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Willst du für mich sterben?

von

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Freiheit

Langsam machte sich die kleine Gruppe auf den Heimweg. Tales stütze seinen großen Bruder ein wenig, da dieser nicht so gut laufen konnte. Gerade die Bewegung fiel ihm schwer, da die Verletzung sofort schmerzte und er sich nur etwas ungelenk bewegen konnte. Radditz war froh, als sie endlich den Palast hinter sich ließen und schloss einen Moment die Augen, als er die kühle Brise im Gesicht spürte. Lächelnd sah er zu Tales herab, der seinen Kopf entspannt in den Nacken gelegt hatte. Wie sehr einem solche Dinge, schon nach so kurzer Zeit fehlen konnten!
 

Gine blickte lächelnd zu ihren Söhnen und lehnte sich an Bardock. Sie war so glücklich, die Zwei widerzuhaben. Zum Glück hatte ihr Gefährte niemals aufgegeben und auch so viel Unterstützung erhalten. Sie wüsste nicht, wie sie reagiert hätte, wenn einer oder beide gestorben wären. Aber daran wollte Gine nun auch nicht denken! Bardock legte einen Arm um sie und gemeinsam lief die kleine Gruppe weiter. Hin und wieder wurden sie von verschiedenen Saiyajins beäugt, die sie wohl in der Arena gesehen hatten. Nachdem sie die Flugverbotszone hinter sich gelassen hatten, hoben sie ab und flogen nach Hause.
 

Das Fliegen fiel Radditz leichter, da er dabei seine Hüfte einigermaßen ruhig halten konnte. Trotzdem flogen sie etwas langsamer als gewohnt. Vor ihrem Zuhause landeten die kleine Gruppe und Tales lächelte leicht. Sein Schweif schwang freudig durch die Luft. Auch wenn er und Radditz geplant hatten, sich ein eigenes Häuschen zu suchen, wollte er gerade nirgendwo anders sein! Ein kurzer Blick zu seinem großen Bruder, reichte ihm um zu wissen, dass es diesem genauso erging.
 

„Kommt rein, ihr Zwei“, sagte Gine mit einem lieblichen Lächeln auf den Lippen. Sanft führte sie ihre Söhne nach drinnen und strich ihnen beiden kurz durch die Haare. „Und jetzt ab nach oben mit Euch! Ich bringe ich euch dann das Essen“, meinte sie halb ernst und gab ihnen einen Klaps.

„Wir können doch auch hier unten essen“, entgegnete Radditz überrascht, wurde jedoch streng von seiner Mutter angeschaut.

„Mit deiner Verletzung? Du legst dich schön hin, mein Großer“, meinte Gine und duldete keine Widerworte…

„Hört auf eure Mutter! Ruht euch aus“, grinste Bardock, da er genau wusste, dass seine Frau keine Ruhe geben würde, bis sie ihren Willen bekam. So liebevoll sie war, sie konnte ihren Willen durchaus durchsetzen. Gerade wenn es um die Gesundheit eines Familienmitglieds ging!
 

„Komm Radditz“, murmelte Tales und zog seinen älteren Bruder mit sich. Langsam stiegen sie die Treppen hinauf und verschwanden in ihrem gemeinsamen Zimmer. Gine sah ihnen lächelnd hinterher und atmete tief durch.

„Ich bin so froh sie wieder bei uns zu haben“, wisperte sie und lehnte sich an die breite Brust ihres Gefährten.

„Ich auch“, murmelte Bardock und küsste sie auf die Stirn. Eine Weile standen die beiden so da, bis Gine sich umdrehte und auf Paragus zuging. Kurz nahm sie ihn in die Arme.

„Ich danke dir für deine Hilfe, Paragus“, sagte Gine ernst und schloss nun auch Broly und Kakarott in die Arme. „Und euch beiden natürlich auch!“

„Das war doch selbstverständlich“, antwortete Paragus lächelnd.

„Wir konnten nicht einfach tatenlos zusehen, Mama“, lächelte Kakarott verlegen und nahm die Hand seines Liebsten in die seine. „Was sollen wir den beiden kochen?“, fragte er neugierig. Das Essen sollte wirklich etwas besonderes sein, die beiden mussten so lange darauf verzichten…
 

***
 

Lächelnd sahen sich die Brüder in ihrem Zimmer um. Es war alles noch genauso, wie sie es verlassen hatten. Es war zwar nicht so groß, aber sie waren zufrieden. Eigentlich wollten sie ja nur Trainingspartner des Prinzen werden, um damit etwas mehr zu verdienen. Immerhin sparten sie schon eine Weile auf ein Eigenheim. So gerne sie hier lebten, irgendwann wurde es einfach mal Zeit für einen Auszug. Aber das konnte jetzt noch warten. Langsam löste sich Radditz von seinem jüngeren Bruder und zog sich den Brustpanzer aus. Sorgsam stellte er ihn neben seinem Bett ab und legte sich darauf. Eigentlich wollte er seine Stiefel auch noch ausziehen, doch im Moment fühlte er sich nicht dazu in der Lage. Seine Hüfte schmerzte von der Bewegung ganz schön unangenehm. Aber das war nichts, was er nicht aushalten konnte.
 

Tales blieb noch einen Moment stehen, ehe er wortlos Radditz‘ Stiefel auszog und sich neben seinem Bruder auf das Bett setzte. Seine Augen wanderten zu den Narben auf Radditz‘ Schulter.

„Danke“, nuschelte der Ältere.

„Ich bin gleich zurück“, murmelte Tales und sprang wieder auf. Schnell flitzte er ins Bad und holte eine Salbe. Mit dieser kehrte er zu seinem großen Bruder zurück und setzte sich wieder neben ihn.
 

Vorsichtig nahm er ein wenig von dem Inhalt und verteilte sie auf der Narbe. Diese Salbe half gegen die Narbenbildung. Viele Sayajins waren stolz darauf, wenn Wunden Narben hinterließen. Aber das hier, war nichts woran er oder Radditz sich gerne erinnern wollten. Radditz ließ ihn gewähren und wartete geduldig bis er fertig war.

„Zeigst du mir deinen Rücken?“, fragte er leise. Tales blickte ihn überrascht an, nickte dann aber. Seufzend drehte er sich um und zog seinen Brustpanzer aus. Radditz schluckte schwer, als er die vielen Narben sah, die kreuz und quer über Tales‘ Rücken verliefen. Vorsichtig drehte er sich auf die Seite und nahm Tales die Salbe ab. Anschließend zog er ihn bestimmend zu sich aufs Bett, sodass Tales nun vor ihm lag. Sanft strich Radditz mit den Fingern jede einzelne Narbe nach und lehnte seine Stirn an den Rücken des Jüngeren.

„Ist egal“, murmelte Tales, da er ahnte was in Radditz vor sich ging.

„Nein, ist es nicht!“, antwortete dieser bestimmend und küsste ihn im Nacken. Großzügig drückte er etwas von der Salbe auf seine Finger und verteilte es auf alle Narben. Liebevoll massierte er sie ein und achtete darauf, dass er wirklich alles bedeckte.
 

Tales schloss dabei die Augen und genoss die kleine Massage. Als Radditz fertig war, legte er seinen Arm um den Jüngeren und lehnte sich eng an ihn.

„Die Narben tun mir leid… auch, dass ich dir so weh getan habe…“, nuschelte er leise. Tief atmete Tales durch und wickelte seinen Pelz um den von Radditz.

„Und mir tut das leid“, murmelte er leise. „Ich wollte dich genauso wenig verletzen, wie du mich… wir sollten uns deswegen nicht fertig machen“, nuschelte der Dunkelhäutige.

„Ich weiß, aber es ist gar nicht so einfach“, antwortete Radditz. Schweigend blieben die Brüder eine Zeitlang so liegen und regten sich erst, als die Tür geöffnet wurde. Lächelnd trat Gine ein und stellte ein reichlich gefülltes Tablett auf Radditz‘ Nachttisch ab. Kurz weiteren sich ihre Augen, als sie die Narben auf seinem Rücken bemerkte, doch sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.

„So ihr Zwei, dann lasst es euch schmecken“, sagte sie bemüht fröhlich.

„Danke Mutter“, antwortete Radditz erfreut und auch Tales bedankte sich.

„Das war ich nicht allein. Euer Bruder, Broly und sogar Euer Vater und Paragus haben mir geholfen“, meinte sie lächelnd und ließ die beiden alleine. Unten setzte sie sich auf ihren Stammplatz und ihre Augen huschten zu Radditz‘ und Tales‘ Platz. Doch heute stimmte sie der Anblick der leeren Stühle zum ersten Mal nicht mehr traurig.
 

Tales stieg aus dem Bett und stellte das Tablett vorsichtig vor Radditz ab, der sich etwas aufrecht hingesetzt hatte. Dann nahm er sich seine Portion und setzte sich neben ihm.

„Mh… Mutters Voráke!“, sagte Tales begeistert und ihm lief beinahe das Wasser im Mund zusammen, als er die gefüllten Teigtaschen mit würziger Fleischsoße betrachtete. Radditz grinste breit und nahm sich eine Gabel voll. Genießend schloss er die Augen.

„Oh, wie hat mir das gefehlt!“, meinte er grinsend und sein jüngerer Bruder nickte nur. Innerhalb kürzester Zeit waren ihre Teller leer und Tales stellte sie wieder auf das Tablett. Seine Augen wanderten über Radditz‘ Rücken und die vielen Narben. Diese Verletzungen waren sicherlich auch keine Kleinigkeit, aber er sagte nichts dazu. Ernst zog er seine Stiefel aus und setzte sich wieder zu seinem Bruder.

„Ist da wirklich nichts passiert?“, fragte Tales leise. Es beschäftigte ihn einfach immer noch. Verwirrt hob Radditz den Kopf und blickte ihm direkt in die Augen.

„Mit Gargon und Prinz Vegeta…“, nuschelte Tales.

„Nein, das habe ich doch gesagt“, entgegnete Radditz ernst.

„Du hast auch gesagt, dass dich der Prinz nicht verletzt hat. Aber er hat dich ausgepeitscht!“

„Da habe ich gelogen, weil ich nicht wollte, dass du dich sorgst! Als… du ohnmächtig geworden bist… ich dachte du stirbst vor meinen Augen, Tales. Dir ging es so schlecht!“, versuchte Radditz sich zu erklären und schluckte schwer, als er den Moment wieder deutlich vor Augen hatte.
 

„Ich hätte es trotzdem wissen wollen“, murrte der Dunkelhäutige leise. „Es ist also wirklich nichts passiert?!“

„Der Prinz hat mich bei Gargon gelassen, der mich zuerst einmal duschen geschickt hat. Danach wollte er…“, kurz stocke Radditz und sein Schweif sträubte sich. Ernst blickte Tales zu ihm auf und sein ganzer Körper spannte sich an.

„Ich konnte es nicht… Tales“, nuschelte Radditz leise. „Er wollte zum Prinzen… ich habe versucht ihn davon abzubringen, weil ich einfach so verdammt große Angst um dich gehabt habe… aber das konnte ich einfach nicht…“, sprach der Langhaarige mit zittriger Stimme. Stumm sah der Jüngere ihn an und nahm ihn fest in die Arme.

„Ich bin froh, dass du es nicht konntest… ich will nicht, dass du sowas für mich tust!“, antwortete Tales ehrlich und schloss die Augen. Sein großer Bruder sollte niemals so etwas für ihn tun müssen! Alleine der Gedanke daran… nein!

„Das weiß ich… ich würde das auch nicht wollen“, stimmte Radditz langsam zu und ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Kurz darauf wurde Gargon zum König zitiert und wir beide abgeholt…“

„Vater kam genau richtig“, sagte Tales erleichtert. Er war seinem Vater, Paragus, Broly und Kakarott so unendlich dankbar. Er wüsste nicht, ob er noch leben würde, wären sie nicht gekommen. Vielleicht wäre auch Radditz gestorben… aber das wollte er sich alles gar nicht vorstellen.
 

Ein leises Klopfen durschnitt die Stille, ehe sich die Tür zögernd öffnete. Kakarott schaute neugierig herein und lächelte verlegen.

„Ich wollte nur kurz die Teller holen“, murmelte er und nahm das Tablett in die Hand.

„Kakarott?“, fragte Radditz. Fragend drehte dieser sich um.

„Danke für alles“, sprach Radditz ernst. Er meinte damit nicht direkt das Opfer, dass sein kleiner Bruder für sie gebracht hatte. Sondern dafür, dass er sich für sie eingesetzt hatte. Gerne wollte er mit Kakarott darüber reden, doch er wusste nicht wie er reagieren würde…

„Vielen Dank, Kaki“, sagte Tales ehrlich und seufzte schwer. Auch ihm lag es auf der Zunge, doch er wusste nicht so recht, ob er es wirklich ansprechen sollte. Verwirrt blickte Kakarott den beiden in die Augen, ehe er erschrocken nach Luft schnappte. Ihm wurde bewusst, dass die beiden genau wussten, was er für sie getan hatte. Hektisch blinzelte er die aufkommenden Tränen weg und senkte den Blick.

„I… ist schon in Ordnung“, antwortete er mit zittriger Stimme.

„Wenn du jemanden zum reden brauchst… wir sind immer für dich da, Kaki“, sagte Radditz leise.

„Danke… aber im Moment will ich nicht darüber reden“, nuschelte der Jüngste.

„Das ist okay. Wenn irgendwas ist, dann komm bitte zu uns, Kaki.“, sagte Tales ernst.

„Es tut mir leid, dass du da hineingezogen wurdest“, meinte Radditz bedauernd und senkte den Blick. Er selbst konnte nicht, was sein kleiner Bruder für sie getan hatte. Wie sehr er sich wünschte, Kakarott hätte niemals so weit gehen müssen...

„Es war meine eigene Entscheidung… ich habe gehört wie Vater und Paragus über euch redeten. Vater hatte Angst, um euch… und ich konnte nicht tatenlos daneben stehen“, murmelte der Jüngere erstickt und wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht.

„Können wir dir nicht irgendwie helfen, Kaki?“, fragte Tales leise und wollte sich erheben, doch Kakarott schüttelte sofort den Kopf.
 

„Broly und ich… wir versuchen damit klarzukommen… also kümmert euch um euch… ihr wart solange in dieser Hölle und ich will, dass es euch besser geht… wir müssen alle nach vorne schauen“, sagte Kakarott ernst und er meinte es keineswegs böse. Seufzend drehte er sich um, um das Zimmer zu verlassen. Doch in der Tür hielt er inne und sah nochmal zu Radditz und Tales.

„Radditz? Wieso warst du in Gargons Gemächern?“, fragte er leise und sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Er hoffte wirklich, dass er mit seiner Vermutung falsch lag. Überrascht blinzelte der Langhaarige und seufzte schwer.

„Es ist nichts passiert, falls du das denkst“, antwortete er ausweichend. Lange blickte Kakarott ihm in die Augen und ging schließlich. Er glaubte seinem großen Bruder. Doch die Frage hatte er ihm trotzdem nicht beantwortet.
 

Müde lehnte Radditz sich zurück und seufzte schwer. Tales legte sich neben ihm und sah nachdenklich an die Decke.

„Und das alles nur, wegen Prinz Vegetas Stolz“, brummte er leise.

„Der Prinz hat ziemlich viel kaputt gemacht“, stellte Radditz fest und fasste sich an die Hüfte. In der ganzen Zeit, wo sie gefangen waren, konnten sie kaum an Zuhause denken. Doch ihre Eltern und Kakarott mussten ihretwegen ganz schön leiden.

„Wir kriegen das alles wieder hin, Radditz. So einfach lassen wir uns nicht unterkriegen!“, meinte der Dunkelhäutige leise und drehte sich etwas. Nachdenklich legte er den Kopf auf Radditz‘ Brustkorb ab. Seine Finger strichen hauchzart über den Verband und ein tiefes Seufzen entfloh ihm.

„Der Prinz hat nicht gewonnen! Wir leben noch und wir lassen uns von diesem Mistkerl nicht noch mehr kaputt machen“, meinte Tales mit fester Stimme. Lächelnd schloss Radditz die Augen und nickte.

„Natürlich nicht! Wir sind frei und lassen uns von dem Idioten nichts mehr zerstören“, antwortete er mit einem frechen Grinsen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Yugoku
2019-10-06T18:10:46+00:00 06.10.2019 20:10
Nun sind die Beiden endlich wieder Zuhause und können sich nun auf ihre Genesung konzentrieren. ^^
Ich bin immer noch gespannt drauf wie der König seinen Sohn für all das bestrafen wird. Auf jeden Fall wird der Prinz nicht begeistert sein. Egal, ob es sich um seine handelt oder darum, dass er seinen Vater angelogen hat oder das er seine neuen "Diener" verloren hat.
Antwort von:  Tales_
07.10.2019 05:01
Ja, das wurde auch mal Zeit, dass die beiden da rauskommen :)
Oh, der König wird sich da noch was überlegen. Nein, das wird Vegeta nicht ;)

Vielen Dank für deinen Kommentar!
lg Tales


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