Jedoch wandelte sich mein beinahe schmachtender Gesichtsausdruck in einen ungläubigen und überraschten, als Zeros Hand sich leicht an Hizus Wange legte und er unseren Vocal sanft auf den Mund küsste.
Finsteren Blickes wandte sich Zero mit dem Kopf in die Richtung der beiden Störenfriede und fixierte Uruha. "Ich glaube, du bist wohl etwas zu verwöhnt, Prinzesschen", murrte er.
„Lass mich allein…“
Karyus Herz zog sich zusammen; Zero klang so verletzt, einsam und gebrochen, dass er ihn in diesem Zustand kaum allein lassen würde, wie dieser es verlangte.
Karyu konnte ja auch nicht wissen, was genau ihn da erwartete, sonst wäre er im ersten Moment wohl sofort davongerannt oder aus dem Fenster gesprungen, auf jeden Fall hätte er versucht, Tsukasa und Hizumi zu entkommen – und Zero.
„Brauchst du Hilfe?“
Die vor Kälte blassen Lippen in dem Gesicht vor ihm verzogen sich zu einem Lächeln, das bezaubernd gewesen wäre, hätte nicht eine solche Ironie und Qual daraus gesprochen.
„Zeig mir einen Weg in den Himmel.“
Es war ein schwarzer Toyota. Eine Karre, die nur einem gehören konnte, weil sie für alle anderen zu cool gewesen wäre. Nur zu Zero passte der Wagen. Die Beifahrertür öffnete sich.
„Steig ein. Du erfrierst ja gleich.“
"Ich hab nur kurz aus dem Fenster geguckt. Da kann ich ja nichts für, wenn du da so dumm unter meiner Laterne stehst.“
„Deiner Laterne?“
„Ja, meiner natürlich. Wenn die vor meinem Fenster steht, dann ist sie auch meine Laterne, klar
Ihm wurde schwindlig, seine Sicht verschwamm langsam. Aus Karyu wurde ein verzerrter Schatten, in dem er kurz einen Totenkopf zu erkennen glaubte, dann wurden seine Augen schwer und er sackte bewusstlos in sich zusammen.
Er hatte Karyu verletzt. Nicht nur hatte Zero ihm das angesehen, bevor er aus dem Studio gegangen war, nein, es war ihm erst recht bewusst geworden, als er an seinem freien Tag nichts von dem Gitarristen gehört hatte.
„Meine Suppe hat wohl Wunder gewirkt.“, witzelte er, doch ich warf ihm einen eindeutigen Blick zu. Er wusste genau, dass ich froh war, das Essen überlebt zu haben. Er nahm es mir nicht übel, sondern fing leise an zu Lachen und auch ich musste grinsen.
„Du bist so ruhig in letzter Zeit. Was ist los mit dir Mi-chan?“
Verblüfft sehe ich dich an.
Du hast mich ewig nicht mehr so genannt.
„Es ist nichts“, sage ich mit rauer Stimme und eine Träne löst sich aus meinem Augenwinkel.
Wenn das Leben keinen Sinn mehr macht,versucht man alles um ihm zu entfliehen.Aber was wenn jemand auftaucht,der das unter allen Umständen verhindern möchte?
Das Kerzenlicht warf leichte Schatten auf ihre Gesichter.
„…Zero…“, begann Aoi schüchtern und mit rotglühenden Wangen.
„Ja…?“, fragte Zero mit weicher Stimme.
Der beschissene Fernseher funktionierte mal wieder nicht. War ja klar, dass er mal wieder kaputt gehen musste, als ich unbedingt diesen Film sehen wollte.
Es war die Erstausstrahlung und damals war ich nicht rechtzeitig ins Kino gekommen um ihn zu sehen.
Kannst du dich erinnern?
Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung?
Damals im Wald waren wir ganz allein, du und ich, und zwischen uns die reglosen Körper deiner Eltern. Starr vor Schock hast du mich damals nicht bemerkt, meine Anwesenheit hat dich nicht berührt.
Karyu: Was ist denn ein „Sark“? Haben die Forscher etwa schon wieder etwas Neues entwickelt? Einen Sarg, der die Leiche schön kühlt und frisch hält, falls mal jemand vorbei kommt, um sie wieder auszubuddeln? Tsukasa: Also so etwas wie eine Kühlbox?
Es war ein verregneter Nachmittag, an dem Zero an der Tür des Gitarristen klingelte. Jede Menge gingen ihm durch den Kopf, angefangen bei dem Anruf von Karyu, bis hin zu der ominösen Grippe die er vorgab zu haben.