten. Nach alldem was sie durchgemacht haben, wollte ich, dass sie beide gemeinsam ihre Freiheit genießen konnten. Aber es wäre sicherlich ein interessantes Ende gewesen.

Vielen Dank! Die Idee kam mir so spontan, wie die ganze Geschichte :)

Ja, die beiden lieben einander sehr. Umso grausamer war Prinz Vegetas Spiel für sie. Bardock hatte sie wirklich im allerletzten Moment befreit. Hätte der Prinz davon erfahren, dass Radditz sich doch geweigert hat, wäre Tales' Schicksal besiegelt gewesen.

Ja, Bardock fand ich auch so toll in der Geschichte. Ich stelle ihn mir immer gern, als strengen, aber doch führsorglichen Vater vor.

Und Kakarott hat es auch sehr schwer. Zum Glück ist Broly an seiner Seite.

Um ehrlich zu sein, möchte ich früher auch das Pairing Kakarott x Vegeta sehr gerne, aber inzwischen nicht mehr so. Ich mag Broly X Kakarott sehr gerne. Aber am liebsten Tales x Radditz XD

Es war merkwürdig für mich, besonders Gargon so gemein darzustellen. Da ihn nur als "guten" Saiyajin kenne, aber es hat mir großen Spaß gemacht. Vielen Dank!
Ja, so haben beide ihre Strafe erhalten ;)
Freut mich, dass ich den König gut getroffen habe.

Vielen, vielen Dank darüber freue ich mich wahnsinnig!

lg Tales
Von: Yugoku
2019-10-14T12:30:04+00:00 14.10.2019 14:30
Das nenn ich doch mal ein schönes Happy End für Radditz und Tales. Das war wirklich ein schlauer Plan von Radditz. Er hat damit nicht nur ihn und Tales etwas Gutes getan, sondern auch dem Rest seiner Familie. :3
Hhm, ein bisschen schade fand ich es schon, dass du Vegetas Strafe nicht ausgeschrieben hast. Aber so wie du jetzt geschrieben hast passt es besser zur Geschichte. Außerdem kann man sich nun selber Gedanken über die Strafe machen. Jedem würde da wohl was anderes einfallen lassen. XD Und Gargon hat seine Strafe für die Beteiligung an Vegetas Folterungen ebenfalls erhalten.
Das war wirklich eine interessante und spannende Geschichte. Es hat Spaß gemacht sie zu lesen und bin auf dein nächstes Projekt gespannt.^^
Antwort von:  Tales_
14.10.2019 17:16
Ja, Radditz hat das wirklich schlau gelöst.
Nun werden sie nicht mehr als Verbrecher angesehen und ihnen geht es besser. Ich wollte ehrlich gesagt ein Happy End für die beiden, nachdem was sie durchmachen mussten.

Deswegen hatte ich die Strafe auch ursprünglich nicht geschrieben. Dann kann sich jeder vorstellen, was der König mit Vegeta gemacht hat.

Vielen Dank, dass freut mich sehr!
Lg Tales
Von: Yugoku
2019-10-06T18:10:46+00:00 06.10.2019 20:10
Nun sind die Beiden endlich wieder Zuhause und können sich nun auf ihre Genesung konzentrieren. ^^
Ich bin immer noch gespannt drauf wie der König seinen Sohn für all das bestrafen wird. Auf jeden Fall wird der Prinz nicht begeistert sein. Egal, ob es sich um seine handelt oder darum, dass er seinen Vater angelogen hat oder das er seine neuen "Diener" verloren hat.
Antwort von:  Tales_
07.10.2019 05:01
Ja, das wurde auch mal Zeit, dass die beiden da rauskommen :)
Oh, der König wird sich da noch was überlegen. Nein, das wird Vegeta nicht ;)

Vielen Dank für deinen Kommentar!
lg Tales
Von: Yugoku
2019-09-29T09:29:08+00:00 29.09.2019 11:29
Ach, bin ich froh, dass es Radditz und Tales wieder soweit gut geht.^^
Gine kann aber auch hartnäckig sein wenn es um das Wohlergehen ihrer Söhne geht. Sonst würde sie nicht so erpicht darauf sein, dass die beiden Brüder ein gutes Essen bekommen. :3
Antwort von:  Tales_
29.09.2019 13:00
Ja, die beiden sind endlich wieder geheilt. Das wurde auch mal Zeit :3
Abgesehen von Radditz' Verletzung natürlich.
Oh ja, Gine kann sehr streng werden, wenn es um die Gesundheit ihrer Kinder geht.

Vielen Dank für deinen Kommentar :)
Von: Yugoku
2019-09-22T09:52:40+00:00 22.09.2019 11:52
Gut, dass der König eingeschnitten ist. Ansonsten hätte sein Sohn sehr wahrscheinlich ein Massaker angerichtet.
Hoffentlich schaffen es beide sich wieder zu erholen. Bei Radditz' neuen Wunden hab ich ein bisschen Zweifel. Er muss es einfach auch schaffen.>.<
Nach dieser Aktion hat sich die Strafe für den Prinzen garantiert verdoppelt. Das war einfach nur eine unnötige Aktion von ihm und hat ihm nichts gebracht. Außer mehr Ärger. XD
Antwort von:  Tales_
25.09.2019 15:53
Das hätte richtig schlimm enden können, wäre der König nicht gekommen. Vegeta hätte Radditz getötet und genossen, wie Tales darunter leidet.

Das stimmt. Aber das war ihm egal, er wollte die beiden weiter bestrafen, koste es, was es wolle XD
Von: Yugoku
2019-09-18T20:08:34+00:00 18.09.2019 22:08
Zum Glück. Der König hast sie frei gesprochen. Endlich haben die beiden Brüder das Martyrium hinter sich. Bin ich erleichtert.^^
Wenn der Prinz das erfährt, wird er allerdings garantiert richtig sauer sein. XD. Aber geschieht ihm recht. Was er wohl für eine Strafe von seinem Vater erhält? Ich bin gespannt. Er hat, meiner Meinung nach, alles verdient.
Antwort von:  Tales_
20.09.2019 05:30
Ja, das war wirklich notwendig! Sonst wäre es für die beiden nicht gut ausgegangen.

Oh ja, er wird richtig sauer sein! Da gebe ich dir Recht! Er darf ruhig merken, dass er es übertrieben hat.
Von: Yugoku
2019-09-15T11:38:52+00:00 15.09.2019 13:38
Jetzt muss sich auch noch Radditz dem Prinzen und Gargon hingeben. Sowas Gemeines. Er hatte doch keine andere Wahl als dem zuzustimmen. Ansonsten hätte er Tales verloren und das will er unter allen Umständen verhindern. Auch wenn er dann mit ihnen schlafen muss.
Bardock scheint es ja während des Gesprächs mit dem König diesen doch davon über zeugt zu haben, dass dieser ihm zuhört. Hoffentlich unternimmt der König jetzt was gegen seinen Sohn, damit Radditz und Tales nicht weiter gequält werden.
Antwort von:  Tales_
17.09.2019 17:11
Radditz hatte in dem Moment wirklich keine andere Wahl, auch wenn ihm die Entscheidung nicht wirklich einfach gefallen ist. Das will er auf keinen Fall!

Zumindest hört ihm der König zu, auch wenn Bardock fast etwas zu weit ging. König Vegeta ist ein sehr harter, aber auch gerechter König. Sein Sohn kann einiges von ihm lernen.

Vielen Dank für deinen Kommentar!

lg Tales
Von: Yugoku
2019-09-08T20:52:49+00:00 08.09.2019 22:52
Da hat Kaks so ein großes Opfer begangen und dann auch noch völlig umsonst. Vegeta ist und bleibt ein A... >.<
Antwort von:  Tales_
10.09.2019 09:27
Oh ja, dass hat er. Vegeta ist total hinterhältig und kaltherzig. Er hat Kaks Verzweiflung eiskalt ausgenutzt.

Danke für deinen Kommi :)
Von:  Kakarotto
2019-09-07T19:06:29+00:00 07.09.2019 21:06
So meine Liebe, nach langer Zeit bekommst du endlich wieder einen Kommentar von mir^^

Entschuldige bitte diese lange Verzögerung <.<

Wieder wollte ich es mir nicht nehmen lassen, den DBZ Soundtrack zur Geschichte zu hören, das macht sie noch viel lebendiger *-*
Ich habe mich total gefreut, dass der gute Paragus es war, der Bardock in der mehr als schwierigen Situation eine so hilfreiche Stütze ist :D
Es muss furchtbar für Bardock gewesen sein, seine Söhne so zu sehen x.x

Und die darauffolgende Szene mit Gine und Kaks o.o
Ich finde es so schön zu lesen, wenn du beschreibst, dass die Familie so stark zusammen hält und jeder für den anderen da ist *knuddel*

Ach Gott Radditz und Tales tun mir total leid ._.
Jetzt sind sie in, dieser misslichen Lage, schwer verletzt, Radditz mit gebrochenem Schwanz und dürfen jetzt auch noch als Diener herhalten x.x
Aber auch wie in unserem RPG meine Liebe, du schreibst den bösen Vegeta unheimlich gut *__* *Schauder*

Diese Art von Geschichte habe ich so noch nicht gelesen :)
Du hast so viele schöne außergewöhnliche Themen zu deinen FFs :3
Das musste jetzt auch mal gesagt werden ^^

Ich liebe deinen Schreibstil *-* *knuddel*
Antwort von:  Tales_
08.09.2019 08:12
Vielen Dank für deinen Kommentar *knuddl
Alles gut, meine Liebe!

Ich mag Paragus in der Geschichte total gerne. Es macht Spaß über ihn zu schreiben, besonders als besten Freund von Bardock. Oh ja, das war es wirklich...

Oh, ich liebe es, wenn die Familie so stark zusammenhält.
Gerade in der Fanfic finde ich es wirklich besonders *_*

Mir auch!
Die Zwei haben eine shr schwere Zeit vor sich.

Vielen Dank meine Liebe *knuddl
Das freut mich wirklich sehr :3
Von: Yugoku
2019-09-04T16:12:45+00:00 04.09.2019 18:12
Ich hoffe mit ihnen, dass Bardock am nächsten Tag zum König kann und die Beiden da raus holt. Ich befürchte sonst auch, dass einer von ihnen nicht überleben wird.
Ich hab die Befürchtung, wenn es Bardock nicht gelingen wird sie zu retten, dass Kaks doch noch selbst es versuchen wird seine Brüder da heraus zu holen und das könnte ihn dann auch noch in Gefahr bringen.
Antwort von:  Tales_
08.09.2019 07:51
Die Lage wird immer schlimmer für die beiden.
Der Prinz ist ein wahres Monster.

Das ist eine sehr intressante Idee :)
Aber da, dass neue Kapitel gleich online geht, werde ich nichts verraten ;)

lg Tales


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