Zero wachte einfach nicht mehr auf. Zuerst war Karyu gar nicht aufgefallen, dass sein bester Freund nicht mehr zu Hause war. Er hatte nicht mehr auf ihn geachtet. Er war wütend und furchtbar enttäuscht gewesen.
Ich raufte mir die Haare. „Du lügst sie doch nicht an!“, widersprach ich. „Du lässt nur einen Teil der Wahrheit aus, das ist alles.“
„Oh, nein nein nein! So einfach wird das nicht sein, und das ist dir auch klar!“, unterbrach Tsukasa mich und sah mich ma
Wochenlang hatte er von Karyu nichts gehört, obwohl dieser ihm versprochen hatte, sich zu melden. Da war Zero schon in den ersten Tagen, nachdem der Andere abgereist war, ins Grübeln geraten. Aber nun war es sogar ganz schlimm gekommen.
Karyu kratzte sich am Kopf und sah unschlüssig zur Getränkekarte über der Theke. "Zero hat immer mal wieder Ärger, aber er kann nicht wirklich was dafür.", meinte er nur vage, weswegen ich fragend das Gesicht verzog.
Seufzend saß er auf dem Bett, die halbgefüllte Reisetasche vor sich und kontrollierte seine Liste. Hatte er auch nichts vergessen? Selbst wenn seine Eltern sicher so lieb wären und es ihm hinterher schicken würden, wollte er nichts vergessen.
Disclaimer:
Die ursprüngliche Idee für diese Geschichte stammt nicht von mir, doch habe ich die Berechtigung sie zu verwenden.
Es gibt eine Art Vorgänger hierzu, alles was dort von der Autorin erschaffen worden ist, durfte ich ebenfalls nutzen.
Karyu dagegen war immer angelächelt worden. Mit der Schönheit hatte das übrigens nichts zu tun, da waren die blonde Speiche und ich uns einig: ich war der hübschere von beiden.
„Karyu? ... Du verheimlichst mir was. Willst du nicht offen und ehrlich mit mir reden? Ich kann dir sicher helfen.“, Tsukasa nahm Karyus Hand und sah ihn freundlich an.
„Das ist zu kompliziert. Das würdest du nicht verstehen.“, Karyu sah auf den Boden.
Aber da es sicher schwieriger war, aus Tsukasa einen humanen Menschen zu machen, als Hizumi davon zu überzeugen, sich in einen machohaften, taktlosen Gefühlskrüppel zu verlieben, würde er die Sache eben von hinten aufrollen müssen.
Erleichtert entließ er die Luft aus seiner Lunge, lehnte sich gegen das kühle Holz der Tür und schloss kurz die Augen, wollte sich wieder etwas beruhigen, aber noch immer war da Karyu, halbnackt, ihn reizend, darauf aus ihn verrückt zu machen.
„Nein…wir können nicht vergessen. Und wir sollten auch nicht. Schließlich gab es durchaus gute Momente. Bei mir haben sie überwogen…warum sollte ich all das Gute vergessen?“
Weißt du das ich sogar deine Katze mag? Auch wenn sie mir mindestens einmal in der Woche ihre Krallen in irgendwelche Körperteile schlägt, meistens wenn wir Streit hatten. Gerade jetzt schaut sie mich wieder so vorwurfsvoll an.
Ich bin froh euch kennen gelernt zu haben. Nach und nach verwischen die Konturen vor meinen Augen und ich ergebe mich der Bewusstlosigkeit.
„Scheiße! Zero?!“, höre ich deine Stimme zum letzten Mal, dann ist alles schwarz.
„Hi! Mach die Tür ruhig zu und komm näher. Ich beiß` auch nicht, es sei
denn du willst das“, raunte der Größere verführerisch und schlich wie eine
Katze auf allen Vieren über das Bett.
Zero für seinen Teil wartete nur auf ihn, um ihn mal wieder zusammen scheißen zu können. Das war seit einigen Monaten sein neues Hobby gewesen, hatte er ja sonst keine. Immer hatte es war zu meckern gegeben.
In
dem Moment, wo du mich am dringendsten gebraucht hättest, bin ich gegangen,
habe dich fallen lassen, dir noch mehr wehgetan. Dabei liebe ich dich, kann dich
immer noch nicht begrüßen ohne dir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
Ihm entging das Zittern nicht, weshalb er sanft Karyus Seite streichelte. Eigentlich verstand er Karyus Angst nicht wirklich. Zwar hatte er ihn gestern genommen, aber Karyu musste doch zugeben, dass Tsukasa eigentlich der Übeltäter war.
Die Welt schien in tiefer Stille versunken zu sein, als gäbe es da nichts, das ein Geräusch wert war, ebenso wenig wie es etwas zu geben schien, das seine Gedanken durchdringen konnte.
Nichts, das ihn hätte ablenken können. Nichts.
Er hatte mal wieder ein Fangirl abgeschleppt und es würde sicher nicht lange dauern bis er wieder zu uns stoßen würde.
Er war schnell und eigentlich mussten wir ja wissen wo er war, denn er war immer extrem laut. Auch jetzt war er nicht zu überhören....
Da hatten sie seit langem Mal wieder Zeit zum Fußball spielen und dann kam trotzdem keiner! Wieso zur Hölle hatte Nao dann den verdammten Termin gemacht? Kein Verlass mehr auf die Truppe, dass er selbst zehn Minuten zu spät gekommen war, war uninteressant.