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Tränen des Windes

von

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Herr der Dunkelheit

Herr der Dunkelheit
 

I
 

Bunny wischte sich den letzten Rest Schlaf aus ihren blauen , kindlich wirkenden Augen, als ihr Kommunikator ein leises Piepsen verlauten ließ. Verschlafen und desorientiert versuchte sie anfangs die Quelle des Geräusches zu identifizieren bis sie schließlich auf den Knopf drückte und Amis Stimme ertönte.

"Bunny wir haben ein Problem es wäre gut wenn du sofort kommen könntest" sagte Ami aufgeregt und ihre Stimme klang leicht verzerrt und dennoch hörte Bunny den besorgten Unterton heraus.

"Was ist passiert Ami" fragte Bunny und richtete sich langsam auf, während der Schlaf noch in ihren Knochen steckte.

"Hotaru wurde von dem Dämon entführt. Wir sind alle noch bei Michiru im Haus. Es wäre gut wenn du schnell herkommen würdest, dann erkläre ich dir den Rest" sagte Ami hektisch, und im Hintergrund war Minakos Stimme zu hören, die "Nun frag nicht so viel sondern komm einfach" in den Kommunikator brüllte, mit einer äußerst verzerrten, piepsigen Stimme.

"Gut ich bin gleich da" antwortete Bunny und schaltete den Kommunikator aus, so dass Stille sie wieder zu umhüllen begann.

Sie blickte sich um, musterte abermals Mamoru, der immer noch selig schlief, während die langsam untergehende Sonne auf sein Gesicht schien.

Wieder kamen ihr die Zweifel. War sie gut genug für ihn? Würde sie ihn je glücklich machen können?

Als wenn Mamoru ihre Gedanken hätte hören können, so wachte er auf. Die schwach hinein scheinende Sonne blendete ihn für einen kurzen Moment, so dass er seine Augen wieder zusammen kniff.

"Bunny was ist los" fragte er verschlafen, rieb sich den letzten Schlaf aus den Augen und richtete sich auf.

Bunny schwieg für einen Moment, genoss die Stille zwischen ihnen, als würde diese all ihr Probleme einfach unterdrücken.

"Hotaru wurde von dem Dämon entführt. Ich muss los" antwortete Bunny schließlich hektisch und griff sich ihre Jacke, die unachtsam auf einem Sessel lag.

Trotz der Hektik in ihrer Stimme, schien sie ruhig, besinnlich, beinahe traurig zu sein und ihr blauen Augen wirkten glanzlos, als hätten sie etwas verloren.

"Hey Bunny was ist wirklich los" fragte Mamoru, der aufgestanden war und sie am Arm festhielt, sanft und dennoch entschieden.

"Das habe ich dir doch gerade erklärt Mamoru" sagte Bunny und eine ungewollte Gereiztheit schlich sich in ihre sonst so kindliche Stimme.

Mamoru sah sie mit einem seltsamen Blick an, beinahe bemitleidend, als wüsste er ganz genau was sie dachte, was sie bedrückte.

"Da ist noch etwas anderes Bunny, das merke ich. Aber wenn du nicht darüber reden willst dann respektiere ich das" sagte er sanft und ließ sie los.

Einen Moment musterte Bunny ihn, wie er so erwachsen und verantwortungsvoll schien, wie er so gar nicht zu ihr passte, wie gegensätzlich sie beide doch waren.

Und wieder durchstreifte der Gedanke ihren Kopf, der Gedanke, der sie schon seit Langem quälte, der Gedanke, der sagte, dass Mamoru unmöglich zu ihr gehören könne, dass dies alles nichts weiter, als ein glücklicher Traum war und irgendwann würde er platzen, der Knall würde sie aufwecken und sie wäre allein.

"Mamuro liebst du mich wirklich oder ist es nur, weil wir eine vorbestimmte Zukunft haben, weil du dich deinem Schicksal fügst?" fragte Bunny leise, doch in der Stille verstand Mamuro jedes Wort, als hätte Bunny es hinausgeschrieen und er wusste schon seit langem, irgendwann würde diese Frage kommen, irgendwann musste er sie beantworten und der Zeitpunkt schien gekommen.

"Sicher liebe ich dich Bunny. Dich und deine kindische Art, du bringst mich immer wieder zum Lachen, etwas das ich ,als ich ein Kind war oft vermisst habe. Du bist immer nett und freundlich zu allen, siehst in all und jedem das Gute. Ich will nicht leugnen, dass ich mich zum Teil auch meinem Schicksal füge, aber auch wenn du nicht irgendwann die Knöigin von Kristalltokio sein würdest, so würde ich dich trotzdem lieben" sagte er matt und etwas ein seiner Stimme ließ Bunny zweifeln, vielleicht weil sie so traurig klang, als wenn er dies nur schwer über die Lippen bringen konnte.

"Aber wie kann ich dich glücklich machen. Ich bin nicht sonderlich schlau, nicht sportlich, nicht einmal hübsch. Ich kann dir nichts bieten" sagte Bunny wehmütig und wagte es nicht Mamoru an zu sehen, sondern starrte aus dem Fenster in die spät nachmittägliche Sonne, die bald untergehen würde und der Mond würde ihren Platz einnehmen.

Mamoru schwieg einige Minuten, als müsse er sich die Antwort zurecht legen. Er blickte auf Bunny, auf ihr blondes Haar, welches in der Sonne golden leuchtete, auf ihren schlanken, beinahe noch kindlichen Körper.

"Bunny du bist wunderschön, du bist mutig, ich bezweifele, dass irgendjemand anderes an deiner Stelle es geschafft hätte, gegen all diese Dämonen zu kämpfen. Du hast nie aufgegeben, hast immer daran geglaubt das wir es schaffen. Wer weiß wo wir heute alle wären, wenn es dich nicht gäbe. Du musst nicht so schlau sein wie Ami oder so sportlich wie es Minako und Makoto sind. Du bist eben du und dafür liebe ich dich" flüsterte Mamoru sanft in Bunnys Ohr, strich ihr dabei sanft durch die langen blonden Haare, so dass der Prinzessin des Mondes ein leichter Schauer über den Rücken lief.

Mamuros Atem kribbelte in ihrem Nacken, ließ ihre feinen Härchen auf der Haut zu Berge stehen.

"Aber wie kann ich eine gute Königin sein, wenn ich nicht einmal die Macht habe diesen Dämon zu töten, wenn ich nicht einmal mehr Macht habe als Uranus und Neptun, als Pluto, als Saturn. Ich habe es nicht einmal geahnt, dass dieses Wesen hier auftaucht, konnte Michiru und Haruka nicht beschützen, konnte nichts gegen Hotarus Entführung tun, nein ich habe es nicht einmal geahnt. Ich bin schwach und hilflos und doch sagst du, dass du mich liebst?" sagte Bunny und sie schrie beinahe, schrie alles was sie dachte, was sie fühlte hinaus, zeigte Mamoru ihre Hilflosigkeit, die an ihr nagte, wie ein todbringender Virus.

Eine Weile herrschte Ruhe, nur Bunnys Worte schienen leise in der Wohnung wieder zu schallen, wie ein Echo.

"Bunny niemand verlangt von dir, dass du allwissend bist, dass du am stärksten bist, dass du jeden Dämon auf einen Schlag besiegen kannst. Ich will nicht leugnen, dass das Wesen, mit welchem wir es dieses Mal zu tun haben außergewöhnlich ist, aber das ist nicht deine Schuld.

Du bist die zukünftige Königin, weil du dir diese Sache zu Herzen nimmst, weil du mit den anderen gegen den Dämon kämpfen wirst, weil du ihn besiegen wirst, ohne den Glauben an das Gute in jedem Wesen zu vergessen. Das alles macht dich zu einer Königin, nicht Kraft, nicht Vorahnung und das weißt du auch und deshalb liebe ich dich" sagte Mamoru entschieden und ein paar verdorrte Zweige wurden vom stärker werdenden Wind an das Fenster gedrückt, erfüllten die Stille mit leisen knackenden Geräuschen.

"Danke" sagte Bunny leise und ihre blauen Augen blickten in Mamorus freundliches, sanftes Gesicht. Er lächelte leicht, mit gütigem Blick, während die Stille sie einhüllte, wie ein Schleier.

"Weißt du Bunny, nach dem Tot meiner Eltern dachte ich immer ich wäre auf alles vorbereitet, nur auf dich war ich es nicht und das ist gut so. Du erinnerst mich jeden Tag daran, dass ich noch lebe und dafür danke ich dir" säuselte Mamoru leise in Bunnys Ohr, strich ihr ein paar zarte Strähnen ihres Haares aus dem Gesicht, küsste sie sanft auf die schmalen Lippen.

Für einen Moment vergaß Bunny alles um sich herum, dachte nicht an den Dämon, nicht an die drohende Gefahr, dir ihr und den anderen bevorstand.

Für ein paar Sekunden gab sie sich einfach diesem Gefühl hin und zum ersten Mal fühlte sie sich erwachsen und nicht mehr wie ein kleines unbedeutendes Kind.
 


 

II
 

Der Wind pfiff leise durch das leicht geöffnete Fenster, wehte durch Reis Haar, doch sie bemerkte es kaum. Ein unruhiger Schlaf hatte sie überfallen, während sie eingehüllt in einer dicken Decke auf dem Sofa in Michirus Haus lag.

Die Sonne ging langsam unter, tauchte den Horizont in einen roten Farbton. Reis Körper zitterte leicht unter der Decke, als wenn ein eisiger Hauch sie streifen würde. Dunkelheit umfing ihren Geist, entführte sie an einen schwarzen, düsteren Ort. Eine kalte, feuchte Luft schlug ihr entgegen, wie eine eisige Wand.

Ihr Atem schien irgendwo wieder zu schallen, als wäre sie in einer engen Kammer, doch wenn sie ihre Hände ausstreckte griff sie ins Nichts, in eine tiefe, unendliche Leere.

Schlurfende Schritte kamen immer näher und ein seltsamer Schatten bemächtigte sich ihrer, sie spürte eine dunkle Energie, fremd und doch menschlich.

Langsam schritt sie durch die Dunkelheit, ihre Beine wirkten seltsam dumpf und taub, als wäre das Gefühl aus ihnen gewichen.

Ihre Schritten hallten wieder, wie ein leises Echo, vermischte sich mit dem Geräusch des Schlurfens.

In der Ferne hörte sie leises Wimmer, Hotarus Wimmern, da war sie sich sicher.

Rei beschleunigte ihre Schritte aber in der Dunkelheit wusste sie nicht, ob sie sich überhaupt weg bewegte. Kein Wind , kein Hauch schlug ihr entgegen, als würde die Luft still stehen.

Dann hörte sie Stimmen, die sich stritten, sie folgte den Geräuschen, spürte dass sie ihnen näher kam.

Sie konnte klar zwei Stimmen vernehmen ganz in ihrer näher, als würde sie neben diesen Wesen, wer immer sie waren stehen. Die eine Stimme war dunkel und tief, hörte sich irgendwie dumpf und gläsern an, als wäre sie irgendwo eingesperrt.

Die andere Stimme jedoch kam ihr irgendwie bekannt vor, doch sie konnte sie nicht einordnen, es war ihr einfach nicht möglich im dunkeln einen klaren Gedanken zu fassen.

"Du weichst von deiner Aufgabe ab" sagte die tiefe, dunkle Stimme, und ein leises Echo schallte wieder.

"Ich weiß und ich bedaure es, doch auch wenn ich immer kräftiger werden, verstehe ich nicht ganz" sagte die andere Stimme und wieder kam sie Rei seltsam bekannt vor, so als hätte sie sie schon einmal gehört.

"Du musst nicht verstehen. Ich muss wieder meine Macht zurück erlangen damit ich mich rächen kann an denjenigen die mir das angetan haben. Sie glauben mich tot, glauben mich besiegt und das wird mein Vorteil sein. Und auch du junger Freund wirst Rache üben können an derjenigen die dich so grausam verschmähte. Sicher wäre dies ganze Vorhaben leichter wenn wir nicht auswählen müssten, aber wir dürfen keinen Fehler machen.

Es wäre gefährlich von unserem Plan ab zu weichen, es könnte alles zerstören. Auf diesem Wege gibt es weniger Gefahr, nur eine Energie, die uns zerstören könnte und die andere ersticken wir im Keime. Hast du mich verstanden?" fragte die dunkle Stimme, und sie schien von Hass und Rachegelüsten erfüllt.

"Sicher Herr ich werde tun was ihr befielt und ich werde mich mehr anstrengen" sagte die Stimme und Rei überlegte fieberhaft, wo sie, sie bereits einmal gehört haben könnte, doch sie kam nicht lange dazu, zu überlegen.

Etwas berührte sie, kalte, zitternde Hände und sie erschrak, wich zurück.

"Wer ist da" rief sie in die Dunkelheit hinein, mit geweitete Augen, doch sie sah nur Schwärze um sich herum.

"Du musst von hier verschwinden, sie werden dich töten, du wirst ihnen gefährlich. Schütze dich schnelle bevor es zu spät ist" sagte die Stimme, sie klang kindlich, tränenerstickt.

"Hotaru...?" flüsterte Rei in die Dunkelheit hinein und sie versuchte das Mädchen zu greifen, doch sie fasste ins Leere.

"Hotaru wo bist du?" rief Rei und blickte sich suchend um, doch sie konnte nichts erkennen.

"Sucht nicht nach mir. Sie werden mir nichts tun, sie brauchen mich nicht. Bitte verschwinde" rief Hotaru und ihr Weinen erfüllte die Luft.

Rei rannte versuchte, zur Quelle des Weinens zu gelangen, doch sie hatte das Gefühl sich nicht zu bewegen, die Dunkelheit begann sie zu verschlucken.

Sie rief nach Hotaru doch ihre Rufe verhalten in der Düsternis, als wären es nur hohle Klänge.

Jemand rüttelte an ihr, zog sie aus der Schwärze und Licht blendete ihre Augen, während Schweiz ihre Stirn bedeckte.

Verwirrt blickte sie in Setsunas blasses Gesicht, dass sie eingehend musterte.

"Was hast du geträumt Rei" fragte sie bestimmt und etwas Vorahnendes lag in ihrer Stimme, als wüsste sie was Rei geträumt hatte.

"Ich habe von Hotaru geträumt, sie will nicht dass wir sie suchen. Sie sagt man wird ihr nichts tun. Und da waren zwei Stimmen, die eine kam mir seltsam bekannt vor, aber ich weiß nicht woher. Sie haben geredet, sie brauchen die Energie der Menschen, weil sie sich an jemandem rächen wollen. Der eine sagte sie tun dies auf diesem Wege, weil so nur eine Gefahr droht und die andere ersticken sie im Keine, aber ich habe das nicht verstanden. Was hat das zu bedeuten?" fragte Rei verwirrt und wischte sich zitternd den Schweiß von der Stirn.

Setsuna setzte sich etwas steif neben sie und atmete tief aus. Sie sah müde und geschafft aus. Ihre Haut wirkte blas und fahl, als wäre das Blut aus ihr gewichen. Ringe hatten sich um ihre Augen gebildet, während sie unglaublich mager wirkte, als hätte sie Tagelang keinen Bissen zu sich genommen.

"Ich war am Tor der Zeit, habe versucht etwas über den Dämon heraus zu finden. Alles was ich in Erfahrung bringen konnte ist, dass er einmal ein Mensch gewesen ist, der sich bewusst dafür entschieden hat zu einem Dämon zu werden um sich an jemandem rächen zu können. Er speiste seine unglaubliche Kraft aus dem Tot von Menschen, doch laut einer Legende, so weit man ihr trauen kann. Hat er eine eines Tages Jemanden getötet mit einer unglaublich reinen Energie und indem er diese Energie in sich aufgenommen hat um sich weiter zu stärken wurde sein dunkles Wesen geschwächt. Ich vermute es muss eine Sailorkriegerin gewesen sein, aber ich weiß es nicht genau. Ich fand heraus, dass es aus irgendeinem Grund nicht möglich war ihn zu töten, so hat man ihn in einen Seelenspiegel eingeschlossen. Ich habe noch nie einen solchen Spiegel gesehen und ich habe leider kein außergewöhnliches Wissen über sie, aber ich weiß, dass die Kräfte eines solchen Spiegels unvorstellbar groß sind, mächtiger als alles was wir bis her gesehen und erlebt haben.

Laut der Legende wurde der Spiegel in einem Kerker eingeschlossen, doch mit der Zeit ist er verloren gegangen, man vergaß den Spiegel und den Dämon, aber ich bin mir sicher jemand hat ihn gefundne, jemand der auf der Seite des Dämons steht und jetzt in seinem Auftrag mordet und versucht ihn aus dem Spiegel zu befreien. Ich weiß nicht ob dies möglich ist, aber wir dürfen nicht abwarten bis es so weit ist.

Ich denke der Dämon der bis jetzt in Erscheinung getreten ist, ist ebenfalls ein Mensch, wir müssen raus finden wer, auch wenn ich noch nicht weiß wie." Erklärte Setsuna matt und ihre Stimme klang brüchig und rau.

"Hast du gesehen wo Hotaru war?" fragte sie weiter und schaute in Reis immer noch verschlafene Augen.

"Nein nicht wirklich. Es war kühl und feucht, aber viel mehr weiß ich nicht." Erklärte Rei betrübt, nicht mehr zu wissen, nicht mehr gesehen zu haben.

Setsuane blickte gedankenverloren aus dem Fenster, der Wind strich durch ihr Haar, brannte in ihren müden Augen.

"Setusana Hotaru sagte ich solle mich in Sicherheit bringen, weil sie mich sonst toten würden. Sie meinte sie haben es auf mich abgesehen. Kannst du dir das erklären?" fragte Rei vorsichtig und etwas Ängstliches unterlegte ihre sonst so feste Stimme.

"Es stimmt. Sie werden nicht um sonst nur Menschen auswählen mit der Blutgruppe AB. Sie brauchen so schnell wie möglich Energie und sie wollen keine Rückschläge erfahren. Ich denke dass sie wissen wer du bist, dass du Sailor Mars bist und das wenn sie sich töten würden, dann würde es sie schwächen, sie wären angreifbar, deshalb wollen sie dich einfach nur töten" erklärte Setsuna und wagte es nicht in Reis Gesicht zu blicken.

"Aber woher wissen sie wer ich bin und warum lassen sie mich nicht einfach am Leben, dann kann meine Energie ihnen doch auch nicht gefährlich werden?" warf Rei ein und sie spürte wie Angst durch ihren Körper kroch, wissend dass sie gegen diesen Dämon nichts würde ausrichten können.

Sie wäre dem Tode geweiht wenn er sie finden würde, wehrlos, schutzlos.

"Ich weiß es nicht. Dieser Dämon oder diese Zwei sind anders als alles andere was uns bisher gegenüber gestanden hat. Nicht ihre enorme Stärke sondern vor allem ihre Intelligenz, ihr Wissen macht mir Angst. Aber ich denke du bist hier sicher, also mach dir nicht all zu viel Sorgen. Aber es ist wichtig dass du weißt in welcher Gefahr du schwebst. Sobald Bunny hier ist, werden wir überlegen was weiter zu tun ist, bis dahin können wir nur abwarten." Sagte Setsuna matt und schloss ihre müden Augen, während der aufgehende Mond sein kaltes Licht in das Wohnzimmer warf und der Wind leise an den Gardinen rüttelte, als würde er mit ihnen spielen.
 

III
 

Michiru schloss sacht die Tür hinter sich, sie wollte Haruka nicht aufwecken. Eine Weile blieb sie vor der Türe stehen, dachte daran sie wirklich ab zu schließen, wie sie es Haruka prophezeit hatte, aber vielleicht sollte sie ihr einfach vertrauen, doch etwas in ihr strebte sich dagegen. Sie versuchte dieses Gefühl zu verscheuchen, es zu verdrängen

In ihrem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander und sie wusste nicht woran sie denken sollte.

Sie hatte Angst um Hotaru, wusste nicht wo sie war, ob es ihr gut ging. Und insgeheim ahnte sie, dass es Haruka schwer fallen würde tatenlos im Bett zu liegen , vielleicht würde sie es nicht aushalten und einfach verschwinden. Der Gedanke machte ihr Angst.

Aber Michiru musste sich eingestehen, dass sie Haruka nicht halten konnte, wenn sie Hotaru wirklich finden wollte, zu viel hing davon ab.

Sie strich wie so oft ein paar Strähnen ihres Haares aus dem Gesicht, dachte einen kurzen, flüchten Moment daran sie endlich einen Zopf zu machen und ging dann in die Küche.

Der Geruch von Kaffee erfüllte die Luft, stieg ihr in die Nase und beruhigte sie auf eine seltsame Weise.

Ami saß mit geschlossenen Augen am Küchentisch eine Tasse dampfenden Kaffee in der Hand.

Michiru setzte sich leise an den Tisch, bedacht darauf Ami nicht zu erschrecken. Der Mond schien matt in die Küche, bedeckte alles mit seinem kalten Licht. Ein lauer Wind schlug einige kleine Zweige an die Fensterscheibe, was ein dumpfes Geräusch von sich gab.

Alles schien ruhig und friedlich, nichts zeugte davon dass eine drohende Gefahr irgendwo dort draußen unter dem Schein des Mondes lauerte.

Das Klingeln der Haustür ließ Ami und Michiru beinahe gleichzeitig aufschrecken.

Sie hörten wie Setsuna zur Tür eilte, Schritte erfüllten den Korridor und kurze Zeit später kamen Bunny und Mamoru in die Küche.

Sie sahen seltsam gelassen und ruhig aus, beinahe erholt auf eine bizarre Weise.

"Ich werde den anderen bescheid sagen, das jetzt alle da sind" sagte Setsuna matt und die Müdigkeit steckte in ihren Knochen, doch sie versuchte sie zu überwinden.

Kurze Zeit später saßen die fünf Inneren Sailorkriegerinnen, Mamoru, Setsuna und Michiru zusammen in der riesigen Küche.

Der Geruch von Kaffee erfüllte noch immer die Luft und sein Dampf formte nebelartige Gebilde über den Köpfen der Anwesenden.

Eine Uhr an der Wand zeigte bereits halb neun Uhr abends an und ihr Ticken wirkte zusammen mit dem Kaffeegeruch nur noch mehr einschläfernd auf die ohnehin schon zum größten Teil erschöpften Gemüter.

Eine Weile herrschte Schweigen, als wäre jeder in seinen eigenen Gedanken versunken, wäre für einen kurzen Moment in eine andere Welt weit weg von dieser getreten.

"Nun gut" sagte Setsuna schließlich und alle sahen sie an, hangen an ihren Lippen, erwarteten Erklärungen, Anweisungen.

Setsuna erklärte ihnen jedoch nicht mehr und nicht weniger, als dass was sie bereits Rei berichtet hatte. Die Enttäuschung über die nur dürftigen Informationen war den restlichen Anwesenden an ihren müde wirkenden Gesichtern ab zu lesen.

"Und was tun wir jetzt" fragte Makoto, als wieder ein betretener Moment Stille eingetreten war und nur der Wind mit seinem leisen Pfeifen die Stille durchbrach.

"Ich bin der Meinung das angesichts der Lage, alle außer Rei sich auf die Suche nach diesem Dämon machen sollten." Warf Bunny ein und wieder herrschte Stille, diesmal jedoch überraschende.

Rei zog unweigerlich ihre Augenbrauen hoch, denn noch nie hatte Bunny in einem dermaßen erwachsenen, besonnenen Ton mit ihnen gesprochen.

Einen Moment überkam alle das Gefühl, dass in Bunnys kindlichen Körper wahrhaftig der Geist einer Königin, einer Führerin schlummerte.

"Nun gut ich denke Bunny hat Recht" sagte Michiru schließlich und die seltsame Spannung die sich in der Luft aufgebaut hatte, begann langsam ab zu flauen.

"Das Beste ist wir teilen uns auf und suchen, die Stadtteile ab. Aber außer Rei sollte noch jemand hier bleiben und versuchen so etwas heraus zu finden. Das ganze erscheint doch wie ein riesiges Puzzele und vielleicht haben wir ja irgendeinen Hinweis übersehen" fügte Michiru nachdenklich hinzu.

"Gut dann teilen wir uns in drei Gruppen. Bunny und Mamoru werden sich am südliche Rand der Stadt umsehen, Makoto und Michiru in der Innenstadt und ich und Minako nehmen den nördlichen Stadtrand. Ami und Rei bleiben hier und werden versuchen von hier aus etwas heraus zu finden. Es ist wichtig das jeder Hinweis sofort weitergegeben wird und sobald Gefahr droht müsst ihr verschwinden, wir haben im Moment leider nicht die geringste Chance gegen diesen Dämon:" erklärte Setsuna und alle hörten ihr aufmerksam zu.

Die Stille, während Setsuna sprach war fast beängstigend, während sich ein paar dunkle Regenwolken langsam vor den Mond schoben.

"Gut dann würde ich sagen wir brechen auf und um zwölf Uhr treffen wir uns wieder hier" fügte Setsuna hinzu, nachdem alle nickend ihren Anweisungen zugestimmt hatten.

Langsam leerte sich die Küche und ein leiser Nieselregen benetzte die Fensterscheibe, während Ami einen letzen Schluck aus ihrer Kaffeetasse nahm. Das heiße Getränk lief ihr wohlig warm die Speiseröhre hinunter und wärmte ihren Körper von innen.

"Ami?" fragte Michiru leise, während die Hasutür ins Schloss fiel und man hörte wie Mamoru seinen Wagen startete und in der Dunkelheit der Nacht verschwand.

"Was denn" fragte Ami leise und sie fragte sich insgeheim warum sie flüsterte.

"Ich möchte dich darum bitten, dass du auf Haruka aufpasst. Ich hab das Gefühl sie wird auf eigene Faust versuchen Hotaru zu finden. Und ich denke wir wissen beide, dass sie keine Chance gegen diesen Dämon hat. Auch wenn ihre gute Kondition und Kraft ihre Wunden schneller heilen wird, so wird über Nacht sicher kein Wunder geschehen" sagte Michiru leicht lächelnd und flüsternd, als hätte sie Angst, dass jemand diese Unterredung hören könnte, dass Haruka vielleicht hörte, dass sie ihr nicht vertraute.

"Sicher, aber meinst du wirklich Haruka wäre so leichtsinnig in ihrem Zustand noch einmal gegen den Dämon an zu treten?" fragte Ami unweigerlich wieder flüsternd und legte ihre Stirn in Falten, so dass ihr ein paar Haare in die Stirn fielen.

"Ich hoffe nicht dass sie so leichtsinnig ist. Aber wenn ich wirklich ehrlich bin, dann hat sie triftige Gründe es zu tun und deshalb musst du auf sie aufpassen, dass musst du mir versprechen" erklärte Michiru mit Nachdruck und der Regen begann an die Scheiben und auf das Dach zu prasseln, wie kleine Stecknadeln, wie ein rhythmisches Trommeln.

"OK du kannst dich auf mich verlassen" sagte Ami leise und sie hatte beinahe das Gefühl ihre leise Stimme wäre in dem lauten Geprassel des Regens untergegangen, doch Michiru schien sie verstanden zu haben und nickte ihr dankend zu, bevor sie verschwand.

Die Haustür fiel abermals ins Schloss, nachdem sie beim Öffnen ein leichtes, kaum hörbares Knarren von sich gegeben hatte und Stille einkehrte, nur das Trommeln des Regens und der leise pfeifende Wind.
 

IV
 

Der Regen fiel in Strömen vom Himmel und bedeckte das nächtliche Tokio. Die Neonlichter ächzten beinahe unter dem Regen, der von ihnen abprallte.

Michiru ging eng eingehüllt in ihren Mantel neben Makoto durch die Strassen. Ein paar hektisch laufende Menschen, die sich Zeitungen abwehrend gegen den Regen über die Köpfe hielten eilten an ihnen vorbei.

Makoto betrachtete missmutig die zum teil dunklen Schaufenster, nicht glaubend irgendetwas zu finden, was ihnen weiterhelfen könnte.

Der Mond hatte sich hinter dicken Regenwolken versteckt und ein kalter Wind wehte ihnen durch die Mäntel.

Die Strassen leerten sich langsam und nirgends ein Hinweis, eine Spur.

Michiru strich sich ein paar Strähnen ihres nassen Haares hinter ihr Ohr und blickte sich suchend um, obwohl sie nicht wirklich wusste nach was sie Ausschau hätte halten sollen.

Plötzlich stieg ihr ein bekannter etwas beißender Geruch in die Nase und sie drehte sich erschrocken um.

Vor ihr tauchte wider dieses Lächeln auf, was in ihr das Blut zum Kochen brachte.

"Jim was tust du hier?" fragte sie und etwas Gereiztes klang in ihrer sonst so wohlig weichen Stimme mit.

"Ich hatte noch etwas zu erledigen und da sah ich dich. Und ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich habe sicher etwas falsch gemacht und wahrscheinlich war es richtig, dass du mich abgewiesen hast. Du hast mir gezeigt, dass ich auch Fehler habe und deshalb bitte ich dich um Verzeihung. Und vielleicht gibst du uns noch eine Chance" sagte er und etwas in seiner Stimme machte Michiru misstrauisch.

Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden und es hatte tatsächlich einen schuldbewussten Ausdruck angenommen. Doch es wirkte auf irgendeine Weise blass und erschöpft und seine Wort klangen so, als müsse er sich überwinden sie über seine Lippen zu bekommen.

"Jim ich denke du meinst das nicht wirklich ernst was du da sagst und wenn dann muss ich sagen, ich freu mich dass du Einsicht zeigst, aber ich liebe dich nicht. Für mich gibt es nur Haruka und das hätte ich dir schon viel früher sagen sollen" erklärte Michiru und ihre Stimme klang sanft und warm, während der Regen an ihr hinunter tropfte.

Jim sah sie an, seine braunen Augen verengten sich zu Schlitzen, seine Lippen wurden schmaler und sein Gesichtsausdruck nahm etwas wütendes an.

"Ich habe gewusst das da etwas zwischen euch ist, aber du solltest mich lieben, nicht Haruka.

Ich habe versucht sie aus dem Weg zu räumen, doch es klappte nicht. Und du ... du weißt doch gar nicht was gut für dich ist, du gehörst zu mir" schrie er und seine Augen blitzen seltsam auf, sein Körper bebte vor Wut.

Er kam Michiru immer näher, sie konnte seinen warmen Atem in ihrem Gesicht spüren, das Wasser aus seinen nassen Haaren tropfte auf ihr Gesicht.

Michiru wusste nicht was sie sagen sollte, die Worte liefen durch ihren Kopf, wieder und wieder. Was hatte das zu bedeuten, er hatte versucht Haruka aus dem Weg zu räumen, fragte sie sich , doch sie verstand nicht.

"Und wenn du nicht freiwillig mit mir kommen willst, dann eben mit Gewalt" zischte er und seine Hand langte nach ihr, doch jemand hielt sie fest.

Michiru wich erschrocken zurück während Makoto, die sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte Jims Hand hielt.

"Was willst du?" schrie Jim sie an, während Makoto ihn etwas zurück schubste, so dass er ein paar Schritte nach hinten stolperte.

"Lass sie in Ruhe und verschwinde" zischte Makoto und stellte sich vor Michiru, die immer noch wie benebelt von all dem da stand, als wenn die Situation sie lähmen würde.

"Denkst du ich lass mich von einem kleinen Schulmädchen aufhalten" zischte Jim und wollte Makoto beiseite schieben, die jedoch verpasste ihm einen Faustschlag in die Magengrube, so dass Jim zusammensackte.

Seine Augen leuchteten abermals seltsam auf, während er sich immer noch vor Schmerzen krümmte.

"Du..." brachte er hervor "Dafür wirst du bezahlen" zischte er und wie aus dem Nichts begann eine tiefe Schwärze über die Szene hinein zu brechen. Dunkelheit umhüllte sie plötzlich, wie ein Umhang der sie begrub.

"Makoto" rief Michiru in die Stille und ihre Stimme schien in der Dunkelheit verschluckt zu werden.

Ein Schrei durchschnitt die Luft, schmerzte in Michirus Ohren, doch es war nicht Makotos Stimme die geschrieen hatte, da war sie sich sicher.

Sie tastete sich in der Dunkelheit vor, doch egal wohin sie griff, sie fühlte nur Luft in ihren Händen.

Eine eisige Kälte breitete sich aus, ließ die Türkishaarige leicht zittern. Wieder rief sie Makotos Namen, doch ihre Stimme schien einfach in der Schwärze unter zu gehen.

Sie stolperte weiter vor, doch es war als würde die Dunkelheit ihre Bewegungen einschränken, als wenn die Kälte ihren Körper zu Eis erstarren ließ.

Plötzlich spürte sie eine Hand die nach ihr Griff und etwas Eisernes streifte ihren Arm. Sie spürte den warmen Atem in ihrem Nacken, so dass ihre kleinen feinen Härchen sich aufrichteten. Der Gestank von verbrannten Fleisch erfüllte die Luft, es roch verwesend und brannte in Michirus Augen, kroch unangenehm in ihre Nase.

Reflexartig rannte sie los, einfach weg von der Hand oder was immer es sein mochte, was nach ihr gegriffen hatte.

"Makoto" schrie sie abermals in die Dunkelheit hinein, so laut sie konnte, so laut ihre Stimme es ermöglichte.

"Michiru wo bist du" fragte Makotos Stimme, die wie ein fernes Echo klang und in der Dunkelheit wieder hallte.

Die Türkishaarige lief weiter, versuchte Makotos Stimme zu folgen, doch diese schien in allen Richtungen wieder zu schallen.

Plötzlich spürte sie wieder etwas Eisernes was ihre Wange streifte und eine Hand, sie glaubte es wäre eine, die sich irgendwie rau, beinahe menschlich anfüllte.

Ihr lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als wenn jemand einen Eimer eiskalten Wassers über sie ausgoss. Das Wasser tropfte immer noch aus ihren nassen Haaren und die Tropfen liefen ihr blasses, ängstliches Gesicht hinab.

Dieser Atem, heiß und beißend hauchte an ihr Ohr und sie versuchte in die andere Richtung zu laufen, einfach nur weg von diesem Ding.

Ihr Herz raste während sie einfach weiter in die Dunkelheit rannte, begleitet von einem röchelnden Atem, der dicht hinter ihr war.

Plötzlich stieß sie gegen etwas, gegen jemanden und stürzte zu Boden, während das Röcheln immer näher kam.

"Michiru bist du das" fragte eine aufgeregte Stimme neben ihr, Makotos Stimme.

"Er kommt" stotterte Michiru als Antwort und griff in der Dunkelheit nach Makoto, versuchte sie zum Aufstehen zu bewegen.

Das Röcheln und schlurfende Schritte kamen immer näher, Michiru hatte das Gefühl dieses Ding würde vor ihr stehen.

Für einen Moment dachte sie etwas aufblitzen zu sehen, die Krallen, die sie auch schon im Restaurant gesehen hatte.

Sie schloss die Augen, bereitete sich innerlich auf das vor was kommen würde, doch es geschah nichts.

Sie spürte wie es um sie herum langsam wärmer wurde, der Regen prasselte wieder auf sie hinab.

Sie fühlte den kalten, nassen Gehweg unter sich, der ihre Sachen weiter durchnässte.

Als sie die Augen wieder öffnete blickte sie auf die leeren, nassen Strassen der Tokioer Innenstadt, die grellen Neonlichter blendeten sie für einen Augenblick.

"Was war das" fragte Makoto und richtete sich auf, versuchte sich dabei den Schmutz von den Kleidern ab zu putzen.

"Das war der Dämon, aber wo ist Jim?" sagte Michiru und blickte sich suchend um. Ein ungutes Gefühl überkam sie, eine seltsame Vorahnung, aber das konnte nicht sein, rann es durch ihren Kopf, während der Regen weiter auf sie hinab prasselte und ihre Kleider durchnässte.
 

V
 

Haruka öffnete langsam die Augen und das Trommeln des Regens drang an ihr Ohr. Die Dunkelheit der Nacht durchflutete das Zimmer und sie suchte nach dem Schalter der Nachttischlampe, den sie schließlich fand. Das Licht der kleinen Lampe schlich durch den Raum und verlor sich in den dunklen Ecken.

Haruka fühlte sich trotz der Nacht wach und ausgeruht, auch wenn immer noch Mattheit ihren Körper zu durchfluten schien.

In der Ferne hörte sie Stimmen, die aus dem Wohnzimmer leise und gedämpft in ihr Zimmer drangen. Es dauerte eine Weile bis sie erkannte wem sie gehörten und etwas an dem irgendwie geheimnisvollen Ton der beiden ließ Haruka misstrauisch werden.

Langsam stand sie auf und als sie ihr Knie belastete durchfuhr ein stechender Schmerz ihren Körper und sie hielt sich gerade noch so, an einem Regal fest, bedacht darauf keinen Lärm zu machen.

Humpelnd bewegte sie sich zur Tür und öffnete diese leise, was jedoch ein kaum hörbares Knarren verursachte.

Haruka hielt einen Moment inne, wartend ob jemand etwas gehört hatte, doch die Stimmen drangen unverwandt aus dem Wohnzimmer, die Treppe hinauf.

Ein schwacher, gelber Lichtschein drang aus dem Wohnzimmer, tauchte einen Stück des Korridors in ein gelbes Licht, welches sich auf den ersten Stufen der Treppe verlor.

Haruka bewegte sich bis zur Treppe um zu hören was Rei und Ami sagten.

Sie spitzte ihre Ohren, versuchte die Wörter zu verstehen, die nur schwach nach oben schallten.

"Und hast du irgendetwas herausgefunden" fragte Rei und stellte ihre Tasse Kaffee klirrend ab.

"Nein es gibt keinen Anhaltspunkt wer dieser Dämon sein könnte" gab Ami etwas enttäuscht als Antwort und lauschte einen Moment in die Stille hinein, als wenn sie erwartete etwas zu hören.

"Hast du etwas" fragte Rei, nachdem sie nun schon zum wiederholten Male Amis seltsames Verhalten beobachtete hatte.

"Nein ich wollte nur hören ob sich im Haus etwas bewegt" sagte Ami leise und ihr Blick wanderte suchend umher.

"Warum" fragte Rei etwas irritiert und massierte sich ihre schmerzende Stirn, während der Regen langsam nachließ und nur noch sanft gegen die Scheiben prasselte.

"Michiru hat mich gebeten darauf auf zu passen, dass Haruka nicht auf eigene Faust versucht Hotaru zu finden" erklärte Ami leise, beinahe flüsternd.

"Aber in ihrem Zustand wäre das reiner Selbstmord, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass ihr viel an Hotaru liegt" sagte Rei skeptisch und legte sich auf die Couch, beobachtete das Licht, dass seltsame Schatten an die Decke warf.

"Ich weiß, aber ich denke da muss es noch einen anderen Grund geben. Einen ziemlich guten Grund, denn wenn Michiru Haruka in dieser Angelegenheit nicht vertraut, dann muss es ernst sein" erklärte Ami und klappte ihren Laptop zu, was ein leises Klicken von sich gab.

Haruka saß unterdessen lauschend am oberen Ende der Treppe und die Stille im Haus trug jedes einzelne Wort zu ihr hinauf.

Sie spürte wie der Wind durch das offene Fenster in ihrem Zimmer beinahe pfeifend an ihr vorbei zog.

Das Blut kochte in ihr, trieb ihr die Röte ins Gesicht und Wut durchzog ihren Körper. Langsam stand sie auf und ging zurück in ihr Zimmer. Der Wind strich ihr durch die Haare und kühlte sie angenehm, die letzten Regentropfen schlugen leise gegen das leicht geöffnete Fenster.

Der Mond kroch hinter den Regenwolken langsam hervor und sein kaltes Licht verband sich mit dem der Nachttischlampe.

Haruka spürte wie ihre Hände zitterten, während sie an Hotaru dachte, daran dass wenn sie einfach tatenlos bleiben würde, dass sie dann vielleicht sterben würde.

Sie strich sich mit ihrer Hand durch die goldblonden Haare und atmete tief ein, als wenn dadurch ihre Gedanken klarer werden könnten.

Der Wind wehte heftig durch das Fenster und es schien als würde er sie rufen. Sie konnte nicht anders, unweigerlich zog sie sich an und griff nach ihrem Verwandlungsstab, der ihr plötzlich nutzlos vorkam, als könnte sie als Sailorkriegerin nicht mehr ausrichten, als ein normaler Mensch.

Der Wind rüttelte immer stärker an das Fenster, als wenn er sie mit hinfort nehmen wollte.

Für einen kurzen Moment hielt sie Inne, dachte daran was sie Michiru versprochen hatte, doch was war dieses Versprechen wert, wenn ihr Michiru nicht vertraute.

Sie ging die Treppe hinunter, achtete nicht darauf ob sie Lärm machte, es war ihr egal ob Rei und Ami sie hörten, sie würden sie nicht aufhalten können.

Die Treppenstufen gaben hin und wieder ein leises Knarren von sich, dass durch das Haus schallte.

Haruka nahm ihre Jacke und öffnete die Haustür, die wie immer ein leises, kaum hörbares Knarren von sich gab. Ein kühler Wind schlug ihr ins Gesicht und der Geruch von nassem Regen stieg in ihre Nase.

Hinter sich hörte sie Schritte, darauf vorbereitet alle Argumente und Versuche, sie zum dableiben zu bewegen ab zu wehren.

"Wo willst du hin?" fragte Ami und hielt sie am Arm fest, doch Haruka riss sich augenblicklich los.

"Ich werde jetzt selber was unternehmen und Hotaru suchen." Sagte sie aufgebracht und war schon aus der Tür.

Rei versuchte sie nochmals fest zu halten, doch trotz ihrer augenblicklichen gesundheitlichen Situation riss sie sich mit erstaunlicher Kraft los.

"Das ist Wahnsinn was du vor hast. Auch wenn du Hotaru finden solltest so wird der Dämon auch da sein und du hast nicht die geringste Chance gegen ihn" rief Rei Haruka hinterher, die bereits zu ihrem Wagen gestürmt war, der bedeckt von den Regentropfen in der Einfahrt stand.

"Ich weiß selber was ich tue und das ist etwas was ich tun muss." Schrie Haruka, während sie in ihren Wagen stieg, begleitet von dem kühlen, pfeifenden Wind.

"Aber das kannst du nicht verantworten" rief Ami und dachte daran, dass sie versagt hatte, dass sie ihr Versprechen Michiru gegenüber nicht hatte einhalten können.

Haruka warf den beiden Mädchen einen wütenden Blick zu, als ihr Wagen aus der Einfahrt fuhr, begleitet von einem lauten, dröhnenden Motorengeräusch, dass langsam in der Dunkelheit der Nacht erstarb und Ami und Rei fassungslos, mit unverständlich blickenden Gesichtern zurück ließ.
 

VI
 

Bunny spürte wie ein heftiger Wind ihr um die Nase wehte, als sie mit Mamoru aus dem Auto ausstieg und sich wieder dem Haus von Michiru näherte. Es war, als wenn der Wind ihr etwas mitteilen wollte, doch sie verstand nicht recht. Ein ungutes Gefühl beherrschte ihren Bauch, wenn der eisige Wind durch ihre Haare strich, als hätte sie etwas verloren,

Eine kühle Luft umgab sie, ließ sie leicht zittern, während ein paar Tropfen von den um sie herum stehenden Bäumen tropften.

Der Himmel hatte aufgeklärt, der Mond schien hell auf sie hinab, begleitet von schwach funkelnden Sternen.

In der Ferne leuchtete Licht aus dem Fenster des Hauses und tauchte die Einfahrt davor in ein warmes Licht.

Bunnys Hände waren kalt und zitterten, während sie an das dachte, was Makoto ihr mitgeteilt hatte, daran dass sie dem Dämon begegnet waren, daran dass sie hätten sterben können und Bunny wäre nicht da gewesen um sie zu beschützen.

Die Blonde schüttelte den Kopf, versuchte entschieden nicht daran zu denken, doch der Gedanke streifte immer wieder durch ihr Gehirn, wie ein immer wieder kehrender Geist.

Stimmen drangen aus dem Haus, laut, als wenn sich jemand streiten würde und Bunny und Mamoru spitzten die Ohren , lauschten hinein in die Nacht.

Die Haustür ging auf, und ein ungewöhnlich lautes Knarren drang durch die Luft, durchschnitt die Dunkelheit der Nacht, wie eine Explosion.

Michirus türkise Haare wehten im eisigen Wind, als sie schnellen Schrittes das Haus verließ. Die immer noch nassen Sachen klebten an ihrem zarten Körper, während Setsuna ihr wütend hinter her rannte.

Der Mond beleuchtete kalt das Schauspiel und Bunny spürte wie in der Ferne das Meer sich aufbäumte, etwas was sie noch nie gefühlt hatte.

Michiru kam auf sie zu und Bunny erhaschte für einen Moment einen Blick in die ozeanblauen Augen, die rot und gereizt schienen.

Der Blick der Türkishaarigen schien wütend, verletzt, versetzte Bunny in einen kurzen Moment des Schreckens, und doch spürte sie eine tiefe Angst, die von Michiru aus ging, wie ein schreckhafter Schatten, der das Licht liebte und sich in der Dunkelheit verlor.

"Michiru warte du hast doch keine Chance" schrie Setsuna aufgebracht, eindringlich und Besorgnis schwang in ihrer erwachsen klingenden Stimme mit, während ihr Haare im Wind wehten.

Bunny roch den salzigen Duft des frischen Meeres, als Michiru an ihr vorbei stürmen wollte und irgendetwas in ihrem Kopf schien sich zu regen, eine Vorahnung, ein Gefühl, dass so intensiv noch nie ihren Körper berührt hatte.

Sie griff instinktiv nach Michirus Arm, hielt sie fest mit einer Kraft, die sie sonst noch nie in ihrem Körper gespürt hatte, eine Kraft, die ihr Angst machte für einen kurzen Augenblick.

"Bunny lass mich los. Bitte" sagte Michiru und etwas Flehendes, Trauriges unterlegte ihre Stimme.

"Wenn du jetzt gehst dann bist du nicht besser als Haruka selber und du wirst ihr nicht helfen können, genauso wenig wie du allein etwas für Hotaru ausrichten kannst" sagte Bunny leise, beinahe flüsternd und ihre Augen blickten zu den mit Regen bedeckten Bäumen, sahen auf den stürmischen Wind, der die Regentropfen unsanft von ihnen schüttelte, als wäre er wütend auf die Natur.

Michiru erstarrte für ein paar Sekunden, während Bunny ihren Griff lockerte, den zarten Arm freigab.

"Bunny woher weißt du, dass Haruka weg ist" fragte Michiru leise, als wenn sie Bunny nicht stören wollte, bei was auch immer.

Die Blonde schaute dem Wind einen Moment weiter zu, wie er stürmisch wie ein kleines Kind umherfegte, sie spürte wie das Tosen der Wellen nachließ, als hätte sich das Meer beruhigt.

"Der Wind hat es mir gesagt" flüsterte Bunny mit starren Blick, als würde sie die Erkenntnis selbst überraschen, als würde es sie erschrecken.

"Aber nur Haruka spürt den Wind" wand Michiru skeptisch ein und blickte auf die verwirrt wirkende Bunny, die leicht zitterte.

Es herrschte eisige Stille, während Bunny weiter den heulenden Wind um sich spürte, ihn hörte, wie er durcheinander, traurig und wütend zu gleich an ihr vorbei zog.

Und sie spürte das schwach auf und ab wellende Meer, brennendes Feuer, dass ihr die Haare zu versenken schien, ein seltsam kribbelndes Gefühl in ihrem Bauch und unendliche Kraft, die sie durchströmte.

Ihr Körper wanderte scheinbar von einem Extrem ins andere, Stimmen überschlugen sich in ihrem Kopf, alles begann sich zu drehen, während der Wind immer stärker an ihr zu rütteln schien.

Ihre Beine sackten unter ihr ein, obwohl eine unglaubliche Stärke sie durchflutete und eine schleichende Dunkelheit begann sich über sie zu legen.

Sie spürte Mamorus Arme, die sie auffingen, jemand der ihren Namen rief und Setsunas Stimme, die aus weiter ferne sagte " Ihre Kräfte, als Königin erwachen" und eiserne Schwärze legte sich über Bunny.
 

VII
 

Haruka fuhr scheinbar ziellos auf Tokios Strassen, während der Wind ihr voraus wehte, sie ihm nur folgte.

Eine leichte Mattheit benebelte immer noch ihre Sinne, aber sie spürte wie ihre Stärke ihre Wunden zu heilen schien.

Die nächtliche Dunkelheit wurde von den grellen Scheinwerfern verscheucht, während der Mond neben den unendlichen Neonlichtern nur noch eine kleine Nebenrolle spielte.

In ihren Kopf war ein heilloses Durcheinander, als wenn alles über ihr herein brechen würde.

Immer wieder tauchte Hotarus Bild vor ihren Augen auf und sie hörte das leise Wimmer, was ihr das Herz zerriss. Sie sah Yuri, wie sie in ihren Armen lag, tot, wie sie in die toten, starren Augen sah und das Gesicht ihrer kleinen, toten, ewig in Gedanken verdrängten Schwester verwandelte sich in Hotarus Gesicht, ebenso tot, ebenso leer.

Sie sah Michiru vor sich, weinend, wütend, in ihrer Vorahnung bestätigt, dachte daran, wie wenig die Türkishaarige ihr doch vertraute.

Insgeheim versuchte sie sich vor zu stellen, was sie getan hätte, wenn sie dieses Gespräch nicht mit gehört hätte, wie hätte sie dann gehandelt?

Doch sie versuchte die Frage zu verdrängen, versuchte auf den Wind zu hören, der sie irgendwohin führen wollte.

Das Motorgeräusch reihte sich in die unendlich vielen Geräusch der scheinbar nie schlafenden Stadt ein, bis es langsam hinaus aus der Stadt fuhr, hinein in eine stille Natur.

Haruka sah wie der Wind immer stärker an den Bäumen am Fahrbahnrand rüttelte, als wollte er ihr zeigen, dass sie auf dem richtigen Weg war.

Der Mond schien hell, wollte ihr die Richtung leuchten, unterstützt von den matt funkelnden Sternen.

Unter sich hörte sie das rauschende Meer und sie versuchte es zu ignorieren, wollte nicht an Michiru denken, nicht daran wie weh sie ihr gerade tat, auch wenn sie sich versuchte ein zu reden, dass sie im Recht war.

Der stürmische Wind, der genauso durcheinander schien wie sie führte sie immer weiter, hinein in die Berge, und die kurvigen Strassen schlängelten sich auf und ab, wie kleine Bäche.

Das Motorgeräusch durchschnitt die Stille der Nacht, die sich in der Natur ausgebreitet hatte, doch noch etwas anderes drang an ihr Ohr, ein leises Wimmern.

Sie stoppte den Wagen, stellte den Motor ab, als hoffte sie das Geräusch dann lauter zu hören, doch es war, als gäbe es dieses Wimmern nur in ihrem Kopf, es war wie das letzte Mals und sie stieg aus dem Auto aus, begleitet von dem leise pfeifenden Wind.

Die Berge und Wälder umgaben sie und der Geruch von Tannennadeln stieg in ihre Nase, belebte sie ungewöhnlich.

Sie versuchte dem Wimmern zu folgen, während der Wind sie nur noch schwach umwehte, als würde auch er lauschen.

Kälte umfing ihren noch etwas geschwächten Körper ließ sie leicht erzittern. Das Wimmern jedoch schien lauter zu werden und Haruka rannte, als hätte sie Angst zu spät zu kommen. Ihr Knie brannte, die Luft stach in ihre Lungen, ihr Gesicht glühte vor Anstrengung, doch sie rannte, während der Wind ihr voraus flog.

Die Mond versteckte sich wieder hinter dicken Wolken und nur ein paar vereinzelte Sterne glänzten noch am nächtlichen Himmel, während der Wind plötzlich stehen blieb, als hätte er gefunden was er suchte.

Haruka hielt schwer atmend inne, sah sich um, während das Wimmer ganz nah an ihr Ohr drang, doch um sie herum waren nichts außer Felswände. Sie sah sich um, dachte an eine Höhle, einen versteckten Eingang, doch nichts war zu sehen, nur steinige, undurchdringliche Wände.

"Hotaru" schrie sie in die Dunkelheit hinein, doch außer ihr Echo bekam sie keine Antwort.

Dicke dunkle Regenwolken schoben sich wieder über den Himmel, verdeckten vollständig den Mond, verscheuchten die letzten Sterne und Haruka befand sich in völliger Düsternis.

Mit ihren Händen tastete sie die Felswände ab, sicher etwas zu finden. Das Wimmer schien fast neben ihrem Ohr, der Wind war vollkommen ruhig und still.

"Es muss hier sein" flüsterte sie zu sich selbst und ihre Hände wanderten über die kantigen, steinigen, kalten Wände.

Dann griff sie ins Leere, als gäbe es ein Loch in der Wand und Haruka war sich sicher, dass dieses Loch vorher noch nicht da war.

Sie dachte an die Dunkelheit die sie umgab, dachte daran, dass es zum Dämon passen würde, doch auch wenn diese Wesen, etwas beinahe Unvorstellbares waren, so war es keine Zauberei.

Sie schüttelte leicht ihren Kopf, als wenn sie sich selbst einreden wollte, dass sie dieses Loch einfach nur übersehen hatte.

Vorsichtig tastete sie das Loch ab, es war nicht sehr groß, doch sie kam gut hindurch, stieg in tiefste Dunkelheit.

Der Wind umhüllte sie wieder sanft und in der Ferne drang wieder dieses leise Wimmer an ihr Ohr. Sie folgte dem Geräusch, stolperte in der Dunkelheit vorwärst, während eine feuchte, kalte Luft sie umgab.

Jemand schluchzte unmittelbar vor ihr, was sie aufschrecken ließ. Sie tastete langsam nach vorne, fühlte einen kleinen, zitternden Körper, zog ihn an sich heran.

"Hotaru ist alles in Ordnung?" fragte sie leise, während Hotarus schluchzte, so dass ihr kleiner Körper immer wieder zuckte.

"Du musst hier verschwinden, er wird dich sicher töten. Er will Michimama ganz allein, bitte geh" sagte sie leise, mit tränenerstickter Stimme und drückte Haruka entschieden von sich weg.

"Keine Angst Hotaru ich bring dich hier weg" flüsterte Haruka und versuchte Hotaru zu greifen, doch die drückte sich immer weiter von Haruka weg, zitternd und wimmernd.

"Hotaru bitte du musst keine Angst haben, dir wird nichts geschehen" flüsterte Haruka zutraulich und tastete in der Dunkelheit nach dem Mädchen, doch ihre Hände griffen ins Leere, fühlten nur den nassen, kalten, steinigen Boden.

"Nein du hast keine Chance geh und lass mich hier bitte" flehte Hotaru und Haruka verstand nicht, während der Wind bereits erstarb, als hätte er Angst an diesem Ort zu bleiben.

Schritte hallten von irgendwoher und Haruka schreckte auf, versuchte verzweifelt Hotaru zu greifen, doch sie fand sie nicht, bekam sie nicht zu fassen.

"Hotaru bitte" flehte sie, doch das Mädchen wimmerte nur noch leise, während Haruka die Nervosität spürte, die sich in ihrem Körper ausbreitete.

Die Schritte kamen näher, wie ein unheilvolles Ticken hörten sie sich an.

Haruka krabbelte auf dem nassen, kalten Boden umher, versuchte Hotaru zu greifen, während ihr Knie zu brennen schien, wie Feuer, doch sie versuchte es zu ignorieren.

"Er kommt" flüsterte Hotaru weinend von irgendwoher und Haruka versuchte zu hören, woher die Stimme kam, tastete in die Richtung, doch kaum hatte sie etwas von Hotaru erwischt, entzog sich diese schon wieder dem Griff.

Die Schritte waren ganz nah, Haruka wusste wenn es der Dämon war dann konnte sie nicht mehr entkommen, doch sie erinnerte sich matt an schlurfende Schritte die vom Dämon ausgegangen waren und diese hörten sich so menschlich an.

Sie roch plötzlich einen seltsam bekannten Geruch, er brannte leicht in ihren Augen.

Noch einmal versuchte sie Hotaru zu greifen, bereit das Mädchen mit ihrem Leben zu beschützen, doch sie konnte sie in der Dunkelheit nicht finden.

Die Schritte waren neben ihr, sie hatte das Gefühl nur die Hand ausstrecken zu müssen dann könnte sie dieses Wesen oder was auch immer es war berühren.

Sie hielt den Atem an, mit dem kleinen Funken Hoffnung man würde sie in der Dunkelheit nicht bemerkten, doch dann hörte sie eine bekannte Stimme, die ihr leise etwas ins Ohr flüsterte.

"Ich dachte nicht dass du mir in die Arme läufst Haruka" zischte die Stimme und Haruka lief ein leichter Schauer über den Rücken.

Sie spürte wie sich dieses Wesen neben sie setzte, es schien so menschlich. Sie ließ sich die Stimme durch den Kopf gehen, sie klang leicht verzerrt, aber dennoch kam sie ihr bekannt vor.

Sie spürte eine unglaubliche Kälte neben sich, alles kam ihr so bizarr vor und ihr Körper zitterte.

"Du machst es mir nicht sehr schwer Haruka. Ich dachte wir liefern uns noch einen erbitterten Kampf, aber du kommst freiwillig in die Höhle des Löwen, sehr mutig, aber unglaublich töricht." Zischte die Stimme und sie klang so menschlich und doch irgendwie leer und kalt.

Hotarus Wimmern wurde langsam leiser, während Haruka einen unangenehmen beißenden Atem an ihrem Ohr spürte, der sie zittern ließ.

"Wer bist du" fragte Haruka wütend wollte das Wesen neben sich greifen, doch es schien verschwunden.

"Oh du kennst mich, aber das tut hier nicht sonderlich viel zu Sache" zischte die Stimme, wieder ganz in Harukas Nähe und sie sprang auf und drehte sich zu allen Seite, doch die Stimme schien, von überall her zu kommen.

Harukas Hände ballten sich zu Fäusten, ihre Augen schlossen sich fast instinktiv und sie lauschte in die Dunkelheit hinein, versuchte auf jedes Geräusch zu achten.

Sie hörte ein leises Atmen und sprang in die Richtung, gegen etwas Weiches, stürzte mit dem Wesen zu Boden.

Mit aller Kraft hielt sie es am Boden und sie konnte den Geruch von beißendem Aftershave riechen, welches in ihre Nase kroch.

Ihr Ellbogen drückte auf den Hals des unter ihr Liegenden und ein leises Röcheln erfüllte die Luft.

Sie versuchte ihren Körper so schwer wie möglich zu machen, wollte jeden Versuch, des Wesens auf zu stehen unterbinden.

Mit der einen Hand fischte sie ihren Autoschlüssel aus der Tasche, fummelte nach der kleinen Taschenlampe, bis sie, sie endlich gefunden hatte.

Ein kleiner Lichtschein durchbrach die Dunkelheit, wirkte beinahe blendend in der Schwärze.

Haruka hielt die Taschenlampe in das Gesicht des Wesens, welches immer noch leicht röchelte.

Sie sah braune Augen, ein gehässiges Lächeln, ein Lächeln was sie hasste.

Für einen Moment erschrak sie, doch sie stemmte das Wesen immer noch nach unten, doch eine Woge aus Energie schleuderte sie kaum das sie das Gesicht des Wesens erblickt hatte, nach hinten und sie schlug benommen auf dem kalten, nassen, steinigen Boden auf.

"Gut nun kennst du meine Identität aber das wird dir nichts nützen. Du wirst nie wieder hier heraus kommen um es irgendjemandem zu erzählen" zischte das Wesen.

Haruka hatte sich aufgerichtet, blickte starr in die Dunkelheit, bereit gegen das Wesen zu kämpfen. In ihrem ohnehin schon schmerzenden Kopf herrschte eine seltsame Verwirrung, es schien als wenn sich ein Puzzle zusammen fügte, aber die Teile schienen nicht wirklich zu passen.

"Jim du bist der Dämon !" stellte Haruka fest und ihre klare Stimme halte an den Felsenwänden wieder.

Sie stürmte auf Jim zu, hoffend ihn zu treffen. All ihre Wut projezierte sich auf den Mann aus Amerika, der nie mehr war als ein Dämon. Sie spürte wie das Blut in ihr kochte, als sie lief.

Sie hörte Jims schweren Atem orientierte sich daran und versuchte ihn abermals um zu werfen, doch es schien, als wenn sie an einer dunklen Wand abprallte und wieder auf den Boden stürzte.

"Glaubst du, du kannst mich besiegen?" zischte Jim und seine Stimme schien dunkler zu werden, als wenn die Schwärze sich auf sein ganzes Gemüt legen würde Ein Schrei durchschnitt die Dunkelheit, unangenehm laut, so dass Haruka sich für einen Moment die Ohren zu hielt.

Sie hörte schlurfende Schritte, die auf sie zukamen und sie richtete sich auf, stolperte nach hinten. Ein heißer, nach verbranntem Fleisch stickender Atem schlug ihr entgegen, etwas traf sie und sie stürzte zu Boden.

Ihr Körper schmerzte und eine unendliche Mattheit kehrte wieder zurück. Hotaru wimmerte in der Ferne, sie konnte die verweinte, ängstliche Stimme hören.

"Nein bitt aufhören" schrie sie, in die Dunkelheit hinein, doch ihr Echo verhallte ohne Reaktion.

Haruka drückte sich weiter weg, von dem übelriechenden Atem, doch sie stieß gegen eine kalte, feuchte Wand, während das Röcheln ihr die feinen Haare auf der Haut zu Berge stiegen ließ.

Der Wind heulte ungewöhnlich stark in der Ferne, als würde er nach Hilfe rufen, Hilfe, die nicht kommen würde.

Eine dunkle Stimme hauchte ihre etwas ins Ohr, während sie sich benommen an die Wand drückte, als hoffte sie in ihr verschwinden zu können.

"Keine Angst ich werde dich nicht töten. Ich bin der Herr der Dunkelheit und du nichts weiter, als ein unbedeutender kleiner Mensch, ohne wertvolle Energie für mich. Dein Tot wird aber kommen, bald schon, also hab keine Angst. Bis dahin bleibst du hier" zischte die Stimme und Haruka stockte das Blut, als die Stimme, scheinbar getragen von unendlicher Kälte ihr ans Ohr drang.

Sie spürte einen heftigen Schlag, etwas Eisernes was sie im Gesicht traf und sie sank weiter in sich zusammen, spürte unendliche Schwäche, die sie übermannte.

Kälte umfing sie, wie ein eiserner Mantel, alle Kraft floss aus ihr, während etwas Warmes ihr Gesicht hinunter rann, ihre Wangen, ihre Lippen benetzte und leise tropfend auf den Boden fiel.

Haruka ließ sich einfach sinken, gab sich der Schwäche hin, als wenn die Dunkelheit ihr jeglichen Willen rauben würde. Sie schlug leicht auf dem kalten, feuchten Boden auf, dumpf nahm sie sich langsam entfernende schlurfende Schritte wahr, die Schritte des Herren der Dunkelheit, bevor sie ihre Augen schloss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: Tidus17
2006-04-17T14:15:19+00:00 17.04.2006 16:15
^^
Jo der Jim war mir wieso nicht geheuer >___<
//Arschloch!!!//
^^
die story find ich imemr besser >___<
*schnell weiter liest*

p.s.: warum kann ich deine story net in meine foavos packen v.v..........mexx hat mal weider n fehler ><

p.p.s.: weiter so^^
*fähnchen schwenkt*
Von:  Demi
2006-01-06T13:20:23+00:00 06.01.2006 14:20
ha...ich wusste es...aber egal es war ja auch nicht schwer zu erraten wer es war..wichtiger ist jedoch die Art wie du die Handlung gestaltet hast..hat mir sehr gut gefallen..hoffe auf die Fortsetzung..endlich ...Mamoru ist Mamoru..hahaha
Von: abgemeldet
2006-01-03T20:42:49+00:00 03.01.2006 21:42
Hi! ;D

O_o oh mein Gott!!!!!
Verdammt noch mal, ist dein ff gut! ^^!

Ich hoffe Innständig, dass es für Haru gut ausgeht.

Hast eine neue mit Leserin gewonnen ^_^ , die sensüchtig auf eine Fortsetztung wartet. *wartet* *wartet* *aufUhrschaut*

*Fahneschwenkundwartet* *g*

ciao :D
Leo-sky
Von: abgemeldet
2006-01-03T20:41:55+00:00 03.01.2006 21:41
Hi! ;D

O_o oh mein Gott!!!!!
Verdammt noch mal, ist dein ff gut! ^^!

Ich hoffe Innständig, dass es für Haru gut ausgeht.

Hast eine neue mit Leserin gewonnen ^_^ , die sensüchtig auf eine Fortsetztung wartet. *wartet* *wartet* *aufUhrschaut*

*Fahneschwenkundwartet* *g*

ciao :D
Leo-sky


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